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Citoyens, Soldats!

gegangener Abrede, ihre Feuergewehre in der Nähe des Le Magistrat et les generaux vous annoncent Marktplages ab. Nun hob der Tumult an, jedermann eilte, avec la plus vive joie, qu'ils viennent de decla. sich zu retten, die Landleute flohen aus der Stadt, und lie. rer solennellement,, qu'il n'existe plus aujourd'hui ßen alles im Stiche, was sie feil zu biethen hatten, die à Hayti qu'un seul gouvernement, et qu'une seule Männer ergriffen die Waffen, und banges Erwarten füllte constitution. La paix est faite, plus de guerre die Gemüther. Der Commandant Francisca erschien zu parmi nous, tous les Haytiens sont freres et reu- Pferde mit feinem Gefolge, und durchzog die Straßen, bes nis. Le President Boyer et son armée vont bien- müht durch sanfte Worte die Fliehenden zu beruhigen. Es ist tôt entrer dans cette ville, pour recevoir et don- nur blinder Lärm, rief er, fürchtet nichts. Nun kehrten ner le baiser de paix et de fraternité; preparez wieder einige Neger. Weiber langsam und schüchtern nach dem vous à les recevoir avec tout enthousiasme qui Markte zurück, und es wurde Ruhe, bis gegen Abend der caracterise des vrais haytiens.

unterzeichnet

Romain, Richard u. f. m.

Sturm das da Capo begann. Die Tambours ́riefen durch die Wirbel ihrer Trommeln die Kampfluftigen auf den Marktplak zum Verein, Haufen bewaffneter Neger strömten herbey, und umlagerten das Pulvermagazin, das Echo widers Nach Verlauf einiger Tage rückte Präsident Boyer hallte das rafende Geschrey der bethörten Menge, und alles mit großem Pomp und vielen Feyerlichkeiten in der Stadt verkündete die Erneuerung der erst kürzlich überstandenen ein. Er ist ein Mulatte, klein und mager von Gestalt, Trawer - Scenen. erhielt feine erste Ausbildung in Frankreich, und wurde, als

Nach Christophs Tode, und Boyers erhaltenem Einfluß er nach St. Domingo zurückkam, Péchions Secretár. Nach in diesem Theile der Insel, übersiedelten viele Kaufleute, dem er sich in Besit der Stadt gefekt hatte, gab er Ma. Handwerker und Arbeiter, meistens farbige Menschen, von dame Christoph und ihren beyden Töchtern sogleich die Freys Porte au Prince nach der Nordproving in der Hoffnung heit, worauf sie sich nach Port au Prince begaben, und befferer Aussichten für ihre Zukunft. Diesen Leuten ließ nun der Commandant, für ihre Sicherheit besorgt, andeus sich sodann nach England einschifften.

