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Das Militär ist zwar nach dem französischen Costume Doctor Denieu, der fast seine ganze Lebenszeit auf Hayti equipirt, marschirt jedoch mit Ausnahme der Officiers, zugebracht hat, erhielt ich eine biographische Skizze dieses Helden, die ich ihres vielseitigen Interesse wegen, meinen und der Garden ganz heroisch mit bloßen Füßen auf.

Christophs Hofstaat bestand in dem Augenblicke, als Lesern hier mittheile. Heinrich Christoph wurde auf der kleinen westindischen ich auf der Insel anlangte, aus vier Fürsten, sieben Hers zogen, zwey und zwanzig Grafen, ein und dreyßig Bas Insel Grenada von zwar freyen, aber unbemittelten Altern ronen, und vierzig Rittern. Die Minister (Comte Limo- geboren. In seinem eilften Jahre übergab ihn sein Vater nade oder Dupuy) erscheinen täglich in Staatskleidern, einem französischen Seecapitän als Schiffsjunge. Seine ere weißseidenen Strümpfen, Schuhen mit Schnallen, kurzen ste Reise brachte ihn nach Hayti, wo ihn der Capitän als seidenen Beinkleidern, sammtenen Kleidern mit Gold oder Sil. einen leichtfertigen und ausgelassenen Burschen, von dem ber gestickt, falschen Haarzöpfen, gepuderten Haaren, und er sich zu entledigen wünschte, an den Procurator einer Chapeau-bas. In diesem Aufzuge stiegen sie ganz gravis Habitation verkaufte, der ihn zu seinem Küchenjungen tätisch zu Fuße nach Hofe, höchstens trabte ein schmußiger avancirte. Neger hinter ihnen nach, denn die Wägen sind in Hayti

Hier arbeitete er fleißig, und machte solche Fortschritnicht üblich. Die Secretärs und mindern Beamten saßen in te in der Kochkunst, daß ihn sein Herr in der Folge zu ihren Uniformen im Bureau, und thaten sich viel auf ih, seinem wirklichen Koch erhob. ren Rang zu gute.

Als nun späterhin der französische General Graf De

Alle Sonntage war Kirchenparade. Bereits um fünf staing Freywillige warb, meldete sich auch Christoph, und Uhr früh, das ist noch in der Morgendämmerung, da in kam an Bord der französischen Kriegsschiffe, wo er auf. Hayti die Sonne fast das ganze Jahr hindurch zwischen hörte, Sclave zu seyn, und als freyer Mensch in einen sechs und sieben Uhr aufgeht, hörte man schon den Ruf der neuen Wirkungskreis trat. Nach geendetem Feldzuge ver. Trommeln und Trompeten auf dem Place d'armes. Hier ließ er den Seedienst, und unternahm ein Gasthaus, la. versammelten sich die Garden, und brachten Christophen Couronne genannt. Seine frühere Carriere als Koch kam unter türkischer Musik, wobey die große Trommel und Be ihm nun vortrefflich zu Statten, und er erwarb sich als Reden, wie sich nach dem Geschmacke der Neger von selbst staurateur die Zufriedenbeit seiner Gäste. Allein als ein versteht, die Hauptrolle spielten, den Morgengruß. Ehe grober ungebildeter Mensch artete er bald aus, und zog noch die ersten Sonnenstrahlen die Gipfel der Berge vers sich durch sein unverschämtes Betragen so manchen Vergoldeten, begann die Parade. Christoph erschien auf dem druß zu, woben es sogar öfters nicht ohne Thatlichkeiten Balkon, und befah seine Truppen; gegen zehn Uhr fing ablief. Es ist sogar wahrscheinlich, daß er sich die ruhme der Gottesdienst an, er zog nun mit seiner Gemahlinn vollen Wunden, womit ihn Baron Vastey (in seinen Keunter einem Himmel, der von vier prächtig nach spanischem flexions politiques) vor den Mauern von Savanah in Costume gekleideten Negern getragen wurde, umgeben von den vereinigten Staaten bedeckt, in einem solchen Feldzug Garden, in die Kirche. Hinter ihm folgte die schwarze erfochten haben mag.

