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Brücken über den reißenden Tagliamento, Piave und Tore, Eröffnung bequemer Wasserverbindungen durch Schiffbarmaerleichtern die früher äußerst schwierige und gefahrdrohende chung der vielen Flüsse, und durch ihre Verbindung mittels Communication mit Benedig. fchiffbarer Canäle. unzählige Brücken werden an allen Flüssen der Monars Schon im Jahre 1792 bildete sich eine Gesellschaft mehe chie unterhalten, und immer durch neue vermehrt; statt der rerer reicher Privaten, welche die Verbindung aus der Theys in den lesten Kriegen zerstörten und gesprengten Brücke mit dem Küstenlande, und die Realisirung des unter der über den Isonzo bey Canale, an der Straße zwischen Görz und großen Theresia gemachten Entwurfes, zu ihrem Zwecke Villach, entstand unter des kenntnißreichen und rastlosen hatte, und den Anfang zu dieser Verbindung, durch die Hofbauraths Nobile Leitung, eine neue massive Brücke, Vereinigung der Donau und der Theys, durch das Bacter der römischen Zeiten würdig, ganz von gehauenen Steinen, Comitat, zu machen sich erboth, und sonach jene aus der und den an der, zwischen lehterer Brücke, und Salcano be: Donau in die Drau, um aus Letterer mittelst eines Cafindlichen Straße vorfindigen so gefahrvollen Balduchini, wird nals in die Save, und auf dieser in die schiffbar zu ma. zur größten Wohlthat des Verkehrs, und zur Sicherheit chende Culpa bis Brod, und von da zu Land nach Fiume der Passage, durch einen neuen Straßenzug demnächst aus, zu gelangen. gewichen werden.

Durch die Ertheilung eines 5ojährigen Privilegiums,

Brücken von weiten Spannungen, wurden auch in Ty- und anderer wichtigen Begünstigungen conftituirte sich diese rol, seitdem Lezteres wieder unter die österreichische Re- Gesellschaft, die den bekannten Bacser - Canal zu Stande gierung zurückkehrte, über den Inn, die Eysack, und an- brachte, der von den größten Donau-Schiffen befahren dere Waldströme hergestellt; aber das größte Werk, die, wird.

fer Art, wichtiger und künstlicher als die oft gerühmte tra= Einige Jahre später entstand eine andere Gesellschaft, janische Brücke bey dem eisernen Thor, dürfte die bey der unter dem unmittelbaren Schuß und Theilnahme Seiner Residenz bereits refolvirte und nur noch auf einige wichti- Majestät, welche von Wien aus, eine andere Verbindung in ge Local- Erörterungen ausgeseßte Brücke über die große der Richtung der Steinkohlenwerke von Ödenburg gegen Donau seyn, welche die Stelle der dermahligen, mit so Raab unternahm, und welche seiner Zeit gegen das Küstenvielen Jochen überladenen, bey Eisgängen so gefährlichen land fortgeführt werden sollte; dieser nach der Hand von hölzernen Brücken ersehen, und durch die weiten, zwischen dem Staat übernommene und jeßt wieder dem Handlungssteinernen Pfeilern zu erbauenden Brücken- Bögen, die Eik, hause Fries überlassene Canal, ist dermahlen bis an die Gräns gänge und mit diesen die gefährlichen Überschwemmungen, ze Ungarns hinter Neustadt geführt. Zu dessen weiterer Fortdie häufigen Zerstörungen der Brücken selbst, und die Er- sehung bis an das adriatische Meer waren auch wirklich die schwerungen der Communication nach dem gesammten Nor. Local- Untersuchungen 1320 geschehen. Der Nahme des den, hintanhalten wird. Es liegt am Tage, von wel- Directors, Hofcommissionsrathes und Leopoldordens - Ritcher unzuberechnenden Wichtigkeit für die Approvisionirung ters Joseph Schemmerl von Leitenbach, wird sowohl und für den Handelsverkehr der Residenz, die Erhaltung durch die von ihm zahlreich geführten Bauten, als auch des Wiener Canals, oder Wiener Donauarmes an der durch seine wissenschaftlichen Systemalarbeiten und schriftstel= Schlagbrücke in schiffbarem Stande sey, bey einem Stros lerischen Leistungen, stets im ehrenvollen Andenken bleiben. me, der von den Römertagen, wo er so nahe an den Hügeln Diese höchst wichtige Verbindung zwischen der adrias der heutigen Stadt vorüberfloß, sich mehr und mehr gegen tischen See, und der Donau beŋ Wien, an welche das linke Ufer warf und ohne einige, ihm entgegengestemm te, mächtige Banten, seinen Lauf wohl schon im March feld haben würde!

