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Gott und seinen Heiligen ins Böhmische frey überseht und 7)
vermehrt, unter dem Titel: Wzywanj Boha a Swatych geho.
1811 christliche Tugendschule für Kinder. 1812 Prawidla 8)
ceste dobropisebnosti praktyckymi prziklady wyswetlano pro 9)
Beitele ceskych kol. (Regeln der böhmischen Rechtschreibung,
durch practische Beyspiele erläutert, für Lehrer der böhmis 10)
schen Schulen.) 1814 biblische Darstellung der gegenwärtis
gen Zeitereignisse, nebst moralischen Gedanken darüber.
Dieselbe auch böhmisch. 1815 über Eigenliebe und Selbst= 1)
sucht. Ein Wort zu seiner Zeit. 1816 Leitfaden der Kate=
chetik, mit der Pädagogik und Methodik verbunden. 1821 )
Aphorismen und Lebensregeln für die austretende reifere
Schuljugend).

Nebst diesen Werken, von denen bey einigen 2,3,5 3) bis 6 Auflagen nothwendig wurden, erschienen von ihm 12 verschiedene Gebeth- und Erbauungsbücher in deutsch- und 4) böhmischer Sprache, mehrere Überseßungen, und in Zeits schriften viele kleinere Auffäße moralisch und scientifischen Inhalts. Er selbst redigirte einige Zeitlang das Journal, 1) „Der Schulfreund Böhmens." Jm Fache der Musik sind von ihm viele größere Tonstücke bekannt gemacht und herausges 2) geben worden.

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3)

Von seinen netten Zeichnungen erschienen nebst ans dern, folgende in Kupferstich: Das Schloß Beczwarz, das 4) Schloß Humpolek, das Stift Sedlecz sammt seiner pracht. vollen Kirche. Das Schloß Obrziskwi in zwey Ansichten vom Auf und Niedergange. Weiter: die Schlösser Klenau, Kunjetik, Ledecz u. a. m.

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Als sie in des Königs Haus kamen, und der Leibwachthauptmann fragte, was sie beym König zu verrichten hätten og Kunz die Kappe ab, entblößte die Platte, und gab gar andächtig zur Antwort: er sey vom Guardian ab☛geordnet, den König Beichte zu hören, und ihn aus Gots tes Wort zu trösten. Wie er nun in des Königs Gemach gekommen, begann er, seiner Gewohnheit nach mit stars ter Stimme, den König also anzureden: Siehe nun, finde ich dich da, mein frommer König? warum hast du mir nicht gefolgt, da ich dich gewarnt? Nun siehe, ich habe mein Leben deinerhalben gewagt. Ich will dich mit Gottes Hülfe aus deiner Feinde Hände erledigen; du mußt mir aber jegt beffer folgen. Der König wußte nicht, ́ wie ihm geschehe. Er erkannte wohl seinen Kunz an der Rede; ihn dünkte aber unmöglich, daß er also durch drey Wachen zu ihm hat kommen können. Als Kunz den König so bestürzt sah, sagte er zu ihm: Lieber Max! laß dichs nicht befremden. Du kennst ja deinen getreuen Narren, den Kunzen. Da habe ich mein Scherzeug, damit will ich dir eine Platte scheren, denn ich habe um deinerhalben dieß Handwerk ges

