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ten in Sümpfen liegt) zu der großen Rolle vorbereitet wird, langweilig. Ihre Geheimnißkrämeren, so wie ihr alchymistisches die er als rechtmäßiger Erbe der provencalischen Krone bald Treiben streift an das Lächerliche. Izorin ist das Nachbild fpielen soll. Die Gesellschaft «der Unsichtbaren," großentheile von Gurth dem Schweinhirten in Ivanhoe, nur nicht so kräfe aus Templern bestehend, unterstüßt Jpsiboé's Plane zur Unter, tig und ohne den nationalen Reiß. Unter den humoristischen drückung des Hauses der Béranger und der Erfolg scheint das Personen ist der Chevalier à la camise das einzige zeitgemäße Vorhaben der Parten zu begünstigen, denn die Königinn Zes Original. Noch nennen wir hier, als bloße Nachahmung Scottis naire ist bereits von den Unsichtbaren gefangen genommen und scher Bilder, die Geschichte der Vergiftung Edgar's, welche Air in den Händen der Anhänger der Familie Bozon. Allein mit der angeblichen der Maria Stuart im Abbot ganz übereinEdgar liebt, rettet die junge, reißende Königinn, flieht mit stimmt: ferner die Belagerung von Monterolles, welche ein ihr, und schirmt sie in einer Reihe von Gefahren, wie man Nachbild der Einnahme des Schloßes von Front de Boeuf sie nur in einem Roman zusammen zu finden vermag. Der Lies in Ivanhoe ist u. s. w.

beshandel der beyden königlichen Personen ist so ernsthaft, Die Anspielungen auf die neueren und neuesten Zeitereig all das Ungemach, die Erfahrungen, die sie gemacht, sind so nisse, auf welche wir hier und da stoßen, fallen sehr unange wirksam, daß beyde dem Thron entsagen, Raymond die Regie. nehm auf. Mancherley Personen sollen literarische und politische rung überlassen, und in ferner Ubgeschiedenheit das häusli, Charaktere unserer Zeit copiren wir haben bloß Plagiate aus Ge Glück finden, während Jpsiboé in ihrer Nähe geheimen Walter Scott gefunden. Wissenschaften, der Alchymie u. dgl. lebt.

Dr. Adria n.

Geschichtliche Anekdoten und Miscellen.

Die Zeit, in welche wir uns versett finden, ist tressend geschildert, und überall ernstes Quellenstudium sichtbar, die selt. samen Gebräuche und Sitten jener hochromantischen Zeit, sind Die ungeheueren Klüfte und Tropfsteinhöhlen Mährens bey wahr dargestellt, und treten lebendig hervor. Wir sehen das LeKirytein, Adamsthal, Ostrow, dienten, nebst den ane ben jener Zeit mit seiner Licht und Schattenseite, und es ist liegenden Wäldern mehrjahrigen Zuflucht der armen Bewohner nicht der verschwimmende Pinsel deutscher Romantiker, der hier des Blachlandes, als Olmüß nach der Schlacht bey Schweid die Farben aufträgt, sondern der in glänzende Farben getauch nit 1642 gefallen, nach der Schlacht bey Jankau 1645 Brünn te Griffel des Historikers, der neben großen, ernsten Züge einer belagert und bis an die Wiener - Donaubrücken gestreift wurde. bedeutungsvollen Zeit, ihre Thorheiten und Verkehrtheiten Ähnliche Sicherheit suchten die Bewohner des Krainerischen Dor. stellt und seinem Gemählde Leben, Mannigfaltigkeit und Wahr. fes Laitsch bey den Grotten von Weißenstein. Über die Türken heit zu geben bestrebt ist. Die Erzählung der verwickelten Vers wälzten viel Holz vor den Eingang, zündeten es an, und Alhältnisse zwischen den Häusern der Bozone und Bérangers, les ohne Unterschied des Alters und Geschlechtes kam darin die Darstellung der offenbaren und geheimen Triebfedern der einzelnen Parteyen, das Gemählde von Zenairens Hofhaltung u. f. um, bis auf einen einzigen Bauer, Rahmens Páugt, der Find gelungene Skizzen. Statt langweiliger Kampfspiele werden sich auf einen Baum im Nadelgehölze vertrochen, und nachhin der Deucalion des ganzen Dorfes wurde, in welchem sein wir mit dem Wesen der Gesellschaften und Secten jener Zeit Nahme der einzige war. (z. B. der Mannichder, der Pénitens d'Amour, der Palinods), und mit Nationalsitten bekannt gemacht, die angenehm bes lehren.