sich die weitere Gemeinschaft aus der March durch Mäß; ren mit der Weichset, und solchergestalt mit Galizien -dann in gleicher Art aus der nähmlichen March mit der So viel von dem Fortschreiten des Straßenbaues. Über Elbe und dem Königreiche Böhmen anschließen könnte, auch für Wasserstraßen ist in dieser Hinsicht nicht Weniges worüber bereits einige allgemeine Untersuchungen geschehen, geschehen, wie gelegenheitlich der Louisenstraße und der un würde durch das Herz der österreichischen Provinzen einer garischen Canals Gesellschaft, bereits angedeutet wurde. feits das adriatische, somit auch das mittelländis Von den Vortheilen der Wasserfahrt und Fracht und sche Meer mit der Ostsee, anderseits mit der Nordsee ihrer nach der Localität unerläßlichen Nothwendigkeit für in Verbindung seßen. Mittels der Donau aber, würde sie die Aufnahme des Handels überzeugt, seßte der Monarch Bayern und allen an dieser, und den in selbe sich ergies sein Augenmerk gleich von Anfang seiner Regierung auf die ßenden Flüssen gelegenen Ländern eine vortheilhafte Was

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fer Communication mit den entferntesten Provinzen und Die Entwässerungs-Anstalt an der March, welche der See, im Ganzen aber dem Welthandel selbst eine zwischen Hohenstadt und Theben eine Länge von beynahe höchst vortheilhafte, zu allen Zeiten gesicherte und wohl 10 Quadratmeilen, durch die verderblichen Überschwemmune feile Richtung durch das europäische Continent zwischen gen und Austretungen, den fortwährenden Beschädigun= den, das lettere umfassenden Meeren gewähren, und in gen und Verwüstungen aussett, war schon seit dem Jahihrer Art das größte, einzige und zugleich wohlthätigste Werk re 1796 ein vorzüglicher Gegenstand feiner Aufmerksam: dieser Art feyn. Der Handel würde dadurch mittelst einer keit, und der anbefohlenen thätigen Verhandlungen, deren sichern inländischen Wasserverbindung von den häufigen, Resultate die umständlichen Vorschläge waren, nach welcher mit den Stürmen der Adria, und mit Umschiffung der dieser wichtige Zweck realisirt werden könnte, und deren Meerenge von Gibraltar verbundenen Seegefahren, und Ausführung nur durch die in der Zwishenzeit eingetretenen Affecuranzkösten befreyt, und mitten durch die österreichischen kriegerischen Zeitverhältnisse verzögert worden ist. Kaum Provinzen nach allen Ländern, welche an diesem Handel waren das Herzogthum Salzburg und die Grafschaft TyTheil nehmen können, die sicherste und kürzeste Verbin rol seinem Scepter wieder anheim gefallen, als die bereits dung finden!! vor der Abtretung dieser Länder begonnenen, und vorge=

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Nach dieser kleinen Digression über ein, erst im nommenen Untersuchungen, wegen der Austrocknung des Entwurfe befindliches großes Unternehmen, nun wieder Pinzgauer und Gasteiner Moses, und die Entsumpfung zu jenen, die der großartige Wille und die Vatersorge des Eish - Thales im füdlichen Tyrol mittelst Regulirung Sr. Maj. des Kaisers und Königs, bereits in Gang ge- der ganz in Unordnung befindlichen, großen Überschwem= Leht hat. mungen ausgefeßten Elsch zwischen dem Wildbach No:e,

