Obrázky na stránke
PDF
ePub
[merged small][merged small][ocr errors]

Einnahme im besten Verhältniß, folgte auch Koch dahin Begünstigungen kam endlich schnell hinter einander die dop. nach. Die Nachbarschaft von Riga kam der Caffe trefflich zu pelte Feyer einer kaiserlichen Krönung, welche auf die Stadt Statten. Der russische Geheimrath, Baron von Vittings einen neuen Schimmer warf und die mannichfaltigsten, ́ hoff, ein Mann von Geschmack, Kenntniß und Liebe zu wirksamsten Kräfte in eine volle ununterbrochene Bewegung den schönen Künsten, erbaute auf eigene Kosten ein Theater verseßte. Die musterhaften Bühnenleistungen während dieser in Riga, gründete eine Gesellschaft aus den ersten Reihen festlichen Tage verschmolzen die verschiedensten Stände, der deutschen Schauspieler und berief fonach auch Koch als Claffen, Gesellschaften, Individuen in dem einen ungetheil. Mitglied. Diese großmüthige Aufopferung zum Besten der ten Gefühl der unbefangensten Hingebung; unter den Künst Kunst verdient die rühmlichste Erwähnung, sie zeigt deutlich, lern, die am meisten hinrissen, muß Koch bedeutend herbis auf welchen hohen Grad die Theilnahme an den Fortschrit: vorgeragt haben, da reife Einsicht, zweckmäßige Übung, ten des Theaters gestiegen war. Die lieblichste Blume in dem und die ganze Kraft der Männlichkeit um diese Zeit glücklich frischgeflochtenen Kranze stellte Minna Brandes dar. Sie in ihm zusammentrafen. Hätte er ahnen können, daß er unhatte musikalisches Talent, eine angenehme Stimme, glänzte ter den ermunternden Augen des damahls gekrönten Mobesonders in dem Fache gefühlvoller, launiger Mädchen und narchen, später eine lange Reihe von Jahren hindurc in Wien erhöhte diese Vorzüge noch durch anspruchslose, unermüd- feine Kunst aufbiethen würde! Die Gesellschaft, der er vorbare Thätigkeit. Jhr Nahme, zuweilen auch in andern Bes stand, spielte während der Messen in Frankfurt und im ziehungen vorkommend, gehört unter die Zierden des deut- Winter in Maynz. Wie unbequem solch ein Wechsel· den ́ schen Theaters. Brandes die Mutter behauptete neben der Zuschauern wie den Schauspielern an und für sich seyn mag, Tochter hier wie überall ihren bedeutenden Ruf. Wenn einen Vortheil gewährt er unläugbar, die Empfänglichkeit der Schluß von diesen Künstlerinnen auf das übrige Per. wird durch die stete Folge nicht abgeftumpft. Es ist überfonale Gültigkeit hat, so befand sich Koch in einer wün- haupt die Frage, ob für das ästhetische Beste unserer Theaschenswerthen Umgebung. Er stand nebst Brandes und ter nicht zu viel vorgestellt wird; die Griechen befolgten auch Meyer nach dem Auftrage des Baron von Vittinghoff an darin einen naturgemäßen Gang, indem sie die Schauder Spige der Regie; bald wurde das Verhältniß noch lust auf gewisse Feste beschränkten, deren Feyer der allgefreyer, als der bisherige