Obrázky na stránke
PDF
ePub
[ocr errors]

Joseph Ganter aus der Neukirch: diese Letteren kamen rüstet, in der tiefsten Türkey umber. Durch ihn, drangen schon bis nach Cöln am Rhein, Düsseldorf und Wolfen- also die Schwarzwälder - Uhren bis nach Asien, und vers büttel, wo sie das Stück zu 5 fl. verkauften. Kammerer sprachen auch dort gewinnreiche Verbreitung! Die Uhren, lebte nicht lange. Uber Ganter trieb den Uhren, Handel die dahin gehen, sind alle dem Geschmacke der Orientalen zehn Jahre lang mit Hülfe eines gewissen Kellers aus angepaßt, die Zifferblätter ganz besonders gedruckt und ges dem Simonswalde. Nachdem er 1200 fl. gewonnen hatte, schnigt, die Zahlen arabisch, die Figuren in morgenländi, gab er den Handel auf und ward Bauer; Keller aber sehte scher Tracht, und selbst das Spiel für die Ohren des Mosfeinen Uhrenhandel fort, und dehnte ihn bis nach Ungarn lemins eingerichtet. So weit östlich und nördlich auf der und Siebenbürgen aus. Erde die Schwarzwälder, Uhren drangen: so weit tamen Beynahe zu gleicher Zeit mit Kammerer und Ganter sie auch auf der westlichen Seite, wohin nun schon seit handelten die Brüder Krimm und Höfler, jene nach Frank, mehr denn fünfzig Jahren kein geringer Handel getrieben reich, diese nach Italien. Der gute Ertrag des Handels, wird.

und die täglich sich mehrende Nachfrage nach Schwarzwäl Nach Nordamerika kamen zu Folge vorhandener Nach. der llbren reißte bald Mehrere (alle fürstenberg'schen Un- richten schon in der zweyten Hälfte des verflossenen Jahrterthanen) zu ähnlichen Unternehmungen. Sie wanderten hunderts die Schwarzwälder Uhren durch Joh. Schwarzs Compagnieweise aus, und theilten sich in die Regionen wälder und Johann Epping. Diese Beyden handelten nach Europa's: wiewohl mit ungleichem Erfolge und mancher. Pensylvanien, und kehrten im Jahre 1754 wieder in ihre ley Hindernissen. So kamen sie nach Sachsen, Preußen, Heimath zurück. Höchst wahrscheinlich fand England, das Rußland, Schweden, Dänemark, ja selbst nach Constans auf den Flor feiner Künstler so aufmerksame Mutterland tinopel war ihnen der Weg nicht zu weit. In Preußen Umerika's, diesen Handel deutscher Fremdlinge in seinen wurde ihnen einige Jahre das Einbringen gänzlich gesperrt: Colonien nachtheilig, vielleicht auch mochten diese Legteren doch ward das wieder geändert; in Frankreich sahen die Uhr selbst ihre Rechnung dabey nicht finden; denn vom Jahre macher endlich auf den starken Absaß der Schwarzwälder, 1754 bis auf die neuesten Zeiten finden sich keine weitern Uhren mit Neid, und erregten ihnen Hindernisse: aber Spuren, daß der Handel übers Meer wäre fortgefeßt wors die Schwarzwälder führten um ihre einmahl bestehende den. Erst im Jahre 1790 versuchte Joseph Albacher von Übung Prozesse, und gewannen sie. Schweden allein er. Seiz ihn wieder, und vermochte, bald darauf mehrere seilaubt bis jest die Einfuhr nicht: sie führen daher die llh. ner Landsleute (in der Zahl von 20) seinen Fußstapfen zu ren auseinander gelegt, unter dem Nahmen Materialien folgen. Zwar kam im Jahre 1796 Georg Rombach von St. ein: doch geht der Handel aus Scheu solcher Hindernisse Peter aus Nordamerika zurück, und berichtete nicht viel nur schlecht dahin. Glücklicher in Sachsen erhielten sie dort Erfreuliches über den Absaß der deutschen Schwarzwälder. freyes Handelsrecht, und das Bürgerrecht fammt einem Uhren in diesem Lande. Man gab dort den hölzernen Uhren Hause, das nun die gemeinsame Niederlage ist. Da Ka, nicht vielen Glauben. Dessen ungeachter ging Rambach schon tharina in Rußland eine von dem alten, aber kunstreichen das nächste Jahr wieder dahin: ein Beweis, daß es mit Jägerstieger verfertigte Uhr, auf der die zwölf Apostel die dem Handel dahin nicht so gar schlimm sehen müsse, und Stunden des Tages schlugen, überreicht wurde, so erhielt vielleicht mag Rombachs Vorgeben nur eine kluge List seyn, der Meister außer einem kaiserlichen Geschenke mit seiner um sich keine Rivalen in seinem Geschäfte zu erwecken. Die ganzen Compagnie die ungestörte Handelsfreyheit in die Zeit wird früh oder spåt hierüber die Aufklärung geben. An fem unermeßlichen Reiche, das vorher nur noch wenig be. Muth und Geschicklichkeit fehlte es den Uhrenmachern nicht, fucht worden war. Endlich zog im Jahre 1779 Mathias und wer weiß, ob nicht in der neuesten Zeit Uhren vom Faller aus dem fürstenberg'schen Schafhofe zu Friedenweis Schwarzwalde bis nach Sierra Leone oder auf das Cap geler des Handelsgewinns wegen nach Constantinopel, wo wandert sind?

