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Seit nach des haiden tot, (Attilas? oder besser nach Carls
des Großen Vertreibung der Avaren ?)
als es der lieb Gott gepot

do fazzen die christen vnd trachten
wie sew ein chirichen gemachten
do Got inne würde geert
vnd sein grozjes Lob gemert
do sprach der weisest vnder in
ir herren hert meinen sin

mit hulden ich es sprechen fol
die chirich stet widert so wol
fam gegen den werd auf der haide
do hat sie schön augen waide
di red begund in allen
vil recht wol gevallen

do wart die gruntfest gegraben
vnd auch die chirich schon erhaben
vnd wart geweicht also here
in Sand Ruechprechez Ere
alz seu noch heut ist béchant

in Wienne fi di pharr wart genannt!

Nicht unwürdig schließt sich hieran der Ausruf Vischers in seiner Topographie des Erzherzogthums Östers reich: gleichwie wir billig das edelste Deutschland für die hohe Königstochter erkennen und verehren, welge, dem römis schen Adler gleichsam beständig vermählt, und mit festem Band verknüpft, zum Zeichen dieser hohen Trauung den österreichis schen Diamant an ihren herrlichen Fingern schimmern siehet: also mögen wir gleichfalls mit merkwürdigem Ruhm unter den geschmückten Gliedmassen dieser deutschen Königinn den edelsten und lebhaftesten Siß, und die gezierteste Wohnung des Her. zens zueignen dem geliebten und gelobten Erzherzogthum Österreich, allermassen schon längstens der berühmte Historikus Johannes Cuspinianus Austriam Cor et Clypeum Romani Imperii intitulirt hat. Denn was ist dieses edelberühmteste Österreich anders, als ein frey offen liegendes Herz, welches den succum vitalem dergestalt mildiglich von sich fließen lasset, und in die Adern der einverleibten Städte, Klößter und Schlöf. fer mit so durchdringender Kraft einleitet, daß die Städte als 1158 gab Heinrich Jasomirgott S. Rupprecht und Maria len angenehmen Verschleiß des Eingebrachten, die Klöster gute Stiegen an die neu gegründete Schottenabtey. Das Kirchlein Zucht, Lehr und Gottesfurcht, und die Schlösser alle Zuflucht stand einst ganz frey; später stießen daran, das Praghaus, und Sicherheit vor sich und andere stellen, und mittheilen köns Präg haus, oder vormahlige Münzhaus und der 1375 nen? Da muß man sich bald verwundern über den Anfang von Herzog Albert, von der Witwe des Münzmeisters Würfel und Aufnehmen dieser in die Augen herrlich leuchtenden Gebäu gekaufte, und der Karthause Gamming geschenkte, nun dem und Örter, wie die Städt' vor etlich hundert Jahren von Stift Seitenstetten angehörigen Hof. Das Praghaus hieß Fürsten und Herren erbauet und privilegirt, die Klöster von in der Folge der Herzogshof am Rienmarkt, späterhin das Kaisern, Königen und Fürsten fundirt, auch die Schlösser von kaiserliche Haus, leztlich das Jägerhaus und das Salze Grafen, Freyherren, Rittern und Edelleuten erbauet und ges amt. Die Vorsteher des Salzamtes (aus ihnen insonderheit zieret worden. Bald zeigt sich mit hellem Licht die mit der 1436 Georg von Auersberg), haben viel beygetragen zur Er. herrlichsten Bauzierd vermengte Lust der besagten Örter, wie haltung der mehrmahls unter der Last ihres Alters erliegenden dieselben von der annehmlich stehenden Landschaft gleichsam be. Kirche zu St. Rupprecht. Der nebenstehende Herzogshof lebt und angeschmücket werden, wovon die Forestieri, welche diente dem Erzherzoge Sigmund und Albrecht auf kurze Zeit entweder zu Land oder zu Wasser herein reisen, überflüßig zur Wohnung, während ihrer Streitigkeiten mit K. Friedrich IV. Zeugniß erstatten können. Ja, worin die Natur, Kunst, Zierd ihrem Vetter und Bruder. Nach der ersten türkischen Belas und Vortrefflichkeit der Welt ihr Meisterstück entworfen, und gerung mußten die Schotten, die Kirche St. Rupprecht nach, zeigen wollen, das scheint gewißlich in dieses hochlöbliche Erz, einander den aus ihrem Kloster auf der Leimgrube bey St. herzogthum Österreich ausgeschüttet und gelegt zu seyn. Theobald vertriebenen Franziskanern, späterhin auch hie rongmitanern überlassen. Endlich cedirte die Schotten Abtey Das älteste Wien, krönten, gleich dem Fischer- und Räu- das ihr schon längst lästige Patronatsrecht nebst den Kirchens berdörflein Rom, verschiedene Hügel an dem damahls viel näher lehren von St. Peter dem Landesfürsten gegen Auflassung des fließenden und stärkern Donauarm. Von solchen Höhen tragen die Lehenbandes auf dem Thurm zu Stam mers dorf. — 1545 trahohe Brücke und der hohe Markt noch ihren Nahmen. Eine ten die Franziskaner Kirche und Stifthaus ab, gegen Kirche und andere Höhe ist bey den Schotten, bey St. Rupprecht, bey St. Haus bey St. Nicola in der Singerstraße, 1274 vom Lorenz und vom rothen Thurm an, bis gegen den Stephansdom. - Wiener Bürger Vaßo und von Heinrichen Abt von Heiligenkreuß Als die älteste Kirche Wiens, wird insgemein St. Rupe gestiftet. Anfangs war diese in den Stürmen jener Zelt ein Asyl recht gepriesen, welchem Glaubenslehrer aus merowingischem Kö- der Cisterzienserinnen vor dem Stubenthor gewesen, 1385 ward nigsblute, Stifter der bayerischen Kirche,und insonderheit der Salz- sie durch den Eifer der Cisterzienser, eine theologische Lehranburger Metropole, dieses Kirchlein seine Schüler Cunald und stalt und Volksschule berühmter - Gelehrten. 1481 kam sie an Gisalrich geweiht haben sollen, nach einer dem XV. Jahrhune den Ritterorden von St. Georg, aus welchem Friedrich IV. Dert angehörigen Inschrift an der Kirchenwand: Cunaldus et und Max I. vergeblich hofften, eine Schuhwehre wider die Tür. Gisalericus, Avarorum conversioni destinati Apostoli erexerunt, kengefahr zu erheben, gleich den deutschen Herrn und Schwert. Anno Domini DCCXL., eine jedoch keineswegs zuverläßige trägern an den Ostseeküsten, gleich den Templern und Rittern Quelle. des Spitals ben St. Johann zu Jerusalem (Rhodisern, Mal= Enenkel im «Fürstenbuch von Österreich. und Steyer" thesern). Bischof Faber gründete hier ein Alumnat, das mit seis nach Megifers Ausgabe, ist auch ein wichtiger Zeuge für das nem Tode wieder zerfiel, darauf kamen Franziskaner und zuleht Alter von St. Rupprecht: Clarifferinnen bis zu ihrer Aufhebung unter Joseph.

