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Ivanhoe.

welcher den Mahler zum Liebling feiner Zeit und aller gebildeten Nationen macht. Homer'n hat er die Kunst, die Scenerie und den Gemüthszustand seiner Personen in den vollkommensten Einklang zu bringen, und die Wirkung durch das Zusammenstellen beyder zu steigern, abges

Wir wissen dem Mahler Dank, beffen Hand uns das lernt; Shakespeare hat ihn gelehrt, durch einen Strich bei Ebenbild einer in der Geschichte berühmt gewordenen Pers Gegenstand seinen Charakter zu geben, hier alle Lichter um son überliefert, und sehen uns veranlaßt, beym Beschauen ein Lieblingsbild zu versammeln, dort durch düstere Naht des Portráts, das Merkwürdigste seines Lebens entweder in ein grauenvolles Bild zu mildern; der Geschichte Leben, das Gedächtniß zurückzurufen, oder uns mit seinem Thun und dem Leben eine künstlerische Form zu geben. Neben dienäher bekannt zu machen. Ist der Künstler nun aber nicht sem und anderm, steht noch die Gewalt der Contraste, die nur fähig`gewesen, uns ein treues Abbild zu geben, son- ungemeine Menschenkenntniß, die Zartheit des Gefühls, dern lebt sein Werk, gefellt sich Täuschung zur Wahr. die Erhabenheit der Denkungsart, der freye, überall das heit, dann zieht uns sein Werk künstlerisch und bistos Vaterland liebvoll umfassende Sinn, und die tiefe, sharfe risch an, und nicht bloß die Handlungen des Darges blickende Gelehrsamkeit des unerschöpflichen und unermüdli. stellten, sondern auch seine Denk- und Empfindungs, chen Mannes, der uns ergeßt, indem er uns belehrt, der weise wird uns anschaulich. Auf diese Weise haben wir uns lehrt, uns selbst erkennen, indem er uns ferne, freme ein Charaktergemåhlde vor uns, das Verstand und Gefühl de Personen und Begebenheiten vor Augen führt. in dem künstlerischen Vorwurf beachtend, auch in dem Bes Wir haben uns vorgefeßt, die Lefer mit Walter Scotts schauer Verstand und Gefühl anspricht. Ist aber dieß der historischen Schilderungen in der Reihenfolge bekannt höchste Vorwurf der Historien mahlerey? Hunderte zu machen, wie sie sich in der Geschichte entwis von Beschauern gehen kalt an den auf das kunstreichste aus. ckeln, und nicht in der Ordnung, wie der Verfasser fie geführten Porträts vorüber, höchstens des Mahlers Fleiß, uns überlieferte. Wir werden kurz den Inhalt der auf die seine glückliche Gabe zu treffen, sein Talent, den Zügen Geschichte sich beziehenden Roman darlegen, auf die voreinen anziehenden Moment abgelauert zu haben, preisend: züglichsten Schönheiten aufmerksam machen, und unsern Warum dieses? weil Porträts, wenn man religiöse Bilder, Umriß mit wenigen Bemerkungen begleiten. Madonnen j. B., 6., oder Gegenstände der Zärtlichkeit oder Wie hinsichtlich des künstlerischen Gehaltes, so auch Verehrung ausnimmt, dem Geist keine erhöhte Beschäftis in der chronologischen Reihenfolge, steht Ivanhoe an gung, der Phantasie keine Unterlage, und beyden, um der Spize. mit den neuern Ästhetikern zu sprechen, nichts zu spie len (im edelsten Sinne des Worts) geben.

Die Periode, in welcher dieser Roman spielt, fält ungefähr in das Jahr 1193, also gegen das Ende`der Res Walter Scott ist ein Mahler in den drey bee gierung Richards I. Löwenherz, und in die Zeit, zeichneten Graden. Seine Gemählde sind treu, lebendig wo man in England seine Rückkehr aus der Gefangenschaft und seelenvoll, und bald ist eine oder die andere dieser Ei eher wünschen als hoffen durfte, und wo sich der Adel der genschaften vorherrschend, bald verschmelzen sie sämmtlich in ganzen Unbeschränktheit früherer Zeiten überließ. Der Rits der reinsten Harmonie, und bringen jenen Eindruck hervor, ter JIvanhoe, Richards Freund, von seinem Vater vers

