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Spuren einen Rågen oder Griechen darnieder hawen lassen *), vnd oft einen weißen Balken im schwarzen Feld. fein Volk, so nicht entronnen, zu sich genommen, also ist von Gemählden auf Kalk aus blühenden Zeiten der deuts aus zwey Königs - Regimentern eines worden. Von denen schen Schule, und von mehr als mittelmäßigen Mahlern har Georgius Basta einen Hauffen schwarzer Reitter mit 5 zeigen sich in Presbyterio, wo man zwey Heilige, Fahnen, deren Obrister Franciscus genannt, nach Nösen von der Stelle des Hochaltars das jüngste Gericht, rechts geschicket, vnd die Stadt lassen bedrohen; wofern sie nicht von dem Presbyterio einen heiligen Christoph erkennt. Auch mit Erlegung einer gewissen Summe Geldes aufs neve Ih sind unter dem Chorgewölbe neben der Stiege St. Phi. me dem Basta nach dem Erempel der Klausenburger huldis lipp und Bartholomäus zu erkennen. Die Kirche hat gen wollte, sollte felbige unter Tag vnd Nacht bestürmet, auch eine Sage von einer eingemauerten Nonne, welche ruiniret vnd erobert werden. Da hat sie sich aus großer Nachts durch die öden Hallen wandelt, und anfangs der jetis Angst vnd Gefahr, so damahls für Augen gewesen, müssen gen Bewohnerinn der Kirche, einer Bäuerinn, die die ehes einlassen, vnd in der Eil auf die 22,000 fl. erlegen, dar mahlige Sakristen gemiethet hat, sehr beschwerlich fiel. In neben auch mehr denn 200 Wågen mit Wein und Getrend dieser Sakristen ist auch ein uralter, aber verdorbener Ofen. beladen ins Lager nach Thorenburg geführet; indessen aber - Wir brachten mehrere Stunden in dieser herrlichen bemacht sich gemeldter Oberster mit 3 Fahnen, Reittern vnd klagenswerthen Ruine zu, und schieden ungern von den etwa Stadtvolk, so man ihm hat zu der Zeit geben müssen, mächtigen Trümmern. Im Glanze der Sonne entdeck gegen Wersch und Gerging, die andere 2 Fahnen aber läßet ten wir noch einige Stücke der gemahlten Scheiben, aber er in der Stadt zur Besaßung. Wię Er nun unter Wetsch die große Höhe der Fenster hinderte uns, sie genauer zu Im Markte Kirchberg sind mehrere Hâu. und Gerging ankommet, hält er bey dem Adel an, wel untersuchen. cher sich dahin falviret auf 500 Mann, daß sie doch ser, deren Bauart hohes Alter verräth (mit der Jahrszahl sollten bey angebothner Gnade herauskommen, vnd Ihme 1841), und die ungeheure Linde beym Fleischhauer merk. in das Lager nachfolgen, welches sie auch gethan. Sobald würdig. Da wir noch denselben Tag nach Neustadt zu sie nun ins Lager bey den Basta ankommen, hat er ihnen kommen wünschten, gingen wir Nachmittags durch das eine auch Gnade erzeiget, auf vorhergehende Huldigung, welche fame Otterthal einen mit Schnee und Eis bedeckten Weg er hernach mit Friede von sich gelassen."

(Die Fortsetung folgt).

Erinnerungen von einem Ausflug in einen interessans ten Theil des Viertels unter dem Wiener - Walde.

Bon J. E. Scheiger.

(Beschluß).

am Fuß des mächtigen Otterbergs nach Wartenstein, einer auf dem Gipfel eines Berges herrlich gelegenen Burg, des ren Bauart ziemlich gemischt ist. Der Thurm über den Einé gang, der die Jahrszahl 1641 trägt, so wie die daransto ßenden bewohnten Gebäude baben ein modernes Aussehen, während ein mächtiger alter Thurm und die Zinnenmauer am Hintertheil der Burg, besonders aus dem Thal von Reunkirchen, einen ungemein alterthümlichen Anblick ge= währen. Ermüdend ist der Weg von Wartenstein auf

Bemerkenswerth dünkte es mir, daß das Costume des die Burg Clamm, obgleich der Anblick des Felsenpasses heiligen Florian auf dem ersten Basrelief ungemeine Übn von Schottwien (Schadwien, Shaidewien ?) und die lichkeit mit dem Costüm des heiligen Ladislaus auf den interessanten Ruinen von Clamm reichlich für alle BeschwerDiese Veste, welche ihrer hohen Lage Corvinischen Ducaten hat, während des anderen Heiligen den entschädigen.