Die Generäle und Officiere Christophs waren mit der ten, sich für die kommende Nacht am Bord der Schiffe zu neuen Ordnung der Dinge äußerst unzufrieden, Boyers flüchten. Nun stelle man sich das Gedränge am Ufer vor, Einrichtigungen waren nicht nach ihrem Sinne, selbst nach wo alles hinstürmte, was nicht schwarz war. Alle Capitāns, der Oberherrschaft strebend, wollte ihnen die Unterwürfige der im Hafen geankerten europäischen Schiffe sandten ihre keit nicht behagen, wozu sie sich jest in dem Drange der Böte an den Strand, um die bey ihnen Rettung suchen. Umstände nur mit Widerwillen zu fügen genöthigt sohen. den Unglücklichen aufzunehmen, die belastet mit ihrer bes Nachdem Boyer Ruhe und Ordnung im Lande wieder her sten Habe, mit ihren bebenden Weibern und Kindern, zit. gestellt zu haben wähnte, ernannte er den General Maner, ternd für ihr Leben, daher zogen. Jeder Augenblick drohte einen Reger, zum Commandanten der Capstadt, und ging mit der Gefahr, ein Haufe jener mordlustigen Empörer nach Porte au Prince seiner Residenz zurück. Inzwischen könne herannahen, und die armen wehrlosen ungehindert machinirten Richard und Romain fortwährend gegen Boyers ihrer Rache zur Beute opfern. Wenn der gebildetere Mensch in cultivirten Staaten seiAnstalten, dessen Abwesenheit fie benüßten, um sich dem Zwang zu entwinden, der sie zu Untergeordneten im Lande ner Besinnung entrückt, aus dem Gleise der Ordnung tretend, bestimmte, und ihre Herrschsucht begränzte. Um ihren ge. sich dem Zwange der Gefeßlichkeit entwindet, so artet er zu heimen Plan sich als Herrscher aufzuwerfen, auszuführen, Handlungen aus, die ihn des hohen Vorrechtes der Menschbereiteten sie einen wiederhohlten Aufstand, der am 27. Hor heit, der Vernunft, unwerth machen. Diese nicht zu wis nung 1821 neuerdings mit aller Wuth des aufgereizten derlegende Wahrheit lehrt uns die Geschichte aller Empös Pöbels ausbrach. Zu dieser Zeit befand ich mich in Gonaives, rungen jeder Epoche, und selbst ein Blick in die Ereignisse es war Sonntag, da ging ganz unerwartet das Gerücht in der neuesten Zeit enthält die lebendigte Warnung. Nun der Stadt, in der Plaine de l'Artibonite sey alles im denke man sich erst den afrikanischen Neger, im Zustande Aufruhr, und alle Weiße und Farbige würden dort nieders der Empörung, man erkennt in ihm nicht mehr den Mengemacht, zum Glücke war es jedoch nur bloße Sage. Ges schen. So wie die Sage den Löwen im Köfich mit scheinba gen Mittag brannten einige Neger entweder aus bloßem rer Ruhe die Gefangenschaft ertragen läßt, ihn aber beym Muthwillen, oder vielleicht auch planmóßig nach voraus- Unblick von Blut zur Wuth entflammt, er dann seine

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Feffeln bricht, und ohne Schonung zerreißt und zerfleischt, schen sind, daß z. B. das dunkelste Blau nach und nach in was er nur immer erhascht, so auch der Neger, wenn er Grasgrün übergeht. Die Aussage der Verfertiger, und die sich entzügelt in geseßloser Freyheit, und im willkührlichen Ansicht der Tapeten bestätigen in gleichem Grade den Ums Gebrauch seines Willens sieht. Dann verstummt in ihm die stand, daß hierbey keine künstliche Mahlerey, sondern ein Sprache des Herzens, unbekannt mit jedem zarteren Ge- bloß mechanisches Verfahren Statt findet, und das Aufe fühle, nur Rache schnaubend, nach Blut lechzend, mordet tragen aller Farben nebst ihren Zwischenstufen auf die geer mit kalter Lust, das Stöhnen der Erwürgten ist Wohl- wöhnliche Art mit einer Bürste geschieht. Um so sinnreis Elang für sein Ohr, und je zahlreichere Gråuelthaten er vers cher muß demjenigen, der mit der Papiertapeten - Fabriübt, desto stolzer erhebt sich seine Brust. cation einiger Maßen bekannt ist, die vermuthlich dabey

Wer seinen ursprünglichen Zustand in seinem Vater. angewendete Procedur erscheinen, wenn man die anges lande kennt, wo er unter förtwährenden kleinen Kriegen, nehme Wirkung sieht, welche daraus für das Auge des welche diese Völkerschaften, nicht zur Vertheidigung ihres Beschauenden hervorgeht. Auf der Musterkarte der Herren Herdes, sondern aus gegenseitigem Haß unter sich führen, Spörlin und Rahn befinden sich einige Proben, bey welfein Heranwachsen ohne Erziehung und Kenntnisse, in der chen das Laubwerk durch jenes Verfließen der Schatten und rohesten Wildheit, endlich sein legtes Loos, das ihn durch Lichter, einen eigenthümlichen, die Natur höchst täuschend Gefangenschaft zum Verkauf in die niedrigste Knechtschaft nachahmenden Effect, bewirkt. Daß solche Tapeten auch aus bestimmt, wer alles dieses weiß, wird meine Charakter. ßerdem durch alle schon bekannten Mittel, wie durch den Schilderung nicht überspannt finden. Druck mit Formen, durch das Vergolden, Satiniren und Belutiren verschönert werden können, ergibt sich aus der Natur der Sache, und aus der Unsicht der zum Kaufe ausgebothenen Tapeten.