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Ternt. Ich will auch mit dir die Kleider tauschen, und hier willst, und ich meine gefährliche Reise umsonst gethan has bleiben; du aber sollst, also beschoren, in meiner Kutte be. So behüthe dich Gott, mein närrischer König! denn du durch die Wacht hinausgehen; vor der Pforte wirst du ei- bist gar zu fromm für die Schelme von Flämmingen. Also nen Baarfüßer Mönchen finden; mit dem gehe in sein Klos nahm er Abschied vom König, und ging weinend und bes ster. Der Guardian, mit dem ich schon alles abgeredet, trübt, zur Thüre hinaus. Als er durch die Wache ging, wird die Schiff und Pferde anzeigen; mit selbigen wirst fragte ihn der Hauptmann, wie er den König gefunden? du, morgen um diese Zeit, zu Middelburg bey den Dei. Er antwortete: fromm! Als jener fortfragte: Wie feine nen seyn können. Ich habe schon Alles bestellt, komme nur Räthe? erwiederte er: das weiß Gott! Worauf der Haupts bald und laß dich bescheren. Ich habe mich beym Guardi mann: Ja, ja, das ist eben auch unsere Klage. Solcherges Hauptmann für deinen Beichtvater ausgegeben; und wenn stalt mußte der Kung anstatt des Königs nach Middelburg ich zu lange ausbliebe, dürfte mein Handel verdächtig, und abfahren. deine Erledigung verlängert werden. Der König fragte,

Als auf dem Reichstage zu Augsburg im Jahr 1510 der wie es um sein Kriegsvolk im Lande stehe, und was sonst Umtritt des Papsts von der Allianz große Befremdung, inson. im römischen Reiche vorgehe? Es steht und geht allwohl! derheit bey dem Kaiser Maximilian erweckte, der sich dessen dean Herzog Christoph von Layern, die Grafen von Son nimmermehr versehen hätte, und in der Versammlung davon. nenberg, Eberstein und Nassau, und ich, haben neulich geredet wurde, trat Kunz von der Rosen hervor, und frags mit wenig Volk 6000 Franzosen und Genter bey Hulst ers te die Anwesenden: wie alt sie wohl meinten, daß er wäs schlagen und gefangen. So kommen der Graf von Zollern, re? nach verschiedenen Antworten, sagte er endlich: Er fey und der Herr von Iffelstein mit 4000 zu Fuß und 300 nunmehr über 200 Jahre alt, weil er die beyde zu Haz Pferden aus Brabant. Zu dem hat der Kaifer das ganze genau und Cambray, jedes auf hundert Jahr, geschlossene Reich zum dritten Mahl ins Feld aufgebothen. Diese alle Bündniß überlebt habe.

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wollen dich mit aller Macht erledigen; und ist Herzog Al- Nach der Vermählung Markgrafs Casimir zu Branden. brecht zu Sachsen des Reichs Oberster. Auch hat der Papst burg und der Prinzessinn Susanna aus Bayern zu Augsburg den großen Bann, und der Kaiser die Acht und Aber. Acht den 24. August, im Jahr 1518 führte der Kaiser die auf die drey Städte gelegt. So ist auch des Raubens und Braut wieder zum Wagen, und nachdem sie Alle aufgesesBrennens im Land, sonderlich um die Stadt Brügg, kein sen, fuhr und ritt man fürder auf den Weinmarkt, wo Ende. Auch hat der Herr von Ravenstein die zwey Schlöse man wieder ab und in Philipp Adlers Behausung eintrat ser, sammt dem (Thurm Burgund inne, und läßt denen und zum Anfang von vier Scharfrennern ein paar Treffen von Brügg auf dem Wasser nicht ein Fischlein zukommen. gehalten worden. Kunz von der Rosen machte hierbey ein . Als er hierauf ferner anhielt, daß sich der König sollte Possenspiel, nahm noch zwey seines gleichen zu sich, und scheren lassen, fragte ihn derselbe: Mein lieber Kunz! wo befahl ihnen, daß sie, was sie ihn thun sehen würden, ihm willst aber du, und unsere lieben Räthe bleiben? Kunz nachthun sollten. Darauf stellten diese drey, und mit ihnen antwortete: dafür darfst du nicht sorgen. Ich gib dir meine viele Hofdiener, neben einen Prediger - Mönch, sich auf Kutte, und lege deine Schaube an, und stelle mich, als den Röhrkasten, dem Stechen zuzusehen. Als nun das leg wenn ich König Mar wäre. Wenn dann die von Brügg te Rennen geschah, fing Kunz an zu taumeln, fiel zurück dich suchen, und mich finden, so werden sie den Narren in den Röhrkasten und riß die nächsten mit sich hinein, um haben, und der König wird ihnen entwischt seyn. Hülfe schreyend, und sich stellend, als ob er an ihnen sich

