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ten Ede erhebt fich Saxifraga Sternbergii, wie die vorige, nach denen es sich nicht vertheidigt, sondern zur Vertheidigung eine der verehrten Präsidenten benannt, um sich mit der Za- scharfe Flüßigkeit, die es in einem Säckchen unter dem Kinn lugania triloba zu vereinigen, die den Nahmen zu Ehren Adam sammelt, gegen die verfolgenden Hunde und Jäger sprißt. Baluzansky's von Zalupan, Drs. und Professors der Prager. Die oft gehäuft und verworren beysammen liegenden Kno. Universität, von Persoon erhalten hat. Er schrieb ein Pflanzen, chen bekannter und unbekannter Thiere, die einzeln oder vereis system, das im Jahre 1604 erschien, in welchem schon von nigt entdeckten ganzen Scelette, liefern einen hinreichenden Bes dem Geschlechte der Pflanzen gesprochen wird. Aus der linken weis, daß diese Thiere einst unsere Gegenden bewohnten. Ede erhebt sich Waldsteinia geoides, die den Nahmen des Verfassers der seltenen ungarischen Pflanzen, unsers Mitgliedes Grafen Franz Waldstein trägt.

Künste und Wissenschaften waren in Böhmen durch Errich. tung der Universität in Prag unter Kaiser Carl dem IV. früh erblüht; uusere Nation, benachbarten Völkern an wissenschaftlicher Bildung vorangeschritten, trachtete diesen Ruhm während stürs mischen Zeiten zu behaupten.

Der Herr Geschäftsleiter schloßt seinen sehr befriedigenden Vortrag, in welchem zugleich auf die Wahl einiger Ehrenmitglie, der und vier Rechnungsrevisoren angetragen wurde, mit patrio. Von den wissenschaftlichen Instituten jener Zeit, verdient der tischen Wünschen für das Wachsen und Gedeihen des hoffnungs- von Kaiser Carl demIV. mit ausgezeichneten Freyheiten begünstig. reichen Institutes. An wirkenden Mitgliedern sind seit der Con- te botanische Garten genannt zu werden, er dürfte wohl Bituirung der Gesellschaft am 27. December v. J. neue zuge der erste Garten dieser Art in Deutschland gewesen seyn ? wachsen 1) Borschißky Johann. 2) David Aloys. 3) Hirnle An ton. 4) Kapaun Joseph, Freyherr. 5) Neubauer, Friedrich, Ritter. 6) Mittinger Franz, zugleich sammelnd.

Dieser Garten lag in der Heinrichsgaffe, auf der Neustadt Prags, an der Stelle, wo später Graf Franz Anton Spork ein Frauenkloster der Cölestinerinnen stiftete, das nach der AufheZu Ehrenmitgliedern wurden ernannt Sr. bung der Klößter in eine Tabaksgefäl - Direction verwandelt kaiserl. Hohheit Erzherzog. I o h ann, von Göthe Weimar, ist. Er gehörte dem Hofapotheker Angelus de Florentia, von scher Staatsminister. Berchtold, Friedrich, Graf, Cron, Carl dem er nachher den Nahmen Hortus angelicus behielt. Kaizer Martin, t. t. Gub. Präsidialsecretár. Carl befrente Haus und Garten von allen Steuern und Abga= A! 6 sammelnde Mitglieder traten dem In ben durch eine im Jahre 1360 in Prag ausgestellte Urkunde ; fitute bey: Baumann Ignaz, Pfarrer in Zbinis Brehm im Jahre 1373 wurde in einer Zweyten, von Baußen datirten Franz, Bergamts adjunct in Lukawiß. Damm Joseph, Med. Dr. Urkunde, die Steuerfreyheit auf die Person des Hofapothekers u. Brünnenarzt in Garlsbad. Devoti Joseph, Pfarrer in Sedleß. ausgedehnt und selbem auch die Mauthfreyheit, sowohl in BöhFranz Carl k. k. Bergrath und Bergoberamtevorsteher in Przi- men, als in dem deutschen Reiche zugestanden. Kaiser Wenzel bram. Kritsch Georg k. k. Bergrath und Bergoberamteverwal- bestätigte sämmtliche Freyheiten dieses Gartens dem Neffen ter in Joachimsthal. Grüner Sebastian Magistratsrath in Eger. seines vorigen Besizers, Ludovicus de Florentia im Jahre 1409 Hohenfels Rombaldi, von Wenzel k. k. District - Bergrichter und in Prag, mit ausdrücklicher Bedingung, daß dieser jenen GarBergmeister in Kuttenberg. Jühn Adalbert, Professor und Kon- ten mit wohlriechenden gewürzhaften Wurzeln zum Bergnügen Historialrath in Budweis. Klaudy Mathias, Magistratsrath in des Königs bebauen und bepflanzen sølle. (Quem quidem horBudweis. Kraibich Mathias Secretär Sr. k. Hoh. wailand des tum pro speciali consolatione nostra comisimus, per ipsum Herzogs Albert von Sachsen. Teschen. Likka Anton, Profeffor in Ludovicum, diversis redolentibus et aromaticis herbarum raNeuhaus. Marek Anton, Pfarrer in Thein. Nemel Jofeph, dicibus excoli et plantari). Wenige wissenschaftliche Institus Schichtmeister in Schmiedeberg. Nowotni Franz, Pfarrer in Lusch te mögen sich größerer Theilnahme, selbst in unseren Tagen tieniß. Pöschel Franz, k. k. Bergmeister in Mies. Pollak Andreas, rühmen. Pfarrer in Rokihan. Rasin Johann, Oberamtmann in Kollin. Schimal Mathias, Dechant in Schlan. Seidel Anton Stadts dechant in Beraun. Tachezi Johann, Domherr in Leitmeriß. Urban Joseph, Dechant in Chrudim. Weinhuber Jacob, Des chant in Chojau.

