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siedeln könnte; denn er hielt hier seine Gegenwart für künftiges

scheinlich mit Hülfe des Arichis, der in Friaul geboren, Prag bleiben und die akademische Kunstanstalt benüßen wolle; ein Unverwandter und der Erzieher der Kinder Gisulfs war, sugleich machte er dem Vater ein kleines Geschenk im Gelde, sodann vom Könige Agilulf zum Herzoge von Benevent um ihn in Stand zu sehen, bis zur Eröffnung der Kunstausstellung in Prag bleiben zu können. Beyde waren von des befördert wurde. (591) Grafen Gnade und dem unerwarteten so vortheilhaften Antrag Der neue Exarch Callinicus, brach den von seinen eben so betroffen als gerührt. Natürlich, daß er mit der größ Vorgängern mit den Longobarden geschloffenen Frieden, ten Erkenntlichkeit angenommen wurde. Doch beschloß der Va rückte mit einem Heere gegen Parma, nahm den Gotschalk ter vorerst noch mit seinem Sohne auf einige Monathe nach sammt seiner Gemahlinn, einer Tochter Königs Ugilulf ge- Hause zu ziehen und dort seine häuslichen Verhältnisse so zu fangen und schleppte sie nach Ravenna. Darüber entstand ein ordnen, daß er selbst mit der ganzen Familie nach Prag über verbeerender Krieg der Longobarden wider das Exarchat, dars Glück und Wohl feines Sohnes für unentbehrlich, weil er allein in Agilulf Padua berannte und einäscherte, bey dieser Ges die Erziehung und den Charakter des Jünglings kannte, und legenheit flüchteten sich die edelsten Familien sammt den übris also auch nur sich allein für fähig hielt, die Eindrücke, welche gen Bewohnern Paduas nach den Lagunen. *) Agilulf damit alle mögliche Lagen, in die feinen Sohn der Zufall und das wicht zufrieden, schickte Gesandte an den Chan der Avaren, neue Verhältniß führen mochten, auf das junge Künstlergemüth der die Zeit her immerfort die Byzantiner geängstigt hatte, machen würden, berechnen und zum Besten lenken zu können. und verband sich mit ihm auf das engste wider den griechis Er fürchtete einen nachtheiligen Einfluß des städtischen Treibens fchen Kaiser. Die longobardischen Gesandten hatten wirklich bisher gewohnten ruhigen Kunststudiums durch mannigfache einen ewigen Frieden mit dem Avaren. Chane abgeschlossen fremde Eindrücke auf das reisempfängliche Gemüth, vor dem und führten einen avarischen Bevollmächtigten mit sich, wels sich hier eine neue Welt erschloß. Der entworfene Plan wurde her an den fränkischen Hof reisete, um im Nahmen seines ausgeführt und die Familie Führich übersiedelte im Juny 1819 nach Herrn auch die Franken zum dauerhaften Frieden mit dem Prag, nachdem in Krazau Haus und die kleinen Grundstücke Longobarden. Könige zu vermögen.

(Die Fortse hung folgt.)

Wanderung in die Ateliers unserer Künstler.

Joseph Führich.
(Beschluß.)