Die Bürger des einst von Griechen bewohnten Fleckens Moschenitge an der adriatischen See, waren ihrer Keusch. heit wegen zum Sprichworte geworden. Wer aus ihnen eine Verwandte heirathete, wird wie ehrlos behandelt ; eben so sprichwörtlich war Feuchting, einst das größte Dorf in Krain, bes rühmt wegen seiner trefflichen Siebe, schönen Pferde, und so vers schiedener Bunderarten, daß Leute von den zwey verschiedenen Enden des Dorfes, sich gar nicht kannten, weil Gastrecht und Gastfreundschaft unter den echten Feuchtingern, etwas ganz lnbekanntes war. Bey den Bipachern war es Sitte, daß man allen Jungfrauen, die das dreyßigste Jahr bereits era reicht hatten, am Aschermittwoch eine Stubenthür auf den Rücken band, die sie dann eine gute Strecke durchs Dorf ziehen, oder sich mit Wein oder Geld, mit den Junggesellen abfinden mußten. Glei. chen Ursprungs mag auch die alberne Wienersage seyn, daß die alten Jungfern um Weihnachten und am Uschermittwoch, den Stephansthurm reiben müssen.'

In der Charakterschilderung ist der Verfasser weniger glück lich, oder, um richtiger zu sprechen, nicht originell genug, um glücklich zu seyn. Carl von Burgund ist im Solitaire vom Ans fang bis zum Ende mit ziemlich sichern Zügen hingestellt, und eigen thümlich gehalten. In Josiboé ist kein Charakter, der dem Solitaire gleich gestellt werden könnte. Nehmen wir die Königinn Zenaire aus, welche aber zu schwankead und unnatürlich in der Anlage, am Ende des Romanes zu abenteuerlich und sentis mental gezeichnet ist, so treffen wir auf lauter Bekannte. Der Held des Romans, Edgar Alamide, ist der französirte Roland Gräme in Walter Scotts Abbot, und nur noch unartiger, pagenhafter und charakterloser gehalten. Ipiboé ist eine Kopie der Norna von Fitfulhead im Piraten, und steht weit hinter dem Original zurück. Sie iß zu pathetisch und theatralisch, für eiv altes Weib bis zum Eckel mit Puß und Drapirung ihrer farbenreichen Gewänder, und mit dergleichen Komedien - Effecten beschäftigt. So oft sie erscheint tritt sie in einem andern Kostüme Im Nr. 125 October 1822 dieses Archives war die Rede auf, und die in das kleinlichste gehende Beschreibung ist höchst von den sogenannten «wohlfeilen Kaufleuten" oder «Ras

ken" in Mähren, einer Diebsgesellschaft, welche regelmäßig digte (29. October 1268) zu Neapel auf dem Blutgerüste. auf die besuchtesten Jahrmärkte kamen, ihre Ankunft, durch Um 19. Juny 1246 fiel durch eines Frangipanis Speer der die Obrigkeit warnend verkündigen ließ, und nur der Unge, leßte Babenberger, Friedrich der Streitbare in dev schicklichkeit wegen einer Strafe unterlag, wenn nähmlich Adep. Schlacht wider den Ungarkönig Bela vor Neustadt. Um 30. ten der saubern Gesellschaft sich auf der That betreten ließen. April 1671 fiel in eben diesem Neustadt, das Haupt des Auch in Krain war einst ein solcher edler Bund, der «Prudens leßten Frangipani, als Hochverräthers, auf dem Bluts tenorden" genannt, der mehrere Grade, mehrere Probe- gerüßte. jahre hatte, und seine Genossen auch mehrere Foltergrade auss. stehen ließ, bevor ihnen die besten Geheimnisse der Innung preisgegeben wurden.