(Die Fortsetung folgt).

Polytechnische und merkantilische Neuigkeiten.

:

Von Carl Karmarsh.

V. Lieferung.

(Fortsetung).

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Patentgefeßgebung der verschiedenen Länder. d). Patentgefeggebung im Königs reiche Preußen. Die preußische Patentgesetzgebung bes

Eines der neuchten und interessantesten Producte des ruht auf dem Publicandum vom 14. October 1815. Zur inländischen Kunstfleißes sind die sogenannten Iris. Tas folge desselben wird die Patentfähigkeit vor Ertheilung des peten, worauf die hiesigen Papier Tapetenfabrikanten Patentes selbst ämtlich untersucht, und das Patent opne Spörlin und Rahn vor kurzer Zeit ein Patent erhiel- weitere Kosten, als die gewöhnlichen Ausfertigungs, und ten, und von welchen man nunmehr Muster in der Nies Stempelgebühren, ertheilt. Hierdurch unterscheidet sich das berlage der genannten Herren (nächst dem Kärnthnerthore) preußische Patentwesen bedeutend vom englischen und franzö einsehen kann. Man weiß, daß Spörlin und Rahn immers fischen, wie man aus den (Lief. III. und IV.) bereits gege= fert das Publicum mit den ausgezeichnetsten Hervorbrine benen Beschreibungen der lettern ersehen haben wird. Die gungen ihres industriellen Faches zu bedienen sich bemühen, Prüfung der Patentfähigkeit geschieht überhaupt von der und daß sie für diesen Zweck weder Kosten noch Mühe, königlichen technischen Deputation für Gewerbe, welche das Aufwand scheuen. Hiervon liegt neuerdings in den erwähne Ministerium für Handel und Gewerbe, dem die Ausferti ten Iris Tapeten ein Beweis vor; indem unstreitig die gung der Patente obliegt, in der Regel dazu auffordert. Ausführung derselben zu den gelungensten Operationen der Es sind dieß indeffen bloße Gutachten, und es folgt aus Papiertapeten Fabrication gerechnet werden muß. Es ist der Patentirung nicht, daß der Gegenstand von der Depus nähmlich bekannt, daß Licht und Schatten bey diesen Tapes tation für patentmäßig erachtet worden fen, da die Ents ten bisher auf keine andere Art, als durch Aufdrucken ver. scheidung nach der preußischen Verfassung lediglich von dem fchiedener, scharf abgefeßten, und keineswegs in einander Minister des Departements abhängt. Die technische Depur verfließenden Farben, mittelst Formen hervorgebracht werden tation prüft: ob eine Erfindung vorhanden, ob die Sache neu konnten; ein Verfahren, bey welchem eine vollkommene und eigenthümlich ist; ob die wesentliche Verbesserung eines Täuschung in Absicht auf das Verfließen der Farben kaum bekannten Verfahrens neu und eigenthümlich, mithin patentdurch die Anwendung einer sehr bedeutenden Formen - An- fähig ist; oder ob endlich (wenn das Verfahren, welches an zabl hervorzubringen ist. Nun besteht aber der Haupt- Cha: geblich verbessert wird, ein patentirtes ift) nicht unwesent rakter der Iris - Tapeten gerade darin, daß die Grundfarbe liche Veränderungen zum Vorwande dienen sollen, den Ere derselben ohne alle merklichen Abfäße so in einander verwas finder um die Vortheile seiner Erfindung zu bringen.

