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sehen Sie, antwortete der Asculap, wenn Sie Ersteres thun in den Spiegel; Sie werden dann bald aufhören, das Zweyte zu seyn!

Es gibt noch heut zu Tage allerhand Pedanten und

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mit Stangen, Seifen und Fackeln herben, sie zogen ihn here auf, aber weder von seinen Pistolen, noch von seinem Pferde, war die geringste Spur mehr zu finden. Der Waldstrom scheint

fie in fein unterirdisches Grab mitgewälzt zu haben.

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simperliche Leute, die es für eine Art Entwürdigung oder Das Geschlecht der Rauber ist in Steyermark und Krain Unehre halten, über alles Scharfkomische, folglich auch wohl bekannt, and noch vor kurzer Zeit hieß das Johannes über die Spässe des Harlekin zu lachen. Aber warum gehen uma. Gebäude zu Gräß, der Rauber Hof. Mit Einem dies sie selbst hin, sich an Pantomimen und dergleichen zu ers ses Geschlechtes, dem Herrn Erasam ereignete sich 1518 eine gehen? Wahrlich, es kann keine gefündere Erschütterung des feltsame Geschichte. Er war einem Edelfräulein von Laybach vers Zwerchfells geben, als die, welche uns der lustige Rainols lobt, brach aber Liebe und Treue der Armen, die darob sich zu di fort und fort durch jene Pantomimen bereitet, in denen der quecksilbrige blißschnelle Brincke als Harlekin seine Meis sterschaft übt, in der ihm Lewin oder Henry, man möge diese aus was immer für einer übelverstandenen Discretion über ihn sehen, doch nicht gleichkommt.

Geschichtliche Anekdoten und Miscellen.

Tode grämte, aus verbothener Leidenschaft zu einer überaus schönen und tugendhaften Müllerina, bey seinem Edelsize Kleinhäusel. Sie aber gab dem stattlichen Ritter kein Gehör, und goldne. Berge, Liebesschwüre, fürchterliche Drohungen, waren eben so vergebens, als daß Erasam in schwere Krankheit, und wie man glaubte, theilweise in Wahnsinn fiel. Er beschloß nun, mit oder ohne ihrer Beystimmung, sich der schönen Müllerinn zu bemachtiG. Seb. Aman.. gen, lauerte aber lange vergeblich. Endlich hatte er erkundet, die edle Bäuerinn sey an ihrer heutigen Nahmensfeyer St. Margarethens nach dem Markte Alben zum Abendjegen geeilt. Sogleich seßte er sich auf seinen wilden Hengst, und sprengs Das Frainerische Schloß Ne u to fe I unfern Triest, ist te zum Thor seiner Burg genau um die Zeit hinaus, als er bekannt durch die fürchterlichen Winterstürme, die hier Bäume die Geliebte auf dem Rückwege im einfamen Hohlweg glaubte ; entwurzeln, Roß und Mann und die schwersten Lastwägen über und er hatte sich nicht betrogen. Sie war es, reißender als je den Haufen stürzen. Auf der einen Seite senkt sich hart vom in ihrem Schrecken. Schon hatte der gewaltige Mann sie erreicht, Schloßzwinger ein Abgrund hinunter, aus dem man nur die wollte sie ergreifen, und auf seinem Roße davon führen, als Reka heraufbrausen hört, die bey St. Cantian, in den Berg fließt, und alsdann der, beynahe seit der Argonautenfahrt von allen Sängern Hellas und Latiums gefeyerte Timavus wird. In diesem Abgrund oder riesenhaften Burggraben, sind zahl reiche, ganz spißige und scharfe Felsklippen, die zumahl in eis ner Vollmondenacht, mit ihrem weißlichten Helle und abenteuer. licher Gestalt, einen schauderhaften, gleichsam drohenden und finneverwirrenden Anblick geben.

