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sich und, wie begreiflich, auch die der Wohlthäter. Es beginnt, wie das ältere: „In nomine domini. Incipit Marthilogium (sic, das ältere hat martirologium) per anni circulum". Das für uns wichtigere ist nach dem korrekteren und vollständigeren Exemplare genommen worden, wie folgt:

Fol. 136. IV. Kal. Octob. Apud Pragam ciuitatem depositio s. Venceslay martyris. Fiat perpetuo una missa in capella st. Venceslay omni septimana et dentur celebranti vel celebrantibus dictas missas omni anno floreni duo". Darunter: Dominus Venceslaus cum sociis suis boemis presentauit presenti basilice ornatum unum, calicem argenteum, unum missale ad perpetuum usum capelle sancti Venceslay, que omnia comparauit, videlicet ornatum pro florenis auri XII. calicem pro X. missale pro XVIII. flor. auri. Sub anno domini MCCCLXIII. 1) In dem Margo rechts: „In isto

1) Da Wenzel IV. von Böhmen im Jahre 1363 am 15. Juni zu Prag gekrönt wurde, so sieht man, dass die obgenannten kostbaren Geschenke bei den mannigfachen Bedenken, welche selbst der Erzbischof Arnest wider die Krönung eines noch nicht erzogenen Kindes erhoben hatte, wohl neben der Verehrung des böhmischen Landespatrons auch einen gewissen Nebenzweck haben mochten. Oder sollten sie den apostolischen Stuhl wegen Karl's IV. abschlägiger Antwort, einen Kreuzzug zu unternehmen, beschwichtigen?

Die Kapelle und das Altar des h. Wenzel existiren noch immer im rechten Kreuzarme der Peterskirche. Ein Mosaikbild nach einem Oelgemälde des Angelo Carosetti sec. XVII. den Landespatron mit der weissen Fahne in der linken Hand, worauf ein schwarzer, einköpfiger Adler zu sehen ist, vorstellend, ziert das Altar. Am Haupte trägt der Heilige den Königsreif, und seine Rechte ist auf ein entblösstes Schwert gestützt, worauf ein runder Schild sich anlehnt. Das Costume ist altrömisch gehalten, die Beine mit Ringpanzer belegt. Im Hintergrunde nimmt man die Scene seiner Ermordung wahr, und über seinem Haupte einen Engel mit der Palme. Dass dieses Altar den mährischen Bischof Hynek (Heinrich) Berka von Duba (1326-1333) zum Stifter hat, zeigt eine Abbildung des Altars, wie selbes in der alten Basilika, also vor dem Baue dieser jetzt bestehenden, aussah. In den sogegenannten „sagre grotte Vaticane", oder den geräumigen, unterirdischen Gewölben dieses Wunderbaues, die nicht nur zu Mausoleen der Päpste, Kaiser und Königinnen, sondern auch zur Aufbewah

festo st. Venceslai expendantur de Camera duo floreni auri inter canonicos beneficiatos et clericos in primis vesperis matut. et missa pro anima bone memorie domini hynconis olim episcopi