Der wichtige im verflossenen Jahre eröffnete Canal und Sigmunds - Kron zur Hand genommen, und alles von Pavia, welcher die Wasserverbindung von Marland vorbereitet werden mußte, um an dieses nüßliche Werk mit dem Ticino und sogestalten mittelst des bey ersterer Hand anzulegen und kaum waren die italienisch: Stadt mit dem Naviglio della Martesana sich vereinis lombardischen Provinzen unter seine Herrschaft zurückgekehrt, genden Naviglio grande aus dem Lago maggiore, und als die verheerenden, so viele Dammbrüche verursachenden, Lago di Como mit dem Po, daher aus dem Innern der die Sicherheit eines großen Theils des venedischen FestlanLombardie mit dem adriatischen Meere unterhält, ist eben des unaufhörlich bedrohenden Flüffe, die Brenta und der eines der zahlreichen Denkmahle, welche Franz I. ver- Bachiglione einer genaueren Untersuchung unterzogen, und herrlichen. die Vorschläge bearbeitet werden mußten, wie Letterem ein

Außer diesen aber nicht zufrieden durch Aufstellung unschädlicherer Lauf und Richtung verschaffet, und die und Organisirung der Bau Directionen in sämmtlichen fruchtbaren Provinzen, welche bis nun so gefahrvoll bedroProvinzen für die bessere Bestellung der Flüsse, für ihre het, und so häufig durch Dammbrühe ihr beschädigt wurs Räumung und für Erleichterung der auf selben Statt den, von den zunehmenden Gefahren gesichert werden könhabenden Schifffahrt gesorget, die systematische Behand- nen! Der Po, und mehrere der übrigen Flüsse wurden lung der Flüsse, die Aufnahme zweckmäßiger Stromkar mit einem bis dahin nicht gewohntem Aufwande in ihren ten angeordnet, und zur Verbesserung der ausschweifenden Schranken erhalten, oder in bessere gebracht. Rinnsale der Flüsse jährlich große Summen angewiesen. In Galizien wurden zur Austrocknung der bedeuten zu haben, dehnte sich des Herrschers weise Sorgfalt auch den Sümpfe im Zamborer Kreise am Saan und Dniester auf alle Anstalten aus, durch welche die Sicherheit der thätige Hand angelegt, schädliche Wehren an den Flüssen an den Flüssen gelegenen Ländereyen geschüßet, und die abgeschafft, oder durch eine verbesserte Bauart unschädlich bey der Austretung der Flüsse überschwemmten Gründe, gemacht; in Nieder- Österreich und Mähren die Regulie der Cultur und dem Ackerbau wieder gewonnen werden rung, der so häufigen Austretungen Preis gegebenen Taya mögen. anbefohlen und bewilliget; in Ungarn die Austrocknung

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Die Austrocknung und Urbarmachung der ungeheuren der durch die Körös - Flüsse und die Theys verursachten Cümpfe, welche längst den Ufern früher verwahrlosten Sümpfe, so wie längst dem Save - Strom in Croatien die Flüsse Statt fanden, und Statt finden, und wegen der Austrocknung der ungeheuren Lanskopolyer - Versumpfung Kostbarkeit der nicht immer aufzubringenden Mittel, noch und die durch die Abtretung des Herzogthums Krains ins nicht entwässert werden konnten, erkohr sich der Monarch Stocken gerathene Austrocknung der zwischen Laybach und zum vorzüglichsten Gegenstand. Ober. Laybach gelegenen großen Sümpfe, so eben über ause

drücklichen allerhöhten Befehl, zur thätigst en wiederhohl- ter dem Nahmen Leo Affatius den Gelehrten bekann. ten Verhandlung gebracht. ter ist, in eben diese Sache ein. Seine Abhandlung *) die

Gleis nah Wiedererlangung des Küstenlandes wur- hinter seiner lateinischen Überseßung, des obgedachten Werden die vernachläßigten unter Maria Theresia ausgetrockner kes des Eustathius stehet, erstreckt sich ebenfalls nicht ten Flächen der Aquilejer - Moräste, mittelst Räumung der weiter als auf die vorgebliche Hervorrufung des Geistes Abzugs - Canále, und Herstellung der baufälligen Schleu- Samuels. In keiner von diesen beyden Abhandlungen findet Ben wieder in ihren früheren nußdringenden Zustand vers man eine der Natur gemäße Erklärung dieser sonderbaren fest, und die Bearbeitungs: Vorschläge zur weitern Ans- Kunst. Sowohl Allatius als der Erzbischof Eust atrocknung der noch bestehenden nicht noch entwässerten Süm thius, fehen das ganze Werk auf die Rechnung des Teus fels, und keinem von beyden fällt es ein, daß die Sache vielleicht durch Kräfte des menschlichen Vermögens könnte zu Stande gebracht werden.

pfe angeordnet..

