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fehhaus und den Pfarrhof. Das Wirthshaus hat nun zieme lich wieder aufgelebt, nur die angränzenden Bäume tragen noch Spuren der Gefahr an sich.

Einen unvermerkten Übergang von der Gegenwart zur frühen Vorzeit machen die übermoosten Brandmahler,

Das erste Denkmahl aus der früheren Geschichte diefes die hin und wieder an den Wänden des Pfarrhauses, von einem Fenster des Nebenzimmers, zu gewahren sind. Hart: Badortes befindet sich in dem Billardzimmer selbst, dessen herrlichen Fensterprospect ich dir am Eingange meines Bries daran erhebt sich die ehrwürdige Kirche zu St. Ja fes geschildert und dessen Wände wir eben jegt aufmerksas cob. Das graueste Alterthum paart sich mit dem Mittelmer betrachten. Das Zimmer ist geräumig und hoch, und alter in der Bauart des Gebäudes. Das Innere blieb uns leider verschlossen. Schon die düstere Außenseite ist vermös dürfte manchem Kaffehsieder in der Stadt willkommen seyn. Es machte, wie man uns sagt, einen Theil des ehemahli. gend, einen Vorhang, aus vierzehn Jahrhunderten gegen geistlichen Zehentgebäudes aus. Wirklich erhielt sich an woben vor unseren Augen hinwegzurollen. Das innere der Decke noch ein Gemählde gut und unversehrt, welches, Auge sieht Vindobonas (Vindomanas, Favianas, manchen Costume Fehler abgerechnet, ziemlich kennbar Favianis) Umgebungen von wilden Horden übergoffen. Jesum vor seinen verschmitten Gegnern vorstellt. Der bes Die Geißel der Völker Attila ist eben dahingeschieden. Ein auflösendes, seine großen Eroberungen zerreißendes, kannte Spruch aus dem neuen Testament:,,Ecce! dabant, quae Dei sunt, Deo!" ist dem ovalen Bilde zur Erklä. Morden und Brennen zieht sich in wildem Tumult über rung überschrieben. Der Inhaber dieses alterthümlichen Ges ganz Pannonien her. Gepiden, Gothen und Ru. maches, der eigentlich unsere Aufmerksamkeit darauf lenkte, gier, Sueven und Alanen, Heruler und Rögab die Stelle mit den Worten: „Gebt Gott, was Gottes mer halten die Ufer der Donau besett. Römische Chri ist, und dem Kaffehsieder, was des Kaffehsieders ist," recht sten, Arianer, Heiden und Gößendiener liegen entsprechend modificirt wieder. Ein zweytes Denkmahl gegen einander mit Erbitterung im Kampfe. Ein Schlach. in der Wölbung eines Fensters (an der Südostseite des ten herrscht an der heiligen Ståtte und in der Ums Hauses) blieb uns ein Räthsel. Es besteht aus einem Wap: gegend. Da weichen die tobenden Reihen ehrfurchtsvoll auspen mit zwey Schildern. Die Umschrift besteht in folgendem einander. Ein Mann, Erhabenheit und Ruhe auf seiner Stirne, schreitet, segenverbreitend und beseligend mit That: Leonin'schen Herameter?"

Wie durch geschwärzter Wolken
Empörte Rämpferschaar
Ein Mondenstrahl vom Himmel
Hinwandelt still und klar:
Co tam, gesandt von oben,

„Ernesti palmae Florentin montibus almae." und Lehre, durch die tobenden Zeiten barbarischer Ungeheuer.. Dasselbe Fenster führt auf das zum Bade gehörige Wirthshaus hinab. Lesteres wurde im Herbste vorigen Jahres fast ganz ein Raub der Flammen. Die Hige des nahen Feuers war, wie man uns versichert, so groß, daß die Scheiben dieses, viele Klafter von dem Brande entfernten, Fensters gersprangen und die Holzdächer der sogenannten Neu mühlgebäude, des vorsichtigen starken Besprigens uns geachtet, zu rauchen anfingen. Man fürchtete für das Kaf

Mit klarem Gottessinn,
Durch wilder Horde Mitte,
Gewalt St. Severin!

Ein Schlachtfeld alle Fernen:

Der große Gott sein Stab;

Ein Reich des Wahns, die Gegend : Und er des Wahnes. Grab!