Noblesse nach der Rangordnung, den Schluß machte das Beym Ausbruch der Revolution auf Hayti nahm er Militär mit türkischer Musik. Nach einigen Gesängen, die wieder bey den französischen Truppen Kriegsdienste, ans statt der Orgel, mit einem Fagott und ein paar Clarinets fänglich bey der Artillerie, dann aber bey den Dragonern. tes begleitet wurden, las der Erzbischof die Messe; nach Sein Muth und sein Eifer im Dienste gewann ihm die derselben hielt er eine christliche Rede vor dem Altar, da Zufriedenheit seiner Officiers, so daß ihm bald die Stelle in der Kirche keine Kanzel ist, selbst der Bänke sieht man als Capitán zum Lohne wurde. Unter Toussaint wurde er nur wenige, denn jede Dame läßt sich durch eine Magd zum Commandanten von Petit - Anse, und im Jahre 1801 ihren Stuhl nachtragen, das gemeine Volk saß auf dem von der Capstadt ernannt. Je höher er im Range stieg, Boden, und vor dem Kirchenthore waren die Esel, Mauls desto mehr entwickelte sich sein heimlicher Broll gegen die thiere und Pferde gelagert, welche die Leute vom Lande Weißen und Farbigen, den er bisher zu verbergen wußte. gur Messe trugen. Sein Haß gegen diese Menschen verleitete ihn zu Verfol

Nach vollendetem Gottesdienste ging der Zug wieder gungen und Grausamkeiten, welche sein künftiges Betrain der nähmligen Ordnung, wie er anlangte, zurück, wobey gen ahnen ließen. Demungeachtet suchte er die französidie Glocken so lange geläutet wurden, bis Christoph seinen schen weißen Officiers über seine wahren Gesinnungen zu Pallast erreicht hatte. täuschen, betrug sich gegen sie mit vieler Leutseligkeit, und Durch die Gefälligkeit eines alten Franzosen, Herrn überhäufte sie sogar mit Geschenken, weil er hoffte, er

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würde sie durch dergleichen Auszeichnungen in dem Wahn erhalten wußten. Als ein Pröbchen solcher Huldigungen bestärken, daß er Frankreich mit aufrichtiger Seele ergeben mag der Almanac de Hayti die Reflexions politiques wäre Durch seine Schlauheit und mancherley Ránke erhielt de Baron Vastey u. f. w. dienen, in legterem heißt es fich Christoph auf seinem Posten, und sein Glücksstern bes in der Schilderung von Christophs Charakter, unter andern günstigte ihn während aller jener Umwälzungen, welche „Les pas majesteux, le regard penetrant, epoux auf dieser unglücklichen Insel nach einander wechselten, bis „delicat. C'est cependant ce pere tendre, qu'on endlich nach des sogenannten Kaisers Deffalines Tode die „a osé indignement calomnier ce lui qu'un Colom. füdliche Hälfte von Hayti sich für den Mulatten Petion „bel ... mais n'anticipons pas erklärte, Christoph aber sich in dem nördlichen Theile zum home de bon conseil, ami genereux, son conseil et Herrscher aufwarf. Er nahm den königlichen Titel an, sa bourse ont été toujours aux services de ses amis, führte einen Hofstaat ein, und geboth über seine Schwars et de ses serviteurs u. f. w."

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zen mit unbeschränkter Gewalt. Bald nach seinem Aufs Ungeachtet dieser Lobeserhebungen, womit Christophs schwung versuchte er seinem Nebenbuhler Petion den ihm Gewaltthaten von seinen Anhängern überschlepert werden gewordenen Theil seiner Beute zu entreißen, und sich zum sollten, wird ihn sein Nachruhm doch immer unter die Zahl Gebiether der ganzen Insel aufzuwerfen. Er zog mit seis jener Tyrannen stellen; deren Andenken mit Schauer ers ner ganzen Macht gegen ihn, wurde aber mit Verlust zu- füllt. Schrecklich waren seine Strafgerichte; ohne Unters rückgeschlagen. Dieses Mißgeschick schrieb er bloß dem Ein- schied wurden seine Generale, von ihm geschaffene Herzoge wirken der Weißen und Farbigen zu, und betrachtete sie oder Prinzen, so wie der gemeine Soldat für geringe Vere als das einzige Hinderniß seines fehlgeschlagenen Sieges. gehungen mit Stockstreichen gezüchtigt, oder mit Ketten Von nun an wurden diese Armen der Gegenstand seiner belastet ins Gefängniß geworfen. Verurtheilte er irgend eiHeftigsten Erbitterung, Verfolgungen aller Art waren nicht nen Unglücklichen zu Ruthenhieben, so galt es immer Les das einzige Übel, welches sie erdulden mußten, viele wur. ben oder Tod. Über das Eigenthum seiner Generale schals den auf seinen Befehl hingerichtet, und er schonte selbst je ner nicht, die mit ihm und für ihn gefochten hatten.

