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angekündigt, zugleich auch die Qualität desselben durch meh, ich theilweise bereits früher (vaterl. Blätter Jahrg. 1812 rere bedeutende, dem National- Fabriksproducten - Kabines Nr. 97) dem Publicum vorlegte.

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Jene der Militärgränzbezirke .
Zusammen also die ganze Bevölkerung
Siebenbürgens

1,577,515 Köpfe.

te am E. E. polytechnischen Institute übergebene Proben, Das einzige Document, welches wir in neuern Zeiten der Beurtheilung des Publicums unterzogen. Obwohl Mas über die Bevölkerung Siebenbürgens, mit Ausnahme der schinenpapier bis jeßt hauptsächlich auf Bestellung gearbei- Militär- Gränzbezirke haben, ist das Populations - Summatet wird, so findet man doch in der Fabriks - Niederlage rium des Jahres 1786. Nach demselben betrug die ganze Bevöl(Kärnthnerstraße Nr. 945), Vorräthe nicht nur von ganzen kerung des Provinziale 1,443,371 Rollen des schönsten Tapetenpapiers, sondern auch von bo134,144 genweise zerschnittenem Zucker und Packpapier, welches lettere sich durch große Festigkeit auszeichnet. Die Preise dieses Erzeugnisses können natürlich, ben so vielen möglichen Verschiedenheiten in Qualität und Größe der Bogen, nicht Daß die Population Siebenbürgens seit jener Zeit fort allgemein und bestimmt angegeben werden; doch führe ich während im Steigen war, ist ein unbezweifeltes Factum. als Beyspiel eine 34 Fuß lange Rolle Tapetenpapier an, Der Seelenstand der Militärgränzbezirke, wurde durch die welche nicht höher als 1 fl. 30 kr. zu stehen kommt. Der Konskription stets in Evidenz erhalten, und die Zunahme mit der Erzeugung des Maschinenpapiers verbundene Nus der Bevölkerung in demselben läßt sich daher genau und mit Ben ist zu einleuchtend, als daß ich mit vielen Worten Gewißheit bestimmen. darauf hinzuweisen nöthig hätte. Nicht nur geht die Fabrikation hier weit schneller als sonst, und sie läßt mithin eine außerdem nicht leicht zu erreichende Wohlfeilheit des Productes zu; sondern selbst für viele Industriezweige, der ren Beschäftigung die Verarbeitung des Papiers ausmacht, in 36 Jahren vermehrt um entsteht ein wesentlicher praktischer Vortheil daraus. Insbesondere wird die Tapetenfabrikation durch die Anwendung Rechnet man nun, daß die Militär - Gränzbezirke Siedes Maschinenpapiers aller jener Schwierigkeiten und Un benbürgens in diesem Zeitraume durch die Abtretung einer bequemlichkeiten überhoben, welche aus dem sonst nöthigen beträchtlichen Anzahl Familien an das Provinziale, und die Busammenkleben einzelner Bogen zu der von den Abneh fortdauernden Ausmärsche und Kriege einen bedeutenden mern geforderten Länge, entstehen. Es ist daher dem Un. Menschenverlust erlitten haben, der das Provinziale, bey ternehmen der Herren von Peschier und Sterz volles, und weitem nicht im gleichen Maße traf, so ist es gewiß keine zwar um so besseres Gedeihen zu wünschen, als das Tape übertreibung, wenn man für die erwähnte Periode eine tenpapier bis jetzt fast ohne Ausnahme aus der Fremde bes gleiche Vermehrung der Provinzial- Population annimmt. Diese Beträge von der Provinzial Bevölkerung des Jah res 1786 mit.

zogen werden mußte.

-

(Die Fortseßung folgt).

Ueber Siebenbürgen.

II.

Siebenbürgens Bevölkerung.

Am Schluße des Militärjahres 1822 zählte die sieben-
bürgische Militärgränze
148,058 Bewohner.

Im Jahre 1786 nur
Mithin hat sich die Bevölkerung

oder mehr als um 9 vom Hundert.

nach dem erwähnten Kalkul

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134,144

Mithin zählte das Provinziale in Siebenbürgen am Schluße des Jahres 1822 nach der wahrscheinlichsten Berech=

Herr von nung Csaplovics hat im Hesperus (B. 28. Nr. 11. S. 81) einen Auffah über die Bevölkerung Siebenbürgens geliefert, wors mit in er die Volksmenge dieses Großfürstenthums nach einer angehängten Tabelle über Taufen, Trauungen und Sterbfälle für das Jahr 1818 auf 1,273,660 Seelen berechnet.