Krains berühmtester Garten, vorzüglich in den auserlesen ften Tulpen und Hyacinthen, aber auch an exotischen Gewäch. fen jeder Art, war unter Leopold I. jener des großen Botanis kers Leonard Merharitsch, genannt Fabianitsch

Edler Frauen Liebe und Treue, mußte sogar der zur Geyerau unfern Laybach. finstere Argwohn, und die listige Grausamkeit der venetiani

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schen Staatsinquisitoren weihen. Ein venedigischer Haupts Daß das Geschlechtsregister des Harlekin sich bis in das mann entbrannte in wilder Liebe gegen die schöne Gräfinn graueste Alterthum hinauf verliert, ist zwar eine ausgemachte Maria, Christophs Frangipani Gemahlinn, und wußte Sache; dennoch läßt sich hierüber, ungeachtet der Mühe, wels kein besseres Mittel, den verhaßten Nebenbuhler aus dem We che sich Riccoboni in seiner Geschichte des italienischen Theaters, ge zu räumen, als, indem er der Signorime die Lüge aufhef- Möser in seiner Schrift: Harlekin, und der in der Geschichte tete, der Graf brüte über einen gefährlichen Complott. Die des Komischen noch unübertroffene Flögel in seinen bekann Republik bemächtigte sich seiner, und er verschwand über die ten Werken, genommen haben, nichts völlig Genügendes nach«Brücke der Seufzer" in eines jener Staatsgefängnisse, weisen. Was aber die Verpflanzung als Harlekin nach Deutschs die so viele Unschuldige, in ihren düsteren Abgrund aufgenom- land betrifft, so ist gewiß, daß solche von Italien aus, Statt men, und auf ewig verschwinden gemacht haben. Der zar hatte, und ein sicherer Bastiari der Erste sey, welcher ihn bey ten und jungen Gräfinn Entschlossenheit und List verdienten uns eingeführt habe. Dieß geschah bey der Schauspielergesell. gleiche Verwunderung. Sie stellte sich, als glaubte sie den Gras schaft Johann Weltheims, welcher seiner Seits wieder der Ers fen von einem heimlichen Feind ermordet, und trug Trauer ste ist, der nähmlich um das Jahr 1670 in Deutschland eine um ihn, zugleich ihren Entschluß einer Reise nach Rom aus, Schauspielergesellschaft von Bedeutung und Kunsteinfluß grüns breitend, dort in einem Kloster, nach dem Verluste des einzig dete. Weltheim war in Halle geboren, hatte in Leipzig studiert, Geliebten, Jugend und Schönheit für immer zu begraben. und zog mehrere Studenten in den Kreis seiner Truppe, woDer Ernst ihres Thuns blendete Ale. Sie hatte bereits des durch eben sie zu einer gewissen Distinction gelangte. Er spiel. Gatten Gefängniß erkundschaftet, es gelang ihr, sammt ihrem te mit seiner Gesellschaft in Berlin, Hamburg, Nürnberg, Diener in dasselbe zu dringen, den Grafen in ihrem Frauens Frankfurt a. M., Leipzig 2c., und verschaffte seinem damahls kleid, sich selbst in des Dieners Gewand herauszuschleichen, und noch verachteten Stand, Achtung und Rücksicht. Auch in der Ges auf einem schon bereit gehaltenen Fahrzeuge schnell nach Triest schichte der theatralischen Literatur gebührt Weltheim Aner. zu entfliehen. Der Diener entkam gleichfalls, und zwar schon kennung, da er 1694 zu Nürnberg die erste übersehung Molie. des andern Tages bey Ablösung der Wache. res besorgte, und diesen Dichter auf die Bretter brachte. Dennoch freute sich die Herrliche des theuren Besiges nur Die Erscheinung des Harlekin fand bey dem gemeinen wenige Jahre. Frangipani hielt die Partey des Gegenkönigs Wolke in Deutschland lebhaften Beyfall; nur einige Gelehrte, Zapolya wider Ferdinand I., und fiel durch eine Kanonenkugel denen seine Possenreisserey nicht behagen wollte, suchten ihn vor den Wällen Barasdins (21. August 1529) an demselben wieder zu verdrängen. Vornehmlich ließ Gottsched nichts unverTage, wo Ferdinand feinen Einzug in die Ofner Königsburg sucht, den Harlekin wie den Hanswurst vom Theater abzuschaf. hielt, und Niclas Salm, den Zapolya bey Tokay aufs Haupt fen. Auf seine Veranlassung wurde zu Leipzig in der Bude bey schlug. dem Bohenschen Garten, nach einem von der bekannten Neus

