nicht um pünktliche Nachahmung der italienischen Formen, oder um. Einführung dieser Formen in seis ne Muttersprache, vorzüglich zu thun. Sein Ge fühl für classische Eleganz und sein Talent, die Kunst des edeln und bestimmten Ausdrucks den Alten abzus lernen, hat er besonders durch seine Uebersehung einiger Stellen der Aeneide bewiesen. Diese Uebersehung ist zugleich einer der ersten gelungenen Versuche der englischen Versification in fünffüßigen jambischen Zeilen ohne Reim (blank verfe), vermuths lich nach italienischen Müstern ). Zugleich mit dem Grafen von Surrey, wahrs scheinlich durch sein Beispiel ermuntert, ahmte sein Freund Sir Thomas Wyat, gewöhnlich mit dem Beinahmen der Weltere, zur Unterscheidung von seinem Sohne, bezeichnet, die italienische Sos nettenkunst nach. Auch er war von angesehner Famis lie, geboren im Jahre 1503. Um Hofe Heinrich's IV. spielte And doth alay with leaden cold, again the others harte, Whofe gleames of burning fyre and easy sparkes of flame, In balance of unequal weyght he pondereth by ame. r) Nur einige Zeilen zur Probe mögen hier stehen. At the threshold of her chainber dore The Carthage Lords did on the quene attend; The trampling fteed, with gold and purple trape, Chawing the foaming bit ther fercely food. Then iffued fhe, awayted with great train, Cled in a cloke of Tyre embroider'd rich. Her quiver hung behind her back, her treffe Knotted in gold, her purple vefture cke Buttned with gold The Trojans of her train Before her go, with gladfome Julus Aeneas eke, the goodlieft of the route, 'Makes one of them, and joyneth clofe the throng. spielte er eine große Rolle. Mehrere Male wurde er in Gesandtschaftsgeschäften gebraucht. Vorsichtiger, als Surrey, wußte er sich den Umständen und den Launen seines Monarchen anzupassen. Durch wißige Einfälle soll er noch mehr, als durch guten Rath, über Heinrich vermocht haben. Wenn ihm der Aufs enthalt bei Hofe zu bedenklich schien, zog er sich auf seinen Landsih Allington Castle zurück, wo er in stattlicher Einsamkeit für seine Studien lebte. Er starb im Jahre 1541. Sein poetischer Nachlaß ist größer, als der seines Freundes Surrey, aber seine Sonette sind noch viel unvollkommener. Nach classischer Eleganz hat er rühmlich gestrebt, und sie zuweilen erreicht; aber die Weichheit und Zartheit Des tralienischen Sonetts zu erreichen, fehlte es ihm an Wärme des Gefühls. Seine Klagen der Liebe in petrarchischer Manter sind mehr Versuche, durch Witz und Kunst die Sprache der romantischen Zärts lichkeit nachzuahmen, als Ergießungen wirklich ems pfundener Leidenschaft. An die strengen Gesetze der Italienischen Sonettenkunst band er sich noch weniger, als Surrey. Seine Sprache ist oft hart und troks ken. Die fleinlichen Spiele des Wikes, durch wels che selbst Petrarch's Sonette hier und da entstellt sind, hat What an mehreren Stellen noch weiter getrieben *). In einigen seiner vorzüglichsten Sos nette hat er den Petrarch mehr übersetzt, als nach: geahmt. Doch ist ihm in einigen andern, die feine lebers .) 3. B. Was never file yet half fo well yfiled, To frame other, while that I was beguiled. Spite of hy hap, hap hath well hapt. Ueberfeßungen zu seyn scheinen, eine gewisse mahles rische Darstellung der Leidenschaft gelungen). Mehs rere seiner kleineren Gedichte sind eine Art von Mas Drigalen. Auch artige Lieder in altenglischen Syls benmaßen finden sich unter seinen Werken. Vorzugs lich aber glänzt sein Talent in der Nachahmung des horazischen Tons der poetischen Epistel. Wyat ist der erste englische Episteldic er. Horazische Feins héit muß man bei ihm nicht suchen; aber gesunde Philosophie des Lebens, Weltkenntniß und verstän dige Satyre im wahren Tone der Epistel ist ihm nicht abzusprechen. Zum Sylbenmaße wählte er Terzis nen nach Art der italienischen "). Stellen aus der Aeneis t) Freilich vertritt auch in den vorzüglicheren Sonetten What's der Wiß die Stelle des wahren, Gefühls ;-z. B. in dem folgenden: My gally charged with forgetfulnesse, Through tharpe feas, in winter nightes doth paffe, u) Seine didaktische Epistel an Poyns fångt so an: Το Aeneide zu übersehen, gelang ihm weniger, als sets nem Freunde Surrey *). An diese beiden Häupter der englischen Sonets tisten des sechzehnten Jahrhunderts schlossen sich bald mehrere andere Dichter an. Zu der neuen Schule gehörten Sir Francis Bryan, auch ein Freund von What und Surrey; Lord Vaulx; George Boleyn Vicomt von Rochford, ein Verwands. ter der enthaupteten Königin Anna Boleyn; und noch andere geistreiche Männer, deren Nahmen weniger bekannt geblieben, oder ganz vergessen sind. Was sich von den Werken dieser Dichter erhalten bat, findet sich als Anhang zu den alten Ausgaben To will and luft learning to fet a law It is not, that because I ftorme or mocke Der x) Wyat's samtliche Gedichte sind neu abgedruckt in An« derson's Ausgabe der brittischen Dichter, Vol. I. Eine Auswahl findet sich in der Mufe's library, in den oben angeführten Specimens of the early English poets, und bei Warton Tom. III. Bouterwek's Fesch, d. schön. Redek. VII, B, der Gedichte von Surrey und Wyat ). Manches fleine Stück unter diesen Denkmålern der englischen Poesie aus der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrs hunderts ist mehr werth, als die meisten Sonette von Wyat; zum Beispiel einige treffliche Lieder, in denen sich der alte Nationalstyl mit der neuen Culgur des Geschmacks vereinigt "); ein elegisches Schäferlied, das die Litteratoren als den ersten Versuch der Engländer in der Schäferpoesie auszu= zeichnen pflegen ); und ein Gedicht auf den Tod y) Auch in Anderson's -Ausgabe; und bei Warton, 1. c. nebst Notizen über Richard Tottèl, der die Samms lung dieser Gedichte im sechzehnten Jahrhundert besorgt hat. z) 3. B. eines, das sich anfängt: Geve place you ladies and be gone, For here at hande approcheth one, The vertue of her lively lookes I withe to have none other bookes In eche of her two christal eyes. Smyleth a naked boy; It would you all in heart suffise I think nature hath loft the moulde, Where the her fhape did take; Or elfe I doubte it nature coulde a) Hier sind die ersten vier Strophen. Phillida was a fayre mayde As fresh as any flowre Whom Harpalus the heardman prayde Har |