bannt, und lange von seiner Geliebten, Rowena, einer rakter sich seit undenklicher Zeit gestaltet haben mag. Der sächsischen Prinzessinn, getrennt, kehrt aus Palästina nach Held steht diesen Porträts an Gediegenheit nach, und nur England zurück, testeht auf einem Turnier in Gegenwart auf dem Turnier und bey Rebecca's Befreyung, fammeln sich des Prinzen Johann, der nach Richards Thron strebte, sei- glänzende Lichtstrahlen um seine Person: hohe Tapferkeit, ner und König Richards, so wie der alten Sachsen, und Sittenreinheit und echt ritterliche Treue sind seine einzigen folglich auch Cedric's, feines Vaters Feinde, wird aber Tugenden. Des Prinzen Johann's Partey wird durch einige selvst schwer verwundet, und verschwindet sogleich nach dem seiner Unhänger trefflich repräsentirt, und die Rohheit und Turnier, in welchem ihm König Richard, der dem Kampf- Ungebundenheit des Adels in jener Zeit, in wenigen charak. spiel mit verschlossenem Helm und unerkannt beywohnte, teristischen Zügen hingestellt. -Wer vermöchte es Rebeceinmahl gegen die Übermacht dem Gegner Hülfe leistete. ca's unendlichen Liebreiß ohne die tiefste Rührung vorübers Wir finden den Helden erst in einem Walde wieder, wo zugehen, und dem von ihr entbrannten Tempelritter Brian ein Jude und seine Tochter Rebecca sich des Schwerverwun- de Boisgilbert, der mit mancher Tugend homerischer Helden, deten angenommen haben, und ihn in einer Sänfte weiter die Schwächen und Laster derselben im verstärkten Grade bringen lassen. Sie stoßen mit Rowena, Ivanhoe's Va- an sich trägt, seine Leidenschaft nicht zu verzeihen ? — Wenis ter u. A. hier zusammen, und werden sämmtlich gefangen, ge Momente dürfen sich an Erhabenheit vergleichen, dem auf ein Schloß gebracht, das einem Freyherrn-von des Prin- Gerichte über Rebecca im Tempelhofe, wegen angeblicher zen Johann Partey gehört. König Richard sammelt in den Bezauberung Brians, dem Kampfe selbst, des löwens Wäldern die Geachteten, stürmt die Burg, und befreyt die kühnen, siegbekränzten Brian, mit dem, wundenschwaGefangenen, Rebecca ausgenommen, die ein Templer in chen Ivanhoe, dessen Berührung mit der Lanze hinreicht, sein Präceptorium entführt, wo der strenge Großmeister des daß der, von Liebe und Ehre zerrissene, in verzweifelte bereits entartenden Ordens, sie als Zauberinn verbrennen Nothwehr eingeklemmte Brian mit gebrochenem Herzen laffen will, wenn sie keinen Kämpfer findet. Unterdessen stellt und geschwundenen Sinnen, von der Gewalt Gottes" Prinz Johann seinem Bruder Richard nach dem Leben, die getroffen, zum ersten Mahle sieglos, zu Boden stürzt, und ser rettet sich durch seinen Arm, und der Geächteten Bey jener greise Cato, des Tempels Meister Lucas, erschüttert stand, eilt mit Ivanhoe in das Präceptorium, wo legterer zum Himmel ruft: „Fürwahr! das für die schöne Jüdinn kämpft, und sie befreyt, der König tes-Urtheil!" aber das Schwert des irrenden Ritters mit dem Szepter vertauscht, die Templer und Mitschuldige seines Bruders bestraft, diesem jedoch verzeiht; dann belohnt er die Treue der Geachteten, versöhnt Ivanhoe mit seinem Vater, und steht Die Periode, in welcher dieser Roman, in Deutschland ihn mit Rowena verbunden. Sein Anhang im Königreich unter dem Titel: „die Schwärmer," bekannt der Haupts ist stark genug, um ihn im fernern Besit seines Thrones sache nach spielt, fällt in das Jahr 1678 und 1679 also in zu sichern. die letteren Lebensjahre Carts II., der 1685 starb. Die künst

II.