Weil er vernommen, daß eine starke Hülfe ihn zu erhalten wollte. Weil die zwey andern ihm solches nachthaten, retten im Anzuge wäre, weil es ihm auch unanständig dünkte, fielen bey 16 Personen sammt dem Mönche ins Falte auf solche Weise aus der Gefangenschaft zu entkommen, Bad, und lockten dem Kaiser, wie auch der Braut und dem antwortete er: Er bemerke wohl, daß er, der Kunz, nicht Frauenzimmer ein großes Gelächter ab; zumahl als Kung aller Sachen Bericht habe. Er könne, durch sein Verspres den Mönch beschuldigte, als ob er ihn hineingerissen hätte. chen hiezu verpflichtet, ohne der von Brügg Willen und Als die Venetianer dem Kaiser ein zierlich. köstliches Wissen sich nicht aus der Stadt begeben; hingegen sey er ganz krystallenes Credenz durch, ihre Abgesandten verehren von ihnen theuer versichert, daß seiner Person nichts wis ließen, bemeldte Gesandte mit ihm über der Tafel saßen, derfahren sollte. Kunz erzürnte sich über diese Antwort, und und Kunz von der Rosen unterdessen während der Mahlzeit erwiederte: Lieber König, ich sehe wohl, daß du noch so seiner Possen mit Sprüngen, Hüpfen und dergleichen vor närrisch bist, als du zuvor gewesen, und mir nicht folgen der Tafel trieb, mit dem einen Sporen an dem Tische

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tuch eines Nebentisches, auf welchem das krystallene verehre Es gehört nicht hierher, zu untersuchen, in wie ferne das te Credenz aufgestellt war, hangen blieb, alles miteinander Zunftswesen zur Erhaltung dieses Vorurtheils einwirkte, und herunter riß, und in Stücken zerbrach, meinten die Ge- wie viel das Fabriken und Patentsystem beygetragen haben sandten, es wäre ihnen hierdurch ein großer Schimpf ges möge, die nachtheiligen Wirkungen desselben zu hemmen. schehen, und sollte der Kaiser Kunzen deßwegen heftig bes eingangserwähnten Bequemlichkeits- Grundsah; keine dersel Die Geschichte aller Erfindungen widerlegt hinreichend den strafen; aber der Kaiser sagte: Liebe Herren, es waren ben war im Beginnen, was sie durch oft wiederhohlte Versus nur Gläser; wären die Gefäße von Gold oder Silber gewes che, die erst zu den Verbesserungen führten, in der Folge ge= sen, so wären sie noch ganz, oder doch die Scherben davon worden ist, und wenige unter denselben bewähren so vollkom zu gebrauchen. men diese Erfahrung als die Geschichte des Papiers.

Die Phönizier hatten schon vorlängt die Schriftsprache erfunden, Schreibmaterial war dadurch zum Bedürfniß gewors Papiers und seiner Vervollkommnung! den; und wie lange nach dieser Erfindung folgte erst jene des

Es fehlte dem Kaiser einst in Kriegsläuften an Geld, und Kunz rieth ihm im ersten Schimpf, er follte ein Am te mann werden, so würde er Geld genug haben. Durch diese feine weise Thorheit gab er dem Kaiser, wie sich Zinkgref ausdrückt, seiner Amtleute Alfanz, Finanz, Geiß und entdeckte, alle Völker der Erde, durch eine optische Correspon= Reichthum" zu verstehen.

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Wahrscheinlich war es der Zufall, der das magische Mittel

dens, gleichsam allgegenwärtig und allwissend zu machen, fo daß die Todten noch nach Jahrhunderten mit den Lebenden reden, und erzählen, was sie zu ihrer Zeit, und was ihre Vorfahren dachten, und gethan haben.

