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Sen Gott dein Herrn, Lob und Dank,` Daß Raab ist kommen in Christenhand. Den 29. März 1598.

Ohne

auf den Knien liegenden Türken hinzu, auf der entgegenges Dank zum Himmel, daß Schwarzenberg tas, Wien so seßten Seite der Säule hält eine Siegesgöttinn mit der rech nahe, wichtige R a ab wieder erobert habe! ten Hand einen Lorbeerkranz, und mit der linken einen PalmZweig in die Höhe. Über dem Adler auf der Säule in Gewölken verdeckt Juno den halben Mond, den Diana hält. Im übrigen Raum der Münze ist eine österreichische Heeresabtheilung, über der ein Adler schwebt, und der Plan der Festung Raab, aus einem Thor entfliehen die Türken, und Österreicher eilen hinzu.

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IAVARIN AVTORE DEO, AVSPICIO RVDOLPH, II, CAES. NVBE OPPORTVNISS. LVNAM OBDVCENTAE, (Sic.) DI. RECTORE ADOLPH COM. A SCHWARZENB. RECVPERATVR. A. MDIIC. DXXIX. MART.

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Das kais. kön. Münz Cabinet bewahrt diese Münze in Silber.

In der 24. Tafel Nr. 6 des Catalogus Num. Hung. ac. Transilv. Instit. Nat. Széchényani ist das eherne Exempl. dieser Münze gestochen, und in Pars I. p. 138 beschrieben. Die Größe ist nach Mionnet 19, oder 3 Zoll.

Istvans erzählt XXXI. B. S. 442. Es soll ein Adler die Österreicher von Komorn bis gegen Raab begleis tet haben, welches sie für ein günstiges Zeichen hielten. Der Mond beleuchtete zu hell die Gegend, als daß der Überfall zu glücken schien; doch durch die Gnade Gottes, die sich hier so sehr offenbarte, verdunkelte sich der Mond, je näs her das Heer herankam."

Außer denen im Catal. Mus. Széchén. mitgetheilten besigt das kais. kön. Cabinet noch eine schöne geprägte mit freylich uns sonderlich klingenden Versen:

CHRISTVS: GET: DVR: VERSCHLOSN: TIR: DIE; VESTVN: RAAB: GWAN: VIR. Christus, der den zwölf Jüngern erscheint, Thomas kniet, an den innern Eckseiten dieser dreyeckigen Medaille die Buchstaben: GOT.

Rückseite; INN. DIESEN. VERSLEIN. IST zv sehn. WAN. DIE. EROBERVNG: RAAB: GECHV. (Sic.) QVAS MODO GENTI: das gekrönte R zwischen 2 Sternen. IAVVRIINVM HostI erIpItVR VIa ̧Vт. RVDVLPHI. 29.

MARCI.

Das kais. kön. Cabinet besißt sieben verschiedene Münzen, auf dieses der ganzen Christenheit so erwünschte Ereignis. Der fromme Sinn der Zeiten sprach sich in so manchem Werke aus.

Eines der besprochensten Monumente alter Baukunst scheint diesem gelungenen Überfall der Türken zu Raab seinen Ursprung zu verdanken. Auf dem Crispinus Kreuße insge mein der Spinnerinn am Kreuz" steht. *) ein

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*) Diese Säule, welche den Einsturz drohend, 1805 erneuert wurde, und die zur mahlerischen Übersicht Wiens den herrs lichsten Standpunct biethet, trägt auch zwey geschichtlich interessante Inschriften:

Adolph von Schwarzenberg. und der Beendigung des 30jährigen Krieges durch den westphälischen Frieden:

Lob, Preis und Dank dem Friedens - Gøtt,
Der uns geführt aus Krieges - Noth.
Den 10. December 1650.

Doch stand diese Säule erweislich schon vor 1598, aber noch nicht 1529 bey der erßten türkischen Belagerung durch den großen · Suleyman und der heldenmüthigen Vertheidigung durch Niklas Salm und Rogendorf. 1596 befahl Rudolph II., an allen Straßen Kreußsäulen zu errichten, wes gen der immer furchtbarer drohenden Türkengefahr.