Zum Beschluß der Sihung, las der Präsident Graf Ea Spar Sternberg einen gehaltvollen Auffaß der von ausges breiteter Wissenschaft im Gebiethe der Naturkunde zeugte und eine Darstellung der Verhältnisse der Gesellschaft zu den Wis. senschaften und zum Staäte, zum Zwecke hatte.

Vieles von dem, was in jenen Tagen der Blüthe der Wissenschaften in Böhmen für diese geschah, ist uns nur bruchRückweise bekannt, vieles deckt Dunkel, oder es ist nicht hins länglich beglaubigt. Solche alte Nachrichten zu sammeln, und der Nachwelt aufzubewahren, sey eine unser vorzüglichsten Bes mühungen, auf daß die Geschichtsforscher unserer Tage, die bisher so mühsam zusammenzubringenden Quellen zu einer kris tisch sichtenden Bearbeitung in dem Museo vereint finden.

So viel auch immer bisher in der Geschichte geleistet wurde, so hat man sich doch überzeugt, daß die Quellen fchriftsteller, die allein über das Dunkel der Vorzeit ein größeres Licht zu verbreiten vermögen, eine wiederhohlte kritische Bearbeitung dringend fordern.

Aus diesem gediegenen Elaborat verdienen besonders fol. gende höchst interessante Böhmen insbesondere betreffende Stellen zur allgemeinen Kenntniß gebracht zu werden: «Es darf uns nicht befremden, wenn wir in einem unserer älteren Für die Sichtung der deutschen Quellenschriftsteder hat eine Chronikschreiber Johann von Marignola, Kaplan Kaiser Carls IV. Gesellschaft edler Deutscher zu Frankfurt gesorgt: von den um das Jahr 1355, unter den Waldthieren Böhmens, nebst Quellen der b ö h m is ch en Geschichte, erschienen vorlängst 6 Bde. Bären, Büffeln, Biesen, Ebenen, Hirschen, Rehen und dem Monumenta, später 2 Bände Scriptorum rerum bohemicarum: Tragelaphus, der von einigen Schriftstellern für den Dammhirsch für deren Fortseßung, für die Sichtung gedruckter oder unge. gehalten wird, auch ein ganz unbekanntes Thier beschrieben druckter Quellenschriftsteller unsere Vaterlands, gleiche Sorge finden, von der Größe eines Ochsen mit großen Hörnern, mit zu tragen, sey der Gesellschaft ernstes Geschäft.

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Wichtig ist es für ein edles Land, ein eigenes Diplo. trauen faßt gegen solche, deren Zunge es nicht versteht, oder matar zu besiken. Zwar haben unsere früheren Geschichtsfor. von denen seine Zunge nicht verstanden wird.

fcher, Goldaft, Balbin, Pessina, Hamerschmied, Ziegelbauer, Mit hoher Weisheit haben Se. Majestät das Studium Dobner, Pelzl und Steinbach viele Urkunden einzeln in vers der böhmischen Sprache in diesem Bezug zur Pflicht in schiedenen Werken abdrucken lassen. Sammlungen, wie Östers dem Staate erhoben, in welchem acht Millionen Ihrer reich sie durch Fröhlich, Peß, Hanthaler: Ungarn durch Unterthanen ausschließlich die flawische Mundart verstehen. Schwartner und Rollar: Pohlen durch d'Ogiel: Rußland durch Aber nicht die Sprache allein, auch geographische, histos a Bände von Urkunden seiner Regenten, auf Kosten des rische, topographische Kenntnisse von den früheren und Staatskanzlers Rumanzow besißt: wie Bayern in den Monu- gegenwärtigen Verhältnissen eines Landes, sind dem Staatsmentis boicis und neuerlich in den Regestis aus dem königl. diener in diesem Lande unentbehrlich, nicht bloß in diplomati. Archiv zu München auf königl. Kosten von Lang herausgeges scher Beziehung, sie sind in jedem Verhältnisse von großem ben, erhalten hat, sind für Böhmen bisher nur ein frommer Wunsch geblieben.