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Der Inhalt des oben erwähnten Publicandums concentrirt demie der Infchriften und schönen Wissenschaften Mitglies fich ungefähr auf Folgendes: 1) Von der Fähigkeit, ein der, den Ministerien der auswärtigen Geschäfte Confule und Patent zu erhalten, ist Niemand persönlich ausgefchloffen, Dolmetscher gegeben. Die Nahmen der hier lehrenden Pro der irgendwo im Staate Bürger, oder stimmfähiges Mit fefforen bürgen für die Vortrefflichkeit der Anstalt: de Sas glied einer Gemeinde ist. 2) Jede Sache kann der Gegens cy, Jaubert, Cirbied, Langlès, Hase u. s. m. stand einer Patentirung werden, wenn sie nur neu erfuns Der Zulauf von Schülern ist beträchtlich. Die Sprachen, den, reel verbessert, oder (im Falle der bloßen Einführung in denen Unterricht gegeben wird, sind: die persische, araausländischer Erfindungen) wirklich durch den Impetranten im bische, türkische, armenische und neugriechische. Außerdem Lande zuerst bekannt gemacht, und zur Anwendung gebracht besteht eine Lehrkanzel der Archäologie, und von ihrer, seit werden soll. 3) Dem Gesuche um die Ertheilung eines Par dem Jahre 1815 auf 38,000 Franken beschränkten Dotation tentes muß eine detallirte, im nöthigen Falle mit Zeich muß die Anstalt noch in Marseille einen Professor der g) ll ne nungen oder Modellen versehene Beschreibung der Erfin- arabischen Sprache mit 4000 Fr. besolden. dung beygelegt werden. 4). Die kürzeste Dauer eines Pa- entgeltliche Zeichnungsschulen. Die Regierung tentes ist auf 6 Monathe, die längste auf 15 Jahre fest unterhält vier solcher Schulen, zwey zu Paris, eine zu gesezt. 5) Patente können für die ganze Monarchie, oder Lyon, und eine zu Dijon; verschiedene andere Städte auch für einzelne Theile derselben ausgefertigt werden. 6) haben dergleichen auf ihre eigenen Kosten eingerichtet. In Jeder Patentirte muß binnen sechs Wochen nach Vollziehung diesen Anstalten macht die Figuren, Blumen und Ornas feines Patentes die Ertheilung desselben in öffentlichen Blåts menten Zeichnung nach guten, theils gestochenen, theils tern bekannt machen. Die Verabsäumung dieser Maßregel lithographirten Mustern, den Gegenstand des Unterrichtes zieht die Erlöschung des Patentes nach sich. 7) Eben so er aus. Für die Vervollkommnung derjenigen Fabriken, in des lischt das Patent, wenn binnen sechs Wochen, von der Zeit nen Papiertapeten, gedruckte Kattune, gemusterte Seis der Ertheilung an, die patentirte Erfindung nicht wirklich denzeuge, und gestickte Waaren verfertigt werden, sind in Ausübung gebracht wird. 8) Außer den gewöhnlichen, diese Schulen von nicht geringer Wichtigkeit. Bey ihrer Er. tarifmäßigen, Stempel- und Sportelnkosten wird keine richtung und Unterhaltung hat die französische Staatsver= eigene Patentsteuer bezahlt. Dagegen unterliegt waltung den Umstand im Auge gehabt, daß nur durch Ges der Patentirte, so wie jeder Gewerbtreibende, der gefeß schmack und Eleganz der Formen, Zeichnungen, u. s. w. mäßigen Gewerbsteuer. 9) Jemand, der den vollstäns die französischen Fabrikate neben den wohlfeilern englischen digen Beweis führt, daß er eine patentirte Erfindung früs fich behaupten können; und daß es daher zu den ersten Be her als der Patentirte, oder gleichzeitig mit demselben, ge- dürfnissen des Landes gehört, diesen Vorzug für die Zukunft h) Königliche Vete macht habe, kann in der Ausübung dieser seiner Erfindung wo möglich noch zu erhöhen. durch das ertheilte Patent keineswegs gekränkt werden. 10) rinärschulen. Es gibt nur zwey Anstalten dieser Art in Wer sich einen Eingriff in ein Patent, durch Ausübung Frankreich; eine davon befindet sich zu. Alfort bey Pas der patentirten Erfindung, erlaubt, wird mit Tragung der ris, die andere zu Lyon. Die Gründung derselben fällt Untersuchungskosten, beym Wiederhohlungsfalle aber Confis in die Zeit, wo die Regierung ibre Blicke auf den Acker. cation der Werkzeuge und nachgemachten Gegenstände, zu bau zu richten anfing, und diesem wichtigen Zweige der Gunsten des Patentirten, bestraft. Die Zweckmäßigs National - Thätigkeit einen höhern Schwung geben zu keit dieser Patentordnung für die königlich preußischen Staaz müssen glaubte. Ludwig XV. gestattete durch Verordnung ten unterliegt, nach einer mehrjährigen Erfahrung, keinem vom 5. August 1761 die Gründung einer zum Unterrichte Zweifel mehr. In dem Zeitraume vom 1. Jänner 1815 über die Krankheiten der Hausthiere bestimmten Lehranbis legten December 1821 find 61 Patente auf verschiedene stalt; und einige Jahre darauf befahl er, eine eben solche Gegenstände ertheilt werden, worunter mehrere ausgezeich vor den Thoren von Paris anzulegen. Um den neu ge stifteten Schulen einen glücklichen Erfolg zu sichern, wure nete Erfindungen gezählt werden.

