Obrázky na stránke
PDF
ePub

guten Sitten, weytens beweiset er, daß positivreligiöse Ers pünctliche Entrichtung der Abgaben 2c., für die Erhaltung feis ziehung mit der Moralität verbunden sey, und kömmt dann ner selbst und des Vaterlandes sen, hingegen könne man alles auf die Behauptung, daß das heutige Sittenverderbniß, dieses von einer ängstlichen und verfinsterten Erziehungsnicht aus der jezt bestehenden öffentlichen Erziehung und methode nicht erwarten.

deren Disciplin herzuleiten sey. Die öffentliche Erziehung Nun deutet der Verfasser einige Ursachen der Sittene war nähmlich, führt er an, vor 50 Jahren in Ungarn bey losigkeit an, von welchen er manche nur durch sein angeweitem nicht so gut wie die heutige: umsonst bejammern al führtes: Sapienti pauca errathen wissen will.

fo einige die vergangene Zeit, ja sie schiene manchen alten Endrödy meint, ältere und neuere Schriftsteller håte Herrn nur deßwegen für besser, weil ihre eigne, liebe Jus ten so vieles Hohe und Heilige lächerlich gemacht, ihre gend und das allgemeine laudator temporis acti, sie mehr Wigeleyen wären von den Vornehmern gierig verschlune auf jene Zeiten hinleite. gen, ihre Bücher vorgezogen, und an mehreren königlichen

Zweckmäßiger konnte doch, sagt Herr von Endrödy Höfen bewundert worden, ihre Lockungen hätten sich nach die ältere moralische Erziehungsart nicht seyn, weil die Ju- und nach überall verbreitet, endlich sey Hintanseßung der gend damahls die Moralgefeße der christlichen Religion nur Religion und der damit streng verbundenen Moralitat, Ha. aus dem auf 4 Seiten gedruckten trocknen Canisius frag: schen nach äußerlichem Glanz, dünkelhafter Unglaube, kosz mentarisch erlernte, und höchst einseitig ausgebildet, Chris mopolitischer Indifferentism gegen Glauben, Vaterland und stenbrüder von einer verschiedenen Glaubenslehre, schaus Dynastie, Wucher mit dem Augenblick, Lurus und Genuß, dernd ansah. Jeßt aber, werden ihr die Grundsäge der Reli- mehr aus den Häusern der Ältern, als aus den, vom gion gründlich vorgetragen, die Pflichten gegen König, Staate so sorgfältig gehütheten Unterrichts Anstalten, Vaterland, kirchliche und weltliche Vorgeseßte in die jugendlichen Gemüther gekommen!? Kräftig weit bestimmter erklärt, Aufschlüsse von der christlichen To schildert hier Endrödy die Nachläßigkeit und verschrobene Uns leranz gegeben, ja, zum moralischen Genuße des heiligen sicht mancher Våter und Mütter, die Verse des PalingeAbendmahls viel zweckmäßiger vorbereitet; auch häite vor nius anführend: 50-70 Jahren die jest bestehende Aufsicht des E. Statthalterey Rathes, und der Districtual Oberdirectoren, über die Schulen nicht so gewacht.

[ocr errors]

Es mögen wohl, fährt der achtungswerthe Herr Rece tor fort, auch noch heut zu Tage manche Mängel vorzufin= den seyn; doch rühre aber die angeregte Sittenverderbniß, vielmehr von ganz andern Ursachen her. Üben denn diejeni gen, die in der ältern Epoche erzogen worden sind (frägt Er) mehr Menschenliebe aus, sind sie denn nicht von dem heutigen Lurus auch fortgerissen, wollen sie vielleicht nicht mehr scheinen als seyn? Edle und unedle Menschen gab es ja zu jeder Zeit, da das Unkraut, wenn es auch nicht aus gestreut ist, immer mit dem Guten hervorschießt.