dieses unbändig in die Höhe stieg, daß er mit genauer Noth es bezwang, und dabey sein Gürteldolch zur Erde und aus der Schei. de fiel. Rasch griff er nach diesem, aber das Übergewicht zog iya vom Pferde, und stieß ihm seinen eigenen entblößten Dolch mitten durchs falsche Herz, daß er augenblicklich verschied. Eine Gedächtnißsäule erhält seines unglücklichen Endes Gedächtniß. Im Lied und im Bild ward verdientermaßen jene pohlnische Nonne gefeyert, die dem nach ihrer Jugendschöne gierigen In einer dunklen Herbstnacht des Jahres 1669 ritt der Edels Tataren versprach, ihn durch ein Zauberkraut unverwundbar mann Ludwig Bottoni von Tückhlitsch, dicht neben zu machen, in jeder Gefahr, wenn er ihre Ehre schonte, ihn diesem Abgrund hin, weil er vom Karst herkommend, in der dann die Probe an ihr selbst zu machen, ermahnte, und (freudig Dunkelheit des Weges verfehlt hatte. Er wollte den Burgherrn der gelungenen, edlen List) seinem gewaltigen Streiche fiel. Mit Baron Rossetti, seinen Freund besuchen, und dessen Wohn- Ihr wetteiferte die Freyinn Maria von Thurn, Burgfrau auf zimmern gerade gegenüber sah er auch deutlich die Lichter Faistenberg, die dem Aga ihr Messer ins Herz sließ, der es sich aus einem Zimmer ins andere bewegen. Es war Mitters wagte, Hand an sie zu legen, und einem andern Türken, der nacht. Doch war im Schloße Alles noch wach, man harrte, ihr höhnend die Wahl ließ, zwischen Hingebung oder Versümm. des werthen Gastes. Auch der Cavaliere Bottoni war froh, lung, entschlossen ihre beyden schönen Arme darreichte, die ihr aus der langen unheimlichen Nacht heraus, unter des Freune auch der Bösewicht abhieb, und dann vom panischen Schrecken des wirthliches Dach zu kommen.

Doch das Pferd stuzte, legte die Ohren zurück, stemmte sich mit den Vordecfüßen mächtig in die Erde, denn gerade vor seinen Füßen klaffte der Abgrund, und es sah die Gefahr weit besser, als sein todesmüder und geblendeter Herr.

seiner Frevelthat ergriffen, sammt seiner Rotte, spornstreiche davon flop, daß jene Blutzeuginn ihrer Ehre, wenigstens in den Urmen eines herbeygeeiiten Häufleins der Ihrigen, verbluten mochte.

Aber der feste ihm ungeduldig die Sporen scharf in die In Krain ist eine Kirche, St. Peter am Walde, dahin Seiten, und da auch dieß nichts half, schoß er ihm eine seiner darf keine Spinne kommea; auf die Felder von Galleneck Pistolen zwischen die Öhren. Das arme Thier hob sich nun kein Sperling. Alle sieben Jahre kommen auf Maria - Ges gewaltig, und sehte in die gräßliche Tiefe hinunter. Unglaub, burt geflügelte Ameisen; hinauf zu unserer lieben lich ist, daß Bottoni, zwischen zwey Felsen mit dem Riemen Frauenkirche auf der Bergeshöhe von Worresch, und ziehen feines Karabiners an einer Spihenklippe ganz unverlegt nach acht Tagen wieder weiter. Die Billich mäuse in pängen blieb. Jener Schuß und sein Geschrey zog die Schloßleute Krain-treibt der Teufel selbst auf die Weide, und shnalzt vad

fårmt und pfeift gar lustig dazu. Die am Zirknißer-Wundersee dessen bis an den Gürtel reichender schwarzer Bart, zum Im ungemein zahlreichen Blutegel, kommen hervor, wenn die posanten seiner Herkulischen Gestalt nicht wenig beytrug. Fischer sie mit gewissen Worten rufen. Auch hat das Zaus Man trug oft auch die Bärte, als Amulette oder berland Krain ein sehr unartiges Echo bey Pöland an der Kuls Talismane gegen das Fieber und gegen andere ansteckende pa, am grauensollen Bergloch, «Teufelsrachen" genannt. Denn Krankheiten bey sich.