Und wie der Sonne Klarheit

Obsiegt dem Grau'n der Nacht, So siegt aus seinem Auge

Die wahre Glaubensmacht.

Nicht mit Gebethen allein, nein; mit der eifrigsten That und Lehre brach er der Menschlichkeit und Aufklärung Bahn. Afturis und Comagene fühlten die Reinheit und Innigkeit seiner Predigten. Auf Favianas neuerstandenen Überresten ließ er die Könige Flacka (Flaccitheus) und Fälät (Feletheus) von der Kraft feines Wortes überzeugt werden. Dem furchtbaren Aleman= nenkönige, Gibuld, der gegen Passau herstürmte, ging er weit entgegen und füllte mit heiligem Schauer den alten Römerfeind, der in der Schlacht nie der Furcht begegnet war. Den schlanken feurigen Jüngling, der einst mit einem Haufen Heruler in seine friedsame Hütte Eam, fab er mit seinem Falkenauge durch und durch, und versprach ihm ein hohes Loos. Der Jüngling war do as ker. Dem frommen Paulinus sagte er seine Wür de, dem Tribun Mamertinus einen Sieg, den neuen Bewohnern Favianas Gottes Schuß und Frieden vors aus. Fester Glaube, wahrhafte Bildung, richtiger Scharfblick, und unerschütterliche Ausdauer waren die einzelnen Lichtstrahlen seines Charakters, die er zum siegenden Glans ze des wärmsten Patriotism vereinigte. Man wird vers fucht, zu glauben, daß der Mann Gottes, der nie von feiner Abkunft und seinem Vaterlande sprach *), in unses rem Heimathlande sein Vaterland gehabt, oder geachtet habe, weil noch jegt sein Segen auf den üppigen WeinSeine Wags bügeln (ad vineas) in unserer Nähe lebt. nisse krönte der herrlichste Erfolg. Von Allen geachtet, von vielen gefürchtet, schien er mit den Mächten des Himmels im Bunde; Heil brachte die Befolgung seiner Gebothe, Strafe die Verachtung derselben. Die Stadt Juvavia fiel, weil sie seiner Warnung kein Gehör gab. Sein Klo sterbruder Maurus ward von den Barbaren hinwegges schleppt, weil er Severins Bitten unbeachtet ließ. Zu feh'n glaub ich den Heiligen, wie er im Vollgefühle seiner Glaubenskraft vor Gifa, des Königs Fälät verstockter Gattinn

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Da schlägt ein ängstlicher Schrey an ihr Ohr: Sie kennt ihn wohl, eilet in Hast,

Reißt auf, auf der Waffenschmiede Thor, Und sieht, von den grimmigen Schmieden gefaßt, Ihr Söhnlein geschwungen hoch über die Flammen: Stolz Gisa sieht's, schreyt, schauert zusammen"!

Das Knäblein kam mit kindlicher Lust Zur flackernden Esse gerannt:

Da war in der fremden Männer Brust, Der Groll und die Rachsucht losgebrannt:Denn gefangen hielt sie bey Qualen und Leide Frau Gisa, zu schmieden ihr gülden Geschmeide!

«« Wofern du im Nu nicht, so drohet ihr Wort, ««Von den Händen die Ketten uns schlangit:

««So prasselt dein Kind in den Flammen dort !"" Frau Gisa hört es, und schreyt voll Angst, Als ränge das Kind schon im Feuerschwalle: ««Den Knaben den Knaben: frey ihr, frey Alle."

Und wie sie das Kind nun, ihr einziges Glück, Mit ihren Thränen beneßt;

Da denkt sie an Severins warnenden Blick, Als den Stab er hinfürder geseßt ; und läßt die Gefang'uen, der Bande ledig, Zu Gott fleh'n, daß er ihr werde gnädig!