tete er ganz nach eigener Willkühr, dem Einen raubte er
seine Besitzungen und belohnte damit den Undern. Endlich
ging er so weit, daß er seinen Soldaten ihre Löhnung nicht
mehr bezahlte.
(Die Fortseßung folgt).

Obschon sein erster Versuch gegen Petion gänzlich miß lang, so gab er dennoch nicht die Hoffnung auf, ihn ver. drängen zu können, und wagte eine zweyte Fehde. Der Feldzug begann mit der Bestürmung des Forts Cibert, welches sich ergeben mußte. Gegen 500 Mann feiner Gege Die General Unternehmung der geruchlosen Senks ner, die er über die Klinge springen ließ, wurden ein Opfer seiner Rache. Als jedoch Petion mit seinen Truppen herbey kam, wurde Christoph neuerdings geschlagen, und zum Rückzuge genöthigt.

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gruben in Wien.

Cinfeitung.

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Unter jenen Erfindungen, welchen die Sorge für die Bey seiner Ankunft in der Capstadt ließ er wieder die Gesundheit das Daseyn gegeben hat, nimmt die Vertil. armen Weißen die Wuch seiner getäuschten Erwartung em pfinden. Plößlich verschwanden mehrere derselben, ohne die gung der von den Abtritten und Senkgruben verbreiteten Ausdünstungen einen der allerersten Pläße ein, und man geringste Spur, wohin sie gekommen seyn mögen, andere wird ihn derselben gewiß nicht streitig machen, wenn man ließ er öffentlich zum Tode verurtheilen, ohne Schonung, die Schwierigkeiten eines solchen Unternehmens und seinen weder des Alters noch des Geschlechtes, ja sogar einige Nugen zugleich näher in Betrachtung zieht. Eine ausführ, feiner Generale, auf die er feinen Argwohn warf, mußten. bluten. Sein Verdacht gegen die Farbigen gründete sich liche medicinische Erläuterung dieses Gegenstandes wäe hauptsächlich auf Petions Bestreben jene dieser Unglücklis hier am unrechten Orte, und wir müssen deßwegen unsern chen, die der Wuth Dessalines entronnen waren, zu schü. Leser auf das verweisen, was Andere mit mehr Gründlich. Hen. Daher bemerkte man auch unter Christophs Armee nur keit darüber gesagt haben, als es hier je geschehen könnte. wenige Farbige, außer den ihm unentbehrlich gewordenen Doch ist es dem Zwecke des Archives gemäß, mit einiger Individuen als Dupuy, Vaskey, Rosier 2c. Ihre Schrif. Ausführlichkeit in anderer Hinsicht eine Anstalt zu bespres ten ertönen von dem Lobe dieses ihres Gebiethers, und Hen, welche bereits seit mehreren Jahren dem Inlande an. tregen ganz das Gepräge niederer Schmeichelen, und ger gehört, und deren allgemeine Nüglichkeit das nachfolgende Streuten Weihrauchs, wodurch sie sich in ihrem Ansehen zu Detail entschuldigen mag; nähmlich die sogenannte Gene

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vals Unternehmung der beweglichen, geruch- ohne Zeitverlust darch ous Bley verfertigte Seihor (durchlöchers lofen Sentgruben und der plöglichen Dün te Röhren, welche senkrecht aufgerichtet sind) in eine eigene gerbereitung. Abtheilung desselben Behälters, und späterhin durch Röhe