Si tibi lascivi aut alia ratione pudendi

[ocr errors]

Contingunt nati, tu tu culpandus et hujus
Causa mali es demens pater, et quatiendo flagellis
Qui pueros neglexisti, nec moribus, aetas
Dum mollis poterat flecti, facilique labore
Institui, nondum vitiorum adstricta catenis,
Curasti imbuere et virtutibus exornare
Neglectis animis aluisti corpora tantum,
Ut pecudes faciunt, Hinc est urbica Silixque
Et caprificus inest, quibus urbs nunc omnis abundat.

II. Beschreibung des Schloßes Detrekö im Prekburger. Comitat, von Bar. Aloys Mednyánsky.

Die heutige Erziehung (fährt er fort) sen wohl auch Recht Aießend erzählt Baron Mednyánsky, daß die deßwegen zweckmäßiger, weil sie die Geistesfähigkeiten mehr Erbauung des Schlosses Detrekö (deutsch Blasenstein) zu entwickeln sucht. Auch sey man zu unserer Zeit immer dem Stammvater der Balasaischen Familie, aus welcher und immer aufmerksamer geworden, daß die Menschen nicht mehrere Helden entsproffen, zugeschrieben wird, obwohl nur Maschinen, sondern zum Ausüben der christlichen Pflich, diese Vermuthung factisch nicht erwiesen werden kann. Der ten, und zu einsichtsvollen Staatsbürgern gebildet seyn Grundleger soll Detre (Dietrich) geheißen, und um 1263 follen, was nur dann möglich ist, wenn der Verstand von gelebt haben. Andere, die besonders im siebenzehnten Jahre Jugend auf geleitet und geläutert wird. Eine folche hundert so pedantisch gerne römisirten, meinen das Schloß gründliche und wahre Aufklärung, unterrichte den Bürger, wäre von einem römischen Anführer Tetricus erbaut worden. warum er eigentlich den Geseßen gehorchen müsse; wie noth Eben so unbestimmt ist es auch bis jegt, auf welche wendig sein Gehorsam, sein Fleiß, gute Wirthschaft, Art, die Augsburger Großhändler Fugger in den Besitz

[ocr errors]
[ocr errors][merged small]

dieses Schlosses gekommen, vielleicht zu jener Zeit wie der

[ocr errors]

Dieser brauchte aber zur Fortfehung des 30jährigen eine Zweig der Balassaischen Familie, sich nach Siebenbür- Krieges Geld, und verkaufte Detrekö dem Grafen Paul gen überpflanzte, und das damahls an der feindlichen Gränze Pálffy um 130,000 fl., und damit er diese Summe nicht liegende Schloß verkaufte, auch konnte sie es in den alten, zurückzuzahlen habe, ließ er noch, durch Pálffy 50,000 fl. stürmischen Wahlzeiten dadurch verloren haben, daß sie und 1000 Megen Frucht entrichten, auf welche Weise nun einer glücklicheren Königspartey unterlagen. die Pálffy's seit 1634 im Besige des Schlosses, und der

Als die blutigen Zwiste zwischen Zápolya János und dazu gehörigen Güter blieben. Ferdinand I. ausbrachen, focht ein Balassa, Nahmens 1705 nahm es Ocfkay, einer der Rákóczischen AnfüßMenyhart an der Seite des Zápolya. Nach dessen Tode rerein; 1707 verließen es die Rákóczischen Truppen wiewollte Balassa Menyhart, eben zu Ferdinand I. übertreten, der. Heute zu Tage ist das Schloß in Ruinen, wie das weil es ihm mit Martinuzzi sich zu vertragen hart schien, als diesem Hefte angehängte Kupferblatt sie fehen läßt. Die Minister. Mönch, dieser mit den Abgesandten des Königs Pálffy's sorgten für die Erhaltung desselben nicht, und so übereinkam, und Siebenbürgen im Nahmen der Isabella rollen auch hier, wie in vielen andern ungarischen Schlössern, ihnen einräumte. Dieß reuete aber Isabellen, sie zog das die bemoosten Steine düster von den Gemächer - Mauern her 1556 wieder nach Siebenbürgen, und seßte den Balassa herab, wo einst mächtige Helden hausten.