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jeder starke Anruf, jedes Hundegebell wird tausendstimmig und Als der große Condé einen Plaß in Franche Comté belas furchtbar zurückgeworfen, wie das Gebrüll einer schadenfrohen gerte, überrumpelte er die Vorstadt de Loges genannt, fø Hölle. Es ist noch nicht lange, daß ungeheure Bären bis in schnell, daß der eben mit seiner Toilette beschäftigte spanische die krainerischen Schlößer liefen. Auch Hirsche und Eber kamen Commandant mit halb abgeschnittenem Bart nach der Citadelle hier zum Vorschein, von einer Größe, wie aus dem germani. floh. Condé bald darauf vernehmend, der Commandant schen Urwald. Im Lofshiner Buchenwald in der Gottschee, habe das Fieber, ließ die andere Barthälfte sorgfältig in ein schok der Fürst Auersberg 1685 an einem Tag, acht riesen. Säckchen, nähen, und einen Zettel dazu mit folgenden Versen: hafte Bären, deren einer z wölf Treiber beschädigte und gerade auf dem legten erschossen wurde, der auch Peter Bär hieß, ohne etwas verwandtschaftliche Connivens, in dem grimmigen Ungethüm zu verspüren.

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Juro Febrem quatriduanam
Te, per barbam Cyllenianam,
Ut ab hoc corpore repedes,
Ceu, me bellante, Dux de Loges.

In der Fehde Friedrichs IV. wider den Grafen von Cilly Durch den nächsten Parlamentär, welcher der Krankheit wurden die Triestiner zu Hülfe aufgebothen, aber sie dachten des Commandanten erwähnte, schickte Condé ihm das wünders vielmehr der eigenen Sicherheit, stärkten und festigten ihre thätige Säckchen zu, mit der Warnung, es ja nicht zu öffnen, Stadt, und riefen alle abwesenden Bürger ein. Aus diesen aber fondern so lange das Fieber wäre, es fromm und gläubig am blieben Lazarus Belli und sein Vater als des Kaisers Die. Halse zu tragen. — Wirklich wich das Fieber, dem feßten, berge= ser am Hof zu Gräß, und ihr Gut wurde ihnen darum einges verseßendem Glauben, aber es war auch eine eigene Empfin= zogen. Diesen Lazarus Belli behandelte der ritterliche Kais dung, wie der Geheilte dann es eröffnete!

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fer Max, der einen derben Schwank gar sehr liebte, nicht viel anders, als seinen lustigen Rath Kunz von der Rosen, und er mußte, wegen einer gegen den Kaiser frevelhaft gewag. ten und verlornen Wette, in Folge derselben, sich als Tangbär, in Gräß vom Stadtthor bis an den Markt einreis ten laffen.

Ein Mann vom Stande, welcher viel Geschmack an der Mahlerey fand, und es darin zu nicht geringer Geschicklichkeit gebracht hatte, zeigte einst dem berühmten Pouff in, ein Gemähls de von seiner Arbeit. Gnädiger Herr sagte dieser, Ihnen fehlt, um in der Kunst ganz groß zu werden, weiter nichts, als ein wenig Dürftigkeit..

