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quondam titulo feodi habuit etc.

Der österreichische Ge Obgleich im Nibelungen Liede Attila und Theodorich, schichtsforscher Thomas Ebendorfer von Haßelbach sagt Bischof Pilgrim von Passau, und Rudiger von Pechlarn, ¡war: «in monte Kahlenberg, alias in monte calvo, An durch eben solche Anakronismen zusammengestellt sind, wie dere dagegen leiten den Nahmen gar von den häufig hier wach. Dido durch Virgil Zeitgenossinn des trojanischen Krieges ward, senden Galläpfeln ab, wieder Andere vom Gebell der Rüden, hát es doch von allen Ländern bey weiten die meiste Orientis von dem noch heut zu Tage, in der Sprache des Gebirges forts rung von Österreich. Markgraf Rüdiger von Pechlebenden Kallen (englisch to call) der Jagdhunde; ein kals larn, wirbt für seinen Herrn, den Hunnenkönig Ehel (Ut. lender, (vom Gebell der Jagdhunde wiederhallender) Berg!? tila) um die schöne Chrimhilde. Seine Gemahlinn Gofes wie denn von solcher Jagdlußt auch die Brühl (Thiefgarten) lind, reitet ihr entgegen von der Hauptburg Medelikk, Heßendorf, der Auhof, der Rüdhof, der Falken- Melk, bis zur Enns, an die Gränze und zu Wien ist hof zu Himberg, der Sperberwald bey Stirenstein 2c., das Beylager: unstreitig eben so gut ihren Nahmen haben, als Schönbrunn von seiner Kristallquelle, und jene Ableitung von Kallenberg um nichts gezwungener ist, als jene von Maria - Hi eßing (von dem warnenden Zuruf eines Marienbildes, an die von den Türken gefangenen Einwohner «hüts enk"!) oder von dem ermunternden Zurufe: «penzt enk"! (tummelt, müht euch nehmt euch zusammen) in zing, dem Orte, wo Friedrich der Streitbare feine Turniere, Tyoßte und Buhurte (Lanzenkämpfe und Rennen) hielt.

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Da ritten sie von Tulne, zu Wienne, in die Stadt,
Da funden fie gezieret viel mancher Frauen Leib:

Sie empfingen wohl mit Ehren des reichen Königes Ehelen Weib.

In übergroßer Fülle so ward ihnen bereit,
Was sie haben sollen. Viel mannich Held sich freut
Biel sehre zu dem Schalle, Herbergen man begann:
Des Königes Hochgezeite hub sich viel fröhelichen an.

Sie mochten geherbergen nicht alle in der Stadt;
Die da nicht Gäste waren, Rudiger die bath,
Daß sie Herberge nähmen allumeine in das Land;
Ich wähne, man allezeite bey Chriemhilden fand.

Der Herre Dieteriche und ander'r manich Degen,
Die hatten sich der Ruhe begeben mit ihrem Pflegen,
Damite sie den Gästen trosteten wohl den Muth:
Rüdiger und seine Freunde hatten. Kurzeweile gut.

Die Hochzeit war gefallen auf einen Pfingesttag.
Da der König Egele bey Chriemehilden lag
In der Stadt zu Wiene.