Menyhart zum Landes- General ein.

Aus der kurzen geschichtlichen Darstellung, leuchtet des

Ferdinand I. König von Ungarn merkte es bald, daß Baron Mednyánsky edler Sinn für historische Treue das Meiste von der Tapferkeit des Balassa Menyhart ab. hervor, die er auch in dem, gemeinsam mit dem Hofrathe hänge, schickte also den Báthory András und Thurzó Bar. Hormayr herausgegebenen historischen Taschenbuch Ferenz, Balassa's Schwager, an ihn, um ihn der Isabella 1820-1823 rühmlich beurkundete.

abwendig zu machen. Nicht zu bewegen war er aber, bis III. Fortsehung einer früher angefangenen eth= die Krankheit der Isabella, deren Tod dadurch im Vors nographischen Abhandlung über Ungern, von aus zu sehen war, ihn umgestimmt hatte. Er nahm es Johann von Csaplovice. nähmlich wahr, daß die Regierung des jungen Zápolya nicht fest genug seyn würde, indem der Fürst seinen Rath=

[ocr errors]

Der muntere und scharfsinnige Geist des ethnographische

gebern zu sehr nachhing. Balassa neigte sich daher vor statistischen Zusammenstellers, ist auch in dieser Fortsetzung Ferdinand I. unter der Bedingung, daß er statt seinen sichtbar. Schade daß seine Bemerkungen nicht so erscheinen fiebenbürgischen Gütern, in Ungarn andere erhalten solle. können, wie sie ursprünglich geschrieben sind.

Da löste Ferdinand I. im 1561 Detrekő von den Fuggern mit 32,000 Gulden aus, und gab es dem Balassa Menys hart.

Hier handelt Herr v. Csaplovics von den verschiedenen Religions - Genoffen, und geht alle in Ungarn sich besinbende Nationen und Völkerschaften durch, wie sie sich zu diesem oder jenem Glauben bekennen.

Balassa István, der Sohn des Erwähnten, der 1568 starb, errichtete in seinem Schloße Detrekö, eine Buchdrucke Die R. Katholiken sind: Ungarn, Slowaken, Deuts rey, und ließ dort mehrere protestantische Schriften, als ein sche, Wenden, Croaten, Slavoniten, Schokagen, Ar= eifriger Anhänger der Augsburger Confession, drucken. Die menier, Franzosen, Italiener, Clementiner, Zigeuner, Postille des berühmten Predigers Bornemisza Peter, kam Walachen, nur in einem einzigen Dorfe in Banat. 1584 hier heraus unter diesem Titel: Predikatziok egész Die Lutheraner sind meistens Slowaken, es gibt deren esztendö által minden Vasárnapra rendeltetett Evan- aber auch Ungarn, Deutsche, Wenden; im Gömörer - Cogeliomból iratott. B. P. által. Überhaupt wurde die mitate auch einzelne Zigeuner. Reformation in Ungarn durch solche Privat Druckereyen der Großen verbreitet, da sich diese Herren, der Reformatoren zugleich eifrig angenommen haben.

Die reformirte Kirche zählt hauptsächlich nur Ungarn ; vierzehn flowakische Gemeinden im Zempliner- und UngherComitate, einige deutsche Gemeinden zerstreut im Königreiche; Raisen in zwey Ortschaften..

Zu der griechisch-katholischen, bekennen sich Rusniaken, Walachen und Slavoniten.

Als später das Schloß Detrekö, seine Thore dem Für ften Bethlen Gábor, nach einem kurzen Widerstand bald aufschloß, blieb es in dessen Gewalt, bis ihn der Fries de nach Siebenbürgen rief. Nach Abzug des Fürsten, kam Zu der griechischen nicht Unirten, Walachen, Serbler nun Detrekö in die Hände des Königs Ferdinand II. und Griechen.