Hierzu die Bevölkerung der Gränze

So ergäbe sich für ganz Siebenbür. gen eine Anzahl von

wohnern.

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1,573,269 Seelen

148,058

1,721,327 Bes

Nach meinen Erfahrungen glaube ich mit Gewißheit behaupten zu dürfen, daß diese Angabe um 500,000 See Es scheint freylich dem ersten Anblick nach, als ob dielen beynahe zu gering sey. Für die Richtigkeit meiner An se nur auf einen wahrscheinlichen Kalkul gegründete Anga= gabe kann ich mit Sicherheit folgende Daten anführen, die be, jener des Herrn von Cf a plovics weichen müßte, die

sich auf eine bestimmte Tabelle fußt. Allein eben diese Ta und nach und nach so erhist, daß die Flamme, wenn man belle ist es, deren Richtigkeit ich billig bezweifeln muß. Eine sie gleich mit Gewalt verlöscht, sich selbst von neuem ents Erfahrung von zwanzig Jahren, die ich in Siebenbürgen zündet. Selbst in den Gruben, welche mit Wasser angefüαt in öffentlichen Diensten verlebe, hat mich belehrt, daß es sind, zeigt sich diese Entzündbarkeit. Hält man einen brene unmöglich sey, eine solche Tabelle der Wahrheit gemäß zu nenden Körper an die Oberfläche des Wassers, so bricht die liefern. Ein oberflächlicher Überblick der Tabelle selbst, gibt Flamme bligähnlich aus dem Wasser hervor, verschwindet, dafür den sprechenden Beweis. Es ist zum Beyspiel aus acten bildet sich unter dem Waffer neuerdings, steigt auf die mäßigen Daten bekannt, daß sich die Zahl der griechisch kathos Oberfläche empor, schwebt auf derselben herum, verschwin lischen Bewohner Siebenbürgens, zu jener der griechisch oriens det und macht ähnlichen neuen Entzündungen Plag. talischen wie zu 4 1⁄2 verhalte (S. Ballmann statistische Landeskunde Siebenbürgens S. 47-55) Nach dieser Tabel le wäre das Verhältniß wie 2 zu 3. Die Zahl der Gebur ten und Sterbfälle der evangelischen Religionsgenossen ist ebenfalls offenbar zu gering angegeben. Man sehe darüber den oben angeführten Ballmann.

Übrigens gründet sich meine Berechnung zuerst auf vor handene offizielle Volkszählung. Daß seit der leßten Volks zählung im Jahr 1786 die Population Siebenbürgens fort: während im Zunehmen war, beweisen alle seither bekannt

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Der Wärmegrad, welcher sich bey diesen Entzündun‹ gen zeigt, ist sehr beträchtlich, man kann über diesen Flame men kochen und schmelzen, wie am Kohlfeuer, und die Erde rund herum wird nach und nach verhärtet und fiegel, ähnlich roth gebrannt. Man hat Versuche gemacht, auf eine beträchtliche Tiefe an diesem Plate in die Erde zu gra ben, die Flamme bricht in jeder Tiefe, ben feuchtem oder trockenem Boden augenblicklich hervor, sobald man der Erdoberfläche einen brennenden Körper nähert.

Seit undenklichen Zeiten bereits, zeigt sich diese Natur. gewordenen parziellen Geburts und Sterbelisten und ins erscheinung. Die Viehhirten entzünden dieses Erdfeuer, besondere die jährlich mit aller Genauigkeit vorgenommenen um sich daben zu wärmen, Kartoffeln und Mais zu bra. Volkszählungen in der Militärgränze. Dieß dürfte ein trifs ten, die Flammen dauern dann oft wochenlang fort. tiger Grund mehr für die wenigstens approximative Richtigs keit meiner Angabe seyn.

III.

v. Benigni.