Den ersten Bart abzunehmen, die erste Locke abzuschneiden, war wechselnd ein Zeichen der Mannbarkeit, der Wehrhaftmachung, des Antritts der Regierung, war bey allen, zumahl bey ། Der berühmte Florentiner. Bildhauer Torregiano arbeitete den Völkern germanischer Abkunft und Sitte, eine Ceremonie für einen spanischen Grand ein Jesuskind in natürlicher Größe. von rührender Wichtigkeit, und mit der größten Feyerlichkeit Torregiano machte ein Meisterstück, hatte aber keinen gewissen begangen. Auch für diese wurden Pathen und Beystände ge. Preis für sein Kunstwerk bestimmt. Der Grand bewunderte es wählt, und selbe als Adoptivväter der Jünglinge betrachtet, deren Haupt oder Barthaar sie berührt hatten. Man weiß, wie nach Verdienst, und fandte am folgenden Tage zwey Bedien. schändlich die herzoglichen Jünglinge von Friaul, Tafo und Cac, te mit zwey großen Geldsäcken nach der Wohnung des Bild. co, unter diesem Vorwande von dem griechischen Exarchen, dem hauers, um die Statue dagegen einzutauschen. Der Künstleröffe Patricier Gregorius, nach Oderzo gelockt, und dort gemeuchel, nete die Säcke und findet 30 Ducaten an Werth, jedoch in lau, mordet wurden, und wie der Schändliche, um seinen Eid nicht ter Kupfermünze. Äußerst aufgebracht über diesen Schimpf, zu brechen, dem abgeschlagenen Haupte der Helden. Jünglinge wofür er es hält, ergreift der Künstler Meisel und Hammer, den Bart abschnitt, unter dem Portal des Domes, in welchem zerschlägt sein Kunstwerk, und jagt die Bedienten zum Haufe die feyerliche Bartschur hätte vorgenommen werden sollen. In den hinaus. Der Grand hält sich für noch mehr beschimpft, schwört füddeutschen Gebirgsländern, wo alterthümliche Sitte am längsten dem Künstler blutige Rache, eilt zum Groß. Inquisitor und ausdauerte, wollte sie daß die Ältesten ihrer Gemeinde, daß die verklagt den Künstler als einen Verbrecher, welcher seine Hand angesehensten Gastwirthe die Bärte bewachsen ließen, in Bayerns an einen heiligen Gegenstand gelegt habe. Torregiano behaup südlichsten Bergen, in Tyrol, in der Schweiz. Ein leßtes be- tet: es müsse dem Künstler frey stehen, sein Kunstwerk zu vers deutendes Beyspiel hiervon war der, in jener altritterlichen, nichten, sobald es ihm beliebe. Vergebens. Man verurtheilte grandiosen Bewegung der Tyroler für den alten Herrn und den armen, unglücklichen Bildhauer zur Tortur bis auf den für die alte Ordnung in dem unvergeßlichen Jahre 1809, Tod, und er soll wirklich, unter der Marter seinen Geist aufvielgenannte Andreas Hofer, Sandwirth in Passeyer, gegeben haben.

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Verleger: Franz Härter. Gedruckt Sey Franz Ludwig.

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Von Carl Karmarsch.

IV. Lieferung.

Inhalt.

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Wie in manchen andern Einrichtungen, so ist auch hier
Frankreich den übrigen europäischen Ländern mit gutem
Beyspiele vorgegangen. Die in allen Zeitschriften, in als.
len gesellschaftlichen Zirkeln mit so vielem Ruhm besprochene
Pariser Ausstellung des Jahres 1819 war die fünfte,

