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lustre) zur Sprache zu bringen; so z. B. im Convers

Lucius Beru's führte aus dem parthischen Felde

fationsblatt, Jahrgang 1820, Nr. 153. 154. S. zuge im zweyten Jahrhundert nach Christi Geburt, Pfeifer 1361; und jedes Mahl mußte ich mit Bedauern die Unmers und Histrionen, Possenreißer und Gaukler mit sich fort, kung machen, daß diese herrliche Ware von keiner unserer wovon damahls Syrien und Alexandria wimmelte; so daß Fabriken bisher erzeugt wird, während sie in England schon es schien, er hätte nicht einen parthischen, sondern historio seit wenigstens fünfzehn Jahren ein Gegenstand des Lurus nischen Krieg geführt.

ist. Nun scheint dieser Fabrikationszweig auch in Frank- Der Hunnen König Attila hatte schon im fünften reich sich einiger Aufnahme erfreuen zu dürfen; wenig Jahrhundert seine Possenreißer bey der Tafel. Bey den stens haben die Fabrikanten Paroy, Goubault und Lang- griechischen Kaisern werden sie auch gefunden. Unter den lois zu Paris der Gefellschaft zur Aufmunterung der Karolingern trifft man deutliche Spuren derselben. Nach National Industrie unlängst Thongeschirre mit einem metal- den Kreutzügen kam die Mode, Hofnarren zu halten an lischen Überzuge vorgelegt, welcher das Kupfer und alle europäische Höfe, nach Italien, Deutschland, Enge Platin tauschend nachahmt. Sollten aber diese land, Frankreich u. s. f. Denn die Troubadours arteten Muster nicht vielleicht wirklich mit Platin, und mit einer juleht leider in Hofnarren aus. Die Franzosen glauben, Mischung aus Gold und Goldpurpur (welche uns daß man den uralten Gebrauch der Hofnarren aus ihrem Schachspiel beweisen könne, wo die zwey dem Könige am gefähr die Kupferfarbe besißt) überzogen seyn ? nächsten stehenden Steine, die Narren (les fous; in der deutschen Benennung, die Laufer) heißen, weil das Schachspiel schon unter Carl dem Großen sehr bekannt gewesen; daher sagt Regnier in seinen Satyren:

(Die Fortseßung folgt).

Die Hofnarren und Lustigmacher.

Ihr Ursprung verliert sich in die fernsten Jahrhunder. Les fous sont aux echecs les plus proches des Rois. te. Schon die Griechen machten den Vulkan zum LustigDer gelehrte Engländer Thomas Hyde aber hält macher des Olymps. Wenigstens deutet es Erasmus von Rotterdam so bey einer Stelle im Homer. Nachdem der Tad. den französischen Nahmen fol (Narr) im Schachspiele bloß ler Momus aus dem Olymp verbannt war, konnten die Götter für einen übel verstandenen Nahmen, der aus dem persi viel freyer und anmuthiger ihre Scherze treiben. Silen, der schen oder arabischen Nahmen Phil entstanden, und einen alte verliebte Narr, tanzt mit Polyphem, und die Nymphen Elephanten bedeutet; denn in Tamerlans Schachspies den Gymnopodion. Die Satyren spielen atellanische Possen. le, welches er weitläufig beschreibt, heißt die fünfte Figur, Pan macht alle Götter mit seinem groben Dorfgefange la- oder im gemeinen Schachspiel die dritte, Pib oder Phil, chen; sie hören ihn lieber als die' Musen selbst, besonders das ist der Elephant, welcher sich immer die Quere über das Schachbret bewegt; woraus die Franzosen aus Unkunwenn ihnen der Nectar in den Kopf gestiegen ist.