In dieser Hinsicht benannte der Ungar die verschiedes V.Gedanken zur Vervollkommnung der (ungart fen) Literatur. Von B. S. nen Glauben, den römisch- katholischen ausgenommen, nach

Verschiedenheit der Zungen. Die griechisch unirte Religion: Ein wohlgemeinter Auffaß, welcher in manchen Punc= heißt nähmlich bey ihm: die Russische, die lutherische ist für ten das ganze ungarische Publicum, meistentheils aber doch ihn, die slowakische Religion; die ungarische ist die Refor. ungarische Schriftsteller angeht, B. S. eifert wider die vers mirte. unglückten Neologen, wie Barczafalvi, Szabó ¿c. waren, und Man könnte wohl, sagt Herr v. Csaplovics, in ethno- Kassai ist, macht aber selbst auch ein paar Schnißer. Start graphischer Hinsicht aber freylich wird das nicht im All- állítás, schreibt er államány; Sonderling, ist ihm gemeinen gemeint seyn, die Eatholische Religion in Un im ungarischen, Különez, da, különösködö in der garn, die Religion der Großen; die protestantische, des Sprache schon vorhanden ist; feyerlich, überseht er durch Adels; die griechische, die der Kaufleute, und die griechisch ünnepély, wo, innepi beffer wäre. Übrigens sind unirte, die der Unterthanen nennen. seine orthographischen Regeln gründlich, seine Ansicht über

[ocr errors]

--

Die Zahl der Katholiken soll nach den drey erzbischöf: profaische und poetische Sprache richtig, sein Geschmack rein. Die vier festen Paragraphe der zweyten Hälfte dieser lichen und sechzehn bischöflichen Schematismen vom Jahre 1819, insgesammt 4,935,056 betragen. Herr v. Csaplovics Abhandlung find so sehr wichtig, daß sie einem jeden angemeint aber, daß in den Schematismen auch viele solche Orts henden Schriftsteller dringend anempfohlen werden können, schaften enthalten seyn mögen, die sich zu der griechisch. nur ist der Styl am Schluße etwas nachläßiger gehalten. unirten Kirche bekennen. Seine Zahl ist 4,522,380.

Unirte sind in vier bischöflichen Districten: 625,300. Die Anzahl der in den vier Superintendentien woh. nenden Lutheraner ganz genau zu bestimmen, glückte es Herrn von Chaplovics bisher noch nicht, seine wahrschein liche Zahl ist: 820,000 Seelen.

(Die Fortseßung folgt).

Literarischer Anzeiger.

104) Ahrenlese. Auswahl von Sinngedichten, Grabschriften und Elegien; den lateinischen Dichtern des XVI. XVII. u. XVIII. Jahrhunderts frey nachgebildet von P. A. Budik 8. Wien.

Die gleichfalls in vier Superintendentien getheilten Mörschner und Jasper. 1821. 2 fl. W. W. Dicß Werk, dessen Reformirten zählen 1,198,000.

[merged small][merged small][ocr errors]

Herr von Csaplovics schließt mit der Anmerkung, daß er zu diesem Abschnitte noch manches zu bemerken hätte was aber einst später nachfolgen würde.

IV. Bertheidigung der aristippischen Lehre.

Von R. J.

Erfcheinen in jeder Rücksicht erfreulich ist, wäre im Archiv früher schon besprochen worden, hätten wir den Freunden der Dicht. kunst verheißen können, daß Herr Bu dik an der Fortseßung dess selben arbeiten werde. Da wir so eben weitere Proben aus seis ner Ährenlese erhalten, so beeilen wir uns, diesem Werke jene Aufmerksamkeit zu schenken, deren es in den Augen jedes Kunstbetretene Bahn unermüdet verfolgen, wozu seine glückliche An