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über öffentliche Ausstelungen von Fabriksprodukten, insbeson, welche in Frankreich Statt gefunden hat; und nach einem dere in der österreichischen Monarchie. Das National. königl. Decrete vom 13. Jänner des genannten Jahres solFabriksproducten. Kabinet am E. E. polytechnischen Institute, len ähnliche Ausstellungen künftig in Zwischenräumen von eine permanente Exposition von Erzeugnissen des Gewerbs, höchstens vier Jahren wiederhohlt vorgenommen werden. fleisses. Angekündigte Verbesserung des Typendruckes, Nicht wenig Aufmerksamkeit hat auch die im September von dem Franzosen Du Rouchail. Revillon's des vorigen Jahres zu Berlin Statt gefundene Ausstelverbesserte Thurmuhren. Über Verfertigung damascirter lung vaterländischer Fabrikserzeugnisse erregt, von welcher Säbelklingen, insbesondere nach Crivelli's Methode. Verbesserte Kochöfen von der Erfindung des Tischlermeisters mehrere Zeitschriften, unter andern der Gesellschafter Herbst in Wien. — Resultate der neuesten in Frankreich (in seiner 182. bis 185. Nummer von 1822) Berichte ges über den Rohlenstoffgehalt des Stahls angestellten Vers liefert haben. Während nun im Auslande die erwähnten fuche. Zahl der Dampfboote in England. Ver. Expositionen mit ungeheurem und übertriebenem Lobe bebefferter Quarreograph des Hrn. Generalmajors Aura sprochen worden sind, hat sich bey unserm Publicum häufig cher von Aura, und quarreographirte Ansichten der der Wunsch geäußert, daß auch Österreich ähnliche, 1. f. Stadt Baden. Dessertmesser aus silberplattirtem den Gewerbfleiß aufmunternde Ausstellungen erhalten möStahl. Englische Thongeschirre mit Metallglanz (Pot

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teries with metallic lustre). Patentgefeßgebung der vers ge; es scheint daher an der Zeit, über diesen Gegenstand schiedenen Länder: c) Patentgesesgebung in Frankreich. ein paar berichtigende und erläuternde Worte zu sagen. -Berichtigung von Döbereiner's Angabe, den Nicht nur hat Österreichs Hauptstadt (dem gedruckten Vere Weingeistgehalt des Holzeffige betreffend. - Besozzi's fassungsplane des E. E. polytechnischen Institutes zu Folge) Metalfchreibfedern, und patentirtes Schreib. Instrument periodische Ausstellungen dieser Art zu erwarder H. H. Müller und Kuhn Cumming's Me ten; sondern es besist schon seit mehreren Jahren eine in thode, den Magnetismus als Maaßstab der elektrischen ihrer Gattung gewiß einzige permanente Ausste! Wirkung zu gebrauchen; dessen Entdeckung über die Vers lung von Fabrikserzeugnissen in dem am poly schiedenheit der galvanischen und atmosphärischen Elektricis technischen Institute bestehenden National-Fabrikstät. Humphry Davy's tragbarer Wetterableiter. Jenning's neues Feuergewehr. Ein neuer Beleuch, producten Kabinete, welches in der kurzen seit seiz tungsapparat, erfunden von dem l. t. Hrn. Registraturs, ner Gründung verflossenen Zeit zu einer höchst beachtensDirector Joseph Grüll in Wien. Verwandlung des werthen Bedeutenheit angewachsen ist. Die Grundlage des Eisens in Graphit durch die Einwirkung des Seewassers. selben war eine von Sr. Maj. dem Kaiser im Jahre 1807 gestiftete, und der Direction des Hrn. von Wiedmannstätten anvertraute Fabrikaten Sammlung, welche geDie öffentliche Ausstellung von Fabriks pros gen Ende des Jahres 1815 in das polytechnische Institut ducten ist seit langer Zeit als eines der wirksamten Bes überseßt, und demselben als integrirender Bestandtheil zuges förderungsmittel der Gewerbs Industrie anerkannt worden. wiesen wurde. Nach der Beseitigung der unpassenden Stück &