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Die Königinn Elifabeth von England scheint in Kes

nilworth, wie Maria Stuart in dem Abte, das Lieblings.

gereicht werden, welchen diese für Gift hält, und nach Ke nilworth flieht, um ihres Gatten Hülfe gegen Varney an= zuflehen. Die Königinn findet die Unglückliche in dem Schloßs garten, und erfährt des Grafen Leicester Kränkung. Da aber Amy in demselben Augenblicke alles, was sie ausgesagt, wieder zurück nimmt, zweifelt Elisabeth, ob jene nicht an Zer rüttung des Geistes leide, und läßt sie in eine anständige

Verwahrung geben. Varney überredet Leicesters Eifersucht,

Amy zu verderben, und führt sie nach Cumnors Place zu

bild des Verfassers gewefen zu seyn, um deßwillen er ein rück, um dort ihre Leiden schnell zu enden. Leicesters aber Ganzes entwarf, dessen einzelne Theile dann freylich in erfährt nun Amy's wahre Gefahr, der sie in Cumnors Place entflohen war; der Argwohn, den er auf seine uns Harmonie mit dem Hauptgegenstand gebracht werden muß. ten. Hier, wie in dem Abte, tritt die historische Heldinn schuldige Gemahlinn geworfen hatte, verschwindet, er bes kennt der Königinn offen fein Verhältniß zu Amy, und so spät als möglich auf den Schauplah, und es scheint fait, eilt, sie aus Varney's Händen zu retten; allein er kömmt als ahmten Scotts prime donne die der Opern nach, welche der Regel nach, nicht im Anfang des Stückes auf zu spät: das Opfer ist gefallen. treten dürfen, sondern sich erwarten, und alles gehörig zu ihrem Empfange vorbereiten lassen müssen.