Dem stettinischen Pastor Philippus Crudelius in de der morgenländischen Sprachen das gleichklingende Wort seiner Leichenpredigt auf einen Hofnarren zufolge, hatte fol gemacht hätten. Er sagt zugleich, daß sich diese Befchon zu Davids Zeiten, Achis, der König zu Gath, eine nennung zum Schachspiel gar nicht schicke, weil dasselbe Menge Hofnarren, weil er zu seinen Hofleuten sagte: ursprünglich ein Kriegsspiel gewesen, und man die Eles Habe ich denn der Unsinnigen zu wenig, daß phanten im Kriege gebraucht hätte; aber keineswegs ein ihr diesen herbrachtet? Es ist mehr als wahrschein. Spiel, welches den Hofstaat des Königs anzeigen sollte. lich, daß Griechen und Römer ihre ersten Lustigma- Kaiser Rudolph I. soll einen Hofnarren, Nahmens cher und Possenreißer aus dem Orient bekamen. Crösus Pfaff Capador gehabt haben, dessen Crudelius nöthigte die Lydier dazu, um sie aus einem kriegerischen in seiner Leichenpredigt auf einen pommerschen Hofnarren und tapferen Volke zu schwächlichen Wollüftlingen zu mas gedenkt. chen; diese pflanzten die erkünftelten Wollüte in die gries chischen Colonien nach Jonien über, und von da breitete sich das sittliche Verderben in die griechischen Inseln und

*

*

*

Kaiser Marimilian I. wäre in feinen jüngern Jahren

nach Griechenland fort. Die Lydier erfanden bekanntlich durch die unvorsichtige That eines Narren auf einem Schlosse die schmählichsten Künste. Die Römer brachten nach den in Tyrol beynahe ums Leben kommen, wie im Theuerasiatischen Feldzügen den ganzen Hofstaat der Wollust, Sän, dank folgender Maßen erzählt wird:

gerinnen, Harfenspieler, Histrionen und Possenreißer mit aus Asten nach Rom.

,,Wie der Edel Theuertank durch einen Narren in eis

ner Kammer verbrennt sollt seyn mit Pulver,

Unfalo *) nach des Teufelkart

Thet, wenn er selbst nit auf die Farth
Dorft kommen, schickt er ander dar,

Der den Held soll bringen in Fahr,

Wie ihr dann hören werdt hernach.

In einem Schloß daselbst geschah,
Leit in der obrn Grafschaft Tyrol,

ww

Wenn ich euch nennt, so kennt ihrs wohl,
Darin der edle Helde was;

Unfalo gar bald merket das.

Der Held zum Gschüß hätt große Lust,
Wo er Büchsen vorhanden wust,
Die wollt er allzeit selb besehn,

Darüber wäre es schier geschehn,
Daß ihn das Unglück einst hätt troffen.
Er groß Gemach vor ihm stund offen,
Da lag viel klein Geschüß ohn Zahl,

Und er zu schießen hätt die Wahl;
Da führt man ihn in das Gewölb,

Ein Stück wolt er abschießen selb,
Wie Unfalo dasselb erfah,

Gar bald zu einem Narren sprach,
Der bey ihm selb hätt solchen Wahn,

Er fünt wohl mit dem Geschüß umgahn,
Und wer im Land kein Büchsenschüß

Der solch Verstand, Vernunft und Wih,
Und so guten Bescheid drum wußt,

Das daucht ihm selb, und war sein Lust,
Beredt sich selb, sein Sach wär gut,
Unfalo sprach aus falschen Mut:
Lug Hensel, was will ich dir sagen,

Ein Mann ist kommen in den Tagen
Gibt sich fürn Büchsenmeister an,

Und sagt, wie viel er besser kann
Mit Glocken leuten, Büchsen schiessen,
Für wahr es würd mich sehr verdrüfen,
Wo mir griff einer in mein Amt ze. 2c."