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Old Mortality.

war ein Go te

In diesem Romane sind drey höchst gelungene Pors lerischen Zwecke Walter Scotts abgerechnet, welche er hier träts, nähmlich Richard selbst, Cedric und der Jude so wenig als in irgend einem seiner Werke, außer Augen Isaak; ersterer als historische Person, in den mannigfals segt, will er uns vorzüglich hier mit Thatsachen, Überlies tigsten Situationen, feinem Charakter treu, und frisch les ferungen und Charakteren der Geschichte einer, für Schottbendig, nach allen Seiten gezeichnet. Der zweyte ist der Res land fürchterlichen Zeit bekannt machen, in welcher die Verprájentant der alten Zeit, in seinem Thun und Wollen starr folgungen der Presbyterianer und also auch ihr Eis und eisern, wie die Mauern und Eichen, unter denen er fer gegen Neuerungen und Unterdrückungen, den höchsten grau geworden; vor nichts sich beugend als vor dem Recht Grad erreicht hatten.

der Gastfreundschaft und seines alten Königshauses. Der Heinrich Morton, der Sohn eines ehemahligen HaupJude endlich, ist das Prototyp seiner auf eine glorreiche Ver- tes der presbyterianischen Partey, liebt Editha, die Enke gangenheit stolzen, durch sich selbst erniedrigten, und durch linn einer königlichgesinnten und dem königlichen Hause treu die allgemeine Verachtung der rohen, Andersglaubenden, ergebenen Ecelfrau. Seine Handlungen während der fceuen, feindselig umschauenden Nation. Vielleicht aber Kämpfe zwischen beyden Parteyen, sehen seine Liebe außer paßt Isaak nicht ganz in das Gemählde des zwölften Jahr Zweifel. Nach der Schlacht an der Bothwell Wrink, hunderts, so stechend und abgeschlossen auch der jüdische Cha: (22. Juny 1679) flieht er nach den Niederlanden, wird dem

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Der Abt.

Prinzen Wilhelm von Oranien, dem nachmahligen König und benutte. Vielleicht gehört besonders Mortons LebensWilhelm von England bekannt, von ihm unterstügt, beförs geschichte in diese Reihe von Überlieferungen. Als Nebene dert und endlich wieder in den B sig seiner Güter einge personen sind die Charaktere der Edelfrau von Tillietudlem, setzt, wo ihm nach der Beruhigung des Parteybasses, die Luthbert's und Evandale's, so wie des armen rohen Stuarts Hand der schönen Editha, des Lebens reichen Zauber er gut gezeichnet und gehalten. schließt. Dieser romantische Liebesfaden spinnt sich durch eine Die Sprache ist im Ganzen nicht fren von dem FebReihe von Darstellungen durch, deren Lebendigkeit und ler, der Scotts sämmtlichen Romanen vorgerückt werden Intereffe vielfach und mit Recht gepriesen worden ist. Alle kann — daß der Ton ungleich gehalten, und der Styl die durch jene Kämpfe weltberühmt gewordenen Stellen, sind ein unbefriedigendes Gemisch der Zeitsprache, in welcher in eine mahlerische Nabe gezogen; die Charaktere sind so die Handlung spielt, und der neuesten Modes mannigfaltig als lebendig, historische Charaktere sind: der sprache sey; aber die derbe Kraft, ist in den Dialogen Herzog von Monmouth, den Scott ganz so geschil der Presbyterianer; der Ausdruck ihres unerschütterlichen dert bat, wie die Geschichte uns sein Bild überlieferte; Charakters, ihres schwärmerisch finstern Wesens und ihre mit seines Wesens ganzer Anmuth, mit der Schwäche seines Sprache, mahlt jene Zeit weit besser, als die kalten Histo Willens und der Güte seines Herzens. Ferner: der berühms riker, die uns in dieser Periode von Blutbad zu Blutbad te Dalzell in seinem altfränkischen Puke, seinem ehrwürs führen. digen Bart, den er als ein Zeichen der Trauer um Carl I. trug, und seit dessen Hinrichtung nicht hatte scheeren lassen; und mit der eisernen Festigkeit der Seele in Blick und Zü gen. Dann: Graham von Claverhouse mit dem liebs In historischer Rücksicht gehört Scott's Roman, The lichen Äußern, der unerschrockenen Seele und dem strengen, Monastery überschrieben, bloß in so fern in unsere Galler harten Geiste, in welchem Ehrgeiß und hochfliegende Plás rie, als er uns ein gelungenes Gemahlde des Zustandes von ne, unbeugsamer Stolz und kalte Grausamkeit unter einer Schottland während der ersten Hälfte des sechszehnten Jahr. gefälligen Hülle verborgen lagen. Mehrere Kritiker haben hunderts gibt, wo die protestantische Religion zuerst in Schotts mit Unrecht getadelt, daß Scott diesen Charakter in einem land um sich griff und die Schwäche des Regentenhauses, zu günstigen Licht gezeichnet habe. Scott hat die Züge hins die Willkühr und Zügellosigkeit des Adels nicht zu heme gestellt, wie die Geschichte sie gibt, und wie wir sie eben men, noch das Volk durch kluge Maßregeln in dem Drane bezeichnet haben; daß er diesen Charakter in dem Roman ge zu beruhigen wußte, den die neue Lehre, der Einfluß nicht so kalt und fühllos handeln läßt, wie er wohl in Frankreichs und Englands, und die unter sich uneinigen der Wirklichkeit handelte, dafür sollte man dem Dichter schottischen Großen erzeugten. Lebendig ist der edle Ens Dank wissen. Das vierte historische Bild ist John Bale thusiasmus gezeichnet, mit welcher die alten Katholiken an four, mit dem rothen Haar, der Adler - Nase, der brei- dem Glauben ihrer Väter hielten, lebendig sind die Wunder ten Brust; dieser berühmte sinstere Schwärmer, dessen Cha- hingestellt, zu denen schwärmerische Anhänglichkeit an Relis rakter vom Anfange bis zum Ende mit der größten Sicher- gionsmeinungen, das Gemüth zu entflammen vermag. heit und Treue, und mit dem kräftigsten Pinsel gezeichs Aber der Abt gehört dem Ganzen, nach der Ges net ist. fchichte, und zwar der schottischen Geschichte an, und Wir möchten die übrigen Charaktere, welche in die umfaßt in dieser Beziehung die für jenes Land merkwür Handlung eingreifen, nicht geradezu erdichtet nennen, wie digen Jahre 1567 und 1568, in welchen die Anhänger der ein schottischer Kritiker behauptet hat. Die vielfachen Quel. unglücklichen Maria Stuart ihre Königinn befreyten, aus denen Walter Scott schöpft, werden nach und hernach aber, als die Schlacht bey Longside verloren nach erst dem Publicum durch das Bemühen dieses uners war, und Maria sich in Elisabeths Schuß begeben müdeten Schriftstellers näher bekannt, und wir haben uns hatte, sich außer Stand sahen, der neuen Regierung lânbelehrt, daß viele Personen und Anekdoten, welche in ger zu widerstehen. Der Plan dieses Romans gründet Scotts Werken anfangs als dichterische Erfindungen getas sich im Wesentlichen auf folgendes.