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Die Frangipanis haben nebst den Johannitern berinn eigens dazu verfaßten Vorspiel, ein formelles Auto dazu nach dem großen Mongoleneinfall 1241, Bela IV. wieder auf über den Harlekin aufgeführt, und sein Nahme von der Bühne den Thron Ungarns gefeßt. Der lette Babenberger verbannt. Indeffen war durch diesen Inquisitionsact für die Gegs und der leßte Hohenstauffen, sind durch einen Frangi- ner des Harlekin eigentlich nichts gewonnen; denn die Direc= pani umgeƐommen! Conradin, der leßte Stauffe, trice Neuberinn nannte ihn nun Hännschen oder Peter, und in der Schlacht um sein väterliches Reich beyder Sicilien, zog ihm Statt der bunten Jacke eine weiße an. Nach und nach durch den Usurpator Carl von Anjou geschlagen, wurde zu ging der Harlekin im Lustspiel gänzlich ein, figurirt jedoch fort Astura von einem Frangipani, als flüchtig verrathen, und en- und fort um so dankbarer in der Pantomime. கு.

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Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr.

Verleger: Franz Härter. Gedruckt bey Franz Ludwig.

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die andere zur vielfach gehörnten verkünftelt. Die auf diese Weise verstümmelten Geschöpfe wurden von den älteren Na.

turforschern als eigene Arten beschrieben, und von vielen neueren als solche beybehalten.

Mit einem von Herrn Elia Seihade, Handelsmann zu Triest, Sr. Majestät zum Geschenke dargebrachten Trans. porte von Reptilien aus Ägypten, erhielt das hiesige 300- Merkwürdig ist indeß, daß die eingeseßten Haare, logische Museum zwey Arten von Schlangen in Weingeist, (wie man aus miteingesendeten abgestreiften Häuten ers deren eine in ihrem natürlichen Zustande ungehörnt (Boa sehen kann,) nach mehrmahliger Häutung mit der Haut Jaculus), die andere aber gehörnt vorkommt (Vipera Ce- abgelegt werden, und das Thier sodann seine ursprünglis rastes), und von der ersteren Art zwey lebende Exempla che Gestalt wieder erhält. Es erinnert uns diese Verfäl re* mit einem langen Haarbüschel auf dem Nacken, die fchung an die Drachen der Alten, als: Crocodile mit Fle auf den ersten Blick und für den Nichtkenner allerdings für dermausflügeln und Hayfischköpfen, Schlangen mit Adlerabnorme Gefchöpfe gelten mögen, bey genauerer Prüfung füßen, künstlich verdrehten Rachen, und andere widernas aber das Gepräge der Kunst unverkennbar an sich tragen. türlich zusammengefeßte abenteuerliche Gestalten, die noch Diese beyden Schlangenarten, von denen erstere vollkom- hie und da in Musäen als Seltenheiten und Wunderthiere men unschädlich, lettere aber giftig ist, werden von den sorgfältig aufbewahrt werden, und heut zu Tage von den Ägyptern auf die sonderbarste Weise verunstaltet, indem sie Seejungfern zum Theil verdrängt wurden, die manche. denselben Rattenzähne, Vogelkrallen, Pflanzendornen, Naturforscher die Existenz eines Gefchöpfes vermuthen lie Pferdehaare u. s. w. auf den Schädel pfropfen, welche sich ßen, das zur Hälfte Mensch und zur Hälfte Fisch sen nach und nach,`eben so wie die den Haasen künstlich ein. Doch scheint uns diese Verfälschung der Schlangen meh gesezten Rehgeweihe, und den Hähnen auf den Kopf ges Berzierung als vorfäßlicher Betrug zu seyn, und aus der pfropften Sporne mit der Haut verwachsen, und zu häufi- ältesten Zeiten der Ägypter herzurühren, von welchen die gen Irrthümern Anlaß gegeben haben. So wird nun die ser Gebrauch wie fo viele andere, auf unsere Zeiten übergegan eine von Natur aus ungehörnte Schlange zur gehörnten, gen, und mit demselben vielleicht sogar ein religiöser Zweck verbunden gewesen zu seyn scheint. So viel ist gewiß, daß