Es soll auch Kunz einst zu Augsburg, um dem Kaiser eine Kurzweil zu machen, ein Schwein an einen Pfahl ge bunden, hernach alle Blinde zusammen gerufen, jedem einen Kolben gegeben und sie wacker zuschlagen geheißen Wir besprechen uns noch jezt durch dieses Mittel mit uns haben; mit der Bedingung, daß der, so die Sau erschlagen wo diese Nationalunterredungen geschehen, und wo die weißen, seren Zeitgenossen, in allen bekannten Welttheilen. Die Börse, würde, sie auch bekommen sollte; wobey es denn geschehen, gelben, schwarzen, rothen, und schwarzrothen Menschen mit daß die Blinden einander selbst brav um die Köpfe geschlagen. einander plaudern, sind Bibliotheken und Zeitschriften; diese Kunz überlebte den Kaiser, und war über seinen Tod bewirken nicht nur dieses Wunder durch das Papier, sondern äußerst betrübt, sagte auch: er würde seinem Herrn in kur es macht auch unsere Existenz, zu einer geistigen Mumie, die zem nachfolgen, dem er in seinem Leben mit seinen lustis in ihrem papiernen Leichentuche eine kurze oder lange, glückli. gen Einfällen so oft die Langeweile vertrieben, sich seiners in den ersten Wochen, wenn die Spezereyen schlecht gewählt che, oder unglückliche Ewigkeit erwartet, indem sie oft schon wegen oft in Lebensgefahr begeben, und beständig in seinem und zubereitet waren, zu dem literarischen Tode in den KäseGefolge als ein geliebter Günstling gewesen war.

(Die Fortseßung folgt).

Das Papier überhaupt und die Papierfabrikation.
Von A. Tedeschi.

und Tabaksboutiken verdammt, und auf ewig vergessen wird.

Diese schmähliche Todesart hatten jedoch die ersten Schriften nicht zu besorgen; unter gleichen Umständen wurden sie den Flammen geopfert, denn sie bestanden aus starken großen Baumblättern, oder Baumrinden. Einige Einwohner von Amerika bedienen sich noch heutiges Tages der Rinden zu ihrer Schrift, wie vorhin die Menschen des ersten Weltalters, als eine le. bende Urkunde von dieser Sage.

Es ist ein gewöhnliches Vorurtheil, zu glauben: weil eine Sache noch nicht bestehe, so sen sie nicht ausführbar, oder nicht vortheilhaft. Nicht etwa nur von Menschen aus dem Ägypten, das erste civilisirte Land, half der Unbequemlich, nichtdenkenden großen Haufen hört man öfter das absprechende keit dieses Schreibmaterials, auch zuerst ab, indem es, zur Urtheil: Wäre die Sache nüßlich und aus s ührbar; Zeit Alexanders, die Kunst erfand, aus einer gewissen Art so würde sie schon lange bestehen, und wenn etwa Hundegraɛ (Papyrus) Papier zu bereiten. Dieses Papier fing demungeachtet Versuche vorgenommen werden, und nicht gleich unsere Verewigungen mit seiner eigenen an, denn noch ist ihm gelingen, so schreckt dieses unüberlegte Urtheil wenigstens von der alte Nahme geblieben, indem er auf unsere verbesserten den so nothwendigen Wiederhohlungen ab. Papiere übertragen ward.

