Der Marggrauf ist ain Artzat weis Augspurg hatt ain weisen ratt. Si sind gen veinden nicht als faur Si stritten kecklich mit der zungen Wittemberg das edel plut Si fullen fürbas wollseck pinden Und sol der krieg noch lenger weren Gelück bestand dem adel bey Luftreise neuer Art. hen zu zähmen. Der Kudor vereinigt, nach Buffons Beschreiv bung, alle Eigenschaften der Stärke und Gewalt des Adlers in sich. Er mißt mit ausgebreiteten Flügeln achtzehn Fuß and fein Körper, sein Schnabel und feine Krallen stehen mit seinen Flügeln in demselben Verhältnisse. Sein Muth ist nur mit seiner Stärke zu vergleichen. Er raubt und zere fleischt Schafe und Lammer, er fällt selbst Hirsche und Menschen an. Sein Blick ist grausam und durchbohrend. Er bewohnt nur die freyen Höhen, zu denen die Wals dung nicht mehr emporzuklimmen vermag, und sein Nest ist auf dem Gipfel steiler Felsnadeln, an denen der verwes gene Menschenfuß kaum einen fingerbreiten Ruhepunct ge winnen kann. ་ Es ist jenen Amerikanern gelungen, zwey solcher Vö, gel auf eine Weise abzurichten, daß sie mit ihnen jest, in der größten Sicherheit, mehr oder minder bedeutende Luftreisen unternehmen können. Sie haben zu diesem Zwecke einen Luftballon erfunden, unter welchem sich ein Machen. befindet, der mit einer Seemuschel viele Ähnlichkeit hat. Die Kudors werden an den beyden Außenseiten angespannt; man legt ihnen Zaum, Zügel und Gebiß an, um sie desto besser und bequemer lenken zu können; die beyden Luftreisenden segen sich in zwey neben einander befindliche Berges ren, das Zeichen wird gegeben, der Ballon erhebt sich allgemach und sobald er eine Höhe von ungefähr hundert Klaf tern erreicht hat, werden die Vögel, welche sich bis dahin mit im Nachen befanden, losgelassen, und hui! geht es hin mit Bligesschnelle durch den unermeßlichen Raum. Die beyden modernen Pegasus, ohne Huf und Eisen, werden, ein jeder besonders, von ihren Führern und Leitern bewacht, die ihre Luftkutsche nach Laune und Willkühr zu leiten vers mögen, bald hinauf, bald hinab, rechts und linksumkehrt euch und selbst gegen den Wind, sobald er nicht zu stark und schneidend ist. Die Reisenden haben vor Kurzem zu Neavel ihren ers ften Ausflug gemacht. Sie haben das Marsfeld, in dieser Stadt, um vier Uhr Abends verlassen, sind zehn Minuten Zwey Amerikaner, aus der Stadt Quito in der Res nachher auf dem Gipfel des Vesuvs angelangt, von wo sie publik Kolumbia, die sich eben jezt zu Neapel befinden, haben über den belebten Meerbusen hinweg, nach dem Vorgebirge mit vieler Mühe zwey Kudors (Condors) zahm gemacht, welche von Micaena sich gewendet haben. Diese vier Stunden, fie ganz klein und nackt auf dem Chimborasso ausgenommen in der geradesten Richtung, sind von ihnen in neunzehn baben. Man kann nicht ohne Erstaunen an die Ausdauer, Minuten zurückgelegt worden, wobey sie noch alle Mühe Fertigkeit und Kraftanstrengung dieser Menschen denken, haben anwenden müssen, die Kudors zurückzuhalten, um denen es doch endlich gelungen ist, diesen größten, stärke die Neapolitaner dieses merkwürdige Schauspiel mit größer fen und fürchterlichsten aller Raubvögel wie ein Turteltäubs rer Bequemlichkeit bewundern zu lassen. *) *) Wohlunterrichtete Männer in Neapel, wissen nichts von dieser, in geschäßten Zeitungen und Zeitschriften erzählten Luftreife. Redacteur: Joseph Freyherr von Hormapr. Gedruckt und im Verlage bey Franz udsig Arch í v für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst. Montag