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seiner Heimat die bischöfliche Würde abgelehnt hatte, später aber in der Bretagne consecrirt und im Jahre 541 Bischof von Aleth in dieser Landschaft wurde.

Gleichwohl blieben einige Bischöfe mit Geistlichen bis zum Ende des Jahrhunderts unter den Sachsen: der Bischof Theonus von London und der Bischof Thadiocus von York zogen mit vielen Geistlichen erst um das Jahr 586 nach Wales, wohin sie viele Reliquien und Kirchenschäße mitnahmen. Diese große Auswanderung war wahrscheinlich die Folge einer Verfolgung. In Wales dachten die Briten an die Quelle ihres nationalen Unglücks, die sie in der tiefen Entsittlichung des Volkes erkannten. In wenigen Jahren aber war eine große Besserung eingetreten, begleitet von der Blüthe der Gelehrsamkeit und der Kirchenzucht. Viele Thatsachen sprechen hiefür. So legte St. David, Bischof von Caerleon, den Grund zu zwölf Klöstern, darunter Rose-valley, und höchst wahrscheinlich Bangor, Um 519 wohnte er einem Concil, das gegen den Pelagianismus gehalten wurde, bei. Dort legte der heilige Dubricius das Bisthum von Caerleon nieder und erhielt durch einstimmigen Beschluß St. David zum Nachfolger. Dieser verlegte nach einiger Zeit im Jahre 529 das Bisthum von Caerleon nach Menevia, jezt St. David's genannt. Damals blühte St. Petrock, erzogen in Irland, der später in ein Kloster am Severnfluß zurückkehrte: er hielt Lehrvorträge über die heilige Schrift. Nicht minder gelehrt war sein Zeitge nosse Oudiceus, Bischof von Landaff, welcher die Geistlichkeit und die Aebte feines Bisthums zu mehren Synoden versammelte. Um das Jahr 560 finden wir St. Kentigern, Bischof von Glasgow, welcher, aus der Heimat vertrieben, nach Nordwales floh und ein Kloster zwischen den Flüssen Clwyd und Elwy stiftete, in welchem er 600 Mönchen leitete. Bald ward dieses Kloster ein Bischofssit, episcopatus Elywensis, Elvensis und Lanelwensis.

St. Kentigern ward der erste Bischof, und als er in sein Vaterland zurückkehrte, hatte er St. Asaph zum Nachfolger, der in Nordwales geboren und in dem Kloster Elywin unter St. Kentigern erzogen worden war.

Damals lebte auch der berühmte irische Abt Columba, welcher, nachdem er seine Heimat um 565 verlassen, den Nordpicten das Christenthum mit Erfolg predigte. Das Volk ward christlich: der König Bridius gab ihm die Insel Jona oder Jcolumkill zur Errichtung eines Klosters. Ehe er Irland verließ, gründete er das Kloster Dearmach d. i. Eichfeld. Diese zwei Klöster stifteten zahlreiche Klöster in Britannien und Irland, für welche alle Jona das Hauptund Stammkloster war. Auf dieser Insel herrschte der Abt nicht blos

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über das Laienvolk, sondern er war auch der Obere der Bischöfe der Scoten und Picten in Nordbritannien ').

Mit dem Ende des sechsten Jahrhunderts treten wir aus der britischen Herrschaft Englands in die sächsische Heptarchie hinüber. Im Verlauf von anderthalb Jahrhunderten hatten die Angelsachsen sich des größten und besten Theils von Britannien bemächtigt und die der Vernichtung und Knechtschaft entronnenen Briten auf die westliche Theile der Insel zurückgedrängt; sie gründeten jezt die Heptarchie, s. g., weil sie aus sieben Theilfürstenthümern bestand. Diese waren: Kent, Südsachsen, jezt Sussex, Ostanglien, umfassend Norfolk, Suffolk, Cambridge und die Insel Ely, Ost= sachsen, welches sich erstreckte über Esser, Middlesex und den Süden von Hertfordshire, Northumbrien, welches die beiden unabhängigen Königreiche von Deira und Bernicien befaßte und sich vom Forth bis zum Humber erstreckte und von den Westküsten bis zu den Ostküsten des Landes; Westsachsen oder Wesser, enthaltend die südwestlichen Grafschaften von Susser gegen Osten und von der Themse und dem Severn gegen Norden, und Mercien, welches das ganze Innere des Landes einnahm.