Kleidung ungemein alt, und der römischen ähnlich ist. Über wegen, die herrlichste Aussicht gegen den Semmering, dem Seiteneingang ist noch ein Engelskopf mit einer Schrift, den Otterberg, Wartenstein, über das weite Steinfeld, die rolle, und Christus mit dem Rohr und der Dornenkrone Vorgebirge des Schneebergs, und eine weite Kette steyrischer - von alter Bildhauer Arbeit eingemauert: Äußerst in. Gebirge hat, ist ohne Zweifel eine der mächtigsten. Die Vorgebäude ungerechnet, hat sie drey über einteressant ist die ungemeine Verschiedenheit der Säulens

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knäufe, die bald aus Engelsköpfen, bald aus Drachen, viel. ander liegende Abtheilungen durch mächtige Mauern, Thos Bogen und Gewölbe zerartigen Blättern, und sogar aus Wappen zusammengesett re und Gräben gesondert. find. Überhaupt findet man eine große Anzahl Wappen fallen, und die mächtigen unterirdischen Behältnisse, deren in diesen Gebäuden, leider alle übertüncht. Doch sieht man ich noch in keiner österreichischen Burg so viele und große fand, find mit Schutt gefüllt. — Mehr als der Zahn der Zeit haben an ihr räuberische Hände gewüthet, denn ein

*) Michael wurde am 1. September 1601 ermordet.

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Am Ungarthor liegt das ungemein massiv von voriger Besiter ließ alle Fenster und Thürstöcke, Schluße vorkommt. Quadern gebaute Canalbaffin. steine und dergleichen ausbrechen und verkaufen! -

Correspondenz - Nachrichten.

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Übersicht der zweyten Jahreshälfte der unga,

Aber die Schloßkapelle steht noch ziemlich unverlegt, und die vom härtesten weißen Sandsteine gehauenen Bogene rippen stehen wohlerhalten von dem dunklen grauen halb verwitterten Gestein ab. Was der Feuerherd an der innern Pesth. Wand der Kapelle bedeute, die in den Felsen gebauen ist, rischen Zeitschrift: Tudományos Gyüjtemény von konnte ich mir nicht deuten, es mag früher ein Seitenaltar gewesen seyn. Das einbrechende Dunkel nöthigte uns, die Burg zu verlassen, wir letterten den Felsenweg hinab, nach Schottwien, und fuhren dann bey Mondenschein über IV. Bemerkungen über einige Grundsäße, welche Glocknig und Neunkirchen, dessen sonderbar gebau. in den philosophischen Schriften des Herrn Prote Kirche wir einer spätern Besichtigung aufbewahrten, nach muel, mit der Devise: Amicus Plato, amicus Aristoteles, sed Den legten Tag benügte ich, die Stadt

Neustadt.

noch nach allen Richtungen zu durchstreifen, und die Neuklos

1822. Pesth, bey Trattner. (Fortsetzung von Nr. 60-61).

feffor Krug vorkommen, von Fabriczy Sa,

magis amica veritas.

Ein mit vielem Scharfsinn geschriebener Auffaß von

sterkirche zu besehen. Links am Eingang in diese Kirche, Seite 61-95, wo noch die Fortsetzung dessen versproan der sogenannten Barbarakapelle, ist ein Stein eingemau chen wird.

ert, auf welchem unter einem gotbischen mit Laub gezierten Fabriczy Samuel macht seine rein logischen EinwenBogen 3 Wappen, (der doppelte Adler und zwey Binden dungen wider den 94., 100., 108. §. der Krugischen Funschilder) mit folgender Unterschrift gehauen find: A. E. 1. O. damental Philofopbie; wider den 55., 65. seiner Logik; V. Anno MCCCCLIII. 12 Mart. Illustrissimus Princeps wider den 28., 94. §. der Metaphysik; und bestreitet die Albertus Archidux Austrie Stirie etc. gloriosissi- Säße des 1., 30. 69. §. der Ästhetik.