für den höhern Lebenszweck und eine feindselige Störung des

verpachtet und der Cassadienst und Schulaufsicht, die der Vater im Städtchen versah, in Ordnung übergeben waren. Hier ge nießt nun der junge Führich ununterbrochen Schuß und Unters flüßung des Grafen Clam Gallas, welche ihn in den Stand sett, sich ganz der Kunst zu weihen. Ohne sie würden so viele seiner gang originellen und schäßbaren Kunstproducte, von welchen sein Porte. feuille eine zahlreiche Schaufellung enthält, nicht entstanden seyn. Auf Bestellung arbeitete er wäh. rend seines fünfjährigen Aufenthalts in Prag fünf Altarblätter für Kirchen, nähmlich eine heil. Dreyfaltigkeit und eine heilige Dieser Einladung zu entsprechen, arbeitete Führich im Vers Barbara für den Grafen Wratislaw, eine heil. Katharina und lauf des Sommers in Krazau an 2 größern Öhlgemählden, einen Franz von Assist für die Kirchen in Neustadtl und Rafpenau von denen eines den Tod Ottos von Wittelsbach, das auf der Gr. Elamschen Herrschaft Friedland und eine Madonua andere den Einsiedler Ivan und Herzog Borziwog für den Kaufmann Remisch in Schönlinde für die Kirche von * im Walde vorstellte. Diese & Gemählde wurden im Jänner Nixdorf. Ferner lieferte er die Zeichnungen zu den Titelkupfern 1819 sur Kunstausstellung nach Prag geschickt. **) Bende Füh zur Taschenausgabe des Rozebueschen Theaters (neu bey Enders riche, Vater und Sohn, reisten ebenfalls dahin, um auch die verlegt) mehrere lithographirte Blätter zur von Machek unvon ihnen noch nie gesehene Ausstellung zu sehen. Da sie jedoch ternommenen Herausgabe der böhmischen Geschichte und etwas zu früh kamen und die kleine mitgenommene Baarschaft andere zerstreute Sachen. Seine in den Kunstausstellungen der nicht hinreichen wollte, um damit bis zur etwas später eintres Jahre 1823 und 1824 befindlichen Öhlgemählde und Compo. tenden Eröffnung der Kunstausstellung in Prag leben und auch sitions. Zeichnungen, welche zu den vorzüglichsten der Ausstel die Rückreise bestreiten zu können, so mußte bald wieder an die lung gehörten, sind in eigenen Aufsägen umständlich besprochen lestere gedacht werden. Schon war der Tag der Abreise bes und die meisßten nach Verdienst gewürdigt worden. Übrigens wird der Wunsch vieler den Vortheilen des Augens stimmt, ale am Vorabend derfelben beyde Künßtler den Auftrag erhielten, sich am folgenden Tage bey dem Grafen Christian blicks nicht huldigenden Kunstkenner hörbar, daß die großen Clam Gallas einzufinden. Lleser thätige Menfchen- und Kunst. Erwartungen, wozu das seltene fruchtbare Talent Führichs, freund empfing fie noch eigenthümlicher Weise äußerst gütig und und sein anhaltender Fleiß berechtigen, durch die Beachtung versicherte dem jungen Führich eine Unterffügung, wenn er in wohlmeinender Winke, welche ihm in Beziehung auf die Nich. tung des Kunstudiums gegeben worden sind, erhöht, und be *) Paul Diacon 1. 4. 21 et Dandal. lib, 6. c. 2.

**) Und fräter vom Grafen Thun gekauft. Zwey seiner frühern Ver, günstigt werden möchten! fuche in Öhlwablerey befiht 3. U. D. Wenzel Lichtner.

R.

Redacteur: Jofeph Fresherr von Hörmäyr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

Ax ch í b

für

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Freytag den 21. Jänner 1825.

(9)

Die schottische Missions - Colonie zu Karaß am scharen verwandeln. Gepanzert in Eisen, gleich den alten

Kaukasus.

(Aus den Berichten der Baselschen Missionäre Hohenacker und Lang, während ihres Aufenthaltes zu Karaß vom May bis August 1823.

Rittern Deutschlands, von Jugend auf geübt in Waffen und auf stattlichen Rossen zu reiten, von Thaten der Altvordern begeistert, ungewohnt zu fliehen und die Waffen niederzus legen, jagen sie fünfzig Werste dem Ziel ihres Überfalles entgegen; mit einbrechender Nacht beginnt der Kampf rasch

