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So finnend legt er hin sein Schwert,
Das jest der Treue Bruch entehrt:

«Ich will mich selbst des Schmucks berauben, «Rief er, bis ich errang den Glauben,

Daß des Gewissens Stimme schweigt.
An der Gebirge steilen Rand
Kehrt er zurück, ins Vaterland,

Schon steht er auf des Berges Rücken,...
Wo sich im Felde vor den Blicken
Der Waffenbrüder Lager zeigt.

Auf dunklem Grund in stiller Nacht
Erhellt und wärmt des Feuers Macht,
Gewehr in Arm die Schüßen liegen,
Auf Rossèn sich die Reiter wiegen,
Und weithin hällt der Wachen Ruf.
Jeht immer banger söläyt sein Herz
und tiefer nagt der Seele Schmerz,
Stets vorwärts drängen die Gedanken,
Indeß die Tritte zögernd wanken

Beym Bild, daß sich der Geißt erschuf.

13

Schon sieht er Posten einzeln stehn,
Die Ronden späheud sich ergehn,
Und als sie ihn gewahren, fangen,
Erfaßt ihn ein unnennbar Bangen,
Im Kreis sich seine Sinne dreht-
Als die Befindung wiederkehrk,
Fand er mit Waffen sich bewehr't,
Das Heer stand ausgerückt und stille,
So war's des Feldherrn ernster Wille,
Zur Grð gefenkt dié Fagnen wehn.

Der Fürst zur Schlacht gerüstet sprach:
«Der Tod nur tilget deine Schmach,
«Du warst mein Freund, mir werth vor Allen,
«Drum foll dein Haupt mit Ehren fallen,
«Ergreif dein Schwert zum Kampf mit mir.”
Doch Moses faßt gerührt das Schwert,
Und legt es hin, ich bin's nicht werth
Mein Fürst, laßt nach Verdienst mich richten,
Das Henkerbell foll mich vernichten,
Nur du, mein Herr! verzeihe mir! -

Kein'n Athemzug hört man im Heer,
Die Arme beben am Gewehr,
Und alle auf den Fürsten sehest,
Und jedes Auge sieht man flehen,
Bis er verföhnt, die Rechte beuf.
Er lebe! jauchzt das Kriegerchor,
Er hebt ihn groß zu sich empor,
Die Trommel wirbeln, Hörner schallen
Und Roffe tanzen, Schüsse fallen,
Vertilgt war die Vergangenheit.

Ein Wink geboth, fein Aug' fich rübet,
Und Moses von dem Herrn geführt,
Kehrt in der Brüder Mitte wieder.
Er senkt sich auf die Kniee nieder,
Und hebt den Arm zum Schwur empor;
«Ihm weihe ich mit frischem Muth
«Das Leben, laßt versöhnt mein Blut
«Für Gott und Vaterland einst fließen,
«Bis sich im Tod die Augen schließen,
Die Seele schwebt zum Himmelsthor."

Sein Flehen ward zu sehr erfült,
Wie die Geschichte uns enthüllt,
Wo nur Gefahren dicht sich drängten,
Und seines Herren Kraft beengten,
Ersah maŋ ihn im Schlacht-Gebieth.
Der Sultan jezt vom Grimm eatbrannt,
Zum Preis für ihn ein ganzes Land,
Und als er seiner habhaft worden,
Ließ qualvol er den Edlen morden,
Der dankbar für den Freund verschied.

Wend.

am 415
415

Erinnerungen von einem Ausflug in einen interessans werbe und Künfte, der Sitten und des Luxus, in der That ten Theil des Viertels unter dem Wiener- Walde. von Wichtigkeit sind *).

Von J. E. Scheiger.

(Fortseßung).