delt oder gepriesen wurden, durch die Bekanntmachung hands Roland Grame wird als Waise von einem fchottischen schriftlicher Quellen und volksthümlicher Überlieferungen, ge- Edeln erzogen, und mit einer Tochter aus dem Hause Seys schichtlichen Grund und Boden erhielten, den der schottische ton (Seaton), Katharina, dem Dienste der Königinn Ma. Proteus nach seiner Weise, und stets geschickt bearbeitete ria von Schottland geweiht. Katharina und Roland lieben

sich. Roland erhielt einen Auftrag, der ihn nach Edinburgh Weib, das nicht die Selbstbeherrschung hat, ihren Launen, führt; die Grafen Murray und Morton bestimmen ihn für ihrem Wiß, gegen die Feindinn, Grenzen zu feßen. In der die Dienste der in dem Schlosse Lochleven gefangen gebals Scene, wo sie sich zu West Niddrie, Morgens den verbün= tenen Maria von Schottland. Er findet Katharina hier, deten Schaaren zeigt, dürfte der Kenner des weiblichen und verhilft mit andern Getreuen der Königinn zur Flucht. Herzens, einige Coquetterie nicht verkennen. Wir bewun» Die Schaaren, welche die Treue, die Religion, die ges dern die Feinheit, mit welcher unser Berfaffer hier zu Were rechte Sache um die Königinn versammelt, treffen das Heer ke ging, und die Geschicklichkeit, mic welcher er diesen Zug des, statt des einjährigen Jacob VI. die Regierung füb- anzulegen und darzustellen verstand. Die vorübergehende renden Murray, werden geschlagen und zerstreut, und Ma- Geistesverwirrung, in welche Scott die Königinn zu Lochria flieht von ihren treuesten Anhängern, worunter Ros leven verseßt dargestellt þat, gründet sich auf eine in den land und Katharina, begleitet nach der Dundrennan - Abtey, Memoiren jener Zeit mehrmahls wiederhohlte Thatsache; wo sie sich entschloß, Elisabeths Einladung zu folgen, und nur follen Scenen dieser Art sehr selten, und unseres Wis▪ mit ihrem weiblichen Geleite durch den Frith nach Cumbers sens erst in den leßten Jahren ihrer Gefangenschaft in Engs land überseşte. Roland's edle Abkunft ist erwiesen, und Ka- land Statt gefunden haben. Bey den vielfachen Leiden dies tharina wird seine Gattinn, als sie von ihrer Gebietherinn ser unglücklichen Frau, wird auch ein solcher Zustand nicht getrennt, nach Schottland zurückkehrte. Der Ubt, nach wel- unnatürlich scheinen, wenn ihn selbst die Geschichte nicht chem das Buch seinen Titel führt, ist nur eine unterges beglaubigte. ordnete Rolle.