Zur Beförderung des Seehandels wurde die Verbefferung, und Vertiefung der ganz versandeten Einfahrt in die, als Hafen zu Fiume dienende, ebenfalls versandete Der neueste, vollständigste und fast einzige Schrifts Fiumara bewilligt. Zur sichern Einfahrt der Schiffe nach steller über diese Naturerscheinung, ist der Abt de la ChaTriest, wurde durch den Hofbaurath Nobile, der im Ar- pelle **). Dieser hatte vornehmlich die Absicht, darzuthun, chive bereits umständlich beschriebene Leuchtthurm bey S a l-, daß es mit der Kunst der Bauchredner ganz natürlich zuwore erbauet und der erste unter allen mit G as beleuchtet. gehe, und sucht auf diese Art alle Arten von Schetmereyen Nicht minder mußten die Verbesserungs. Vorschläge des vorzubeugen, welche diejenigen vornehmen könnten, die starkversanderen Hafens von Malamocco bey Venedig bear diefe sonderbare und gefährliche Kunst besigen, und sie mißbeitet, und vorgelegt werden, deren Ausführung diesem brauchen möchten, indem nichts wunderbarer und auf ges wichtigen Port abermahls seine ehemahlige, vor der Ablei. wisse Art schreckhafter ist, als ihre Kunst, so daß diejeni tung der Flüsse Brenta und Bachiglione von den Lagu: gen, die davon nicht unterrichtet sind, des Verdachtes eis nen behauptete Tiefe für große Schiffe verschaffen wird. An ner übernatürlichen Sache, sih kaum würde erwehren derer Seebauten in den verschiedenen Forti des Küsten können. Landes und Dalmatiens nicht zu gedenken, welche theils Man stelle sich nur einen Menschen vor, der die Kunst zur Erhaltung der bestehenden, theils zu ihrer Erweiterung weiß, Töne zu bilden, ohne die Lippen merklich zu bewe and Verbesserung vorgenommen wurden, und jährlich forts gen, so daß diejenigen, die neben ihn stehen, glauben, gesezt werden.

(Die Fortsetung folgt).

Die Bauchredner.

Bauchredner, Ventriloquisten, Engast ris mythen, nennt man diejenigen Personen, welche von innen reden können, indem sie die Luft in die Lunge ein ziehen, und dem zufolge ihre Stimme so zu lenken im Stande sind, daß es scheint, als ob solche anders woher, aus größerer oder minderer Entfernung, und aus einer Gegend, die ihnen beliebt, herkäme.

daß seine Worte aus dem Bauche herkommen; oder auch gar, daß sie von weiten in einer Entfernung von einigen hundert Schuhen und aus allen möglichen Gegenden her, bald aus der Luft, bald aus der Erde, bald aus den ties fen Abgründen erschalten! Wie leicht konnte es einem solchen Menschen nicht werden, sich der Gemüther anderer zu bes mächtigen, die Leichtgläubigen zu verführen, den Staat und die Kirche zu beunruhigen, von allen Orten her den Geist des Aberglaubens, der Schwärmeren und des Aufruhes einzublafen. Es schien demnach dem Staat und auch der Res ligion daran gelegen, dieß Kunststück entdeckt zu sehen, und man kann also sagen, daß der Herr de la Chapelle sich Es haben sich einige Gelehrte die Mühe genommen, um das Publicum wohl verdient gemacht hat, da er es undiese Bauchrednerkunft zu untersuchen und zu beschreiben. Eustathius, ein Erzbischof in Antiochien im viers ten Jahrhundert, schrieb eine Abhandlung von den Engastrimythen, worin er aber nur bloß die Absicht hate te, zu beweisen, daß die Zauberinn zu Endor, die vom Saul befragt wurde, vermöge der Macht, die sie vom Teufel empfangen hatte, aus dem Bauche geredet habe. Im siebenzehnten Jahrhundert ließ sich Allozzi, Ser un

*) Sie hat den Titel: Leonis Allatii de Engastromy tho Syntagma.

**) Sein Buch hierüber kam unter folgendem Titel heraus: Le Ventriloque ou l'Engastrimythe; par Mr. de la Chapelle, Censeur Royal à Paris; de l'Academie de Lyon; de celle de Rouen, et de la Société Royale de Londres, Paris 1772, in 12. in zwey Theilen, die zusammen 572 Seiz ten ausmachen.

