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jenigen, welche mit der Leitung aller seiner Zweige beauf Eben diefer ungarische Künstler Heferte in dem ra tragt find, mit Eeruhigung sich sagen zu können, daß es Bande des Tudom. Gyüjtemény 1819, von der Mahlerey nie stille gestanden, sondern nach seinen Kräften gewirket und deren Werthe; wie auch in dem 10. Hefte, 1821, über habe, und fortgeschritten sen, daß sie aber zugleich nie den den Unterschied zwischen Mahlerey und Plastik sehr gut ge. Standpunct aus den Augen verloren, in welchen es durch schriebene Auffäße.

die von einer Majestät unfern allergnädigs Durch diese wünscht er nicht sowohl eine gründlichere ften Herrn und Kaiser bestätigte Stiftungsurkunde Kenntniß in der Beurtheilung der schönen Künste unter denun gestellt wurde, und sich streng an die Vorschriften gehalten garn zu verbreiten, als für diejenigen jungen Leute, welche in haben, ohne welche kein planmäßiges Wirken, keine Orde sich selbst Neigung zu den bildenden Künsten fühlen, Unweisung. nung, kein Gedeihen seyn könnte. zu geben, auf welche Art sie nach Wien- da im ganzen Gebiethe des ungarischen Reichs noch keine Akademie der bil denden Künste existire in die gedachte Akademie kommen können, in wie ferne sie sich dazu vorzubereiten haben, was fie dort alles gut eingerichtet finden werden.

Die Curatoren des Joanneums:
Ignaz Graf von Attems.
Gotthard, Abt zu Adment.
Johann von Kalchberg.

Correspondenz Nachrichten.

B. P. erscheint hier mit einer schönen Gluth für seine Kunst, es beseelt ihn ein geläuteter lobenswerther Patrios tismus, daß doch auch seine Nation in der Ausübung der

Pesth. Übersicht der zweyten Jahreshälfte der ungas schönen Künste nicht zurück bleiben möge. Wie wohl es felrischen Zeitschrift: Tudományos Gyüjtemény von ten ist, einen Mahler zugleich als guten Stylisten anzutref

1822. Peth, bey Trattner.
(Beschluß).

11. Einige Bemerkungen von dem ungarischen
Könige Zápolya János, geschrieben von Velen
csey János.

fen, weil die Meisten nur ior Augenmaaß ausbilden und ihre Geschicklichkeit mehr in Führung des Pinsels als der Feder erscheint, so findet man hier in B. P. zugleich einen Mann, der seine Nationalsprache, obwohl sie bisher zu solchen Abhandlungen wenig angewendet war, recht passend zum Ausdruck feiner Kunstterminologie anschmiegen kann.

Alles dasjenige was in dieser historischen Abhandlung von gleichzeitigen und spätern Geschichtschreibern für und wis V.. Die f&wellende Suelle im Biharer.Com i der Zápolna angeführt zusammengestellt ist, hier der Reihe nach zu betrachten, liegt außer dem Kreise dieser Anzeigen..

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tat, von Vásárhelyi János.

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Diese merkwürdige Quelle befindet sich auf dem Boden Baskóer Herrschaft nächst einem wallachischen Dorfe, Kalugyer heißt. Die Wallachen nennen die Quelle periphrastisch ungye szuenfle ápa.

Velenczey János gibt sich nicht im Mindesten die gelehrs der te Miene eines Geschichtschreibers, will aber von solchen das alle Quellen recht fleißig durchgesucht wissen, und erklärt es Eräftig, daß die Benußung derselben ja immer geschichtliche Wahrheit herbeyführe, denn ein Nachbether ein schmeiche lerischer Verdreher könne sich keine Achtung erwerben. III. Von den unmöglichen Wurzeln: Radices impossibiles, imaginariae. Von Györy Sándor, In.

genieur.

Das Waffer versiegt und erscheint in einer großen Quantis tät hier binnen 24 Stunden einige Maht. Als Vásárhelyi János, seiner Erzählung nach, zu der Quelle sich führen ließ und dort ankam, fand er in dem Becken kein Waffer, nach 7 Viertel Stunden hörte er aber ein großes Getöse Diese Har geschriebene mathematische Untersuchung läßt zwischen den Klippen und das Wasser sprudelte mächtig hervon dem geschickten in seinem Fach sehr belesenen jungen Györy vor, so daß es in anderthalb Minuten anderthalb Schuh Sándor manche nügliche mathematische Werke im Ungari. hoch angewachsen war. Nach drittehalb Minuten verz flegte aber die Quelle wieder, doch schoß sie nach 16 Mischen, erwarten. IV. Lehrmethode der Akademie der bildenden nuten eben so wie vorhin heraus. Das Wasser ist sehr rein, Fünfte in Wien, und Anleitung auf welchem We, kalt, gut zum trinken. Die wallachischen Führer behauptes. ge man sich zu einem guten bildenden Künstler ten, daß die Quelle auch medicinische Kraft habe, nachdem vorbereiten könne. viele ihre Wunden und Fußschmerzen, auch Kräge dort sich

Von B. P. (wahrscheinlich ist dieser B. P. Balkay geheilt hätten. Da Vásárhelyi János nur aus Curiosität Pál der geschickte ungarische Mahler), der jegt in Erlau sie besichtigte, äußert er seinen Wunsch, daß die Quede lebt, und sich in Wien. gebildet hat. wohl auch chemisch untersucht werden möge..