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ihn auch wegen seiner übrigen löblichen Eigenschaften kei-
nen Narren nennen; denn er sagt, unter geringen Stei-
nen finden sich selten Edelsteine. Als Maximilian,
Herzog zu Österreich und Burgund, Ludwigs XI. Heer
bey Guinegate schlug, und viele tausend Feinde tödtete,
auch weiter keinen großen Verlust erlitt, außer an Greis
sen, Weibern, Kindern, welche die französische Cavalle=
rie, die in sein Lager eingefallen war, auf eine grausame
Art niederhieb, waren doch viele Reiter den Franzosen
durch die Flucht entwischt. Darunter befand sich auch der
Graf von Ravenstein mit der Cavallerie, die er com=
mandirte,
er floh in größter Eile davon; man weiß
nicht, ob aus Furcht oder Verrätherey? Bey dem, Gra
fen auf der Flucht war unter andern auch Kunz von
der Rosen. Als ihm nun einst Jemand in Gegenwart des
Grafen den Vorwurf machte, daß er so eilfertig das Ha-
fenpinier ergriffen hätte, sagte Kunz: Es ist wahr, aber
der Graf Philipp war noch hurtiger, denn er war zwey
Meilen voraus. Er wendete sich hierauf zu dem Grafen,
und fing an, über seine Flucht zu scherzen, indem er sag=
te: Herr von Ravenstein, ihr mußtet damahls ein vor-
treffliches Pferd haben, das flog wie ein Vogel in der Luft;
denn da ich wegen Ermüdung meines Pferdes still halten
mußte, so gabet ihr dem eurigen die Sporen, und rittet
noch zwey Meilen vorwärts.

Da Maximilian 1488 in den Niederlanden einen Landtag ausschrieb, um die unruhigen Unterthanen in Ordnung zu bringen, rieth ihm eben der Kunz von der Rosen, sein kurzweiliger Rath, sonst ein beherzter und tapferer Mann, er sollte sich nicht nach Brügge begeben, es möchte ihm sonst übel gehen ; allein Maximilian kehrte sich nicht daran. Als nun der König vor St. Katharinen a Pforte daselbst anlangte, Mit eben diesem Schalksnarren soll sich Kaiser Marie ritt Kunz zu ihm, und sagte in Gegenwart aller der Anmilian einst in Tyrol in ein Gefecht mit Schneeballen eine dern: Lieber König! ich siehe wohl, daß Du deinen ge= gelassen haben, wo der Kaiser mit einem sehr festen Schnees treuen Räthen, und mir nicht folgen, sondern durchaus ballen so ins Auge getroffen worden, daß er es beynahe gefangen seyn willst. So sage ich Dir, daß ich nicht will verloren hatte.

gefangen werden. Ich will Dir das Geleite in die Stadt bis Der berühmteste und klügste unter seinen Hofnarren zur Burg geben, aber mich alsbald zum Genterthor wie.

aber war Kunz von der Rosen.

der hinaus packen. Wenn Du aber sehen und hören wirst, Dieser Kunz oder Conrad von der Rosen war ein vers daß vor der Stadt die Lusthäuser und Dörfer brennen, so trauter Günstling des Kaisers, der sich durch seine Treue gedenke, daß Dein närrischer Kunz solches verursacht habe! und lustigen Einfälle so beliebt bey ihm gemacht hatte, daß Mar gab ihm zur Untwort: Kunz, ich sehe wohl, daß du er ihn immer um sich haben mußte. Manlius will meinen Söhnen zu Brügge nicht viel Gutes zutrauest, die *) «Der Hauptmann Unfalo bedeute, daß dem edlen Theuer. uns doch alle Treue versprochen haben. Worauf Kunz sagdauk (oder Maximilian I.) in feinem männlichen Alter, da te: Das glaube ihnen der Teufel! Trauwohl ritt mir das er sich noch größer und wichtiger Sachen unterstanden, Roß hinweg. Also ritt er mit dem Könige in die Stadt, `viel Gefährlichkeiten in Schimpf und Erust, von Preis und dann aber zum andern Thore wieder hinaus, nach Middels Ehren wegen begegnet, denen er durch seine hohe Vernunft burg zum Herzog Christoph aus Bayern. Der Einritt ge schah den 31. Jänner durch das heilige Kreuzthor. Kunj

und freudig Gemüth jederzeit mannlich obgelegen," sagt Burcard Waldis in der Vorrrede zum Theuerdank.

(Die Fortseßung folgt).

Literatur.

der Franz Härter'schen Buchhandlung.