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ternommen, die natürlichen Ursachen dieses vorgeblichen Quelle. Gerade so ist es der Stimme der Bauchretner. Wunders zu entdecken. Man weiß, daß die Stimme ihre größte Stärke nach der Es ist gleich ein Irrthum, wenn man meint, daß die Richtung der Achse der Vocallinien übte. Man sete nun, jenigen, die man für Bauchredner hält, wirklich aus dem daß die größte Weite, einer solchen Stimme oder die weis Bauche reden. Das ist ganz unmöglich, indem der Bauch teste Entfernung in der sie gehört werden kann, vierzig nicht solche Theile hat, daß dadurch deutliche und von Fuß sey. Der Bauchredner, wenn er spricht, verzieht seine einander unterschiedene Töne gebildet werden können. Die Gesichtsbildung ein wenig, er sucht, das Gesicht ohne Zwang Herren de Fouchy und le Roy in Paris, die von der kös dahin zu drehen, und die Stimme nach der Seite hinzus niglichen Akademie der Wissenschaften bevollmächtiget was richten, wo er will, daß sie herzukommen scheine. Richtet ren, den St. Gille einen Bauchredner, von dem wir er sie nach der Erde, so wird sie auf vierzig Fuß in die weiter hin noch mehr erzählen werden, zu untersuchen, Höhe feyn, und scheinen von daher zu schallen, und so legten ihm die Hand auf den Bauch, und überzeugten sich nach Belieben in allen möglichen Richtungen. Es ist fast dadurch, daß dieses Werkzeug keine besondere Bewegung unnöthig hinzuzusehen, daß die Bezauberung in einem þatte, die zur Bildung der innern Stimme etwas beytragen Walde, welcher mit hohen Baumen beseßt ist, zwischen konnte; vielmehr fanden sie, daß sie einzig und allein von Felsen, unter Gebirgen und in Thälern an Stärke und einer gewissen, durch eine Fertigkeit erworbene Zusammens Wunderbarem zunehmen wird. In dem Walde zu Dodoziehung der Kehle herrührte. Die ganze Kunst der Enga, na z. B. müßte ein Bauchredner, der sich nahe bey denen strimythen, bestehet demnach darin, daß sie in der befände, die das Orakel um Rath zu fragen kämen, ihKehle ihre Stimme so zu modificiren wissen, daß beym nen nothwendig die vollständigste Hintergehung spielen, Hervorgehen ihre Stärke, mit der Entfernung, aus der und ihnen weiß machen können, daß die Antworten, die sie dem Scheine nach wollen kommen lassen, übereinstimmt. sie hörten, aus den Eichen herkämen, die sie umringten. Sie ist also eine Verengerung oder Zusammenziehung der Aus dergleichen Künsten könnte man vielleicht die ganze Muskeln des Hintermundes oder Schlundes, die so einge- Veranstaltung der Zauberinn zu Endor, die Antworten richtet wird, daß die Stimme dadurch erstickt, geschwächt bey dem Delphischen und andern Orakeln, die neuern oder verstärkt wird. Der Ton wird dadurch so gebildet, Teufelsbesißungen u. f. w. erklären; Priester oder Prieste, als ob er aus der Ferne käme, und zufolge der Gewohne rinnen, die Bauchredner waren, und diese Kunst wußten, heit nimmt unser Urtheil es dafür an, bis wir durch die die man in acht Tagen lernen kann, wenn man nur einis Erfahrung eines bessern belehrt werden. Das ist die ganze ges Geschicke zu dem Handwerk hat; ein Handwerk, das Ursache und die ganze Wirkung der Bauchrednerey. Das man allezeit bey und in sich hat, das war das ganze Ges Urtheil unserer Sinne hängt, im Ganzen betrachtet, von heimniß der heidnischen Weissagungen oder Göttersprüche. unserer gegenwärtigen Empfindung ab; und von unserer Die Kunst beruhet nur auf ein besonders Spiel der MusFertigkeit, die wir haben, sie auf die oder die Art zu hes keln des Schlundes, ein Spiel, das ein jeder Mensch, urtheilen. Beym Gehör befindet sich eben die Hinter deffen Werkzeuge der Stimme nur auf die gewöhnliche gebung als bey den Eildern; daher kommt es, daß wir Weise gebildet find, vermöge einer beständigen und anhaler nur standhaft und allemahl, wenn wir nahe bey uns einen Ton hören, der tenden Übung erlernen kann, wenn aber so schwach ist, als ob er aus einer beträchtlichen Ente eigensinnig genug ist, feine Werkzeuge so zu falten. Der fernung herkäme, wie ganz natürlicher Weise, sonderlich Herr St. Gille hat sie innerhalb acht Tagen zu Mars wenn wir nicht gewarnet sind, schließen, daß er wirklich einem Manne stand, der ein Bauchredner war, und dem tinique gelernet, wo er in vertrauter Freundschaft mit aus der Ferne kommt. Wenn man Mühe hat sich vorzus er es mit aller Gewalt es nachzuthun suchte. stellen, wie ein Mensch, der dicht bey uns spricht, es mas chen könne, daß seine Stimme einige fünfzig Ellen von uns herzukommen scheint, so darf man sich nur daran er innern, was beym Spielen der Orgeln geschieht, wenn die Die babinische Republik in Pohlen. Stimme gemacht werden soll, die Echo heißt. Man fest (Bentrag zur Geschichte der lustigen Gesellschaften). nur ein Brett vor die Pfeifen, die den Ton wiederhallen dem Historiker Stanislaus Sarnicius überliefert worden sind, In den Annalen der pohlnischen Geschichte, welche uns von sollen, aber nichts hinter sie. Die Schwächung des Tons, wird einer Gesellschaft erwähnt, die zwar höchst seltsam ers die daraus entsteht, entfernt sie nach dem Urtheile der scheint, aber den lustigen Charakter der alten Pohlen in treffen. Sinne auf mehr denn 50 Schuhe von ihrer eigentlichen den, lebendigen Zügen darstellt.

