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„Kunst erlernet hat, und vor seine lange Übung und geschick naunte, gehört hatte, schrieb an den Prälaten von Leubus: er «ten Handgriffe, mehr eingenommen, und in dieselbe verliebt, möchte ihm doch ein Probestück von Willmann schicken, weil er aals eben der Künstler. Er glaubt steif und fest, seine Kunst entschloßen sey, diesem Mahler einige Arbeiten aufzutragen. Will. „fo vollkommen gut zu verstehen, daß ihm der geringste Vor- mann saß eben an der Tafel des Prälaten, als dieser ihm «schlag und die mindeste Zumuthung, hier und da etwas zu vers die Nachricht mittheilte. Sogleich ergriff der Mahler ein Blart «bessern, oder anders anzugreifen, höchst verdächtig und schädlich Papier, zeichnete bloß mit der Hand ein Eruzifix darauf, gab es «vorkommt, die Antwort ist insgemein diese : dem Prälaten und sagte: Schicken Sie dieß dem Churfürsten, «Unsere Vorfahren sind auch keine Thoren gewesen; so hat und wenn er daraus nicht sicht, wer ich bin: so werde ich aes mein Meister gemacht, und so macht man es auch aller nie etwas für ihn mahlen. «Orten; dieß ist bey unserer Kunst der Gebrauch und «das Herkommen; und dabey lasse es auch ich billig be. «wenden, und gedente besser daben zu fahren, als bey «Neuerungen und grillenfängerischen Vorschlägen, oder an= «geblichen Verbesserungen, der Gelehrten.”

(Die Fortseßung folgt).

Künstler-Anekdoten.

Raphael Mengs hatte für den Papst Klemens XII. ein Porträt gemahlt, womit dieser nicht sonderlich zufrieden war. Mengs antwortete, als er dieß erfuhr, kalt: es ist bey uns Künstlern etwas Alltägliches, zu hören, daß eine Arbeit dem Einen sehr und dem Andern gar nicht gefäßt.

Hannibal Caracci kam eines Abends von einem Spaßiers gange zurück, und ward, da die Dämmerung schon eingebro, chen war, unterwegs von Räubern angefallen und beraubt, Caracci reichte eine Klage bey dem Magistrate ein, und legte eine so sprechende Zeichnung von dem Haupträuber, welchen er nur in der Abenddämmerung gesehen hatte, bey, daß man ihu sogleich erkannte, einzog und bestrafte.

Der große Titian hatte auch im Porträtmahlen vorzügliche Stärke. Die größten Fürsten feines Zeitalters wollten daher auch von ihm gemahlt seyn. Kaiser Carl V. welchen Titian drey Mahl gemahlt hatte, pflegte zu sagen: er habe drey Mahl die Unsterblichkeit aus seinen Händen empfangen.

Spinello, aus Trazzo im Toskanischen gebürtig, ein Mah - Antonio Allegri da Correggio, war einst nach Parma gegangen, und für ein Gemählde seinen Lohn zu hohlea. ler, der zu Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts lebte, war Man zahlte ihm das Geld in lauter Kupfermunze. Aus Be- ein seltenes Opfer seiner Kunst. Er hatte nähmlich den Lucifec gierde, feiner dürftigen Familie, sobald als möglich hülfe so gräßlich abgemahlt, daß er sich selbst vor seinem Gemälde zu verschaffen, trug er die schwere Last selbst nach Hause; und entseßte. Aus seiner Phantasie konnte das fürchterliche Bild erhigte sich dabey so sehr, daß er ein heftiges Fieber mit Seis nicht wieder verbannt werden; der Mahler wurde darüber wahnsinnig, und starb als ein Verrückter. tenstechen bekam, und daran starb.

Carravagio hatte einst eine Standesperson beleiLe Notre, Controleur der Gebäude Ludwigs XIV. und Zeichner seiner Gärten, gehörte zu den merkwürdigsten Künst. digt, und sah sich genöthigt, die Stadt zu verlassen, und zu lern seines Zeitalters. Nachdem Ludwig seinen gewöhnlichen Auf- Fuße weiter zu fliehen. Er hatte weder Geld noch Lebensmit enthalt zu Versailles gewählt hatte, bekam Le Notre den Auf. tel bey sich. Endlich durch Hunger und Strapahen erschöpft, trag, Entwürfe zu den Gärten zu machen. Als er seine Ideen fprach er in einem elenden Wirthshause ein, welches am Weauf dem ersten Plaße abgezeichnet, und den König auf Alles ge lag. Der Wirth, der sogleich an dem ganzen Aufzuge die selbst aufmerksam gemacht hatte, rief dieser entzückt, bey jeder neuen forthin: Ey! Le Notre! 20,000 Franken sind dein. Die. fe Worte aber wurden so oft wiederhohlt, daß der uneigennützige Künstler endlich die Geduld verlor, und mit den Worten ab, brach: Sire! ich sage Ihnen nun nichts mehr, ich würde Sie sonst zum armen Manne machen.