In Nr. 6 vom 13. Jänner wurde der Inhalt des ersten

nach seinem Einzuge entstand in der Stadt ein Tumult, und trogen werden! Der erstaunte und gerührte Guardian that Mar ritt auf den Markt, ihn zu stillen. Da rissen ihn eini was er begehrte, und befahl dem Conventbruder, daß er ge Frevler aus dem Pöbel vom Pferde, und brachten ihn von Kunzen sagen solle, er feŋ des Königs Beichtvater. in eines Gewürzkrämers Haus (nachher die Cranenburg genannt), wo er mit einem Anhaltischen Prinzen und etlis lichen Andern, des Nachts auf einer bloßen Bank liegen mußte. Er saß da in einem kleinen Stübchen, dessen Fen fter mit eisernen Stäben verwahrt waren, und gegen die 94) Wien, seine Geschicke und seine Denkwürs Fenster über standen drey geladene Armbrüste, daß er also digkeiten. Im Vereine mit mehreren Gelehre nicht wissen konnte, ob sie ihm nicht gar nach dem Leben ten und Kunstfreunden bearbeitet und herauss trachteten ? gegeben durch Joseph Freyherrn von Horm dyr. Kunz von der Rosen blieb unterdessen während der Ges Ersten Bandes, zweytes Heft. - Wien, 1823. Im Verlage fangenschaft seines Herrn nicht müßig, sondern bewies feis ne feste Treue durch zwey Wagstücke. Erstlich hatte er sich Heftes näher angezeigt. Dieses zweyte erscheint in der zwey Schwimmgürtel machen lassen, womit er bey Nacht anfänglich festgesetten Zeitfrist von sechs zu sechs Wochen. über den Schloßgraben an die Burg, darin der König sich Wenn das 1. die schwierige Aufgabe hatte, die dunkelste befand, schwamm; des Willens, feinen Herrn, vermits 14 und trockenste Epoche, die Urzeit zu behandeln, eine Aufgabe des einen Gürtels mit sich zurück über den Graben aus der die dadurch noch viel dornichter wurde, daß seit beynahe vollen Stadt, und auf den dazu bestellten Pferden davon zu brine sechs Jahrzehenden, nichts mehr über diese Epoche geschrieben. gen. Er ward aber, als er sich in den Graben gelassen, wurde, und das Fortschreiten der Kritik, im schönen Bunde mit von den Schwänen angefallen, welche unter großem Ges Philologischen und ethnographischen Studien, beynahe keinen. schrey ihn mit ihren Flügeln dermassen schlugen, daß er mit Grund aus neu gemacht hat, so hat dieses Heft die Tage der Stein auf dem andern gelassen, und die meisten Begriffe von harter Noth zurück entrinnen konnte; hätten sie ihm den Römer. Welt an unserer norisch pannonischen Donau Schwimmgürtel zerbissen, er würde ohne Hülfe haben ersaus zum Endziel: anziehend und gewichtig in vieler Hinsicht, wenn fen müssen. Diese Schwäne waren gut französisch, und ohne Zweifel war ihr Geschrey Ursache, daß die Brügger die Wahrheit vermuthend, den König nicht länger in der Burg Lassen wollen.