mi Rom. Imp. Friderici Germanus hujus Capellae ad Der Ton dieser kritisch - philosophischen Untersuchung ist glam et honorem Dei altissimi primum suis manibus edel mit ruhigem Forschen, und geht den Weg, welchen Die Kirche selbst ist groß, Krug selbst mit diesen Worten; die Fabriczy anführt, be lapidem angularem posuit. hoch und hell, der Bogenschluß des Schiffes mit 19 Wap zeichnet hat. Ist es möglich (sagt nähmlich Krug in der ven und zwey reich verzierten Monogrammen versehen, und zweyten Anmerkung des 186. §. feiner Logit), so widers langs den Kirchenwänden stehen eine große Menge Grab lege man nicht bloß, sondern suche auch die Quelle zu ents steine größtentheils aus dem 15. und 16. Jahrhundert. decken, aus welcher der Irrthum des Gegners entsprungen. Unter ihnen zeichnet sich der Grabstein der 1453 gestorbes Alle Bemerkungen des Fabriczy Samuel hier anzufühnen Portugiesinn Beatrice Copi, Kammerfrau der Kais ren, wäre zu weitläufig. Übrigens ist der Styl des ungaris ferinn Eleonora aus, der sie in ganzer Figur interessant to schen philosophischen Denkers fließend und klar, nur sind ftümirt darstellt. Es ist von weißen Sandstein, aber beffer ihm ein paar Germanismen entwischt, die auch eigentlich erhalten als viele neuere Sachen aus dieser Steinart, die ungarisch hätten gegeben werden können. 3. B. ekképpen leider in Neustadt häufig zu solchen Arbeiten verwendet ward, nézne ki, ist zu wörtlich aus dem Deutschen übersegt; es und der Verwitterung so sehr unterliegt. Der österliche Got würde so aussehen. tesdienst, wegen dessen die Kirche den ganzen Tag von Andächti gen erfüllt war, hinderte uns mehrere merkwürdige Grabe steine z. B. den von Friedrich des IV. Amme, Dorothee Hier steht eine Recension des Gelegenheitsgedichtes : jene seiner Kinder Helena † 1462, Johann + 1454! Illustrissimo ac Reverendissimo Domino Josepho 1464 und Christoph † 1465 und andere aufzusuchen. In der Locatellischen Armenstiftung im Bethzimmer hängt Vurum Episcopo L. R. M. Varadiensi, occasione soeine Gedächtnißtafel eines Ritters von Winkhler † 1477 lennis installationis Mense Junio 1822 Regia Scien-tiarum Academia M. Varadinensis Vate Joanne Nep. auf Goldgrund von einem braven Meister gemahlet. Überhaupt findet man ungemein häufig Reste des Mittelal, Plath ibidem Juris professore. Tugenden und Würde eines solchen Mannes, gibt Res ters, und besonders viele Reminiscenzen an Friedrich den IV., deen A. E. I. O. V. an jedem Stadtthor, dann in der censent zu verstehen, wie der erwähnte Bischof ist, bätten Akatemie, auf den Wällen und an alten Häusern häufig wohl einen genialischen Dichtergeist beseelen können, könne

B. Literatur.

1. Inländische.

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man aber nicht mit hoher Begeisterung dichten, so wäre es cher wenigstens ihm für den Zweckmäßigsten scheinen würde wohl besser, den ohnehin nicht gut accreditirten Ruf der - seßte er 150 Gulden Prämie aus.

Gelegenheitsgedichte noch mehr zu verschlimmern. Der ano Csaplovics János sagt, daß zu Folge dieses 67 verschie nome Recensent führt nach seiner trefflichen Einleitung eis dene Puncte in 37 Briefen eingesendet waren, aber leider, nige Distichen des Professor Plath an, um die Leser recht starb der edeldenkende Patriot früher, als er sich das Nügüberzeigen zu können, daß dessen plattes chronostichonisches lichste aus den Antworten gewählt, und sein Testament darWesen, Gedanken und Latinität keinen Geschmack viel wes nach eingerichtet hätte. Sein Vermögen nahm also sein le niger Grazie athmen. galer Erbe in die Hände, und dadurch fielen alle Antwor

