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auch musste sie aus einem Stücke und von gehöri ger Dicke sein (7). Der Tischfuss, der aus Erz, oft auch aus Silber (8) und, wenn er recht kostbar sein sollte, aus indischem Elfenbein (9) gemacht sein musste, stellte meist irgend ein Thier, etwa einen Panther (10), einen Löwen, einen Delphin, oder auch einen Menschen (1) dar und liess dem Geschmacke und der Kunstfertigkeit des Verfertigers grossen Spielraum. Das Material also, aus dem wenigstens die kostbareren Speisetische verfertigt wurden, lässt keinen Zweifel darüber übrig, dass sich dieselben, wenn anders die an sie gewandte Kunst dies wünschenswerth machte, wirklich lange genug in völlig gutem Stande erhalten konnten, um über den durch ihren ersten Kaufpreis bestimmten Werth noch einen bedeutend höheren durch ihr Alter als Schau-und Prachtstücke zu erlangen. Dass solche Tische aber in der That sorgfältig aufbewahrt wurden und mit der Zeit eine gewisse Berühmtheit erlangten, wodurch ohne Zweifel auch ihr Werth steigen musste, können wir aus Plinius dem Aelteren lernen.

datim crispae, majore gratia, si pavonum caudae oculos imi tentur. Magna vero post has gratia, extra praedictas, crispis densa veluti grani congerie, quas ob id a similitudine apiatas

vocant.»>

(7) Plin. h. n. XIII, 29 erwähnt eines Tisches von 4', Fuss im Durchmesser und / Fuss Dicke, der dem Ptolemaeus, König von Mauretanien, gehört habe, als des grössten Tisches überhaupt, dessen Platte aber, freilich mit bewunderungswürdiger Kunst, aus 2 Stücken zusammengesetzt war. Die grösste aus einem Stücke bestehende Tischplatte, welche dem Nomius, einem Freigelassenen des Tiberius, gehört habe, habe im Durchmesser 4 Fuss weniger / Zoll gehabt und sei / Fuss weniger 3/ Zoll dick gewesen.

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Juv. Sat. XI, 128.

Mart. II, 43. Juv. Sat. XI, 120 fgg. In letzterer Stelle wird ein silberner Tischfuss einem elfenbeinernen gegenüber sogar mit einem eisernen Ringe verglichen, der dem goldenen gegenüber fast von gar keinem Werthe ist.

(1) Juv. Sat. XI, 120 fgg. ist von einem Tische die Rede, bei dem ein aus Elfenbein geschnitzter Parder mit aufgesperrtem Rachen den Fuss bildet.

(") So stellt der Fuss eines in Pompeji gefundenen Tisches einen knieenden Scythen dar. Ruperti's Röm. Alterth. 1, 306.

Dieser lässt uns nämlich in seiner hist. nat. XIII, 29, wo er von dem fast unglaublichen Luxus, den man in Rom schon früh mit Tischen trieb, und von den ungeheuren Preisen einzelner Tische spricht, unter Andrem auch wissen, dass noch zu der Zeit, da er dieses schrieb, ein sehr kostbarer Tisch des M. T. Cicero vorhanden gewesen, ein andrer aber, welcher um den Kaufpreis eines grossen Landbesitzes erstanden worden sei und der Familie der Cethege gehört habe, erst kurze Zeit vor Abfassung dieses Berichts bei einer Feuersbrunst mit verbrannt sei. So hindert denn Nichts, auch in der vorliegenden Stelle unter antiqui orbes alte und dadurch besonders kostbare Tische zu verstehen. Ein andres Hinderniss, hier unter orbes Tische zu verstehen, meint Mohr a. a. O. darin gefunden zu haben, dass das Wort im Plural steht. Er sagt: «Praeterea non satis constare videtur, illis temporibus inter coenam plures deinceps mensas appositas esse; credibile potius est, uni eidemque mensae deinceps plura fercula imposita esse, quamquam hoc pro certo affirmare nequeo.» Allein man hat hier durchaus nicht an ein Wechseln der Tische vor einer und derselben zum Schmause versammelten Gesellschaft zu denken, sondern es ist deshalb von mehreren Tischen die Rede, weil nach der Gewohnheit der alten Römer, an einem Tische höchstens nur neun Personen zum Mahle Platz nehmen zu lassen, so oft eine grössere Anzahl von Gästen bewirthet werden sollte, mehrere triclinia, also auch mehrere von einander abgesonderte Tische nöthig wurden. Vgl. Schuch's Privatalt. der Röm. §. 501. S. 648. Vitruv. VI, 10: «ad meridiem vero spectantes oecos quadratos tam ampla magnitudine, uti faciliter in eis tricliniis quatuor stratis ministrationum ludorumque operis locus possit esse spatiosus. In his oecis fiunt virilia convivia;» etc. In der vorliegenden Stelle Juvenals wird nun eben dem reichen Patronus der Vorwurf gemacht, dass er, während er für die Bewirthung vieler Gäste auf das Kostbarste eingerichtet ist, dennoch sich ganz allein