rung von Alterthümern, die sich in der ehemaligen Basilika befanden, dienen, findet man in einer Seitenkapelle, der Gnadenmutter geweiht, vom Eingange rechts, auf der Mauer in Fresken, natürlich aus der Zeit des XVI. sec. in welchem diese Grotten hergestellt wurden, die Abbildung des alten s. Wenzelaltares. Es stellt eine einfache Mensa dar mit einem rothen Antipendium, worauf ein goldenes Kreuz. Auf dem Altare stehen zwei Leuchter und zwischen diesen das Crucifix. Als Altarbild erscheint der h. Wenzel, in einer weissen Tunika und einem rothen Ueberwurf oder Mantel; am Haupte trägt er den Herzogshut. In seiner Rechten sieht man ein vielleicht ursprünglich gelbes, jetzt in's röthliche schillerndes Panier mit einem kurzen Schafte, und darauf einen zweiköpfigen schwarzen Adler. Mit der linken Hand stützt sich der Heilige auf ein Schwert und einen dreieckigen Schild. Zu seiner Rechten sieht man einen Benediktinerabt mit Pedum, aber ohne Mitra, in der Cuculla, wie er dem Heiligen einen in ein weisses Gewand gehüllten, mit einer Lilienkrone geschmückten knienden König vorstellt. Zur Linken steht ein Bischof in einem blauen Kleide, mit Mitra und Pedum, und vor ihm kniet ein weissgekleideter Mann mit der Cotta und rother Stola, der ein Patriarchalkreuz, als Zeichen der Bischofswiirde, trägt. Alle Personen, mit Ausnahme des Bischofs, sind bärtig. Ueber dem Bilde, in einem Halbkreise, sieht man die sitzende Madonna mit dem Kinde, und am Fusse dieser Freske liest man die deutlichen Worte: „Altare. s. Venceslai. regis. Bohemiae ab Hincone Episcopo Olomucens. P(ositum)". Da in ähnlichen Bildern in dieser Grottenkapelle nicht nur das Innere der alten Basilika, sondern auch noch andere Altäre und Denkmäler derselben dargestellt sind, so unterliegt es keinem Zweifel, dass uns dieses Bildchen das von Bischof Heinrich gestiftete Altar in seiner alten Form, sammt seinem Votivbilde darstellt. Die Deutung der Figuren kann mit Zuhilfenahme der Geschichte nicht allzuschwer werden. Dobrowský lässt dieses Altar in seinem kritischen Versuche, die ältere böhmische Geschichte von allen späteren Erdichtungen zu reinigen, Prag 1819. S. 43. durch Johann von Neumark, seit 1364 Bischof von Olmütz, im J. 1355 errichten. Warum? Weil er sich auf die Bollandisten zu stützen scheint. - Was diese über dieses Altar wussten, kann man nachlesen in den Actis Sanctorum ad 28. Sept. p. 819-821. wo auch

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holomucensis. In eodem festo hora misse dentur sexcenti panes comunes pauperibus pro anima domini Episcopi supra dicti. fol. 183. Sexto Kal. Ianuarii. Obiit reverendus pater dominus Hyncho olim episcopus holomucensis, de cuius bonis habuit camera nostra florenos auri ducentos qui conuersi fuerunt in emptione domus cum signo episcopi posite in platea in parochia st. Marie de Vgariis (sic), pro cuius anniversario expendantur duo floreni. 1) fol. 131'. Quartodecimo Kalend. Octobris. In nomine domini Amen. Anno M. trecentesimo quadragesimo quinto Pontificatus domini C. pape VI. (Clementis VI.) Indictione XIIII, mensis septembris die XVIII. Obiit bone memorie dominus Andreas Ierusalem et Sicilie rex, filius bone memorie domni Karoli regis Vngarie, cuius dicti regis Andree mater, videlicet domna Helysabeth, consors relicta, dicti domni Regis Vngarie et filia bone memorie domni Ladislay regis Polonie, ueniens ad Vrbem ante mortem dicti domni Regis Andree filii sui, donauit nostre basilice unum pulcerrimum calicem de auro puro, multis pretiosis lapidibus et margaritis ornatum, et unam tabulam depictam cum figura unius angeli auro, argento, gemmis et margaritis mirifice ornatam, et insuper largiflua reginali clementia donauit pro helymosina canonicis beneficiatis et clericis ipsius basilice in uno siffo de argento sexcentos florenos auri, et multa alia iocalia clementia reginali donauit; fiat anniuersarium pro dicto domno Rege Andrea et oretur perpetuo deuote pro anima sua et pro statu felici totius domus regalis ungarie. fol. 58. Septimo Kalend. Maii. Obtulit Fredericus de Boemia unum calicem ad perpetuum usum basilice sancti petri pro anima sua et pro anima quondam Helysabeth

eine, aber ungenaue Abbildung des Altars anzutreffen ist. Auch sie betrachteten fälschlich den Prager Johann Očko als den Stifter desselben, haben jedoch darin Recht, wenn sie die zwei hier stehenden Figuren als die hh. Adalbert und Prokop bezeichnen. ') Die Series Episcoporum Olomuc. setzt p. 98. den Sterbetag des Bischofs Heinrich auf den 29. Decemb. IV. Kal. Ianuarii; unser Datum stimmt genau mit dem bei Palacký Bd. 2. Abth. 2. S. 211. n. 263. auf den 27. December festgesetzten überein. Dudík's Forschungen.

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matris sue et pro anima quondam Iacobi patris sui. s. anno.