Es ist in der That eine schwere Aufgabe für den Dich ten in die unbehülfliche Liste der frommen Wünsche. Dens ter, sein Gelegenheitsgedicht, da es nur eine Person ange- noch wäre es aber nicht unnüß, diese Pläne dem Publicum hen kann, so zu erschaffen, daß dessen inhaltreicher Werth vorzulegen, weil sich die Meisten zur Ehre der Nation, für nicht nur ephemerisch verklinge. Deßwegen zieht sich auch Verbreitung nüßlicher Kenntnisse aussprechen, und vielleicht - der wahre Dichter sehr gerne zurück, wohl fühlend, wie schwer andere zu patriotischen Opfern stimmen können. Auch wäre und unnüß es sey, eine gekünftelte Inspiration zu erzwins es nicht unangenehm, die verschiedenen Abweichungen der gen, und drückt seine Freude lieber zwischen vier Augen menschlichen Ideen zu beobachten, wo man auch sagen kön oder mit dem Corps der Gratulanten in Prosa aus; oder ne: Navita de ventis de tauris narrat arator etc. erscheint er doch wirklich, so läßt er sich Horazens Geist Die Puncte dieser Plane zusammen zu stellen, ist wirklich vorschweben, der in seine Gelegenheitsgedichte philosophische nicht nur nicht unangenehm, sondern auch recht lustig, weSäge und artige Wendungen sehr fein hineinzuflechten wuß- nigstens bey einigen kann man sich des Lächelns kaum ent= te, schließt sich aber ja nicht an die Caterve der finnlosen halten, wie z. B. wenn ein Postmeister den Antrag macht, Versemacher, die in den finsteren scholastischen Zeiten zum seine gjährige Tochter, dem Preisgeber persönlich vorstellen Hohn des edlern Dichter - Fluges ihre pedantische Floskeln, zu wollen, wenn er seine Parole gibt, sie erziehen zu las= bey der unwichtigsten Gelegenheit bestaubt herleyerten. sen, und sie bey ihrer Heirath glänzend auszustaffiren. Referent wünscht, daß solche geschmackverbreitende Re- Referenten scheint wohl der Plan eines unitarischen censionen in Ungarn den Einfluß haben mögen, die noch (antitrinitairischen) Geistlichen, bestimmt eines Siebenbürs immer zu große Wust der ewigen Gratulations Schreiben, gers, weil unter der ungarischen Krone nur in Siebenbürs deren Titel manches Heft des Tudományos Gyüjtemény gen Unitarier sind, der zweckmäßigste gewesen zu seyn. Ee eine ganze Seite einnehmen, vermindern zu helfen. dachte nähmlich zum Fond einer errichtenden ungarischen Sprach- Ukademie, die durch den Beytrag einen immer be

II. Ausländische Literatur.

Unter dieser Rubrik steht die Anzeige derjenigen Ab- stimmten Nußen abwerfende Buchdruckerey erhalten sollte, Handlungen und Nachrichten, welche entweder von ungaris eine Summe von 15,000 Gulden zu. Zu eine Papiermühle der Gesellschaft 10,000 fl. Zum schen Gelehrten, oder über Ungarn geschrieben worden, und

J

in dem Andreischen Hesperus für das Jahr 1819, Monath Fond der Belohnung von Preisschriften 5000 fl. Ein CapiJuly-December, erschienen sind.— Mitgetheilt von Pro: tal von 5000 Gulden zu dem Zwecke, daß von dessen Intereffen derjenige, welcher eine nüßliche Erfindung liefern fessor Rumi. würde, immer 150 Gulden bekäme.

C. Literarischer Anzeiger oder vermischte Nachrichten.

Zum Fond der Belohnung zweyer solcher Gelehrten,

1. Inhalt mehrerer Preis-Antworten, nach ihren die die nüßlichsten Handbücher herausgeben würden, 5000 fl. Daten, wie sie eingelaufen, aufgestellt. Mitge

theilt von Csaplovics János.

Für Erziehung zweyer Taubstummen 4000 fl. Zum Fond eines jährlichen Stipendiums für zwey sole ungarische Jünglinge, die im Keszthelyer, Georgikon die Sconomie erlernen würden 4000 fl.

Die Redaction der Hazai Tudósítások kündigte nähme dhe lich unter ihrer 15. und 38. Nummer 1806 eine Selbster klärung eines ungarischen Patrioten folgender Maßen an:

Eben so für zwey ungarische Zöglinge der Wiener- Militär. Akademie, 4000 fl.