Die schottische Mission in Karaß wurde im J. 1802 durch und furchtbar, und in wenigen Stunden ziehen sie sich in

die Prediger Heinrich Brunton und Alexander Paterson bes nächtlicher Sicherheit mit reicher Beute auf ungebahntem gonen and in den folgenden Jahren durch hingesendete neue Wege zurück in die Gebirge. Jahre lang mußten die Deuts Missionarien so verstärkt, daß im dritten Jahre die Missions schen, um ihre Niederlassung zu sichern, in Gemeinschaft familie neben den losgekauften Tscherkessen aus fünfundzwan mit den Missionarien alle Nächte unter den Waffen Wache zig Personen bestand. Durch häufige Gefahr, von den ganz halten und nicht selten sich sogar in kleine Scharmütel einin ihrer Nähe wohnenden Tscherkessen beraubt und weggeführt laffen. zu werden, lebten sie besonders früher, oft in großer Noth Karah liegt nicht am kaspischen Meere, wie es in der und Bedürfniß. Sie waren auch in großer Gefahr, von der großen Missionskarte gezeichnet ist, sondern 35 Werste westPest angesteckt zu werden, die eine lange Zeit über rund lich von Georgiewsk, Hauptstadt der Provinz Kaukasien, um sie, und oft in ihren nächsten Umgebungen, große Vers auf der füdöstlichen Seite vom Fuß des Beschtau, eines ziem heerungen anrichtete. Karaß aber blieb, immer verschont. lich beträchtlichen Berges, der zu dem Anfange des Kaukasus Mehrere Mahle hatten schon die Tscherkessen beschlossen und gehört. Er ist der Lage, dem Boden und Klima nach einer die Zeit festgesetzt, die Kolonie zu überfallen, und immer der lieblichsten Pläße, die ich noch in Rußland gesehen habe, ist sie, oft auf merkwürdige Art, bewahrt geblieben. Grade und hat mich oft an unsere glückliche Schweiz erinnert. Bep, bey unserer Ankunft war man wegen Nachrichten von Geors nahe ringsum erblickt man kleinere Berge, zum Theil fel, giews, in dessen Nähe die Tscherkessen ein russisches Dorf sicht, zum Theil mit Gebüsch bewachsen oder mit Gras bes verheert, die Leute theils getödtet, theils gefangen wegges deckt, das aber wegen des sonstigen Überflusses nicht benugt schleppt und ihr Vermögen, fo viel sie konnten, geraubt wird. Bey hellem Wetter kann man auch den Kasbeg (am hatten, in banger Erwartung. Die Anstalten zur Verhins Wege nach Tiflis) sehen, und steigt man etwas höher, so derung solcher Einfälle erscheinen jest freylich von Seite der sieht man einen großen Theil der Schneegipfel des Kaukasus. Russen immer kräftiger, je mehr die nahe liegenden Båder Der Boden ist reichlich durch Bäche, die vom Beschtau kom. in Aufnahme kommen und angebauet werden. Indessen möchs men, bewässert und sehr fruchtbar. Auch ist Regen sehr häufig, te es eine schwere Aufgabe bleiben, diese kriegerischen Gebirgse der sonst in diesen Gegenden mangelt, wodurch sie so une / völker, vom angebornen Freyheitssinn und muhamedanischen fruchtbar werden. Das Klima von Karaß ist gesund und an. Fanatismus zu Thaten angefeuert, von den Gränzen Ruß genehm; seine höhere Lage und die Nähe der Schneegebir. lands abzuhalten, die größtentheils das Land ihrer Väter ge, von denen beynahe immer ein angenehmer Wind kommt, und deren heilige Orte enthalten, wenn sie nicht, von Bothen mildern die Hiße, die in den niedrigen Gegenden dieses des Friedens überwunden, von selbst ihre Schwerter in Pflug. Theile von Rußland im Sommer so drückend und angreifend