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Ob die Spinnerin am Kreuß in dieser Zahl gewee sen, oder schon früher gestanden? darüber läßt sich keine mathematische Gewißheit biethen; doch gab jüngsthin Nr. 15 das Wahrscheinlichste hierüber, so wie über den Nahmen vom Crispinus - Kreuß. — Doch konnte sie von ihrer Gestalt wohl auch das Spinnenkreuz eben so gut heißen, wie mau Sternkreuß, Andreaskreuß, burgundische, spanische, Kreuke hat ic. A mmenmährchen lassen sie von jahrelangem Ersparniß einer fleißigen Spinnerinn, Andere von eis nem Schuster erbauen, der einem, aus dem Amthause (Pfeiler und Kärnthnerthurm waren die ältesten Frohnfeßen, darauf das Amthaus neben dem Ballgäßchen und Himmelpforten - Kloster) entflohenen Verbrecher ein Paar Schuhe versagte und bey dessem zweyter Gefangennehmung, von ihm aus Rache, als Mitschuldiger angegeben worden sey, auch wirklich mit ihm hingerichtet werden sollte. Erst im lesten Augenblicke seines Lebens, habe der Miffethä. ter, des Schusters Unschuld bekannt und dieser, Hausherr zum schwarzen Stiefel in der Salvatorgaffe, habe zum Andenken seiner Rettung, neben dem Hochgericht diese Säu, le erbauen lassen! So viele Worte, so viele Irrthümer. Ganz andere Besiker jenes Hauses, lassen sich durch ein volles Jahrhundert úrkundlich nachweisen. Der Nichtplaß war damahls noch am hohen Markt und auf dem Hof, und kam erst unter Mathias Corvin an den Wiener- Berg, aber nicht rechts der Straße, zur Spinnerin am Kreuß, sondern links beym sogenannten Näderkreuß. - Der Baumeister ist unbekannt, aber daß er Spinner gchel. Ben habe, ist eine sehr dürftige Erfindung. Die berühmtes sten damahligen Baumeister waren: Severin König, der 1505-150g die Cölnerhofkapelle, Hanne affoi, der 1552 den in der Belagerung von 1529 schwer beschä. digten Kärnthuer - Thurm und Bonifaz Wohlgemuth, der 1547-1552 die Stadtmauern und die neuen Werte aufgeführt hat, bey welcher Gelegenheit, Lazuis, fein Oheim, der Oberbaumeister Schallaußer und Hieronys mus Beck von Leopoldedorf, die wichtigsten Neste Viadobonas und Fabianas aus der Römerwelt ergrün. deten, die ein empörender Vandalism. fpäterhin meist al. le wieder zerschlagen, verpflastert, eingemauert, überhaupt unsern Blicken und unserm Gedächtnisse entzogen hat.

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Zweifel wird dieß Monument, das die unendliche Huld Ludwig XIV., der für die Wissenschaften so viele Anz Seiner Majestät des Kaisers und Herrn, für einen seiner stalten traf, der durch das Übergewicht, das er der franglorreichsten Feldherrn durch den berühmtesten jest lebens fösischen Literatur schuff und erhielt, dauerndere Eroberunden Künstler in Marmer errichten läßt, eben so die Gegen. gen machte, als durch die kurzen Siege seiner Feldherren, wart und Zukunft begeistern, wie das Vergnügen erweckt, bedachte vorzüglich die Wichtigkeit der unscheinbareren Mowas vor 225 Jahren wegen einer heroischen That eines numente, der Münzen; er errichtete für sie eine eigene Vorfahren dieses glücklichen Geschlechtes gebaut wurde. Abtheilung der Akademie, deren Sizungen er

Aus allen Gliedern dieser erlauchten Familie hat jedoch selbst öfters mit seiner Gegenwart beehrte. Die große Folge der, der Adolph weit übertreffen sollte, der Fürst Carl, seiner Medaillen, die im kais. kön. Cabinete an 400 geht, alle Fülle des Kriegsruhmes auf sein Haupt gesammelt. To zeichnet sich durch manche schöne Ideen aus. Ließ gleich Lucviel hat noch nie in der ausführenden Hand eines Mannes wig nicht den wahren Gedanken der Alten ausführen, gelegen! Er führte nicht Heere, er führte Nationen von durch die Vereinigung desjenigen, was wir Medaillen und Chinas Mauern bis zum Rhein, in den großen Kampf! Münzen zu nennen pflegen, auf den currenten Münzen, auf Eine Gesellschaft edler Freunde des verschiedenen Für die Bildung des ganzen Volkes zu wirken; und geben gleich sten, wollte ein Zeichen ihrer Liebe zu dem Verewigten obige Medaillen nicht den wahren Charakter der alten geben, und beschloß, seinem Andenken folgende Medaille Münzen, die so sehr die Geschichte unterstüßen, für Phiprägen zu lassen: Mologie, Mythologie, Geographie und Technik so interes Vorderseite: CAROLVS PRINCEPS A SCHWARZEN- 'fante Aufschlüsse geben; so bleiben sie doch immer eine sehr BERG. Der Kopf des Fürsten; unten: L, PICHLER. merkwürdige Erscheinung als Kunstwerke *). Wer dabey beRückseite: MARTI PACIFERO; unten: SVPERSTITES. denkt, daß Olympia, die Akropolis von Athen, das reiche Der Kriegsgott das Schwert in der Scheide, hält mit der Corinth, Alexandrien, Theben, Agrigent, Syracus, rechten Hand einen Palmzweig. Pástum, und so viele andere Städte in schauderhaften Schutt sanken, und aus ihren Trümmern, der nun so arme Landmann manche köstliche Reliquie der alten Pracht hervor