Daß die leste Bearbeitung der nordischen Zlias, des Nis belungen Liedes, unserm Österreich angehöre und den lehten Tagen Leopolds des Tugendhaften, des Feindes Rich. hards des Löwenherzens oder den ersten Leopolds des Glorreis -chen, haben die großen Kenner: van der Hagen und U. W. Schlegel erkannt: Ersterer sagt in der leßten, großen Ausgabe von 1820: Ein Oberdeutscher war der Dich. ter gewiß, das zeigen Sprache und örtliche Beziehungen, die hier und da lebendige Anschauung. vorausseßen. Die Sachsenund Dänen erscheinen im Nachtheil, von Siegfried und den rheinischen Helden besiegt. Die Erdkunde dort hinauf ist auch un. sicher, Island in dunkler Ferne, Niederland fließt zusammen mit Nibelungen Land in Norwegen, dahin von Worms ge ritten wird. Aber auch ein Rheinländer war der Dichter nicht, Nicht nur der kahle und der Leo volds. Berg sind ein da ihm Worms ienseits des Rheins liegt, so wie der Wasgaus classischer Boden in jeder Epoche Österreichs, sondern auch am Wald dießseits Bayern erscheint dunkel, ungaftlich und räube- Fuße desselben, das von St. Severin den Nahmen tragende risch, und ist also an Eschenbach, aus dem bayrischen Nord. Severing, Sivring und der Badeort Heiligenstadt, gau, nicht wohl zu denken, der sich ohnedieß stolz und uns noch in babenbergischen Urkunden sanctus locus genannt, und gläubig gegen diese Volkssagen äußert, und bestimmt auf den ein Städtchen, urbecula, sancta civitas von der großen – Hörnen Siegfried und den Rumolds. Rath in den Nibelun. Zahl heiliger Schüler Severins. Die Sage macht die urs gen, Seitenblicke thut. Österreich dagegen erscheint am hellsten alte Jacobs-Capelle im Heiligenstädter Pfarrhof zu der. und heiterften, besonders im Bechelaren, und durch Rüdiger selben, die Severin mit den, ihm von unbekannten Männern am gaftlichsten und freundlichsten. A. W. von Schlegel überbrachten Reliquien Johannes des Täufers, und der Blut, rieth daher, und ich begegnete ihm darin, auf Heinrich zeugen Gervasius und Protasius zierte. 216 Friedrich IV. von Ofterdingen, der im «Kriege auf der Warts Wien zum Bischofssig erhob, zog sich das Consistorium der burg" mit dem Preise Leopolds von Österreich gegen alten Diözesankirche Lorch oder Passap nach Heiligenstadt, bis Eschenbach auftritt, und wenn auch nicht etwa aus Everdin- es wieder gegen Revers in den Passauer. Hof bey Mariagen, sondern wirklich aus dem schwäbischen Ofterdingen, doch Stiegen zurück kehrte. Wiens Belagerungen durch Mas

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in Österreich wohl befreundet war. Weit weniger Grund hat thias Corvin 1484, so wie jene durch den großen Suleymann aber die Vermuthung auf den gelehrten und zauberkundigen und Kara Mustapha 1529 und 1683, endlich die beyden fran= Klingfor von Ungarland, den Ofterdingen endlich in zösischen Invasionen von 1805 und 1809, führten für Heili: jenem Gesangesktiege gegen Eschenbach vorher zu Hülfe ruft. genstadt böse Tage herbey..

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Von Joh. Gabriel Seid I.

«Habt nicht zu Dank', Herr Bruder, mir diese Burg erbaut,

aDie, fonder Wall und Mauer, vom Berg' herunterschaut.”
So sprach der Bischof Werner zu Ratbod, als er stand,
Die neue Habsburg messend, auf hoher Erkerwand.
Und Ratbod läßt ihn schmählen: er weiß, was er gethan;
Nur einem Diener winkt er, und spricht ihn heimlich an.
Drauf geh'n die beyden Brüder in ihre Kämmerlein ;
Die dumpfe Shlummerorgel des Sturmes lullt sie ein.
Wie nun des Morgens Feuer durch alle Scheiben glimmt:
Da gehen beyd' ins Freye, zu bethen frommgestimmt;
Und wie wenn Gott vor allem, der Habsburg Segen lich:
So glänzt im weiten Umkreis zuerst vergoldet — fie.
Und schau! im Kreisezieht sich, ein blißend' Flammenmeer,
Gleich einer Demantmauer schnell um die Feste her:
Das sind die edlen Mannen vom edlen Heldenhaus',
Die breiten dichtgeschaaret rings um die Burg sich aus.
Und Werner stehts verwundert, und Ratbod weist hinab,
Und ruft mit glüh'nden Worten, wie's ihm Begeist'rung gab:
Solch eine Mauer wollt' ich um meine Burg

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erhöh'a:

««Durch fie, und Gott im Himmel, wird Habs, burg ewig steh'n!""

Joanneum. Eilfter Jahresbericht 1822.