richters vollkommen würdig ist. Möchte Hr. Budik, die einmahl

stellung an der größten Bibliothek der Monarchie, so bedeutenden Vorschub gewährt und wovon einst im Wiener - Converfae tionsblatt Proben hervortraten, die durch gefällige Einklei dung, wie durch innere Gediegenheit und durch einen, in classi, scher Schule gebildeten Versbau, allgemeinen Beyfall erhielten. In den, der ungarischen politischen Zeitung des Herrn Hr. Budik hat nicht überseßt, sondern nach ge bi la von Kultsár beygelegten Hasznos mulatságok (nügliche det. Er fühlte sich, wie er in der Vorrede sagt, als überseher Unterhaltungen), griff ein Ungenannter 1819 Nr. 36 das arie zu beschränkt und wollte daher dem Genius der deutschen Spra stippische philosophische Prinzip an, hier wird nun dasselbe che und seiner Einbildungskraft einen freyern Weg bahnen. Wie reiner aufgefaßt, und in einem beffer gemeinten Sinne, glücklich er in seiner poetischen Einkleidung des Gedankens war, zeige unter andern folgendes, der Manier der Griechen nach. des Aristippus dargestellt. R. J. vertheidiget seinen welts gebildete Epigram Jacob Sannazars: männlichen Philosophen, mit Vorliebe, aber zugleich gründe lich, bringt Stellen alter und neuer Schriftsteller für und wider ihn an, und beweist, daß die aristippische Lehre nur von den stolzen Stoikern, und besonders den Cynikern ver. schrien worden sey.

[ocr errors]

De Alphonso Duce Calabriae,
Alphonsus magnum dum trajicit Apenninum;
Castraque non solita primus in Alpe locat:
Armorum sonitus, galeasque, aerataque tela
Silvarum dominae pertimuere Deae.

WON 251

Nec minus occultas Satyri petierė latebras
Assueti imbelles ante videre feras:
Spectaruntque procul celsa de rupe silentes;
Agmina dum, et magnos cogeret ille duces
Atque aliquis signa adspiciens, miratur, et inquit:
Imperium vobis urbis, et orbis erit,

[ocr errors]

'Das einstimmige Urtheil, welches das Inland über die Brauchbarkeit der frühern Schriften des Verfassers in der öster. milit. Beitschrift, Jungheft 1818, und Julyheft 1820 so wie das Ausland in den ökonom. Neuigkeiten 19. Jahr gang 3. Heftes, und in Hundeshagen Encyklopädie der Forstwissenschaft erster Band desgleichen ein Heine, Cotta, Maj. Greipel und andere competente Männer so vortheilhaft ausgesprochen haben, ließ bey dem bewiesenen Fleiße und dem wissenschaftlichen Streben des Verfassers, allerdings

Rühn mit siegendem Schritt' auf der Alpen beeisetem Rücken
Gehet Alphons den Weg seines unsterblichen Ruhms.
Furchtbares Waffengeklirr, und die strahlenden Bliße der hoffen, daß derselbe bey Bearbeitung der zweyten Auflage et

Schwerter

Schrecken die Götter des Walds bang aus den Höhlen heraus.
Hoch auf Felsen entflieht die Schaar erschreckter Satyren
Ungewohnet des Kriegs eiserne Männer zu schaun.
Alle besehen erstaunt mit ehrfurchtheiligem Schauer

was Vorzügliches liefern werde.