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schlechten Umstände des Mannes erkannte, verweigerte ihm eis ne Mahlzeit, wenn sie nicht voraus bezahlt würde. Der Mahler wußte sich nicht zu helfen. Indem er verlegen umher blickte, wurde er des Schildes am Gasthofe gewahr, und vers sprach dem Wirth, dasselbe für ein paar Mahlzeiten neu zu übermahlen. Der Wirth ließ sich dieß gefallen. Nach einigen Tagen, seßte der gesättigte und wieder erquickte Mahler, seinen Wanderstab weiter fort. Bald nachher kamen einige Fremde in

Tintoret, ein Schüler Titian's übernahm Arbei den Gasthof, bemerkten sogleich das Schild, und wunderten sich, ten zu jedem beliebigen Preise, und nach dessen Verhältnissen vervollkommnete oder vernachläßigte er seine Kunstwerke. Die Italiener, welche ihn seines artistischen Eigensinnes we gen, nur Furioso del penello nannten, fagten daher von ihm: er habe drey Pinsel einen goldenen einen silbernen und einen eisernen.

Der Churfürst von Mainz, welcher viel von den Talenten Will manns, den man gewöhnlich den schlesischen Raphael

ein so schönes Gemählde an diesem Orte zu finden. Einer der Fremden both sich sogar zum Käufer des Schildes an. Der Wirth erhielt einige Goldstücke dafür, und bekam nun großen Respect für den Mahler. Dieser aber war nicht mehr da. Was zu thun ? Der Wirth entschloß sich, dem Carravagio nachzureisen, damit er ihm mehrere dergleichen Gemählde verfertigen möchte. Er fand auch wirklich den Mahler nach einigen Tagen an der Landstraße lie. gen, und fast mit der Verzweiflung kämpfen. Sogleich nöthig. te er ihn zurück, und verschaffte ihm reichliche Arbeit.

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Verleger: Franz Härter. Gedruckt Sey Franz Ludwig.

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Das Lied vom Prinz Eugenius und von der Jung- Prinz Eugen. Halt das Maul und schweige still, frau Lille, (ein Pröbchen des damahligen Ge

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Hör was ich dir sagen will,
Hab ich nicht in Ungarlanden,
Türken viel gemacht zu Schanden
Hunderttausend oder mehr?

Lieber Herr, das glaub ich wohl,
Das ihr damahls waret toll,
Aber ihr habt nicht zu schaffen
Jeht mit bloßen Türkenwaffen,
Sondern mit der Lilien Glanz.

Prinz Eugen. Ihr Constabler! Frisch daran!
Feuert, hunderttausend Mann,
Donnert, daß es kracht in Flammen
Daß kein Stein hält mehr zusammen,
Lia'! du unglückselig Weib.

Lille.

Meint ihr denn, daß mein Vandom Mir nicht bald zu Hülfe komm? Der mit hunderttausend Franzen Den Holländern lernt das Tanzen, Eh mein Kränzlein mir verbrannt? Prins Eugen. Lill' mein Engel, wundersam, Ich weiß dir ein Bräutigam. Carolus der Weltbekannte! Ich bin nur sein Abgesandte, und des Kaisers General. Ey wohlan! so laß es seyn. Carl, sey der Liebste mein, Denn der Ludewig veraltet, Und die Liebe schon verkaltet, Carl ist noch ein junger Held.

Bille.

J. E. U. S.

Andreas Hofers Todtenfeyer.