Man hat zwischen der britischen und der angelsächsischen Kirche jeden Zusammenhang leugnen wollen2): allerdings war die britische Geistlichkeit zu tief gesunken und der Nationalhaß war zu schroff, um

1) Als kirchliche Namen müssen noch erwähnt werden: der heil. Dubricius, zuerst Bischof von Landaff, später Erzbischof von Caerleon; St. Thelian, Schüler des heil. Dubricius und deffen Nachfolger auf dem Siß von Landaff; St. 31tut, der Lehrer des heil. David, Magloire, Sampson u. A.; neben diesen noch Pattern, Winwaloe, Paul von Leon, Guadwall, Daniel und die beiden Gildas. Unter diesen Beiden ist besonders der Geschichtschreiber merkwürdig. Er ward von Iltut erzogen, im Jahre 527 ging er nach der Bretagne, ward der Stifter der Abtei, die noch seinen Namen trägt, auf der Halbinsel Rhuis bei Vannes, und starb als Einsiedler um 580 in der Nähe. Von seinen Schriften ist die de excidio Britanniae, verfaßt um 564, zu bemerken.

2) So Palgrave l. c. Vol. I. P. I. p. 153., der da fagt: «Acknowledging no other founders but the Missionaries who were despatched by the Roman Pontiff, and by whose exertions the Anglo-Saxons were received into the pale of Christendom, they claimed no kindred with the more ancient Church, which numbered amongst her sons the protomartyr of Britain. Between the extinction of the British Kingdoms, and the arrival of St. Augustine, the British Hierarchy ceased to have any recognized existence amongst the mixed inhabitants of the subjugated realms. The ecclesiastical government was destroyed with the national independence; the Chieftains of British race either fled or perished in the field, and the greater portion of the British people, who constituted the villainage, relapsed into those errors from which they had been im

eine vollständige britische Mission unter den Angelsachsen zuzulassen ; gleichwohl berichtigt unsere Darstellung diese Behauptung.

Die Bekehrung der heidnischen Sachsen, welche noch vor dem Schluß des siebenten Jahrhunderts vollendet war, geschah nicht durch Missionen der umliegenden christlichen Völker, der Briten, Franken, Iren und Picten, sondern sie geschah durch die römische Mission, zur Zeit, wo Ethelbert König von Kent war. Unter den sächsischen Königreichen erschien das von Kent als das älteste und das für die Bekehrung bereiteste. Die unmittelbaren Nachkommen Hengst's hatten den Künsten des Friedens gehuldigt und ein vergleichender Blick auf das Glück des christlich gewordenen Stammes der Franken hatte in ihnen die Sehnsucht nach dem Christenthum erweckt. Der König von Kent, Ethelbert, hatte sich mit Bertha, einer fränkischen Königstochter, vermählt, welche sich ausbedungen hatte, eine Privatkapelle mit einem Bischof, Namens Luidhard, als ihrem Kaplan und Beichtwater zu halten. Einer der größten Päpste sollte die Bekehrung Englands vollführen. Noch als Mönch war der heil. Gregor eines Tages in Rom über den Markt gegangen; dort sah er junge Angeln stehen, welche von den heidnischen Sachsen als Sclaven verkauft werden. sollten; schön war ihr Antliß, weiß ihre Haut, goldfarbig ihr Haupthaar. Er fragte nach ihrer Heimat: sie sagten, sie seien heidnische Angeln aus Deira; ihr König heiße Aella. Sofort zu ihrer Bekehrung begeistert, antwortete der heilige Mann: Solche Engelsgestalten sollten auch Miterben der Engel sein, dem Zorn Gottes (de ira, Deira) entrissen werden, und bei ihnen sollte das freudenreiche Alleluja (Aella, Alleluja) erschallen; er selbst wollte als Missionär nach Britannien gehen; allein das römische Volk widersezte sich dem Abgang seines Lieblings. Nachdem Gregor nachher im Jahre 590 Papst geworden, so fandte er im Jahre 596 vierzig Mönche des von ihm in seinem väterlichen Hause gestifteten St. Andreasklosters als Missionäre nach England, dieselben dem Schuß und Beistand der fränkischen Könige und Bischöfe empfehlend, da die Eng länder großes Verlangen zum Christenthum trügen und die gallischen Priester es bisher noch nicht befriedigt hätten 1).