den 10. Jänner 1825. p,,,»(4)་་་་་་་་་་་་་་་་ Sagen, Legenden und Geschichten. Der Teufelsjiß von Studein. dende Wind auf dem kalten, gebirgigen Landstrich preßte den schnaubenden Busen. Matt, athemlos, gezwungen, ein Weilchen zu raften, fuhr er erdenwärts und setzte sich auf oben beschriebenen Felsen nieder, und als wäre der Stein nur Wachs, so drückte sich zischend die Form des Fußes, der Schenkel, des angelehnten Rückens, der angestemme ten Hand in den Felsen ein. Stubein ist ein unansehnlicher Marktflecken in einer kahlen Gegend des Iglauer Kreises in Mähren, und wie wohl in der mährischen Geschichte (z. B. bey der Fehde der Stadt Iglau mit den Herren von Rotenstein, (Rostein) Indessen war Maria mit der Seele in der Wohnung unter des leßtern Gefährten auch Herren von Studena vor der Seligen angelangt und Satan stürzte sich grimmig in die Hölle. kommen, so ist keine Spur eines Rittersißes vorhanden; das meyerhofähnliche Schloß, daß sich daselbst befindet, ist Aber die ganze Gegend, über die er flog, in der er augenscheinlich kein Gebäude der Vorwelt, und könnte durch saß, ist noch bis heutigen Tag kahl, die Blüthen wollen den ersten besten Dorfmauermeister erbauet seyn. Geitwärts nicht sprießen und im spåten May doch hier und da aus dem von dem Dorfe, auf einem Hügel, im Anfang eines klei. Boden hervorgelockt, hängen sie die Kelche und wollen nicht nen Haines, liegen einige Felsmaffen und in einem dieser duften. Rauhe Lüfte ziehen beständig, die Vögel halten sich Felsen ist en basrelief die hintere Seite eines riesenmäßi, da nicht auf, sondern ziehen nur rasch über diese Fluren gen Mannskörpers zu sehen. Die Sage erzählt: es habe ein und die Fische in den großen Teichen sollen nicht wie an armer Sünder, bestimmt in die Klauen des Satans zu fal- andern Orten aus dem Wasser rauschen und aufspringen, len, in seinem letzten Stündlein sich an die gnadenreiche um des Anblicks der Oberwelt zu genießen. Mutter Gottes von Teltsch gewendet, und diese sey mit dem Jesukindlein auf dem Arme, den Sternenmantel um die Schultern, die Sternenkrone auf dem Haupt, umrune gen von einer Schaar lobsingender Englein an das Sters bebette des Sünders gekommen, habe die reuige Seele aus den Klauen des Bösen gerissen und im schnellen Flug über Dörfer und Städte in die himmlische Heimath ges tragen. Satan aber, voll Grimm und schwarzer Galle, segte nach, um die Menschenseele doch noch zu erjagen; fo fort flog er denn in unendlicher Wuth und Schnelligkeit. über die Erde hin, und wo sein Athem wehte, da erstars ben die Blumen, da verwelkte das Gras, da wurde das Land kahl. Endlich, nahe bey Studein, hohlte er sie ein, er reichte er fast die zitternde Seele, aber der rauhe schnei Joh. Schön. Das Mährchen von der Zeit und ihren Töchtern. Die Gärtnerinn gehet mit Scheer und Maß, Der Garten der Zweyten ist groß und weit Es regt sich in Höhlen des Drachen Wuth, Und weite Schlößer so fest und grau Und Harfner und Sänger da und dort, Die Gärtnerinn wandelt auf und ab und hüthet und wehret mit ihrem Stab, Und wenn du ihren Nahmen nicht weißt, So wisse, daß sie Frau Historia heißt. Der Garten der Dritten — ist wunderhold, Und auf den goldenen Zweigen springt Und mitten ein diamantenes Haus, Die Gärtnerinn aber, die liebliche Fee, Im Garten der Ersten sein Häuschen baun, Joh. Schön. + müdetes Studium gründlicher Lehrbücher und classischer Meis sterwerke fleißig gepflegt, stellte