Die Ordnung des Berichtes ist nach der bisher in al. len Jahresberichten beobachteten Reihe der Abtheilungen gehalten.

Innere Einrichtung.

Ist ohne Veränderung geblieben. Nur sind die in der Mitte der beyden Zimmer stehenden tafelartigen Kästen vers größert, und zur zweckmäßigen bequemern Ansicht der Mi neralien in pultartige verändert. worden. Die Vermehrun gen werden in den eigenen Abtheilungen dieses Institutes aufgeführt.

Mineralogie, Lehranstalt und Sammlung.

Die Aufstellung der Mineralien hatte ihrer Ordnung und ihrem wissenschaftlichen System zu Folge die Ehre, mehreren später entstandenen Instituten und Sammlungen im In- und Auslande zum Vorbild zu dienen. Seine Majestät unser allergnädigster Monarch, allerhöchstwelche vor fünf Jahren dieses Institut mit der als lergnädigsten Gegenwart zu beehren, und diese Mineral. sammlung mit huldreichen Ausdrücken der allerhöchsten Zufriedenheit zu besehen geruhten, haben diese Aufstellungsart auch für die neu geordnete k. k. Mineralsammlung in Wien in Anwendung bringen zu laffen geruht.

Die Vorlesungen wurden vom Herrn Profeffor Anker nach den Ansichten des classischen Mineralogen Mohs abge= halten, und erfreuten sich wie im vorigen Jahre eines zahlreichen Besuches.

Diese Vorlesungen werden in Zukunft nicht auf die Unter zunehmender Wirksamkeit in allen Zweigen des Wintermonathe allein beschränkt, sondern auch in den Soins Unterrichts, und unter vermehrter Theilnahme aller Freun- mermonathen fortgesezt, wo der praktische Theil des Un. de und Förderer der Cultur und Landeswohlfahrt, begann terrichts, nähmlich das Bestimmen der Mineralien nebst dieses Institut sein zweytes Decenium, dessen An- andern Anleitungen und Hülfskenntnissen zur Sprache fang zu reichhaltig an erfreulichen Daten für das literarische kömmt. und ökonomische Interesse des Institutes ist, als daß unser Vaterland und die freundlich theilnehmende Mitwelt nicht tausend Stücke vermehrt. ein glückliches Weiterschreiten dieses Institutes zum Ziele des allgemeinen Guten voraussehen solte.

Die Sammlung der Mineralien hat sich über mehr als

Die fleyermärkische geognostische Sammlung hat dergestalt zugenommen, daß die pultartigen Tafels

schränke erweitert werden mußten. Hierdurch ist man bes von verdankt das Institut den Einsendungen mehrerer ach. reits in den Stand geseßt, die bisher in Steyermark auf, tungswürdiger Freunde der Wissenschaft, deren Nahmen gefundenen, bergmännisch bearbeiteten sogenannten Erze hier unter geziemender Dankbezeugung aufgeführt werden, und Steinkohlen in unterrichtenden Handstücken mit den nähmlich:

begleitenden Nebengesteinen vorzuzeigen.

Hochw. Herr Probst des regulirten Chorherrnstifts

Um den praktischen Unterricht der Mineralogie in der in Vorau. Herr Paul Adler, in Mühlreith. Herr Aufstellung zu erweitern, ist man bereits im Begriffe, eine v. Aschauer, Verweser in der Kainach. Herr Gayer, von der allgemeinen wissenschaftlichen und vaterländisch Glasfabrikant bey Voitsberg. Herr Küttl, Professor in geognostischen Aufstellung abgesonderte technische Mis Cilli. Herr Obermayer in Murau. Herr Sch n is neraliensammlung zu ordnen, welche gegenwärtig ber, geistlicher Hofmeister in Aemont. Herr Shröckens ebenfalls in pultartigen Kästen zur bequemern Ansicht des fuchs, städtisch leobnerscher Verweser in Vordernberg. Publicums aufgestellt werden, wovon der nächste Jahres- Herr Walter, Verwalter in Oberradkersburg. Herr bericht das noch Nähere zur öffentlichen Kenntniß brins Weninger, Hammergewerk in Einbach.

gen foll.