Beschüßer in der Eigenschaft eines meinen Erhebung des Sinnes die trefflichsten Dienste leis Senators nach Petersburg ging und vor seiner Entfernung ftete. Die Frankfurter Kaufmannschaft wollte die Bühne im Garderobe und Decorationen weit unter ihrem Werthe an Winter gerade am wenigsten entbehren, sie gründete daher Koch und Meyer überließ. Die vereinigte Geschäftsführung durch Zusammenschuß eine eigene. Wie viel bey solchen Unwurde glücklich und ununterbrochen während zweyer Jahre ternehmungen für die Kunst herauskommt, ist bekannt ges fortgeseßt. Jeßt trat Koch eine Reise durch Deutschland an, nug, außerdem pflegen die entgegengeseßten Übel der Ariin der Absicht sein Theater vermöge der unmittelbaren Be- stokratie und Demokratie einzudringen. Der Churfürst von kanntschaft mit vorzüglichen Schauspielern bey eintretenden Maynz errichtete seinerseits ein stehendes Hoftheater, Koch Fällen durch neue Engagements bestens zu versorgen; wahr wurde Director desselben unter dem Intendanten, Ritter scheinlich mag ihm auch der Aufenthalt in der Fremde, Hauptmann von Dalberg. Mehrere Mitglieder der Frank gleichsam in einem Verschlage, auf die Länge drückend ge- furter und Rigaer Gesellschaft vertrauten seinem Rufe und worden seyn; ja wer weiß, ob der Gedanke, den früher er- seiner Leitung; denn er zeigte dieselbe Wahrheit und Herzworbenen Ruhm auf heimischem Boden zu erweitern und zu lichkeit außer dem Theater als auf demselben, daher seine vervollkommnen, nicht einen stillen Einfluß ausübte. Der persönliche Anziehungskraft. Schnell und unter den besten lettere Wunsch, falis er Statt hatte, wurde wenigstens Aussichten hatte er die neue Pflanzung angelegt, als die ganz erfüllt, denn die Gastspiele in Mainz und Frankfurt französische Revolution ausbrach, Custine in Mainz einfeßten das gründliche Verdienst des Künstlers in ein so hel- rückte und ein Ungewitter nach dem andern aufzog. Die les Licht, daß er sogleich nach seiner Ankunft in Riga als revolutionäre Gewalt wünschte selbst das Theater als Hebel Director des Frankfurter Theater zurückberufen wurde, zu gebrauchen. Zu den Anhängern der Franzosen in Mainz welcher ehrenvollen Bestimmung er unbedenklich Gehör gab. gehörte auch ein ausgezeichneter deutscher Schriftsteller, der Frankfurt war damahls in vieler Hinsicht zu einem würdi- sonst als Mensch Uchtung gebiethet, Georg Forster, der gen Size Melpomenens und Thaliens geeignet, fein Hans Weltumsegler. Friedrich Schlegel hat ihm in den vielbesprodel blühte, seine Stellung in dem alten Reichsverbande gab chenen, vielaufregenden Charakteristiken ein würdiges Denks ihm Bedeutung und Sicherheit, seine Nachbarn theilten und mahl gefeßt; zugleich erwähnt er seiner Vorliebe für die verbreiteten den frohen Genuß des Lebens; zu so großen französische Revolution sehr verständig und befriedigend.