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auch die strengen und eigentlichsten Spuren von Vindobona eben nicht häufig und nur mit großer Mühe und Umsicht aus. zuscheiden sind. In einigen Hauptumrissen wird die Verfass sung erörtert, das Niederhalten der eingebornen, unterjoch. ten, das Einführen einer neuen Bevölkerung, Colonien und Nun bedachte sich Kunz eines andern Anschlags. Er Municipien, Ausbreitung der Römersprache, karge Überreste fernte das Haar und Bartscheren, stahl sich in Brügge der celtogallisch pannonischen Stammwurzel und Sitte.. Die hinein, kam zu dem Guardian des Franziskaner - Klosters, Donau, des Römerreiches Nordgränze. Großartiges und ausden er dem König wohlgewogen kannte, und entdeckte ihm gebreitetes System der römischen Gränzvertheidigung durch sein Vorhaben, seinen Herrn zu befreyen. Er begehrte, Castelle, Bollwerke, Besatzungen, Streifwachen und Flo. der Guardian sollte ihm eine Platte scheren lassen, und ihm tillen zu Lorch, zu Pechlarn, bey Tuln und die größte von ein Ordenskleid, auch einen Conventualen geben; so wolle allen zu Carnunt, späterhin zu Vindobona. Unterabtheilungen er in der Person eines Beichtigers, zum Könige gehen, und Norikums und Pannoniens. Die durch allen Graus und Grauek ihm gleichfalls eine Platte scheren, ihn in seine Kutte schlies der Völkerwanderung bis in unsere Tage sichtbaren RömerstraßenIhre militärisch geographischen Handbücher, die Itinerarien fen lassen, und mit dem Conventbruder ins Kloster zurück und Tafeln, Gegenüberstellung des antoninischen Reifer senden. Alsdann sollte der Guardian mit ihm sich auf ein buches, der theodosischen oder peutingerischen Tafel und Schiff sehen, welches mit vier Knechten und drey Pferden der Notitia utriusque Imperii, dieses unendlich voluminöze vor der St. Katharinenpforte auf ihn warten würde, und ihn sen Schematismus des von allen Seiten zusammenschmelzen= also nach Middelburg in Sicherheit bringe. Der Guardian den, zusammenstürzenden Reiches, in Bezug auf die verschiedefragte wo denn er bleiben wollte? und Kunz antwortete: nen Kriegs- und Handelsrouten nach dem römischen Wien. ich will des Königs Kleider anlegen, und wenn die von Die Anmerkungen widmen sich vorzugsweise den nächsten Stationen um Vindobona von Juvavia bis Sabaria, oder von Brügge den König suchen, werden sie an dessen Stelle Salzburg bis Steinamanger, und stellen ben jeder die vorzüglicheinen Narren finden, mit dem sie alsdann anfangen könsten, ihr angehörigen Denkmahle zusammen, was Liebhaber 'nen, was sie wollen! Mögen sie mir gleich alle Marter, und und Kenner wohl um so mehr Dank wissen dürften, je ärger den Tod selber anthun, wenn ich nur meinen Herrn rette, der Vandalism nicht alter, sondern meist neuer, aufklärerischer wenn nur diese hochweisen Rebellen von einem Narren bes Zeiten, unter diesen theuern Überresten gewirthschaftet hat.

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rung.

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dels, des Lupus, der Sitten, der Künste und der Gewerbe.