(Der Beschluß folgt).

Diese Geselschaft wurde um das Jahr 1568, in dem heu, selben bekleidete. Als die Sache endlich bis zum damahligen tigen Gallizien, in der Gegend von Lublin, von einigen pohlnis König Sigismund August II. kam, bezeigte er großes Wohl. schen Edelleuten errichtet. Der vornehmßte Stifter derselben, gefallen über diesen komischen Staat, und fragte: ob sie auch Nahmens Psomka, besaß ein Landgut, welches Babin hieß. einen König hätten ? worauf Psomka, der Starost dieser Baba bedeutet ein altes Weib, und Babine das, was einem Republik, der ein lustiges Ansehen hatte, und beständig bey alten Weibe zugehört, oder von ihm herstammt. Das Land- guter Laune war, antwortete: «Fern sey es von uns, Allers gut war durch sein hohes Alterthum in Verfall gerathen, und durchlauchtigster König, daß wir, so lange Sie leben, einen gab wegen seines alterthümlichen Ansehens und seines lächers andern König wählen sollten; Sie sind hier und bey uns Kö. lichen Nahmens den Vorübergehenden nicht selten Gelegen. nig." Der König nahm diese Autwort sehr gnädig auf, und heit zu Spöttereyen und komischen Einfällen. Endlich fielen lachte darüber, spaßte auch so sehr, daß Jedermann zum La= einige muntere und wißige Köpfe auf den Gedanken, eine lustige chen bewegt wurde.

Gesellschaft zu stiften, und sie nach dem Nahmen des Landguts Als einst einer unter dieser Gesellschaft das Reich Alexan babinische Republik zu benennen. Um diese Gesellschaft in ein ders des Großen, die babylonische, persische und römische gewisses Ansehen zu sehen, und ihr einen Ruf zu verschaffen, Monarchie mit hochtrabenden Worten erhob, so sagte einer von gab man derselben die Staatsverfassung von Pohlen, erwählte den Anwesenden: «Was machen sie so viel Lärm über das Alter. einen König, einen Reichsrath, Erzbischöfe, Bischöfe, Woiwo- thum und die Größe dieser Monarchien? Unsere babinische den, Kastellane, Kanzler, und andere Beamte mehr. Republik ist älter als die persische und griechische, ja als alle

Die Art und Weise, wie einer zur Würde eines diefer Äm- Monarchien der Welt; denn, David hat schon von ihr gefagt: ter gelangte, war folgende: Sobald sich auf einer Gasterey, alle Menschen sind Lügner, und das ist ihr Grund, und das ist oder in einer großen Gesellschaft Jemand durch etwas Sonders ihr Wesen; daher muß Darius, Alexander und die ganze Welt bares auszeichnete, oder etwas sagte, was wider den Wohls ihr gehören. stand, die Gewohnheit oder die Wahrheit lief, so hielt man ihn für tüchtig, ein Mitglied der babinischen Republik zu wer den; und zwar wurde ihm eben das Umt aufgetragen, welches auf seinen Fehler und seine vorgebrachte Lächerlichkeit eine Be ziehung hatte.