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ist. Auch stellt der Winter sich selten sehr strenge ein. Die ung und öffentlichen Gottesdienst behalten. Der SchullehColonie besteht aus zwey langen Reihen von Häusern, die ver, Herr Lieblich, in der Gemeinde zu Sarepta erzogen, durch eine breite Straße von einander getrennt sind, und ein verständiger Mann, leitet den Gottesdienst, indem er auf deren beyden Seiten man jeßt Pappeln gepflanzt hat, vorsingt und eine Predigt lieset; er hält Schule und Kirchens die mit der Zeit dem kleinen Orte ein angenehmes Unsehen lehre, und genießt dabey die Achtung der Ältern und Kinder. geben werden. Die Häuser sind klein, meist ziemlich`unan- Gegenwärtig befinden sich drey Missionarien zu Karaß: fehnlich von Holz gebaut und mit Schilf gedeckt. Schilf ist die Herren Alexander Paterson, James Galloway und John in großer Menge hier zu finden, und wird nebst getrockne- Jack. Ersterer besorgt die äußern Ungelegenheiten der Colonie, tem Pferde- und Kuhmist zur Feuerung benußt, was, den so wie die Geschäfte mit der Regierung und besucht, soviel es Geruch ausgenommen, die Stelle des Holzes recht gut vers ihm diese Besorgungen und sein durchEntbehrungen und Müh. tritt. Hinter jedem Hause hat der Bewohner einen ziemlich sale geschwächter Körper erlauben, die nächst um Karah ges großen Garten. Obenan befinden sich die Hütten der Soldaten, legenen Dörfer: die beyden leßtern besuchen sowohl die nä deren oft bis hundert, meist jedoch minder, da sind, um nebst her gelegenen als entferntern Dörfer und Tartarenstämme. einigen Kosaken vor Überfällen zu sichern; in Mitte der Colonie Herr Jack ist noch nebenbey der Pastor dieser kleinen Ges fteht eine Kanone; auch werden zwey Hauptausgänge der meinde, die ihre eigene kleine Kirche hat. Nächst an Karaß selben immer von einigen Soldaten oder Kosaken bewacht. sind bloß einige tartarische und tscherkessische Dörfer, und Bordem war Karaß wohl noch einmahl so groß als jeßt, das nächste von diesen ist ungefähr eine Stunde entfernt. bis vor drey Jahren der größere Theil der Deutschen nach In Rußland wird aber dieß nicht für eine Entfernung gerech Madschar zog, wo sie fälschlich hofften, ihr Brod besser zu net. Ihr weiter entferntes Arbeitsfeld aber biethet noch für finden und in günstigern Verhältnissen zu leben. Jeßt woh- viele Missionarien Arbeit dar. Vom Kuban an bis nach nen hier siebenzehn deutsche, drey schottische und zwey tscher Kislar liegen in einem Halbzirkel eine große Anzahl von Eeffische getaufte Familien. Die Deutschen kamen größten- tartarischen Dörfern und mehrere Tartarenstämme, die in theils aus den um Saratow liegenden Colonien nach und der Steppe nomadisiren, von welchen die entferntesten sich nach hierher; einige sind aus Sarepta, die übrigen von an- ungefähr 150 Werste von Karaß befinden. Diese mögen sich dern Orten hergezogen. Bloß drey dieser deutschen Fami» vielleicht bis auf zwanzig oder dreyßigtausend Seelen bes lien sind eigentliche Mitglieder der Colonie, und haben mit laufen. Die Missionarien besuchen beynahe täglich die ihnen Recht Theil an den Privilegien derselben. Die übrigen sind näher liegenden Dörfer zu Pferde, und machen auch von eigentlich nur angesiedelt, genießen jedoch dieselben Vortheile, Zeit zu Zeit Besuchsreisen bey den entferntern Tartaren. nur haben sie kein Recht daran. Sie ernähren sich reichlich Gewöhnlich geben sie bey ihren Besuchen in eine Stube oder durch den Verkauf ihrer Kartoffeln, Gemüse, Tabak, Brod auf einen offenen Plag, und lesen den sich sammelnden Leuten u. f. w. bey den Heilquellen, die sich nahe bey Karaß bes etwa ein Kapitel aus dem neuen Testament vor, sprechen finden, und je länger je mehr besucht werden. Die nächste darüber, und beantworten die oft sehr häufigen und unbes und besuchteste (die kleinen Wasser) ist zehn Werste (ungefähr scheidenen Einwürfe. Die Geduld der Missionarien erscheint drey Stunden), eine andere stark besuchte (der Sauerbrunnen) wirklich unbegreiflich groß, wenn man bedenkt, daß nun vierzig Werste Weges entfernt. Und diese können Brod und schon zwanzig Jahre lang unter diesen Leuten gepredigt worden, Gemüse von nirgends her als von Karaß bekommen. Die ohne daß Frucht zum Vorschein gekommen ist. Wir waren Badgåste sind meist nur aus den reichsten und vornehmsten Augenzeugen davon, mit was für kalter Gleichgültigkeit, ja Familien aller Gegenden des Reichs, und daher ist die Las Spott und Verachtung die Predigt des Evangeliums von ge von Karaß, in Hinsicht auf das äußere gute Fortkoms Einzelnen derselben abgewiesen wird; früher soll dieß noch men desselben, äußerst vortheilhaft, wird es auch immer viel häufiger vorgekommen seyn, als jest. Wie es Ihnen schon bekannt seyn wird, haben die Mifmehr werden, da erst seit einigen Jahren der Anfang ges macht wurde, bey diesen Heilquellen die nöthigsten Bequem- sionarien früher tscherkessische Sclaven, besonders Kinder, loslichkeiten für Badgäste einzurichten, und mit jedem Jahr kauft und sie erzogen. Diese sind nun alle groß gewachsen nimmt die Zahl der Besuchenden sehr zu. Dieß Jahr waren und der Mission dadurch nüßlich, daß sie theils die Haus segar Leute aus Wien da. Soviel vom Außern dieser deuts fchen Landleute. Und nun noch Einiges von ihren kirchli cher und innern Ungelegenheiten.