Dieser tragische Stoff ist, nach Scott's Angabe, aus einer alten Ballade entnommen, von der wir einzelne Strophen in dem Romane angeführt finden.

Kenilworth und der Abt haben noch mehr Vergleis chungspuncte. Dort, wie hier, Rangstreit der Großen, Par An Mannigfaltigkeit, Reit, Pracht, Vollendung der tenensucht; dort wie hier, ein junger Held, der des Hof- Darstellung, ist Kenilworth das beste, was Scott in diesem meisters noch bedürfte; dort wie hier eine romantische Hel- Zweige der Literatur geleistet hat. Nirgends ist die Könis dinn neben der historischen. Was Katharine Seaton im ginn größer, wahrer, lebendiger geschildert worden, als Abte, ist Amy Robsart in Kenilworth.

Scott führt uns zuerst in eine Dorfschenke, und dann stufenweise von Leicesters Landhaus (Cumnor Place), in Sussex Burg, und in die Nähe der Königinn.

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in Kenilworth. In aller Majestät, in allem Stolze, dessen sich ihr erhabener Geist und das Andenken an ihren Vater, Heinrich VIII. erfreute, steht sie vor uns. Das zarter Ge= fühle fähige und von dem stolzen, gewaltigen Geist in siegs Amy hat sich von dem Günstling der Königinn Elisa- reichem Kampfe niedergedrückte weibliche Gemüth, fordert in beth, dem Grafen Leicester aus dem Haus ihres Vaters einzelnen Momenten seine Rechte, und es ist in diesem entführen und bereden lassen, ihm heimlich ihre Hand zu Momente, wo wir des Dichters hohe Geschicklichkeit am geben. Tressilian, Amy's Jugendgenosse und Freund ihres meisten bewundern. Selbstbeherrschung, hohe Gerechtig Vaters, erspäht ihren heimlichen Aufenthalt in Cumnor- Eeitsliebe, weise Umsicht und ein mit vielfachen Reißen des place, und glaubt, sie sey mit Richard Varney, dem Wissens geschmückter Geist umstrahlen diese hehre Gestalt, Stallmeister des Grafen Leicester, verbunden, welche Ver- der selbst ein Heinrich IV. seine Achtung und Bewunderung bindung er zu trennen bestrebt ist; seine Absichten aber ver- nicht versagen konnte (. Sully, Mémoires. Tom. II. unglücken. Die Königinn besucht Leicesters Schloß Kenil- u. m. 2.). Daß Walter Scott ihrem sittlichen Wandel Ge: worth, und will dort Amy, die angebliche Gemahlinn rechtigkeit wiederfahren läßt, spricht schon sein Motto: „No, Barney's sehen. Dieses zu hindern, soll Amy ein Trank scandal about Elisabeth" aus.