Diese Unternehmung wurde im Jahre 1820 von Herrn ren in besondere Fässer abgeleitet werden. Da diese Trens Carl Levasseur gegründet, der auf die ursprünglich von nung der Bestandtheile jedes Mahl augenblicklich vor sich geht, Cazeneyve in Paris erfundene, von ihm selbst aber so wird das Eintreten der oben erwähnten Gährung, wor bedeutend verbesserte Einrichtung geruchloser Abtritte, am durch eigentlich die gewöhnlichen Abtritte fast allein der Ges 5. August des genannten Jahres ein fünfzehnjähriges aus. fundheit so nachtheilig werden, vollständig verhindert. Hier. schließendes Privilegium erhielt. Um dem Zwecke der allge aus läßt sich auch der große Vorzug erkennen, welchen Levass meineren Verbreitung feiner Erfindung näher zu kommen, seur's Apparate vor gewiffen andern Mitteln besigen, deren wurde von Herrn Levasseur der schicklichste Weg, nähmlich man sich zur Vermeidung des schädlichen Geruches bey Abs die Errichtung einer Aktien - Gesellschaft, der sich bald nach tritten hin und wieder bedient hat, und wobey die übelries ihrer Entstehung die bedeutendsten Privaten angeschlossen chenden Ausdünstungen bloß beseitigt (d. h. fortgeführt) haben, eingeschlagen. Der zu diesem Ende angefertigte Cons keineswegs aber in ihrer Grundquelle vertilgt werden *). tracts Entwurf, welcher den Aktionären bedeutende Vors Dieses lettere ist bey der beschriebenen Einrichtung wirklich theile verspricht, ist gedruckt, und hat eine baldige Thätig der Fall, und da die Apparate bloß durch Wechseln der Bes keit der Unternehmung zur Folge gehabt. hältnisse (Fässer) schon wieder in ihren anfänglichen Zustand Das Ganze von Levasseur's Erfindung trennt sich in gebracht werden können, dieser Umtausch aber nur nach grozwey Haupttheile, die wir auch hier abgesondert besprechen ßen Zwischenzeiten erforderlich ist, dabey ohne Zeitverlust wollen, da sie von einanter gewisser Maßen ganz unabhán und übeln Geruch vor sich gebt; so besißt die in Rede stehene gig sind; nähmlich in die Aufstellung und Anwendung der de Erfindung auch in Abscht auf die Bequemlichkeit ausgegeruchlosen Abtritte, und in die Benüßung der gesammels machte Vorzüge vor den gemeinen Abtritten und Senk. ten Excremente zur Düngerbereitung. gruben.

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II. Geruch lose Abtritte.

Was die zur Herstellung der geruclofen Abtritte nöthis gen Kosten betrifft, fo find fie, obwohl an sich nicht sehr

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Die menschlichen Excremente bestehen, in dem Zustande, gering, doch in keinem Verhältnisse gegen die viel größern wie sie von den Senkgruben oder Canalen aufgenommen Auslagen, welche zur Anlegung einer gemeinen Senkgrube werden, aus festen und flüssigen Theilen, von denen jene, oder eines Canales erfordert werden; und es findet hierbey, vermöge ihrer Natur, eine große Neigung zur faulen Gáh nach einem von der General Unternehmung bekannt ge= rung haben, diese aber die genannte Gährung einleiten und machten Überschlage, eine Ersparung von wenigstens 1300 fl. unterhalten, somit also ein Hauptbedingniß zur Entstehung Convent. Münze Statt, wobey die Erhaltung des Appa des dabey verbreiteten pestartigen Geruches sind. Jedermann, rates durch fünfzehn Jahre von der genannten Unterneh der mit dem chemischen Vorgange bey der Gährung überhaupt, mung unentgeltlich, das Umwechseln der Fäffer aber gegen und mit jenem bey der Fäulniß insbesondere bekannt ist, weiß eine sehr geringe Entschädigung besorgt wird. auch, daß ohne Feuchtigkeit gar keine Gährung möglich ist, und muß demnach mit dem Gesagten einverstanden seyn. Besitt man nun irgend ein Mittel, die flüssigen Theile der Ercres mente gänzlich von den festen Bestandtheilen abzusondern, bevor diese noch Zeit haben, in Gährung überzugehen; so wird man auch leicht die Gährung selbst, und die dabey nothwendig Statt habende Entstehung schädlicher Ausdün stungen vermeiden können.