Forster legte derselben in idealischen Träumereyen philantros ten befand. Die Bewohner-der Hütte haben (was unglaublich pische Zwecke bey, die sie nicht hatte, höchstens lügnerisch vors scheint) von dieser Veränderung nichts bemerkt.

Das Schicksal der in der Schweiz in plößlich entstandenen gab; sein Kopf war schuldiger als sein Herz oder vielmehr dasüberschwellende, zu trosige Herz batte den Kopf mit Dunste een versunkenen oder von einstürzenden Bergen erschlages nen Ortschaften Cossonay, Plurs zc., hat sich in Tyrol gebilden übertäubt; konnte doch selbst der urdeutsche Klop, auch wiederhohlt. In den Tagen Carls des Großen, wurde flock der ersten gefährlichen Ansteckung nicht ganz widerstes das unter den Römern und Longobarden berühmte Majä ben. Forster verlangte von Koch dem Director die Aufführ vom Passerfluß und Noifer Bergsturz zugleich begraben, 845 rung eines revolutionären Produktes, dessen Berfaffer er eine andere, römische und ostgothische Ortschaft liegt unter dem selbst war und das den Titel führte: Der Aristokrat in ungeheuern Steingerölle der sogenannten Slavini di Mar. der Klemme. Koch wußte bis zur Auflösung des Theaters co bey Roveredo. Sieben Mahl hat eben jener Passerfluß Tyrols alte Hauptstadt, Meran, zur Hälfte verwüstet. Boßen vers den dringenden Zumuthungen geschickt auszuweichen, und zögert nur Jahrhundert lang durch ungeheuere Steindämme erklärte dann ironisch: soviel von ihm abhange, werde der (Legen) die schon im zwölften Jahrhundert der Wuth der Geo. Aristokrat vor der Hand noch in der Klemme bleiben. Das wässer entgegengesett wurden, die Gefahr, endlich von dem Durch geschwell: heitere Wort machte schnell die Runde in der Stadt. Die Eisak und der Talfer verschüttet zu werden. Klubbisten, die den Künstler früher gern mit ihren Negen te Wässer entstanden plöhlich Alpseen (der Passay.r, Gurge ler, Stöfner. See ̈ 2c. (Ihr Ausbruch ist für die nahe Gegend umstrickt hätten, mußten den Ärger verbeißen. Koch entließ eine Losung zu Schrecken, Tod und Verderben. Sehr oft has die Gesellschaft auf eine Art und Weise, die seinem Ver: ben die Flüsse ihr Rinnfal geändert, Innsbruck lag bald stande und Gewissen gleich viel Ehre machte. In der Caffe an dem rechten, bald an dem linken Ufer des Inn. Heiße befand sich ein Überschuß von 20000 fl., größtentheils die Quellen sind erkaltet, heilbringende Bäder durch Erdbeben Frucht der ergiebigen Darstellungen während der Krönungs- versiegt. Bemerkungswerth ist die Sage der Jäger und Hirs zeit Sr. Majestät des Kaisers Franz in Frankfurt. Die ten, daß die Schrecken der Erdbeben nirgends furchtbarerfranzösische Regierung bestand auf der Auslieferung dieser seyen, als in den großen Höhlen der Kristalle (ders. Summe an die Kriegskaffe. Koch vertheilte ungefäumt das gleichen von weißen im Mattenthale und am Alpeiner Fer ner, von schwarzen, grünen und gelben Kristallen in der Rich vorräthige Geld durch eine vierteljährige Auszahlung an je und Lavatsch, am Schalll, bey Ime und Oberwintel.) des Mitglied bis auf 50 fl. und rechtfertigte fein Verfahren Der Todesfälle auf den Eisbergen, über welche dens mit dem Inhalt des abgeschlossenen Contractes. Damit hatte noch mehrere gefahrvolle Fußpfade führen, sind bey weitem die Maynzer Theaterunternehmung ein Ende. Die Mite nicht so viele, als man denken follte; desto reicher ist die Ge glieder wurden mit offenen Armen in München, Frankfurt, schichte derselben an Abenteuern und Rettungen, die an das Hamburg, Leipzig und Berlin aufgenommen, was einen hinlänglichen Beweis für ihren Werth liefert; auch Riga sah mit Vergnügen die alten einigen zurückkehren.

(Die Fortsehung folgt).

Miscelle.

Wunderbare gränzen. Hier nur eine einzige. Ein Bauer. aus dem Thale Stubay (bekannt durch den ausgebrei« teten Eisenhandel) Gall Tanger ging 1687 im Spätjahre über den Ferner, ohne die gewöhnliche Vorsichtsmaß regel, die trügerisch mit Schnee bedeckten Klüfte durch Stan. gen zu erforschen, oder in Gesellschaft mehrerer, mit Stricken versehen, möglichen Unfällen vorzubeugen. Er fiel mit dem Tyrol ist überhaupt reich an Überbleibseln der ältesten Schnee, der die Öffnung deckte, mehr als Thurmhoch in eine Erdrevolutionen. Eines der merkwürdigsten ist, daß der He ch. Kluft hinab, aus der er weder das Licht des Tages mehr ers tensee, unter dem Schloße Thierburg, eine Stunde von der blicken, noch die um Hülfe rufende Stimme an irgend ein Gränzfeste Kufstein, als die beyden großen Erdbeben die mitleidiges Ohr hätte bringen können. Bey solchen Unfällen Grundfesten Lissabons erschütterten, zu derselben Stunde bleibt nicht einmahl die Wahl zwischen Erhungern, und Ers in eine außerordentliche Bewegung gerieth, seine Ufer übers frieren, der lettere Tod endet weit schneller. Er sah sich, als fchritt, eine Menge todter Fische, ausgeworfen, und einige Mahl er wieder zu sich selbst gekommen war, verzweiflungsvoll in auf seiner Oberfläche helle Flammen, wie von entzündetem feinem grauenvollen Kerker, und bemerkte, daß die ungeheuere. Erdpeche aufgebrannt haben. In dem kaum tausend Schritte Kluft noch weiter abwärts führe, von woher ihm auch Lichtentlegenen Innstrom war nicht die mindeste Verän, zu dämmern schien. Ohne ein Vorgefühl seiner nahen Rettung, derung bemerkbar, aber das Aufwallen des Sees begleitete ein nur aus Justinet, die erstarrende Kälte durch einige Bewegung zu mindern, kroch er diesem Schimmer nach, und kam Barkes, unterirdisches Gebrüll.