Der Verfaffer hat in dieser Auflage die gemeine Rechen. kunst von der allgemeinen oder der Algebra getrennt, die Grundsäße und Regeln der erstern vorausgeschickt, und, nachdem der Anfänger dadurch auf die allgemeinen Lehren gleich. Wie auf dein Wort, o Held! schnell sich die Masse bewegt. sam unvermerkt vorbereitet wurde, die leßtern folgen lassen. Da spricht Einer — doch leise — (die Furcht hat Stille gebothen), Dadurch, und auch, weil der Verfasser von den ursprüngGötter! vor diesem`erbebt, wenn er dem Himmel sich naht. lichen zwey Rechnungsarten, der Addition und Sub. Daß der Schlußgedanke in der Nachbildung viel poetischer der übrigen abgeleiteten Rechnungsarten, der Multitraction ausging, und die Beweisgründe für die Regeln ift als im Original, ist nicht zu läugnen. Es ist also vielmehr plication, Division ze. darauf zurückführte, hat er die deutscher Dichtkunst erfreulich, wenn Hr. Budik sie noch ferner für Anfänger sonst so schwierigen Puncte der Algebra, fo leicht mit solchen Blüthen bereichert, wenn er die modernden Schäße faßlich und einleuchtend darzustellen gewußt, daß auch ein mits längst verflossener Jahrhunderte aus dem Staub hervor sucht telmäßiges Talent dadurch in den Stand gesezt wird, sich in und in einem anmuthigen Gewande der Mitwelt wiederbringt. dieser nüßlichen und nothwendigen mathematischen VorbereiWer mit den lateinischen Dichtern der leßten drey Jahr- tungslehre bey gehörigem Eifer und Fleiße, ohne Mitwirkung hunderte vorzüglich mit jenen des sechszehnten und siebenzehn eines Lehrers, nur begreiflich mit mehr Aufwand an Zeit, ten Jahrhunderts bekannt ist, wird zugeben müssen, daß meh selbst gründlich zu unterrichten./ rere aus ihuen, ale Sannazar, Douza, Lotichius, P. Bem./ bus, Castiglione, Flaminius, Johannes Secundus, u. A. sich schon so oft ausgesprochenen Wunsch, für Anfänger der Mathe. Sehr erfreulich ist es uns, sagen zu können, daß wir den classische Muster zu ihrem Vorbilde gewählt haben; allein nur matik in der Lehre von den Gleichungen allgemeine Regeln als zu oft in eine Breite des Gedankens verfielen, welcher bey der Anhaltspuncte aufzustellen, nach welchen sie aus den gegebenen Übersetzung nur durch eine poetische Nachbildung abgeholfen wers Bedingungen einer algebraischen Aufgabe die zugehörige Gleis den konnte. Das hat Hr. Budik eingesehen, und deßwegen chung sicher formiren können, hier realisirt finden; ob sie gleich auch den Weg der Nachbildung gewählt. der Verfasser in seiner Vorrede, bescheiden nur einen Versuch nennt.

[ocr errors]

Wir werden in diesem Blatte nächstens mehrere weitere Pro ben aus der Fortsehung seiner Ährenlese liefern, welche mit dem zweyten Bändchen, das mit einem General Inder und Lehrbuches zwar nur vorzüglich Anfänger, und solche IndiviDer Verfasser hat ben Bearbeitung dieses arithmetischen einer Angabe der lateinischen Authoren versehen seyn foll, ge- duen im Auge gehabt, die sich dem Forstfache, der Meßschlossen wird. Auch soll Hr. Budik bereits länger die nöthigen und Baukunft widmen, aber er hat die theoretischen Gründ Quellen zu einer Geschichte der lateinischen Dichtkunst der dren de jeder einzelnen Lehre so einfach, und das Ganze dem vors lehten Jahrhunderte sammeln, wozu wir ihm Lust und Muth habenden Zwecke gemäß doch so vollständig und deutlich zu bes

wünschen.

105) Lehrbuch der Rechenkunst und Algebra, zum öffentlichen Gebrauche für Individuen, welche sich dem Forst. fache, der Meß- und Baukunft widmen, so wie zum Selbstunterrichte für jeden Liebhaber dieser Wissenschaft. Von G. X. Winkler, Professor der Mathematik an der P. r. Forstlehranstalt zu Mariabrunn. Zweyte, ganz um gear, beitete Auflage gr. 8. 386 S. Wien 1822. Gedruckt bey Strauß; im Commission bey Heubner.

handeln, und die Anwendung auf dem bürgerlichen Geschäftsbetriebe so interessant zu wählen gewußt, daß auch schon gebildetere Mathematiker, dasselbe nicht unbefriedigt aus der Hand legen werden, und es von Ökonomie- und Kammeralbeamten mit Nußen gebraucht werden kann.