Aus den durch Lazius, Schallauzer, Fuchsmagen und Beck auf den windischen Büheln ausgegrabenen Selmen römischer von Leopoldsdorf gesammelten, von Appian und Gruter auf. Legions. Soldaten, auf den noch unenträthselten Ziegelsteinen bewahrten, von Clufius, zum Theile noch von Lambecius ge zu Enns und auf einem 1813 bey Lugano ausgegrabenen Stein, lesenen Römersteinen, worauf Vindobona ausdrücklich ge- die mit den ersten mehrfältig coincidiren. nannt wird, ist (schmählich genug)! nichts mehr übrig. Das III. Heft, dessen Druck bereits vollendet ist, führt Bey diesem und jenem Bau sind ste theils verpflastert, theils vers den Faden weiter fort bis zum gänzlichen Umfturz des abendkehrt eingemauert und überweißt worden!! Defto minder scheint ländischen Kaiserthums durch das vollendete Hereinstürmen der es überflüssig, das wenige noch Vorhandene und das leider für großen Völkerwanderung durch die Hunnen Attilas, durch immer Verlorne zusammenzustellen und auf die Nachwelt zu die Völker des Suevenbundes, durch die Züge der Gothen bringen? Einer der merkwürdigsten und strittigsten Gegenstän- und der Heruler, Scyren und Turzilinger unter Odoaker; de dieser Art sind (Anmerk. 28, S. 156) die noch nie besproches mit Liebe verweilend bey der Legende S. Severine, dienen Schwerter der dem Municipium Vindobona ser unschäßbaren Grundlage der Kirchengeschichte Österreichs, Dann begins angehörigen Fabianischen Cohorte von der X. Legion. worin unser Fabiana vielmahls vorkömmt. Fabiana Castra, Faviana, Favia. Seine Identität mit nen auch die Documente zur Geschichte Wiens nach einer Bindobona und mit dem heutigen Wien, gegen Lambecius ver- strengen Auswahl des Wichtigsten für die Kenntniß der theidigt. Fabiana, Vindobonas Citadelle. Die Vorzeit, insonderheit des deutschen Städtewesens, des Han. fabianische Cohorte; deren gewöhnliche Garnison. - Die gro. Eine heilige Pflicht ist es dem Unterzeichneten, ben jeder Be Verschiedenheit des damahligen und des jeßigen Laufes von Gelegenheit, seine dankbare Rührung auszudrücken für die Bisamberg bis ins Marchfeld herunter. Umfang des alten, viele, großmüthige (durch beynahe kein nennenswerthes Entges im Vergleich zu dem neuen Wien. genwirken der Unkenntniß oder mißgünstiger Persönlichkeit geDie Nordseite der Donau, Germania magna, Norikum trübte) Unterstüßung, die er bey dieser mühevollen und noch weit und Pannonien gegenüber. Die große pannonische Empö über seine Erwartung weitläufigen Arbeit gefunden hat. Sollte hat.—Solte Hermanns Schlacht. Hermann und Marbod. fie so glücklich seyn, im Ganzen, der gerechten Anforderungen Die Zwischenzeit bis zum großen Markomannenkriege. Der der Vaterlandsfreunde zu entsprechen, und nicht unter dem markomannische Krieg. Das Hauptlager Carnuntum. Die guten Willen und redlichen Fleiß des Verfassers zurückzubleiz Wunderschlacht mit den Quaden, angeblich im Marchfeld. ben, so verdankt er solches einzig und allein, der huldreichen Marc Aurels Tod zu Vindobona. Vindobona, vom lüsters und großartigen Förderung Sr. Excellenz des Herrn Staats. nen Gallienus um die schöne Prinzessinn Pipa Salonina dem ministers, Ministers des Junern und obersten Kanzlers, Gra Markomannen fürsten Attalus überlassen. Der 1662 am Burg. fen von Saurau, Hochwelcher eben so sehr mit dem classi. thor ausgegrabene Sarg eines römischen Opferpriesters und schen Alterthume Roms, als mit der vaterländischen die darin befindliche Goldplatte, ein vermeintliches Denkmahl Vorwelt vertraut, so manchen literarischen, industriösen und Dieses Friedensvertrags. Die dreyßig Tyrannen. Der Wie. künstlerischen Unternehmungen, ein Schöpfer und Schirmer ges derhersteller Aurelian, stellt auch hier die alte Reichsgränze wesen, bereits im Moment, als vor mehr als dreyßig Jahren wieder her. Der Sieger Probus, Beförderer des Wein (1789) jener weltenvermirrende Comet der Revolution erschien, baues. Diocletian. Theilung der Reichsverwaltung. Auguste Stadthauptmann Wiens, 1797 der Begründer des und Casarn. Galerius. Pannoniens neue Proving Valeria, Wiener Aufgebothes, und so oft, als Regierungspräsident, als von Galerius Gemahlinn, der Lieblingstochter Diocletians al. Statthalter und oberster Kanzler, der Vorgesezte dieser alten so genannt. Ob der durch Galerius mit der Donau in Ber. Kaiserstadt und ihrer treuen lebensfrohen, vortrefflichen bindung gebrachte See Peiso oder Pelso, der Neusiedler oder Bürger war, und auch diesem Versuch durch alle Localbe= hörden, großmüthig die Bahn geebnet, und die Quellen erder Platten See gewesen? Ausbreitung des Christenthums, öffnet hat. Ist der Verfasser manche Ausbeute kritischer For. von Aquileia her. Lorch, die Wiege desselben. Die Verfolgungen. S. Maximilian, S. Florian, S. Quirin und schung, den ihm so werthen Verbindungen in Österreichs Ab. teyen schuldig, in denen seit anderthalb Jahrzehenden das - Der Bürgerkrieg. Die Kaiser zu Carnuntum. EndAlterthumsstudium mit verjüngtem Eifer emporblühet; so fehlen liche Vereinigung des gesammten Reichs in Constantin dem ihm insonderheit Worte, das unbedingte, gütevolle Entgegen. Großen. Neues System: Morgen- und abendländisches Kaiser kommen zu würdigen, dessen er sich von Seite des gelehrten Herrn Abtes zu den Schotten in Wien und zu Telky in Ungarn,

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Victorin.

thum.