Der Charakter von Murray ist mit wenigen Zügen Das Interesse, welches sich an Walter Scotts Romas treffend geschildert. Tapfer und kriegsgeübt, kurz und hers ne knüpft, hat sich vielfach in der kurzen Zeit ihrer Er- risch, durch die Verhältnisse mißtrauisch, durch seine Lage, scheinung durch die historischen Untersuchungen bewährt, zu grausam und selbstfüchtig, weniger von Natur, als durch denen seine Gemäßlde veranlaßten. So find uns seit der den Rath seiner Freunde fo zeichnet ihn die Geschichte, Erscheinung des Abtes, zwey neue in geschichtlicher Bezies so zeichnet ihn Walter Scott. Des Grafen Morton kalter hung so interessante als lehrreiche Werke über das Leben Eigensinn und anmaßendes Emporßtreben entsprechen dem dieser unglücklichen Königinn zu Gesicht gekommen. Das Bilde, das die Historie von ihm zurückließ, vollkommen. erste nennt sich: The Court of Holyroad: Fragments - Da der Held des Romans (Roland) kaum neunzehn of an old Story und hat in kürzester Zeit zwey. Aufla. Jahre alt ist, dürfen wir billiger Weise keinen zu großen Ans gen erlebt. Das zweyte sind die eben in London erschienes spruch an ihn machen.

nen Memoiren aus dem Leben der Königinn Maria von Das Gemälde der Zeit, in welcher der Abt spielt,. Shottland. Die Verfasserinn (Miß Benger) ist vorzüglich ist meisterhaft entworfen nur liegen die Schattenseiten, bemüht, das Jugendleben dieser Regentinn in ein klares welche weder der katholischen noch der protestantischen Pars res Licht zu stellen, und berichtet ausführlich über Maria tey in jener Periode fehlen konnten, zu verdeckt. Die Stuarts Aufenthalt in Frankreich, als Gattinn und Witwe Umrisse sind freylich treu und vollständig — und weiter des Königs Franz. wollte Scott vielleicht das Gemählde nicht ausführen.

Correspondenz - Nachrichten. '

Wie in dem Scottischen Romane, so steht auch in den Daß der Titel des Romans unpassend ist, wurde spon beyden genannten neuern Werken, Maria Stuart als ein an einem andern Orte getadelt, und etwas affectirt höchst reigendes, edles, aber leichtsinniges Weib gezeichnet durch das Beyspiel von Äschylus vertheidigt, der seine da. Eines Verbrechens wagt niemand mehr sie zu beschuls Stücke mehrere Mahle nicht nach dem Helden benannte. (Die Fortseßung folgt). digen ihre Irrthümer verdienen,bey so viel Anmuth, bey so hohem Geist und bey so viel Unglück, Nachsicht und Verges bung. Scott deutet vorzüglich in drey Momenten, das Charakteristische ihres Wesens an. Er läßt aus dem anfånglis Das Museum zu Prag. So eben verließ das I. Heft Hen Betragen der Königinn gegen den jungen Douglas der Verhandlungen der Gesellschaft des vaterländischen Museums schließen, daß sie ihre Gewalt über die Herzen der Mäns in Böhmen" die Presse. (M. S. Nr. 8. des Archives, Jännerheft). `ner, nicht nur als Königinn, sondern auch als Weib Es beginnt mit einem Vortrage des Herrn Geschäftsleiters, geltend zu machen nicht verschmähte, wenn es galt, sich Fürsten August Lobkowik, mit welchem die am 26. Hor eines treuen Dieners zu versichern. In der Art, wie sie sich der Herr Oberstburggraf Graf Kolowrat, und eine zahlreis nung Statt gehabte erste Versammlung eröffnet wurde. S. E. der Margaretha Douglas zeigt, sehen wir nur das schwache che Gesellschaft von Damen des ersten Ranges, erfreuten die