Sie sehen ein mühsames Sammeln und Zusammentragen

Nußen.

Alles, was das Museum auch in dieser Hinsicht zu leisten vermag, wird der Aufmerksamkeit der hohen Staatsverwaltung nicht unwürdig geachtet werden. Ergreifend und rührend waren die Worte, mit denen die

voraus, das nur durch gleich eifrige Mitwirkung vieler zu einem gemeinsamen Zweck fruchtbar werden kann. Jeder zeitgemäßen Bearbeitung der Geschichte muß es vorangehen. Ein solches Werk nicht wenigstens vorbereitet zu haben, so lange wir Rede des Präsidenten endete: Hier folgen fie: « Wer die Naturwissenschaften aus einem höhe. fo glücklich sind, einen Dobrowsky in unserer Mitte zu bes sißen, würde uns wohl selbst die Nachwelt zum Vorwurf ma, ren Gesichtspuncte zu erfassen vermag, wer die Rette der Ge= chen. Um sichersten würden wir dazu gelangen, wenn gleichwie schöpfe von der einfachen Monade bis zu ihrer Culmination im bey dem Johanneo in Gräß, die Städte, Märkte, Stifte, Thierreiche, bis zum Menschen verfolgend, in und durch diesen die Verbindung mit der Geisterwelt ahnet und fühlt, dem wird Klöster und Dominien beglaubte. Abschriften ihrer noch unges druckten Urkunden bey dem Museo niederlegen, oder wenn sie unsere so oft gerüttelte Erde mit allen Spuren üherlebter Rekeine der älteren Schriften kündige Abschreiber besißen, die Oris volutionen, mit ihrer ungestörten Vegetazion unter einem mil. ginale an dasselbe einsenden wollten, um daselbst abgeschrieben den Himmel und ihren wechselnden Jahreszeiten in unser rauhe. zu werden, wodurch ihnen der Vortheil zuginge, bey einem sich ren Zone, mit dem bunten Gewimmel der gefiederten Thiere, ergebenden Verlust einer solchen Urkunde, eine beglaubte Abs und der bewunderungswürdigen, vollkommenen Ausstattung für schrift derselben von dem Museo erhalten zu können. jegliches Bedürfniß in dem allerkleinsten Insekt; zu einer wah

Auch die slavische Zunge, in der wir aus dem dreyzehns ren Stadt Gottes. Er wird die Bemerkung, daß die Millioten Jahrhundert poetische Sammlungen von hohem Werthe nen Geschöpfe aller Art, die den Erdball bewohnen, jedes in aufzuweisen haben; wie es die vom Herrn Bibliothekar Hanka seinem Bereich täglich die ihm eigenthümlich zusagende Nahrung aufgefundene, und dem Museo geschenkte Königinnhofer - Hand, findet, nicht ohne Staunen vorübergehn. Er wird die hohe schrift beweiset, in ihrer ursprünglichen Reinheit zu erhalten, Stufe, auf die er von dem Schöpfer in der Reihe der Geschöpfe oder zu ihr zurückzuführen, sey unser Bemühen. gestellt ist, mit den Pflichten, die sie ihm auflegt, deutlicher

Es ist eine bekannte Erfahrung, daß durch Beförderung begreifen, dankbar erkennen, und im regen Gefühle wahrer des Studiums der Naturgeschichte ein Land seine, oft nur Menschenwürde die Schlacken niederer Leidenschaften abstreifend, durch Zufall entdeckten Naturschäze am zweckmäßigsten benüßen dem Adel der Seele gemäß das Höhere verfolgend, der Religion, dem Vaterlande, den Wissenschaften und dem Staate feine

lernt.

R-9.