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und Doubletten wurde diese Sammlung (welche damahls den Nugen einer historischen Übersicht des Ganbeyläufig 5000 Stücke zählte) in dem gegenwärtigen Lokas ges der Gewerbsindustrie, der sich durch jene nie erreichen le aufgestellt, wo sie jest, nebst den ihr seither zugewach. läßt. Den auch in Österreich zu erwartenden zeitweisen Ausfenen Bereicherungen, über 16,000 Stücke begreift, und stellungen bleiben daher vorzüglich Modewaaren, und fol vier mit Glasschränken versehene Säle gedrängt anfüllt. Jes che sehr theure Artikel vorbehalten, welche eben wegen ihres dem Fabrikanten oder Gewerbtreibenden steht es frey, mu- hohen Preises von Privaten nicht leicht dem Fabriksproducsterhafte Erzeugnisse seines Fleißes dem Kabinete zu übers ten- Kabinete überlassen werden können. Dieses Kabi. lassen, und diese werden dann unverzüglich aufgestellt, und net ist als Conservatorium für die Kunsterzeugnisse der gans mit Etiketten versehen, welche den Nahmen und Wohnort zen Monarchie zu betrachten; was von ähnlicher Art in den des Erzeugers nebst dem Jahre der Einsendung enthalten. Provinzen geschehen sey, darüber ist bis jeht nur wenig Der Eintritt in das Lokale der Sammlung steht während zur Publicität gelangt. Eine Fabrikaten - Sammlung besigt der Frühlings- und Sommermonathe alle Sonnabende Vor- unter andern das Joanneum, dessen Jahresberichte das mittags dem Publicum offen, wodurch der Hauptzweck die Archiv bisher immer mitgetheilt hat; auch das Franzensser Anstalt, allgemeine Bekanntmachung der Stufe, auf museum in Brünn und das vaterländische Museum welcher der -inländische Kunstfleiß sich befindet, auf das Be- in Prag (Archiv Nr. 8) nehmen Fabrikserzeugnisse in ste erreicht wird. Seit sieben Jahren hat das Kabinethäus ihre Sammlungen auf, und Pesth besist jest die technis fige Besuche von In- und Ausländern jeden Ranges er- fche Sammlung des kaiserl, königl. Fabriken Inspectionss halten, deren ungetheilter Beyfall den inländischen Fabris Commissärs, Hrn, von Keeß, welche, wie man weiß, einen kanten zum höchsten Ruhme gereicht. Der Vortheil einer Theil des dortigen königl. National Museums ausmachen. Austalt, welche dem vaterländischen Erzeuger eine so gün wird.

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stige Gelegenheit verschafft, sich auszuzeichnen, wird auch Von Frankreich aus wird neuerdings eine wichtige bereits allgemein anerkannt, wovon die schon bis auf 900 Entdeckung angekündigt. Der Kupferstecher Du Rouchail gestiegene Zahl der Einsender den sprechendsten Beweis lie in Paris soll nähmlich ein bisher unbekanntes Verfahren fert. Für die Beförderung des der Sammlung zum Grunde aufgefunden haben, wodurch der Typendruck eben so voll. liegenden Zweckes wird übrigens durch allerley Maaßregeln kommen gemacht wird, als der vorzüglichste Kupferstich. angemessen gesorgt. Man kann nähmlich im Kabinet selbst Die königliche Druckerey, dann die Buchdrucker Didot nicht nur gedruckte. Addressen der Fabrikanten (wenn solche und Gillé haben diese Verfahrungsart bereits als sehr vorhanden sind), sondern in allen Fällen auch mündliche Nachricht von den Wohnorten derselben erhalten, zu wel vorzüglich adoptirt. Du Rouchail hat auch ein neues chem Behufe ein eigenes Addressenbuch über alle jene Fabris Verfahren entdeckt, en Relief zu graviren, sowohl auf Holz kanten gehalten wird, deren Einlieferungen hier aufgestellt als auf Metall, womit der Vortheil verbunden seyn soll, find. Eben so sind, Behufs der weitern Bekanntmachung, daß das Gravirte bis ins Unendliche polytypirt werden feither immer beløbende Anzeigen der vorzüglichsten Ben kann, und die Ausführung alles dessen, was eine geschickte träge in die Wiener Zeitung ämtlich eingerückt worden. Hand zu graviren vermag, zuläßt (?).