er dem Sultan eine große Spieluhr verehrte, der ihm Mit diesem Handel beschäftigten sich vor dem Ausbrudafür einen Firman zum freyen Handel ohne alle Abgabe che des Revolutionskrieges, beynahe 500 Personen. Aus durch die ganze Türkey gab. Mit Gewinn und kostbarer der einzigen Vogtey Furtwangen waren 1796 über 30 Män. türkischer Kleidung erschien er, der einst arme Schwarzs ner mit dem Handel in England, Holland, Frankreich, wälder, in seiner Heimath, reisete aber bald wieder mit Preußen, Schweden, Dänemark, Rußland, Italien, der neuen Uhren und einer Compagnie Händler nach Constanz Schweiz, Nordamerika, der Türkey und Asien beschäftigt. tinopel. Seit 1790 zieht er mit neuen Privilegien ausge: Die gewöhnliche Niederlage ihrer Uhren ist in der Neu

Ħadt, wo sie gepackt, und dann weiter an ihre Beftims einen schönern, klingendern Ton zu geben wußte, ohne mungsorte versendet werden. So wandert Jahr aus Jahr ihren Preis (1 fl. für das Pfund) zu erhöhen. Holland, ein viel fremdes Geld aus allen Gegenten nach dem Schwarzs England und Frankreich bezogen daher vor dem Kriege große walde, ohne doch, was gewöhnlich ist, auch fremde Sitten Parthien davon, und zogen sie wegen ihrer Güte und und Laster mitzubringen. Das Volk lebt noch einfach, ohne Wohlfeile andern vor.