Wie sollte ein Land, wie Böhmen, dessen Überfluß an Tage weihen." Metallen, schon im vierzehnten Jahrhunderte M arignola über «Auf dieser Bahn wollen wir den doppelten Bezügen hule den aller Länder des Occidents erhob; wo noch heute ein reicher digen, die das Wirken unserer Gesellschaft auszeichnen sollen, Bergsegen die beschwerliche Arbeit des Bergmanns lohnt, um ihren Zweck ganz zu entsprechen und des huldreichsten Schuund neue Anbrüche die Hoffnung, diesen stärkenden Trost zes unsers allergnädigsten Souverains stets würdig zu bleiben.” des Menschen in jeglicher Lage erhöhen, wo zwey mächtige Kohl. Prag, im April 1823. enformationen das ganze Land von Südwest nach Nordost durch, streifend, den reichsten Brennstoff darbiethen, um den Gewerbfleiß, gleichwie in England zu unterstüßen, wo Manu. facturen aller Art viele Menschen beschäftigen und ernähren; wo rationelle Landwirthschaft im Großen getrieben wird; wie follte ein solches Land nicht durch die Ausbildung der Männer gewinnen, die einst Stellen in diefen vcrschiedenen Fächern be,

Eleiden werden?

Lite atur.

Zweyten Bandes

Wien, feine Geschicke und seine Denkwürdigkeis ten. Im Verein mit mehreren Gelehrten und Kunstfreunden, her. ausgegeben durch Joseph Freyherrn von Horma y r. I. Heft. Mit dem gegenwärtigen vierten Heft, ist das zur Ge Der Staat fordert mit Recht von den Dienern des Staats, schichte Wiens gehörige Diplomatar giefchloffen. Es hätte daß sie die Sprache derjenigen Nationen sprechen, in deren vielleicht den Wünschen mancher Leser mehr entsprochen, wenn Landern sie angestellt werden sollen! denn nur dadurch können die hier gelieferte, mit langer Auswahl, aus einer übergroßen Maz sie sich das Vertrauen des Volks erwerben, das leicht Mik. ke crkohrene Urkundensammlung, nicht für sich allein stünde,

sondern (wie im^unmittelbar vorhergehendew Hefte)) zugleich auch Text, einen noch unedirten, wichtigen Römerstein liefern. Hier enthalten und die Geschichte selber, durch eine, wenn auch kleine Epoche weiter fortgeführt, hätte

ist der merkwürdige Gelübdestein des Mithras, 1816 bey Stirneusies del, in der Nähe Carnuntums entdeckt, jenes von Tiber und Marte Allein, der Verfasser mußte es vorziehen, diese wichtigen und für je- Aurel, bis auf Severus, Galerius und Valentinian, so wichtigen des Zeitalter höchst charakteristischen, ganz neuen und nicht nur dem Waffenplages und Standlagers, Donauhafens und Gewehrfabrifortes. Daß die Verlagshandlung um den Preis von 27 A. W. W. Pränum. Gelehrten, sondern jedem gebildeten Lefer gewiß, willkomme, nen Beweisstellen und Denkmahle der Vorzeit, beysammen. zu halten, in 12 Heften gegen 30 Kupfer, Umrisse und Plane und über 140 Drucks fich im Werke selbst, gleich darauf berufen zu können und dann alle folz bogen liefert, jeugt gewiß für ihren redlichen. Willen, dieß Buch). (v. genden Hefte, für den erzählenden Vortrag, vollkommen freysu populär zu machen, als möglich). "haben, als den Lauf der Geschichte selber, in jedem Hefte dadurch zu