Des Grafen Leicester Persönlichkeit ist von der Uns ge sehr wichtige Zweige. Es befinden sich nähmlich in einem muth umgeben, in welche ihn Dichter und Geschichtschreis ferneren Kasten, und auf dem die Mitte des Saales eins ber seiner Zeit kleideten. Ehrgeiz und Liebe, Leidenschaft nehmenden Tableau viele, meist sehr vorzügliche Stü und Verführung, reißen ihn zu Thaten fort, welcher die cke von F ayance, Steingut und Porzellan, Geschichte nirgends mit Achtung gedenkt. Scott hat aber von legterem insbesondere aus der lang berühmten Ararial. diesen Charakter nicht ganz in seiner historischen Bedeutung fabrik in Wien eine große, ganz vergoldete Vase, ein aufgefaßt, und ihn theils generalisirt, theils idealisirt. sehr schönes, auf Porzellan gemahltes Blumenstück in RahWir sehen bloß den faden Hofmann, der um ein Lächeln men u. s. w. Viele der vorzüglichsten Geschirrfabriken der der Gebietherinn buhlt; wir sehen bloß den Ehrgeizigen, Monarchie haben es sich zur Ehre gerechnet, hier die geder eine Krone erstreben möchte, der dem ersten Rang im diegenen Muster ihrer Erzeugnisse aufzustellen. Von ausReiche Ehre, Pflicht und Gefühl opfert. Was Leicester, ländischen Fabrikaten, die dem einheimischen Erzeuger als im Rath, im Kabinet gewesen, ist leicht angedeutet. Anhaltpunct zur Nachahmung dienen können, sieht man Suffer ist der bedächtige, durch seine Formen beschränk hier sehr schöne Muster von echtem Wedgwood, so wie von, te, und durch außere Einwirkungen nicht aus seinem Ges ebenfalls englischem, Steingut mit und ohne Metallglanz. In einem der nächsten Schränke sieht man die herrlichen leiß zu bringende Kriegsmann; klug, bieder, rechtlich, Erzeugnisse inländischer Blumenfabriken, unter welchen sich ehrliebend kurz alles, nur kein Höfling. Spencer und Shakspeare gehören der Zeit an, in vorzüglich ein der Natur höchft täuschend nachgeahmter Rowelcher Kenilworth spielt: ihre Charaktere sind aber nicht senstock aus Mayland bemerkbar macht. Diesem Artikel näher gerückt. Man hat Scott deßhalb gepriesen, ihm durch schließt sich eine große Sammlung von Papiergattun dieses Lob aber ein schlechtes Compliment gemacht, wie uns gen aus den vorzüglichsten Fabriken des österreichischen Staates an, werunter sowohl weiße, als verschiedentlich dünkt. Neben den Charakteren zeichnen die lebensvollen Ges gefärbte, marmorirte, und gedruckte Muster von ausges mählde von Prunk- und Puß- Gemächern, die Schilder zeichneter Schönheit bemerkt werden. Als eine Merkwürs rungen der Feste auf Kenilworth, die in das kleinste Des digkeit besonderer Art niuß das beliebig lange Par tail eingehen, und alles auf das Unschaulichste vergegens pier aus der Fabrik des Herrn Ritters von Peschier wärtigen diesen Roman vorzüglich aus. Kein Ton, kein zu Franzensthal bey Ebergassing erwähnt werden. Laut, nicht das Rauschen eines Blattes oder das Knarren Von diesem erst seit Kurzem allgemeiner gewordenen Fa einer Thüre scheint dem Leser verloren zu gehen, während brikate ist hier, nebst mehreren kleineren Proben, eine 245 Fuß lange Rolle Tapetenpapier aufgestellt, deren Schöner auf Leicesters Schlosse weilt. Siegellack, Spielkarten und Die Mannigfaltigkeit der Personen in diesem großen heit vieles Lob verdient. Drama, und die Art ihrer Zeichnung, ist nicht weniger Bleyftifte (lettere besonders aus der vormahls Hardtmuthis kunstreich, als ihre Gruppirung. Die reißende, leichtsinnige schen Fabrik in Wien) sind die leßten Gegenstände, welche Amy, die holde sittige Janet, der wüste Lambourne, der in den Glasschränken des gegenwärtigen Saales zu bemer. treue Wayland, der frömmelnde, geißige Anthony Foster, ken kommen. Un den Wänden dieses Zimmers sieht man der ritterliche Raleigh, der pedantisch tölpische Blount, einen 6o Zoll hohen, sehr schönen Spiegel aus der k. I. und der alte Hof- und Schulmeister Erasmus Holyday Gießerey in Neuhaus, und einen etwas kleineren aus nebst dem Kobold, seinem ungehorsamen Zöglinge, kom der gråflich Kinskyschen Fabrik zu Birgstein in men an Originalität, Wahrheit und Bestimmtheit, oft Böhmen. Shakspear'schen Charakteren nahe, und mindern zum Theil die Kluft, welche nach der Meinung einiger hochgelahrten Metallarbeiten, an denen das Kabinet vorzüglich Kritiker den einen von dem andern so gar weit trennen soll. reich ist. Schon im vorigen Saale find, wegen der Bes schränktheit des Raumes, einige schöne Muster von Eisen(Die Fortsekung folgt). blech angebracht worden; hier trifft der Beschauende num

Der zweyte Saal enthält den größten Theil der

Das National Fabriksproducten Kabinet am f. F. auf einen bewunderungswürdigen Reichthum von Stahl. polytechnischen Institute in Wien.

Von Carl Karmarsch.
(Beschluß.)

