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Franz Christoph Graf von Khevenhiller. Bruchstück eines biographischen Versuchs.

Von Carl Adalbert Veith.

Zwey Geschäfte, von denen das eine eben so ehrenvoll war, als das andere wichtig, machten es nöthig, daß vom kaiserlichen Hofe ein außerordentlicher Gesandter nach Mas drid geschickt wurde. Der Kaiser Mathias ernannte dazu (1616) den Grafen Franz Christoph Khevenhiller, wahre scheinlich, weil der Cardinal Clefel auf ihn als einen talents vollen Mann und ergebenen Diener gewiesen, und ihm wurde der Auftrag Philipp III. Glück zu wünschen wegen der Doppelheirath, die eben zwischen den Söhnen und Töchtern Spaniens und Frankreichs vollzogen worden war, und dann die Zwiftigkeiten beyzulegen, welche zwischen Venedig und dem Erzherzoge Ferdinand (dem nachmahligen zweyten

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Kaiser dieses Nahmens) in Krieg und räuberische Überfäle und dem croatischen Generalate untergeordnet. Zengg war le ausgebrochen waren. ihr Hauptsit. Angeborner Muth, Lust nach Beute, ein

*

Maria von Medici, während der Minderjährigkeit ih unfruchtbarer Boden, karger und unrichtig ausgezahlter res Sohnes Regentinn von Frankreich, hatte gegen die Sold, die Nähe des Meeres luden sie zur Seeräuberey, Prinzen von Geblüt, welche dieselbe Würde ansprechend, und nicht ängstlich unterscheidend, ob ein Schiff türkische oder sich mit all ihren zahlreichen Anhängern im Verdruße venetianische oder ragusanische Flagge führe, fielen sie alle vom Hofe weggezogen hatten, sich dadurch zu behaups plündeknd an. Den Klagen, die deßwegen bey Kaiser Rudolph ten gesucht, daß sie die Schäße Heinrichs IV. verwand- als König von Ungarn, bey den Erzherzogen Carl und seinem te, sich Freunde und jenen eine Opposition zu schaffen. Sohne Ferdinand als Fürsten Innerösterreichs und des Küs Da der zahlreiche Adel mit Carl Emanuel von Savoyen stenlandes, angebracht wurden, ward in so weit Gehör geges Briefe wechselte, welche gegen ihren Einfluß und ganz im ben, daß Commissionen, die Schuldigen zu richten, abgeschickt Sinne des ermordeten Königs gegen beyde Linien Habs- wurden. Wenig kann aber bloße Strenge bey einem jugendburgs zu Wien und Madrid gerichtet waren, so fand sie es lich kräftigen Völkchen ausrichten, welches froh in Arbeit gerathen, ja nothwendig, sich diesem Hause als ihrem na und Mühseligkeit, zufrieden, wenn die ersten Bedürfnisse türlichen Beschüßer anzuschließen, und das Bündniß durch gestillt sind, nichts Höheres kennt, als Entledigung aufflae eine Doppelheirath zwischen ihrem Sohne Ludwig XIII. dernden Muthes und Genuß des Augenblicks: und bey dem und der ältesten Infantin Donna Anna, und zwischen Phi Geißte jenes Zeitalters wird es auch nicht befremdend erschei lipp IV. und ihrer ältesten Tochter zu befestigen. Den Habs- nen, daß die Justiz zögernd zu Werke ging, und die küh burgern mußte diese Verbindung angenehm seyn, weil sie nen Glaubenshelden nicht die ganze Schärfe ihres Schwera sie völlig von der Furcht befreyte, von der sie seit den Plänen tes fühlen ließ, damit sie nicht vielleicht vom alten unge= Heinrichs IV., die wenn gleich schimärisch, doch immer bes bändigten Schwindel ergriffen, ein wildes Herumschweifen denklich waren, sobald ein solcher Mann sie realisiren will, unter türkischer Beherrschung vorzögen, ihre und der Ihribedroht gewesen waren, weil sie ihnen einen vergrößerten gen Seelen dem ewigen Verderben zustürzten, und bald Einfluß im französischen Kabinete sicherte und der wachsen- feindlich die Länder anfielen, denen sie bis jest wohlthätiden Macht der Niederländer, wie dem muthigen Fürsten ger Schuß gewesen. Wenn nun die kalte Staatsklugheit von Savoyen und den protestantischen Ständen Deutsch Venedigs, unbefriedigt ben solchem Erfolge für nothwendig fands, eine Srüße entriß. Der Papst hatte mit Freude dispen- erkannte, felbstthätig einzuschreiten, und die gefangeneu firt, weil er in der Vermählung ein längst gewünschtes Mit- Uskoken als Räuber reihenweise an die Bäume zu knüpfen, tel sah, den erschütterten Katholizismus in Frankreich fester so konnte bey ihnen, die standhaft dem Freunde, unverföhne zu begründen. Die Verträge darüber schon 1612 unterzeich: lich dem Feinde, Familienrache als eine gefeßmäßige, edle net, wurden auf eine spätere Zeit geschoben, weil man bey Gewohnheit ehrten, kein anderer Entschluß entstehen, als dem zarten Alter der königlichen Kinder für gut fand, auf den Kampf mit List und Gewalt auf Vernichtung fortzudie Blüthe ihrer Jahre zu warten.