Man braucht nur die,

Daß übrigens hier in 125 auserlesenen Stücken, ein Kranz von. unterbrechen oder abzukürzen. Er hat es vorgezogen, diese Beweisstellen, Documenten dargeboten werde, wie feit geraumer Zeit kein reichhaltis noch vor dem Eintritt iener Epoche zu liefern, wo die Geschichte Wiens, gerer erschienen ist, dürfte schwerlich anzufechten seyn und darf um so aus langem Dunkel, lichter und glänzender hervortritt und allen Raum zuversichtlicher erwähnt werden, als es keineswegs ein Verdienst des Die bey Herausgebers, fondern nur jener edlen Liberalität ist, deren das vorfies und jede Kraft der Darstellung für sich in Anspruch nimmt. der Herausgabe eines Kupferwerkes, das seiner Natur, nach, allen gende Werk, von den in Nr. 32 des Märzheftes dankbar erwähnten Göne Claffen vaterländisch gesinnter Leser geweiht und nicht blos auf den engen nern und Freunden, sich zu erfreuen hatte. Kreis reicher Kenner beschränkt ist, unerläßliche Abtheilung in Hef- über jede Urkunde gefeßten, ausführlichen und genauen Rubriken fluchs te, legt dem Verfasser ohnehin schon eine unangenehme Nothwendigkeit tig durchzulesen, um sich zu überzeugen, von welchem Werthe, für alle der Zerstücklung und der Beschränkung des Raumes auf, welcher ihm für hier verschiedenen Zweige der Vaterlandsgeschichte die hier gelieferten Dos den einen oder andern Gegenstand, für die eine oder andere Epoche vers cumente seyen? Zum Beyspiele, die vielen Diplome falischer und gönnt ist. Die Urkunden in einem Kranze beysammen, gewinnen, ohne hohenstauffischer Kaiser und die nicht minder für die Geogras andere Zuthat, schon durch ihre chronologische Folge und durch den Syn- phie des Landes unter der Enns, im Mittelalter überaus wichtigen droniêm, einen entschiedenen, erläuternden Werth. Ihre stückweise Lies Stiftsbriefe der Abteyen Göttweih, und St. Florian III. 1, 2, ferung in den spätern Heften, wo der Text der neuern Ger 3, 4, IV. 44, 45, 47, über Favianas, Wiens Unfang und saichte allen Raum für fich begehrt, würde iene Schwierigs früheste Gestalt, aus den Archiven ́der Abteyen, Schotten und Ade mon, IV. 48 III. 5, 6, 7, 11, 17, die ältesten Grundbücher der Feit ungemein vergrößert haben und in jedem Hefte wiedergekehrt seyn. Hinsichtlich der Kupfer, drängen sich die bildlichen Darstellungen, Schottenabtey und ein alter geistlicher Schematismus des Sprengels von der neuern Beit und des Mittelalters, an reicher Fülle, Ebenbilder Forch oder Passau, höchst wichtig durch Auszeichnung der alten Kirs sowohl, als classische Momente ; während aus den vierhundertjährigen Stüre chen und Kapellen, der alten Straßen Wiens, seiner öffentlichen men der Völkerwanderung kein anderes Bild wiederscheint, als Gräuel Häusern und Plähe, IV. 57, 68, 69, 82, die ersten Spuren mehre, der Zerstörung, während fast alle Überreste des römischen V in do bona und rer Vorstädte . B. der heutigen Leopoldstadt, St. Ulrich oder Fabiana, zwar allen jenen Stürmen entrounen, dafür aber einem Zeismannsbrunn, St. Lybold oder Laimgrube, Landstraße Sind selbst und Erdberg ze. Die bedeutendsten alten Handfesten der Stadt, übers neuern Vandalism unrettbar zur Beute geworden sind. · aus der glanzvollen Epoche der B a benberger, Denkmahle bildender aus interessant für die Geschichte des deutschen und für dessen Unters Kunst, an 3 á hl und an Gewicht, weit unter der Erwartung ihres aus Lied schied von italienischen Städtewefen. des Handels, der Industrie, und und Sage und aus der Chronik weithin strahlenden Ruhmes, so dürfte es der zu Wien, schon in sehr alten Zeit zu hoher Vollendung gediehenen wohl noch etwas schwerer gewesen seyn, ein Ebenbild des Fabianus Gewerbe, der scharfen Absonderung der Gilden und Zünfte, der (von dem die fabjanische Cohorte und von dieser Wiens Burg, den Nah- Kaufleute und Krämer, Laubenherrn und Handwerker, dann des Hans die früher schon vom Piaris men lieh), oder Attilas oder des Rügenkönigs & el etheus und der bö- delsgrafen, (Handgrafen, Hansgrafen), fen Gif a oder eines a varisch en Winges Contrefen zu liefern. Demnach sten Udrian Ra uch herausgegebenen Municipalrechte Wiens, hätten die Kupfer beynahè erst in den spätern Heften anfangen können, sind hier IV. 49 in kurzem Überblick vollständig zusammengebracht. die dann freylich 4 bis 5 Abbildungen erhalten hätten, während die er: Merkwürdig find unter andern die Handelsbegünstigungen der arpadischen Kern, derfelben ganz beraubt geblieben wären. Dieses nur zur Erklärung, und anjouischen Ungarnkönige für Wien III. 3, 30, 35, 36, 41, IV. warum das Bild von Odoaker in S. Severins Zelle, dann jenes Carls 72, Friedrichs des II. goldene Bulle IV. 50 die unterwerfung unter des Großen und das diesem Bändchen voranstehende von des ersten BaHabsburg und die ältesten Privilegien der neuen Dynastie IV. 51,52, benbergers Erwerbstitel auf Östreich, schon beym II. III. und IV. Hefte stehen, während St. Severins Legende erst im III., die Tage der Carlos 53, 55, Rudolphs des Weisen IV. 72, 74, 75, jährliche Erneuerung wingen und die Ankunft der Babenberger in Östreich, erst im V. Hefte bez des Bürgermeisters und Rathes 80, die Herrschaft Mathias Corvins 111, handelt sind: - allerdings ein Fehler für ein bloßes Bilderbuch, in dem 112, 113, die Unruhen nach Mar des 1. Lode und bey Carts des V. man das Kind, von dem Bilde, gleich mit dem Finger auf die Erklä, und Ferdinands des I. Thronbesteigung 119, 120, zum Gemählde des rung hinüber zu leiten gewohnt ist! Das vorliegende Werk aber, muß mehr Zeitgeistes und der Sitten V. 4, 49, 85, jur Geschichte der Juden, als ein Ganzes aufgefaßt werden. Un Porträts ist eben nicht viel zu erkläs 87, 89, Umgreifen der husfitifchen Lehre, III. 42 Ansiedlung der ren und das übrige ist theils allbekannt, theils im Conterte genügend Templer in Wien 78 Alter der Armenanstalt 93 die heilige Vehme von erhelt. Die bereits im II. Hefte besprochenen Römerschwerter der fabias Westphalen, 116, 117, das Haspelmeisteramt und die Wassermauth uifchen Cohorte des Municipiums Vindobona, konnten aus der angege- amrothen Thurm 88, der Kaiserinn Barbara Lob der Wiener Ziegelbrens benen Ursache, erst im 111. Hefte geliefert werden, weil sie erst im Februar von ihrem Aufbewahrungsorte, durch die besondere Gefälligkeit des Bes Fizers hicher gebracht wurden und man selbe treu nach dem Originale, nicht nach unrichtigen Nachbildungen liefern wollte.