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Das Titelkupfer stellt den Heldenjüngling Odoaker vor, Andreas Wenzel, t. e. Hofrathes, emeritirten Rectormagnis der das römische Westreich stürzte, in der Clause S. Severins, ficus der Wiener Hochschule, Directors der theologischen Stu. Dieses apostolischen Lehrers und Retters Norikums und Ober. dien zc. zu erfreuen hatte. Es war eine alte Klage, wie wes Fanonniens, der ihm seine künftige Größe weißsagt. nig die Urkunden des mit der Wiedererweckung Favias Fernere Abbildungen sind: von jener Section der peutingerischen nas durch Heinrich Jasomirgott, gerade gleichzei Tafel, auf welcher Vindobona erscheint, dann die noch heute tigen Schottenklosters, noch bekannt und benüßt. Eenntlichen Spuren des römischen Castells ad muros an der Url, seyen! Wie viel wäre für den vorliegenden Zweck vorgearbeitet, · Øhnferne der Abtey Seitenstetten. Endlich eine vergleichende Ges wenn jede Vorstadt oder jeder Pfarrbezirk ein solches Büchlein - genüberstellung dreyer verschiedenen Buchstabenschriften an den-, aufzuweisen hätte, wie der verdiente Schottner. Capitular, Ho

len und Edelsteinen, die keinen Bezug auf die Wette haben soll, ten. Sie ward wie leicht zu denken angenommen, und alles in gespannter Erwartung des Ausganges.

norius Kraus über seine Pfarre Schottenfeld geliefert hat? Der Herr Bürgermeister, Regierungsrath und Stephans ordensritter, Edler von Wohlleben, hat durch den Kanz leydirector und Magistratsrath Gruber, zur Erleichterung der vielen Vorarbeiten nicht minder die dankeswerthesten Eins strohendem Kleide, das wirklich das höchste der Pracht genannt Der Neujahrs Tag erschien, Taroucca in einem von Gold Leitungen getroffen, und zahlreiche freundliche Erfahrungen bes gründen die Gewißheit, daß neben jenem eigentlichen hohen Ezobor fäumte mit Fleiß zu kommen, damit sein Gegner Zeit ge zu werden verdiente; und von höchst beträchtlichem Werth war. Gründer und neben den vordersamsten Beförderern des Wer= kes, bis zu dessen Vollendung, noch viele andere Nahmen, mit der Man zweifelte keineswegs, an irgend einem originellen Eins wänne, aller Augen auf sich zu ziehen, und ließ spät vorfahren. heiligen Schuld verehrungsvoller Dankbarkeit zu nennen seyn werden! In der That war eine so kräftige Unterstüßung, fall des Ungarn, aber das Erstaunen hatte den Gipfel erreicht, ein so förderndes Entgegenkommen dringend nöthig, bey der als er nun, in einem schlichten, ganz alltäglich und selbst der er drückenden Menge der Materialien aus ganzen, noch Feyer des Tages nicht angemessenen Gewand eintrat. Ales wenig benüßten Archiven, die doch vollständig durchgangen, und drängte sich um ihn, der Marchese wußte nicht, ob er dieß für mit scharfem Blick excerpirt werden mußten, bey der unbedeu. Spott oder Scherz annehmen sollte? tausend Fragen fielen über tendheit und bey dem Alter der Vorgänger, bey der argen den Lächelnden, der vor den Schiedsrichtern zu erscheinen sich Schwierigkeit der Aufgabe, neben so mancher, bloß gelehrten bereit erklärte. Wie diese versammelt waren, trat Taroucca Erörterung, zugleich für ein zahlreiches und gemischtes Publi. vor, und gab eine nahmhafte Summe an, die ihm sein Pracht. cum populär zu bleiben, und die Geschichte Wiens in bestän= kleid gekostet. Schweigend knöpfte nun Czobor seinen langen diger Berbindung mit der allgemeinen und mit der Lans Pelz auf, und ein Original-Gemählde, eines der des geschichte vortragen zu müssen, wenn sie in Mark und berühmtesten alter Meister, um den Preis einer Herrschaft Blut übergehen und nicht bloß, daß Gedächtniß, mit Nahmen erkauft, diente ihm als Unterfutter, und entschied die und Zahlen und unnüßen Streitfragen beschweren soll!

Geschichtliche Anekdoten und Miscellen.

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Wette.