Dieser Zeitpunct war mit dem Jahre 1615 einges treten *).

feßen.

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Venedig prátendirte ausschließende Beherrschung des adriatischen Meeres: so wie der Kaiser in seinem Reiche Eine durch Decennien fortschleichende feindselige Gesin fremden Unterthanen die Wege vorzeichne, die sie zu betreten, nung war zwischen Venedig und dem Erzhause aufgekeimt, und wo sie Zölle zu entrichten hätten, dasselbe thäte die und der Ursachen gab es, wie unter Nachbarn geschieht, Republik nach einem alten Rechte, das auf dem Concilium zu mehrere. Die vorzüglichsten waren : Lyon 1245 von Päpsten, Kaisern und Königen anerkannt Die Uskoken, ein kühner Menschenschlag, osmanni- und verjährt wäre." Die Diplomaten des Gräßer Hofes wie schen Scepter nicht ertragend, waren, ihren katholischen dersprachen fortwährend mit Gründen, die Uskoken factisch Glauben echt zu erhalten, aus der Türkey nach Croatien ge- dieser Anmaßung. wandert. Wohlvertraut mit türkischer Kriegssitte und im Venedig hatte die Festung Palmanova vorgeblich zum steten Kampfe erzogen und erhärtet, wurden sie ihrer Kühn. Schuge gegen die einbrechende Macht der Türken, zuweit herein beit wegen als eine kräftige Vormauer Ungarns angesehen in die österreichischen Grenzen *), zu einer Zeit zu bauen

*) History of the reign of Philipps III. by Watson. S. 322. Histoire de la Regence de la Reine Marie de Medicis femme de Henry IV. ... par françois Mezeray. S. 60.

*) Haud amplius D passibus a ditione Austriaca. Thuanus. lib, CIV.

angefangen, wo Kaiser Rudolph gezwungen all sein Augen- gut, beklagte aber, daß sie nicht ausgeführt würden, und merk und seine Streitkräfte gegen die Osmanen zu wenden forderte zu seiner Sicherheit: die Uskoken sollten aus Zengg (1593), nicht Muße noch Nachdruck genug hatte, der Re. gänzlich abgeschaft werden. Da der erzherzogliche Gesandte publik mit seinem Einspruche geltend entgegen zu treten. darüber zu verhandeln keine Vollmacht hatte, auch darüber Die Wahl des Plages, der einsichtsvolle, kunstreiche Bou, zu verfügen, bloß dem Könige von Ungarn als Beherrscher die bekannte Consequenz des Senats, unbeirrt auf dem be. Croatiens zustand, so entfernte sich der Fiumer, Hauptmann tretenen Wege vorwärts zu schreiten, machten mit Grund mit einem Schreiben des Dogen, welches dieselbe Fordes das Bedenken wach, es sey darauf abgesehen, sich allmäh- rung enthielt. Auf diesem Puncte blieb der Zwist stehen, lig, indem bald dieser bald jener kleine Landestheil abgeriss doch für die Gegenwart ging das erwünschte Resultat here fen, irgend ein Recht geschmälert, eine Einkommensquelle vor: die Waffen ruhten auf beyden Seiten und jede Thatbeengt würde, auf Kosten des Erzhauses zu verstärken, und lichkeit wurde vermieden.. Am kaiserlichen Hoflager wurden leider! konnte die Geschichte früherer Zeit diese Furcht als mit dem venedischen Gesandten die Verhandlungen fortgeungegründet nicht verwerfen. War ja noch nicht verschmerzt, seßt, und da Erzherzog Ferdinand selbst nach Wien reiste wie Venedig zum Besitz der Stadt und des Hafens von (1612) und die Berathungen persönlich betrieb, kam man Pirano gekommen war! in folgenden Puncten überein :