ihn auf die hohe Stufe musikalischer Matadorschaft, auf welcher er in Böhmen mit Ausnahme Tomascheks und Wittasseks keinen Rivalen kennt. Auf diese Kunststufe schwang er sich durch sich selbst, ohne, außer dem Unterricht in den ersten Anfangsgründen, den er noch im väterlichen Hause erhielt, einem nennenswerthen Meister die Einführung in die höheren Mysterien der Lons kunst danken zu müssen. Tiefe Gründlichkeit, reiner solider Geschmack und echt kritisches Urtheil sprechen sich in allen feinen Compofitionen aus. Noch während seiner Studien. jahre, denen er eine vielseitige literärische Bildung dankt, da er die Studien der philosophischen und theologischen Fas Eultät auf der Universität zu Prag zurück gelegt hat, machte er sich durch mehrere kleinere, recht gelungene Compositio nen, meistens Tanzmusik: Eccossaisen, Quadrillen, Mes nuetten, Deutsche, kleinere Lieder, bekannt und beliebt. Im Jahre 1797 wurde sein erstes größeres Werk, eine Cantate: Böhmens Errettung durch den Helden Carl, Erzherzog von Österreich, aufgeführt. Die Prager Universität beschloß die Siege des kaiserlichen ruhme gekrönten Heerführers am Geburtstage Sr. Majestät des Kais sers im National-Theater zu feyern. Profeffor Meinert, Meißners ausgezeichneter Nachfolger auf der Lehrkanzel der Ästhetik, dichtete die Worte der Cantate. Weber wurde vor allen vaterländischen Tonseßern gewählt, sie in Musik zu feßen. Zu ihrer Aufführung wurden alle dazumahl in Prag befindlichen ausübenden Tonkünstler unter Leitung des tüchs tigen unvergeßlichen Orchester - Directors Wenzel Praupner versammelt. Der Erfolg dieser Aufführung, die am 12. Fee bruar Statt hatte, wo ein so colossalisches Orchester, die vortreffliche Composition vortrefflich wieder gab, übertraf die günstigsten Erwartungen so sehr, daß eine zweyte Production dieser Cantate dem lauten allgemeinen Wunsche gemäß am 22. Upril Statt finden mußte, welche nicht wes niger benfällig aufgenommen wurde. Zu derselben Feyerlich keit dichtete Meinert das Volkslied der Böhmen: „Gott erhalte unsern König", wozu Weber die Musik schrieb. Text und Musik blieben bis jest ein Lieblingslied der Böh men, unter denen keiner ist, den dieses schöne National Die Tonkunst in Böhmen von den ältesten bis Lied, das zugleich in's Böhmische überseßt wurde, nicht bes auf die gegenwärtigen Zeiten. Von J. A. von Rittersberg. geisternd ergreift. Diese Melodie wurde später, obwohl ziem, lich verstümmelt, einer Volks.Hymne zum Lobe des heili gen Wenzels unterlegt, und wird häufig vom Volke gesune gen. In dieselbe Periode gehören mehrere Compositionen, die Weber, veranlaßt durch Zeitereignisse, verfertigt hatte, Friedrich Dionys Weber (geboren zu Welschau als der Trauergesang auf den Heldentod des kaiserl. Genes in Böhmen 1771). Ein glückliches Kunsttalent durch uners ralen Landgrafen ven Fürstenberg, die Hymne an den Frie (Fortsehung von Nro. 49. J. 1824.) ben u. f. w. - Seine spätern bis jest gelieferten Compos chester schrieb, deren Wirkung für Tanzlustige beynahe un sitionen bestehen in mehreren Sammlungen deutscher Lieder widerstehlich schien. Aus seiner Schule gingen bereits mehund italiänischer Canzonette, Clavier-Sonaten, Concerten, rere vorzügliche Schüler als Clavierspieler und Tondichter Solo's für alle Musik-Instrumente, Quarteten für 4 Walds hervor, unter denen die Nahmen Moscheles und C. M. von hörner, zahlreichen Harmonie-Stücken und Märschen, meh- Bocklet rühmlich