Wir ließen uns die Mühe nicht verdrießen, den Dachs boden zu ersteigen, wo wir einen Haufen Piken und einis ge türkische Copien (Lanzen), und außerdem die sogenannte eiserne Jungfrau, eine hölzerne, lebensgroße, ges Der große filberne Friedens - Becher von beträchtlicher mahlte weibliche Figur fanden. Sie hat ausgebreitete Arme, Schwere, oben mit einem silbernen schwebenden Plätzchen der Leib ist hohl, rückwärts mit einem darüber gemachten worauf die Jahrszahl 1467, und die Monogramme Fries Brett gefchloffen, und in der Brust sind fünf Löcher. drichs IV. und Corvins eingegraben sind, hat in der Form Durch die Güte des Herrn Criminal Rathes Koch, einige Ähnlichkeit mit dem berühmten Becher, den Luther der für die Geschichte seiner Vaterstadt ungemein viel ger von der Universität Wittenberg empfing, und ist von ausgezeichnet schöner Arbeit. Am Fußgestell find jene Dras than hat, und dessen Liebe für geschichtliche Forschungen nur dem ehrenvollen Eifer für die Pflichten seines geschäfts chen angebracht, die wir an so manchen Denkmählern aus reichen Standes gleicht, sahen wir einen pergamentnen den Zeiten Friedrichs IV. sehen, und die wohl, da alle Coder in Folio aus den Tagen Herzog Albrechts mit dem Kunst in jener Zeit fort und fort in Symbolen sprach, nicht Zopf oder mit der Locke, vielleicht auch erst Albrechts V. ohns Bezug auf des Kaisers Vorliebe für den heiligen Rits ein unvollständiges aber wichtiges Congest von Urkunden ser St. Georg, den vom Kaiser wider die Türken gestiftes und städtischen Handfesten, auch Transsumpten von Urs ten Georgen Orden, der von der Wurzel der Teme kunden. pler, Maltheser und deutschen Herren wieder hätte frisch austreiben sollen, wohl auch auf Sigmunds und Als brechts II. Drachen-Orden seyn dürften.

Das Schwert, womit hier 3rini und Frangip az ni, (fast zugleich mit Nadasdy in Wien, und Tats tenbach in Grák) enthauptet wurden, und einige Knöpfe, die man bey einer spátern Eröffnung ihrer Gräber fand; das Banner des Grafen Nadasdy von 1667, das durch vieles Vorzeigen seiner Auflösung nahe Äufforderungsschreis ben der Türken von 1683, und einige denkwürdige Urkun den von Friedrich IV. und Ferdinand I. fielen uns noch bes fonders auf. - Über die im Archive bewahrten Urkunden, die zum Theil von größter Wichtigkeit sind, hat der bes kannte Paulaner, Pater Mathias Fuhrmann, Verfasser des alten und neuen Wien, alten und neuen Österreich ze. ein Verzeichniß gemacht, welches zwar noch vorhanden ist, aber dadurch unbrauchbar wird, daß viele Aktenstücke vers legt und in Unordnung sind.

Es ist ein großes Glück, daß das kaif. kön. geheime Staatsarchiv, auf Einleitung S. E. des damahligen, jedes wissenschaftliche, künstlerische und industriöse Unternehmen mit Einsicht und Thateifer fördernden Herrn Statthalters Grafen Saurau, von Neustadt, wie von den übrigen Städten und Märkten Österreichs, alle wichtigeren Diplo me eingeschickt erhielt, sie dann copirte, und wieder zurückgab. Es wäre nur zu wünschen, daß diese schöne Maßregel fortgefeßt worden wäre, wie sie für die Steyermark durch das Archiv des Joanneums wirklich musterhaft realiz firt ist. Wir deuten hier unten die vorzüglichsten der Neustädter Urkunden an, aus welchen einige für die Geschichte des Munizipalwesens, des Handels, der Ees