Niemand aus dem Volke, welches der Administration

Ben dieser Beschaffenheit konnte eine Kleinigkeit die gereizten Gemüther zu den Waffen rufen und sie rief. Ein des Erzherzogs untersteht, darf das adriatische Meer unsicher venedischer Schiffer zahlte (1611) in Fiume keinen Zoll machen, wer es thut, wird verbannt oder sonst gestraft. Zengg und fuhr fort. Man schickte ihm Leute nach, fing ihn, be erhält deutsche Besatung und einen rechtschaffnen verläßlic legte feine Waaren mit Arrest. Die Republik forderte ihre Un chen Hauptmann. Die Freyheit des Meeres bleibt eis terthanen auf, harte Repressalien an den Fiumanern zu neh- ner besondern Erörterung aufbehalten *). men, und obwohl Erzherzog Ferdinand, nachdem das ordent So schien alles gütlich bengelegt, aber leider! nur auf liche Gericht sein Schuldig über den Schiffer ausgesprochen, kurze Zeit. Zengger fuhren 1613 aufs Türkische, wurden aus Gnade ihn und sein Gut frey gab, hatten venedische von einer venetischen Galeere angegriffen, geplündert und Beamte schon österreichisch Gut in Beschlag, ja selbst einige mehr als 40 von ihnen niedergehauen. Die Venedigerotis Zengger - Soldaten auf eine wenig rühmliche Ärt gefangen virten ihr Betragen dadurch, daß die Uskoken vorgebend, genommen. Diese Feindseligkeit war für die Zengger eine ihr Einfall geschehe mit Genehmigung der Republik, sich viel zu lockende Gelegenheit, daß sie nicht hätten sollen zu wirklich mit dem Raube auf venedische Inseln zurückgezogen rätender Gewaltthat sich herausgefordert glauben, und es und dadurch dem türkischen Gouvernement Gelegenheit zu währte nicht lange, so war der Proveditore der Insel Ve- Drohungen gegeben hätten, sie selbst also gezwungen wor glia als Ersat in ihren Händen. Die Weisheit der österreichis den wären, factisch ihren Abscheu gegen die Anzettler nache schen Regierung sah wohl voraus, wie sehr der Stolz der barlicher Uneinigkeit und ihre friedliche Gesinnung gegen Aristokraten in einem ihrer Beamten beleidigt, dadurch zum die hohe Pforte darzuthun. Statt zu klagen und von einem Hasse würde aufgestachelt worden seyn, und beeilte sich schleus geordneten Rechtsverfahren Genugthuung zu erwarten, nig, einen hohen Beamten nach Zengg zu senden, der den lauerten die 11skoken, aufbrennend vor Rache, auf eine Eefangenen befreyte, und die eigenmächtigen Thäter bes venedische Galeere, die unbekannt mit dem frühern Gefech strafte. Aber immer bleibt es ein schweres Unternehmen, aufs te nach der Insel Pago segelte, fingen sie, hieben fast alle gereiste Leidenschaften durch das Ansehen der Gesetze zu er. Personen, die zufallig mitschifften, nieder, und unter dies drücken, und da Venedig einen Theil seiner Truppen von sen einen vornehmen venedischen Herrn, Venier, und sollen Vicenza und Verona nach Istrien zog, die feindselig in das mit dessen Kopfe an ihren Tischen empörenden Unfug ge= österreichische Gebieth fielen, Häuser niederbrannten, Bäu, trieben haben **). Die Leidenschaften riefen im venedischen me und Weinstöcke abhieben, und die Gegend verödeten: Senate tobend nach Rache; nur ein alter Senator bemerk

so vergalten die Uskoken mit gleicher Verwüstung, obwohl te und alle stimmten ihm ben sie fäßen hier als Füre der spanische Gesandte, der kaiserliche Secretär, und der sten zu handeln, und Klugheit nicht Rache müsse der Geist vom Erzherzog eigens hingeschickte Hauptmann von Fiume ihrer Entschließung seyn. Hinein verwickelt in den Krieg auf vor dem Dogen und der Signoria die Sache zu einem freund*) Du Mont. Corps universel diplomatique. Tom, V. Part. II. haftlichen Vereine zu wenden bemüht waren. S. 185 u. 303. Der Rath fand die Anerbietungen des Erzherzogs recht **) Le Bret. Staatsgeschichte der Republik Venedig.