Ungeachtet der mancherley Schwierigkeiten, die sich ent: gegenstellen, haben sie doch eine gewisse Ordnung der Erbaus

geschäfte der Missionarien besorgen, theils in der Druckerey arbeiten. Einer derselben hilft auch in Gemeinschaft mit den Missionarien in Orenburg das Evangelium verkündigen. Sie sind auf alle vier Stationen vertheilt. In Karaß eine Familie und zwey unverheirathete Brüder, die ihre eigene

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Wirthschaft treiben. Sie sprechen alle außer ihrer Mutters Scaßams oder dem Parlament überreicht waren, gingen sprache fertig Tartarisch, Englisch, Russisch, die meisten auch bey diesem Brande verloren, und es entstand daraus eine noch Deutsch und einige Persisch. Die Zahl der Ranzionir- bedauerliche Lücke in den statistischen Urkunden der Schiff. ten beläuft sich jeht auf neun Personen männlichen und fünf fahrt und des Handelsverkehrs von Großbritannien für das weiblichen Geschlechts, und die meisten davon sind getauft. Jahr 1813 und für einen Theil von 1814. Das neue Sulton Kattegeran wurde als ein armer verfolgter Waise Douanen-Gebäude ward im Jahre 1817 vollender, von ihnen aufgenommen, erzogen und getauft. Nachher hielt und ist, wie durch Umfang und Größe, so durch regelmä, `er sich einige Zeit in England auf, und suchte nun, durch ßige Bauart ausgezeichnet *). Seine der Themse zugewandte einen jährlichen Gehalt von 6000 Rubel vom Kaiser unters Vorderseite macht einen sehr gefälligen Eindruck. Von zwey stüßt, durch den Unterricht tartarischer Jünglinge das Evans halberhabenen Bildern (bas-reliefs), die diese Façade ziegelium unter diesem Volke zu verbreiten. Während unsers ren, ist das östliche die Vorstellung der zur Aufnahme und Hierseyns kam er eben auf einen freundschaftlichen Besuch, zum Vortheil des Handels und der Gewerbe vereinbarten weil die Remasan (Fasten) war, während welchem Monathe Wissenschaften und Künste; das westliche enthält bezeichnende die Muhamedaner den ganzen Tag über fasten, und daher Sinnbilder der verschiedenen Länder, mit denen England nicht in die Schule gehen. Seit dem Unfange dieses Jahres in Handelsverkehr steht. Mitten inne lieset man in Bronzes hat er das Institut begonnen. Er hat zwen Lehrer dabey schrift die Nahmen der Stifter des Gebäudes und seine angestellt, für die tartarische und russische Sprache. Er selbst Jahrzahl; über ihnen ist eine Uhr angebracht, von zwey gibt den Religionsunterricht, wobey er oft von den Zöglin- kolossalen Figuren, des Gewerbßleißes und des Überflusses, gen bestritten wird. Die Zahl derselben ist sieben und ihr getragen. Ein Vorsprung in der Mitte des Erdgeschofses Alter von sechszehn bis zwanzig Jahren. Drey derselben biethet den Eingang zu dem Magazine dar; über demselben muß er ganz erhalten, und einer erwirbt sich seine Kleider befindet sich das Reichswapen, von emblematischen Stand. durch einen kleinen Handel, den er am Freytag, Samstag bildern des Weltmeeres und des Handels getragen. und Sonntag treibt, an welchen Tagen wegen dem muha Ein geräumiger Kai dehnt sich vor dem Gebäude aus, medanischen (Freytag) und christlichen Feyertage kein Unters längs welchem die Schiffe zum Behufe des Ein- und Aus richt gegeben wird. Die schottische Missionsgesellschaft hat ihn ladens ihrer Waaren in der Zeit der Fluth eine sechs Meter bey diesem Unternehmen mit 25 Pf. Sterling und eine from. tiefe See finden. Man beabsichtet die Verlängerung dieses me englische Dame mit derselben Sumine unterstügt. Das Kai's, einerseits bis zum Thurm und anderseits bis zur Übrige bestreitet er aus seinem eigenen Einkommen. Brücke von London.