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Versammlung durch ihre Gegenwart. Der Herr Fürst fagte Universität, Herr 3ippe, mit 400 ft. M. W. Remuneration, darin: «Es möchte wohl keiner Rechtfertigung bedürfen, daß aufgenommen; endlich zur Besorgung des Kanzleygeschäftes der Verwaltungsausschuß, ungeachtet des äußerst kurzen Zeit- jährlich 200 fl. W. W. für einen Diener am Museum ebenfalls raums, seit welchen er die Leitung des vaterländischen Mu- 200 fl. W. W. bestimmt. Zu diesen Besoldungen und noth, feums übernommen, dennoch um von dem 16. §. der Grund- wendigen Auslagen, wurden die Interessen der Capitalien; zu gesete keine Ausnahme zu machen, die Aufmerksamkeit der laufenden Ausgaben, die prekären Einkünfte des Museums ges Versammlung auf jene wenige Gegenstände, über welche ihr widmet; ein Secretär aber aus Mangel an hinlänglichen bis jest Rechenschaft gelegt werden könne, leiten wolle." Nun Fonds, bisher noch in suspenso belassen. Als Kassier wählte folgt ein Rückblick auf jenen Zeitraum, welcher seit dieses In der Ausschuß, aus seiner Mitte den Herrn Grafen Franz stitut ins Leben gerufen ward, bis zu jenem Zeitpunct verfloß, Sternberg Manderscheid; zum Geschäftsleiter den Herrn wo der Ausschuß die Verwaltung von der bis dahin bestande. Fürsten August Lobkowiß. Das Siegel der Gesellschaft nen provisorischen Leitung übernahm. Hierüber enthielt bereits ward entworfen; und dem Bibliothekar und Custoden, die die erwähnte. Nr.8 des Archivs das Bedeutendere, wozu hier man ins Handgelübde nahm, die nöthigen Instructionen hins eine nähere Angabe der wichtigsten, dem Museum dargebrachs ausgegeben. Rücksichtlich der öffentlichen Benütung und des ten patriotischen Geschenke nachgetragen wird. An der Spike Besuchs der Sammlungen, sind darin die nöthigen Weisungen der Sammlungen steht gewiß jener literarische Schat, welchen enthalten. Zur Besichtigung der Sammlungen ward der Mitts der würdige Präsident, Herr Graf Caspar Sternberg, woch jeder Woche gegen die beym Präsidenten oder Geschäftse dem Museum darboth, an getrockneten Pflanzen, an 9000 Ar. leiter zu lösenden Eintrittskarten bestimmt; zum Besuche der ten, 30 Kisten mit Fossilien Abdrücken der antediluvianischen Lesezimmer und für das gelehrte Publicum sind Dienstag, Flora, oroktognostischen und geognostischen Sammlungen, Mittwoch, Donnerstag, Freytag und Samstag, im Winter vorzüglich in Hinsicht auf Böhmen, an seiner in Bezug auf von 9 bis 1 Uhr, im Sommer von 9 bis 12 Uhr Vormittags, Naturwissenschaften und die Sciences exactes reichen Biblio. dann von 3 bis 6 Uhr Nachmittags bestimmt, den Fremden aber thek, 4061 Bände, mit mehr als 42,000 Kupferstichen. der Zutritt stets gestattet. Die Zeit der Eröffnung wird dem Publicum, sobald als thunlich, bekannt gegeben werden. Der Vermögensstand der Gesellschaft ist, summarisch, fol.

