Idem eques et frenis, idem fuit aptus aratris, Cossus at insequitur Veientis caede Tolumni, 25 Necdum ultra Tiberim belli sonus, ultima praeda 30 Heu Veii veteres! et vos tum regna fuistis Cantat et in vestris ossibus arva metunt. 40 Belgica cum vasti parma relata ducis Nobilis e rectis fundere gaesa rotis. Illi virgatas maculanti sanguine bracas Torquis ab incisa decidit unca gula. 45 Nunc spolia in templo tria condita: causa Feretri, 25. 23. Cossus] A. Cornelius C. Cons. 437 a. Chr. s. Liv. 4, 19. Schon längst war jenseits des Tiber mit den Etruskern gekämpft worden. 28. sella] des Königs, wenn er zu Gericht saß. 31. portae arcem] turrim portae imminentem. 34. ductum] sc. rotis; opus] arietem. 39. Claud. Marcellus, a. 222. a Rh. tr.] vom Rhein her über die Alpen gekommen; gemeint sind die insubrischen Gallier. 42. e rectis rotis] e rotis, dum eas regit, in vollem Lauf des Wagens. vgl. Caesar B. G. 4, 33. Omine quod certo dux ferit ense ducem; Seu quia victa suis umeris haec arma ferebant, 46. Wenn einmal der Tempel dem Juppiter 'Feretrius' geweiht war, so lag in dem Namen wegen der Verwandtschaft mit ferire ein omen certum, ein sicheres Glückszeichen. Übrigens ist die zweite Erklärung (Ableitung von feretrum Bahre und also von ferre) vorzuziehen. - P. OVIDIUS NASO, geboren 43 in der paelignischen Stadt Sulmo, Sohn eines Ritters, studierte in Rom Rhetorik, bekleidete einige untergeordnete Amter, widmete aber dann sein Talent ausschließlich der Poesie, zu welchem Zweck er auch eine Bildungsreise nach Athen und Kleinasien machte. Nachdem er zweimal unglücklich verheiratet gewesen, heiratete er eine Fabia, welche ihn überlebte. Er stand in Rom in lebhaftem Verkehr mit zahlreichen Dichtern und Schriftstellern. Im J. 9 n. Chr. wurde er plötzlich von Augustus in das öde Tomi am schwarzen Meer (j. Kostendsche) verbannt; als Ursache nennt er selbst carmen et error: unter dem carmen ist ohne Zweifel die ars amatoria zu verstehen, deren Leichtfertigkeit dem Augustus anstößig war (übrigens war das Gedicht schon zehn Jahre vor der Verbannung veröffentlicht worden); worin der error bestand, ist nicht sicher zu sagen. Trotz aller Klagen und Bitten mußte Ovid bis an seinen Tod im J. 17 in Tomi bleiben. Ovids Werke sind folgende: 1. Amores in 3 Büchern, ed. 14 v. Chr.; 2. Epistulae (Heroides), fingierte Liebesbriefe von Jungfrauen und Frauen der heroischen Zeit; 3. Ars amatoria, 3 B., c. 2 v. Chr.; 4. Medicamina faciei, unvollendet; 5. Metamorphoses, 15 B., Mythen, welche mit einer Verwandlung endigen; 6. Fasti, 6 B., ein Festkalender, aber nur zur Hälfte vollendet; 7. Tristia; 5 B. und 8. Ex Ponto (epistulae), 4 B., Briefe aus der Verbannung; 9. Ibis, ein Schmähgedicht gegen einen Ungenannten; 10. Lehrgedicht über die Fische des Pontus. Andere Gedichte, z. B. ein in getischer Sprache verfaßtes Lobgedicht auf Augustus und eine Tragödie Medea, sind nicht erhalten. - Ovid ist eine reich begabte Natur, aber ohne Ernst und Strenge im Leben wie in der Dichtung. Die angeborene Leichtigkeit des Versmachens verführt ihn nicht selten zu gehaltloser Tändelei; als ein Lebemann, welcher sich in der feinen, aber leichtfertigen Gesellschaft bewegt, verfällt er zu häufig der Frivolität. Schon von den Alten wurde er so beurteilt: Habebat comptum et decens et amabile ingenium; molesta illi erat omnis argumentatio (in seinen rhetorischen Übungen); in carminibus non ignoravit vitia sua, sed amavit; apparet summi ingenii viro non iudicium defuisse ad compescendam licentiam carminum suorum, sed animum; aiebat decentiorem faciem esse, in qua aliquis naevus fuisset (Sen. Controv. 2, 10). Poetarum ingeniosissimus, nisi tantum impetum ingenii et materiae ad pueriles ineptias reduxisset (Sen. Nat. qu. 3, 27). Ovidii Medea videtur mihi ostendere, quantum ille vir praestare potuerit, si ingenio suo imperare quam indulgere maluisset (Quint. 10, 1, 98). An den Tristia und Ex Ponto ist mehr die bis zur Einförmigkeit gehende Selbstwiederholung und Sorglosigkeit in Ausdruck und Versbau zu tadeln, als die winselnde Zerknirschtheit und die maßlose Kriecherei gegenüber dem Augustus, welche, wenn auch nicht geeignet, einen angenehmen Eindruck zu machen, doch mit der Art des Verbannungsortes zu entschuldigen sind. Auch bei Ovid wie bei manchen seiner Zeitgenossen wird der ästhetische Genuß nicht selten durch Häufung mythologischer Zuthaten gestört. Am. 1, 15. 1. Quid mihi, Livor edax, ignavos obicis annos Ingeniique vocas carmen inertis opus? Non me more patrum, dum strenua sustinet aetas, 1. Der Dichter unsterblich durch seine erotischen Lieder. Stand des Kriegers, 3. Praemia militiae pulverulenta sequi, Mortale est, quod quaeris, opus. Mihi fama perennis Vivet Maeonides, Tenedos dum stabit et Ide, Battiades semper toto cantabitur orbe: 25 Tityrus et fruges Aeneiaque arma legentur, - 5. des Rechtsgelehrten, 5. f. des Redners. 9. Maeonides Homer, Mäonien = Lydien; 11. Ascraeus : Hesiodus aus Ascra in Böotien, Verf. eines Lehrgedichts über den Landbau. 13. Batt.] Callimachus, s. S. 63 zu 12, 1, aus dem Geschlecht der Battiaden von Cyrene. 16. Aratus aus Soli in Cilicien im 3. Jahrh. v. Chr., Vf. eines Gedichts Pavóμeva, eines poetischen Lehrbuchs der Astronomie. 18. Menander, Dichter der neueren Komödie, 342 zu Athen geboren; v. 17 f. sind stehende Rollen seiner Stücke bezeichnet. 19. Accius, röm. Tragiker, 170 94 v. Chr. 21. P. Terentius Varro Atacinus (aus Atax in Gallia Narbonensis), 82-37, Verf. eines Epos Argonautica. 25. Tityrus] cf. Verg. Buc. 1, 1. 29. Cornel. Gallus aus Forum Julii, 69-26, Vf. |