Lurus und künstliche Bedürfnisse. Die Schwarzwälder zeh, In den Kriegesjahren 1805 bis 1813 gerieth der Uh. ren targ auf ihren Wanderungen, legen durch fortgeseßte renhandel sehr ins Stocken, und mancher gewerbsame, Sparsamkeit ein kleines Kapital bey Seite, und kehren kunsteifrige Schwarzwälder kam dadurch in große Verles nach einigen Jahren in ihre Heimath zurück, wo sie ents genheit. weder' bleiben, und sich häuslich als Bauern oder Unter- Die Continentalsperre und der Krieg in Spanien und händler niederlassen, oder wieder frischen Vorrath von Uh. Portugall, so wie die strengen Zollgeseße Frankreichs ge. ren aufkaufen und den Handel von Neuem fortseßen. Die gen die Nachbarstaaten hemmten den Absah der Uhren aus Liebe zu ihrem Vaterlande hat bisher noch Wenigen gestats ßerordentlich. Doch ruhte auch während dieser traurigen tet, stets außer Landes zu bleiben, und bey dem ruhigen Zeit der erfindsame Geist des Schwarzwälders keineswegs, Genusse ihres erworbenen Vermögens leben sie ruhig, zus und schien vielmehr in eben dem Maße an Inhalt zu ge, frieden und häuslich in ihren vaterländischen Thälern. winnen, als sein Wirken nach Außen beschränkt wurde. Der lebte Krieg hat indeffen auch hier wie überall der Man verbesserte die Formen der Uhren, und machte Industrie und dem Handel mächtig geschadet. Die lange fie gefälliger: der innere Mechanismus der Spieluhren Gegenwart freundlicher und der Aufenthalt und Rückzug wurde gleichfalls vervollkommnet, und man sorgte für ge= feindlicher Heere, die erschwerte Communication nach den fälligere Melodien, als die bisherigen waren. Gegenden des Kriegsschauplaßes, und der allenthalben ein. Eine neue Art von Uhren, die Nachtwächter- Uhr, getretene Geldmangel lähmten den Handelsverkehr. von dem Heiligen Vogt Bretscha zu Möskirch, einem Jedes biedere deutsche Herz wird wünschen, daß der schon Schwarzwälder, sehr sinnreich ausgedacht, wurde zuerst zu lang zurückgekehrte Friede, seine Segnungen auch auf dem Nehringen, dann auch an andern Orten verfertigt, und Schwarzwalde reichlich verbreiten, und neues Leben in die fand viele Abnehmer. stockenden Gewerbe bringen möge.

[ocr errors]

Große und kostbare Spieluhren verfertigten besonders

Außer dem Uhrenhandel, machen die Geigen und Uh- die Gebrüder Blessing, und ein neuer Zweig der Industrie, renglocken von Metall einen wichtigen Artikel auf dem die Glasspinneren, kam ebenfalls empor. Jest, da ich dies Schwarzwalde aus. Beyde Fabrikate werden weit ausger ses schreite, herrscht auf dem Schwarzwalde ein reges, ins führt, besonders die metallenen Uhrenglocken, welche von ganz dustriöses Leben, und während man allenthalben jammert, besonderer Güre daselbst verfertiget werden. Auch sie sind die und über Geldmangel klagt, findet der Schwarzwälder UnFrucht eigenen Nachdenkens, und ein neuer Beweis für terhalt, Kredit und Geld, so viel er bedarf, unter seinen die Erfindsamkeit dieser Gebirgsbewohner. Paul Kreuß, Landsleuten.

ein gelernter Schmid, der noch im Jahre 1750 als Knecht Die vielen Verbindungen der Uhrenmacher und Uhrensuf seiner Profession arbeitete, dann nach dem Holengra. händler im Auslande machen viele Reisen derselben noth, ben jog, und mit einem Gesellen Guckguckuhren machte, wendig, wodurch auch fremde Kenntnisse, fremde Sprawar der erste Glockengießer, und brachte es mit eigenem chen, und auch fremde Sitten auf dem Schwarzwalde heis Talente sehr weit in diesem neuen Gewerbe. Er goß aus misch werden. Einem Fremden fällt es nicht wenig auf, dem Münzcabinete von St. Peter viele alte Münzen reins wenn er in einem Wirthshause auf dem Schwarzwalde 6-7 lich und genau ab, verfertigte dann, nach den Ungaben Sprachen um sich her sprechen hört, und zwar von Leuten, des geschickten Mechanikers Pat. Thaddâus Rinderle eine die gewöhnlich so schlicht aussehen, als ob sie nie die Marvortreffliche Feuerspriße, und beschäftigte sich seitdem aus- kung ihrer Heimath verlassen hätten. schließend mit der Metallgießerey. Neben anderen Dingen. Zu wünschen wäre, daß sich auch andere geschickte goß er jährlich zwischen 50-60 Centner Uhrglöckchen, Mechaniker, und Gewerbtreibende finden möchten, welche deren 15 auf 2 Pfund gehen. Nach ihm folgte sein Sohn, den Schwarzwäldern mit Rath und That an die Hand gins und seitdem vermehrten sich die Gießhütten bis auf zehn. gen, um auch in andern Fächern der Industrie, nach dem Der erfindsame Geist des Kreuß kam bald auf das Geheim- Maße ihrer Fähigkeiten, mit welcher sie so reichlich geseg= niß künstlicher Metallmischung, wodurch er seinen Glocken net sind, sich ehrenvoll auszuzeichnen.