bekannt sind. Weniger sind es noch bis reren Hunderten von Tänzen aller Gattungen, Quartetten, jest Joseph Dessauer und Elise Barth, welche lettere unter. für Streich Instrumente, vielen Gelegenheitsstücken und den jeßt lebenden weiblichen Virtuosen für das Forte-Piano zwey Opern, von denen die eine, ganz vollendet, vielleicht eine der bedeutendsten werden dürfte. Von den tüchtigen bald den Musikfreunden Prags einen sehr angenehmen Ge- Individuen, welche unter seiner Leitung vollkommen ausgenuß gewähren wird. Vieles von diesen Arbeiten erschien im bildet aus dem Confervatorium getreten sind, ist schon früs Druck. Webers Unstellung als Director des Conservatoriums her gesprochen worden. nimmt, seit diese Anstalt bestehet, (seit dem Jahre 1810) Zunächst nach Weber, und als ebenfalls dem Conservas feine ganze Zeit so in Anspruch, daß er jegt seltener, als torium angehörig, muß Friedrich Piris, Professor der es sonst möglich wäre, durch eigene Schöpfungen die Summe Violine an dieser Anstalt, und seit dem Jahre 1817 Orches unsers musikalischen Reichthums erfreulich vermehren kann. ster-Director bey der Oper des ständischen Theaters genannt Er hat sich nicht nur durch rastlose Thätigkeit, welcher das werden. Als einer der ersten Violinspieler unserer Zeit rühms Conservatorium seinen Aufschwung verdankt, sondern auch lich bekannt, ist er zugleich eine der wichtigsten Stüßen des in andern Hinsichten durch ein ausgezeichnetes Verdienst um Conservatoriums und des Theaters Orchesters. Seinem Tadie Musik in Böhmen, ein bleibendes Denkmahl in der lente und seiner vortrefflichen Lehrmethode gelang es, bereits Kunstgeschichte seines Vaterlandes gegründet. Als Lehrer der viele ausgezeichnete Schüler für die Violine zu bilden. — Theorie der Musik war er einer der ersten Beförderer des Friedrich Pixis (mit seinem Bruder Peter, dem virtuosen Studiums der Harmonie unter seinen Landsleuten, welche Piano-Forte-Spieler und Compositeur, der gegenwärtig in er mit den neuern theoretischen Werken des Auslandes ver- Paris ist, nicht zu vermengen,) wurde im Jahre 1785 zu traut zu machen suchte. Wer seinen Vorträgen und Prüs Mannheim geboren, wo sein Vater aus Abbe Voglers Scule fungen über dieses Fach in der Lehranstalt des Conservatos als braver Orgel- und Clavierspieler und Compositeur her. riums beywohnt, kann kaum begreifen, wie er im Stande vorgegangen war. Seine ersten Lehrer waren theils der eis ist, diese abstracte Lehre selbst den kleinsten Knaben, die oft gene Vater, theils der allgemein geschätte Concertmeister kaum der deutschen Sprache mächtig sind, beyzubringen, und Fränzl. Später bildete er sich auf Reisen aus. In einem die Kunst so faßlich auf die einfachsten Grundsäge zurückges Zeitraume von 7 Jahren besuchte er das ganze nördliche führt zu sehen, aus denen sich in leichter und natürlicher Deutschland, Dänemark, Rußland, Pohlen, Schlesien und Folge, das ganze Spitem der Harmonie Lehre nach und nach Sachsen. Überall fand seine Kunstfertigkeit den entschiedensten entwickelt. Weber begleitet im Institut einen dreyfachen Por Beyfall. Man zollte dem gjährigen Knaben, der die schwies sten. Er leitet er itens als Director das mannigfache Ganze rigsten Compositionen, die ihm zum ersten Mahle vorgelegt der Anstalt; weytens liest er Stunden über die Theorie wurden, mit der größten Geläufigkeit vom Blatte las, und der Musik, und drittens leitet er die practischen Orches ganz fehlerfrey