So schnell wurden des heiligen Mannes Drohungen. von dem Himmel erfullt. Und dieser ehrfurchtgebiethen de Reformator ging hier, wo wir jetzt gehen. Hier war das Ziel, auf welches er mitten durch die Wogen des Kampfes zusteuerte. Hier baute er sein erstes Kloster; von hier ging der Segen seiner Lepren und Thaten aus, bis er sich

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ein abgeschiedeneres Bethhaus (zu Sivring), und dann sich den Döblingbach entlang bis zum Steg erstreckt, eine verborgene Klause (zu Burgum) ausersah. Noch welcher nach Ober- Döbling hinaufleitet. An der Kapelle des zeigt man hier zur Seite der Jacobs-Capelle karge heiligen Nepomuck (an der Ecke des Fahrweges); und Reste seines ehemohligen Aufenthaltes. Wir wollten sie eben an dem Feldrain erkannten wir die Nähe von Rothenbesehen, als uns der jeßige Herr Pfarrer zuvorkom- mühl, und schlugen auf sie zu den Weg ein. Die mend grüßte, und auf die wenigen Mahle der Severins Sonne sank eben hinter den westlichen Bergen hinab. Ein schen Zeit aufmerksam machte. Eine einzige Thüre (am goldiger Schein umflimmerte die Kugel des Rothen. Hintergrunde der halbverfallenen Mauer) scheint von römi mühlerd aches. Wir ließen die aussichtreiche Villa*) scher Bauart. Alles Übrige trägt das Gepräge vieler Zeiten zur Rechten und wendeten uns den Pulvermagazinen der und Arten. Der untere Theil des Kirchenpförtleins (unter Türkenschanze zu.

dem Schwibbogen) scheint in späterer Zeit zur Faßweite Hier ging uns eine neue Welt auf. Ich bedauere, ausgemeißelt und das Gemach, zu welchem es führt, in dir das herrliche Halbrundgemählde, welches ich noch nie von einen Weinkeller verwandelt worden zu seyn. Verwahrloft und so vortheilhafter Seite zu sehen bekam, nur mit Federgespalten drohen die Mauern baldigen Sturz. Der ehrwür zügen schildern und nicht mit eigener Hand auf meine dige Herr Pfarrer, der uns begleitete, zeigte Sinn für Lieblingspuncte hinweisen zu können., So gut ich es verdiese Rene, wie Achtung vor dem heiligen Stifter des mag, will ich dir meine Richtung bezeichnen. Wir saßen Ortes *). Er lud uns zu sich ein und ohne Zweifel were am grünen Raine des Weges, welcher sich westfüdlich über den wir ihn bey unserem nächsten Ausfluge besuchen. Ein leis die Türkenschanze zieht, den Rücken der Stadt zu= ner Partikel ist alles, was das stiftherrliche **) Haus von dem gekehrt. Vor uns war das Panorama der nahen · Ortschaf● Körper des Heiligen aufzuweisen hat. Neapel hält seine Gebeis ten voll abendlicher Ruhe (von Osten nach Westen), in ne, Österreichs Volk das Andenken an ihn umschlossen. folgender Ordnung aufgestellt. Zu unserer Rechten breitete Bereichert durch solche Erinnerungen traten wir den sich der Augarten aus, umgeben von den äußersten Gefelben Weg, auf welchem wir herausfuhren, zurück an. Es bäuden der Vorstadt, verlängert von der Brigittenau. war an der Zeit noch früh. Wir beschlossen daher, einen Leichte Nebel schwebten auf den Wipfeln der Bäume. Jens Eleinen Umweg zu nehmen und wählten den Steig, welcher seits dieser Auen, über dem Strome, rief uns das Mar che dem Wirthshause „jum Nußwäldchen" gegenüber, durch feld, in seiner ganzen Ausbreitung, all' die obigen Er Unterdöbling führt. Hier fiel uns zuerst das Bar. Lang' innerungen zurück. Näher, im Thale ruhte Döbling; sche Gebäude mit seinen Unlagen auf. Das Wohnhaus liegt am Fuße des Hügels, worauf wir saßen, Rothen mühl. rechts an der Straße; der Garten links, ohne Zaun und Heiligenstadt grüßte uns nur mehr mit der Spike. Gitter. Auf einem grünen Plaße ist eine anmuthige, aus seines Michaelthurmes über die Weingebirge, wäh Steinen aufgeführte Aussicht, mit Säulen und einer Rondelle rend weiter links Grinzing mit seinen zahllosen welkens am Giebel, angebracht. Den Rafenplay umgrünen Platas artigen Rebenhügeln offen da lag. Nirgend aber erblick= nen (Platanus occidentalis). Im Erdgeschoße der Rück ten wir ein pittoreskeres Dörfchen, als auf dieser Stelle an feite dieses Lusthauses befindet sich eine Wachsleinwandfärberey, Sivering. Von blühenden Obstbäumen umzingelt, bes welche die reichen Anlagen etwas ins Oconomische herabzieht. wacht von dem breiten Schilde des Steinbruches, sah es zwis Beleidigend für das Auge wirkt die gegenüber ausgebreitete schen den Bergen hervor und Anlage mit ihren ängstlich abgezirkelten Steigen und Wes gen. Weit angenehmer ist der Theil eines anderen Parkes, der

rings schon rauchten von Fern die höchsten Giebel dez Häuser **),”