Die Tyroler waren noch voll des herzerhebenden Eindruckes, welchen die vorlegte und legte Anwesenheit bey. der Majestäten, im October und December, zur Hin. und Herreise auf Veronas Congreß, in ihren biedern Gemüthern zurückgelaffen hatte. Durch den scharfen Blick

und aus der väterlichen Huld des Monarchen, erflossen hin pilzen nach dem Ungewitter auftauchenden Volkserleuchter sichtlich des Transito, dieser wichtigsten Nahrungsquelle der und Erretter, möchten gar zu gerne, ihr Unwesen, an armen Berge, hinsichtlich der ständischen Obligationen und große, an heilige Titel anknüpfen, und vom Kampfe anderer Landesanliegen, Verfügungen, die als eben so viele der Sammniten und Allobrogen gegen Roms Weltherrschaft, bedeutende Wohlthaten aufgezeichnet zu werden verdienen. bis zum Kampfe der Tyroler im verhängnißreichen Jahre Dieses Völkleins patriarchalische Häuslichkeit, macht es de 1809, war vielleicht nicht eine großartige Äußerung des sto empfänglicher für das erhabenste Vorbild jeder dahin Nationalgeistes, deren Nahmen und Beyspiel ihnen nicht verwandten Tugend in dem erlauchten Fürstenpaar, und hätte zum Aushängeschild dienen sollen! Je mehr nun bey der allgeliebten Monarchinn, eben so des Landes früheren folchen Gelegenheiten (z. B. 1820 von den Revolutionärs Geschicken als seiner Gegenwart geweihte Aufmerksamkeit, in Neapel und in Piemont) Falstaff und seine saubere hat eben so viele Herzen innigst bewegt, als Allerhöchst. Mannschaft, an Prahlerey, Beutelschneideren und Feige derselben edle Neigung zu stiller Wohlthätigkeit, Thränen heit überbothen wurden, um so mehr thut es dem besudelgetrocknet hat. Wäre es möglich, noch etwas hinzuzus ten Blicke wohl, sich wieder zu erhohlen, wieder fügen zu den machtigen Gefühlen jener allzuschnell entflohe. Glauben und Liebe zu gewinnen an dem, von unfinnis nen, schönen Stunden, so war es der unsern Tagen eigen gem Neuerungs- Frevel, von jeglichem Verbre thümlich aufbewahrte Anblick jenes brüderlichen Fachen reinen Kampf eines edlen Volkes, gerade für milienlebens der höchsten Häupter der Er das Entgegengesette, für den alten Herrn, für de, jene vielen Abzeichen der herzlichsten Eintracht beyder die alte Ordnung wider das bloße Werk der Ges Kaiser und das besondere Wohlgefallen Alexanders an walt, dergleichen alle bonapartischen Dynastienwechsel, Tyrol.- Wirklich hat dieser Selbstherrscher mehr als des Länderaustheilungen und Zerstückelungen unstreitig gewesen neunten Theils der bewohnten Welt, nichts, Tyrol Ähnliches, sind, eine Ausgeburt der allgemeinen Revolution und Usuran Land oder Volksstamm aufzuweisen auf der ungeheuren pation, bis die beyden Pariser: Frieden, und der Wiener, Strecke von Chinas Mauer bis an die Grânzmarken der Congreß, wieder eine staats- und völkerrechtliche Gleichwa. mährisch - schlesischen Provinz. ge, in die drohenden Schwingungen brachten. - Indessen,

Wenige Länder zeugten auf eine so geringe Bevölke. Wir haben ja edle Griechenfreunde geschen, die Alles aufborung, eine so große Zahl berühmter Kriegshauptleute, then, um den Zorn der Pforte und den Wahn, jegt sey mechanischer Genies und bildender Künstler, wie Tyrol. — der Augenblick, gegen Rußland auf allen Forderungen harts Nur eine Kunst haben die Tyroler von jeher schwer be näckig zu bestehen, durch jede Einflüsterung aufzustacheln, greifen wollen: das Vergessen! - Schlugen daher und die dann andererseits (nur um die Welt in Unruhe zu. jene schönen Augenblicke der legt verflossenen Monathe, segen; und dabey im Trüben zu fischen), jenen wunderbar gleich wieder für Jahrzehende feste Wurzeln, so war inson erhaltenen Frieden, und die beynahe, ein volles Menderheit die Todtenfeyer des Sandwirths aus fchenalter hindurch verlorne, nun wieder errungene Möge Paffeyr, Andreas Hofer, ganz dazu gemacht, jene lichkeit eines festen Lebensplanes und eigener Ernte der eige Eindrücke zu steigern, und als eben so viele Lichtpuncte hin- nen Aussaat, gar zu gerne in einen Kreuzzug zur Be= zustellen, gleich den, vom ewigen Eis umpanzerten Spigen freyung eines Volkes verwandelt hätten, welches viele Jahr. der Tyroleralpen, hoch über den Städten der Menschen, hoch hunderte lang, im Besize der herrlichen Mittel, ehrs über Sturm und Wetterstrahl, von der Sonne nicht erwärmt, furchtgebiethenden Glanzes, großer Erinnerungen und des nur in ihrem Kommen und Scheiden vergoldet! Gartens der Erde, wenigstens nicht zum Sprichwort der