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Wenn der Kopf des Fürsten den Vorzug der Ähn lichkeit hat, (es ist bekannt, welch eine bestrittene Sache diese fast immer ist ?) an der Ausführung wird jeder den Künstler erkennen, der ein Abkomme des berühmten Pichlers, selbst so viel Schönes leistete. Thorwaldsons ,,Tag" und „Nacht" und so viele andere Werke alter und neuer Künstler hat Herr Professor Pichler mit so viel Wahrheit in geschnittene Steine, übertragen, daß ihnen niemand die verdiente Bewunderung versagen wird.

Nur aus der Anführung obiger Medaillen erhellet, baß mit dieser vielleicht nur die Donners auf Loudon vers glichen werden kann, d. h. in so ferne, daß sie beyde die besten sind; die Johannes von Österreich aber ein cinquecentiste so trefflicher Art in Composition und Ausführung, daß wir sie selbst denen des Benvenuto Cellini vorziehen.

Der Collectiv - Ausdruck aller kriegerischea Tugenden ist in Mars vereint; wie Schwarzenberg alle in sich trug.

Der Herr Staatskanzler Fürst Metternich, der dem Verewigten die größte Stüge in seinen Unternehmungen war, ehrte ihn auch hierdurch im Lode, daß er dieß Monument lebhaft unterstüßte. <

Die Medaille ist außer zwey in Gold nur in Bronce (Metall) ausgeprägt, und von der Größe 13 1/2 noch Mionnet oder 3/4 Zoll *).

*) In den Bedingungen, unter denen die Medaille auf den Fürsten erschien, heißt es unter andern:

Sobald die Subscribenten - Liste geschlossen ist, so wird

zur Prägung der Medaille geschritten, und nebst der erfor, derlichen Anzahl der durch Subscription gedeckten Exemplare werden zwey Exemplare der Medaille in Gold geprägt wers den, um im Nahmen der Gesellschaft S. M. dem Kaiser und der Witwe des Feldmarschalls überreicht zu werden.

Nach vollendeter Prägung und Vertheilung der Medaille wird der Stempel als Eigenthum der subscribirenden Ge. sellschaft behandelt, und von derselben eine Maaßregel ers griffen, die die allgemeine Verbreitung der Medaille auf eine das Andenken des Feldmarschalls und die Absichten der Gesellschaft ehrende Weise, erleichtert und begünstigt. Es wird nähmlich der Stempel auf immerwährende Zeiten dem kaiserl. königl. Münzamte mit der Bestimmung übers geben, diese Medaille nunmehr zum öffentlichen Verkauf auszuprägen, nach einem später festgesetten Preis zu ver kaufen, und den Ertrag für immer dem Invaliden - Fond zu widmen." Nun ist sie geprägt und in der „permanenten Kunstausstellung bey St. Anna" zu bekommen.

*) Die Medaillen solten im Sinne der Alten nur öffentliche Monumente seyn, nicht durch Privat. Speculation eingege= ben, oder doch so sehr unter öffentlicher Aufsicht, daß sie als Kunst Gegenstände diesen Zweck erfüllen; die nicht auctoritate publica erscheinenden sollen, besonders wenn sie nicht vortrefflich sind, fchlechterdings nicht geduldet werden. Wozu sollen die Künste, wenn sie nichts Vortreffliches oder doch Gutes leisten? das andere heißt nur den nüßlichen Arbei ten Hände entziehen.