Für Zöglinge der metallurgischen Wissenschaften in

Ein bejahrter Mann, dessen Kinder gestorben, der keis ne nahen Verwandte hat, stellt die Frage auf, auf welche Weise er wohl sein Vermögen das gegen 100,000 Gulden Schemnitz 4000 fl. ausmacht, für das Wohl seines Vaterlandes nach seinem Tode hinterlassen könnte? Für den besten Plan,

Für diejenigen, die im Lande die Steinschneideren ere wele lernen 4000 fl.

Zum Fond einer allgemeinen Schule, in welcher in und zum gegenwärtigen Wiederaufleben den Weg gebohne has Ungarn Pädagogische, Handels- und Technologische Wissens be. Die Erstlinge seiner literarischen Producte lieferte er in der schaften gelehrt seyn würden. 40,000 fl.

(Die Fortseßung folgt).

Aus dem Gebiethe der böhmischen Literaturgeschichte.

Dichtkunst, nähmlich «Monumentum communis Laetitiae P. Ernesto Ingrueber... sacrum. Pragae 1772. 4. In seinen früheren Jahren, machte er die Literargeschichte zu seinem Lieblingsflus dium und schrieb: „De saecularibus liberalium artium in Bohemia et Moravia fatis Commentarius. Pragae 1782. 8. Selost Balbins Ein Rückblick an Franz Faustin Prochaska. Bohemia docta edirt, vom Raphael Ungar, ist mit Prochaska's Ein schöner Stern der böhmischen, oder im eigentlichen Beyträgen geziert. Dem damahligen Broschürzeitgeiste gemäß, Sinne des Wortes der czechischen Literatur, der am hellsten schrieb er: Über die Broschüren unserer Zeit, eine Wochens den böhmischen Horizont des literarischen Gebieths beleuchtete, schrift. Prag, 1782. 8., und «Miscellen der böhmischen und war Franz Faustin Prochaska. Die ersten Strahlen des mährischen Literatur, seltener Werke und Handschriften. Prag Lichts der Welt erblickte er im Jahre 1749 zu Pakau in Böh, 1784-1785. 1-3. Theil. 8. Während dem wurde seinem men. Die jugendliche Erziehung genoß er in dem Cisterziensers Freunde Fortunat Durich von der geistlichen Behörde der Ans kloster zu Grießau in Schlesien, und trat sodann in die Vors trag gemacht, die heilige Schrift des neuen Bundes in gereiz hallen der classischen Bildung am vaterländischen Gymnasium nigter böhmischer Sprache herauszugeben. Durich übertrug dies zu Gitsin. Im Jahre 1766 hörte er die Philofophie an der fe Arbeit seinem Freunde Prochaska, der selbe willig übers Carl Ferdinands - Universität zu Prag, weihte sich das folgen: nommen, und die heilige Schrift des neuen Bundes, nach dem de Jahr dem heiligen Orden der Paulaner zu Wranau in griechischen Texte, mit kritischen Anmerkungen unter dem Mähren, wo er den Nahmen Faustin erhielt. Hierauf legte er Titel: «Pismo swate nowého zakona. w Praze 1786 gr. 8." am 28. October 1768 die feyerlichen Ordensgelübde ab, und herausgegeben. Er fand allgemeinen Beyfall, und selbst die hörte sodann die Philosophie noch durch zwey folgende Jahre. Kaiserinn, Königinn Maria Theresia befahl 1000 Exemplare Nach