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V. Kurze Bebensbeschreibung des Thales, von zum Superintendenten der reformirten Gemeinden jenseits Szentgyörgyi Gellért. der Theiß mit großer Stimmenmehrheit erwählt worden sey7 Dieser Biograph denkt sich seine Constructionen im Kopf so wie Kolmár Jósef ein eifriger philosophischer Schriftstels lateinisch aus, und schreibt ungarisch. Und das ist wohl nicht ler an die Stelle des verstorbenen gefehrten Katona Mihály richtig. zum Tractus Senior der Reformirten in Komorner - Co- ̧ mitat befördert.

B. fit

ratur.

I. Inländifche.

Recensionen.

Praecipuum atque fundamentalem in Neutonia.

Unterhaltungs- Literatur.

114. Adelchi, Tragedia di Alessandro Manzoni, Milano 1825.

a motuum planetarum theoria errorem pluribus Herr Manzoni, ein Edelmann von Mayland, und Verfasser demonstrat argumentis Georgius Juranits, Pesthini, des beliebten Trauerfpiels, Conte di Carmagnola, beschenkt Typis Joannis Thomae Trattner 1818.

Der sich nennende Recensent Sebestyén Gábor überzeugt seine Leser recht gut, daß Juranits die Newto: nianische Lehre wohl nicht umstürzen würde.

II Ausländische Literatur.

das Publicum eben mit einer neuen dramatischen Production
die Adelchi betitelt ist. Der Dichter ist ohne Zwetfel der erste
Tragiker Italiens neuerer Zeit. Seine Erzeugnisse haben eine
große Sensation bey seinen Landsleuten erregt, um so mehr,
als man ihn für den Kämpen der romantischen Schule,
der Tragödien ansteht, die in ganz Europa Beyfall findet,
Frankreich ausgenommen, wo man nur verstohlen die Le.
fer oder Zuschauer um eine Täuschung von Beit- und Orts-
Einheit bringen kann, weil ein gewisser Boileau den
Die
Aristoteles - nicht recht verstanden hat!
Tragödie: «Adelchi” entwirft ein erhabenes und rührendes Ge.

1) Urtheil einiger ausländischer Journale über das Tudományos Gyüjtemény. - Es wird dasjenige, was im Hesperus XXVIII. Band, III. Heft 1821, Nr. 13 — 15 Beylage Nr. 9-14, Hesperiden Nr. 3, Handbibliothek mahlde von dem Fall der longobardischen Dynastie unter Des Nr. 4, über das Tudományos Gyüjtemény erschienen ist, mitgetheilt.

hatte ich einige Zeit vorher, ehe das Reich ihres Vaters fant,

siderius, dem lesten König der Lombarden, den Earl der Große 774 überwand, und von dem leßten Dulden und dem 2) Anzeige der Recension der ungarischen Geschichte Tode Ermengarda's, der Tochter Desidertus, und des von Earl des Prof. Nagy in den Göttingischen Anzeigen. Das histo- dem Großen verschmahten Weibes. Diese tief gekränkte Fürstian rische Werk führt den Titel: Historia pragmatica Regni nach Brescia zurück gezogen, wo sie in Einsamkeit und Betrüb. Hungariae, proposita in usum Auditorum a Panlo nig eine kurze Zeit lebte, und dann in das Grab sank, als Opfer Nagy, in Regia scientiarum Academia, M. Vara- eines Gatten und Helden, den sie anbethete. diensi Historiae Universalis et Pragmaticae R. Hung. Prof. P. C. Tom. II.

C. Literarischer Anzeiger und vermischte Nachrichten.

a) Der Selbsterklärung des Pap Jósef ist eine kraftige Nore beygesezt, daß die Professoren des Preßburger evan gelischen Gymnasiums die Cultur der ungarischen Sprache doch fleißiger betreiben sollen.

Die Tragödie hat ihren Nahmen von Adelchi, Desiderius Sohne, einem kühnen und patriotischen Kämpfer, der bey der Bertheidigung von Verona tödtlich verwundet wird, und in Ge genwart des gefangenen Vaters und Carls des Großen seinen Geist aufgibt.