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Die vorzüglichsten höheren Unterrichts, den die ausgezeichnetsten Zöglinge derselben absichtlich zu anstalten Frankreichs. f) Schule der orien Lehrern gebildet, und allen austretenden Individuen Par talischen Sprachen. Diese Schule hat sich durch die tente ertheilt, vermöge welchen sie in ihrem Wohnorte das Bildung vieler brauchbarer Individuen ausgezeichnet; sie Geschäft eines Thierarztes zu treiben berechtigt waren. (Die Fortseßung folgt). hat dem Kollegium von Frankreich Professoren, der Aka;

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Verleger: Franz Härter.

Gedruckt Sey Franz Ludwig.

für

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Freytag den 27. Juny 1823.

»⪜9(77 )་་་་་་་་་་་་་་་

Vorläufiger Bericht einer natu: historischen Reise nach both Sicherheit zu suchen. Nur wenige Schritte vorwärts

Et. Domingo (Hayti).

Bon Carl Nitter.

(Fortseßung).

Mit des Sturmes Heftigkeit stürzten mit einem Mahle

stand das Haus eines Engländers, in welches wir unsere Zus flucht nahmen. Dieser hatte seine schwarzen Knechte bewaff net vor den Eingang des Hauses gestellt, um wenigstens gegen den Andrang des plündernden Pöbels, geschüßt zu seyn. Hier wurde nun die grauenvolle Nacht zugebracht.

Jeder Widerstand der kleinen Besaßung, welche Boyer

die entrüsteten Neger staarenweise von der Plaine de zurückgelassen hatte, war zwecklos, sie streckte daher das l'Artibonite, Schrecken und Angst verbreitend daher, um Gewehr und wurde kriegsgefangen, entwaffnet und nebst die unter Boyers Befehlen stehende Besagung der Stadt dem Commandanten Francisca nach Port au Prince ein. zu überfallen. gefchifft.

Als wir am Morgen, wo die Ruhe wieder hergestellt

Die Nacht war indessen eingebrochen; ein Kanonenschuß gab das Zeichen zum Angriff. In den Straßen wins war, unsere Herkerge verließen, wurden wir die Folgen der melte es unmittelbar darauf von Negerhorden, die Kugeln im Dunkel der Nacht verübten Greuel gewahr. Hier suchte ein der kleinen Gewehre durchsaufeten die Luft, und das Ge: Mann seine Gattinn, dort Ältern ihre Kinder, hier ein fcren: Vive le general Richard, vive le general Ro- zerstörtes Gebäude, doch wer vermag die Scenen solmain ertönte von allen Seiten. chen Elendes zu beschreiben, genug, außer den Wohnun

Während dieser Auftritte erwartete ich den Capitän der gen der Engländer, und jener, die den Bewohnern der Echer, der noch in der Stadt zurückgeblieben war, am Ufer, Stadt aus Christophs Zeiten gehörten, entging keines der ich entschloß mich daher, des langen vergeblichen, und unter von den neuen Ansiedlern bewohnten Häuser den ungestü diefen Stürmen gefahrvollen Harrens müde, es zu wagen, men Verwüstungen der Empörer.