Die Pfarrkirche, ein großes Gebäude mit zwey steis

*) Wir glauben den Freunden des österreichischen Städtewesens, der Handels, und Sitten Ges schichte, einen Dienst zu erweisen, durch den Überblick der älteren und vorzüglichsten Neustädter- Urkunden. $$ be sist eine Handfeste von 1230 von Leopold dem Glorreichen, Friedrichs des Streitbaren äußerst merkwürdige Priviles gien von 1239,5. Jung und 1244 28. May find gedruckt in Hormayr's hist. Taschenb. auf 1812; von Kaiser Friedrich II. 1951 (apokriph) von König Ottokar 1253. 29. April, eine Sammlung der vorzüglichsten Briefe von 1238 bis 1491, von Friedrich dem Schönen, daß künftig kein Jude in der Neustadt Gewand schneiden soll 24. April 1306, Albrecht der Lahme erlaubt den Bürgern ihre Bauweine über den, Sem. mering zu führen; 8. November 1342 Stiftung der Cisters zienferabtey zu Neustadt (Neukloster) 5. April 1444. Frie drich IV. stiftet zu Neustadt auch eine Collegiate weltlicher Chorherrn, und verleiht ihr einen Wappenbrief 6. April 1444 und 15. Februar 1446. Erzbischof Friedrich zu Saiz burg moderirt ihren Chor, und gibt ihr das Nominations. recht der Suratpriester an der mit dem Stift verreinigten Pfarrkirche St. Urich 2. April 1445. Friedrich IV. verleiht der Neustadt den kaiserlichen Doppeladler im goldnen Schild 10. July 1452. Der Cardinallegat Johann erhebt die Pfarrkirche U. L. Fr. zu Neustadt zur Collegiate und in corporirt sie der dahin überseßten Canonie weltlicher Chor herrn in der Burg zu Neustadt 13. Juny 1459, Sirtue IV. vereinigt die von K. Friedrich zur Cathedrale (Bisthum Neustadt seit 1789 zu St. Pölten), erhobene Marienkirche zu Neustadt mit dem Ritterorden St. Georg 23. Juny 1479, Waffenstilstand vom 29. Juny 1487 zwischen der hart be lagerten Neustadt und dem Ungarnkönig Mathias Hu nyady Corvin

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Ternen, durch eine Brücke verbundenen Thürmen biethet doch wollte er es nicht wagen, mir für die, auf der Schalupe eine Musterkarte der mannigfaltigsten Bauarten, und kann pe erlittenen Mißhandlungen Genugthuung zu verschaffen, daher keineswegs schön genannt werden, obwohl es im In- weil er besorgte, die noch sehr erhißten Neger zu einem neuen nern und Äußern an schönen Eigenheiten nicht fehlt. Aufstande zu reiten. Indessen ließ er den Hafen Capitan Bemerkenswerth find die Eingangsportale, aus der zu sich bescheiden, und übergab mich seiner besondern Pros frühesten Periode des Kirchenbaues herrührend. Im In tection. Bey diesem Manne werden Sie gut aufgenommen nern sind außer den Grabdenkmählern mehrere Bischöfe und seyn, sagte er. Der Herr Hafen -Capitän, ein zerlumpter Nes Ritter, größtentheils aus rothem Marmor sehr zierlich ge- ger, dessen abgenügter dreyeckigter Capitäns, Hut sich von arbeitet, die zwölf Apostel sind merkwürdig. Von Holz allen Seiten herabsenkte, neigie sich aus Ehrfurcht vor dem geschnigt, lebensgroß und bemahlen stehen sie an den Kire Commandanten bis zur Erde, machte noch eine Menge Henpfeilern, mit Bibelterten in stehender Mönchsschrift Bücklinge, und versprach für mich auf das Beste zu sorgen.. versehen, und unter denselben die Wappen der Stifter. Ich wurde nun in seine Hütte geführt, die zwar in ihrem Die Arbeit ist eine der vorzüglicheren dieser Art, und dient Innern ziemlich reinlich aussah, allein ihr leichtes Dah konn mit zum Beweis, daß Neustadt vor, in und nach den te bey einem starken Regen das durchdringende Waffer nicht Zeiten Friedrichs IV. eine treffliche Schule von Bild: abhalten. Für den folgenden Tag ließ mich der Comman fchnißern und Steinmegen besessen habe. Am Ge- dant zu Tische bitten, welche Ehre den dortigen Einwoh wölbschluße sind zwey Monogramme von Friedrich IV. und nern eine hohe Idee von meiner Person beybrachte. mehrere Wappen, in der Kirche selbst mehrere Jahrszahlen Ich begann nun ohne Verzug meine Streifzüge in der mit dem A. E. I. .O. V. angebracht. Hinter dem Thor Gegend umber, die ich vorzüglich in zoologischer Hinsicht sehr hängt ein altes Gemählde, dessen Schrift bey günstigerem reichhaltig fand. Über den Sumpfen schwärmten ganze ScaaLichte wohl zu entziffern wäre; Christus zeigt seine Wuns ren von Reiherarten, als: Ardea cayennensis, Ardea den einem Bischofe, an welchem ein mit einem Pfeile vers Eyretta, Ardea candissima, und minuta. Ich sah schöne wundetes Reh aufspringt, rechts unten ein kniender Mönch. Sigelvögel, deren glänzendes Gefieder im Sonnenschein eine Außer einigen Grabdenkmählern, welche sich durch Alter und vortreffliche Wirkung machet, daher gehören: Tantalus falzierliche Arbeit auszeichnen, ist an der Außenwand der Grab. cinellus und Tantalus albus, welcher lettere mir jedoch sel stein Zrinis und Frangipans merkwürdig, der vor. tener vorkam. In großer Menge zeigten sich hier die von her an St. Michaels Kapelle eingemauert war. Eine den Eingebornen sogenannten Chirurgiens, Spornflügler sehr bizarre Grabschrift, die meistens aus alten Com (Parra Jacana) deren Geschrey höchst sonderbar lautet, und mandowörtern zusammengesett, hat ein Fleischhauer deren Nahmen von dem Stachel entlehnt ist, der an der 1737 seinem Sohne Jacob Wolff, Leibkornet im Regis innern Seite ihrer Flügel hervorragt, um sich damit gegen ment Csáki fegen lassen *).