Diese Vorliebe zu den alten von dem Vater auf den Sohn, In der Folge versandte Tyrus die ägyptische Erfindung Enkel und Urenkel vererbten, besonders technischen, Verfah, nach Griechenland; dieses neue Papier ward ein ansehnlicher rungsarten, hemmt aber auch die Vervollkommnung der vor. Artikel der Seehandlung, und es entstanden in Rom Papierlängst erfundenen Gewerbe, und die vortheilhaftesten Verbesse, händler, die sich dadurch großes Vermögen erwarben; auch die rungen, die sich dem aufmerksamen Beobachter, fogar oft wenn Bewohner der gallischen Küstenländer fanden diese Waare be er nicht einmahl Gewerbsgenosse ist, gleichsam mit Gewalt auf. quemer, als die Birken und Buchenrinde, wovon vielleicht dringen, und weder kostbar noch mühesam auszuführen sind, der deutsche Nahme Buch übergeblieben ist. unterbleiben, um ja von der heilig gehaltenen antiken Metho De um kein Haar breit abzuweichen.

Eine nüßliche Erfindung leitet zur andern. In Pergas mus erfand man ein dauerhaftes Schriftmaterial, und da in

Nach dem du Halde bedienen sich die Chinesen, nebst diesem unerleuchtetem Zeitalter, die Dauerhaftigkeit einer Sache immer den Vorzug gab, so konnte es nicht fehlen, daß die den Baumwolle- und Seidenhadern, auch der zweyten Rinde sugerichteten Thierfelle, die man, nach dem Nahmen der Stadt des Bambusrohres, und der Ninde des Maulbeerbaumes, des Pergamus, Pergament nannte, das ägyptische Papier ver- Stroh es vom Getreide und Reiß, und des Hanfs zu drängten. Man kann sich vorstellen, was damahls ein auf Per- Papier. In Japan gebraucht man die innere Rinde des Papier. gament geschriebenes Buch gekostet haben müsse. Unsere maulbeerbaumes, auf Madagaskar eine Art von Malvá, und überfruchtbaren und leichtfingrigen Polyhistors können sich Glück in Ost- und Westindien die Zeuge von Palmbäumen mit Vor wünschen, nicht in diesen für sie gewiß traurigen Zeiten gelebt theil zu Papier. zu haben.

Duhalde versichert, daß man in China die nach der Nach Montfaucon erfanden die Gallier gegen das En. Abwindung der Seidengehäuse der Seidenwürmer übrig geblie de des neunten Jahrhunderts die Kunst, aus baumwollenen benen Hülsen fammle, und Papier daraus mache. Man bringt Hadern ein weißeres Papier zu machen; dieses war der leßte solches durchsichtiges Papier von gelber und weißer Farbe auch und heftigste Stoß für das ägyptische Pavier durch den ganzen nach Europa. Im Handel nennt man es chinesisches SeidenOrient, und man gerieth dadurch im zwölften Jahrhunderte papier.

auf den glücklichen Einfall, aus leinenen Lumpen oder Flachs

Der Herr von Reaumur beobachtete, daß die Wespendas heutige Papier zu machen. Nach du Halde ließ ein Man nefter aus einer Art grauem Papier bestehen. Die Wespen verdarin des kaiserlichen Pallastes in China im Jahre 95 der fertigen es, durch ihre Beißwerkzeuge und Füße aus gekautem christlichen Zeitrechnung, Papier aus alten seidenen Hadern faulendem Holze. Kann man sagt er die Flachsfäden der machen. Die chinesische Art, Baumwollenhadern zu Papier Lumpen durch das Stampfen und Einweichen, in einem zarz anzuwenden, scheint ebenfalls durch Reisende nach Europa ges ten fasrigen Brey auflösen, warum sollte dieses nicht auch mit bracht worden zu feyn. Da die orientalischen Hemden von dünnen Spähnen von allerley Holz, welches man vorher a u sCattun waren, und größten Theils noch sind, und da ver- laugte und weißbleichte, eben so gut angehen? muthlich die Deutschen und Gallier in den ersten Zeiten ihrer Civilisation, Hemden und Kleidungsstücke von Schafwolle trus gen, und erst lange nachher Hanf und Flachs von den mor genländischen Baumwolle Spinnern, spinnen und verwe. ben gelernt haben, so ist es sehr wahrscheinlich, daß sie durch die Morgenländer auf die Bereitung das Papiers aus Baum. wolle und Flachs aufmerksam gemacht worden sind.