Vollendung des philosophischen Curses betrat er 1770 die unter das Landvolk zu vertheilen. Nur einige Theologen, die heiligen Hallen der theologischen Wissenschaften, und unterzog sich von den Fehlern des gemeinen Haufens nicht zu unterscheis sich den strengen Prüfungen mit Ruhm. Zwey volle Jahre hier den wußten, fanden seine kritischen Bemerkungen anstößig, und auf weihte er am 15. Juny dem Allerhöchsten in einer heiligen zogen ihm dadurch viel Verdruß zu. Inzwischen leistete Prochaska Hingebung sein erstes Opfer als Priester. Nach Beendigung des in dieser Überseßung Alles, was man von einem in dem Getheologischen Kurses, vertraute ihm sein Ordensvorsteher die biethe der Auslegungskunde wohlunterrichteten Mann nur im. Professur der Hermeneutik und der orientalischen Sprachkunde. mer erwarten kann, und jeder Seelsorger, der sich das Bibels Hier betrat er die practische Laufbahn, so manchen seiner Ors ftudium zum Zwecke macht, wird ihm für diese Übersetzung und densbrüder bildend durch den reichhaltigen Vorrath feiner ers Beleuchtung den zärtlichsten Dank zollen. worbenen Kenntnisse. Aber in dem herrlichsten Gedeihen seines Lehramtes ward der Orden der Staatsabsicht gemäß aufgelöst, und die Glieder desselben entlassen. Nach der Aufhebung des 1) Kujzka swateho Augustyna, giz dal tytul: Samotne Ordens lebte er ausschließlich der Literatur. Während dem wur. rozmlauwanj, w Praze 1786. 8. 2) Knizka fwateho Augustyna, de er 1786 zum königl. böhmischen Cerfor und Director der kterauz nazwal Rukowet. w Praze 1786. 8. 3) Erasma Rote= Prager Gymnasien, und nach 20jähriger literarischen Selbst. rodamskeho Knjha. w Praze 1786. 8. 4) Epistoly sw. Ignacya, thätigkeit 1807 am 26. November zum kaiserl. königl. Biblio- Arcybiskupa Antyochye. w Praze 1786. 8. 5) Knjzky dwe sw. thekar und Director der gesammten Gymnasien in Böhmen Augustyna: Zrcadlo hrissneho cloweka, a omarnosti zdegssiho befördert. Als er diesen Ämtern zwey Jahre mit Würde vors ziwota. w Praze 8. 6) Weytah z Regimentu zdrawj od Henrycha stand, schnitt ihm unverhofft die Parze den Lebensfaden, und Ranzowia. w Praze 8. 7) Prikladne reci z knih hlubokých mu, er sank vom Nervenschlag gerührt zu Boden am 2. December drcu. w Praze 8. 8) Weytah z kronyky Mozkowske w Praze. 1809. Die irdische Hülle wurde zu Wolschran begraben, und 8. 9) Kronyka Boleslawska, o poslaupnosti knjzata kralu Ceskych seine Ruhestätte bezeichnet ein unbedeutendes steinernes Täfel. w Praze 8. 10) Cesta z Prahy do Benatek a do Palestyny w chen mit der Aufschrift: „P. M. Faustini Prochaska C, R. Biblio- Praze 8. 11) Ziwot Karla ctærteho Krale Ceskeho w Praze thek. Praefecti et Gymuas. Directoris, Obiit d. 2. Dec. Anno 1791, 8. Endlich beschäftigte er sich mit der Übersetzung der 1809 act an. 60. R. I, P." heiligen Schrift des alten Bundes, wobey er den Grundtext