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Nebst seinem Wiener-Haus, besaß Czobor zu Paris und Benedig vollkommen eingerichtete Hotels und besoldes te Dienerschaften, so daß er, wie es ihm einfiel, oft während

Jofeph Graf von Czobor, der leste feines ansehnli. einer Spaßierfahrt, dem Kutscher auf die nächste Post zu fahchen Geschlechtes in Ungarn, und Besizer der vier angränzen. ren befehlen konnte, und doch wenn er ankam, alles wie im den gegenwärtig der kaiserl. königl. Familie angehörenden Herrs eignen Hause traf. Einst gab er ein großes Gastmahl, und schaften Holite und Sassin in Ungarn, Göding und einer der Gäste meinte, es sey doch nicht zu begreifen, wie Pawlowik in Mähren, war einer der prachtliebendsten Cavas man eine so weite Reise ganz unvorbereitet, und ohne für die liere, an dem Hofe der Kaiserinn Maria Theresia. In bestän, nöthigen Bedürfnisse und Bequemlichkeit gesorgt zu haben, un, diger Rivalität mit ihm stand der Marchese Taroucca, von gleis ternehmen könne. Czobor ließ das lebhafter werdende Gespräch chem Hange zur unsinnigen Verschwendung belebt. Beyden gab gauz fallen, und alles schien abgethan, denn die paar Worte, ihr ungeheures Vermögen, Mittel zu dem prunkendsten Auf- die er seinem treuen Kammerdiener in einer Weile in das Ohr wand, die Originalität ihres Charakters, und das angestrengtes raunte, fielen Niemand auf. Nach aufgehobener Tafel schlug. ste Nachsinnen wie sie einander an Glanz übertreffen könnten, er seinen Gästen eine Spazierfahrt vor, die sich aber bald in theils lächerliche theils scharfsinnige Einfälle, die zuleht mit eine Reise verwandelte, und nach Paris ging. Hier angelangt, dem Ruin beyder endeten. stieg die Gesellschaft in einem prächtigen Hotel ab, Czobors

Einst trafen sich die beyden Gegner in zahlreicher Gefell. Livré empfing sie, und es schien, als käme der Herr vom Hause schaft, und der so eben anrückende Neujahrs, Tag, der mit nur so eben nach kurzer Abwesenheit an. Nach drey Tagen ging großer Hof-Galla sollte begangen werden, gab Stoff zum Ge. es wieder nach Wien zurück, und manchem von den Reisendeu spräch. Man erzählte von neuen Kleidern, Equipagen und mochte dieß alles nur wie ein Traum vorkommen, indeß EzoLivreen, die in Arbeit wären, von Anstalten die dieser oder je bor sich freute, Stoff zum Reden gegeben zu haben. ner machte, um sich mit Glanz zu umgeben, von Summen die Die Summen, die ähnliche Stückchen kosteten, verschlangen zu diesem Zwecke verwendet würden u. d. m. Die am meisten endlich Czobors ungeheures Vermögen völlig. Er, dem Millionen interessirt waren, Czobor und Taroucca schwiegen, denn keiner nicht genügt, mußte dann zu Pesth von einer kleinen Pension lewollte seine Ideen dem andern verrathen. Endlich von allen ben, die er der Gnade Marien Theresiens verdankte. Da ging er Seiten gedrängt, fagte Taroucca, ohne Wette sey es nicht der einmahl mit seinem Päckchen Wäsche unter dem Arm nach HauMühe werth, auf etwas Ungewöhnliches zu denken, und für se, als ihm ein junger Verschwender in prächtiger Equipage das Gewöhnliche, Worte zu verlieren. Das ließ Czobor nicht rasch entgegenfahrend, begegnete. Halt! rief ihm Czobor zu vergebens gesagt seyn, und schlug eine Wette von 1000 Ducas Halt! trat danu, als jener wirklich hielt, zum Wagen und ten vor, die derjenige erhalten sollte, dessen Kleid am Neujahrs-, sagte: «Nicht so rasch, Herr Bruder, sonst hohlst du mich Tage bey Hofe kostbarer seyn würde, mit Ausnahme von Per gar zu schnell ein.”

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Verleger: Franz Härter. Gedruckt bey Franz Ludwig.

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