*) St. Severin versammelte nähmlich viele fromme und und woben dem schlummernden Dorf einen bläulichen gelehrte Männer um sich (theils Priester, theils Helfer), Schleyer. Den Hintergrund dieses weitumfassenden Abend= die allein ein kleines Städtchen (Urbicula) bildeten, wel gemähldes, machte die cetische Bergkette, deren westthes sich, als der Hauptsiß der damahligen Bildung, alle licher Theil vont violetten Glanze der sinkenden Sonne vers mählig erweiterte. Daß nachher Templer hier ge klärt war. Hinter uns standen einsam die Pulverthürme, haust, ist unrichtig. von einzelnen Wachen umstellt und des Wieners treuer

**) Heiligenstadt ist eine Klosterneuburger Stifts Herrschaft. Im dreyzehnten Jahrhunderte versuchte ein hier. arts angestellter Weltpriester die damahlige Sacularpfrün. de zur Pfarre zu erheben; er seßte es auch durch. Hierüber entstandene Mighelligkeiten führten das gegenwärtige Nesultat herbegs

* Dermahliger Befiher dieses Landsizes ist Leopold Ritter v. Herz.

**) Et jam summa procul tectorum culmina fumant. Virgil. 1. Eccl, sub. f.:

Freund, der Stephansthurm, wie ein mannhohes des Hofes Jacobs I. entwerfen. Im Allgemeinen ist ihm Monument auf einer Hügelspike. Ich kann nicht umþin, dieß gelungen: wir sehen eine Reihe meisterhafter Gemähldiesen Brief, mit Sonnenbergs *) herrlicher Schilde- de an uns vorübergehen; die höchst romantische Zeit, in rung zu besiegeln, und unser Gefühl mit seinen Worten welche wir uns verseßt finden, ist voller Interesse, ihr Abs noch einmahl auszusprechen:

«Vor (uns beyden) lag, mit jedem Zauber gekrönet,
Rings der Gegend Elysium da, wie ein Blumenumhüllter,
Und in der Blumenwindel dem Schlummer lächelnder
Säugling.

Fern in dem West, auf (zartgrün schillernden) Gipfeln der
Berge

Bildete licht die Abendröthe, den Frühling des Jenseits,
Und bepflanzte mit Rosen den Himmel, und unter die Ros
sen

bild sehr treu, und mancher einzelne Bug vollendet ju nennen. Das Bild des Königs Jacob belebt sich vor unfern Augen; seine Schwächen, seine kleinliche Eitelkeit, feine pedantische Gelehrsamkeit, seine Furchtsamkeit, seine Abhängigkeit von dem Günstling und Thronfolger, und auf der andern Seite sein gutes, offenes Herz, seine Bieders keit, das momentane Gefühl seiner Würde und Pflichten vollenden das Charaktergemählde, von dessen Wahrheit uns die Geschichte der spätern Regierungs Jahre Jacobs hin

Jugendlichschön und voll Pracht, den Stern der Liebe länglich überzeugen würde, wenn wir Ursache hätten, une

als Lilje.

Aus nordöstlicher Fernentief erhob sich des Vollmonds
Freundliche Herrlichkeit (hell) glänzend am blauen, ent
wölkten

Sternengewölb' empor, und Erd' und Himmel im Umkreis
Schienen in Jugendröthe der Kindheit wieder zu lächeln.
Blüthendust aushauchende Kühl' umfächelte lispelnd,
Unter dem (Abendgejubel der Lerch', o) Mutter der Natur,
Dich!

Und des unendlichen Geist schien nun auf Erden zu wan

deln."

ferm Dichter zu mißtrauen.