*-t.

Literatur und Kunst.

[ocr errors]

und

Geschichte der Hohenstauffen ihrer Zeit von Friedrich von Raume r.

[merged small][ocr errors]

demie aufgenommen, wo er sich unter Schmuzers Leitung im Zeichnen übte, bis er im Jahre 1786 in die neuerrichtete Schabekunst - Schule (welcher der eben aus England zus rückgekommene John Jacobé ale Professor vorstand) ale Der Verfasser, einer der gründlichsten und edelsten Fors stipendirter Schüler eintrat. Sein erster Versuch im Schaben scher deutscher Borwelt, hat durch die glückliche Wahl seines war ein alter Mannskopf nach Rubens, welcher für einen Gegenstandes und durch dessen gediegene Ausführung, einem ersten Versuch, sehr ausgezeichnet genannt zu werden verdient. der gefühltesten Bedürfnisse abgeholfen, einem der lebhaftesten Während dem wurde er dem damahligen Director der verei. Wünsche entsprochen. Die Zeit der Kreußzüge und der gewals nigten Akademie, Herrn Füger bekannt, welcher ihn bald liebtigen Schwabenkaiser, ist in Wahrheit die Concentration des gemann, feine Anlagen für bildende Kunst weckte, und durch Mittelalters, glänzend durch einen Kranz der allerheiligsten Beyspiel und freundlichen Rath entwickeln half: dankbar rühmte Persönlichkeiten und durch einen erschütternden Ausgang im Profeffor Kininger es oft, daß er in dieser frühen Periode ihm Styl der erhabensten Tragödie! Raumer, unserm Österreich nicht nur seine Bildung, sondern fast seine ganze Existenz schuldig and feinen Leistungen, mit seltener Billigkeit und Anerkennung geworden, da er älternlos und arm, bloß auf das Einkonimen befreundet, hat verschiedene Proben desselben, in unsern Wie eines kleinen Stipendiums beschränkt, sich kaum einem ernstlis ner - Jahrbüchern niedergelegt, z. B. über die italienische chen Kunststudium hätte überlassen können, wenn nicht Füger Verfassung; jene eben dahin bestimmte, über Klöster und Klo, in dieser Hinsicht edelmüthig gesorgt hätte, indem er einige fterwesen werden diese Blätter ehestens im wesentlichen Auszü angesehene Personen beredete, Ihre Porträts durch Kininger in ge mittheilen. Das Werk ist auf 6 Bände in gr. 8. und die Kupfer schaben zu lassen, und sogar von einigen solchen ArbeiQuart - Ausgabe auf 4 Bände berechnet. Es schmücken dassel, ten die Kosten selbst trug. So entstanden nach und nach die be die Bildnisse Friedrichs I., Friedrichs II., Philipps von Porträts der Gräfinn Meerveld, des Grafen Jof. Schwaben und Conradins nach den Originalen am Freysinger Fries, Freyherrn von Born, E. H. Ferdinand, und Kirchenportal, auf der Regensburger - Brücke, zu Freysing, su des alten Grafen Ezernitschew, alle theils nach Mignias Capua, an einer Bulle des Münchner - Archives, das Bild jenes tur. theils Öhlgemählden von Füger, diesen folgte das Pors großen Papstes Innocenz IV. nach seinem Denkmahle zu Neavel, trät des Mahlers Quadal von Quadal gemahlt, des Grafen Ludwigs des Heiligen nach einem gleichzeitigen Bildniß und Man is ch e k nach lampi, und ein Thi e r st û ɗk n a ch seines Bruders Carl von Anjou, dessen blutigem Streich der Ruthard. lehte Zweig des Stauffischen Baumes fiel, nach der Statue 1790 trat er aus der Schabekunstschule und dem