Manchmahl ist dieser Plaß mit Wasser überdeckt, meistens aber und besonders zur Sommerszeit ganz trocken, wo dann die Flammen heller auflodern, und das unterirdis sche Getöse Tauter wird. Ist das Erdreich feucht, oder mit

Der Zugo bey Klein Scharosch (Kis-Város) im Wasser überdeckt, so äußert sich ein Gezische, das Wasser Küküllöer - Comitat, und die Bäder bey Baaßen (Felsö macht Blasen, und geräth in eine siedende Bewegung, ohne Un sich jedoch zu erwärmen. Bajom) im Mediascher. Stuhl in Siebenbürgen.

gefähr zwölfhundert Schritte von dem Dorfe Klein - Scha Ungefähr in den siebziger Jahren des vorigen Jahre rosch der Küküllöer - Gespannschaft in Siebenbürgen, befindet hunderts hatten, nach der Aussage der Dorfsältesten, Küs sich, am Abhange eines Hügels, ein runder Plaß von bey- rassiere in Klein - Scharosch ihr Standquartier. Diese gruläufig anderthalb Klaftern im Durchmesser, welcher nur ben in der Nähe des brennenden Plates einen Badebrun. spärlich mit Gras, vorzüglich mit einer Art Riedgras be- nen von ungefähr vier Fuß Tiefe und leiteten das gesam= wachsen ist. Die Bewohner der Gegend nennen diesen Play_melte Wasser dahin. Das Bad wurde von den Soldaten Zugo. Innerhalb dieses Kreises sind mehrere kleine Vertie, häufig gebraucht, und äußerte besonders gegen die Kräge fungen, einige mit Wasser gefüllt, andere ganz trocken, und anderer Hautausschläge wirksame Heilkräfte. in welchen ein Braufen und Gezische hörbar wird, gleich, Drey Viertelmeilen von Klein Scharosh, im Medias als ob Waffer in der Tiefe der Erde kochte. Wirft man fcher Stühle, liegt das Dorf Baaßen (Felsö Bajom) nun einen brennenden Körper in diese Vertiefungen, oder in dessen Nähe sich drey mineralische Quellen: das Kirfährt mit einem solchen langsam über die Oberfläche dersel- chenbad, das Bettlerbad und der Sauerbrun ben, so entstehen augenblicklich theils kleinere, theils grö. nen befinden, welche gegen verschiedene, besonders rheve Bere, hell aufflackernde Flammen, welche so lange fortlos matische und gichtische Krankheitsanfälle, Lähmungen und dern, bis sie gewaltsam verlöscht werden. Die kleinern Hautausschläge mit heilsamem Erfolge gebraucht werden. Flammen haben eine blaulichte, die größern eine weißlich. Die meisten Heilkräfte zeigt das Kirchenbad, dessen Wasser te Farbe; sie brennen ohne Rauch und ohne bemerkbaren nie ruhig ist, sondern stets in einer dem Sieden ähnlichen Geruch. Während des Brandes wird das Erdreich trocken, Bewegung herum getrieben wird. Zwischen diesem und dem

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v. Benigni.

Bertlerbad liegt ein ausgedehnter Sumpf. Das Bettlerbad ren, bis man endlich auf einen Felsengrund stößt, aus ist größtentheils verfallen, und besteht nur aus einer unres dessen Zwischenräumen die brennbare Luft mit Gewalt her. gelmäßigen, mit etwas trübem Wasser gefüllten Grube, vorströmt. welches durch die fortwährend aus dem Grunde sich entwis ckelnde, und in Blasen emporsteigende Luft stets zu sieden scheint. Die dritte, von den Ortseinwohnern sehr uneigent lich der Sauerbrunnen genannte Quelle, liefert ein sehr Elares, mit Kochsalz geschwängertes Waffer.

Die Hofnarren und Lustigmacher.

(Fortsehung).