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nerey. 97 der lebendig verbrannte Münzmeister Ditrich Heß 103, Kouriers wechsel zwischen den Magistraten von Wien und Hermannstadt über die Gefahr und den Fall Constantinopels, und über die weitern Plane Mos homeds des II. wider Ungarn und wider die abendländische Christenheit Des gegenwärtigen Heftes Titelkupfer, zeigt die romantische Sage rom 105, die Kreußfahrer Johann Kapistrans, zur Rettung von Belgrad Ankunftstitel der Babenberger auf unsere Ostimark vom Kaiser Otto 105, der Augsburger Hydrauliker, der die Donau, zur Stadt herzuleiten des Großen Rettung auf der Jagd, durch Leopold den Erlauchten, Uhn- verspricht, und in dieser Verheißung unglücklich, darob hart bestraft wers Diese magere kfzählung reicht hin, das hohe Interesse heren jener heldenherrlichen Dynaftic, welche Wien, aus Schutt und den soll ic. Trümmern des rö mis che n Faviana, binnen eines halben Jahr. dieses Diplomatars anzudeuten, das jedoch erst aus dem Verlauf der hunderts, zu einer der reichsten, lebendigen und mächtigsten Städte Geschichte selbst, vollständig erhellen kann, in welchem sich, betreffenden Deutschlands emporhob. In den Vignetten will man immer, Ortes immer, darauf berufen werden wird.

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Verleger: Franz Härter.

Gedruckt Szy Franz Ludwig.

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aus der Nähe *).

(In Briefen).

Bilder

Ein schwaches Bild,
I.

Lieber Freund!

aber doch ein Bild!
Leifewik.

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welchem du ländliche Gegenden zu durchwandeln pflegt; laß sich das schwache Bild, so sie dir vor's Auge rufen, bele. ben, verkörpern, und freue dich im Geiste derselben Ges filde, derselben Erinnerungen und Momente, - deren ich mich in der Wirklichkeit, von jeßt an, zwiefach freue, weil ich sie dir mittheilen zu können, die Hoffnung hege. Als du vor einem Jahre von mir und meiner Vaterstadt So wahnst du denn vielleicht oft auf einem Nachbarberge Abschied nahmst: da warfst du unter vielen nachdrücklicher Wiens zu stehen, wähnst auf Österreichs freundliche betonten Bitten auch diese hin: ich möchte dir bisweilen Fernen hinabzuschauen, wähnst in unser Abendroth hineinzuvon meinen Lieblingsplätzchen um Wien, und von dessen blicken, - während ich wirklich dort stehe, dort hinabUmgebungen, die du leider nur im Vorübergehen beschauen schaue, dort ins Abendroth blicke; und so begegnen wir konntest, dieß oder jenes schreiben. Das Schwestern; uns, unbewußt, im Reiche der Gefühle.