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Hierbey wird noch geziemendst der Einsendung inBeyträge an Mineralien hat das Institut folgende structiver Mineralien erwähnt, womit die Kupferbergs werks. Direction in Kallwang, und die Herren Gewer erhalten: ken in der Salla ihre Achtung für das Institut bewiesen. Eine bedeutende Zusendung an vaterländischen Mine

Für die systematische Sammlung. Durch die Verwendung Seiner kaiserl. Ho- ralien erfolgte auf den von Sr. kaiserlichen Hoheit durch heit des durchlauchtigsten Stifters Erzher, die Kreisämter veranlaßten Impuls an mehrere Herrschaftss jogs Johann vom Herrn Director Pohl mehrere besißer und Bezirkscommiffäre, deren bewiesener Eifer interessante Mineralien aus Brasilien, und hierunter meh, hiermit gebührendst anerkannt wird.

rere Varietäten von Edelsteinen, als: Lovase, Chrysos berill, Turmaline, Ametysten und ein Stück Quarz, wel

3eologie.

des in vierseitig schiefwinklicher Krystallgestalt' erscheint, Die Vorlesungen wurden in der bisherigen Ordnung und nach Mohs Charakteristik der Mineralien, als eine und mit wissenschaftlicher Hinsicht auf die neuesten EntdeVarietat des sogenannten Peliom anzusehen ist.

Vom Herrn Heidinger aus Freyberg; dem ta= lentvollen Zögling des Herrn Mohs, das unlängst neu bestimmte Zinkerz aus Süd- Amerika, welche Species bisher in der Sammlung gänzlich ermangelte.

ckungen im Gesammtgebiethe der Thierkunde gehalten.

Der Besuch ward durch die höhere Verfügung, daß die kroatischen Gränzzöglinge zur Theilnahme an diesen Vorlesungen verpflichtet worden, sehr bedeutend.

An Beyträgen verdankt die zoologische Sammlung Vom Herrn Professor Zippe in Prag durch Tausch der Liberalität einer kaiserlichen Hoheit des mebrere interessante Mineralien, worunter vorzüglich die Erzherzogs eine ansehnliche Sammlung brasilianischer schönen Arragon krystalle besonders erwähnenswerth Schmetterlinge und zwey junge Båren (Ursus). find. Dem Herrn v. Fraydenegg in Bruck eine Nachte

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Vom Herrn Reßmann aus Kärnthen mehrere dort eule (Strix Babo). Dem Herrn Grafen v. Wagensvorkommende Mineralien. berg in Voitsberg einen weißen Hafen (lepus timidus). Den zahlreichsten Beytrag erhielt jedoch die wissens Dem Herrn Walter, Verwalter in Oberradkersburg eis schaftliche Sammlung von einer kaiserl. Hoheit nen Fischreiher (Ardea cinerea). Dem Herrn Fißindem Erzherzog selbst in sieben Kisten falzburgischer ger in Wien, eine beträchtliche Sammlung von mehre Mineralien, welche größtentheils von Höchsteigener Hand ren in Österreich vorkommenden Amphibien. Dem Herrn in den Umgebungen von Gastein gesammelt und anher Professor Kininger, eine Anzahl wohlerhaltener Erem. befördert worden sind. plare inländischer Schmetterlinge, und der bey Wien vorkommenden Landschnecken.

Für die inländische Sammlung.

Herr Treng, ehemahliger Zuhörer dieser Vorlesun Sowohl durch eigene Auffindung als durch die von gen, übergab ein sehr schäßbares Geschenk von mehreren den Curatoren angeordneten jährlichen mineralogischen Be Hunderten Insecten, und machte sich vorzüglich durch das reifungen in den vaterländischen Gebirgen, wurde diese summarische Verzeichniß der Insecten Sammlung um dies Sammlung bedeutend vermehrt. Schahbare Beyträge hier ses Institut verdient.