*) Einer Einrichtung des Hrn. Directors und Regierungsrathes die heutigen Gaukler und Schlangenbändiger des Orients, Ritters v. Schreibers, am hiesigen zoologischen Museum, vers derley verzierte Schlangen mehr um zu imponiren gebrau danke ich die Gelegenheit, nicht nur die meisten europäischen chen; und dadurch ihren Quackfalbernen kräftigeren Glaus Reptilien, sondern auch viele, fremden Zonen angehörige im ben zu verschaffen wiffen. Wir überlafssen indeß die Entschei lebenden Zustande beobachten zu können; und nenne hier

mehrere, von denen bis jetzt nur wenige nach Europa ge. dung über den Ursprung dieser Sitte, der Untersuchung sach. bracht werden konnten, ale: Caretta virgata. Mihi. (Che- Fundiger. Männer, und beschäftigen uns hier nur mit der lónia virgata. Duméril.), aus St. Domingo. Testudo mar- Beschreibung dieser beyden Schlangenarten im natürlichen, ginata, Schöpf, aus Ägypten. Testudo madagascariensis ungekünftelten Zustande.

Commerson, von Madagascar. Testudo Schweigeri Mihi Die erste in der Natur ungehörnte Schlangenart, ges

(die größte bekannte Landschildkröte), aus Brasilien. Cro

codilus acutus Cuvier, aus Et. Domingo. Crocodilus hört in die Gattung der Schlingen (Boa), welche sich von Sclerops Schneider, aus Brasilien, und Chamaeleo africa- allen übrigen nicht giftigen Schlangen, durch Anwesenbeit mus Laurenti, aus Ägypten. eines hornartigen Spornes zu beyden Seiten des Afters

unterscheiden, und die größten Geschöpfe dieser Thierclaffen, die Riesenschlangen in sich fassen.

Boa Jaculus.

Vipera Ceras te s.

Kennzeichen: Kopf mit kleinen körnigen Schup. pen bedeckt; über den Augen zu jeder Seite ein aufrechte stehendes, mit vier Långsrinnen versehenes Horn. Schuppen

Kennzeichen: Kehlenrinne sehr schwach. Scheitel mit des Rumpfes gekielt. Schwanz 1/10 der ganzen Länge. Bauchschilde stark gewinkelt: 142-155 Schwanzschildchen kleinen Schildchen bedeckt. Schuppen des Rumpfes glatt, gegen das Ende desselben und auf dem Schwanze stumpf getheilt: 30-36. Beschreibung: Kopf drepeckig, abgerundet, viel gefielt. Schwanz 1/9 der ganzen Länge. Bauchschildchen schmal: 183–194 Schwanzschildchen ungetheilt: 20-28. breiter als der Rumpf; Rüssel stumpf, gerundet: obere Beschreibung: Kopf eyförmig, vom Rumpfe nicht ́Kinnlade etwas hervorstehend. Rumpf aufgeschwollen, ets unterschieden; -Rüssel stumpf, abgerundet: obere Kinnlade was zusammengedrückt. Schwanz zugespißt. sehr weit vorragend. Rumpf fleischig, etwas zusammenges

Oben gelblichweiß mit schwärzlich gesprenkelten Schupdrückt, mit sechseckigen Schuppen beseßt. Schwanz stumpf. pen, und vier Reihen schwacher schwärzlicher runder Fles Oben röthlichweiß mit großen cyförmigen föhwärzlich, cken, die manchmahl unter einander zusammenfließen; ungrünen Flecken auf dem Rücken, und kleineren rundlichen ten gelblichweiß. Erreicht eine Länge von zwey Schuhen und an den Seiten'; unten gelblichweiß. Erreicht eine Länge von einigen Zollen g). zwey Schuhen.