Das Kabinet besteht, seiner Bestimmung zu Folge, In der I. Lieferung dieser polytechnischen Neuigkeiten meist aus inländischen Erzeugnissen, und enthält nur weni. habe ich eine Nachricht über die Thurmuhren von Wagge ausländische Fabrikate, welche über dieß durchaus von ner in Paris mitgetheilt, deren in französischen Zeits solcher Art sind, daß der einheimische Kunstfleiß durch ihre schriften mit vielem Lobe erwähnt worden war. Nun hat ein Nachahmung gewinnen kann. Durch die Vereinigung dieser gewisser Thomas Revillon zu Macon vor einiger Zeit Sammlung mit dem am polytechnischen Institute bestehen ein Patent auf verbesserte. Uhren dieser Art erhalten, deren den Lehrfache der Technologie ist auf eine zweckmäßige Beschreibung ich daher jeßt nachtrage. Die neuen Uhren des Art für das Gedeihen beyder gesorgt, indem nicht nur die Revillon sind in ihrer Einrichtung von allen bisher bekann= vorhandenen Fabriksprodukte zur Erläuterung der technolo ten verschieden. Sie sind sehr sorgfältig ausgeführt; alle gischen Vorlesungen dienen, sondern auch jeder das Kabinet Räder sind aus Messing, die Zapfen bestehen aus GußBesuchende alle wissenschaftlichen Auskünfte erhält. — Ver- stahl; jedes einzelne Stück kann, wenn es einer Reparas möge seiner im Vorhergehenden angegebenen Einrichtung tur bedarf, leicht abgenommen werden, weil die Befestigewährt also das National Fabriksproducten - Kabinet alle gung durchaus mittelst Schrauben geschieht. Die Hauptvor. mit den periodischen Fabrikaten Ausstellungen anderer Län- theile dieser Uhren bestehen in der Verminderung des Preises der verbundenen Vortheile, und gestattet außerdem noch bis auf die Hälfte des gewöhnlichen, Beschräuknng des Rau

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mes um zwey Drittheile, und Verminderung des Gewich lich in diesem Fache geschehen ist, bald an einem andern tes bis auf den vierten Theil. Die Höhe, welche das bewe- Orte ausführlich bekannt machen zu können.

gende Gewicht durchlaufen muß, ist bedeutend geringer als sonst, und das Schlagwerk ist so vereinfacht, daß es gar

(Die Fortsehung folgt),

Carl von Schwarzenberg, mit einem Rückblick auf
jene der vorzüglichsten Feldherren Desterreichs.
Von J. C. Urneth, ersten Custos des k. k. Münz- und
Antifenfabinets.

nie in Unordnung kommen kann. Durch die Hebung des Die Gedächtnißmünze auf den Marschall Fürsten Hammers werden die Räder gleichförmig belastet, und die Bewegung des Gehwerkes ist so regelmäßig, daß die eins mahl gestellte Uhr in 8 Tagen um höchstens zwey Minuten variirt. Uhren, welche 8 Tage gehen, Stunden und halbe Stunden auf eine 10 bie 50 kilogrammes (13 bis go Pfund) schwere Glocke schlagen, kosten zwischen 300 und 400 Fran ken, nach Verschiedenheit der Höhe, durch welche das Gewicht sich bewegen muß. Die Preise wachsen in umgekehrtem Verhältnisse mit dieser Höhe, und in geradem Verhältnisse mit der Größe der Glocken.

(Befch I u §).

Die Ereignisse, die dem Feldmarschall Fürsten Carl Schwarzenberg den Befehl über alle gegen Napoleon verbündeten Heere übertrugen, sind zu bekannt und uns zu nahe, um hier angeführt zu werden.