noch einmahl in meine Wohnung zurückzukehren, um nocy Jest erfuhr ich, daß Capitän Smart mit seinem Boot einige zurückgebliebene Raturalien zu hohlen, und zu rets und sechs bewaffneten Matrofen die Nacht hindurch in einer ten, wähnend bey meiner Rückkehr an den Strand den Capiz Schanze am Ufer zugebracht hatte. Sein Schiff sowohl als tán mit dem Bote zu finden, und mich an Bord des Schife auch alle die übrigen im Hafen waren gedrängt von Flüchtfes zu begeben. Glücklich erreichte ich mein Haus, allein auf lingen, die auf den Fahrzeugen eine Freystätte fanden. dem Wege nach dem Ufer wurde ich vielfältig von den Wa- Späterhin rückte Präsident Boyer zum zweyten Mahlz chen durch ihr ça qui la, (wer Ba) angerufen: Blanc vor, unterwarf sich das Land, und züchtigte die Häupter etranger war meine Antwort, worauf sie dann passez ers der Verschwörung. wiederten. Zwey Engländer, die in der nähmlichen Absicht

Nun noch einige Worte über das Schicksal jener Künst sich einzuschiffen, mir begegneten, schlossen sich an mich an, ler und Handwerker, welche in der Hoffnung ihr Loos allein die Gefahr vermehrte sich mit jedem unserer Schritte, zu verbessern, von Hamburg aus, Christophe Ruf folgten, Bon allen Seiten schrie man uns creolisch zu: tournez, das europäische Vaterland verließen, und nach Hayti setournez blanc, ou pas capable passer ci la (zurück zurück gelten. Unter diesen befand sich auch Herr G****, dessen Weißer, ihr kommt hier nicht durch). Bekanntschaft ich in der Capstadt machte. Er diente unter Nun war es nicht mehr geheuer, und die Klugheit ge. den ***** Truppen, nahm seinen Abschied, und kam nah

Hayti. Christoph verwendete ihn zu dem mühevollen Ges nicht, da diese Münze von ihnen nicht so gering geachtet schäfte seine roben Neger in Kriegsübungen zu unterrich würde.