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Einen andern kostbaren Theil des Bücherschaßes des Museums, macht die Brzeznißer - Bibliothek aus, von mehr

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als 500 Inkunabeln und Manuscripten, ein Geschenk des Gras gender, sie besißt: An Capitalien: Landtäflich versichert à 5 pt. 87,600 fl. fen Rolowrat Krakowsky, und um so merkwürdiger, als der größte Theil davon, die Büchersammlung des in W. W. An ständischen Obligationen, 9875 fl. 47 kr. W. W. Raudniß ehemahls bestandenen Klosters ausmachte, welches An Verlagsartikeln 10,805 fl. 7 kr. W. W. Kasse, Barschaft im Huffitenkriege zerstört, die Bibliothek aber, von einigen mit Ende December 1822, Summa 2706 fl. 35 kr. Zusam Brüdern, nach Brzeznis geflüchtet ward: daher gewiß die al men 110,987 fl. 29 kr. M. W. An jährlichen Einkünften. teste, im Lande bekannte, Sammlung der Art ́genannt wer. DieJuteressen von 87,600 fl. Capital à 5 pCt. 4380 fl. W. W. den darf. Interessen von 9875 fl. 47 kr. ständischen Obligationen à 2 kr.

Die Sammlungen an Mineralien des Herrn Oberst. 2 1/2 pCt. 206 fl. 25 kr. An ordentlichen subscribirten Beyträburggrafen Excellenz, dann Sr. Excellenz des Herrn Grafen gen 2430 fl. Summa 7016 fl. 25 kr. W. W. Hiervon die firen Hartmann die pomologische Sammlung Sr. Excellenz Auslagen an Besoldung, Miethe, Steuer 5550 fl. W. W., so des Oberstlandmarschalls, Herrn Grafen von Wratislaw➡ verbleibt ein Rest von 1466 fl. 25 kr. W. W., welche das ein. die zoologische Sammlung des Herrn Gouverneurs in Gräß, zige Einkommen sind, auf welches bis jeßt die Gesellschaft zu Grafen Franz Hartig die äußerst merkwürdige botanische Baulichkeiten, inneren Einrichtungen, neuen Anschaffungen, und Conchylien - Sammlung, welche unser gelehrte Landsmann kurz, zur Ausbildung und Erweiterung der Anstalt rechnen Hänke auf seinen Reisen zusammenbrachte ~der Tallen, darf: indem die kleineren Zuflüsse an Geschenken ic. prekär sind. bergische Coder aus dem Stifte Ofsegg - die Königinn. Aus dem Gesagten wird ersichtlich, daß die innere Organisirung hofer Handschrift, das älteste Denkmahl böhmischer des Geschäftsganges des Museums vollkommen beendet ist. Poesie, dargebracht durch den Bibliothekar Hanka zc, Ein Die den Ehrenmitgliedern zu ertheilenden Diplome, enthalten Fond von 110,987 fl. 29 kr. W. W. wurde dem Verwaltungs- Verzierungen, welche an mehrere Naturforscher Böhmens ausschuß unter dessen Mitgliedern sich mehrere der ersten Grün. erinnern, Schmidtia utriculosa in der Mitte, führt den Nah. der und provisorischen Letter befinden, übergeben. Mit gehö, men eines unserer eifrigsten Pflanzenforscher, der den Wissen. riger Berücksichtigung der dem Museum zu Gebothe stehenden schaften zu früh entrissen wurde, um seine Flora Böhmens zu Mittel wurde nun ein Bibliothekar, mit 500 fl. E. M. in der vollenden und zu sichten. Sie wurde von Dr. Carl Preßt in Person des verdienten Philologen Wenzel Hanka, der früher Böhmen entdeckt, und von dem Botaniker Seidl zuerst bez schon provisorisch die Bibliothek besorgt hatte, angestellet, und schrieben. Zu ihrer Seite steht das bescheidene Ornithogallum ihm, wegen seiner besonderen Verdienste, dann der ihm juge, bohemicum, das schon Johann Czerny, Arzt in Leutomischl wiesenen böhmischen Correspondenz, eine Personalzulage von in dem böhmischen Herbarz vom Jahre 1517 als eine von dem 100 fl. E. M. bewilligt. Zum Eufteden der zoologisch botani. Ornithogallum luteam unterschiedene Pflanze angeführt, Ezaußschen Sammlung, ward mit jährlichen 500 fl. E. M. Dr. Carl ner später als eigene Art bestimmt hat. Links, Sternbergia colchiciflora, von dem Grafen Frans Borsiwog Preßlgur Besorgung des mineralogischen Theis les, der Adjunct an der chemischen Lehrkanzel der Pragers Waldst ein nächst Ofen entdeckt und benannt. Aus der reche

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