gütlich thut; es sind hier also mit Absicht die vielen prachtvollen Speisetische, welche er besitzt, aber leer stehen lässt, dem einen Tische gegenübergesetzt, an welchem er allein schmaust. Henninius will in einer langen Anmerkung zeigen, dass una mensa hier so viel sein soll, wie una lance, welche Erklärung jedoch schon Heinrich und Madvig an den angeführten Stellen mit Recht verworfen haben; die übrigen Ausleger vor Madvig kommen alle darin überein, dass una mensa durch eine Mahlzeit zu übersetzen sei, ohne doch zu bemerken, dass bei solcher Uebersetzuug die Verse 137 und 138 keinen rechten Zusammenhang mit den unmittelbar vorhergehenden und nachfolgenden Versen haben, in denen besonders das hervorgehoben wird, dass der Schlemmer zugleich ein Filz ist und, ohne Gäste bei sich zu bewirthen, ganz allein kostbare Mahlzeiten verschlingt. Dies liegt im vacuisque toris tantum ipse jacebit, im nullus jam parasitus erit, im luxuriae sordes, im quae sibi totos ponit apros. Madvig sagt a. a. O. über V. 137 fg. folgendes: «Neque enim luxuriosos, qui una mensa vel lance patrimonia tota absumant, poëta notat, sed luxuriosos avaros, qui, quum, multos et eximios orbes mensarum habeant, non plures mensas ponant, quae ponendae essent convivis adhibitis, sed unam, sibi sufficientem; soli enim sumptuosis epulis indulgent, eodem rei familiaris damno.» Erst nach einer solchen Erklärung des una mensa, die übrigens auch O. Jahn a. a. O. und Mohr S. 33. billigen, ist Alles im besten Zusammenhange, und V. 137 fg. schliesst sich mit der Conjunction Nam eng an die letzte Hälfte von V. 136 an, so wie sich wieder V. wie sich wieder V. 139 genau an die vorhergehenden Verse anschliesst. Der Sinn ist folgender: «Die vielen tori im Speisesaale des reichen und filzigen Schlemmers, dazu bestimmt, viele Gäste aufzunehmen, stehen nun leer; denn von den vielen grossen, schönen und durch antiquarischen Werth kostbaren Tischen, an denen ehemals wohl Gäste in grosser Zahl schmausten, ist bei

Leuten dieses Schlages heutzutage nur einer im Gebrauch, an dem nämlich ein solcher Schlemmer ganz allein das väterliche Gut verprasst, also für sich allein mehr Aufwand macht, als ehemals der gastfreundlichste Mann. Dies hat freilich den Vortheil, dass es hinfort keine Schmarotzer mehr geben wird, so dass man also auf diese Art eine Klasse sehr ekelhafter Menschen los geworden ist; aber viel weniger noch sind Leute von so gewaltiger Schlemmerei und dabei von so filzigem Geize zu ertragen.»

SAT. I. V. 141 fgg.

Hinc subitae mortes atque intestata senectus.
It nova, nec tristis, per cunctas fabula coenas;
Ducitur iratis plaudendum funus amicis.

V. 146 erklärt Ruperti II, S. 56. einfach so: «<quoniam clientibus amicisque nec bene fecit vivus, nec quidquam legavit ab intestato mortuus, nemo quoque ejus mortem luget. » W. E. Weber übersetzt S. 9: «Und man begräbt ihn zum Händegeklatsch unwilliger Freunde. » und sagt S. 283 in einer Anmerkung zu dieser Stelle: «unwilliger Freunde, denen nun die Hoffnung, ihn zu beerben oder mindestens Legate zu erhalten, abgeschnitten ist, und die ihm dafür aus Rache sein Schicksal eines so unangenehm plötzlichen Todes gönnen.» Wenn die Freunde des Schlemmers, erzürnt darüber, dass er in Folge seiner Unmässigkeit plötzlich, ohne ein Testament gemacht zu haben, gestorben ist, sie daher ihres gehofften Antheils an seinem Nachlasse verlustig gegangen sind, seinen Tod nicht betrauren, so wird damit noch nicht erklärt, weshalb der Dichter sie nun grade, indem sie ihn bestatten, sollte haben in die Hände klatschen lassen. W. E. Weber a. a. 0. sagt, dies geschehe aus Rache und verbindet

man

iratis amicis mit plaudendum. Allein, wenn auch zugeben muss, dass die hier erzählte Geschichte allerdings einen Fall enthält, wo das Lachen aus Rache ganz an seinem Platze wäre, so zweifle ich doch sehr, ob der hier gebrauchte Ausdruck plaudere richtig ein solches Lachen bezeichnen kann, da plaudere wohl nur ein Lachen aus wirklicher Freude, wobei man sich nicht enthalten kann, in die Hände zu klatschen, bezeichnet. Mir scheint die einzig richtige Erklärung des V. 146. nur so gegeben werden zu können, dass man iratis amicis mit ducitur verbindet, welches nach einer besonders den Dichtern geläufigen Construction für ducitur ab iratis amicis steht, und dass plaudendum so viel ist, wie etsi plaudendum est. Der Sinn ist dann folgender: Die Freunde bestatten den Schlemmer voller Zorn, obgleich man sich über seinen Tod nur freuen kann. Erst bei dieser Erklärung tritt plaudendum in vollen Gegensatz gegen iratis, und ein solcher Gegensatz ist auch vom Dichter durch die Nebeneinanderstellung beider Wörter angezeigt. Auf gleiche Weise hat Kempf S. 86. ganz richtig Sat. XV, 63. inclinatis erklärt, und das Participium Futuri Passivi findet sich oft auf die hier angenommene Art gebraucht z. B. Sat. III, 56 fg.:

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«Ut somno careas ponendaque praemia sumas Tristis et a magno semper timearis amico.» und Sat. XIV, 36 fg.:

«Sed reliquos fugienda patrum vestigia ducunt Et monstrata diu veteris trahit orbita culpae.» Auch der satirische Ausdruck der ganzen Stelle wird durch diese Erklärung erhöht. Der plötzliche Tod des Schlemmers erregt bei Niemandem Trauer; die ganze Stadt lacht, die Freunde ärgern und jeder Rechtdenkende freut sich darüber.

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