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ten. Willig und mit größter Anstrengung unterzog sich Christoph wählte diese bequeme Zahlungsweise nicht aus Herr G**** allen Beschwerlichkeiten, welche diesen Dienst Mangel-an barem Gelde, denn nach seinem Tode fanden sich in jenen heißen Troppen Ländern fast unerträglich machen, in seinem Schat, der auf der Henri Citadelle verwahrt wo jede körperliche Bewegung unter den brennenden Strah wurde, gegen zwanzig Millionen spanische Thaler; die jedoch len der Sonne, bis zur Erschöpfung ermattet. Auch dem für seine Familie gänzlich verloren gingen. Diese bedeutende jungen Kronprinzen Henri Christoph, mußte er in der eu Summe wird nicht übertrieben scheinen, wenn man erwägt, ropäischen Taktik Unterricht ertheilen, demungeachtet ver, welch ungeheure Vorräthe von Zucker, Kaffeh, Indigo, lebte er die kummervollsten Tage, und mußte darben, weil Baumwolle, Cacao u. dgl. er jährlich aus seinen Pflan er nie eine bare Bezahlung, sondern höchstens einige Säcke zungen verkaufte, welch hohe Ein. und Ausführzölle er ers Kaffeh als Lohn seiner Arbeit erhielt. Und dennoch war er hob, da z. B. für ein Fäßchen Franz Branntwein sechs einer der begünstigsten unter ihnen. Da nun die leidige Ers spanische Thaler Abgabe entrichtet werden mußte, und wie fahrung Herrn G**** hinreichend belehrt hatte, was er er überdieß noch das Volk drückte, und sich Erpressungen für die Zukunft zu erwarten habe, so faßte er den Ent- aller Art kühn erlaubte. Es lief damahls in Hayti allgemein schluß, seine Entlassung anzusuchen, und Hayti zu ver, die Sage, er habe in dem Wahne gestanden, er würde lassen. Man suchte ihn zuerst lange durch Verheißungen hine sich einst durch diese aufgehäuften Schäße die Entfagung zuhalten, man ließ ihn sogar die Erfüllung seines Wun und Anerkennung von Frankreich erkaufen können. sches hoffen, so daß er Anstalten traf, sich auf einem Brems Der ehemahlige Lobredner Christophs, Herr Roster, mer - Fahrzeuge nach Europa einzuschiffen, allein wie schnell sein Hofpoet *), änderte nach dem Tode seines Protectors schwand der Taumel feiner Freude, und wechselte plößlich mit einem Mahle die Sprache, ich machte im Cap seine mit der heftigsten Bestürzung, als ihm Christophs endli. Bekanntschaft, und erhielt von ihm so manchen merkwürz Her Bescheid wurde: Vous ne quitterez jamais mon digen Aufschluß über die neuere Geschichte des Landes. Das isle." Vergebens suchte G**** eine Audienz bey Christoph Gemählde, welches er nun von dem Charakter des Tyranan, verzweifelnd blickte er am Ufer der See lange dem nen entwarf, stimmte nicht mehr mit seinen früheren LobSchiffe nach, welches ihn in die geliebte Heimath hätte tragen preifungen überein. Mit aller Offenheit gestand er jeßt, sollen, und welches mit vollen Segeln über die Fluthen mit welcher unmenschlichen Härte und Grausamkeit vorzüg. hinschwebte, bis es seinem nachstarrenden Auge unter dem lich die Weißen und Farbigen von ihm behandelt wurden. Horizonte entschwand. Tief gebeugt unter der Last seines Die von Hamburg angekommenen Künstler, deren Kennt Ge chickes, erkrankte er bald und starb. Auf Verwendung nisse er unmittelbar benükte, waren in Sans Souci gleichdes Kronprinzen wurde er mit allen militärischen Ehrenbezen. sam gefangen, keiner durfte es wagen, diesen Ort zu vers gungen zur Erde bestattet. Als er in das Grab versenkt lassen, dagegen aber auch kein Weißer, der nicht in seinen werden sollte, wurden sein Hut und Degen von den Sol- Diensten stand, sich demselben nähern. Es wäre als ein daten, deren Lehrer er war, hastig vom Sarge herabge Verbrechen betrachtet worden, wenn irgend einer versucht rissen, und in der Stadt für einen hohen Preis verkauft. hätte, von seiner Lage einen Bericht nach Europa zu sen= Ein zweyter Unglücksgefährte des Herrn G**** war E........., den. Fruchtlos forderten viele ihre Entlassung, und die es ein Mahler aus *****. Immerhin für Christoph rastlos be wagten, wurden mit Argus Augen bewacht, um ihnen schäftigt, mußte er für ihn Porträts, Theater Decoratio- jede Gelegenheit, etwa heimlich auf ein Schiff zu entwischen, nen, Wohnzimmer u. f. w. mahlen, ohne Lohn für seine abzuschneiden. So wurden die meisten ein Opfer des Mans Arbeit zu erhalten. Wurden seine Bitten um Bezahlung gels, oder die Beute des ungewohnten Clima, oder sie endringender, so wurden ihm einige Säcke Kaffeb gebracht, deten ihr elendvolles Leben im Gefängniß, wenn sie nur wenn Christoph bey guter Laune war, jedoch oft wurde er des kleinsten Fehlers verdächtig wurden. Dieser Lohn wurschnöde abgewiesen. Auch der englische Doctor Eird, der de dem Architekten Herrn N**** für mehrjährige und wich-e zugleich Apotheker war, erhielt weder für seine ärztlichen tige Dienke, weil man bey ihm eine Zeichnung der Hemis Bemühungen no für gelieferte Medicamente je ein bares Stück Geld, sondern Kaffeb, und immer Kaffeb. Freylich befänden sich dort unsere europäischen Damen so übel eben

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*) Ea sind von ihm eine Tragödie betitelt: Nery Chef des Haytiens und mehrere Gedigte erschienen.

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