So wie von MarI. Kunz von der Rojen, LaHält man im Kirchen, und Bettlerbade brennendes arus Belli u. A., sind auch von Carl V. mehrere Hofe Stroh an die Blasen, welche in dem wallenden Wasser ems narren bekannt, Zapata, derden Kaiser oft auf die tüchtig. porsteigen, entzünden sich diese sogleich mit einer blißähn ste Weise seines ausständigen Gehaltes erinnerte, Pape lichen lebhaften Flamme, welche einige Zeit fortlødert. Läßt Theun, der durch mehrere Tage, mit Hunger bestraft, alle man aus diesen beyden Bädern das Wasser ausschöpfen, heimlichen Gemächer der Burg fest vernagelte. Gar zu grob welches besonders bey dem Bettlerbade leicht geschehen kann, sich gebärdend, ward er bey Lebensstrafe verbannt. Da er und hält dann einen hellbrennenden Körper an den, wenn aber das langweilige Leben in Lüttich nicht aushalten konnte, gleich noch feuchten Boden, so entsteht eine helle Flamme, miethete er einen Karren, den er mit Erde voll schüttete welche so lange fortbrennt, bis sie durch Gewalt, oder von und fuhr immerfort wieder nach Brüssel, wo ihn augenblicke dem neu zuströmenden Waffer ausgelöscht wird. Ein herrs lich ein großer Jubel der Gassenjungen und des Pöbels liches Schauspiel gewährt es, wenn das zufließende Wasser bewillkommte. Der durch den Lärm ans Fenster gezogene die Flamme zu verdrängen sucht; wie der Bliß fährt diese Kaiser fragte ihn, ob ihm sein Hals gar nicht mehr lieb aus dem Wasser hervor, verschwindet und zeigt sich wieder, sey, daß er es wage, den Bann zu übertreten? worauf der bis sie endlich von der Gewalt des Wassers überwältigt, Narr: ich werde mich wohl hüthen, in Euere Länder zu komunter, zuckenden Bewegungen erstirbt. Im Bettlerbade, men. Aber hier liege ich auf Grund und Boden von wo der Zufluß des Wassers sehr gering ist, brennt die eins Lüttich, welcher Schwank dem Kaiser so wohl gefiel, daß mahl entzündete Flamme oft durch mehrere Tage ununters der Narr Gnade erhielt. brochen fort. Die ganze Umgegend dieser Bader auf eine

Heinz Nelle war Hofnarr Kaisers Mathias. Als Länge von 80 und eine Breite von 6 Klaftern zeigt die dieser vom Regensburger - Reichstag heimkam, ließ sich der nähmliche Naturerscheinung, wie der Zugo bey Klein Narr, einen großen Folioband prächtig binden, mit der Aufs Scharosch. Überall schlagen Flammen aus der Erde empor, schrift: „Regensburger Reichstagsabschied." Der Kaiser sobald man derselben einen hellbrennenden Körper nähert. versprach sich viel Unterhaltung von dem Inhalt, fand aber

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Nähere an Ort und Stelle vorgenommene Unterfu- lauter leere Blätter. „Es steht just so viel darin (sprach chungen zeigten, daß der Boden an den entzündbaren Stels der Narr) als Ihr dort ausgerichtet habt!" len von unzähligen röhrenförmigen Öffnungen, vom Durch- Ein deutscher Fürst, der sehr beschränkten Geistes, aber messer eines Strohhalms bis zu dem eines Regenwurms sehr eingebildet und überaus redselig war, unterhielt einst durchlöchert sen, aus welchen brennbare Luft fortwährend im kaiserlichen Vorzimmer die Gesellschaft, mit unendli mit Gewalt hervorströmt. Man fühlt die Ausströmung deut chem, leeren Geschwät. Jonas, Ferdinands II. Hofnarr lich an der vor die Öffnungen gehaltenen Hand, und leichte, begann, ihm im gleichen Tone zu antworten. Der Fürst vor die größern Öffnungen gelegte Körper werden durch die drehte sich stolz um;,,ich rede mit keinem Narren." ausströmende. Luft weggetrieben. Sind die Öffnungen, „Aber Id" antwortete der Narr, zum großen Vergnüs welche sich von unten nach oben zu kegelförmig erweitern, gen der Gesellschaft.

durch einen fremden Körper verengert, oder die Mündun- Als in Folge der großen Empörung wider Ferdinand II. gen mit Wasser bedeckt, so ist die Luft- Ausströmung mit der alte Adel in Österreich, Mähren und Böhmen sich großens einem Zischen und Brausen verbunden, welches, wenn die theils verlor und ein neuer an dessen Stelle trat; auch Ti, über den Mündungen befindliche Wassermasse bedeutend ist, tel und Wappen ziemlich zahlreich ausgetheilt wurden, klage auf eine ziemliche Entfernung hörbar wird. Je tiefer man te einst der Hoffourier und Quartiermeister, seine Verlegen. an diesen Orten gräbt, desto mehr verengen sich die Röh- heit: wo er alle die, ihm unbekannten neuen Herrneins