Wenn einer dem andern grob begegnete, oder ihn zu sei nem Schaden belog, so sagten sie, er wäre unfähig, ein Amt in ihrem Staate zu bekleiden! wer aber den andern auf scherzs hafte und lustige Weise aufzog, und allerhand Späße erdachte, die Niemanden beleidigten, den hielten sie für würdig, unter Wer zum Mitgliede dieser lustigen Gesellschaft erwählt ihre Mitglieder aufgenommen zu werden. Ihren Versammlungswurde, dem fertigte man ein Patent unter dem großen Siegel ort nannten sie Gelda, welches Wort in Danzig ein Wirths. aus, und übergab es ihm mit großen feyerlichen Anstalten; haus, in Pohlen aber ein verwirrtes Geschrey des Pöbels bes und der Erwählte, mußte es ehrerbiethig und stehend annehmen. deutet. Weil nun in dieser Gesellschaft jedes Laster und jede Wünschte man irgend ein brauchbares und tüchtiges Mitglied Schwachheit lächerlich gemacht wurden, so wurde Babina in dem Orden einzuverleiben, und dasselbe weigerte sich beyzu treten, so wurde es überall ausgezischt, verspottet, und damit so lange verfolgt, bis es sich, um Ruhe zu haben, genöthiget fah, sich dem Willen der Gesellschaft zu unterwerfen.

Die Obersten dieser Gesellschaft besaßen die Kunst, Menschen zu beurtheilen und ihre Leidenschaften und Schwächen zu ents decken in einem so hohen Grade, daß man wohl vergeblich eis nen Professor der Philosophie, oder einen Physiognomen ges

sucht haben würde, der dieses besser verstanden hätte. Aus der Sitte des Menschen, aus seinen Gesichtszügen, Gebehrden und aus seinem Gange erkannten sie sogleich, wes Geisteskind er

war.

kurzer Zeit der Schrecken, die Bewunderung und der Zucht. meister der pohlnischen Nation. Unter ihrem Schuß herrschte das gute Genie; der Wih wurde in diefem nordischen Klima verbes. sert; die Mißbräuche, die sich in der bürgerlichen Gesellschaft eingeschlichen hatten, wurden durch eine wohl angebrachte Sas tyre abgeschafft; die Mitglieder bekümmerten sich nur um Diage, von denen sie vorher viel gesprochen, aber wenig verstan. Hinsichten mittheilten, und sie zum Gegenstande ihrer gefell. den hatten; einer lernte von andern, indem sie einander ihre

schaftlichen Unterhaltung machten; denn es befanden sich unter ihnen die klügsten Köpfe der Nation, die bey dem Adel und selbst beym Könige in größtem Ansehen standen. So hat Pe. trus Cassorius, der Kanzler dieser Republik, zugleich das Rich.

Wurde ihnen ein Kandidat zur Aufnahme vorgeschlagen, teramt in der Woiwodschaft Lublin geführt, und ist mehr als fo gingen sie deßbalb bedächtig zu Rathe.

Wir müssen ihn erst sehen und reden hören, sagten sie, dann wollen wir unsern Entschluß fassen, zu welchem Amte er sich am besten schickt.

einmahl zum Landbothen beym Reichstage erwählt worden. Ebenso war Psomka, der Starost der babinischen Republik, bey den Fürsten und dem hohen Adel wegen seines Verstandes und seiner lustigen Einfälle sehr beliebt. Man glaubte, kein Gastmahl und keine Vermählung konnte vergnügt zugebracht werden, wenn sie nicht durch die Gegenwart dieser beyden jos

Die babinische Republik erhielt einen solchen Ruf und eine so zahlreiche Mitgliederschaft, daß man selten unter dem Semat, der Geistlichkeit, den Hofleuten und unter den andern vialen Alten erheitert würden. Ständen des Reichs Jemand fand, der nicht ein Amt in ders

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