Im Thale Ampezzo, (durch welches jeht eine neue schöne in einer Entfernung von etwa 300 Schritten wieder auf den Heerstraße, Cadore mit dem tyrolischen Pusterthale, der freundlichen Tag und auf den Pfad, den er kaum auf eine so Hauptdefilée nach Kärnthen verbindet), änderte 1772 der durch. grauenvolle Art verloren hatte. Diese Gefahr war glücklich überfirömende Wildbach sein Rinnsal so schnell, daß ein Mayers wunden, nun drohete eine andere Vor der Öffnung lagerten hof, der bey einbrechender Nacht auf einem Hügel am linken zwey Bären, die aber über ihn mehr noch, als er über Ufer desselben lag, Morgens sich auf eben dem Hügel am rech. sie, erschrocken schienen und davon liefen.

Das bereits angezeigte Portråt kann eingetretener Hindernisse halber, erst mit dem Schluß dieser Biographie ausgegeben werden.

Arch i v

für

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Freytag den 20. Juny 1823.

”( (7」)་་་་་་་་་་་་་་་

Vorläufiger Bericht einer naturhistorischen Reise nach und Stärke, mit Muth und Regsamkeit von der Natur

St. Domingo (Hayti)..

Von Carl Ritter.

(Fortseßung).

begünstigt wurde, und ungewöhnliche Geistesanlagen ihm nicht abzusprechen sind, so war doch deren Ausbildung gänzs fich vernachläßigt. Er konnte sogar nicht einmahl schreiben, sondern dictirte seine Familien Briefe dem Grafen Limona

[ocr errors]

Er wußte sich vorzüglich ein wichtiges Unsehen zu geben, de, die er sodann mit einigen unleserlich verzogenen Buch, und seine Leute in tiefster Unterwürfigkeit zu erhalten. Sein staben unterzeichnete.

gewöhnliches: au Diable im raschen Tone gesprochen ers Einen dieser Briefe, an seine Gemahlinn, wovon das regte schon Bittern, stampfte er aber dabey mit dem Fuße, Original sich in meinen Händen befindet, will ich meinen so verbreitete sich Angst und Schrecken um ihn her. Welch Lesern hier mittheilen: Die Adresse lautet:

Wunder? Wenn seine unmenschliche Härte und tägliche Graus samkeiten ihn bey seinen Negern verhaßt machten, und er endlich seinem Schicksale unterlag.

Le Roi à la Reine!

Ben Eröffnung des Briefes erblickt man zuerst das
Wappen von Hayti mit der Umschrift:
Dieu, ma cause et mon épée..
Der Inhalt ist folgender:

Le Roi à la Reine son epouse!

Sein Außeres war mehr abschreckend, als empfehlend. Er war ein großer starker Mann von nervigtem Körperbau und fester Gesundheit. Seine Haare waren weiß, obschon er nicht mehr als 52 Jahre zählte. Seine. Leibesfarbe war nicht Je viens, ma chere epouse de voir les medicins, ganz schwarz, sondern fiel etwas in das braune, nach der ils m'ont dit, que ma fille avoit la langue bien Benennung des Landes Sacatra *). Seine Gesichtszüge was chargée, ce qui étoit un signe de beaucoup d'huren regelmäßig und nicht unangenehm, obschon sein Blick meur, ainsi demain dimanche vous lui ferez prenFurcht erregte. dre la casse ainsi que lundi à force les medecins

Er trug gewöhnlich einen grünen Rock mit rothen und se rendront lundi apres midi a Sans - souci pour lui Gold gestickten Aufschlägen, einen dreyeckigten Hut, weis donner mardi l'epice, car elle a besoin d'être bien ke Sommerbeinkleider, und braunlederne Stiefel. Er ging evacuée. Je vous l'ai dit, ma chere epouse depuis fast nie zu Fuß, sondern erschien immer zu Pferde im Ge dix huit mois, Madame Premiere a besoin d'être folge seiner Generale. Im Hause trug er einen Stock, mit purgée, et vous devez vous le reprocher depuis si dem er alles bezeichnete, was er ordonirte, feine Stimme long tems de ne l'avoir pas fait evacuer. Je vous le war donnernd und im hart gebiethenden Tone. Ich hatte oft reproche, et vous le reprocherai toujours, de l'avoir Gelegenheit ihn zu beobachten, da der Zimmerplaß, wo laissée si long tems.