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gräbt; daß die mächtige Cyrene, über die der Himmel seine nete Figur mit der schwarzen Fackel, imponirt nicht genug, Reichthümer ausgoß, der Ursprung der Schule Aristipps, der um uns die unpoetischen Beywerke übersehen zu lassen. Die Gegenstand so herrlicher pindarischer Siegeshymnen, jeßt ein Attribute der Titelvignette, zu deren Hauptgegenstand das Bild Antheil der Naubstaaten geworden ist; doch wer wollte das des allgemein verehrten Erzherzogs Palatinus erkohren wurde, große Klagelied über die hingegangene Macht und Herrlichkeit führt. Csobáncz, Tatika und zwey Blätter Somló, find treffend gewählt, aber leider etwas geschmacklos auɛge. abermahl anstimmen? Weil aber dieß einst so Mächtige sank, zu Alexander von Kisfaludy's Sagen, fämmtlich nach Schär. foll dieß uns nicht auch an die Möglichkeit glauben machen, mer von Blaschke sind gelungener. Weniger ist dieß der Fall daß unsere Werke, die um so eher, weil sie weniger fest ges bey dem Blatte: Der Eremit auf St. Michaelsberg baut, der Raub des rauhern Norden werden müssen, viel zu einer von Kisfaludys schönen Sagen, von den genannten Künstlern. leicht ganz von der Erde vertilgt werden, und daß der Jäger Nandor-Fejervár (Belgrad) zu Döbrenteys Lieferung, nach Mißlungen in Zeichnung und Stich, ist das Blatt: oder Bauersmann unter den Trümmern manche Münze her- Schärmer von Blastus Höfel gestochen, dessen Hintergrund vorsucht, die ihm sagt, was einst da war? nur den einzigen Fehler hat, daß niemand erräthen kann, mas Wenn die Nahmen Raphael, Corregio, Titian, mit er vorstellen foll? - Die landschaftlichen Kupfer: Kremuis denen des Apelles, Zeuris, Parrhasius nur bloß in Bü- und Sklabina, beyde nach den trefflichen Zeichnungen des chern zu lesen sind, und von ihren unsterblichen Werken General Majors von Petrich sind mittelmäßig von Loos ausAlle Exemplare des Taschenbuches, die uns zu kaum noch die Benennungen bleiben; wenn die Schöpfuns Gesichte kamen, haben überdieß sehr schlechte Abdrücke, wo. gen Canovas, Thorwaldsons, mit den höheren des Phidias durch die Kupfer, deren wir ohnehin lieber wenigere, aber ge= und Scopas verstümmelt aufgefunden werden, ohne daß lungene, fähen, noch mehr verlieren. Hinsichtlich der Kupfer, jemand mit Sicherheit den Meister von dem Schüler unter tragea unläugbar unsere Aglaja und das (zur Hälfte gleichscheiden kann; wenn St. Peters Bau in Trümmer fällt, falls ungarn angehörige) historische Taschenbuch der und in seinen Ruinen das Thier der Wüste die Jungen birgt, so bleibt vielleicht nur eines der unscheinbareren Wer ke der Kunst: die Münze, und bestätigt die Aussage der etwa aufgefundenen Schriften.

geführt.

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Freyherrn von Hormayr und Mednyansky, bey weitem über die ganze auswärtige Almanachs. Literatur, den Sieg davon, so wie sie sich an Inhalt, kühn mit ihnen messen können!? Leßteres hat überdieß von dem bloß ephemeren Wesen und Interesse der Taschenbüch e r, Nichts an sich, als die Form und die Zeit des Erscheinens, und wird als echt natio. Edle Seelen pflegt das Urtheil der Nachwelt zu beschäfe nales Geschichtebüchlein und Kupferwerk (vorzüglich tigen; und erfolgt gleich über unsern gesegneten Erdtheil durch die Porträts) seinen Rang bleibend und ehrenvoll be. nie das Gericht, was die andern traf, und wohnt der Ens haupten. Doch auch hinsichtlich der Kupfer, treten Aus kel glücklich auf dem Habe feiner Vorfahren, so wird dieser rora und Hebe zuversichtlich mit manchem vielpofaunten, Freude an den Bemühungen derselben empfinden; besonders norddeutschen Almanach in die Schranken. Dem Schluß lic. da durchaus nicht gesagt werden kann, daß die europäische Den prosaischen Theil des Almanaches machen folgende Stücke gen zwey Musikstücke von Alex. v. Kisfaludy und J. Spech bey. Civilisation den Culminations - Punct erreicht habe; die in aus: Ludwig des 1. Feldzug nach Neapel, von Graf so vielen Ländern dem Versinken so nahe ist.. Joseph Teleki, ein Muster der historischen Erzählung in der reinen Sprache Freundschaft und Liebe, trefflich durchgeführt von Carl v. Kisfaludy, Grün, Roth und Weiß, der Ungarn Landesfarbe, eine kräftige vaterländische Dichtung, von einer Frau v. Ü., gebornen FBN. J. Blutkelch, Novelle von B. K., wenn gleich tüchtig versto. bend gegen die Wahrscheinlichkeit, hat doch den Vorzug einer bilderreichen, schönen Profa. Die Gnomen von Zordi, nicht ohne Werth. Begebenheiten des Jonas Tol. lagi, die schönste humoristische Gabe, die Referent je in un. garischer Sprache las. Die Palme und die Cypresse, ein sehr ernster Aufsaß, und ein vaterländisches Drama von Carl Kisfaludy, Michael Szilágyis Befreyung schlies ßen die, leider so wenigen prosaischen Auffäße.