Ansichten von London.

(Fortsehung).

Das Erdgeschoß enthält, nebst den Douane Magazi nen, die Bureaur der Stromaufseher und des verschiedenen Schifffahrtsbedarfs. Die obern Stockwerke enthalten eine große Zahl dem Dienst der mannigfachen Douanen-Zweige

4. Zu den der Regierung angehörigen Commerzials gewidmeter Gemächer. In der Mitte des Gebäudes befindet Gebäuden gehört die Briefpost, ein unansehnliches, in sich ein Saal, von 58 Meter Länge, 20 breit und 16,7 einer engen und krummen, vom Stadthause ausgehenden hoch, der in drey Abtheilungen durch massive Säulen getheilt Straße gelegenes Gebäude? Man geht damit um, diese ist, auf denen drey reich verzierte Kuppeln ruhen. Sein Verwaltung in ein größeres und besser eingerichtetes Ges weiter Raum wird durch sinnreiche Einrichtungen erwärmt bäude nahe bey der St. Paulskirche zu verlegen. Ungleich und geluftet. Gegen jede mögliche Feuersgefahr sind in al. viel wichtiger als architektonische Verhältnisse sind hier die len Theilen des Gebäudes bemerkenswerthe Vorkehrungen stattfindenden Ordnungen für Ankunft und Abgang der Cue getroffen. Die Thüren, welche die Hauptabtheilungen im riere, Versendung, Empfang und Austheilung der Briefe. Innern schließen; sind eisern; sie werden nach stattfindendem Hierin haben die Engländer eine Schnelligkeit und Regel mäßigkeit erreicht, die musterhaft heißen können, und wo durch ihr Handelsstand für Zuverlässigkeit und Beförderung seiner Geschäfte den wesentlichsten Gewinn erhält.

Das Douanen. Gebäude ward im Februar 1814 ein Raub der Flammen. Alle dahin gehörenden Rechnungs schriften, die nicht damahls geschlossen und entweder dem

Bedürfniß mittels einer Schraube in die Wand geschoben, zur Öffnung oder zum Schließen hervorgezogen. Die Nacht über bleiben die Thüren geschlossen; man würde sie auch bey eintretendem Brande schließen, um die Verbreitung der *) Auf 33 Meter Breite beträgt seine Länge 146 1j2 Meter. Sein Kostenbetrag war 167,050 Pf. Sterl. Die Plane dafür hatte Herr David Laing geliefert.