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paar, Freundschaft und Liebe hat, wie du weißt, auch das Ich weiß, wie dir der elegische Matthisson, mit gemein, daß es Kleinigkeiten gern zur Hauptsache macht. seinen Erinnerungen, zum Herzen sprach; wie dich Dieser lieben Schwäche der Freundschaft hast du gegenwär- des verklärten Patrioten Al. Weissenbach tigen Brief und vielleicht manche nachfolgende, mit deren kräftige Schilderungen entflammen konnten; wie dir Se: Inhalte du bald vertraut werden sollst, zuzurechnen. Statt hen immer lieber, als Grübeln, und Geschichtsbeziehung dir von mir zu schreiben, worauf du beym Abschiede drangst, immer nur am willkommensten war, wenn sie der Gegend und woran du mich schriftlich mahntest, schreib ich dir nun- höheren Reiß zu verleihen wußte; und so will ich dir denn mehr von meinem Lieblingspläßchen, - und glaube dir auch hierin, wie in allem, wo du's mit dem herzlicheren daben doch auch von mir zu schreiben! Was aus dem Hers wärmeren Theile hältst, nach deinem Sinne thun! zen kommt, wird bey der größten Objectivität, dennoch Herz und Phantasie sollen in meinen Schildeam Herzen zum Verräther. Und sieh, da zwingt es mich rungen das Vorrecht haben, der Verstand nur als Orde denn oft, meinem Gefühle Luft zu machen, meine Freude ner eintreten, und in Beete die Blumen sondern, die mit mitzutheilen, meine Bilder vor mich hinauszustellen, jedem Ausfluge, reich und ohne Wahl, aus dem erfrischund bey wem könnt ich die Brust eher lüften, eher Theil- ten Baue des Innern emporsprießen. Fürchte darum nicht, nahme finden, und eher auf Verständigung hoffen, als daß die verständige Klio ganz unbedacht bleibe. Auch das bey dir, lieber Freund, dem die Gegenstände, die mich Herz hat seinen historischen Takt. Ein heiliger Schauer aufregen, nicht ganz unbekannt sind, — ich selbst aber, faßt es unwillkührlich über den Resten einer Felsenburg, wie ich glaube, vertraut bin. Gehe demnach meine Briefe und zwingt es, die Runenschrift der Mauern in einer Chronik mit eben jenem offenen, empfänglichen Gemüthe durch, mit zu entziffern; ein füßeß Beben übermannt uns auf Haiden,

*) «Wiens Umgebungen," dies unerschöpfliche Pano. wo Volker um eine halbe Welt gekämpft; ehrerbiethiges ram historischer Reminiszenzen, erhebender Naturschönheiten Staunen fesselt den Fuß, wenn er auf Pfaden wandelt, und lyrischer Anklänge, in mancher neuen Weise zu feyern, wo Held oder Heiliger bewundert und gesegnet wirkten. ist eine Lieblingsangelegenheit der Red. die den hoffnungs Sold eine divinirende Lyrik ist die Stimmung, die jeden vollen Verf. und andre Literatoren, ausdrücklich, hiezu • fassen muß, wenn er Wiens Umgebungen durchpilgert. Sie aufforderte.