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Bey Anführung dieser Vermuthung, klagt ein alter Autor schon vor mehr als vierzig Jahren über die Theurung der Leins wand. Wir wollen ihn selbst hören: « Im gegenwärtigen Jahre «kostet schon ein Hemde für einen Armen zwanzig Groschen bis «einen Thaler. Für zwey im Schweiße seines Angesichts jähr.

Daß dieß wirklich angehe, haben spätere Versuche, wie wir sehen werden, bewiesen.

Gewöhnlich wählte man Pflanzen oder Pflanzenstoffe von langen Saftröhren, welche ein Zwischengewebe stehend erhielt, zu Papier. Dahin gehören die Palmenarten, Gräfer und Lilienarten.

Aus dem Palmengeschlechte nehmen die Asiaten und Ameri. kaner den größten Theil des Stoffes zu ihren Kleidungen, Tauwerke, Segeln u. dal von der Palme; von einigen Palmenarten die Fruchtwolle, von andern die Fruchtgehäuse; auch junge Blät

ter und die Rinde.

Man gebrauche auch die Wolle des Kokusbaumes mit Blät wilden Londavus, Hakum und andern Palmen, indem die Bläts ter derselben feine und starke Fasern enthalten, woraus sich die Indianer Zeuge machen. Aus den Blättern des Hakum und Soribi bereiten sie Papier.

«lich abgenügte Hemden bezahlt ihm endlich die Lumpenpfeife ter und Rinde, die Theile von der Kalepa, Pinanpa, vom «der Lumpenweiber vier Pfennige an Stecknadeln, diese vers «kaufen den Centner Lumpen an die Papiermühle für vier Tha ler, und das Pfund an die Kupferdrucker für ein und einen „halben Groschen. Mit der Anzahl der Armen wachset zwar auch adie Menge ihrer Attributen, die Lumpen, und diese befördern «also mit ihrem Schweiße die Gelehrsamkeit, ohne an dieser «Theil zu nehmen; da aber der Luxus feines Papier, aber in «einem weit geringern Verhältniß liefert, als der gesammte Staat verbrauchet, so wäre es Zeit auf Nebenmateria alien zum Papiermachen zu denken. "

Man hat auch wirklich schon früher daran gedacht. Seba schlägt in feiner «natürlichen Geschichte" (Naturgeschichte) das Meergras *), Alga marina, welches aus langen starken und zähen Fasern besteht, oder die russischen Matten, oder den Bast der Linden vor, den die Gegenden des kaspischen Meeres im Überflusse liefern.

*) Auch Seetang genannt. Dieses Meergras wird jest häufig in den Seeftädten, und dem nördlichen Deutschland statt den Pferdehgaren

su Betten, Sesselkissen ic. gebraucht.

Das erste Papier lieferte also eine Grasart aus dem Geschlechte des Cyperngrases.

Die erfte Rinde, worauf man schrieb, war die Birkens rinde, wahrscheinlich die innere Rindenhaut. Hier mußte aber der Griffel die Schrift vertreten. Die mit Wachs überzogenen Tafeln, auf welche man die Schrift eingrub, sind aus der römischen Geschichte bekannt.

Mit Recht kann die Birke der wahre Schulbaum ge. nannt werden, nur daß vorhin die Gelehrsamkeit, von den das mahligen Pädagogen, auf zwey entgegengeseßten Polen, und nun, nachdem die Rinde entbehrlich geworden ist, nur noch auf einem derselben den Zöglingen eingeprägt wurde.