Stipen. auf dem Capitol, — eine Karte zur Geschichte der Kreutzüge, dium aus, und arbeitete unabhängig für sich. Er fing ein his Plan von Antiochien und Jerusalem, Unsicht der Stammburg storisches Blatt nach van Hock zu schaben an, Philemon und Hohenstauffen, und des, für Conradin den leßten Stauffen so Baucis vorstellend; ganz vollendet wurde das Blatt später unglücklichen Schlachtfeldes von Tagliacozzo. Die Liberalität durch Wrenk. Das Porträt einer Gräfinn Hallwyl nach Fü. des Königs von Preußen sette den Verfasser in den Stand, ger, so wie Ariadne nach Grassy wurden nie vollendet; einige Süddeutschland, die Schweiz, Italien, bis ins innere Sici- andere Porträte, als: des Fürsten Auersperg nach Salomon, lien zu bereisen, und aus Urquellen, die Verhältnisse der Kirs des Kaifer Leopold nach Pilatti, der Kaiserinn nach Kreußin. che und des Staats, der Sitten und Gewerbe, des Handels ger, Loudons nach Cafpar, des Grafen Hohenwarth, damahls und des häuslichen Lebens, alterthümlicher Wissenschaft und Bischofes von Triest, nachmahls Erzbischof zu Wien, des alten Kunst zu schöpfen, insonderheit aus den Archiven, und aus Baron Natorp, und einer Marie mit dem Kinde, alle diey der Bibliothek des Vatikans, in Palermo, Neapel, Florenz, nach Abel, gehören zu des ausgezeichneten Künßlers und vere Zürch, Bern, St. Gallen, Stuttgart und München. Bey dienstvollen Kunstlehrers weniger gelungenen Werken, der mühsamen Ausarbeitung dieses Nationalwerkes, konnte 1801, als sich das hiesige Kunst- und Industrie · Comptoir Raumer, nur ein genuines, aber auch umfassendes Quellen bildete, erhielt Kininger den Antrag, den Aḍill von Füßer in studium vor den beyden Abwegen bewahren, auf welche die Kupfer zu schaben: obwohl seit langem außer Übung, üb.rnahm neuere Zeit in der Beschreibung des Mittelalters gerathen ist, er diese Arbeit gern. Darauf folgten für das nähmliche Con.pvon der aus selbstgefälligem Dünkel und Oberflächlichkeit ent▪ toir die größeren, trefflichen Blätter Virginia, Socrates, standenen Anklage, und der oft nur aus Phantasie gewonne Coriolan, alle drey nach Füger, Alceste, noch Angelika nen unbedingten Lobpreifung. Keine Parteylichkeit hat ihn ge. Kaufmann, das Porträt des alten Baron Jacquin nach leitet; nur von der Vorliebe für seinen Gegenstand war er be. Füger, und jenes der Freyinn von Arnstein nach Guerin; feelt, ohne welche die Geschichte großer Männer und Thaten ungünstige Verhältnisse hinderten nun das Industrie - Comptoir nie würdig beschrieben werden kann. fernere Bestellungen für größere Blätter zu machen, und Kinninger war wieder auf das leidige Porträtfach beschränkt, woWanderung durch die Ateliers der hiesigen von folgendes erschien: Fürf Kourakin nach Tampi, Genes Künstler. Georg Vincen; Kininger (Wieden, Nr. 29 nächst ral Burhoev den nach einer Zeichnung von Barbini, Ba der Catlskirche) akademischer Rath und Prof. der Schabekunst, ron Kielmans egg nach Lampi, `Fürst Esterhazy nach wurde 1767 zu Regensburg geboren, kam schon in seinem eilfs Isabey, General Ferraris nach Daffinger, General Ka. ten Jahre nach Wien, und wurde im vierzehnten in der Aka, mensky nach einer Migniature, General Czernit schev ju