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quartieren folle? und Jonas gab ihm den Rath: „die neuen wische auf dem Wasser, und die Schweine waren verschwunHerrn alle auf den alten Bauernmarkt!" - den! Der wüthende Bäcker suchte nun den Zytho überall, Dieser Jonas war Ferdinanden von seinem Freunde und den Betrieger vor den Richter zu schleppen, fand ihn aber treuem Bundesbruder Mar I. von Bayern abgetreten worden. schlafend auf einer Wirthshausbank, und riß ihn am Bein, Als Gustav Adolph Deutschland von einem Ende zum um ihn aufzuwecken. Aber Bein und Hüfte blieben ihm in andern sieghaft durchzogen, München besett, Augsburg der Hand, und Antho verklagte nun ihn, so daß aus dem zum Sige seiner neuen Herrschaft erkohren hatte, vertrö. famösen Kauf nichts übrig blieb, als das noch heute übliche stete Jonas auf seinen baldigen Tod und erwiederte, als böhmische Sprichwort: „davon wirst du einen Nußen has man ihn um den Grund befragte: „er muß wohl sehr ben, wie der Michel von den Sauen!" Endlich wurde Frank seyn, weil er so viel einnimmt." Nach Zytho, lebendig vom Teufel gehohlt. Lauter Histörchen, wiederhohlten Unfällen hatte man mehrere Officiere degra- die uns die böhmischen Chroniken, salbungsvoll erzählen. dirt, viele Soldaten gehängt, wegen eines folgenreichen (Die Fortseßung. folgt). Vergehens, an dem doch nur die Generale schuld waren.„Nun (fragte General Altringer den Hofnarren Jonas) jegt braucht man einmahl Ernst. Jeht wird unser Glückswagen bald höher hängen. Da liegt eben der Fehler (ente gegnete Jonas). Man hängt zu niedrig. Man sollte höher hängen!"

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Das Papier überhaupt und die Papierfabrikation.
Von A. Tedeschi.
(Fortsetzung).

piere zu seyn.

Daß die Papiererzeugung (im Ganzen) dem Bedarfe nicht Manche Hofnarren waren auch Zauberer, entspreche, ist nicht wahrscheinlich, und aus guten Gründen zu Herenmeister, gingen durch Feuer und Wasser, tanzten bezweifeln. Die Vorliebe für das Ausländische hat der Geld. auf bloßen Schwertern, balanzirten lange Stangen und mangel erstickt, es scheint also wohl die zuleht angeführte Urs ganze Bäume auf der Stirne. Der berühmteste war Ka is sache die hauptsächlichste Veranlassung zur Einfuhr fremder Par ser Wenzels lustiger Rath und Schwarzkünstler Z y tho. Wie kömmt es aber, daß diese entfernten Papierfabrikan. Bey des Kaisers zweyter Vermählung mit der bayerschen ten, die Preise ihres Fabrikate so nieder stellen können, daß Prinzessinn Sophie 1389, war ein ordentlicher Wettstreit, bey dem Bezuge desselben, ungeachtet der Transportskosten, zwischen den bayerschen und böhmischen Gauklern, bis end- und der Zölle, daben noch Vortheile gefunden werden? lich der große Magus Zytho, dessen unwillig wurde, mit Man hat im Auslande in größerer Menge feine Hadern weit aufgeriffenem Maul, den ersten der bayerschen Künst sagt man. ler verschlang, und bis auf die Schuhe auffraß, die Er, da müller und Fabrikanten, daß zwar wohl gemeine grobe Es ist allerdings die allgemeine Beschwerde unserer Papiers sie kothig waren, wieder ausspie, auch auf Wenzels Bes Hadern in zureichender Menge, und zu billigen Preisen noch febl den unglücklichen Gefreffenen, nicht auf die angenehmste zu erhalten sind, daß es aber an feinen, weißen fehle, Weise wieder von sich gab. Seines Sieges stolz, erschien die zu den feineren Papiersorten erforderlich sind, und aus einer Zytho bald in seiner eigenen, bald in einer angenommenen großen Menge solcher groben Lumpen lassen sich nur wenige feine fremden Gestalt, bald in Purpur und Seide, bald im heraussuchen, die theils zur Befriedigung des Papierbedarfs Bettlergewand, bald schiffte er im königlichen Saale auf an folch feinen Sorten nicht hinreichen, theils sie kostbar ma chen, weil der größte Theil dieser Lumpen nur zu ordinären und nieder, als wäre er auf dem Meere. Als Wenzel einst wohlfeilen Papiersorten verarbeitet werden müsse. ausgefahren, und ihn zürnend daheim gelassen, jagte er ihm Um uns zu überzeugen, ob nur diese, oder nicht haupts im vollen Gallop nach, auf einem reich geschmückten, von sächlich andere Ursachen, auf dieses Preisemißverhältniß ein= Haushähnen gezogenen Wagen. Wer ihn aus des Königs wirken, müßten uns die Preise der Lumpen, und des ArbeitsGästen, nicht freygebig und höflich behandelte, dem ver. lohnes, in jenen Provinzen und im Auslande bekannt seyn; wandelte er die Hände in Ochsenklauen oder in Pferdefüße, niederer wären, untersuchen, ob nicht andere Ursachen, und und wir müßten, wenn die Lumpenpreise dort wirklich und segte ihm Hirschgeweihe auf, wenn er zum Fenster vielleicht vorzüglich die Concurrens anderer dort zu hinaussah, daß er so lange nicht wieder zurück konnte, Papier verarbeiteter Stoffe und Zufäße, auf bis er sich gelöset. Einst machte er aus Strohwischen 30 dieselben, und somit auch auf die Papierpreise vortheilhaft fette Schweine, und verkaufte sie dem Bäcker Michel, eis Wäre in diesem Fall uns Deutschen, die wir fremde Monem reichen und dummen Geißhals, ihn warnend, diese den, Sitten und Gebräuche so gerne nachahmen, nicht auch Schweine ja in kein Wasser zu lassen. Als aber dieser hierinfalls die Nachahmung zu empfehlen? Wasser des Verbothes wenig achtete, schwammen die hellen Stroh