Synonyme: Auf diese Art kannte son AldroSynonyme: Schon Aldrovandus macht von die, vandas und beschrieb sie unter den Nahmen: Cerastes sex Art im künstlich gehörnten Zustande Erwähnung, und Preuini und Cerastes ex Lybia h), Hasselguist aber nannte sie: Haemorrohous a), Hasselguist aber war lieferte die erste genaue Beschreibung dieser Art, und gab der erste, der sie genauer beschrieb b), und zwar im natür ihr den Nahmen: Coluber cornutus i), welchen er spås lichen Zustande unter den Nahmen; Anguis Jaculus und terhin mit der Benennung; Coluber Cerastes vertauschAuguis colubrina, und im verkünftelten unter der Be. te k). Alle übrigen Naturforscher bis auf Sonnini und nennung: Anguis Cerastes, welche Nahmen von allen Latreille 1) und Daudin m), welche diese Art ihrer GatNaturforschern bis Daudin beybehalten wurden. Olivier be- tung Vipera unterordneten, und unter den Nahmen: Vischrieb später dieses Thier als eine eigene Art von den grie: pera Cerastes und Vipera cornuta als verschiedene Spec Hischen Inseln unter der Benennung: Boa turcica. c) cies doppelt beschrieben, behielten diese Benennung bey. Diese vier als verschieden vermuthete Arten, erhob Daudin Ritter von Cuvier hat die Latreillesche Gattung ange. zu einer eigenen Gattung: Eryx d), welche von Ritter von Cuvier beybehalten wurde e), Merrem aber brachte fie in der Meinung ihrer erwiesenen Verschiedenheit, unter zwey Gattungen, Tortrix und Eryx f).

Die zweyte im natürlichen Zustande gehörnte Art, geo hört unter die Gattung der Vipern (Vipera), welche sich von den übrigen giftigen Schlangen durch Abwesenheit der undurchbohrten Zähne in der oberen Kinnlade, und der Kopfgruben unterscheiden.

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g) Höchst auffallend ist, daß in Ägypten eine Schlange vor.
kömmt, die von dieser Art durch nichts anderes, als durch
Abwesenheit der beyden Hörner über den Augen unters
schieden werden kann; und man ist daher im größten Zwei-
fel, ob man diese ungehörnte Schlange als von der gez
hörnten specifisch verschieden annehmen könne, oder ob die
Abwesenheit der Hörner vielleicht in der Geschlechtsver
schiedenheit ihren Grund habe? Die besten Aufschlüsse hier.
über erwarte ich von meinem Freunde Dr. Hemprich, der
sich die Ergründung dieses Zweifels zur vorzüglichsten
Nachspührung auf seiner naturhistorischen Reise in Ägypten
und Nubien gewählt hatte.

h) Aldrovandus, Serpentum et Draconum historia.
4) Hasselguist, Reise.

k) Hasselguist, in Actis Upsal,

1) Sonnini et Letreille, Histoire naturelle des Reptiles.

m) Daudin, Histoire naturelle des Reptiles.

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nommen n), und Merrem brachte diese Art zu seiner Un- er uns sah, stand er von seinem Seffel auf, ging uns eis. tergattung der Vipern: Echidna o). nige Schritte entgegen, ging dann im Innern vor uns

Schließlich erwähne ich noch einer von Shaw unter der her, während wir unser Gefolge, welches des Grußes harrte Benennung: Colaber nasicornis beschriebenen p) giftigen grüßten, und nachdem wir auf diese Art Bekanntschaft ges. Schlange aus Äthiopien, mit zwey drenkantigen Hörnern macht hatten, ließen wir uns auf die Sessel nieder. Nach auf dem Rüssel, welche mit der von Bosmann q) erwähn, einigem Gespräche, nahmen wir die zwey Schreiben des Großten gehörnten Schlange, die eine Länge von fünf Schuhen wesirs, welche an ihn in der doppelten Eigenschaft des ersten erreichen foll, eines und dasselbe zu seyn scheint, deren Un Ministers des Kaisers und der Kaiserinn gerichtet waren, verfälschtheit jedoch sehr in Zweifel gezogen wird; und uns aus den Händen des Diwane fendi, um sie ihm zu über, ferer europäischen Sandviper (Vipera Ammodytes) aus geben. Wie wir von unserem Seffel aufstanden stand auch Jllyrien und dem Banate,, mit einer fleischigen aufrechtste er von dem seinigen auf, und indem wir beyderseits Ehren-、 henden Warze an der Spiße des Rüssels ähnlich ist. halber zwey, drey Schritte vorwärts gingen, nahm er die 2. Fizinger. selben, und übergab sie dem hinter ihm stehenden Reis, welcher sie auf ein mit reichem Stoffe bedecktes Tischchen legte.