Pferde nach einer Zeichnung von Letronne, Grå finn Julie lung verwendet, die er als Kenner katalogisirt und in KupferZichy nach Sales, Staatsrath Baron Stift nach Letronne, stichen herauszugeben, den Vorsaß hatte. Es waren bereits Fügers Porträt nach einem Gemählde von ihm, dann Ges mehrere Platten fertig, da aber nach Barth's Tode zu folch neral Stein, und der Sohn des Banquier Scheidlin einer kostspieligen Herausgabe, keine Hoffnung mehr war, nach Zeichnungen, und die heilige Familie nach Batto. wurden sie zertrümmert, und nur eine ist noch übrig, ein Jus ni. Ein zum Trunk rauchen der Bauer nach Rickaert, nokopf vom innigsten und zugleich edelsten Ausdruck. Da Bes dann Fügers großes allegorisches Gemählde auf die Rückkunft nedetti von Kindheit an, so vorzugsweise für das classische und des Raisers 1814.

[ocr errors]

plastische Alterthum ausgebildet worden war, mußte es für ihn Lithographische Productionen sind nur wenige, aber vortreff ein hoher Glücksfall seyn, den verdienstvollen Director des k. P. lich, von Kinninger erschienen, nähmlich ein Cahier von vier Müng- und Antikenkabinets Steinbüchel, auf seiner Reise Köpfen nach Füger, und ein Cahier von sechs allegorischen nach Rom und durch ganz Italien, bis in Sicilien begleiten zu Medaillons ebenfalls nach Füger, eine Gruppe spi es können. Er widmete sich nun mit ganz besonderer Vorliebe dem lender Kinder, ein vor einer Staffeley fißendes Grabstichel, worin er auch bereits Ausgezeichnetes geleistet und Frauenzimmer mit 2 Kindern, ein die Laute spies in der Exposition von 1822 das vaterländische Publicum hiervon lender Bauer nach Teniers, eine Landschaft mit überzeugt hat. Wir nenuen aus diesen Blättern: Die GrabPferd und Esel nach Dujardin, die säugende Tiges legung Christi nach Tizian, eine Gruppe aus Leonardo da rinn nach Rubens, ein steyerischer Gemsjäger nach Vincis Abendmahl, die Bildnisse seines väterlichen Freundes Loder, dann unternahm er zwölf von ihm selbst gezeichnete Sce. Barth, des Britten Sinclair, des Freyh. von Formaye nen zu Oberon auf Stein zu copiren, wovon aber nur das nach einer Zeichnung von Daffinger, des großen Slavisten Abbé erste fertig geworden ist. Was er als Professor der Schaber Dobrowsky zu Prag, nach einem im dortigen Nationalmus Eunst, was sein Geist und Geschmack für die Kunst und ihre seum aufgestellten Gemählde von Tkadlik 2c. Schüler überhaupt gewirkt? erörtern wir ehestens an einer andern Stelle.

[ocr errors]