Flamme zu hindern. In jedem Stockwerk befinden sich Zime stein der gegenwärtigen, welche durch eine fleißige Nachlese bes mer, deren Bekleidung und Geräthschaften unverbrennlich deutend vermehrt dem tonfreundlichen Publicum des Elangreis sind und zur Niederlage wichtiger Papiere dienen; die Rech nungsbücher werden jeden Abend dahin verwahrt.

chen Czechiens dargebothen wird.

Wünsche forachen sich über diesen Gegenstand so vielseitig aus, daß die Hoffnung nicht ungegründet seyn dürfte, eine thätige Theilnahme werde die Unternehmung glücklich unterstüßen. Daß der Preis 10 fl. W. W. auf das billigste bemessen sey, ergibt sich aus der oben erwähnten großen Anzahl der Tonstücke. Der Tert zu denselben auf schönem Druckpapier im geschmack. vollen Umschlag und Format, und die schöne Zeichnung des Titelblattes bilden eine eigene Beylage.

Was von Sachkundigen nach genauer Prüfung und Sichtung als echt volksthümlich befunden wurde, ward aus dem Reichthume der eingegangenen Gesangstücke ausgeschieden, zweck Das Dreyfaltigkeits. Haus (Trinity-House) mäßig zusammen gestellt, und unter folgende drey Hauptab. gehört der Corporation der Schiffleute auf der Themse und theilungen gebracht: a) Böhmische Volkslieder; b) Volkslieder aus deutsch böhmischen Kreisen im Dialecte des Landvolks, den großbritanniscen Südmeeren an. Das nicht eben große und e) Nationaltänze. So erschienen mehrere Hunderte von beliebten und bekann aber durch einfache und zierliche Bauart, wozu Hr. Wyatt ten Tonweisen alter und neuerer Zeit, welche noch nie in eine die Plane geliefert hat, empfehlenswerthe Gebäude steht auf Sammlung gebracht wurden. Der Zweck der Herausgabe ist dem Plage des Londner Thurms. Die Corporation seiner ein doppelter: Erstens, das, was als kostbarer Nachklang der Laune und Jovialität der Väter in Gesängen übrig blieb, Besiber ward von Heinrich VIII. gestiftet, und ihr Nahme der Vergessenheit zu entreißen, und auf spätere Enkeln zu vers erinnert an die theologischen Begriffe dieses tyrannischen Res Pflanzen. 3 weytens, den Zeitgenossen im Vaterlande ein gewiß recht willkommenes Geschenk, sehr geeignet, manche trübe formators. Ihr steht die Obhuth über die Interessen der brits Wolke des Alltagslebens zu zerstreuen, darzubiethen. Laute tischen Kriege und Handelsschifffahrt zu, und es sind ihr dafür sehr ausgedehnte Berechtigungen ertheilt, die wesent lich in Folgendem bestehen: Sie ordnet die Prüfungen der Böglinge in der Schule der Meßkunst von Christ-Church an, so wie hinwieder diejenigen der Masters von der KriegsSeemacht; sie bestellt die Lothfen auf der Themse; sie errichtet Leuchtthürme und Signale längs der Seeküsten; sie ertheilt dürftigen Schiffern, die nicht Gefreyte der City find, Licenzen für die Fahrt auf der Themse; sie leitet die Vertiefungs- und Reinigungsarbeiten dieses Stroms u. f. w. Co bald die Corporation inne wird, daß sich irgendwo Sandbanke oder andere Hindernisse bilden, beauftragt sie ihre Arbeiter und Lichter, dieselben wegzuschaffen. Ihr steht. die ausschließliche Befugniß zu, den Themsefahrern den für ihre Schiffe benöthigten Ballast zu liefern, wovon sie sehr an. sehnlichen Gewinn zieht. Endlich darf sie Schenkungen für wohlthätige Zwecke annehmen, und sie reicht auch alljähr. lich an dürftige Seeleute zahlreiche Unterstügungen ab. (Der Beschluß folgt.)