einwirken ?

Aber wozu Surrogate, da wir ohnehin an groben und

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gemeinen Tumpen einen Überfluß haben; was sollen wir mit diefen, wenn wir jene zu Papier verarbeiten?

Das aus folchen Abfällen ohne Zufaß erhaltene künstliche Leder eignet sich zu Taschner, Buchbinder und Tapezierers Der Einwurf scheint nicht ungegründet; wir wollen se= arbeiten, und anderen mehr; vorzüglich zum Lackiren. Es läßt hen, ob er es auch ist? fich färben und glätten.

Was thun denn die Ausländer, die Papiersurrogate verars beiten mit ihren groben Hadern?

Sie machen feine Papiere daraus.

Mit Zusäßen liefern diese Lederabfälle ohne Farben, ge färbte, und mit einer veränderten Bearbeitung, färbig melirte Papiere, welche das Auftragen der Farben auf das farbige Pas Die Bestandtheile der groben und feinen Hadern, sind die pier entbehrlich machen, und auch naß gemacht nicht ab. nähmlichen, der ganze Unterschied zwischen beyden bestehet bloß färben.

darin, daß die letteren durch vorhergegangene Arbeiten, Ab- Die Lederpapiere, das ist dieses künstliche Leder, löset sich nußung und Bleichen verkleinert und weiß gemacht worden sind. in siedendem Wasser nicht auf; es widerstehet also, aus thieri. Durch Hülfe chemischer und mechanischer Mittel schem Stoffe gebildet, besser als das Lumpenpapier, der Eins tann dieß aber auch in der Papierfabrik geschehen. Die Preise wirkung der Feuchtigkeit, sowohl als des Feuers, was durch des feinen Papiers, das daraus erzeugt werden kann, würden Zusäße noch vermehret werden kann. Es wäre ein Gewinn für auch bey uns die Kosten gewiß reichlich ersehen, und die Mühe die Alterthumskunde, wenn die Papierrollen des Herkulanums belohnen. Cunningham in England bereitet auf diese Art aus solchem Papiere bestünden; sie würden den Gelehrten nicht schon seit mehreren Jahren aus groben Hadern feines Papier. Es fehlt uns nicht an den Ingredienzien zu den ers so viele, und zum Theile vergebliche Mühe mit dem Entwickeln verursachen. forderlichen Beißen; sie sind in Menge und zu sehr nied eren Preisen zu haben. Dieses Verfahren, daß kein Ges heimniß mehr ist, wird auch schon anderwärts im Auslande angewendet, und durch diese Benüßung der groben Lumpen zu feinem Papier, der Weg zur Verwendung der Surrogate zu gemeinen Papiersorten gebahnet.