[ocr errors]

er durch seine Soldaten das Bauholz bearbeiten ließ, und Ich überlasse es meinen werthen Lesern aus dem Sty wo er täglich des Morgens um 6 Uhr persönlich anordnete, le dieses Briefes, auf die Geistes- Kultur seines Verfassers unfern meiner Wohnung lag. zu schließen.

Obgleich Christoph in körperlicher Hinsicht mit Kraft. Inzwischen war von seinem Geschicke das baldige Ende *) Diese Menschenrage entst het von einem schwarzen Vater seiner Laufbahn bereits beschlossen, enden sollte sein Wirken und einer dreyviertheil schwarzen. Mutter, Griffone ge- und Treiben, aufhören die Bedrückung des Volkes, welches er zur Knechtschaft zwang, und dessen Leben das Spielwerk.

nannt.

feiner Laune war. Er erkrankte auf seinem Luftschloße Sans- bige Neger mußte auf den Versammlungsplaß eilen, wo Souci, wo er in gänzlicher Unthätigkeit das Zimmer hüs auch wirklich, noch ehe der Morgen graute, schon alles vers then, und auf seine Wiedergenesung harren mußte.

eint in Bereitschaft stand, die ferneren Befehle des Gouvers Dieser günstige Augenblick wurde von mehreren aus neurs, Dục Marmelade zu vernehmen, denn es war in der seiner vornehmsten Umgebung zu seinem Sturze benützt, und Capstadt auch nicht ein Mensch, der zu Christophs Vertheis eine förmliche Verschwörung zu Stande gebracht, an deren digung eine Pistolle abgefeuert hätte. Spise sich der Duc Marmelade, Gouverneur der Capstadt, Mit Tages Anbruch versammelte sich ein zahlreicher und Romain befanden. Am 6. October 1820 kam es zum Negerhaufe, durch einen ihrer Officiers geführt vor dem Ausbruch. Gegen Abend hörte man ein dumpfes Getöse Hause, welches wir bewohnten. Der Öfficier übergab Herrn und Laufen durch die Straßen, Unruhe und Angst zeigte Hoffmann Handlungs: Agenten des Herrn von Dietrich den fich in jedem Gesichte, und auffallende Bewegungen der schriftlichen Befehl des Gouverneurs, ihm so viele Feuerges Schwarzen zeigten deutlich, daß sich etwas Außerordentliches wehre zu verabfolgen, als der Officier fordern würde *). vorbereite. Niemand war mehr beängstigt, als wir Weiße, Jedes Widerstreben würde unter solchen Umständen eben so ta man noch nicht den Grund dieser Auftritte kannte, und tollkühn als fruchtlos gewesen seyn. Der Wille des Officiers allgemein befürchtet wurde, es sey ein Anschlag gegen uns wurde daher rollzogen, doch in der Folge richtige Zahlung im Werke. Daher versammelten wir uns unverzüglich, um für das Empfangene geleistet.

[ocr errors]

zu berathschlagen, welche Maßregeln wir zu unserm Schuße In Haut du Cap, einem kleinen Flecken, eine halbe zu ergreifen hätten. Es wurde beschlossen, uns an Bord Stunde von der Capstadt entfernt, schlugen die Aufrühder Schiffe zu flüchten, die im Nothfalle ihre Anker lichten rer ein Lager, welches aus Hütten von Baumzweigen beund absegeln könnten. Wir säumten nun keinen Augen- stand. Die Mehlvorräthe, welche Christoph in Petit - Anse blick mehr nach diesen unsern Zufluchtsörtern zu eilen, angelegt hatte, kamen mun feinen Gegnern wohl zu Stat. allein welch' neuer Schrecken: da wir alle Ufer mit Neger, ten, und Schlachtvieh wurde in der Umgegend requirirt, wachen besett fanden, durch die uns kund wurde, daß ih- es fehlte daher nicht an Lebensmitteln. nen der Gouverneur den ausdrücklichen Befehl ertheilt habe, Christoph erfuhr bald in Sans Souci die Vorfälle der jedermann zurückzuweisen, der es wagen wollte, sich einzu verflossenen Nacht, und überzeugte sich leicht, daß seine vers schiffen. Dadurch wurden wir armen Beängstigten noch übten Gewaltthaten die Haytier zum Aufstande bewogen mehr in unserer Furcht bestärkt, daß es unsere Individuali- haben mochten: Er fann auf Rettung, und versuchte alle tät gelte. Wir begaben uns also wieder nach unseren Woh Mittel, die Empórung zu unterdrücken. Da er erfuhr, daß nungen zurück, deren Thüren wir so gut es möglich war, das Volk von einem Weißen Waffen erhalten hätte, so verrammelten, unsere Waffen bereit hielten, und so zur entstand bey ihm sogleich der Verdacht, diese könnten die lebhaftesten Gegenwehr entschloffen, unser Schicksal érwar- Urheber des Aufruhrs seyn, daher ertheilte er unverzüge teten. Wir hatten keinen andern Glauben, als daß auf lich dem Gouverneur den Befehl, ohne Aufschub alle Weis Christovhs Geboth, die Weißen und Farbigen zum Blut- ßen niedermachen zu lassen, denn noch wußte er nicht, daß bade bestimmt wären, daher faßten wir den Entschluß, un Marmelade selbst die erste Triebfeder dieser Umwälzung sey. ser Leben wenigstens so kostbar als möglich zu verkaufen. Die Ruckantwort, welche Christoph von ihm erhielt, mag