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Der in den vorigen Jahrsberichten bereits mit Lob beyde Könige, während des Krieges, oft zum Mahl oder erwähnte Districtsförster Herr Hofer in Landsperg, zu Unterredungen zusammenkamen, leider aber sich fast im. überbrachte einen großen ausgestopften Hirch (Cervus mer, mit gesteigerter Erbitterung wieder trennten, während Elaphus), ein Hirschkalb, einen weißen Fuchs (Canis ihre innige Vereinigung doch so nöthig gewesen wäre, um vulpes), einen Fiscotter (mustela lutra) und mehrere Pius II. großen Entwurf gelingen zu machen, die beyden andere Säugethiere und Vögel, vorzüglich aus den Claf- Königshelden an die Spiße des großen Kreuzzuges zu stels fen der Raub, Sing und Sumpfvögel. len, der das kurz vorher gefallene Constantinopel, den Tür

Herr Carl Schmuß, von deffen opferungsvoller ken wieder abnehmen sollte. Thätigkeit für das Beste dieses Institutes, bereits in den Bey einer jener Unterredungen, jog der, den lärmenvorigen Jahrsberichten die verdiente Anerkennung ausge. den Freuden der Tafel, eben nicht abgeneigte Mathias, sprochen wurde, erscheint auch in diesem Jahre als einer heftiger als anständig, gegen König Georgs hussitisches oder der thätigsten Freunde dieser Bildungsanstalt. Er übergab utraquistisches Bekenntniß los, und befahl zu sehr geringer dem Joanneum seine ganze Insecten - Sammlung, in mehe Erbauung der Großen, insonderheit des anwesenden Legareren Kasten Tausende von Exemplaren faffend, und berei ten): die beyden Hofnarren, welche die Gesellschaft schon certe die entomologische Sammlung, nicht nur mit will lange mit unerschöpflicher Laune erheitert hatten, sollten kommenen Doubletten der vorhandenen Exemplare, sone den Streit durch einen Zweykampf entscheiden. Der Ungar dern auch mit mehreren neuen bisher abgängigen vorzüglich war klein von Statur, aber gelenk und behende, der Huffit, aus den Claffen der Agonaten, der Rhingoten und Anth- ein halber Goliath. Es gibt ein trauriges Bild von lioten des Fabricius, wozu ihm besonders seine dießjäbris der unsinnigen Parteywuth jener Zeit, daß das ganze Lage Reise in die südlichen Gebirge der Steyermark von Ober- ger erbitt zusammenlief und mit folcher Bewegung zusah, burg bis Rann, tem Donatiberg und dem Bacher reiche als hinge an dem lächerlichen Streit, das Heil des Glau Ausbeute sowohl an seltenen als auch neuen Individuen bens und beyder Reiche. — Bald hatte der Ungar, bald lieferte. Ene Notiz über diese Reisen ist im dritten Bande der Böhme die Oberhand. Endlich unterlief der geschickte feines Lerikons von Steyermark enthalten. Ungar den riefenartigen Böhmen, brachte ihn in die Höhe

Mir" gerechter Würdigung des Verdienstes muß hier und wollte ihn eben zur Erde werfen. Ein nahe stehender ferners angeführt werden, daß Herr Carl Schmuß persönlich Böhme streckte den Arm aus, seines Landsmannes Fall zu fich auch in diesem Jahre mehrere Wochen dem mühsamen hindern. Da sprang Zdenko, Georgs Hofmeißer, aber heim. Geschäfte gewidmet hat, die noch unbestimmten Insecten lich dem Mathias ergeben, hinzu und gab seinem Lands. nach dem entomologischen Systeme zu bestimmen, und sie mann eine derbe Maulschelle. Darüber entstand ungeheuerer in ihrer erweiterten Classification zu ordnen. Larm; beyde Theile zogen die Säbel und ein allgemeines

Am meisten ist hierin durch die Aufstellung der Fami Blutbad schien unvermeitlich; kaum daß der Könige ernst fie der Curcalionoides, der Eleutheraten nach General gemessenes Drohen, den Ausbruch noch glücklich verhinderte. Dejeans Cataloge ter Coleoptern, und durch Fortseßung Höchst erzürnt wandte Podiebrad sich zu Zdenko: Deine in der Aufstellung der Diptern, und dem neu erschienenen arge Tücke ist an Allem Schuld. Ich kenne Dich und wers dritten Bande von Meigens europäischen Zweyflüglern de den heutigen Tag Dir niemahls vergessen., Fällt Dein geschehen.

