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Ein andrer mag wohl, wenn von des Südes Wuth Erkracht der Mastbaum, greifen zu niedrem Flehn, Mag sich erhandeln durch Gelübde,

Dass ihm die Tyrer, die Cyprer Fracht nicht 60 Mit neuem Reichthum fülle die gierge See, Ich nimmermehr: im Schosse des kleinsten Kahns Trägt sicher mich durch Meeressturm ein Günstiger Wind und der Stern des Pollux.

Sängers Unsterblichkeit.

Und nun schuf ich ein Mal dauernder noch als Erz,
Majestätischer als der Pyramiden Bau,

Das kein Regen zernagt, rasenden Nordes Wuth
Nicht zu stürzen vermag, noch der Jahrhunderte
Unabsehbare Reihn oder der Zeiten Flucht.
Nein, ich sterbe nicht ganz: vieles von mir entgeht
Libitinen und stets steig ich in kommender
Nachwelt Ruhme, so lang als mit der schweigenden
Jungfrau zum Kapitol wandelt der Pontifex.
Wo der Aufidus wild braust und an Quellen arm
Einst ob ländlichem Volk Daunus geherrscht, von

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Also sagt man dereinstschwang er sich auf vom
Staub,

Er, der erste, der Roms Sange äolischer
Lyra Klänge verliehn. Nimm ihn für mich, den Preis,
Den mein Wirken erstrebt, winde, Melpomene,
Huldreich mir um das Haupt delphischen Lorbeer-

zweig !

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CARMINUM

LIBER QUARTUS.

I.

Intermissa, Venus, diu

Rursus bella moves? Parce, precor, precor!
Non sum qualis eram bonae

Sub regno Cinarae: desine, dulcium.

Mater saeva cupidinum,

Circa lustra decem flectere mollibus

Iam durum imperiis; abi,

Quo blandae iuvenum te revocant preces.
Tempestivius in domum

10 Paulli purpureis ales oloribus
Comissabere Maximi,

Et

Si torrere iecur quaeris idoneum;
Namque et nobilis et decens
pro sollicitis non tacitus reis
15 Et centum puer artium
Late signa feret militiae tuae,
Et quandoque potentior
Largi muneribus riserit aemuli,
Albanos prope te lacus

20 Ponet marmoream sub trabe citrea.
Illic plurima naribus

Duces tura lyraeque et Berecyntiae
Delectabere tibiae

Mixtis carminibus non sine fistula;

I 9 domo. 18 largis. 20 Cypria. 22 sq. lyra Bere

cyntia

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ODEN

VIERTES BUCH.

Rückfall.

Rufst du, Venus, nach langer Rast
Mich aufs neue zum Kampf? Schone, o schone mein!
Bin nicht mehr was ich unter der

Guten Cinara war: lass es, des wonnigen
Amor grausame Mutter, doch,

Mich zu beugen, zu hart bin ich für weichen Zwang,
Nun ich zehen der Lustra sah;

Geh und folge dem Flehn schmeichelnder Jünglinge!
Weit willkommener ziehest du,

Leichthinschwebend aufhell schimmerndem Schwa- 10 nenpaar,

Ein bei Maximus Paullus, wenn

Du ein fühlendes Herz suchst für der Liebe Glut.
Anmuthsvoll und von edlem Blut,

Niemals stumm, wo die Angst eines Clienten ruft,
Tausend Künste verstehend trägt

Er dein hohes Panier weit in die Welt hinaus:
Wenn er, Sieger im Kampf mit dem
Nebenbuhler dem reich spendenden, triumphiert,
Stellt er nah den albanischen

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Seen dein marmornes Bild unter das Cederndach. 20
Dort, dort schlürfst du des duftenden

Weihrauchs Fülle, dein Ohr freun berecyntische
Flötentöne melodisch hold

Mit der Lyra gemischt und der Schalmeien Klang;

Horatius.

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Illic bis pueri die

Numen cum teneris virginibus tuum
Laudantes pede candido

In morem Salium ter quatient humum :
Me nec femina nec puer

Iam nec spes animi credula mutui
Nec certare iuvat mero

Nec vincire novis tempora floribus.
Sed cur heu, Ligurine, cur
Manat rara meas lacrima per genas?
Cur facunda parum decoro

Inter verba cadit lingua silentio?
Nocturnis ego somniis

Iam captum teneo, iam volucrem sequor
per gramina Martii

Te

Campi, te per aquas, dure, volubiles.

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II.

Pindarum quisquis studet aemulari,
Iule, ceratis ope Daedalea
Nititur pennis vitreo daturus.
Nomina ponto.

Monte decurrens velut amnis, imbres
Quem super notas aluere ripas,
Fervet immensusque ruit profundo
Pindarus ore,

Laurea donandus Apollinari,
Seu per audaces nova dithyrambos
Verba devolvit numerisque fertur
Lege solutis;

I 28 quatiunt. II 2 (ille). 3 pinnis.

Dort preist zweimal an jedem Tag Dich der Knaben, der hold blühenden Mädchen Chor, Und ihr schimmernder Fuss berührt Dreimal stampfend den Grund salischem Brauch gemäss :

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Mich reizt fürder nicht Mann noch Weib, Nicht derschmeichelnde Wahn wieder geliebt zu sein, 30 Nicht wettrinkender Zecher Kampf,

Nicht der Kranz der im Lenz sich um die Schläfe schmiegt.

Doch o weh, Ligurin, was ists,

Dass ein Tropfen sich mir über die Wange stiehlt? Dass die Zunge, beredt voreinst,

Jezt inmitten des Worts feige mir stille steht?

Ach, im Traume der Nacht umschlingt

Jezt mein Arm dich und jezt folg ich, wenn du entfliehst, Durch den grasigen Campus dir,

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Durch den rollenden Strom, grausamer Knabe, dir. 40

Pindar's Flug

Schwan und Biene.

wer diesen versucht, o Julus,

Der erhebt auf Dädalus' wachsgefügten

Schwingen sich, nur um in kristallner Meerflut

Sich zu verewgen.

Gleich dem Strom, der über die alten Ufer
Aufgeschwellt vom Regen den Berg herabwogt,
Also braust und stürzt es unendlich über

Pindarus' Lippen.

Ihm gebührt der Kranz von Apollo's Lorbeer,
Ob er kühn in bacchischem Hochgesange
Worte wälzend, nimmer gehört, in freien
Rhythmen einherbraust;

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