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(Die Fortsetung folgt).

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ihre Feinde zu vertheidigen. In dieser Gegend erhielt ich einige schöne Eideren und Schlangen Arten, als: Annolis Cuvieri, Annolis principalis u. f. w. Auch prächtige bunte Schmetterlinge mit ihren blendend schönen Farbens

Vorläufiger Bericht einer naturhistorischen Reise nach spiel, flatterten durch die Gebüsche, am häufigsten sah man :

St. Domingo (Hanti).

Von Carl Ritter.
(Fortseßung.)

Papilio Alcyonia, Bombix bella, Sphinx Hasdrubal u. a. m. Allein von Coleopteren und Hymenopteren fand sich außer Wespen und Bienen wenig merkwürdiges.

Die Neger brachten eine Menge Kriegsmuscheln (Strombus gigas) welche se Lampi nennen, aus der See, der

hödit sonderbare Bewohner dieses Gehäuses dient vielen unter ihnen zur Nahrung.

Als wir in Forte-Royale ankamen, beschwerte ich mich beym Commandanten, dem General Charles Pierre über das harte Benehmen meiner Reger während der Überfahrt. Dies fer Mann der unter Christoph Duc Terrier Rouge hieß, Wie sehr hatte ich hier den Mangel eines Gefährten und den ich bereits früher im Cap kennen lernte, war ein gevildeter Neger. 3 ersuchte ihn mir seinen Schuß anges dies an Arsenik zur Conservation der Haute, wodurch mir für das zoologische Fah zu bedauern. Es gebrach mir übers Ich Deiben zu lassen, wodur er sich sehr geschmeichelt fand,

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*) Nebst vielen andern in der Geschichte Neustadts heraus, gegeben von Aloys Gleich.

meine Arbeit sehr erschwert wurde. Übrigens konnte ich nun erkt mit Lust, Muth und Ausdauer meinem Zwecke nachs streben. Ich war nun ziemlich an das Klima gewöhnt, fühlte