perfectly reclaimed.» Der Grund, daß nur die Metropolitankirche eine Bewidmung hatte, von welcher alle untergeordneten Geistlichen lebten, und daß mit der Zerstörung des britischen Staats durch die angelsächsische Eroberung auch die Kathedrale fallen mußte (Palgrave l. c. p. 154.), beweist noch nicht den völligen Zerfall des britischen Christenthums, und daß die Gründung der Kirche völlig angelsächsisch und die Organisation ihrer Prälatur gänzlich neuer Einführung war. 1) Malth. Westmon. I. c. p. 106.

Die Sendboten, welche der heil. Gregor abgeordnet, und welchen der Abt Augustin vorstand, kamen im Jahre 597 auf die Insel Thanet; nicht nur König Ethelbert, sondern noch zehntausend Sachsen wurden getauft. St. Augustin war als bloser Priester nach England gekommen; aber bald, noch vor dem Ende des Jahres 597, reiste er nach Arles zum Erzbischof Etherins, päpstlichem Legaten und Primas von Frankreich; dort ward er zum Bischof geweiht und kehrte nach England zurück; der heil. Gregor bekleidete ihn mit einer weiten Jurisdiction. Er ward Erzbischof und Primas über die britischen und sächsischen Kirchen, während die Briten früher einen eigenen Primas gehabt hatten 1).

Der Papst, welcher Augustin durch Sendung neuer Missionäre, unter welchen Mellitus, Justus, Paulinus und Rufinianus hervor ragten, unterstüßte, übersandte ihm zugleich einen nie vollständig zur Ausführung gekommenen Verfassungsentwurf, wornach er allmälig zwölf Bisthümer für den Süden mit der Metropole London, das schon damals als Handelsstadt blühte 2), und eben so viele für den Norden mit der Metropole York errichten sollte; dem Erzbischof Augustin sollen alle britischen Bischöfe untergeben sein, um von ihm die rechte Glaubens- und Lebensregel zu empfangen. Ferner entschied Gregor: das Kirchengut soll in vier Theile, für den Bischof, die Geistlichkeit, die Armen und die Kirchenfabrik zerlegt werden, die Bischöfe sollen mit ihren Geistlichen ein gemeinsames Leben führen; mur die in den niedern Weihen stehenden Geistlichen dürfen heirathen; nicht blos die Gebräuche der römischen, sondern auch anderer Kirchen dürfen, wenn sie löblich sind, in der neuen englischen Kirche eingeführt werden; so lange bei den Angelsachen noch kein anderer Bischof außer ihm geweiht sei, dürfe Augustin einstweilen auch ohne Assistenz anderer Bischöfe die bischöfliche Weihe vornehmen, solle jedoch bald mehre Bischöfe weihen: über die gallischen Bischöfe stehe ihm keine Jurisdiction zu, dagegen habe er bei allen britischen Bischöfen Sorge zu tragen, daß die Ungelehrten gelehrt, die Schwachen gestärkt und die Verkehrten gebessert würden.