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Nachdem der große Streit der Meinungen und Ges Treue und des freudigen Muthes geworden ist, und in walten, von Mośškau bis Lissabon, von Christiania bis Dynastien und Volk, eine Folgereihe von Schwächen und ins hinterste Calabrien, alle Felder mit Blut gedüngt Verbrechen darstellte, wie kaum irgend eine andere Geschichhatte, sind der plündernde Troß, sind die bösartigen Nach- te! Eben so hätten sich die Spanier des 1. Janner, zügler und die hungrigen Raben vom Schlachtfelde nicht des 20. März und 7. July, gerne für die Spanier von 1808 ausgeblieben. Eine seltsame Verwirrung und Ver- ausgegeben, und es gibt Menschen, welche die Vendéer mischung der Begriffe und der Ansichten, ein höchst bes und die sogenannten Patrioten von 1816, welche die Laro fremdlicher Umtausch der Rollen, ist an die Stelle des of de-I acquelins, Andreas Hofer- und den General fenen Kampfes getreten. Hinter diese verschan;t sich der Berton!! gerne auf die nåhmlich e Linie sehen möchten. Lügengeist. Die aus dem Gährungsschlamme, gleich Gifts Herrschende und Beherrschte, einander immer

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A 191 ~~

Der fremde König, der von Außen kommt,
Dem keines Ahnherrn heilige Gebeine
In diesem Lande ruh'n, kann er es lieben?
Der nicht jung war mit unsern Jünglingen,
Dem unsre Sprachen nicht zum Herzen tönen,
Kann der ein Vater seyn zu unsern Söhnen ?

mehr zu entfremben, das Unkraut des Mißtrauens, des irgend einem Fremdlingsjoche, ohne sich, wie in der Mißmuthes immer üppiger zu pflegen, mit gleißnerischer bonapartischen Zeit, die schmerzliche Frage stellen zu müssen: Ruhe und Mäßigung, entstellte Thatsachen in trügeris sche, in zu viel, also nichts beweisende Gemeinpläße zu wickeln, und wo irgend etwas unter der Asche glüht, es so anzufachen, daß der geringste Windeshauch seine Wirkung unmöglich verfehlen kann, das ist die Arriére Pensée aller sols cher Bestrebungen, die gar oft, verläumderische An geberen und servile Farben, keineswegs verschmähen und Hiewider allerdings könnte sich ein erlaubtes Streben dem Publicum die wächserne Nase einer falschen, einer er nach Selbstständigkeit äußern, und hat sich auch 1809 und Heuchelten Legitimität drehen, wie die Diebe an einem 1813 geäußert, aber nicht nach den eben so giftigen als Ende Feuer anlegen, um am andern desto bequemer stehlen unhistorischen Worten der constitutionellen zu können. 3eitung, unter einer Dynastie, die seit einem halben In diesem Sinne belehrt uns auch die „conftitus Jahrtausend, durch die größten Erinnerungen, durch unzähltionelle Zeitung," die demokratische Tendenz bare Wohlthaten, dem Land und seiner Geschichte so eins sey immerdar vorzugsweise im Tyrol zu Hause gewes verwachsen ist, wie die Grundfesten seiner Granitcolosse, sen! In seiner ständischen Verfassung sey der Bauer in ganz wie die Wurzeln seines noch nie von einer Art berührten Deutschland zuerst repräsentirt worden, stets sey in den Urwaldes! Hier hätte Selbstständigkeit gar keinen Tyrolern ein eigener Sinn der Unabhängigkeit, der Sinn, so wenig als der undankbare Dünkel eines Sohs Vereinigung mit der Schweiz hervorgetreten, und ihre ganze nes, die Welt überreden wird, daß er gar keinen Geschichte sey nur das Gemählde eines fortwährenden Water gehabt habe, daß er von heute datire! - SelbstWiderstrebens!" ständigkeit hat keinen Sinn, wenn ein armes, unwirthliBelege und Quellen eines eben so unhistorischen als ches Bergländchen, mehr als zwey Drittheile seines offenbar bösartigen Angebens, find: Kaffebhausges Bedarfs vom Auslande beziehen muß! Die ganze Ges sprache, vage Correspondenz - Nachrichten und Journals - Arschichte Tyrols seit dem großen Zwischenreich, wiederhohlt tikel, monstruose Stipulationen erdichteter geheimer auf jeder Seite, dasselbe Ariom: dieß Land passe durchans Verträge, Aufzeichnungen von Männern, welche auch, wo nicht in die Ökonomie eines mindermächtigen Intermediársie kaum zufällige Mitwisser waren, durchaus Machthaber staates, sondern müsse einem mächtigen Reich angehören, oder Martyrer werden, und jene eitle Fliege überbiethen das die geringe Erträgniß und Bevölkerung, mit wollten, die fest glaubte, sie sey es, die die Windmühle, seiner politisch strategischen Wichtigkeit auf der sie saß, so gewaltig bewege, das "appello all' compenfirt. Europa" und "de l'Allemagne fédérative," deren Wie jest in Floren; und Modena, herrschten Waldgesang sich schon von Weitem verräth, endlich ein Buch, das seiner Zeit, in diesem Archive (Nr. 118 vom 30. einft auch in Innsbruck abgetheilte Linien des Erzhau. ses. Aber sie besaßen auch das kornreiche Schwaben, das September 1816) umständlich die verdiente Abfertigung fand, und das, in dem, selbst die fadeste Commérage nicht Elsaß, den Sundgau. Der montanistische Reichthum verschmähenden Bestreben, das eigene Vaterland so viel nur Tyrols, war damahls europäisch wichtig, und kam dem unimmer möglich herunterzufeßen, wie billig, längst ollen Par- garisch en gleich, und überdieß noch, zahlte der Madrider Hof jährlich reiche Subsidien, da er der in Tyrol. teyen widerwärtig und ekelhaft geworden ist.