Böhmische Volkslieder. Verlegt ben Härter in Wien, und Carl Barth in Prag. Hers ausgegeben von Johann Ritter von Rittersberg, E. E. Hauptmann in der Armee, und Friedrich Dionys Weber, Director des Conservatoriums der Musik in Prag. 19 Bogen Noten, 8 Druckbogen Text. Mit einem Titelkupfer. Gezeichnet vom Akademie-Director Bergler. Lithographirt von Machek in Prag.

Vor zwey Jahren veranlaßten Se. Excellenz der Herr Oberstburggraf Böhmens, auf den dieses Land als einen feis ner edelsten Söhne eben so stolz seyn darf, als es ihm für das mannigfache Gute, das durch sein weises patriotisches Streben. schon erzielt ward, und noch täglich mehr wird, dankverpflich, tel ist, eine Sammlung böhmischer Volkslieder in allen Kreis fen dieses Königreichs. Sie zu benüßen ward den Herausgebern die Erlaubniß, und diese Sammlung ist so zu sagen der Grund.

Volkslieder sind geschichtliche Denkmähler. In ihnen ist des Volkes innere Welt aufgethan und dem Forscher zur geistigen Anschauung wahe dargelegt. Sie schließen jede höhere Forderung der Ästhe tik aus. Einfache Feldblumen, keine Prachtblüthen kunstvoller Gärten, Kinder einer frühern gemüthlichen Zeit, welche in an soruchloser Bescheidenheit blühen und duften, und weder durch Schimmer und Glanz der Farben blenden, noch durch narko tische Kraftgerüche betäuben. Die meisten gehören lange ver. gangenen Jahrhunderten, viele auch neueren Zeiten an. Im Gewirre der Gegenwart, wo durch Verbildung sich beynahe all. gemein das nationelle der Völker täglich mehr verwischt, und ihre unterscheidenden physiognomischen Züge intellectuel und Physisch stets mehr verflachen, muß alles, was abzielt, Form und Gestalten der Urzeit auf die Nachwelt gefestet zu übertras gen hoch willkommen seyn. Dieses is zum Theil das Ziel des preiswürdigen Strebens der National Museen, dieses war der Herausgeber Hauptzweck. Ihr guter Wille, ihren Landsleuten eine in dieser Hinsicht schäßbare Gabe zu biethen, verdient ge= wiß freundschaftliche Anerkennung, und wird ihnen der vollkommenste Ersatz für Mühe und Kosten ihrer Unternehmungen. Die Melodien find treu möglichst niedergeschrieben, wie sie der Landmann singt, und tragen alle den Stempel ihrer flavi schen Heimath.

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Mögen diese Lieder sich einer günstigen Aufnahme freuen. Mögen folgende Worte eines früheren schäßbaren vaterländischen Schriftstellers nicht auch unserer Zeit zum Theil gelten. Cuicunque inest vere patria mens, et patrius cantus saltusque placebit; siu minus, movebit nauseam. Quod cum ita sit, paucissimos nunc patriae amatores veros licebit numerare. Mos bohemice canendi et tripudiandi exulat penitus urbibus, et proh dolor et magna pagorum parte. Simiarum instar Bohemi salțitant germanice, anglice, scotice, russice, hungarice etc., tantum non — bohemice. Cur? quia sunt filii majorum (qui quondam in Europa maximo fulsere splendore) degeneres et fere jam oderunt, quodcunque patriam olet.»> Multi vanitate seducuntur, juniores praeprimis; ne moris praedominantis dicantur ignari, exotice canentes saltant.

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Quia vice versa actus externos agere in sensum internum nemo dubitat; auctis, quae in patriam mentem influunt, augebitur numerus Bohemorum nomine et omine » Numne proderit nisus in provehendo Czechico cantu et saltu?»

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*) Österreichische Volkslieder, Von Ziska u. S choti kg..

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Gedruckt und un Verlage bey Franz Ludwig.

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