Nach seiner Bekehrung erwies sich König Ethelbert sehr freigebig gegen die Kirche. Er überließ dem heil. Augustin Canterbury (Dorobernum) zum Wohnsiß, und erbaute im Verein mit diesem außerhalb der

1) << Omnes Britanniae Sacerdotes habeat (Tua Fraternitas) subjectos >>> (Greg. Epist. apud Bed. 1. I. c. 29.) «In Galliarum episcopos nullam tibi authoritatem tribuimus..... Britannorum vero omnes episcopos Tuae Fraternitati committimus >> Ib. c. 27.

2) Gregor wählte London zur Metropole, wahrscheinlich weil er den Einfluß Ethelberts als Oberkönigs auf die Heptarchie überschüßte und aus Tacit. annal. XIV, 33 London als die größte Stadt Englands kannte.

Stadtmauer eine Kirche' sammt Kloster zu Ehren der heiligen Apostel Petrus und Paulus und als Begräbnißstätte der Könige und Erzbischöfe von Kent. Selsea und ein ansehnlicher Theil der Insel Wight wurden dem ersten Bischof der Südsachsen verliehen. Nahe bei der Königsstadt Canterbury erhob sich eine andere Kirche auf der Grundlage einer britischen Kapelle, welche nach und nach die Domkirche ward, die jezige Christkirche. Damals entstand auch St. Andrew's zu Rochester. Ethelbert baute und dotirte nämlich daselbst die neue Kathedrale zum heil. Andreas. Der erste dortige Bischof war Justus, ein Begleiter Augustin's, der von diesem im Jahre 604 geweiht wurde.

Das Christenthum zeigte schon seinen Einfluß auf die Gesezgebung dieses Königs 2).

In demselben Jahre 604 begann auch die Bekehrung des Königreichs Effer, das von Kent ganz unabhängig und dessen König Sabareth ein Neffe Ethelbert's war. Augustin weihte den Mellitus zum Bischof und sandte ihn zu den Ostsachsen3). Bald ließ sich Sabareth taufen und beide Könige bauten gemeinsam die Kathedrale des heil. Paulus zu London; später sollen Sabareth und Mellitus dort auch die Westminsterabtei gebaut haben. Aber befestigt war das Christenthum weder in Kent, noch in Esser. Denn nach dem Tod Ethelberts (+616) und Sabareths übernahmen deren heidnisch gebliebene Söhne die Regierung und viele Neubekehrte fielen wieder dem Heidenthum zu. Mellitus und Justus, die Bischöfe von London und Rochester, flohen nach Frankreich, und St. Laurentius, der Nachfolger des heil. Augustin, der im Jahre 604 gestorben, wollte ihnen schon nachfolgen; aber er blieb und brachte den König zur andern Gesinnungen. Mellitus und Justus wurden zurückgerufen*); nur fand jener Hindernisse für die Wiedererlangung seines Stuhls in London; er ward daher der Nachfolger des heil. Laurentius auf dem Stuhl von Canterbury, wo er 624 starb. 1) Matth. Westmon. 1. c. p. 108.

2) M. f. die Laws of King Aethelbihrt in der Sammlung: Ancient Laws and Institutes of England; comprising Laws enacted under the Anglo-Saxon Kings from Aethelbihrt to Cnut, with an English Translation of the Saxon; the Laws called Edward the Confessor's; the laws of William the Conqueror and those ascribed to Henry the First, also Monumenta ecclesiastica Anglicana from the seventh to the tenth century; and the Ancient Latin version of the Anglo-Saxon Laws. With a compendions Glossary etc. Printed by command of His late Majesty King William IV. under the Direction of the Commissioners on the public records of the Kingdom. MDCCCXL. I Vol. fol. p. 1-10. Die Gefeße der Könige Lothar und Eadric the dooms which Hlothaere and Eadric, Kings of the Kentish-men established p. 11-15. Die Gefeße von Withraed von Kent ib. p. 16-19. 3) Matth. Westmon. I. c. p. 108.

4) Id. p. 110.

fteben ebendas.

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