Du halde berichtet, daß die Chineser von den Ästen des Maulbeerbaumes, die Rinde abziehen und daraus ein Papier machen; welches zu Sonnenschirmen gebraucht, und zu diesem

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Behufe in Dhl getränkt und bemahlt wird, und daß man in Tannenzapfen, Erdäpfeln, (vermuthlich den Fasern) *) und China, Papier von gequetschten und mit Kalkwasser vermischten (aiten) Dachschindeln, verfertigte. Mehrere dieser Papiermuster Hanfstängeln macht. Dieß führet auf die Vermuthung, daß der sind fein, und die mehresten dürften zu verschiebenem Gebrauche Abgang (die Abfälle) von Hanf und Flachs, sehr wahrscheinlich, anwendbar gemacht werden können, wenn sie auf einer Papiersich noch leichter zu Papier verarbeiten lassen. mühle oder Fabrik, mit den erforderlichen Hülfsmitteln, Pref

Der Ritter Sloane nennt unter den Pappelbäumen eine sen, chemischen Bleiche, dem Holländër 2c., die Schäffer entbeh, Meerpappel mit runden, kleinen, scharfen, unten weißen Blät. ren mußte, indem er nur mit einer selbst sich beygeschafften tern, gelber Blume, und einer Rinde, welche sich zu Flachs deutschen kleinen Vorrichtung arbeitete, bereitet würden. «Da machen läßt: eine andere Art vom Mahot, oder Pappel mit eich aus der bisherigen Erfahrung (sagt Schäffer) ges runden Blättern, sehr großen karminrothen Blumen, die den anug überzeugt war, daß ich meinen Zweck sehr langsam und Lilien gleichen, mit einer Rinde die Zwirn liefert. Man hat «mit doppelt großen Kosten, und vielleicht auch wohl auch die Distelwolle zu Kleidungsstücken, den Lindenbaft zu Seilen, «gar nicht erreichen würde, wenn ich mich an den Papiermaund beyde zu Papier anwendbar gefunden. Da man mehrere «cher allein binden wollte; so faßte ich den Entschluß, alle Ver. Pflanzen hat, welche Blumen oder Fruchtwolle tragen, als «suche, vom Anfange bis zum Ende, in meinem eigenen Hause, z. B. die Winde, der Hundstod (apocynum) so scheinet dieses Flockwerk, auch wenn es zum Spinnen untauglich ist, um so mehr zu Papier anwendbar zu seyn, da bey demselben die Verkleinerung der Bestandtheile zum Theile entbehrlich wird.

Die Seidengehäuse unserer einheimischen Raupen geben, bey vorgenommenen Versuchen, eine Papierart, die dem grauen Löschpapier glich. Die Sammlung dieser Raupengehäuse wür. de einen zweyfachen Nußen gewähren die Vertilgung der Kau, pen, und ein Hadernsurrogat.

«und unter meiner beständigen Aufsicht und Anweisung machen «zu lassen. Ich ließ mir daher nicht nur eine Stampfmühle im «Kleinen verfertigen; sondern ich schaffte mir auch alle übrigen «Werkzeuge an, die zum Papiermachen gehören. Ich finde «in der Geschichte der Künste und Wissenschaften, Gründe und « Beyspiele, daß neue Entdeckungen und Versuche, wenn «man sich nur nicht hat abschrecken noch ermüden «laffen, sondern sie recht zu nehmen gewußt hat, durch anfäng, «lich ungleiche Urtheile am Ende allezeit mehr gewonnen, als Nach Leuchs war der erste Stoff, 'der zum Papiermachen «verloren und eingebüßt haben.” Schäffer beruft sich auf die genommen ward, (es verstehet sich nach der Verdrängung des «Meinung «gelehrter Männer, eines Seba, Reaumur, Gues Cyperngraepapiers durch das Pergament) die rohe, ungefpon- „tard, Gleditsch u. a. m., daß man beym Papiermachen keinene Baumwolle. Diese ist ein Körper, der als ziemlich reiner „neswegs nur allein und nothwendig an die Faserstoff angesehen werden kann. Die Baumwolle ist an sich «lumpen, oder leinenes Zeug, gebunden sey, weiß, und enthält nur einen harzigen oder gummiartigen Über. «søndern, daß sich eben so wohl, und eben so gut aus ei zug, der durch erforderliche Mittel zerstört werden kann. Die «ner Menge anderer Sachen, als aus den bisher gewöhnlichen Papierbereitung aus Hadern, erfordert sogar, wegen der größe. ren Ungleichheit der Urstoffe, mehrere Vorarbeiten als die rohe Baumwolle. Neuere vorgenommene Versuche, die ein weißes, gutes Papier geben, bestätigen diese Angabe. Noch jest were den die Baumwollen - Hadern mit den leinenen zu Papier ver■ arbeitet. Wenn auch das aus Baumwolle, oder Baumwollelaps pen verfertigte Papier etwas spröder ist, als das von Leinen. Hadern verfertigte, so kann doch dieser Sprödigkeit durch Zu. fäße abgeholfen werden.