Von eigentlichen Fabrikaten, dem Hauptgegen Rande des Kabinetes, umschließt der erste Saal schon eini

und Eisenerzeugnissen aller Art, und aus den verschiedens ften Manufacturen und Fabriken der Monarchie. Cemen tirter und gegossener Stahl (lesterer z. B. von Gers Tach und Miller in Wien, so wie von dem fürstlich Schwarzenbergischen Werke zu Murau in Steyermark) füllen mehrere der zehn Fuß hohen Schränke. Nebenan ge

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wahrt man mit Maschinen verfertigte Nagel, Vaucanson's klingen von Crivelli in Mayland, dann verschiedene sche Bandketten aus Messing- und Eisendraht, die zu ver- Schlosserarbeiten, unter denen die Bramah'schen Patent, schiedenen nüglichen Zwecken Anwendung finden können; schlöffer, so wie mehrere andere Arten von Sicherheitsschlößferner Schnallen, Ketten u. f. w. Die schwarzen und vers sern, bemerkt zu werden verdienen.

sinnten Eisenbleche sind mitunter von großer Schön- In diesem Saale befinden sich endlich zwey kleinere heit, obschon man im Allgemeinen gestehen muß, daß dies Spiegel, und ein 5 Ellen langer, schön gearbeiteter Teps fer Theil der Metallbearbeitung noch Manches wünschen pich aus der k. t. Linzer Wollenzeugfabrik.

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läßt. Dagegen beweiset eine beträchtliche Sammlung von Der dritte Saal enthält den Beschluß der Metalls großen und kleinen Feilen die bedeutenden Fortschritte, waaren, vorzüglich Arbeiten aus Kupfer, Messing und Tomwelche die Fabrikation dieser unentbehrlichen Werkzeuge in bak, in fünf Schränken. Erzeugnisse der Metalfabriken von Österreich schon gemacht hat. Selbst Uhrmacherfeilen, wels Rosthorn, Hainisch u. a. nehmen hierbey den ersten che den englischen und französischen an Güte vollkommen Plaß ein. Man bemerkt darunter Kupferbleche von ungegleich stehen, haben einige Fabrikanten, z. B. Böck in meiner Größe und Schönheit, vorzüglich schöne Dråbte, Waidhofen, hier aufgestellt. Einige Tuchscheeren, so auch Zinkblech zur Dachdeckung und Draht aus diesem Me. wie endlich die Drahtzich Eisen und Uhrfedern von Mar talle. Einige Musterkarten mit Metallknöpfen lassen tin Miller in Wien müssen hier noch, als sehr vor die Fortschritte in der Verfertigung dieses Artikels bemerken züglich, bemerkt werden. und bewundern. Sehr schön ist eine von Alois Reiberger in Wien hier aufgestellte messingene Lampe.

Unter den feinen Stahlarbeiten befinden sich besonders viele Schneidwaaren, als Rasir und Tafelmess Die geftampften Blechwaaren, Beschläge u. dgl. aus fer, chirurgische Instrumente 2c., deren Qualitât, wenig der Fabrik des Herrn Franz Winkler zu Ebersdorf, stens so viel sich nach dem Äußern beurtheilen läßt, alle und aus der des sel. Feil in Wien, bewähren den guForderungen befriedigt. Die Stahlwaaren aus mehreren ten Ruf dieser Erzeugnisse auf eine unzweydeutige Art. SchöFabriken za Stadt Steyer, ferner von Beinder in ne Messing'guß waaren, und eine zahlreiche Samm. Baden, Rösler zu Nixdorf in Böhmen, u. s. w. lung von Flintenschrot (darunter auch Patentschrot nach gehören hierher. Rauch's patentirte Rasirmesser glaubte ich englischer Art) sieht man hier ebenfalls. Endlich verdienen gleichfalls erwähnen zu müssen. die gewalzten Eisenbleche und Schienen von den gräflich Eg. Moirirtes Weißblech, und daraus, so wie aus Mes ger'schen Werken in Kärnthen, ausgezeichnet zu werden. fingblech, verfertigte Klämpnerwaaren enthält das in Dieser Saal enthält ferner sehr viele Muster von Le diesem Saale stehende Tableau, auf welchem sich zugleich der aller Art, als deutsches und italienisches Sohlenleder, mehrere Gegenstände anderer Art, schöne Kamm. Machers lobgares Kalbleder, weißgares Leder u. f. w. Mehr als alle arbeiten, Chatoullen aus Fladerholz, aus Horn gepreßte übrigen Waaren dieser Art müssen die Maroquin - Sorten Dosen u. f. w. befinden. Hier, und in zwey der nahe von Pfeiffer in Sechshaus, wegen ihrer großen Schöns stehenden Schränke interesfirt den Besucher des Kabinetes heit, herausgehoben werden. Hier muß gleichfalls der von vorzüglich eine schöne Sammlung von Eisengußwaaren mehreren Erzeugern aufgestellten genagelten Schuhe, mannigfaltiger Art, worunter viele Gegenstände von dem der Damenschuhe von Joh. Leitzinger in Wien, gräflich Wrbna‍schen Werke zu Horzowicz in Böhmen, und einiger prachtig gearbeiteten Reitfättel gedacht werden. und aus der k. k. Gießerey zu Mariazell, den neben Sehr schöne Handschuhe hat Jacquemar in Wien ihnen aufgestellten Erzeugnissen der oberschlesischen Hütten. aufgestellt.