Dieses ist die den Levasseur'schen Apparaten zu Grunde liegende Idee, welche, wie man gestehen muß, von dem Erfinder auf die einfachste und zweckmäßigte Weise realisirt wurde. Die Excremente gelangen unmittelbar durch den Schlauch in einen luftdicht abgeschlossenen Behälter, in welHem pre festen Theile zurückbleiben, während die flüßigen

Man würde irren, wenn man aus dem Vorhergehen =

*) Der neueste Vorschlag dieser Art, nach welchem auch in Paris bereits mehrere der dort zur öffentlichen Bequems lichkeit eingerichteten Abtritte construirt worden seyn sollen, besteht in der Verbindung des Abtrittschlauches mit einem über das Dach des Hauses hinausgeleiteten Canale, in welchem zur Unterhaltung eines fortwährenden starken Lufts zuges, eine Lampe brennt, oder worein sich zu eben dem Behufe die Zugröhre eines Ofens mündet. Wenn man hierbey auch absehen wollte, von der großen Unbequemlichkeit des immerwährenden Luftzuges, und von der Kostbarkeit der Einrichtung; so läßt sich doch nicht läugnen, daß die ins Freye geleiteten übelriechenden Ausdünstungen die Bes wohner der anstoßenden höhern Häuser zuweilen sehr bes lästigen müssen, die Abhülfe also in diesem Falle nur sehr unvollkommen genannt zu werden verdient.

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den den Schluß ziehen wollte, daß die geruchlosen Abtritte neuerlich in einer eigenen Eleinen Broschüre *) die sehr ges nur bey neu zu erbauenden Häusern angebracht werden kön lungenen Resultate seiner mit dem Dungharnsalze und Dungs nen; das Gegentheil geht aus der Beschaffenheit der Appas staube angestellten Versuche bekannt gemacht. Das Wichs rate hervor, und wird durch die Erfahrung bestätiget. Alle tigste davon besteht in folgenden Erfahrungen. 1) Das diese und noch mehrere andere Vortheile, von welchen wir Dungbarnsalz eignet sich vorzüglich für jene Fälle, die legtern absichtlich übergehen, damit man uns nicht eines wo die Düngung, wie sonst mit Gyps, an der Oberfläche Vorurtheils für Levasseur's Erfindung beschuldigen möge, der Grundstücke vorgenommen wird; also für Wiesen, Klees haben die hohe Staatsverwaltung, so wie mehrere Private felder und Hutweiden. Dagegen findet der Dung staub bereits bewogen, geruchlose Abtritte, in ihren Gebäuden überall Anwendung, wo der Dünger unter die Erde ges anbringen zu lassen, und wir glauben diesen Artikel nicht bracht werden muß, nähmlich bey Getreidefeldern, Hülbesser beschließen zu können, als indem wir die bis jeßt hers fenfrucht- und Kartoffel - Ückern, in Gemüse- und Weine gestellten Upparate der Art aufzählen. Zwey derselben be- gärten. 2) Ein niederöstr. Joch (1600 Quadrat - Klafter) finden sich im E. t. n. ö. Provinzial: Strafhause in der von wellfandigem Grunde erfordert vom Dungbarnsalze Leopoldstadt, 3 in der k. k. Artillerie Kaserne, auf der 10 Mehen zur vollständigen Düngung; eine eben so große Landstraße, 2 im Gebäude der k. t. vereinigten Hoflanze Fläche von mittelmäßigem Ackergrunde verlangt hingegen ley, 1 im fürstlich Dietrichstein'schen Hause in der Währingers für Wintersaat 12, für Sommersaat nur 8 Mehen der gasse, 5 in der Kavallerie - Kaserne in der Josephstadt, 2 in zweyten Düngerart, des Dungstaubes. 3) Die mit diesem dem zum Vergnügen des Publicums bestimmten öffentlichen Dungtaube gedüngten Äder liefern einen reichlicheren Ers Garten nächst der k. t. Burg. Einem bereits gemachten Ans trag, vollkörnigere Ähren, ein helleres mehlreicheres Korn, trage gemäß wird die Aufstellung ähnlicher Apparate nächs und langere stärkere (daher dem Regendrucke besser widers stens imt. t. Hoftheater am Kärnthnerthore, im k. k. Invalis stehende) Halme, als man von nebenliegenden, mit ges benhause, so wie in mehreren Privatgebäuden vorgenome wöhnlichem Stalldünger besorgten Ackertheilen erhält. 4) Das neue Düngungsmittel hat die gute Eigenschaft, kein Unkraut zu erzeugen, und übertrifft hierin den Stalldün

men werden.

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III. Düngerbereitung.