Nigel, Lord Glenvarloch, ein schottischer Edler, ist der Held des Romans. Er fordert sein väterliches Erbe in London zurück, und während er mit geheimen mächtigen Gegs nern kämpft, und auf eine nicht sehr rühmliche Weise in die sogenannte große Welt eingeführt wird, verliebt sich eines Uhrmachers Tochter, Margaretha Ramsay, in ihn, rets tet ihn aus mehrfachen Gefahren, und wird ihm endlich auf Befehl des Königs angetraut. Nigel erhielt seine Güter jus rück, und König Jacob wohnt seiner Hochzeit bey. Wir has

Weit reicher als wir ausgegangen, kamen wir heim ben bereits in Nr. 33 und 34 dieses Blattes den Bau des und wenn ich hoffen darf, auch deine Phantasie, lieber Romans, von dem hier die Rede ist, weitläufiger auseinFreund, mit einigen neuen Gebilden bereichert zu haben; ander gesetzt. fo erwarte mit Kurzem das dritte Bild aus der Nähe, das dritte Blatt, welches mir der nahende May zu biethen kommt, von deinem Freunde

Ende April.

Job. Gabr. Seidl.

Gallerie aus Walter Scott.

Von Dr. Adrian.

(Fortsetung).

V. 1

Nigles Schicksale.

An historischen Nachweisungen und anziehenden, dem Leben entnommenen Bildern ist dieses Werk reicher als jedes frühere desselben Verfassers. Neben dem König, dessen wir soon gedachten, steht der herzogliche Günstling, der Prinz, der berühmte Davy Ramsay, George Heriot; dann das Leben in Greenwich, das wüste Treiben in der Alsatia, die Tummelpläße der Londner Jugend jener Zeit, die Sitten in dem Hause des Bürgers, in den öffentlichen Versamm lungsorten, und am Hofe alles das trägt die Züge eis nes eindringenden Studiums der gleichzeitigen Geschicht= werke und handschriftlicher Quellen, die wir vielleicht, wie dieß bey andern Gelegenheiten der Fall war, später gedruckt zu Gesicht bekommen werden.

Allein eben dieser Reichthum von Materialien aus der Der Hauptzweck dieses Romans ist, uns durch einen bedeutenden Zeitraum der englischen Geschichte zu führen, Zeit Jacobs 1. und die Bestimmtheit der Umrisse, an denen und uns mit den Sitten einer Periode bekannt zu machen, der Verfasser nicht ändern wollte, scheinen die Ursachen zu in welcher die Kronen von England und Schottland mit seyn, warum dieser Roman, als solcher, weniger Intereffe einander vereinigt worden sind: Scott wollte ein Bild gewährt, vom Anfange bis zu dem Ende kalt läßt, und selbst da, wo die Kunst das Möglichste geleistet hat, nicht die

*). Fr. v. Sonnenbergs Gedichte, herausgegeben v. Wirkung hat, welche anscheinend kunstlosere Darstellun= J. G. Gruber. Rudolstadt. 1808, 8. p. 133. gen desselben Verfassers sonst so leicht üben.

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Wir tadeln auch hier, wie früher, den ungleichen aber wurden ins Gefängniß geworfen. Einige Tage nachher Styl, das Verschmelzen der Sprache jener Zeit und der unfris wurden neun der Verhaßtesten unter ihnen ermordet. Dies gen, und die daraus herfließende Unnatürlichkeit und Charak, ses Loos traf auch den Kronprinzen, einen Jüngling von terlosigkeit der Form der Darstellung. 18 Jahren.