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mirch fortdauernd gesund und in heiterer Gemüths-Stime des Präsidenten zu ging. Sh befand mich mitten unter dem mung, obscbon sich meine Gesichtsfarbe in jenes widrige Pöbel, als ich mit einem Mahle das Geschrey vernahm; den Creolen eigene Gelb verzogen hatte. Das embonpoint Portez li au caye blanc la, ça bacaye a li. Bringet sie hinderte mich nunmehr auch sehr wenig auf meinen Streifs nach dem Haufe des Weißen, sie gehören für ihn, mit dies fügen, vogelleicht wanderte ich jest mit einem Tuche um sen Worten gings meiner Wohnung zu. Nun umringte mich den Kopf gewunden, und mit einem breiten Filzhute á der ganze Schwarm, der in ein lautes Gelächter ausbrach, l'indien bedeckt den ganzen Tag über in der größten Son- und im Creolischen Jargon scrie: Jesus! blanc la besoin -nen Hige umber, ohne mehr das Drückende dieser Unges cayman, ça li vleut faire avec tout bacage en pay ́mächlichkeit fehr zu empfinden. Öfters gesellte sich eine Men- ́ali. Jesus! dieser Weiße will Krokodille, was will er mit ge Negerbuben zu mir, welche durch die Neugierde gereiht dem Zeug in seinem Lande machen. Ich ließ die beyden Thiere wurden, zu sehen, wie ich Schmetterlinge haschte. Kehrte in den Hof meiner Wohnung bringen, der von der Straßenich am Abende nach vollendetem Tagwerk in meine Hütte Seite mit einer Bretterwand eingeschlossen war. Kaum zurück, so fand ich mein frugales Gombogericht (von Hibis- glaubte ich sie hier in Sicherheit, so wurde die Wohnung cus esculentus) recht wohlschmeckend. von allen Seiten gestürmt. Die Thüre des Hauses wurde

Außer den erwähnten Sümpfen dieser Gegend both aufgesprengt, die Bretterwand des Hofes niedergeriffen, die Natur hier einen mir ganz neuen Anblick dar. Statt und die festgebundenen Thiere mit einem Steinregen bejener herrlichen Waldungen, welche ich bey meinen ersten deckt. Mein Hauswirth jammerte entseglich über die ZerAusflügen durchwanderte, fand ich hier große Sandflächen, störungen in feinem Gebäude, ich war eben bereit zum Prámit unzähligen Stachelgewächsen bedeckt. Ich staunte, ganze sidenten zu eilen, um Hülfe zu fordern, als ein anderes Wälder zu seben von Cactus brasiliensis, Cactus spino- Schauspiel die Neugierde des Pöbels auf sich zog. Zwey Nez sissimus, und Cactus coccinellifer, förmliche Bäume, ger fingen an ju boren, nun strömte die Menge dem Kampfderen Stämme ohne Übertreibung einen bis 1 1⁄2 Fuß im plage zu, und umkreiste die Streitenden. Der eine wurde Durchmesser, und beynahe 16 bis 18 Fuß hoch seyn konn, durch einen heftigen Schlag auf den Kopf zu Boden gestreckt, ten. Ernst und groß ist der Eindruck, den solch ein Anblick wo er einige Minuten aller Besinnung beraubt lag, bis er erregt. Welche Mühe und Kosten verursacht es nicht, um wieder zu sich selbst gebracht in eine Hütte getragen wurin Europa nur eine Zwerggestalt dieser Kinder der Natur de, der andere demonstrirte mit Siegesstolzer Miene den um der Seltenheit willen zu ziehen. Ich durchsägte einige umstehenden Gaffern, die Geschicklichkeit seiner Manövers, dieser Stämme, um damit meine Holzsammlung zu bereis wodurch er feinem Gegner Meister wurde, und schlich sich chern, allein ich hatte nichts als eine hohle Rinde die bald hierauf lachend davon.