Einen Hauptgegenstand von Levasseur's ausschließen, ger weit. 5) Die mit dem Dungstaube bey Weingärten vors dem Privilegiam macht die Benütung der in den oben be, genommenen Proben haben das Resultat geliefert, daß der Wuchs der Weinstöcke kräftig und üppig, die Trauben voll, schriebenen Apparaten gesammelten Excremente zur Bereis süßer und von einem bessern Geschmack waren, daß sie früc tung eines vortrefflichen Düngungsmittels, welches von der her reif wurden, und sowohl dem Frost als auch der Fäuls General Unternehmung in zwen Sorten, nähmlich als so- niß am Stocke mehr widerstanden haben, als bey andern, genanntes Dungharnfalz und als Dung staub an mit Stalldünger gepflegten Weingartentheilen. 6) Kartofs conomen, und überhaupt folche, welche davon Gebrauch feläcker mit Dungstaub gedüngt, liefern gleichfalls einen machen wollen, überlassen wird. Ohne mich hier in eine Auseinandersehung der Bereitungsart dieses Düngers ein reichlichern Ertrag, größere und schwerere Knollen, welche überdieß weniger dem Verderben ausgesett waren, als an zulaffen, halte ich es vielmehr für meine Pflicht, die ente scheidenden Stimmen zu hören, welche über die Brauchbars dere, bey Stalldünger. erzeugte. keir desselben ihre Meinung geäußert haben. In Frankreich stattete schon 1820 Héricart de Thury *) im Nahmen seyn, eine vollständige, den practischen Oconomen genü. gende Anzeige der Vortheile zu liefern, welche die Anwen= einer von der königl. Central Ackerbau Gesellschaft ernann ten Commission, einen sehr gründlichen und höchst günki. dung des neuen Düngers gewährt. Der Raum des gegen. wärtigen Auffages würde hierzu eine zu große Besöränktgen Bericht über den neuen Dünger, deffen Anwendung man daselbst durch mehrere wirksame Veranstaltungen zu des Freyberrn v. Schack selbst. — Die ausführliche Uns heit darbiethen, und ich verweise deßwegen auf die Schrift verbreiten suchte. Bey uns hat ein kenntnißreicher und thå weisung zum Gebrauche des Dungþarnsalzes und Dung. tiger Oconom, Freyherr Joseph von Schack, ganz

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") Urat, ein neues Düngungsmittel der Herren Donat und Comp. Aus dem Französischen überseht mit einem Kupfer Weimar 1820.

Es konnte bey dem Vorstehenden nicht unsere Absicht

*) Darstellung der Erfolge mehrerer mit dem Dungbarnsalze und dem Dungstaube gemachten Versuche, nebst Anleitung zu deren Gebrauche. Wien 1823, bey Strauß.

ftaubes wird beym Verkaufe dieser beyden Substanzen mits einen vollkommen eingebürgerten, nationalen Dichter. Auf getheilt.

Gallerie scenischer Künstler.

Erstes Bild.

Eiegfried Gotthilf Eckart, genannt: Koch, k. k. Hofschauspies ler und Regisseur des Hofburgtheaters.

Bon Friedrich Wähner.

den deutschen Bühnen ist dagegen der Cultus feiner Muse in den jämmerlichsten Verfall gerathen. Die Darstellung eines seiner Werke gilt für eine herculische Arbeit, von der man sich nicht schnell und lange genug erhohlen kann; auss geartete Histrionen, die sich lieber Strohkränze aus französischen Verpuppungen, und wenn es hoch kommt, von Kozebue's und Ifflands Tenne flechten, wofür sie wohl einmahl Pechhauben verdienten, arbeiten als heimliche Ver schworne entgegen, denn laut wagen sie ihre nichtsnußige Natur noch nicht zu verrathen; der verweichlichte, tonange gebende Theil des Publicums fürchtet,im Gefühl der schwaKoch spielte in Danzig die ersten Liebhaber und Hele chen Nerven, und im Bewußtsern des marklosen Gebeines den mit ausgezeichnetem Erfolge. Gern ergößt sich die Phan- jede stärkere tragische Erschütterung, wenn sie nicht im tasie in Gedanken über die Art und Weise diefer Darstel. Thau der Thränen niedergeht, und ein Adagio für Rossini lungen, von welchen ihn das Alter seit einer langen Reihe abgibt; die Seltenheit einsichtiger, durchgreifender, kunst, von Jahren geschieden hat, und zwar noch vor dem An- fördernder Directionen, die im festen Centrum jeder falschen tritte seiner Laufbahn in Wien. Wohl mag uns dieses Rol- gefährlichen Seitenbewegung widerstehen, sest endlich dem Ienfach auf den ersten Blick befremdend vorkommen, da Übel die Krone auf, und organisirt das wachsende Verders wir gewohnt sind, den Künstler in einer andern, völlig ben systematisch.