Bekanntlich gebührt dem Prof. A. Crivelli in Mais land das große Verdienst, zuerst eine passende Methode Uralt ist der Glanz des fürstlich Schwarzenbergischen zur Nachahmung der ächten damascirten Säbels Hauses; doch zwey Männer haben dessen Ruhm unter allen Elingen angegeben zn haben (Man sehe dieses Archiv. am meisten gehoben; bey beyden scheint die Hand der Vor1822, Nr. 18 und 19). Sowohl in England als in sehung sichtbarer als in andern menschlichen Dingen sich ge= Frankreich hat man sich seitdem Mühe gegeben, auf zeiget zu haben; beyde haben zur Rettung der europäischen denselben Zweck hinzuarbeiten; nur sind insbesondere die Menschheit beygetragen, der Eine gegen die Weltstürmer Franzosen nicht so liberal gewesen, als unser achtbarer des Ostens, der andere gegen die des Westens; sie sind: Crivelli. Während dieser die gelungenen Resultate seis Adolph Graf von Schwarzenberg, der unter ner mit dem größten Scharfsinne angestellten Versuche frey Rudolph II. Ra áb durch List und Tapferkeit den Türken in der Welt in einem gedruckten Werke darlegt, berathschlas der Nacht des 29. März 1598 entriß; und Carl Fürst gen sich Frankreichs Gelehrte (die Glieder der Gesellschaft von Schwarzenberg, der am 29. März 1814 in Paris zur Aufmunterung der National - Industrie) ob einziehende Sieger von Leipzig! Österreich war in den die angeblich von einem ihrer Landsleute, Bréant, ger Kämpfen gegen den Halbmond oft in harter Lage, und ohne machte Erfindung achten Damascener. Stahl zu den Muth seiner Regenten, seiner Feldherrn, seiner Bürger verfertigen" dem Publicum mitgetheilt werden solle, und und dem Schuße der Vorsehung, hätte halb Europa jeṛt beschließen (am 3. April 1822) deren Geheimhaltung vielleicht ein traurigeres Aussehen, denn Asien. Ofen war Waren uns von Frankreich aus nicht schon gar oft poms durch 160 Jahre und noch vor 130 Jahren, ein türkisches pöse Ankündigungen ven nicht, oder nicht in dem vorgege benen Umfange gemachten Entdeckungen zugekommen; so Am 29. März 1598 gab Raab, den Raben ins könnte uns der erwähnte Schritt leid thun: bey den vorliegen, den Umständen aber dürfte wohl Crivelli's Erfindung für Schwarzenbergische Wappen, am 29. März 1814 aber, das erstegte Paris, den eigenen österreichischen Herzschild *). alle Entbehrung hinlänglichen Ersatz leisten. Die Prinzipien Mehrere Medaillen wurden auf den Fall Raabs geprägt. Sig= derselben sind mit so viel Umsicht und Scharfsinn ausgedacht, daß sie kaum einen leisen Wunsch unbefriedigt laffen. Dies mund Bathory hatte 1595 die Türken in der Wallachen ge= ses Urtheil wird durch die Ansicht der von Hrn. Crivelli schlagen, und sie bis zwischen die Donau und Sau getrieben; dem National-Fabriksproducten Kabine te dieß benüßte ein allegorisirender Künstler, und verband dies am hiesigen t. E. polytechnischen Institute überschickten sechs fen Sieg mit dem Schwarzenbergs 1598. Stück Musterfäbel vollkommen gerechtfertigt. Bereits

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Paschalik.

In der Mitte der Münze eine korinthische Säule,

sind von einem hiesigen Arbeiter auf höhere Veranlassung auf der ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln, eine Frauen= sehr gelungene Versuche zur Nachahmung des Crivelli'schen gestalt (vielleicht Österreich) hält die Säule, und zieht einen Damastes angestellt worden, bey denen ich mitzuwirken die günstige Gelegenheit hatte. Das Resultat derselben hoffe ich, nebst einer Übersicht alles dessen, was außerdem neuer

*) Die Allegorie mit dem Raben ist untreffend, spielend; denn die Stadt heißt Naab, hieß Arrabona und hat den Nahmen vom Fluffe Arrabo. Doch dieß ist der Zeit gemäß.

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