(Die Fortseßung folgt).

Die Hofnarren und Lustigmacher.

(Fortsetzung).

schuldiges Haupt nicht vor meine Füße, so übe ich nur Gnas de für Recht, weil ich weiß, was ich der Gegenwart meis nes königlichen Bruders Mathias schuldig bin.

Philipp der Großmüthige, Landgraf von Hessen, war nicht fren vom Trunke, der vorherrschenden Neigung seiner Zeit. Peter Bärenhaut, der Narr, liebte seinen Herrn und die Spottreden, die er oft hören mußte, was Einem für Menschenwerth und Menschengröße fühlen ren ihm ein bitterer Stachel. Als Philipp einst über Kopfden Herzen, kann nicht leicht ein Kampf schmerzhafter dün schmerz klagte, rieth er ihm, den alten Rausch, nur immer Een, als jener erbitterte, zwischen den zwey größten Män durch einen neuen zu vertreiben. Da werde ich ja aber noch ner ihrer Tage, Mathias Corvin und Georg Podiebrad, krânker, als ich heute schon bin, erwiederte Philipp, worauf Schwiegervater und Schwiegersohn. Die alte Neigung, der Narr: „Sorge Dich nicht und habe nur ein wenig Ges noch aus der Zeit herstammend, wo der gefangene Junge duld. Ich stehe Dir dafür, wenn Du so fortmacht, bist ling Mathias, dem Gubernator Georg, zur Obhuth and Du in kurzer Zeit, ein vollkommener Narr, wie ich." -vertraut war, glimmte darin wieder manchmahl empor, taß Der Stich blieb nicht fruchtlos.

Eine der tragischesten Narrengeschichten ist die vom gar oft aus Ideenverknöcherung, aus Krankheit, aus Untergange des schlesischen Herzogsstammes zu Münsters Schwärmeren, häufig auch aus eigennüßigem Charlatanism, berg, deffen letter Sproffe, der junge Boleslaw von seis mit positiven Religonslehren in unmittelbaren Zusammens nem, zum Borne gereizten Hofnarren mit einem Ziegel hang gebracht worden seyn! Von der Vorhersagungss steine auf der Burg Bolkenheim zu todt geworfen worden, gabe der Narren, gibt es aber einige faktische Thatsachen, weßhalb der Narr zu Schweidnig enthauptet wurde. Diese die sich nun und nimmermehr in Ubrede stellen lassen. alte Mähre hat Houwald in einem Taschenbuche des So hat ander churfürstlich fächsischen Tafel, Clausnarr Jahres 1819 wieder zu Tage gefördert. gesagt, daß ein zwölf Meilen weit entferntes Jagdschloß in

Von dem sächsischen lustigen Rath, Claus, dem Gäns vollen Flammen stehe. - So sagte einst der Hofnarr zu sehirten von Ranstädt oder Clausnarren, der allen Philipp II. an der Tafel, an der mit dem Nuntius Buons nachmahligen Hofnarren seinen Nahmen lieh, hat man 627 compagni, auch zwey römische Abgeordnete Peretti, und Sfon. lustige Historien, die von 1551 bis 1680 in vielen Aufs drati saßen: „weißt Du auch, daß Du heute mit drey Päps lagen in Druck erschienen sind. sten speisest?" -und jene wurden auch, nach einer Reihe