vortrug, Bewunderung. Später ließ sich ster-Übungen. Wie viel er in diesen Fächern nach allgemeiner seine Familie in den österreichischen Staaten nieder. Friedehrenvoller Anerkennung geleistet, wurde bereits früher in rich Pixis kam im Jahre 1807 nach Böhmen, und ges diesem Auffage bey Gelegenheit, wo vom Conservatorium hört seit dieser Zeit Prag an. Er schrieb für die Violine die Rede war, ausgesprochen. Er war es, der aufgefordert von mehrere Concerte, Variationen und Quarteten, die Genie den edlen, dort genannten Kunstfreunden Böhmens, die Plä im Compositions-Fache und gründliche Kenntniß des Sages ne zu diesem Institute entwarf, und sie bis in das kleinste Des beurkunden und angenehm ansprechen. Jm Drucke ist davon tail ausführte. Weber war hauptsächlich der verbessernde Re- bis jest nichts erschienen. Es scheint, er wolle durch Vers formator der Tanzmusik in Böhmen, welcher den in frühe- meidung des Druckes diesen braven Arbeiten bey gelegen= rer Zeit eingeriffenen Unfug, beliebte Opernftücke, gleich. heitlicher Aufführung derselben einen größeren Reiß der Neuviel ob lustig oder traurig, zu Tänzen zu travestiren, durch heit bewahren *). eigene gesangreiche und rhytmische Melodien bannte. Auch *) Es ist hier nicht am unrechten Dite zu bemerken, daß der schuf er in dieser Gattung eine neue Form, indem er über. manche echte Tanzmelodien, Variationen für das ganze Oro Präsident des Conservatoriums der k. . 7. M. L. und Über Johann Theobald Held, Med. Dr. und besten englischen Guittarespielern bisher verborgene Vortheile Decan der medicinischen Facultât, sagte der viel zu früh ver- aufzufinden gewußt. Der Unterricht bey Ihro königl. Hos storbene Professor der Ästhetik J. H. Dambek folgendes: heit dauerte 2 Jahre lang zu Höchstderselben vollester Zus Held, Johann Theobald, geboren zu Hohens friedenheit. Mehrere der angesehensten Häuser wünschten bruck, Königgräger Kreises in Böhmen, den 11. December nun ebenfalls seine Anweisung hierin zu erhalten; aber das 1773 rühmlich bekannt als geschmackvoller Tonseger; zu ernste Studium der Arzeneykunde, das ihn nun immer mehr gleich Meister im Spiel der englischen Guitarre, ehemahls und mehr beschäftigte, gestattete ihm nicht, ihren Wünschen ein ausgezeichneter Sopranfänger, und gegenwärtig als eis zu entsprechen. Nur wenigen der ersten Damen wurde sein ner der ersten Ärzte Prags allgemein bekannt. Sehr frühe Unterricht zu Theil. Auch eigene Tondichtungen hatte Held zeitig entwickelten sich seine musikalischen Talente. Im Jahre frühzeitig versucht. Eine der ältesten darunter ist Röschen, 1783 kam er nach Prag, um in die lateinischen Schulen ein Lied, das im Jahre 1795 bey C. Widtmann erschien. einzutreten. Früher schon war er dem allgemein geschäßten Geist des Ganzen sowohl, als gelungener Ausdruck des Einum die präcise Execution vielstimmiger Tonstücke jeder Art zelnen sprechen schon in diesem frühen Versuche seine ents so sehr verdienten Chorregenten und Opern-Director Herrn schiedenen Anlagen zur Kunst, besonders zu Compositionen Wenzel Praupner empfohlen worden. - Es war eben die für den Gesang aus. Mehr noch zeugen dafür seine zu Leips Charwoche, wo bey den kirchlichen Feyerlichkeiten gewöhn, zig bey Breitkopf und Härtel herausgegebenen sechs Lieder lich schwierigere Singparthien vorzukommen pflegen. Praups mit Clavierbegleitung, und mehrere seitdem einzeln, oder ner, ohne erst einen vorläufigen Versuch mit dem Knaben