Der Hauptvorwurf, welcher diesem Trauerspiele gemacht werden kann, ist die Einförmigkeit der Geschichte, der Mangel an Verwicklung, die Gewißheit, in welcher wir in Bezug des Schicksals der Hauptpersonen sind. Wir sehen vom Anfange an, daß diese unglücklich, und ihr Thun ohne allen Erfolg ist;

b) Das Beyspiel in der Errichtung eines magnarischen Bedauern ist daher ohne jede Beymischung von Hoffnung. Theaters des löblichen Stuhlweißenburger - Comitats aufges die vorherrschende Wirkung, welche das Trauerspiel auf uns stellt, daß auch in Pesth ein stehendes ungarisches Theater macht. Die Composition ist aber voll von edlen und erhabenen errichtet werden moge. Dieser Artikel ist von Prepeliczay Ideen, and reich an echt poetischen Stellen. Ferner ist zu ta. Samuel, der auch in dieser Angelegenheit schon öfters mit deln, daß der Dichter oft zu rhetorisch beredt ist, und Umschrei bungen, fein und zierlich ausgearbeitete Perioden dann erkling Ehrn aufgetreten ist. gen läßt, wo die halbstumme Sprache der Leidenschaft gehört

c) Anzeige, daß der gelebrte Profeffor Szlemenics werden soll. Dieser Fehler, der in einer nicht zweckmäßig an Pål (der eben jeßt das ungarisce Privat - Recht in ungaris gewendeten Liebe zum schönen Style, und in der Furcht, pros scher Svrabe berausgibt), zum Beysißer der Gerichtstafel faisch zu seyn (denn es gehört viel Muth dazu, es zu wagen, natürlich zu seyn), seinen Grund hat, bringt etwas Gezwunge. vom Preßburger - Comitat ernannt, und der gelehrte Pro- nes, und eine gewisse alte in die leidenschaftlichten Scenen, fensor Budai Esaias, als ein von seinen historisten und lie ein Umstand, den die Bewunderer der französischen Tragodie terar- geschichtlichen Werken rühmlichst bekannter Mann, loben, der aber den Freunden der Natur, Syakspeare's und

Schillers unnatürlich und dramatisch erscheint. Ungeachtet die baue Schwedens kennen zu lernen. Er bereiste hierauf ser Fehler wagen wir zu behaupten, daß Udelchi zu den besten Deutschland, Frankreich und die nordamerikan is dramatischen Erzeugnissen gehört, die in den leßten Jahren im schen Staaten, lestere in Aufträgen seiner Regierung für südlichen Europa erschienen sind. Die Kraft der Gedanken, die Staatszwecke. Nach seiner Rückkehr besuchte er gegen das Ende Tiefe und Janigkeit des Gefühls, die erhabene würdige Spra des Jahres 1784 auch England. Diese Reisen weckten in ihm che, und die Einfachheit der Composition sind schöne und seltes den Vorjah zur Vervollkommnung der schwedischen Geos ne Zierden eines dramatischen Werkes neuerer Zeit. Der Dich. graphie und Statistik, welche ihm in Vergleich anderer Länder ter hat die Fesseln der Einheit der Zeit und des Ortes muthig noch weit zurück schien, thätig zu seyn. Die auf seine Kosten gebrochen. Die Dauer der Begebenheiten umfaßt in seiner Tras veranstalteten Beobachtungen und Untersuchungen seßen ihn bald gödie drey Jahre, und die Scene spielt im Anfange zu Susa, in den Stand eine verbesserte Karte von Westborhni è n am Fuße der Alpen, dann zu Brescia und endlich in Verona. und Lappland herauszugeben. Dieß war der Anfang jenes Unter den gelungensten Stellen dieses Trauerspieles nennen großen, geographischen Unternehmens, welchem er fünfzehnjähs wir die im zweyten Akte, wo Mantino, der Carl dem Großen rige Anstrengungen und einen großen Theil seines Vermögens feine Dienste anblethet, seine Armee durch einen Bergpaß zu führen, eine sehr beredte und mahlerische Beschreibung seiner geopfert hatte. Da nach Herausgabe der ersten 16 Blätter seine einsamen Wanderung durch die wilden und furchterlichen den Geldmittel erschöpft waren; so mußte er leider! die weitere der Alpenhöhen gibt. Ferner, zwischen dem dritten und Fortfehung einer Gesellschaft überlassen, behielt aber die Obers ten Acte der glänzende Chor, der die Schrecken des Krieges leitung und brachte so glücklich den großen Atlas von Sch w e, mahlt. Eine Scene im vierten Akte, in dem Kloster St. Sal. den zu Stande, ein bleibendes Deukmahl seiner Liebe zur vator, wo die verschmähte Ermengarda hørt, daß Carl der Gro. Wissenschaft und zum Vaterlande. Bey den hierzu von ihm unBe eine andere Prinzessinn geehligt hat, ist erhaben pathetisch ternommenen Vorarbeiten und Untersuchungen lernte er die und ergreifend ausgeführt, und beweist, wie herrlich sich Man. Armuth der Bewohner des nördlichen Schwedens kennen, zon's Geist aufschwingen kann, wenn er es wagt, natürlich und sogleich war sein Ent)œluß gefaßt, ihnen durch Benüßung und einfach zu seyn. Der Eisenerze, wovon in jenen Gegenden großer Überfluß ist,