Fürst Carl Schwarzenberg hat in seinem Fache Hohes geleistet, und so wird ihm immer werden, was der Dich ter fingt:

„Spät blüht unter den Sterblichen einst noch der Nachruhm,
Welche der Männer, der längst entschwundenen, Weise und
Art enthült,
Beydes, in Red' und Gesang."

Pindar 1. Pyth. Gef. 5. Gegenst.

Literarischer Anzeiger.

84) II. Aurora. Mazai Almanach (1823). Kiadá Kisfaludi Károly. (Gewidmet Ihrer kaiserl. Hoheit der Frau Erzherzoginn Maria, Gemahlinn Seiner kaiserlichen Hoheit des Erzherzog Reichs - Palatins.)

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- Der

Aus den vielen, zum Theil sehr gelungenen Poesien heben wir folgende aus: Der Eremit auf dem St. Michaels= berg, eine Sage aus der ungarischen Vorzeit von Alex. von Was die Ausstattung dieses Taschenbuches betrifft, so trifft Kisfaludy, reihet sich würdig an die schönen Sagen, mit de das Titelkupfer: Aurora, nach Schärmer gestochen von Aps nen uns der geschäßte Verfasser schon beschenkte. Sehnsucht mann, der erste Tadel. Die mattgestellte, am Oberleib verzeich- nach der Heimath, von Carl von Kisfaludy, eben so

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Trefflich als das Schlacht lied, von Graf Franz Teleki. Ideale nach Schiller von Helmeczy, welche bey einem Verz An meine Schöne, der verliebte Schäfer, und gleich mit der Überseßung des Grafen Franz Teleki in der Gabe mein Wunsch, von Szent Miklóssy, sind ungemein anmu- beträchtlich verlieren, — von demselben Autor und Übersezer : Der thige Dichtungen. Durch Leichtigkeit, Reinheit der Sprache Knabe an der Quelle, woran sich zu wagen, um so mehr und Lieblichkeit, zeichnet sich aus: Die Zeit flieht, vom war, da wir bereits eine ungemein gelungene Übersetzung die. Superintendenten Kis. Ludwig Gritti 1534, von Hors ses Lieds von Szemere besigen, - das Lied in der Fer. váth Endre, führt eine kräftige Sprache. Referent kann nicht ne nach Matthisson, gleichfalls von Helmeczy, und von demsel. umhin hier anzuführen, daß eine von Pesth eingeschickte ben Schlag. Eben so trägt: Amalia (aus den Räubern) in der allgemeinen Theaterzeitung 1822, Nr. 140 S. 559 ab. von Szentilonai, ganz den Stempel eines Helmeczyschen Progedruckte Recension: Gritti und Vandorfy!!! herrliche Son, ductes, wie wir aus folgender Zeile zu erkennen glauben: netten dichten läßt. Referent hätte geglaubt, daß der in der Ölelése-ádáz élvi Kéjlet, die wir als gänzlich unverständlich Mitte des sechzehnten Jahrhunderts verstorbene ränkevolle Uus im Originale nachschlagen mußten, und dort stand: Sein terhändler des Gegenkönigs Zapolya bey der hohen Pforte, umarmen wüthendes Entzücken?!

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Haller.