So wie die Nacht einbrach, vermehrte sich der Lärm eben nicht sehr erfreulich gewesen seyn, denn er gerieth dar in den Straßen. Gegen 11 Uhr riefen Trompetenschall und über in die größte Wuth. Anstatt, die Weißen zu ermors Trommelschlag die Truppen zufammen. Das Waffengeklirre, den, geboth der Gouverneur seinen Soldaten, ihrer zu das fürchterliche Geschrey der Negerposten, das Sprengen schonen, und keinem das geringste Leid zuzufügen. Die der Reiteren durch die Gassen vermehrten die Betäubung Schwarzen sagten dann selbst: Nous pas fait guerre à der Weißen, welche diese Nacht in den qualvollsten Erwar blancs la **) Christoph, rief nun seine Garden, von tungen durchwachten, indem das wilde Toben bis zum Mors denen er ungefähr achthundert Mann in Sans Souci bey, gen dauerte. Da in einem folhen Zustande der Dinge alle sammen haben mochte, unter die Waffen, und ließ sie neuers Ordnung aufbört, so konnten die Neger nach Gefallen, Raub, dings den Eid der Treue ablegen. Da er von seiner Krank. Mord und jede andere Gräulthat ungehindert verüben,

obne irgend eine Verantwortung besorgen zu dürfen. Zum guten Glücke aber fehlte es ihnen an der Zeit, um in die Häuser einzudringen und zu plündern, denn jeder wehrfä

[ocr errors]

*) Das im Eingange erwähnte Schiff the Echer hatte eine Ladung von Waffen und Munition am Bord.

**) In der creolischen Mundart. Wir haben keinen Krieg mit den Weißen.

[merged small][ocr errors]

heit noch nicht genesen war, so übertrug er den Oberbefehl Ziegeln erbaut, und für die Feuerfestigkeit der innern über die Truppen einem seiner Verwandten, dem Duc de Theile, des eigentlichen Schmelzraums, besonders des Forte Royale; der Kronprinz und die übrige Generalis Bodens, große Sorge getragen. Zu den Bodensteinen tät begleiteten ihn.

(Die Fortsetung folgt).

Der Erzberg.

Bon Eduard Freyherrn v. Feuchtersleben.

·(Besch I u`).

wendete man dicke Marmorblöcke an, und als selbst diese der heftigen Hiße nicht genug Widerstand leisteten, ersann Aloys Sybold, des Gubernialraths Bruder (vormahls Hüttenverwalter zu Eisenerz seit März 1822 Obere Factor in Steyer) der sich besonders um die Erzeugung des Gustahls verdient macht, eine feuerfeste Masse aus Thon. Aus dieser werden Ziegeln geformt und damit die Hochofens

Weder meine Ansichten über Eisenhütten kunde über schächte, vorzüglich der Boden ausgefeßt. Sie sind bereits haupt oder über den Zustand derselben in Obersteyermark mit dem günstigsten Erfolge in Eisenerz benüßt und wers insbesondere, noch weniger die Meinungen Anderer den, wie man aber hoffen darf, auch weiter sich verbreiten, über diesen Gegenstand will ich hier anführen, sondern nur da der Erfinder selbst in einem der nächsten Hefte der steyera kurz andeuten, wie aus dem Erze das Eisen selbst geschie- märkischen Zeitschrift fie zu besprechen beabsichtiget. den wird. Das Erz wird in Erztruhen, 8 1/2 Zentner faf