sen auch der Charakter meiner Bilder; sey das Band, wel- der, von knospenden Nußbäumen prologisirt, das herrliche ches die, bald näher bald ferner entpflückten, Blätter vers Schauspiel eröffnet, welches von jest an mit jedem Eritt ketten, und zum schönen Erinnerungskranze gestalten soll. eine neue Scene dem Beschauer vors Auge stellt! Hier das erste Blatt! Schon der Vorhügel ließ uns in vollem Maße^ die Der böse kernfeste Mann, Winter genannt, muß am Ansicht genießen, die wir uns bisher verspart hatten. Weit Ende sein Spiel doch verlieren, wie wohl er sich dieses ausgebreitet, wie ein Häusermeer, lag die Stadt vor unses Mahl sicherer, als lange gestellt hatte. ren Augen. Es zwang uns fast, sie recht ins Auge zu fass *Fortist die Fülle des Schnee's; dem Gefild' kehrt wieder sen, als wollten wir prüfen, ob es noch dasselbe biedere Wien sey, welches wir vor Monden zum legten Mahl der Grasschmuck," aber der „Bäume Gelock," wie der Lenzlustige Flaccus überschaut, und seither nicht wieder in seinem ganzen Um. fang, will noch immer, zaudern, Dennoch dringt es lauer fange begrüßt hatten. Noch stehen die Häuser, wie eine durch die Fenster ein; der blaue Himmel blickt freundlich in Heerde, still und ruhig geschaart um ihren riesigen Hirdie Stadt, und scheint das pochende Herz mit einer Wei- ten (den Stephans - Thurm), der mit seinem alters fang in die Ferne bescheiden zu wollen. Nicht länger litt es grauen, von mancher Fährlichkeit gebeugten Haupt herniederblickt; noch schlingt sich der Donau Silberband, mich in meinen Wänden; „hinaus rief mir jede zu, und die lieben vier Freundinnen, die mich den Winter durch wie ein Orden alter Treue, über die Brust der Stadt; gar nicht von sich lassen wollten, wiesen mich nun, fast noch sagt uns das Gefühl, wie sonst, daß es dasselbe Wien strafend aus ihrer Nähe. Den Stock zur Hand, und einen sey, das wir so oft verkannt, und welchem wir dennoch immer anhangen; das durch die Liebe des Ausländers für Begleiter am Arme, nahm ich mir denn ein Herz, zum ersten Mahl wieder das Glaçis zu überschreiten. Die feine Mauern, noch jeden ausländ'schen Tadel Lügen gez Berge, die an den blauen Frühlingsäther angeheftet schier straft. Ich rief ihm meinen innigen Lenzes'gruß zu, und stieg nen, riefen uns ein gastliches: „Willkommen" zu; die wes mit meinem Begleiter zwischen brachliegenden, schneeum nigen Schneestreifen, hoben Verbrämungen gleich, die zart. Fränzten Weingärten weiter. Der Gedanke an die schlum grünen Berggewänder nur noch mehr, und der Drang, mernde Kraft der Lenznatur, die sich immer mehr und mehr frey von der Höhe hinab schau'n zu können auf die Vaters su äußern strebt, hat sein eigenes Poetisches. Ein dürstadt, ließ uns einen der nächsten Berge, den Reisen oder res Reislein liegt noch die Rebe zerstreut an den Steigen, Cobenzlberg, zum Ziel unserer ersten Wanderung wäh, oder bündelweis in Bergquellen getaucht umher, und Ane len! — Wir schritten rüstig durch das einförmige staubige noch ist sie die Mutter der üppigen Traube; die, so weit das Lichten-Thal, das erst am Abende Leben zu gewinnen Auge reicht, Bacchus fröhlice Herrschaft begründet! — Je höher die Bergstufe, desto reicher wird hier auch das pflegt dem freundlichen Afterstädtchen: Döbling zu. Keinen Blick rückwärts wendend, denn die Ansicht der Stadt verspar, Bild, welches sich allmählig sammt seinem Rahmen erweitert. ergesten wir Anfangs zeigt sich nur die Stadt im Hintergrunde; rechts ten wir uns auf einen höheren Standpunct, unser Auge nur an dem Saatengrün der Felder, und dem die Höhen der Türkenschanze, links die Kirchthürme immer vielfältiger herschauenden Bergen, die uns eben fo von Grinzing und Heiligenstadt, welche die ReSchon hats paratur einander im Äußeren ziemlich verschwistert hat. Ein viele Plane zu neuen Ausflügen eingaben. Hügel noch; und das Schloß vom Kahlenberge scheint ten wir Rothenmühl *) im Rücken, und standen nunmehr an dem Scheidewege, welcher geradezu nach Siam Horizonte des nahen Weingartens zu liegen. Noch ein und die Spiten Nußdorfs im Nordwes vring und dem Himmel (dem wir heute nur im Vor. Hügel; übergehen einen Blick zugedachten), und rechts nach Grin. sten; das Gloriette zu Schönbrunn und ein Theil zing führt. Wir wählten Lesteren, schnitten die umzäun der Mödlingergebirge im Südwesten, heben sich ten Felder durch, und gelangten endlich zu dem Hohlwege, schichtenweise hinter den Steinhaufen empor, welche zu beyden Seiten des schmahlen Weges die Aussicht hemmen.

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*) So heißt das, westlich von Oberdöbling, abgesondert stehens Fast am Ende des Bergrückens, der sich dann in ein leis de Sommergebäude. Dazu gehörige Felder umschließen es nes Bergthal zwischen dem Grinzingergebirge und fast von drey Seiten ;. auf der vierten ist der schönangeleg, dem Cobenzl verliert, ist beyläufig der Mittelpunct der te, nun aber gänzlich verwahrloste Park ausgebreitet. Er steht für Jedermann offen. Der vorige Befiger, von dem herrlichen Gottesaussicht, welche sich tief in alle vier Welts dieser Landsiß seinen bekannteren Nahmen erhielt, war gegenden eröffnet. Ein hoher Steinbaufen, der in meiner Phantasie ein eigenes Merkmahl trägt, gewährte mir im Hr. v. Henikstein,

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