Ludwig Gritti, eben so unfähig gewesen wäre, 1822 Sonnette Die Anzahl der typographischen Schnißer, die jedoch ge zu dichten, als jemand, der kein Wort ungarisch kann, die Tas gen voriges Jahr sehr löblich abnahm, entschuldigt Herr von schenbücher der Nation zu recenstren !! Vándorfy aber, der Thaifz, wohl recht naiv, aber keineswegs genügend, im Tud: wirklich ungemein brave Sonnette hier geliefert hat, mag sich Güjt: 1822 XI. Heft S. 99 damit; daß man in Ungarn noch für die Zusammenstellung mit Gritti selbst bedanken. — S ch was nicht ohne Fehler drucken könne !? nenlied, von Graf Franz Teleki, eine liebliche Gabe. Unge- Unbedingt empfehlen wir dem magyarischen Publicum dies mein zart aber, bey edler herzlicher Einfalt ist der: Arme ses Taschenbuch, als eine der gediegensten Gaben, die uns in Reisende von Graf Johann Majláth. Belgrad, von neuerer Zeit in diesem Fach, ein Verein so wichtiger Literatoren Gabriel von Döbrentei ist eine der gelungensten historischen brachte, und sehen mit großen Hoffnungen seiner Zukunft ent- : Dichtungen, in der die treffliche Durchführung der Charaktere gegen. Genzás und Niketas hohes Lob verdient. Noch schmücken. von diesem würdigen Verfasser, einer Zierde seiner edlen Nation, 85) Jn der Buchhandlung des Anton Doll fel. Witwe das Taschenbuch zwey Stücke: Der Verlust und die Phantasie, in feiner gewöhnlichen musterhaften Diction, und Sohn, in der Bischofgasse, ist erschienen: Handbuch für Reisende in d'è m österreichischen Kaifers die der beste Beweis ist, daß der Magyare nicht Noth hat, zu staate, mit mehreren Hauptrouten der angränzenden Länder. abgeschmackten Neologismen seine Zuflucht zu nehmen, um Nach den neuesten Länder, Orts- und Reisebeschreibungen, feine kräftigschöne Sprache dem Fortrücken der Zeit angemess vielen handschriftlichen Quellen und eigenen Reisebemerkun sen zu halten. (Gabriel von Döbrentei wurde am 5. De. cember 1786 zu Nagy Szöllös geboren, aus einem adelichen Median. Octav, 894 Seiten, 1823, (mit der geographischgen, verfaßt von Rudolph E. v. Jenny. 2 Abtheilungen in gr. Geschlechte von Högyesz im Eisenburger. Comitate, und ist statistisch ethnographischen Einleitung und dem alphabetischen Gutsbesitzer in der Hevesser - Gespannschaft, mit Franz Kas Register, über 60 compreß gedruckte Bögen stark). Gedruckt zinczy zu Szephalom im Zempliner Comitate, wohl der bey Anton Strauß. Preis für beyde Abtheilungen 5 fl. Con. gründlichste und geschmackvollste Kenner der ungarischen Spra, ventions. Münze. — Es bedarf wohl keiner weitläufigen Erörte. che, und eines der vorzüglichsten Werkzeuge ihres stattlichen rung, daß der österreichische Kaiserstaat, selbst in dem vereinigen. Wiederaufblühens. Durch die Übertragung der Meisterwerke des Auslandes ins Ungarische, hat er seinem Vaterlande den den Länderbestande von 1810, noch eine überaus reiche Fülle wichtigsten Dienst geleistet. In seinem «ausländischen Theater" interessanter Gegenden und Städte darboth, welche der Auf(Külföldi Szinjátékai) erregte die Meisterschaft der Überschung viel mehr ist dieses aber nicht gegenwärtig der Fall, da in Fol. merksamkeit sinniger Reifenden vollauf würdig waren. Um wie