werke den Rang streitig machen. Rühmliche Erwähnung verDie Erzeugniffe der Wollenweberey nehmen ei dienen auch die eisernen Wasserleitungsröhren von dem gräfs nen nicht unbedeutenden Theil dieses Saales ein; und un. lich Salmischen Werke zu Blansko, und mehrere ter ihnen müssen hier besonders die Teppiche der E. E. Lin. schöne Stücke von den landgräflich Fürstenbergischen Werken zer. Wollenzeug- Manufaktur (von denen der größte 9 El. in Böhmen. Eine zahlreiche Sammlung von Sensen len im Quadrat hat) genannt werden; obschon auch die von und Sicheln, diesem unbestreitbar höchst wichtigen Pro. den vorzüglichsten Fabriken der Monarchie aufgestellten anducte österreichischer Industrie, nimmt beym weiteren Forts dern Erzeugnisse, besonders Tücher, gewiß Beachtung fchreiten die Aufmerksamkeit in Anspruch; und in den zwey verdienen.

letten Schränken dieses Saales befinden sich, außer einer Eine Sammlung verschiedener Holzarbeiten, die vollständigen Sammlung der k. k. Militärgewehre, einige fich in einem Schranke des gegenwärtigen Saales befindet, Erzeugnisse von Privat - Gewehrfabriken, damascirte Sübel, muß gleichfalls im Vorbeygehen bemerkt werden. Merkwür.

diger ist aber ein Sortiment sehr wohl ausgeführter Haar, hören hierher vorerst mehrere zahlreiche Sortimente von Touren von Ludwig Liebler in Wien, und eine Baumwollen und Leinen Gespinnsten, von zahlreiche Sammlung von Filzhüten aus den besten denen besonders die ersteren sich sehr auszeichnen; ferner Fabriken. Auch die von Venedig dem Kabinete einge die Muster von Leinengeweben verschiedener Art, sandten Strohhüre nach Florentiner Art, so wie die die herrlichen Spigenarbeiten, die schönen gewirkten, seidenen Regenschirme von Nicolaus Winkels mit den französischen wetteifernden, Modewaaren von Adam mann in Wien, können als Muster. und Meisterstücke Dill in Wien, die Baumwollenwaaren verschiedener in ihrer Art gelten. Fabrikanten in der Hauptstadt, u. s. w. Vorzügliche Er