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Unter den Nebenpersonen bemerken wir Richie Moni- In diesem Augenblick war der Theil der Insel, der sich plies, Nigels Pagen, der sehr originell gehalten ist, und bey unter Christophs Bothmäßigkeit befand, in dem Zustande aller Sauertöpfigkeit, Unmaßung und Plumpheit, gute der vollkommensten Anarchie. Überall þörte man den wüthenLaune, Treue und Anhänglichkeit besißt. Lady Hermione den Ruf: Liberté, egalité. Der tolle Neger, der gleich ist eine verglaste Menschengestalt, die sich leicht in ein Nichts so manchem weißen Sansculotte und Decamisados, mit verflüchtigen ließe; der Page Lutin ist der Flibertiggibet in dem Worte egalité, den Begriff von gänzlich gleichem Eis Kenilworth; die Babiers-Frau, Ursula Suddlechops war genthumsrecht verband, raubte und plünderte nach Herzens. schon mehrfach in Scotts Romanen (z. B. im Heart of Mis. luft in der Gegend umber. Kein Gefeß hielt nun den wilLothian) aufgetreten, den Gestalten in Whitefriars fehlt den, ausartenden Pöbel in den Schranken der Ordnung, es nicht an Kraft und Derbheit der Zeichnung; aber die alles fühlte sich nun frey und ungebunden. Christophs schöne Färbung ist grell und düster blutig. Margaretha Ramsay Plantagen wurden verheert, die Zuckermühlen gingen in hat in der Anlage einige Ähnlichkeit mit der Margaretha Rauch auf, in die Magazine theilte sich der schwarze Jahnin Goethe's Faust; die zarte Weiblichkeit geht aber bald þagel, und das Lustschloß Sans Souci wurde innerhalb geim Strome der Begebenheiten unter, und es scheint, als plündert und zerstört. Einige Lage nachher begab ich mich ob Scott mit Frauen, die nichts als Frauen sind, nichts in Gesellschaft einiger Weißen dahin, um die verübten Ver. zu thun haben wolle. wüstungen zu sehen. Bey dieser Gelegenheit fand ich in Chris stephs Gemächern viele interessante dort gedruckte Papiere, welche ich mir vorbehalte, in der ausführlichern Beschreibung

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(Die Fortseßung folgt).

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Vorläufiger Bericht einer naturhistorischen Reise nach meiner Reise bekannt zu machen.

St. Domingo (Hayti).

Von Carl Ritter.

(Fortseßung.)

Das Plündern und die Eigenmächtigkeiten jeder Art gino gen indessen unaufgehalten ihren Gang fort, die Plantagen und Habitationen wurden am härtesten mitgenommen, und ganze Heerden Hornvieh aus denselben weggetrieben.

Mittlerweile hatten sich die Rebellen in Haut du Cap Bey all dem Schrecken, den diese Scenen in den Gemü verschanzt, und bereits eine Batterie aufgeworfen, um ihre thern der wenigen befferen und rubigern Bewohner der Gegner in dieser vortheilhaften Stellung zu erwarten. Die Capstadt erzeugten, gab es doch häufig der drolligsten AufGarden rückten zwar rasch vor, allein ihr Angriff war nur tritte mitunter anzuschauen. Hier z. B. tief ein halb nack matt, und nach einigen Schüssen vergaßen sie ihres kürzlich ter Negerkerl mit einem prächtigen, mit Goldtreffen besetzten geleisteten Eides, steckten die weißen Tücher auf die Ge. Federbute auf dem Kopfe, dort schlich ein anderer ohne wehre, und gingen zu ihren Brüdern über; ihre Anführer Schuhe, mit seinen bloßen plumpen Füßen in einer elegan, mußten nun eiligst das Weite suchen, und zurück nach ten goldverbrämten Generalsuniform einher; hier trug eine Sans Souci fliehen. gemeine Negerinn ein seidenes Schleppkleid, und dort zog

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Als sie nun Christophen diese Hiobs Kunde hinter, ein Kerl einen Esel hinter sich mit bunten Chawls behan bracht hatten, soll er zu Baron Dupuy, der bis zum lezten gen, als die Sieges - Trophäen frechen Raubes. Augenblick ben ihm blieb, gesagt haben:

"Retten sie sich, meine Zeit ist aus."

Mittlerweile rückte der Präsident Boyer, der von allem, was hier vorgefallen war, vollkommen Kunde erhalten hatte, Nach diesen Worten endete er durch einen Pistolenschuß mit einem Heere von ungefähr 15,000 Mann heran. Man fein Leben am 8. October, um acht Uhr Abends. war nicht Willens, ich seinen Befehlen zu unterwerfen.

Am folgenden Tage wurde Christophs Gemahlinn, feine Die Christophischen Generále hatten sämmtlich andere Nah, beyden Prinzessinnen? der Kronpring? die übri, men angenommen, Duc Marmelade, der nun den Ober. ge Familie und seine treuesten Anhänger auf Pferden unter befehl führte, nannte sich General Richard. Allein bevor dem Jubelgeschren des Pöbels, Glockengeläute und Done noch ein neues Gouvernement gebildet werden konnte, rücke ner der Kanonen von Sans Souci nach der Capstadt ge te Boyer vor, es wurde daher folgender Aufruf an das bracht. Die Damen erhielten Stubenarrest, die Männer Volk erlaffen:

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