In seinem Katalog nennt Barth diejenigen Edelsteine ech te, welche (fenen sie übrigens gefärbt oder ungefärbt) volkom. men durchsichtig und hart sind, Halb- Edelsteine aber, welche nur durchscheinend sind. Die ganz undurch sichtig en Thomas Benedetti (Nr. 458 Marokkanergasse), machen eine eigene Classe. Die Farben bezeichnete er überall ges Sohn eines verdienten Kupferstechers aus Rom und Schülers nau z. B. mit der Farbe des Fleisches, des Blutes, des Wachvon Bartollozzi, der seiner Kunst in England lebte, wurde am ses, des Honige, der Coralle, einer ganz oder halb reifen 1. May 1797 zu London geboren, kam aber schon im zartesten Orange. Er begleitete sein Verzeichniß mit sehr lehrreichen Be. Alter am Schluße des Jahres 1801 nach Wien, wo ein über merkungen über die Künste der Alten, die Steine zu beißen, aus glücklicher Zufall ihn zum verewigten Professor Barth und ihre Farbe zu verändern; überhaupt von der Kunst des führte, einem der größten Augenärzte und Anatomen Steinschneidens, der Beleuchtung und den verschiedenen Arten seiner Zeit, und einem unserer Erinnerung annoch lebhaft vors echter und unechter Edelsteine. Es ist sehr zu wünschen, daß schwebenden Sonderling. Barth's ungemeine Liebe zur bildens dieser Schaß unserer Kaiserstadt nicht entgehen möge, die ohne, den Kunst, und seine schöne Sammlung von Gemmen und hin seit den Tagen Rudolphs II. einen feltnen Schaß geschnit. Intaglios, von Büsten und Statuen (z. B. jene des tener Steine besißt.

(Die Fortseßung folgt).

MiscelIe.

Ilionäus aus der berühmten Gruppe der Niobe, jeht in der wahrhaft einzigen Glyptothek S. k. H. des Kronprinzen von Bayern) ging auch auf den jungen Benedetti über, der in der Folge fogar der Erbe dieses höchst anziehenden Kunstschaßes wurde. Die Tiefen der Anatomie, das Edle und Erhabene in General Seidlik behauptete, einsmahlen sehr heftig, er könne den Verhältnissen des menschlichen Körpers, die göttliche Idea- nie gefangen werden; «denn," sagte er, «bin ich ja in die lität der unerreichten Antiken, war es, worauf Barth, den Nothwendigkeit verseßt, die Flucht ergreifen zu müssen, so sind jungen Benedetti unablässig hinleitete und ihn zugleich, mit meine Pferde so beschaffen, daß mich Niemand einhohlen kann; strenger Widmung die hiesige Akademie besuchen ließ, diese werde ich umringt, so suche ich mich durchzuschlagen, oder lasse fruchtbare Pflegerinn, so manches schönen Talentes. Ein mich niederhauen, und drey bis vier Mann nehme ich auf mich.” glücklicher Zufall führte noch einen andern jungen Menschen, Er war anerkannt der beste. Reiter in der Armee.

in Barth's Gunst und Leitung ein, zwischen welchem und Be= Einsmahls begegnete ihm Friedrich II. mit einigen Adjųnedetti, sogleich ein sehr nüßlicher Wetteifer entstand, den in tanten auf der Spreebrücke in Berlin. Als er dem Könige nädiefen Blättern schon öfters nach seinem Werthe berührten her kam, rief dieser ihm zu: «Nun Seidliß! wäre Er doch mein Peter Fendi, den geist- und geschmackvollen Zeichner des kaiserl. Gefangener!" - «Doch nicht,” antwortete Seidlik, und so= königl. Münz- und Antikencabinets, selbst für englische mit wendete er sein Pferd, seßte über das Geländer der Brücke, Prachtwerke als Zeichner erkoren. Benedetti obgleich erst 15 schwamm unbeschädigt an das Ufer, von welchem er gekommen und 16jährig, wurde von Barth vorzugsweise für seine Samm, war, und salutirte den erstaunten König mit dem Pallasch.

[ocr errors]
[merged small][ocr errors][merged small]
[blocks in formation]

erhielt es nur dadurch weit mehr Leben und Nahrung. Die einzigen Mittel, welche die Heftigkeit dieser mächtigen Feuer

Das Seewesen der Griechen, in welcher politischen Tage kraft zu dämpfen vermochten, waren Sand, Urin und Effig.