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Selbstständigkeit, (die constitutionelle Zeitung und in den Vortanden regierenden Linie, wegen Mayland versteht darunter doch nicht etwa einen stöckischen Provinzial- und Franche Comté unumgänglich bedurfte. Patriotism oder ein stupides Verkennen der Vortheile des Es ist wahr, daß von den Kaisern Ludwig und Sige Vereins mit dem mächtigen, gottgesegneten Österreich ?) mund an, bis auf Heinrich IV., Ludwig XIV., Richelieu Selbstständigkeit, ist wie des Mannes, so auch der und Bonaparte, alle berühmten Gegner Österreichs gestrebt Völker Ehre, das heißt: ungehinderte Entwicklung, Vervoll, haben, ihm Tyrol zu entreissen, es dadurch von Italien, kommnung, zweckmäßiger Gebrauch seiner Kräfte, seiner Er. von der Schweiz, von Schwaben abzuschneiden und in der zeugnisse, lebendige Bewegung der Nationalität, in Sprache, scheinbaren, aber dennoch falschen Vorausseßung klimatischer Sitte und Sagung, ohne Abschwörung seiner selbst unter Übereinstimmung, Tyrol mit der Schweiz zu vereinigen.

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Allein wie wenig dieser, mit vielen innern Absurditäten führen konnte, bewegten sich die vielen freyen Landeigen. ringende Gedanke, (der inzwischen, einem bloß auf 3er thümer, in vieler Unabhängigkeit, neben, nicht unter störung sinnenden Gegner gar wohl einfallen kann), je einander. Aber kaum waren die vereinzelnten Kräfte weit gemahls im Lande selbst Beystimmung gefunden habe? davon nug gediehen, gab ein günstiges Verhängniß, durch beynahe hatte die constitutionelle Zeitung zahlreiche Be gleichzeitiges Erlöschen der mächtigsten Geschlechter, schon in weise in den Landtagsakten finden können, wäre sie dem staatsklugen und gewaltigen Meinhard, dem vorzügli von einem reinen Streben nicht eben so weit entfernt, chen Werkzeug der Erhebung Rudolfs von Habsburg, einen als die nationalen und dynastischen Vorfech. Herrn und eine Centralgewalt. Freylich war in dies ter von 1809, von den Constitutionsschmieden sen Bergen der Streit mit Himmel, Felsen und Gewässer, viel von 1820, denen sie häufig die Worte von Schillers Tell schwerer, als der Streit mit den Waffen. Daher wurde auch entgegendonnern möchten, als der Parricida in seine der Landmann, der diese Steine zwang, Brot zu wers Hütte flüchtend, sich an ihn anhängen will *)!