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fol. 38. Decimo septimo Kalend. Aprilis. Obiit nobilis vir domnus Buducius miles Boemus dictus Benesciaw (sic), holomucensis dioceseos, sepultus in capella agri sancti, de cuius bonis habuimus unum equum et quinquaginta florenos auri. Fiat isto die perpetuum anniversarium pro anima eius. s. anno. Bis hieher Alles gleichzeitig sec. XIV. fol. 75. Quarto Kal. Iunii. Obiit 1438 Archipresbyter huius Basilice Iordanus de Ursinis, qui donauit preter alia 254 libros etc.1) — fol. 181'. Nono Kal. Ianuar. Anno domini 1474. In uigilia nativitatis domini. Nobilis domina Elisabeth Salzeburgensis dioceseos donauit nostre basilice unam crucem argenteam deauratam paruam cum pede, cum duabus imaginibus apostolorum in pede sculptis et duabus aliis imaginibus a latere crucifixi pro anima sua, ioannis et anne, parentum eius, Corradi erkel et corradi harder maritorum, friderici harder duarum uxorum et puerorum Corradi argel (sic) et erhardi paumgartner procuratoris dicte donatricis. Orate etc. fol. 122. Pridie Kal. Sept. Obiit magister Paulus Herrici dicti Wenchen de civitate Thorn Culmens. dioces. de alemania qui fabricauit et composuit organa nostra etc. fol. 40'. Duodecimo Kal. April. Domina Magdalena de Vienna isto die donauit nostre basilice ob deuotionem pulcram planetam de viridi cum toto aparatu etc. Sorores Maximiliani Caesaris anno 1568 donarunt pallium et pluviale altari Apostolorum principis ex auro basilico egregii operis. — Christophorus Kerestulius Transylvanus velum argento contextum et corporale operis egregii ad Basilicam misit 1592. Sehr viel über König Karl und Johanna von Ungarn und Neapel 2).

1) Hier hätte man also den Stifter der jetzigen Bibliothek, deren Handschriften, wie oben gesagt, kaum 390 Nummern übersteigen. 2) Es ist nicht uninteressant zur Charakteristik Johanna's, dieser neapolitanischen Maria Stuart, die vielen und verschiedenartigen Geschenke durchzugehen, weche sie der Peterskirche in verschiedenen Perioden ihres bewegten Lebens machte.

IX. Archiv des Hospitals di s. Spirito

in Sassia.

Die in der öster

Liber Confraternitatis. Provisions-Bücher. reichischen Monarchie bestandenen Häuser s. Spiritus in Sassia.

Welche Ausdehnung ehedem der Orden der Hospitaliter vom h. Geist, dessen Mutterhaus „Ospedale di s. Spirito in Sassia" 1) heisst, hatte, zeigt die Klostergeschichte eines jeden katholischen. Landes. Noch im Jahre 1599 zählte Frankreich 37, Sicilien 30, Skandinavien 9, Spanien 60 diesem Orden angehörige Häuser, welche alle vom Mutterhause abhingen und demselben eine Art von Tribut entrichteten. Papst Eugen IV. errichtete 1446 eine Erzconfraternität bei diesem Hauptspitale, deren Evidenzhaltung die Anlage eines Buches veranlasste, welches unter dem Titel: Liber confraternitatis hospitalis s. Spiritus in Sassia Romae" bis zum heutigen Tage im Archive dieses Hauses im Original aufbewahrt wird, und so manches historische Körnchen in sich birgt. Es ist ein Pergament-Codex in 4. mag. von 340 Folio - Blättern, in einem golddurchwirkten rothen Stoffe gebunden, und mit starken Messing-Buckeln und ähnlichen Beschlägen versehen. Signirt ist er im Archiv mit Nr. 32. Eröffnet ist dieses Gedenkbuch mit der Bulle Eugen's IV. dto. Romae apud s. Petrum an. incar. 1446, octavo Kal. April. Pontif. an. 16, durch welche die Archiconfraternität in's Leben kam. Darauf folgt fol. 2 mit rother Tinte: In nomine patris et filii et spiritus sancti. Incipit liber fraternitatis s. Spiritus et sancte Marie de Saxia in Urbe. Et omnes qui sunt

1) In dem Werke: Instituti pii di Roma. Roma 1842, herausgegeben von dem jetzigen Präsidenten der Commissione degli ospedali, Cardinal Carlo-Luigi Morichini, wird über dieses grossartige Institut von seiner Gründung 1198 unter Innozenz III. bis zum genannten Jahre umständlich gesprochen. Ein älteres, gründliches Werk über diesen weitverzweigten Orden im Allgemeinen ist: Saulnier, Dissertatio de capite Ordinis s. Spiritus, in qua ortus, progressus ordinis totius etc. disseruntur. Lugduni 4. 1649. Auch Greith in Spicil. Vatic. p. 22. ff.

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