Der Widerstand, den diese Lederpapiere gegen Wasser und Feuer äußern, macht es, besonders wenn derselbe durch Zusäße mit Vorzug vor dem Lumpenpapiere, anwendbar; als 3. B.. zu diesem Behufe vermehret wird, zu verschiedenem Gebrauche, zu Pulverpatronen, zum Ausschlagen der Pulverfässer, zu Ta. Unter den neuesten, von Schäffer nicht versuchten Stofpeten, zur Incartirung dem Sioste unterliegender Metallwaa. fen zur Verfertigung des Papieres, verdienen die Lederabfälle ren; wasserdicht gemacht, und mit Öhlfarben überzogen, wür. nicht unbeachtet zu bleiben, da dieselben bisher größtentheils de es einige Wachsleinwandsorten erseßen. ganz unbenüßt blieben, und bloß zur Vermehrung des Düngers folgenden Bemerkungen die Veranlassung: die außerordentliche Die Verfertigung dieser Lederpapiergattungen gibt noch zu dienten, daher auch zu sehr niederen Preisen und in großer Menge, zu erhalten sind. Tenacität dieses Fabrikate eignet es auch zur Aufnahme`erdig, ter Stoffe.

Der Engländer Samuel Hooper hat hierauf ein Pa. tent erhalten. Er verfertigt von Lederábfällen verschiedene Sors ten Lederpapiere theils mit, theils ohne Zusäķe, die zum Theil auch statt wirklichen Leder verwendet werden. Reisende haben vor Kurzem dieses Ledersurrogat zu Tapeten, Meu. belnüberzüge u. s. w. in London verwendet geschen. Er macht daraus auch ganz gemeine Papiersorten, indem er altes Leder, Schuhe u. f. w. mit alten Schiffsseilen, Hanf und Thon ver. menget, bearbeitet. Weißlich braunes Papier erhält er, indem er statt des Thons sehr grobe Hadern zuseßet. Zu feinem Pas pier seht er Lumpen zu.

In Paris benußt Dufert diese Erfindung, und macht aus Lederabgängen zu verschiedenem Gebrauche geeignetes künst liches Leder, Kartenpapier, Einbände für Bücher, Tafeln, welche die Schiefertafeln erseßen u. d. m.

Auf einer Papierfabrik bey Wien, hat der Verfasser dieses Versuches einer Geschichte des Papieres, mit Lederabfällen eis nige wenige Versuche gemacht, obwohl dieselben zur vollstän. digen Vervollkommnung dieser Erfindung der neueren Zeit nicht zureichend waren, so gaben sie doch, wie die Muster zeigen, folgende Resultate.

Hooper in London bedient sich derselben als Zusatz zu Kupferstichen, und wahrscheinlich auch wohl zum Steindrucke, einem Papiere, welches mit Vorzug vor anderen zu anwendbar ist. Diese Papiermasse wird auch anwendbar seyn zu Papierteig, Ornamenten aus denselben, und vorzüglich su Tabaksdosen, und anderen mehr. Daß sich Leder auch bleis chen lasse, beweiset das Alaunleder und das Pergament. (Die Fortseßung folgt).

Wienerische Alterthümer.

I.

Noch immer ist und wird wohl auch Zweifel und Ungewißheit bleiben, über die Nahmensherleitung, des im Mittelalter durch eine herzogliche Burg und viele Spiele der Jagdlust, bey zweyen türkischen Belagerungen als ein wichtiger Augenpunet bekann, ten, in jeder mahlerischen Reise um Wien, feine Rolle spielen. den, von seinem jeßigen Besiker, des Herrn Fürsten Johann zu Liechtenstein Durchlaucht, (nebst dem nahen vom Stifte Klosterneuburg gepachteten Leopoldsberge) bedeutend vers Lederabfälle aller Art, als z. B. von Sohlen Juchten schönerten Kahlenberge, oder Kallenberge? In den leder, alte Schuhe, Riemen und alten Leder aller Art, also ältesten Urkunden wird er nicht Kallen - sondern Chalenberg ge= Abfälle der Schuhmacher, Niemer,, Sattler,, Tapezierer, schrieben. So 1231, als Heinrich von Seefeld, fein «Jus monTaschner, Handschuhmacher- und Buchbinderarbeiten lassen tanum, scilicet Perchrechte, quod Methfridus ciuis Pataviensis sich, fortirt, zu verschiedeuen Sorten Lederpapiere verarbeiten. in monte Chalenperge de quadam sua vinea a nobie

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