«Lumpen, Papier machen lassen müsse.” Er wundert sich: „waraum dieselben Vorschläge nicht zur gemeinnüßigen Wirklichkeit «gediehen sind, und warum die dießfalsigen Versuche, nach «dem, obgleich schwachen Vorgange eines Guetardes, und «dem Anfange eines Gleditsches, nicht längstens häufig und zulänglich genug angestellet worden sind?" Die Fragen beantwortet er sich aber auch gleich selbst: „Es ist nähmlich mehr „als zu bekannt, daß auch in unsern erleuchteten Zeiten noch aimmer die meisten Künste handwerksmäßig, das ist, J. Ch. Schäffers Versuche, ohne alle Lumpen, oder «aue blinder Erfahrung, durch einfache Unweisung und Übung, doch mit einem geringen Zusak derselben, Papier zu machen, «nach zunftmäßigem Gebrauche und Herkommen, in angewohn. mit beygefügten Mustern von Paviergattungen aus verschie. «ten Handgriffen, und mit einem Worte, ohne alle Grunds denen Stoffen des Pflanzenreiches. Regensburg 1765, *) bewei, «fäße, pflegen erlernet und geübet zu werden. Und wer leidet fen die Anwendbarkeit dieser Stoffe zu Papier, das er aus «bey dieser Verfahrungsart mehr, als eben die Künste selbst, Wespennestern, Sägesvännen, Hobelspännen, Buchenholze, «und in ihnen das gemeine Wesen? Ihr Wachsthum zur VollWeidenholze, Baummoose, Corallenmoose, Espenholze, Ho, «kommenheit, und ihr ausgebreiteter Nußen, wird auf dies pfenranken, Weinreben, Hanfabfällen, Maulbeerenbaumholze, «Weise unglaublich gehindert. Zwar wäre es weder schwer noch Aloeblättern, Waldreben, Brennnesseln, Weidenschaalen (?), «unmöglich, diesen gemeinschädlichen Fehlern der Künste abzuSchlotten oder Rohrkolben, Erdmoose, Strohe, Baumblät. „helfen. Die Wissenschaften, der Rath und Beystand der Natern, Blaukohlstrünken, Wollengras, Distelstängeln, Kletten- „turkundigen, und anderer gelehrten Männer, würden hier die stängeln, Mayenblumblättern, Samenwolle der Disteln, «erwünschtesten Dienste leisten, und sich in ihrer ganzen Stär. Waffermoose, Torf, Seidenpflanze, Gertenpappeln, Feldmel ake und ihrem vortheilhaftesten Einfluße zeigen. Allein, zum de, Fichtenholze, Beyfuß, türkischen Weigen, (wahrscheinlich «Unglücke ist Niemand vor (für) seine eigene und alte Erfahr von den Stängeln und Blättern) jungen Weinreben, Genister, «rung, vor die unverbesserliche Art, wie er anfänglich seine *) Im Jahre 1772 erschien hiervon eine neue Ausgabe. *) Hierauf ist in Frankreich vor einigen Jahren ein Patent ertheilt worden.

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