ren,

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Der Prediger Brandt gab die wißigen Einfälle des von Jahren, Gregor XIII., Sirtus V. und Gregor XIV. 1613 verstorbenen Franken, Friedrich Taubmann heraus, Einer der berühmtesten Hofnarren, war Niccolo Gos des Großvaters aller Pritschenmeister und poetischen Nar. nella, Diener der Herzoge von Este und Ferara, dem glänzende Taubenflügel" und „Taubmanniana, sein, zwar vollkommen gelungener Einfall, den Herzog oder nachdenkliches Leben, scharfsinnige Sprüche, kluge durch den Schreck vom Fieber ju kuriren, indem er ihn Hofreden und scherzhafte Studentenreden des sinnreichen (nach den gehörigen Vorbereitungen) an einer seichten StelPoeten Fridrici Taubmann." le, ins Wasser stieß, das Leben kostete. Der Bayer, Joseph Fröhlich, Hofnarr der beyden Der medicäische Hofnarr Giandomenico C i aje si Könige Friedrich August, einer der größten Taschenspieler, wurde zu Pisa, wohin er heimlich als fremder Pilger zog, trug 99 verschiedene Narrenkleider und einen 60 Unzen mit großem Applaus zum Doctor der Rechte promovirt und schweren Kammerschlüssel, aus dem er auch weidlich zu trins hielt, auf einem Esel reitend, sein Diplom auf einer Stan. ken pflegte. ge hoch empor tragend, einen feyerlichen Einzug in Flo

Es war der Narr, welcher der thüringischen Land- renz. Der Großherzog Ferdinand schrieb einen harten Brief grafinn Margarethe verrieth, ihres Mannes, Albrechts des an die Universität über diese Herabseßung der Doctorswür Unartigen Geliebte, Kunigunde von Eisenberg habe ihn de. Allein ihre Antwort war: „der Mann seŋ als ein Unbe gedungen, sie zu meuchelmorden, worauf Margarethe noch kannter zu ihnen gekommen, von seiner Stelle in Florenz in derselben Nacht die Flucht ergriff, nach raschem Abschied habe Niemand Etwas gewußt. Inzwischen sey im Examen, von ihrem schlummernden Knaben, deren älterem, nachmahls seit langer Zeit kein Candidat glänzender bestanden, als er!” einer Zierde der Ritterschaft, ihr heftiger Schmerzenskuß, den Der unsterbliche Dante Alighieri, aus seiner Vater Beynahmen Friedrich mit der gebiffenen Wange stadt vertrieben, war in feinem Asyl zu Verona beym beylegte. Canis grandis della Scala (dem großen Hund von Bern, In Spanien kennen schon die westgothischen Gesete, oder den Hunden von der Leiter, wie die Deutschen fag Hofnarren. Es ist bekannt, daß aus den arragonischen Kös ten) ein theuerer und verehrter Gast. Seine mürrische, nigen, Alfons eine eigene Narrenchronik gehalten, und finstere Laune reißte aber doch auch oft, ihm gleichsam mit Martin sich zu Tode gelacht, über seinen Narren, den Gewalt ein Lächeln abzuzwingen. Vorzüglich häufig_rieb sich berühmten Borra, den gleich vielen andern Fürsten, auch der Narr an ihm, auch ein Florentiner, der um feines Kaiser Sigmund so reich beschenkte, daß Borra unter der Possenreiffens willen, mit reicher Gabe überhäuft worden Last zu Boden gesunken. war. Alles nennt Dich einen Weisen, mich einen Narren.

In Zeiten, wo die allgemeine Frivolität, jede, auch Dennoch bist Du arm, ich bin reich. Wie kommt das? die edelste Begeisterung, für pure Narrheit hält, Kein Wunder (erwiederte Dante) Du hast einen Herrn dürfen wir es auch, billiger Weise, den Orientalen nicht gefunden, Dir ähnlich und Deiner würdig. Finde nun ich verargen, daß sie die Narren für Begeisterte, für auch einen solchen, so wird er mich auch reich machen!__ sichtbare Bothen aus der andern Welt hielten! Man Einst saß Dante zwischen dem ältern und jüngern Cas mußte in der Geschichte schlecht zu Hause seyn, um nicht zu nis, die den Bedienten heimlich befahlen, die Knochen von wissen, daß von Muhamed bis in unsere Tage, Epilepsie der ganzen Mahlzeit zu sammeln und unter Dante's Arme und Convulsionen, Magnetismus und Somnambulismus, seffel ein ganzes Beinhaus zusammenzulegen. Als die Gesell

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