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dem festen Lande Italiens, müßten sie wie im Sturme Steyermark, die Lederbereitung, biethet feit dem Jahre 1792 mit geschlossenen Augen durch diesen beschwerlichen Staub merkwürdige Erscheinungen dar. Damahls betrieb man in durchgehen. Verstellung sey jeßt das Beste; eine gelegene Steyermark die Rothgärberen, wie vor 50 Jahren, nach Zeit werde schon kommen." Doch sperrte die Republik so- veralteten Formen und Gebräuchen; das Zunftswesen be= gleich allen erzherzoglichen Unterthanen Schifffahrt und schränkte die Zahl der Lehrlinge, und der unzünftigen Ge. Handel, waffnete sich und klagte: man halte schlecht die hülfen u. s. w. Das Leder wurde damahls schon stark ins eingegangnen Verträge, und noch immer dulde man raus Ausland verführt, und diese Ausfuhr von der Regierung berisches Gesindel." selbst begünstiget, indem sie den Zoll vom Centner Sohl.

tenden Erhebung und Gedeihen gewisser Anlässe, die ihre Commerz und Fabrikswesen bedürfen zu ihrer bedeu. Erweiterung und Verbreitung befördern.

Dem Erzherzog mißfiel die kecke Eigenmächtigkeit der leder auf zehn Kreuzer herabsegte. Seinigen und alle Folgen erwägend, welche sich dieser leiden- Diese geringe, unter der mütterlichen Regierung Mas schaftlichen That bliebe sie ungestraft — anknüpfen wür- rien Theresiens bestimmte Mauth, währte unter der Res den, schickte er eine Commission nach Zengg, welche nach gierung ihrer Nachfolger bis 1810 fort; sie schien nicht ein verhandeltem Prozesse 10 vornehme Zengger mit dem Schwer. Gefäll; sondern nur eine Controlle zur Erhebung des te hinrichten ließ, deutsche Kriegsknechte in die Stadt legte Quantums zu seyn, das ins Ausland verführt wurde, das und scharfe Verordnungen wegen des räuberischen Ausfah- mahls schwankte der Durchschnittspreis des Centners wis rens bekannt machte. Venedig schiffte, diesen friedseligen schen 52 bis 57 fl. Dieß dauerte bis zum Jahre 1803. Geist nicht beachtend, zur Winterszeit Truppen auf öster. Steyermark verarbeitete jährlich zwischen 35 bis 40,000 reichischen Gebiethe aus; Lorenzo Venier, den Schimpf Pfund Ochsenhäute, vier auf einen Centner. Die Hälfte derselben ungefähr ging ins Ausland, mit der andern Hälf feiner Familie zu rächen, berannte und plünderte Novi, ein te war Steyermarks innerer Bedarf hinlänglich gedeckt. Lehen der Frangipan, wohin sich Uskoken gezogen und Ka nonen von Venier's Schiffe genommen, aufgepflanzt hatten, und ließ alle Widerstehende niederhauen. Immer mehr Streitkräfte sammelten die Venediger. Von den Grenzen Maylands konnten sie ihre Truppen abziehen, weil der spanis und wodurch erweiterten sich Steyermarks Gewerbe ? sche Statthalter all seine Aufmerksamkeit ihrem treuen Verbündeten, dem muthigen Herzoge von Savoyen schenken mußte; Korsen und Albaneser kamen unter ihre Fahnen; waaren. in Bern und Zürch wurden Truppen geworden; die unirVor denselben wurden viele englische und Lütticher. ten Fürsten Deutschlands waren der Republik günstig, deuts Stiefelschäfte und Sohlen eingeführt, und sogar Männersche Edelleute zogen häufig in Venedigs Dienste; 3000 schuhe, die wegen ihrer Solidität und schönen Formen, Ballonen unter dem Grafen von Lövenstein, und 3000 bey unseren Galanteriewaarenhändlern bedeutenden Absag Holländer unter dem Grafen von Nassau fanden sich ein. fanden. Feldherr wurde Pompejo Giustiniani ein Genueser, der mit Auszeichnung in den niederländischen Kriegen gefochten hatte, und in diesem erschossen wurde, als er über Görz nach Kärn then dringen wollte. Sein Nachfolger wurde Johann von Medici.