Werke in der böhmischen Sprache, deren Ausgabe er ver, beffert und besorgt hat, sind folgende:

Diesen erleuchteten über alle Vorurtheile der Welt erha- der Londner Polyglott zum Grunde legte. Diese mühsame Ars benen, und mit den besten Vorzügen des Herzens gezierten beit beendete er glücklich. Dieser Übersehung fügte er auch die Mann, wird die Nachwelt aus seinen Schriften beurtheilen Schriften des neuen Bundes an, und so erschien von ihm und würdigen können. Bloß eine Bemerkung erlauben wir Biblj Ceska stareho y noweho zakona w Praze 1804. 8, 1—2. B. uns, die noch Niemand gewagt hat, daß nähmlich Prochaska Sowohl die Überseßung als die kritischen Anmerkungen sind die feiner Zeit fast allein die czechische Literatur erhalten, belebt Krone seiner gelehrten Arbeiten.

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Verleger: Franz Härter.

Gedruckt Sey Franz Ludwig.

Arch i v

für

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Freytag den 25. July 1823.

⪜»»,”(89)་་་་་་་་་་་་

Böhmen.

Der Bischofsthurm in Prag.

tritte seines hohen Umtes, ließ er am selben Orte die bis schöfliche Residenz, nebst einer Kapelle, nach den Bedürf nissen der Zeit, einer festen Burg ähnlich, ganz von Stein Ruinen und Trümmer, die das Gepräge majestätischer bauen, und das Innere derselben mit Abbildungen seiner Großheit, und eines edlen Triebs der Verewigung gewiffer Vorfahren zieren. Den Eingang gegen Morgen, bildete Wahrheiten und Ereignisse an sich tragen, müssen der Nach ein fester Thurm, der sich gegen die Wolken ziemlich hoch welt immer ehrwürdig seyn; indem sie außerdem Gelegens erhob. Diese neuerbaute Residenz diente zum Siß der Pra= heit zu Nachforschungen darbiethen, die Geschichte selbst ger Bischöfe, und vom Jahre 1344 zum Siß der Erzbis unterstüßen, den Todten neues Leben und ihren Handlun schöfe, bis zu jenem verhängnißvollen Tage, an welchem gen neue Seele geben, um sie entweder zu bewundern K. Wenzel der IV. von Gram verzehrt und vom Schlag oder zu bedauern. - Die Merkwürdigkeit solcher Überreste gerührt, seinen Geist aufgab. Gleich den andern Tag nach wird heut zu Tage nicht ungewöhnlich, bloß nach dem Maß dem Tode des Königs, der am 16. August 1419 erfolgte, stabe der Zeitentfernung berühmt. Dieser Gewohnheit nach, brach der Fanatismus, dieser Riese des Verderbens der dürfte der Bischofsthurm, welcher bereits über fünf Jahr Menschheit, in volle Flammen aus, Kirchen und Klö, hunderte zählt, uns nicht minder ehrwürdig dünken.ster wurden geplündert, Altäre umgestürzt, Priester ge Außerdem zeugt er an, an welchem Orte die ersten Prager tödtet. Die ruhigen Bürger flohen aus der Stadt, und Oberhirten oder Bischöfe, als auch in Böhmen das Chri- überließen ihre irdischen Güter dem rasenden Pöbel. Sigstenthum, dieß ewig heilige Gemählde Gottes, ihre Ru mund Kaisers Carl IV. zweyter Sohn, römischer Kös Hestätte nahm, den Sit hatten. nig und König in Ungarn, Erbe der Krone Böhmens,

Boleslaw der II., der durch den Glanz der Tugend hatte nicht Muth genug, unter diesem Ungestüm nach Prag groß geworden, wohl überzeugt, daß das Christenthum, bey zu kommen, und die Krone in Besiß zu nehmen; unters den widersprechenden Überresten, und mächtigen Reiße des hielt aber zu seinem Vortheile eigene Truppen daselbst, Heidenthums, ohne einen Oberhirten, unmöglich gedeihen welche die erzbischöfliche Residenz beseßt hielten. Der toben. könne, war nach mehrjährigem Bestreben so glücklich, alle de Hussitenpöbel griff die Besagung an, warf sie, raubte Hindernisse zu überwinden, und ein Bisthum in Prag zu was zu rauben war, und legte die Residenz in die Asche. gründen. Diethmar, ein Benedictinermönch aus Magde- Mit dieser erlosch auch das Erzbisthum selbst, und Böhmen burg in Sachsen, war der Erste, der zu dieser hohen Wür: blieb 141 Jahre lang ohne einen rechtmäßigen Oberhirten. de mit Einwilligung des Regensburger Bischofs Wolfgang, Und somit ist es nicht zu verwundern, wenn in Böhmen mit Genehmigung des Papstes Benedict des VI., und des ungereimte Religionsparteyen entstanden, die es in den Ub■ römischen Königs Otto des II. im Jahre 973 eingeweiht, grund gestürzt hatten. Ferdinand der I. gründete das und Bischof von Böhmen und Mähren geworden ist. Seine Prager Erzbisthum im Jahre 1562 von neuem, wobey Residenz von Holz gebaut, war in der kleineren Stadt zum Siß der Erzbischöfe das Haus der Herrn von Gr¡sbek Prag (nun Kleinseite) in der Nähe, wo gegenwärtig das auf dem Hradschin eingeräumt worden. Ein Theil der Brand, Haus zu den drey goldenen Glocken genannt, steht. Im stätte der alten erzbischöflichen Residenz ward im Jahre 1570 Jahre 1301, am Sonntage Populus Sion, gelangte zu der für die Kleinseitner Fleischhauer bestimmt, um daselbst ihre bischöflichen Würde Johann von Dračzicz. Gleich beym An- Fleischbänke zu errichten, wurde aber nicht ausgeführt. Dem

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