den, bald so bedeutend, ja bedeutender, als der Ritter, „Charakter zu haben," ward freylich den Einzelnen und den der mit Harnisch und Roß in diesen Schluchten, wenig Völkerschaften schon öfters von denjenigen zum Vorwurfe ge vermochte! Sehr natürlich daher, daß hier, Bürger und macht, die alles Leben, bloß als ewigen Wechsel, bloß als einen Bauer, gar bald auf Landtagen neben dem Ritter fas chemischen Prozeß, als Zerseßung und neue Coagulirung bes ßen, dem sie in fruchtbareren und zahmeren Ländern, trachtet haben. An Gebirgs und Küsten Bewohnern, lange noch untergeben waren! Aber gerade das ente zeigt jedes Blatt der Historie diesen vermeintlichen Fehler schied, frühe und vollständig, den Sieg des monarchis vorzugsweise und um seine großartigen Erfolge, ist Alteng- fchen Princips über hierarchische und über Feudal. Arie land wohl am meisten seiner insularischen Lage ver- stokratie, und umgab Alles mit dem nähmlichen Hausvar schuldet!? Von dieser natürlichen und ewigen Wechselwire terstand.

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kung des Klimas, des Bodens und des Menschen abgese= Aus den großen und gefahrvollen Krisen Österreichs hen, möchten wir, dem Gang der Ereignisse getreu, den finden wir kaum eine, welche nicht der treue Wille der Tyrovon der constitutionellen Zeitung aufgestellten Trugfaß ge ler mit dem Kaiserhause zu leben und zu sterben, durch radezu umkehren und behaupten in keinem einzigen Wort und That, entscheidend bezeichnet hätte. deutschen Reichsstaate habe sich das monarchische Prins Als der Bund im Rütli und unter der Eiche von Truns, cip, (unter dem treuen Beystande der Bürger und Bauern), alle Gemüther in Gährung feßte, und mehreren Fürsten von so früh und so vollständig ausgearbeitet, als gerade in Habsburg, den Sieg, das Leben und das meiste Stammgut Tyrol. gekostet hatte, zerschellte die brausende Brandung an diesen

Als Zuflucht und Engpaß, als Scheidewand und Vor- Felsen. Nach der constitutionellen Zeitung dankte mauer, waren die rhätischen Berge von jeher wichtig, und Österreich damahls die Erhaltung Tyrols, bloß der Freundgewährten früher feste, sichere Site, als zu ihren Füßen, das schaft Kaiser Rupperts von der Pfalz. Aber die tyrolischen fruchtbare bayersche und schwäbische Flachland, und das wun: Zeitbücher wissen von ihm gar nichts, als eine schmähliche dervolle Italien.-Die alten Kaiser selbst begünstigten dieTheis Heimkehr aus Italien. Bürger und Bauern erhielten

lung, damit nicht die Übermacht eines Einzigen, ihnen diese das Land, ihrem, mit dem Bannsluch und der Reichsacht Pässe sperre, und Deutschlands und Italiens gemeinsamer Bes belegten, von aller Welt verlassenen Friedrich mit der herrschung ein Hinderniß sey. So lange, bis die Cultur weit leeren Tasche, der bis auf diese Stunde mit dem rite genug über die Hindernisse des Bodens und der Elemente, sich terlichen Theuerdank, mit Mar 1., mit Ferdinand emporgerungen, so lange nur Theilung der Arbeit zum Ziele und Philippine Welfer, mit Claudia und Ther resia, in der Sage, in Lied und im Herzen des tyroli schen Volkes lebt.

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*) Du wagst's, zu treten in mein reines Haus?
Du wagst's, dein Antlik einem guten Menschen
Zu zeigen und das Gastrecht zu begehren ́?
Mich faßt ein Grausen, da ich mit dir rede.
Zum Himmel heb' ich meine reine Hände
Verfluche dich und deine That.
Hab' ich die heilige Natur, die du
Geschändet. Nichts theil' ich mit dir.
mordet

Gerächt

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Hast du, ich hab' mein. Theuerstes vertheidigt.

Schneller als irgendwo, verlosch hier die große Flam me der Reformation und des großen Bauernkries ges, der das eigentliche Tyrol kaum berührte, sondern nur die Krumstabslande Salzburg, Trient und Brixen. In Mar I. und Carls V. Kriegen mit den Eidgenossen, mit Venedig, mit Frankreich nannten sie Tyrol, „ihres Reiches Herz und Schild," und Max I ganze Seele

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