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von Müllners Schuld (Vétek Súlya) und Molieres ge der Priegerischen Ereignisse in den Jahren 1813 bis 1815, die Geißigem (A' Jösveny) billig allemeines Erstaunen. Grenzen des Kaiserthumns wesentlich erweitert wurden, und Interessante Betrachtungen über das französische und deutsche Theater, und über Beyder ausgezeichnetste scenische Künstler, mehrere an Natur- oder Kunst, Merkwürdigkeiten überaus reiwaren beygefügt. Nun folgen Shakespeares Macbeth, he Provinzen, als: Salzburg, Tyrol, Jlgrien und· DatmaLear, Othello e. Kein geringeres Verdienst um die ungarische tien, dann das lombardisch- und venetianische Gebieth, RaLiteratur errang ihm die, während seines Aufenthalts in Sieben. gufa zc, an Österreich zurück oder zugefallen sind. Bisher fehlte bürgen erschienene, treffliche Zeitschrift: Erdélyi Muzéum. es jedoch an einem Reisehandbuche, worin die österreichis Von Clausenburg nach Pesth übersiedelt, brachte Döbrentei fchen Straßenzüge und die topographischen diesen ganzen Winter in Wien zu, in Vorstutien seines großen Mer k w û r d i g ke i ten auf und neben demselben, in gedrängs Unternehmens.) Jofeph von Thewrewe wetteifert in braven ter Kürze angegeben waren. Der Verfasser ließ es weder an Epigrammen mit dem in dieser Dichtungsart vorzüglichen Kits Aufwand noch an unermüdetem Fleiße fehlen, diese Lücke in der kovics. Auch von Franz Kazney nennen wir mit Lob: Die österreichischen Literatur bestmöglichst auszufüllen, und hat sich Feyer der Reinigung bey Ung. (886). Garl Kisfa, dadurch einen nicht geringen Anspruch auf den Österreichischen ̧ Judys Epigramme schließen das Ganze. und aller Reisenden Dank erworben.

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Folgende Überseßungen müssen hier berührt werden. Die

Der erste Theil enthielt 139 Routen, welche die auf dem

rechten Donau - Ufer liegenden deutschen Staaten, das kombar materiellen Gegenstände des Reisens in den verschiedenen Pro... disch- venetianische Königreich, und einen Theil von Bayern, vinzen handelt, um so interessanter, als er sich ganz auf eigene Helvetien und Ober i Italien, in allen Richtungen, sowohl Erfahrungen und auf Mittheilungen fachkundiger Freunde grün, auf den Post- und Nebenstraßen als auf Land we det. Der Styl ist hie und da etwas schwerfällig, in dieser Bes en durchschneiden; die zweyte und lehte Übtheilung, 223 Rou ziehung gebührt dem Handbuche für Reisende in Italien der ten stark, begreift die am linken Donau Ufer gelegenen deuts. Vorzug. Die Beschreibung der Wege ist lange nicht so genau, schen Provinzen, das Königreich Galizien und die ungarischen. wie in dem Itineraire du Royaume de France, und in dem Erblande (nebst einigen Hauptrouten durch Sachsen, Preußisch- kürzlich erschienenen 4 Bändchen starken Reisehandbuch durch Schlesien und Pohlen). Auf die Sehenswürdigkeiten der Pro- das freylich viel kleinere und aus durchaus germanischen Län. vinzialstädte und Stationsorte, auf die besuchtesten. Gesund, dern und Stämmen zusammengefeßte Königreich Bayern. Der brunnen, auf die merkwürdigsten Schlösser, Gärten, Ruinen Verfasser konnte aber auch, bey der Ausarbeitung seines Hand. und Berge, mit Bezeichnung der vorzüglichsten Aussichten, auf, buches leine so verläßlichen. Karten benüßen, wie die Autoren die wichtigsten Bergwerke, schönsten Thäler, Seen und Wass genannter Werke, denn die vortrefflichen Spezialkarten des serfälle 2c. wird man aufmerksam gemacht... 1. P. General Quartiermeisterstabes sind erft über einen klei Daß man hier, bey aller erforderlichen Kürze, nichts weni, nen Theil der Monarchie zur Publicität gelangt, die herrliche ger als ein trockenes Nahmens. Verzeichniß zu erwarten habe, 9blättrige Übersichtskarte des P. P. General Quartiermeisters orhellet aus dem Inhalts. Verzeichniß zur Genüge, da in dem stabes aber, welche Herr Oberst Fallon entworfen hat, war bey Ausarbeitung dieses, Werkes noch nicht erschienen, und ist ersten Bande die Schilderung Wiens und seiner Umgebungen auch wegen des zu kleinen Maßstabes, für ein großes Detail 22 Seiten, die Reise von Wien nach Triest 28 Seiten, die nicht ausreichend. Die Darstellung der kleinern Ortschaften von Donau Reise von Regensburg bis Wien 11 Seiten, die Stras fe von Wien über Innsbruck nach. Verona, 24 Seiten füllen; France befriedigender ausgefallen, die Städte zweyten und 4 bis 6000 Einwohnern, ist in dem Irineraire du Royaume de in der zweyten Abtheilung aber die Reise von Wien über Prag dritter Ranges aber, sind in dem österreichischen Werke besser nach Eger 25 Seiten, die Schilderung des Riesengebirges 17 beschrieben; man vergleiché nur Lyon und Prag, Gräß und Seiten, jene der Tatra 14 Seiten, die Straße von Bilik in die Straßburg.