Der Druck ist aus der Strauß'schen Officin mit noch wenig gebrauchten Lettern, daher scharf, bis auf einige Expoz nenten Ziffern, die wenigstene in dem vor uns liegenden Frems plare undeutlich sind. Das Papier ist schön und gut zu nen. nen, und zeigt bey dem mäßigen Preise von 2 fl. 15 kr. C. M.

daß der Verfasser, der diese Auflage selbst besorgte, mehr den d) gemeine grüne und gelbe Salbe, und Maulbeer. Deak owissenschaftlichen, als den merkantilischen Zweck vor Augen hatte. riom"); e) eine ordentliche weiße Salbe auf ein Seitel. Zum Kochen dieser Pflaster, wird ihm ein Termin von 14 Tagen bes willigt, und so oft Er während dieser Frist zum gebräuchlichen Ums

R

Bruchstücke veralteter Statuten einiger Gewerbszünfte in rühren alle der dazu nöthigen Säfte eintreten will, ist er schul

Ungarn.

Mitgetheilt von Herrn v. Csaplovics.

(Fortsehung).

-

dig, die ganze Zunft zu berufen, und sie zwey Mahl mit einem ehrlichen Mittagsmahle, Speise und Trank zu bewirthen; so zwar, daß, wenn die Meister damit nicht zufrieden wären, sie das Mittagsmahl dort verlassen können, und der Gesell ist schuls 1) Barbierer in Lewens vom Jahre 1700 (in unga- dig 12 fl. zu erlegen. «Quindena adveniente” mache sich derfelbe rischer Sprache). 1) Wenn ein Meister oder Geselle bekenne über das Kochen des Meisterstücks in Gegenwart der Meister er sich zu welcher Religion er immer wolle - den fønntägigen her; und muß so lange, als die Pflaster nicht vollkommen ab. Gottesdienst versäumt, ohne hinlängliche Ursache der Vernach gekocht sind, den gegenwärtigen Meistern mit ehrlichen Speisen läßigung dieser schönen christlichen Ordnung angeben zu kön- und Getränken serviren. Fällt das Meisterstück fehlerhaft aus, nen: so zahlt er zur Strafe eine Maß Wein nach den Gebrauch und sind damit die Meister nicht zufrieden, so zahlt er 12 fl. anderer Zünfte. - 2) Die 1mgänge dürfen unter der Strafe Strafe. Hernach ist er schuldig ein ordentliches, aus guten von ▲ fl. nicht versäumt werden. 5) Wenn ein Patient (Se- gekochten und gebratenen Speisen, und aus guten Wein **) bes eigentlich Verwundete), sich bereits durch einen Mei- bestehendes Meister mahl zu geben, und dazu alle Meister fter verbinden ließ, diesen nachher verläßt, und einen andern sammt ihren Weibern einzuladen; und wenn dieses der Zunft Meister aufsucht: so ist dem leßtern nicht erlaubt, denselben nicht gefallen sollte, wenn es nähmlich nicht mit tauglichen aufzunehmen; denn wenn er ihn verbindet, oder auch nur die Speisen und Getränken ausgestattet wäre: so zahlt er 24 fl. auf Hand anliegt, wohl wissend, daß der Verband von einem an, den Zunfttisch hin. Den folgenden Tag ist er schuldig, auf die dern Meister schon besorgt worden: so zahlt er 2 fl. Strafe; edlen Zunftartikel zu schwören, und einem jeden Meister einen das zweyte Mahl 4 fl.; sollte er sich dasselbe aber auch zum Ducaten zu erlegen, worauf er in das Register der edlen Zunft dritten Mahl, diesen Gefeßen zuwider, zu Schulden kommen eingeschrieben wird. 18) Wenn ein Gesell entweder wegen lassen alsdann ist die Strafe 12 fl. ohne alle Schonung und Hin, und Herschleudern, oder wegen Besoffenheit, oder wegen Begünstigung. 