(Fortseßung).

verschiedenen Sphäre zu bewundern; bedenken wir jedoch, Kehren wir von diesem dramatischen Sumpf und Moor daß eine Stufe zur andern führt, und kein Sprung ohne auf den festen, classischen Boden zurück, den Koch durch Gefahr geschieht, so muß der Zusammenhang der frühern die Darstellungen des Hamlet, Lear, Macbeth schmückte und spätern Periode unbestreitbar einleuchten. Überhaupt und belebte. Sein Vorgänger in der Rolle des Hamlet war gibt jede Rolle, sobald sie nicht durchaus die Kräfte übers Brockmann in Hamburg gewesen; im Jahre 1776 den 20. steigt, die Vorschule für andere ab, denn feine Gränzlinien, September hatte dieser das große Wagestück begonnen, zarte Annäherungen, ähnliche Verhältnisse finden sich mehr dessen glückliche Ausführung ihm den Ruhm brachte, der ers oder weniger überall, die durch den Fortschritt des Lebens ste deutsche Hamlet zu heißen, so wie Koch den Ehrennahmen von selbst näher und eigenthümlich bestimmt werden.

des zweyten führte. Brockmann verdiente allerdings den lebEs war damahls für das deutsche Theater eine schö- haften, ungemeinen Beyfall des Publicums, doch wollten ne Zeit des fröhlichsten Enthusiasmus. Shakspeare's Ge Kenner zehn Jahre später der Darstellung desselben Charakters nius fing eben an in unserm Vaterlande siegreich durchzu wegen eines besonnenern Abwägens Vorzüge vor der ersten dringen, von Munde zu Munde eilte sein beflügeltes Lob, zuerkennen. Das Trauerspiel wurde in drey Monathen dreyjeda bedeutendere Stadt wetteiferte mit der andern in Dars zehn Mahl gegeben. Als Koch eine geraume Zeit hernach stellungen seiner ewigen Wunderwerke, die besten Schaus in Riga als Hamlet auftrat, drückte ihm das Geschenk einer spieler versuchten sich unablässig an den mehr kundwerden- goldenen Medaille mit goldener Kette die dankbare Freude den Riesengestalten, und fanden im Kampfe mit ihnen das der Zuschauer aus. Schröder gab den Hamlet zum ersten Mahlehte Ziel ihres Strebens, den höchsten Gipfel des Ruhms. le 1778 den 23. October in einer so tief durchdachten eigen= Lessing wurde durch seine schlagende Kritik der französischen thümlichen Weise, daß er nach der Meinung gediegener Kunst. Verkünstelung und Unnatur, indem er sich dabey auf das richter Brockmann überboth, wofür diesen aber die Bewuns Muster des Britten stüßte, wie England auf den Drey derung der Dilettanten und Damen mehr als entschädig jack Neptuns, der Chorführer bey diesem Umschwunge des te. Verschiedene Dichter fangen in der Folge das Lob des Geschmacks; Goethe und Schiller verfolgten noch kühner in Koch'schen Macbeth. Im Lear soll ihm besonders die herz. ihren höhern dramatischen Schöpfungen die neu geöffnete erschütternde Wahrheit des tiefsten Schmerzes gelungen seyn. Bahn; der erstere stimmte noch ganz besonders in Wilhelm Als die Witwe Schuch Danzig gegen Mietau, die Meister den Preis seines Lieblings so entzückend an, daß die Residenz des Herzogs von Curland vertauschte, wo man Rede Gesang wurde, und wie das Lied Marlboroughs Eu- ihr mit einem besondern Privilegium und den größten ropa, so Deutschland nach allen Richtungen durchkreuzte. Von Erwartungen entgegen kam, denn der Ruf ihrer Büh dieser Zeit an betrachten und genießer wir Shakspeare als ne war bereits festgegründet und stand mit der ergiebigen.

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