in musikalischen Sammlungen erschienenen Gefänge von ihm. zu machen, ließ ihn, ganz auf die erhaltene Empfehlung Treffendes Auffassen des Textes, Wahrheit und Schönheit vertrauend, sofort als Sopranfänger im Chore treten. — so ernster als scherzhafter und humoristischer Empfindung, Der Erfolg entsprach vollkommen der Erwartung des er entsprechender Rhytmus, leichter, natürlicher Fluß der Mes freuten Musik-Directors, der ihn bis zum Jahre 1787 in lodie charakterisiren diese Tonstücke. seinem Hause behielt, in der Musik vervollkommnete, und So sehr nun auch Held von Seite seines Genies dazu allen gleichzeitigen Schülern, zumahl im Adagio, vorzog. geeignet wäre, große Erwartung zu befriedigen, so verhin Mit Anfang des Jahres 1788 ward der junge Held aus der dert es doch Hygina, die seine Zeit und Kraft zu sehr für den Kirche des ritterlichen Ordens der Kreuzherren mit dem ro- Ernst des Lebens in Anspruch nimmt. Dennoch gesteht er selbst, then Sterne als erster Sopranfänger aufgenommen, und daß er jährlich wenigstens zweymahl einen unwiderstehlichen von nun an, da er sich so vielseitig, und unter andern selbst Drang zur Composition in sich fühle, den er mit einem hus durch seinen äußern Anstand empfahl, immer mehr und mehr moristischen Ausdrucke gern sein musikalistes Fieber zu nens gesucht. Er fand allmählig Eintritt in sehr ansehnliche Häus nen pflegt. In solchen Momenten einer stärker erregten Schö ser, und man fing an, seine musikalischen und darstellenden pfungsgabe - den wahren Zeugen und Bürgen seines Talente auf Privat- Theatern zu benußen. So spielte und Kunstberufs ist es ihm durchaus nicht anders möglich, fang er in seinem 14. und 15. Jahre auf ansehnlichen Pris er mußte dem Genius huldigen, der ihn mit lebendigerm vat, Theatern verschiedene weibliche Rollen, als Prima Odem anweht, muß irgend ein Tonstück schaffen, und wär Donna in den Opern: Fra i due Litiganti etc. L'avaro es auch ein noch so kleines Liedchen. Auf diese Art ist Johann deluso, la Grótta di Trofonio etc. mit ungetheiltem Negedly's Pinka, aus dem „Hlasatel Cesky” von ihm in Beyfall. Im Jahre 1794 wurde Held zu Ihro k. Hoheit, Musik geseßt wurden, und sind einige Melodien zu Terten der damahls in Prag residirenden Erzherzoginn Marie Unne aus Tiedges Liedercyclus entstanden, die ganz den Geist des berufen, um Höchstdieselbe im Spiel der englischen Guit- Dichters athmen, und eben so sehr zum Herzen sprechen, tare zu unterrichten. Er hatte es in Behandlung dieses In- als sie aus dem Herzen floffen. Dem feinsinnigen, hellsehen. struments nicht nur zu einer ungemeinen Gewandtheit, Fräs den Alterthume war Apoll eben sowohl der Gott der Arze zision und Delicatesse gebracht, sondern sogar eigene, den neykunst, als der Musen; und wahrlich! Held — man darf als Compositeur und ungemein fertiger Violinspieler, den es freudig vom ihm rühmen hat seine Weihe zweyfach ausgezeichnetesten Tonkünstlern in Böhmen beygezählt empfangen. Seine Freunde bedauern lebhaft, daß ihm das werden muß. Mehreres von seinen geistvollen Compost. Amt, welches er begleitet, jest beynahe gar keine Zeit gönnt, tionen, Simphonien, Phantasien 2c. für das ganze Dr feinem entschiedenen Kunstberuf zu huldigen. - chefter wurde zu verschiedenen Mahlen vom Orchester des Conservatoriums mit vielem Beyfalle aufgeführt. Auch eine Over von ihm „Feodora” wurde im Nationaltheater vor einigen Jahren beyfällig aufgeführt. (Die Fortsekung folgt). |