(Die Fortsetung folgt.)

Wie verbreitete sich der steyermärkische Lederhandel,

1) Durch das unter der Regierung Josephs ergange. ne Verboth der Einfuhr vieler Manufactur und Fabriks

2) Durch den durch die folgenden Kriege vermehrten Verbrauch, vorzüglich des Leders.

Außerordentliche Ursachen veranlassen auch außerge: wöhnliche Folgen. Ein vermehrter Verbrauch einer Sache verursachet auch einen vergrößerten Bedarf und Absaß.

3) Durch das Continentalsystem, welches den Contis nent größtentheils auf seine eigenen Erzeugungen beschränk te, und die Einbringung der englischen Contrebande er schwerte.

Ueber Steyermarks Sohlenlederbereitung und Handel. Daß Ackerbau und Gewerbsfleiß die Grundlagen sind, Die kaiserlichen Militär. Menturscommiffionen, un worauf die Wohlfahrt der Staaten ruhet, gilt seit dem zufrieden mit dem schlechten Leder italienischer Fabriken, achtzehnten Jahrhundert als bedingter Grundfaß der Staar schlossen Verträge mit Inländern, theils auf Leder, theils tenkunde. Der Denker erforscht ihr Steigen und Fallen mit auf verfertigte Schuhe und Stiefel. Diese Verträge brach Sorgfalt; der Aufmerksame erspürt die Ursachen ihrer Erz ten uns doppelten Vortheil; erstens machten fie Österreichs Hebung und ihres Sinkens. Leder am Meeresufer, so wie im Fla blande an den Gestas Einer der wichtigsten Zweige des Gewerbsfleißes in den der Etsch und des Po mehr bekannt, ¡weptens erman

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terten sie vorzüglich Steyermark, als das nächste Gränz die österreichische Regierung erhöhte, nach dem Verluste land zum rascheren Umtrieb. Jayriens, den Ausfuhrszoйl des Centners Sohlenleders Nach Steyermark brachte man die Rohhäute von der von 10 kr. auf 40 fl. Diese 40 fl. fanken, bey Herabseßung Armee, hierher bezog man über Triest und Fiume Tausen, der Bankozettel, auf ein Fünftheil zu 8 fl. W. W., welche de von amerikanischen (sogenannten bonnes ayres) Robs in der Folge mit einem Zuschuß auf 12 fl. 48 kr. W. W. häute; hier gab es zugleich alle Rohstoffe in hinlänglicher erhöht wurden. Die Regierung Jyriens verband mit der Menge; hier also entstanden neue Werkstätte, und die als obenerwähnten Zollerhöhung, zugleich das Verboth der ten wurden vergrößert. Aber nicht nur bekannt, sogar be: Ausfuhr der Rohhäute aus Italien, welche unter gar keinem rühmt wurde Österreichs Leder im Auslande, wie feine Zoll Statt finden durfte. Undere Begünstigungen und Un Sensen, Feilen und Stahlwaaren. Wie weit in die Ferne terstüßungen der Lederbereitung in Italien, beurkundeten dieser Ruhm gedrungen, wird ein einziges Beyspiel bewähdeutlich die Absicht, sich in Hinsicht auf den Lederbedarf ren. Ein Fabrikant in Paris segte über sein Verkaufsge. von dem Auslande unabhängig zu machen. Zu diesen für wölbe die Aufschrift: Cuir tanné de Hongrie, ungaris sches Sohlenleder, weil er dadurch des Zulaufes und Ab. die steyermärkische Lederfabrikation so ungünstigen Umständen, fakes gewiß war. Der Beysaß, ungarisch kann nur dadurch gesellte sich auch noch der verminderte Verbrauch während gerechtfertiget werden, weil alle Werkstätte in Österreich des eingetretenen Friedens, der den verminderten Absah und Steyermark mit Knoppern ihr Leder bearbeiten; diese allmählig nach sich jog.