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Bukowina 11 Seiten, jene von Wien nach Cronstadt 25 Seiten, Wenn übrigens unlängst im Sammler gesagt wurde, die von Carlstadt nach Cattaro 16 Seiten 20. einnehmen. Das daß gegenwärtig, die Schweiz ausgenommen, kein europäisches vorerwähnte Handbuch ist demnach ein sehr brauchbares Hülfs Land ein zweckmäßigeres Reisehandbuch aufzuweisen habe, mittel zur nähern Kenntniß der. Natur- und Kunstmerkwürdigs und Reichard weit überbothen worden sey, so ist dieses weder Feiten sämmtlicher österreich. Länder, und für: diejenigen, wel ein leeres Compliment, noch ein unüberlegter Ausspruch, da che sich aus was immer für Gründen zur. Anschaffung mehrerer der Verfasser durch Aufnahme vieler Nebenstraßen und GebirgsWerke nicht verstehen können, oder, wollen, um fo. erwünschter, wege ein weit vollständigeres Gemählde des Landes liefert, als als es dem Verfasser der bisher erschienenen, geographisch, statis seine Vorgänger, wenn diese gleich in manchen andern Hinsich stischen Schilderungen des österreichischen Kaiserstaates weit ten ihm überlegen seyn mögen. Reichard war es mehr darum mehr um vollständige Aufzählung aller interessanten Ortschafs zu thun, einen lehrreichen Führer für vermögliche Reisende ten, als um nähere Beleuchtung der sehenswerthesten Gegens durch Mittel- Europa (die in Beziehung auf Natur - Schönden und Städte zu thun. war. Durch eigene Besichtigung und heiten sich lediglich für die Schweiz interessiren) zu entwerfen. Mittheilung von mehreren Gelehrten (morüber die nähern. Uns als ein vollständiges Panorama der Natur- und Kunstmerk gaben sowohl in dem literarischen Anzeiger, als in der Vorrede würdigkeiten Deutschlands aufzustellen, und so ist es denn nades Werkes enthalten sind) wird hier aber auch so vieles Inte. türlich, daß in Reichards Passagier vieles Interessante gar nicht, ressante Neue, noch gar nicht Besprochne geliefert, daß die Ans Manches nur mit ein paar Federzügen berührt wird, wie z. B. schaffung dieses Reisehandbuches selbst für diejenigen, der eine ansehnliche Bibliothek von Länder., Orts, und Reisebeschreibun. gen besigt, nicht überflüssig seyn dürfte.

die Ortelsspike, der Glockner, das herrliche Zillerthal, das zauberische Ennsthal, der Krimmler - Fall, das schönste Schauspiel dieser Art in Deutschland 2c., worüber man in Jenn'ys Werk die befriedigendßten. Nachrichten findet. Wie sehr es leh. Das mehr erwähnte Werk hat übrigens auch. feine Schwär terem um absolute und gleichförmige Vollständigkeit zu thun gechen. Ohne mancher einzelnen Unrichtigkeiten zu gedenken, Die. bey einem Werke von einem solchen Umfange und reichen In Seite 865 bis Seite 888 aufgenommenen Berichtigungen und wesen sey, beweisen unwiderlegbar die Seite 411 bis 416, und halt unvermeidlich sind, ist die (nach Andres, Blumenbachs und Zufäße. Das sorgfältig ausgearbeitete alphabetische Register Hassels nach sehr unvollständigen, häufig irrigen- und in der erhöht die Brauchbarkeit des Werkes ungemein. Anwendung der Theile und Nebenparthien, unproportionirten Möge Jenays Werk eine recht freundliche Aufnahme, besonders. Versuchen, auch nur flüchtig ausgearbeitete) georaphisch stati ben den Bewohnern des österreichischen Kaiserstaates stisch - ethnographische Einleitung schwach gehalten. Der Verfase finden, für welche es zunächst bestimmt ist, und welche diese che jer ist, dieß liegt am Tage, mehr Topograph, als Statistiker, renwerthe Gabe, wohl nicht anders, als erfreut und dankbar. doch ist der lekte Abschnitt dieses Auffaßes, welcher über die aufnehmen können.. #, .

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. - Verleger: Frans Härter. Gedruckt beg Franz Ludwig

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