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Bir segten uns wieder auf die Sessel nieder, und er überfloß in Ausdrücken der Dankbarkeit für die dem kais ferlichen Hofe bezeigte beyspiellose Freundschaft des glorreiche ften, großmächtigsten Padischahs der Osmanen, welche nies mahls vergessen werden würde, und bezeigte eine außerordentliche Freude über die edlen Schreiben S. E. des Großwes firs. Nach gereichtem Kaffeh, Sorbet und Zuckerwerk, nahmen wir Abschied und kehrten in demselben Staat nach unserer

Er zeigte uns die von Ds ch a nik i Ali-Pascha Wohnung zurück. Da damahls sich zu Wien zwey kaiserliche und Ibrahimpafcha ausgestellten und mit ihrer Ferti- Höfe befanden (der des Kaisers und der der Kaiserinn) so gung verfehenen Reverse, und wir stellten dann ebenfalls wurden wir nach einigen Tagen, Donnerstags am 10. des eine Schrift aus, daß wir so sprechen und so zusammen Mondes Dschemasiul achir (am 6. Junius) von Seite des kommen würden. Nach erfolgter Einladung von Seite des Kaisers eingeladen, bestiegen den uns gesendeten sechsspan= ersten Ministers und nachdem dem Hofdolmetsch ein ansehn- nigen Staatswagen mit dem mit neuem Character (als licher Character (als Einführungscommissär) beygelegt wor: kaiserlicher Commissär) versehenen Hofdolmetsch, und vers den war, kam er mit einem sechsspännigen schön ausgerüs fügten uns in wohlgeordnetem Zuge in die Burg. Wir stiefteren Wagen, den er mit mir bestieg. Mit Zobelpels ans gen auf dem Steine, welcher dem Kaiser selbst zum Absteis gethan und mit dem Turban der Staatssecretäre (Katibi gen dient, ab, und indem wir unser auf beyden Seiten aufe Deft ar) brachen wir in stattlichem Zuge von unserer Wobs gereihtes Gefolge grüßten, gingen wir mit den zu unserm nung auf, und indem auf dem Wege Silber- und Gold- Bewillkomm bestimmten Herren des Hofes in den von ihmünze ausgeworfen ward, verfügten wir uns nach dem Pal nen Tertib cha ne d. i. Zubereitungsfaal, genannten Saal, laste des ersten Ministers (des Hofkriegsrathspräsidenten) wohin auch die kaiserlichen Präsente in Körben gebracht und Die Herren des Kriegsdiwans (des Hofkriegsrathes) der in Bündeln geordnet worden. Bis dieß geschehen war, vers Kiaja des Präsidenten (der Vicepräsident) und andere an- weilten wir hier ein wenig, wie der verstorbene Dschanis sehnliche Männer seines Gefolges, welche uns bis an den bi Alis Pas ch a. Hierauf kam der oberste Kämmerer, Stein, wo wir vom Pferde abstiegen, entgegen gekommen uns einzuladen, indem der Kaiser unserer Ankunft harre. waren, gingen vor uns her, und so traten wir in das Zim- Hier legte ich den Staatspelz (Diwan kärki) an, und mer, wo sich der Hofkriegsrathspräsident befand. Sobald seßte den Staatsturban (Muds chew wese) auf. An der

n) Cuvier, Régne animal.

o) Merrem, Tentamen Systematis Amphibiorum,
P) Shaw, General - Zoology.
q) Bosmann, Reise.

Thüre des kaiserlichen Gemaches nahm ich das kaiserliche Schreiben ehrenhalber aus der Hand des Secretärs und trat mit zehn unfrigen Leuten in den Saal. Nachdem ich drey Mahl dasselbe geküßt und am Rande der Estrade, wor auf der Kaiser stand, meine Verbeugung gemacht hatte, hielt ich auf die Art, wie es in dem vorher übergebenen Papiere

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