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Knoppern aber fallen in Ungarn von einer Urt Eiche, wel- Betrachtungen ernstlicher Art bothen sich dem Beob che man die schwarze nennt. Die Pariser wußten dieß wohl achter dar. Wie schnell erhebt sich ein Erwerbszweig, dessen nicht, kannten aber den größeren Werth unsers Leders Gegenstand ein allgemeines Bedürfniß ist, wenn er durch den Ruf und die Erfahrung. Keine Armee zog aus von der Regierung unterstüßt wird, besonders von einer den österreichischen Staaten ab, ohne eine beträchtliche Men. Regierung, welcher daran gelegen seyn muß, jeden Zweig ge Leder mitzunehmen. der Armee. Erfordernisse zu cultiviren! Italien hat zwar Seit dem Jahre 1803 fing das Sohlenleder im Preis keine Knoppern, kann sich aber die treffliche Balonna, die fe zu steigen an, durch ein Zusammentreffen günstiger und in den Jahren 1785 und 1787, während des Knoppernungünstiger Umstände. mangels, auch in Deutschland häufig gebraucht und ans Der Absah ins Ausland nahm zu, und mit demselben wendbar befunden worden ist; der Sumah (Schmack) wird der Werth der immer häufiger gesuchten Waare; die Schwies als Gerbestoff selbst den Knoppern vorgezogen *), beson rigkeit, Robbaute aus fern entlegenen Landen zu beziehen, *) Um sich von der ganz lichen Abhangigkeit von den vergrößerten sich, und die vermehrte Fracht veranlaßte, in Knoppern zu befreyen, die oft misrathen, und statt deren Verbindung mit den gesteigerten Uffekuranzprämien, den wir selbst schon Valonca aus großer Ferne beziehen muß erhöhten Waarenpreis. Dazu kam das Sinken des Papier ten, scheint es am sichersten zu seyn, den Sumah, Essigs geldes, welches die Ausländer richtig zu beobachten und zu oder Gerberbaum fortzupflanzen, welcher so reichhaltig an Gerbestoff befunden worden ist. Nach Davy enthält eine berechnen verstanden. Sie ließen sich alle Preise gerne ge Unze von dem sicilianischen Sumah 78 Gran Girbestoff, fallen, und steigerten den Centner Sohlenleder, in raschen und eine Unze vom Eichenbaum, nur 29. Dieser ungeheu. Sprüngen, von 65 bis 800 fl. in B. 3. Im Inlande war re Unterschied zeigt deutlich, welcher Nußen von diesem der Gang ruhiger, und die Käufe wurden ungefähr mit Baume zu ziehen wäre, welcher beynahe gänzlich nur der 700 fl. der Centner gemacht. Eine bedeutende ausgesuchte Zierde unserer Gärten gewidmet ist, und leicht eine Qual Parthie Sohlenleder word damahls von einem Ausländer für sie werden könnte, wegen der außerordentlichen Ge. mit Neunhundert Gulden der Centner bezahlt. Dieß schwindigkeit, mit welcher er sich fortpflanzt, wenn man sich seiner Vermehrung nicht entgegenseßt. Der Sumah, dess ist der höchste bekannt gewordene Preis, der den Gränz sen sich Davy bedient hat, ist der Gerber - Sumah (Rhus punct des Steigens, in Rücksicht auf Preis und Zeit, bes coriaria, Linn.), seine jährlich abgeschnittenen, und, nach. zeichnete; er ist im July 1811 abgeschlossen. dem sie getrocknet worden sind, klein gemachten Sprößs linge, geben eine Art von Lohe, welche an gerbendem Stoffe außerordentlich reichhaltig ist. Der Sumah, welchen wir in unsern Gärten zur Zierde bauen, ist der virgi. nische Sumah (Rhus typhinum. Linn.). Auch in Amerika braucht man ihn zum Häutegerben; in unseren Gegenden verbreitet er sich mit Geschwindigkeit, denn jeder Boden ist für ihn tauglich, obwohl diefer etwas weniger reich an

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Nun traten ungünstige Umstände für die österreichis sche Lederfabrikation, und für den Handel mit Leder ein. Die französisch illyrische Regierung steigerte den Einfuhrszoll des Centners Sohlenleder, und nahm von 100 -20 Progent, so daß der Centner Sohlenleder auf 60 fl. Augsbur ger- Current geschäßt, ihr 12 fl. entrichten mußte. Auch

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