6. Wenn so ein ehrlicher Patient seine Zu. Kartenspiel, oder wegen Umgang mit schlechten Weibsbildern, flucht wegen der Heilung zu einem Meister nimmt, dieser aber zu lange von seiner Werkstatt ausbleibt, oder auch auswärts die Gefahr der Wunden wohl einsehend, die Zunft zur Besich irgendwo die Nacht zubringt, ein Patient aber während seiner tigung (der Wunde) zusammenruft: so ist der Verwundete schul. Abwesenheit vergeblich Hülfe sucht, und zu einem andern Mei. dig, der ehrsamen Zunft dafür 1 fl. zu zahlen; ist die Hirnhaut ster geht: so ist der Gesell schuldig feinem Meister den Schaden verlegt, und die Zunft versammelt sich in der Wohnung des zu ersehen, und so viel zu zahlen, als der andere Meister von Kranken, so zahlt er für die Spaltung (Trepanation) feines dem Patienten bekommen hätte. 19) Jeder Gesel ist verbuns Schädels Thaler, und den folgenden Tag für die zweyte Oper den im Hause seines Meisters zu schlafen, um Tag und Nacht ration eben so viel. — 11) Da die Wiedereinrichtung des Kinns in der Werkstatt bey der Hand zu seyn. Sollte er nicht zu Hau. und des Schulterbeines, Amputation der Hand und des Fußes, und Schädelspaltung, die ganze Zunft angeht: so ist es kei nem Meister erlaubt, sich darüber herzumachen, ohne vorher die ganze Zunft dazu versammelt zu haben; denn sonst zahlt ein solcher die Strafe von z fl., das zweyte Mahl 4 fl. — Kein Meister erlaube sich einen Patienten zu sich zu locken, und auch sonst keinen Menschen, der eines Barbiers bedarf; fondern es frehe dem Patienten frey, nach Belieben einen Meister aufzus suchen; und wer dawider handelt, zahlt zur Strafe 2 fl., und auch der Patient wird von ihm weggenommen. — 14) Wenn ein Gefell in unsere Zunft aufgenommen zu werden wünscht: so muß er erstlich die Zunft begrüßen, und sich derselben vorstellen, bey welcher Gelegenheit er sich mit einem Ducaten einstellen muß. Dann ist er schuldig, als Meisterstück, sechserley Wundpfla. ster zu kochen, und zwar a) Déak villum magnum *); b) Spermet ranarum; c) eine Maß voll ordentliches gutes Aegyptiacum;

*) Richtiger Empl. Diachylon

[ocr errors]

se schlafen, so zahlt er 1 fl., das zweyte Mahl 2 fl., das dritte Mahl 3 fl., und wenn es noch öfter geschieht, so ist er abzus prügeln, und gehe alsdann seine Wege ***). 25. Der jüng ste Meister ist schuldig die Zunft zu bedienen, und bey Versammlungen der Zunft, sich nicht zu besaufen (meg - désregedni) um oft auf die älteren Meister, wenn sie etwas mehr getrunken hätten (meg borosodván) ****) Acht zu haben, und den folgenden Tag über alles Red und Antwort geben zu können. Wenn ihm der Zechmeister etwas befiehlt, und er folgt nicht, sey die Sache auch noch so gering, so ist er schuldig 1 fl. Strafe zu zahlen, denn er muß folgsam seyn.

(Die Fortsekung folgt).

*) Abermahls Diachylon.

**) Das war eigentlich die Hauptfache.
***) Meg-tsapatlassék, s mennyen dolgára.

****) Und so geschieht es, daß duo cum faciunt, idem non faciunt
idem. Unm. d. Überseßers.

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Verleger: Franz Härter.

Gedruckt sey Franz Ludwig.

« PredošláPokračovať »