in einen fafrigen und faulen Stoff überging. Diese Wälder Während diesem Vorfalle ließ ich die beyden Krokodille von Stachelpflanzen werden nur da und dort von Acacia auf die Straße werfen, um mich vom wiederhohlten Besuch carnigera und Acacia farnesiana unterbrochen. Von klei» dieser lästigen Gäste zu befreyen. Nun fielen sie unter gräßneren Arten finden sich Cactus opuntia, C. glomeratus, lichem Geschrey über die Thiere her, welche getödtet und mit C triangularis, C. hexagonus, wovon letterer jedoch auch Säbeln in Stücke gehauen wurden. Die einbrechende Nacht schon eine beträchtliche Höhe erreicht. und ein heftiger Plaßregen machten endlich dieser Scene

Während der Zeit ich hier thätig war, kam der Präs ein Ende. sident Boyer mit einer Bedeckung von 800 Mann Garden, Die Fischereyen wurden zwar fortgefeßt, allein kein um die Garnison der Stadt zu untersuchen. Um diesen Krokodil mehr gefangen, wodurch ich überzeugt wurde, daß Truppen Nahrung zu verschaffen, wurden große Fischereyen sie hier nur selten èrscheinen. Nach dem Rathe meines Haus, veranstaltet. Eines Tages hörte ich vom Gestade her ein wirthes entschloß ich mich zu einer Reise nach dem Fluße gewaltiges Jubelgeschrey, welches sich immer mehr näher: Masacre. Ich bedung ein Boot von zwey Negern geführt, te, und siehe da, zwey Neger von einem Schwarm Solda, welches den Abend por der Abreise in segelfertigen Stand ten, Weibern und Kindern umgeben, schleppten an einem gefeßt wurde. Eine Stange mitten im Nachen befestigt, langen Stricke zweŋ ziemlich große Krokodille, die mit den diente als Maskbaum, und eine Baskmatte mit Baskbändern Fischen zugleich in den Regen gefangen wurden, auf dem von der Musa, erseßte das Segel. Gegen Mitternacht, als Strande fort. So willkommen mir auch der Benß dieser der Landwind einbrach, stachen wir in See. Ein sanftes Thiere gewesen wäre, so froh war ich doch zu bemerken, Luftden schwellte unser Segel, um nicht zu sagen, unsere daß der Zug dieses wilden Haufen grade nach dem Haufe Bastmatte, der hell scheinende Mond beleuchtete die am Ges

stade fich hoch aufthürmenden Felsenmauern, und versilberte

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Hier brachte ich einige Tage zu, erreichte nicht nur den weißen Schaum der faufenden Brandung, die sich an meinen Zweck in Hinsicht der Krokodille, sondern ich fand den ungeheuren Steinmassen brach. So gleiteten wir sanft auch Gelegenheit, diese Thiere mehrseitig zu beobachten. Gros über den majestätischen Spiegel hin, ich staunte versunken ße, ausgewachsene Krokodille lebendig nach Europa zu brine in die süßesten Traumereyen dieses große Natur Gemählde gen, hielt ich ihrer außerordentlichen Stärke wegen, für an, während meine beyden Neger wechselweise schliefen. unmöglich; denn eines dieser Thiere, welches 11 Fuß lang Doch mir drückte Morpheus kein Auge zu, die Be war, und gegenwärtig, im Amphibien Saale des k. k. Natu trachtung, welch' einer schwachen elenden Maschine auf dem ralien Cabinettes aufgestellt ist, schleuderte mit dem Schweiz fürchterlichsten Elemente ich mich anvertraut hatte, der Wil. fe drey Neger seitwärts, obschon es fest gebunden war. Ich kühr zweyer unbekannten Neger überlassen, ja! ich gestehe kehrte daher nach mehreren Streiferepen in der Gegend des es, ben diesem Gedanken war mir doch nicht ganz wohl zu Flußes Masacre mit fünf lebenden kleinen Krokodillen und Muthe. Inzwischen brach der Morgen an, ein starker Thau ein paar abgezogenen Häuten nach Forte - Royale und von durchnäßte meinen Mantel, so daß ich öfter nach meiner da nach dem Cap zurück. Hier hatte der Duc Marmelade Rumflasche langte, um Erwärmung daraus zu hohlen, bis die Gefälligkeit mir zu erlauben, die lebendigen Krokodille in die kräftigen Sonnenstrahlen sich über uns verbreiteten. Ger das Bassin seines Gartens feßen zu dürfen. Von dieser gen Mittag landete unser Schifflein bey der Mündung des Zeit an, nannten mich die meisten Reger im Cap: MonFlußes Masacre, wo schon der starke Bisam - Geruch den Aufs cher Kaiman, (Herr Krokodil) weil sie meinen Rahmen enthalt der Krokodille verrieth. Hier sah ich zum ersten nicht aussprechen konnten, und manchmahl setten sie noch Mahle diese Ungeheuer in ihrem natürlichen Zustande. Die hinzu: avec petits - a-li (mit seinen kleinen).