:

Von der Innerberger Hauptgewerkschaft geschieht dieß send, auf einspännigen Wägen zu den Schmelzöfen geführt. seit längerer Zeit in drey Hochöfen, von welchen der Es ist, wie schon erwähnt, von der besten Qualität. Es Ruprechts Hochofen (30 Fuß hoch) im Jahre 1802 bedarf keines Waschens mehr, um es von Schlamm der Wrbna-Hohofen (36 Fuß) 1806 in Eisenerz, und Sand zu befreyen, der Hüttenmann braucht es nicht und der Ludovica Hochofen (36 Fuß) 1816 in der zwey bis drey Jahre zu wässern, um die Vitriol und Hiefelau erbaut wurden. Ein vierter Schmelzofen, der Phosphorsäure auszulaugen, er braucht keine Vorschrift, Altweißenberger (21 Fuß), der sich noch zu Ei, in welchem Verhältnisse er Flußspath, Quarz und Glime senerz befindet, wird nur noch aushülfsweise benüßt. mer mit den Erzen in den Hochofen geben soll, um das Daß in den Hochöfen, auch eine deutsche Erfin: Schmelzen zu erleichtern, oder Kalk, um die Sauern aufdung (1727), in derselben Zeit, mit weit weniger Koh- zusaugen, oder ob, und wie lange er sie rösten soll, um len aus dem Erze weit mehr Roheisen geschieden wird, als Schwefel und Arsenik zu verflüchtigen, sondern er bringt in allen übrigen Arten niedriger Schmelzöfen, ist bereits die Erze, welche hier aus Eisen, stahlverbessernden Man. erprobt, daher auch sehr zu zweifeln, ob Panz und gan, flüßbefördernden Kalk, Thon und Bitteverde beste. Uhl, ihrem Vorsage gemäß, in der Fortseßung ihres hen, wie er sie von allen Höhen des Erzberges ver. schäßbaren Werkes den Stückofen auf Kosten des Hoch- mischt, gattiet, empfängt, in den Hochofen. Höchstens ofen Prozesses befriedigend erheben werden *). Den schlägt er Wascheisen zu, um den Fluß zu befördern, Nahmen Hochofen für Karstens Blau oder bedient sich aber nie unhältiger Zuschläge, da die Ei Floßofen **) behalt ich hier um so mehr bey, als er sensteine auch nicht zu reich sind, um zu Hervorbringung gewöhnlicher und dabey zugleich bezeichnend ist. der nöthigen Schlacke år mer gemacht werden zu müssen.

Der Nahme Hochofen entspringt aus der verhältniß: Ist der Hochofen gebaut, so wird er durch schwas mäßig größern Höhe. Leitner und Sartori ***) ches Holzfeuer vorsichtig angewärmt, damit vorerst die vergleichen sie mit den Streitthürmen an den Ringsmauern größte Feuchtigkeit im Gestelle allmählig verdampfe, dann alter Städte. Die Gestalt derselben ist die einer abgestußten gefüllt, d. i. es werden Kohlen bis an die Gicht Pyramide von viereckiger Bodenfläche; beyläufig 16 Zoll (oberste Öffnung des Hochofens) nachgeschüttet, und der vom Boden aufwärts sind durch die zwey Seitenwände des Ofen mit den glühenden Kohlen einige Tage voll erhal Ofens, Kanále, Öffnungen, sogenannte Formen anges ven, dann wird auf die niedergehenden Koblen eine Gicht bracht, durch welche die zum Verbrennen des Brennmates (Schichte) Erz gegeben, wenn diese im Niedergeben wieter rials erforderliche atmosphärische Luft einströmt. Er ist aus

*) A. a. D. S. 112.

**) U. a. D. S. 335 und 434.

Raum macht, eine Sicht Kohlen, und so abwechselnd fort, daß der Hochofen stets voll bleibt. Die Gebläse werden in Thätigkeit gefeht, um das Feuer durch das Zuführen von heftigen Luftströmen zu unterhalten. Große Wasserräder

***) Naturwunder des österreichischen Kaiferthumes. Von Dr. Franz Sartori. Wien 1807, bey Anton Doll. 2. Th. S. 62. treiben diese auf zwey entgegengesetzten Seiten des Ofens

« PredošláPokračovať »