[ocr errors]

Die Bestandtheile des griechischen Feuers sind heute nicht bekannt, einige geben Schwefel, Naphta, Erdyech und Harpix als denselben an. Das Geheimniß ward 400 Jahre bewahrt, aber die Mahommedaner kamen in den Bes

fi desselben, und vernachläßigten es, denn obwohl sie es sum Schrecken der Christen während der Kreutzüge brauch

fie auch immer waren, sogar während ihres tiefsten Falles, Mit derselben Wirkung ward es aber nicht nur zu Wasser, stand immer auf einer bedeutenden Höhe. Es war in neues fondern auch zu Lande, in Feldschlachten und Belagerungen rer Zeit der Stüßpunct Constantinovels, und die Quelle gebracht. Man goß es in glühenden Keffeln von den Wällen feines Wohlstandes. Dem höchsten Grad seiner Vollkome herab, oder schoß es in glühenden Kugeln von Stein oder menheit hatte es zwar während des peloponnesischen Krie Eisen ab, oder warf es mit Pfeilen und Wurfspießen aus, ges und in der Regierungszeit der Ptolomaer, aber auch die mit Hanf und Werg umwunden, und mit brennbarem. während der langen Periode des griechischen Kaiserthums, hl stark durchnäßt waren. Oft verbarg man es in Brand. war Seewesen und Handel die Seite, wodurch in der schiffen, blies es aus langen Kupferröhren aus, die auf langen tiefen Verdorbenheit das griechische Volk sich noch seltsame Weise wie der Rachen eines wilden Ungeheuers am meisten auszeichnete, und der griechische Kaiser Niz gebildet waren, welches einen Strom von fließendem und cephorus konnte dem Gesandten des deutschen Kaisers verzehrendem Feuer auszuspeyen saien, sagen lassen: „Meine Stärke beruht auf meiner Seemacht." Im Mittelalter erhielt das Seewesen einen neuen Schwung und Überlegenheit über alle feefahrende Nationen, durch eine Entdeckung von sehr merkwürdiger Natur, des so berühmten griechischen Feuers. Diese Erfin. dung bewirkte, wie sich Gibbon ausdrückt, eine gänzliche Um wandlung in der Kriegskunst. Das Reich Constantins vers des Pulvers auf. Wer Ausführlicheres und Näheres über ten, so hörte der Gebrauch desselben doch nach Entdeckung dankte nur dieser flüssigen brennbaren Materie seine Rettung die Geschichte, den Gebrauch der organischen Substanzen In Belagerungen und Seetreffen äußerte sich ihre Wirkung aufs schrecklichste, besonders bey den Belagerungen der Sas racenen im fiebenten Jahrhunderte gegen Constantinopel. Das griechische Feuer ward, nach bizantinischen Schriftstellern von Kallinikos erfunden, unter der Regierung Kaiser Constantins IV. Die Beschreibungen, welche diese von der Wirkung desselben machen, zeigen wie furchtbar und zerstörend es war. Es bestand aus einer brennbaren, von verschiedenen bis jeßt noch unbekannten Ingredienzien zusammengesetten Materie, die, wenn sie angezündet war, einen dicken Rauch und eine knallende Explosion hervorbrach ten, worauf eine stark brennende, schwer zu löschende Flame me herausbrach, die nicht allein in die Höhe stieg, sondern Das englische Parlament oder wie man sich aus. auch mit derselben Heftigkeit nach den Seiten und nach zudrücken pflegt, das Ober- und Unterbaus (House of unten zu brannte. Statt durch Wasser gelöscht zu werden, Lords und House of Commons) har nicht nur als Fundgru

und die hypothetische Wiedererfindung dieses Feuers zu wisfen wünscht, der lese Professor Odin Wolffs dänisches Jours nal für Politik, Natur- und Menschenkunde, Jahrgang 1819, Band IV. Seite 254 — 265, eben daselbit Seite 233 Grimms Correspondence Litteraire, und endlich die im Jahre 1804 durch den Minister des Innern zu Paris here ignium ad comburendos hostes, auctore Marco ausgegebenen zwey Manuscripte, unter dem Titel: Liber

Gedeo.

Das brittische Parlament.

« PredošláPokračovať »