An den Wänden dieses Saales bemerkt man einen zu wähnung verdienen die gedruckten Waaren von Franz Neuhurkenthal in Böhmen verfertigten geblases Leitenberger in Cosmanoß, so wie von der Kets nen Spiegel, der die für diesen Umstand ungeheure Höhe tenhofer. Kattunfabrik, von Erxleben in Landss von 84 Zoll besigt; ferner einen aus Glaubersalzglas in kron, u. f. w.; und die Walzendrucke der beyden leßtern Neuhaus gegossenen, 74 30ll hohen, Spiegel. Auf dem müssen besonders ehrenvoll ausgezeichnet werden. Kargl, in der Mitte des Sagles stehenden Tableau ziehen verschie. Mestrozzi und Hornbostel in Wien haben hier dene, meist gefärbte, Glaswaaren den Blick des Bee Seidenwaaren aufgestellt, die den französischen kühn an die fehenden auf sich. Man kann unter der großen Zahl von Ges Seite treten dürfen; eben dieses gilt von mehreren andern genständen hier als die vorzüglichsten nur die herrlichen venes Fabriken. Als ein sehr merkwürdiges Stück muß insbesons tianischen Schmelzgläser, den Hyalich des Grafen Bucs dere ein in Sammt (auf Gregoire's Manier) gewebtes Ma. quoy, die Bestandtheile zur Glas Mosaik aus May- donnenbild von Hornbostel genannt werden. — End. land, einige Vasen und Schalen aus Milchglas, endlich lich verdient ein sehr zahlreiches Sortiment roher italie die schönen Glasblåser - Arbeiten von A. Schwefel in nischer, ostindischer, und anderer Seidenmuster gebührende Wien, ausheben. Erwähnung.

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Die übrigen Glaswaaren, welche hier nicht mehr Raum Dieses der kurze Abriß einer für jeden Gebildeten höchst finden konnten, sind in dem Tableau des vierten Saas interessanten Sammlung, zu deren genauen Betrachtung les, und in einem dort befindlichen Schranke zusammengestellt; und gründlichen Würdigung nicht Stunden, nur Tage und ich darf mich darüber um so kürzer faffen, da die Vor- hinreichen; die in einem Zeitblatte, wie das gegenwärtige, trefflichkeit dieser, von mehreren inländischen, besonders mehr angedeutet, als beschrieben werden kann! böhmischen, Fabriken erzeugten Waaren ohnedem zur Ges nüge bekannt ist. Die Nahmen der Grafen Bucquoy Anzeiger für Literatur und Kunst. und Harrach, ferner die eines Meyr, 3i u. f. w. ulat rhaltungsliteratur. I oļu y. sind zu bekannt, als daß man sie dem Besucher des Kabi, netes bey der Ansicht der hier aufgestellten Meisterstücke uns de la Guiane u. f. hat sich in der neuesten Zeit mit der Der Verfasser des Hermite de la Chaussé d'Autin, ferer Glasmacherkunft zu wiederhohlen nöthig haben sollte. Herausgabe des Hermite de la Province beschäftigt, und bie Das schönste Stück unter allen, dessen Verfertigung, wie thet uns eben den vierten Band dieses Werkes, das in jeder behauptet wird, dem Einsender ein volles Jahr gekostet ha. Hinsicht ein populäres genannt werden kann. G. Jouy führt ben soll, ist ein mit bewunderungswürdigem Geschmack, uns in diesem 366 S. starken Bande in das Departement der und mit fast undegreiflicher Kunst geschnittenes Trinkglas Isere und der hohen oder oberen Alpen (Hautes-Alpes), und von 3 ich in Joachimsthal; aber auch alle übrigen Stücke, nahmentlich mehrere große Tafel Services, Punsch Auffäße, Basen, Schalen, u. f. w. ziehen den Bey fall und die Bewunderung des Kenners in vollem Maße auf sich.

Frankreich, mit Kraft und Geist, überall den Sitten und Ge.

seichnet den Charakter dieses weniger bekannten Theils von brauchen der untern Volksclaffen nachgehend, und sie mit seiz ner lebendigen Leichtigkeit darstellend. Die Beobachtungen auf den obern Alpen machen diesen Band am anziehendsten. Die Sitten, die Lebensweise der armen, jeder Art von Bildung entfremdeten Bewohner dieser wilden Höhen, sind wahr und treffend geschildert, obgleich wir manches in einem günstigern Lichte dargestellt, und anderes gänzlich übergangen finden, wodurch das Gemälde vervollständigt, und vielleicht ein sehr ed. ler Zweck erreicht worden wäre. So härte z. B. eine SchildeDie noch übrigen Artikel, womit diese Sammlung rung des schlechten Zustandes der Anstalten für Erziehung in ausgestattet ist, will ich nun in Kürze nachhohlen. Es ge jenen Gegenden, vielleicht zu einer Abhülfe dieses Eleads ge.

Die Hinterwand dieses Saales nimmt ein 100 Zoll hober, gegoffener Spiegel aus der 2. t. Spiegelfabrik in Neubaus ein, der durch seine Schönheit und Größe eine sehr bedeutende Zierde des Kabinetes bildet.

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