fer neue Gegenstand erregte nun meine volle Aufmerksam. keit. Kaum war das Boot befestigt und wir ans Land ge stiegen, so zeigten mir meine beyden Neger schon zwey dies ser Thiere von bedeutender Größe. Ich hatte sie anfangs

(Der Beschluff Igt).

HI.

für ein paar Holzstämme gehalten, da sie ganz unbeweglich Gesandtschaftsbeschreibung des im Jahre 1748 nach in den Sand hingestreckt da lagen, um sich zu sonnen. Wien geschickten türkischen Internuntius Chatti Ihre Rachen waren weit aufgesperrt, und ein Schwarm von

Fliegen summte um sie her. Ein Hündchen, welches wir mit. Efendi, aus der Reichsgeschichte Jft's. Blatt 190.

Durch Joseph v. Hammer.

(Fortsetzung).

Wir erfüllten dieses Begehren von Herzen gern, und

genommen hatten, sprang fie erblickend, sogleich aus dem Boote auf sie los, und klaffte sie an, sie erhoben sich ganz langsam, das eine sich mit Nachlaffung vieler Luftblasen, in das Wasser senkend, das andere in einen Sumpf fliehend. In einer kleinen Entfernung vom Ufer der See liegt das schickten ein unsriges auserwähltes Pferd, welches mit dem Negerdorf Ambouchure genannt, welches ungefähr aus eis von den kaiserlichen Ställen uns geliehenen Sattel und nem Dußend elender Hütten bestehet, die sich längs dem Zeug ausgerüstet war, von unserer Seite durch den Stalls Fluße hinziehen. Ich erkohr eine derselben zu meiner Woh-meister als Geschenk. Da auch der Reis (Staatsreferens nung während meines Aufenthalts in dieser Gegend. Ehe där) ein einflußreicher Mann am Hofe, und demselben auch wir uns in derselben bey angebrochener Nacht zur Ruhe bes sur Zeit Alipafcha's ein Pferd gegeben worden war, fo geben konnten, mußten wir einen Bund getrockneter La. wurde auch für ihn, nachdem man uns hiervon verständiget, backsblätter anbrennen, um das zahllose Herr Maringoing) wegen der Ehre und der Würde der hohen Pforte, ein Pferd zu verbannen, die in der Hütte herumschwärmten. Den Tag mit Sattel und Zeug aus den kaiserlichen Ställen, wie das über näherte sich uns allerley des schwarzen Gesindels, wel ches mich mit verdächtiger Neugierde vom Kopf bis zu den Füßen begaffte, und mich zu der Vorsicht veranlaßte, ein paar geladene Pistolen nebst meinem Säbel an der Seite meines Lagers bereit zu halten

dem ersten Minister gegebene, ausgerüstet und von unserer Seite dargebracht, dem Defterdar (Spesirungscommis fär), dem Hofdolmetsche und dem zweyten Dolmetsche wurden Handpferde zum Geschenke gegeben. Unterdessen gab uns der Staatsreferendär bald durch den Kanal des Hofdolmet. sches, bald bey seinen wiederhohlten Besuchen selbst zu verstes hen, daß der Kaiser und die Kaiserinn dem ersten Minister, dem

*) Maringoins stad Mücken, deren Stich eine schmerzhafte Staatsreferendär und anderen in wirksamen Einfluß stehenBlase zurückläßt.

den Männern anbefohlen habe, gegen den Gefandten, welcher

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