Ein französischer Literator, Herr Faurial, gibt nächstens neue Subsistenzmittel zu verschaffen. Drey Hochöfen wurden in eine Übersetzung der zwey Trauerspiele Manzoni's, der Graf Bothnien erbaut, Straßen angelegt, die Wasserverbindunvon Carmagnola und Adelchi's, denen er eine Abhandlung über gen erleichtert, Colonisten angesiedelt und Land urbar gemacht. das Verhaltniß der classischen und romantischen Schule auhan. Alles auf Baron Hermelins Kosten. Uber man unterstüßte gen wird. Die Zeit, darüber in Frankreich zu forechen, ist gut ihn nicht. Zufällige Hindernisse hemmten die weitere Ausfüh gewählt, und Herrn Faurials Talente versprechen wenigstens rung. Der Menschenfreund hatte abermahls sein ganzes Vereine nicht einseitige Ansicht von dem Gegenstande.

Miscellen.

Dr. Adrian.

mögen geopfert. Er mußte seine Güter Andern abtreten. Sein einziger Lohn war eine Medaille, welche der Adelsstand ihm zu Ehren prägen ließ, mit folgender Aufschrift: Hermelin von feinen Mitbürgern und Freunden dargebracht, weil er uns unser Vaterland besser kennen lehrs

Das vierte Säkularfest der Erfindung der Buchdrucker, te und eine Wüsteney bevölkerte. Die Akademie der kunft zu Harlem, ist nun, nach Antrag des Berichtes der dazu Wissenschaften zu Stockholm nahm ihn 1771 zu ihrem Mitniedergesetzten Commission, von der königl. niederländischen gliede auf. Mit seinem Kopf und Beutel unterstüßte er aufs Regierung auf den 10. July anberaumt. Van der Palm wird bereitwilligste alle ihre Unternehmungen. Die Oberleitung der es mit einer Rede eröffnen. An demselben Tage wird im Stadts schwedischen Bergwerke legte er 1815 nach vier und fünfzigPark ein Denkstein mit einer zu Ehren Lorenz Costers lau. jähriger Dienstleistung nieder. Man ließ ihm nicht nur seinen tenden Inschrift geseht werden. Die ersten Anfänge der Kunst, ganzen Gehalt, sondern die Stände bewilligten ihm noch eine in Holztafeln eingegrabene Lettern, und das darnach gedruckte Zulage von 1000 Thlrn. Weit ärmer verließ er seinen Posten als Buch: Des spiegel van onze zalighey (Spiegel unferer Seligkeit) er ihn angetreten; aber mit dem Bewußtseyn viel Gutes auf werden noch in einem silbernen Kästchen aufbewahrt. Es befin. det sich unter der Aufsicht mehrerer Rathsherrn, deren jeder ei. nen verschiedenen Schlüssel zu dem Gemach hat, in welchem es steht. (Rev. encycl. Avril 1823).

demselben gestiftet zu haben. Den 4. May 1820 raubte ihn der Tod dem Vaterlande, den Wissenschaften und seinen Freunden. Die meisten seiner Auffäße findet man in den Abhandlungen der schwedischen Akademie. Besonders daraus abgedruckt wurs den: 1) Über das Schmelzen der Kupfererze. 2) Über die Be.. nuzung der in Schweden brechenden Steinarten. 3) Über die Samuel Gustav Baron von Hermelin war einer der Hülfsquellen für mehrere Provinzen Schwedens. 4) Tabel. verdientesten Männer Schwedens und einer der größten len über die Beförderung der Industrie Bothniens. 5) Vers Menschenfreunde, geboren 1744 zu Stockholm, wo sein Bas such einer mineralogischen Beschreibung Lapplands und ter die hohe Würde eines Reichsraths bekleidete. Er widmete Westbothniens. 6) Mineralogische Karten über Süd. sich dem Bergbau, und suchte zuerst die vornehmsten, Grubens Schweden. (Bulletin des Sciences).

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr.

Verleger: Franz Härter. Gedruckt bey Franz Ludwig

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( 93 und 94 ) ◄◄

Zahl der Sclaven in Deutschland zugenommen haben, als das morsche Gebäude römischer Herrshaft auf den Schultern

Die immerwährenden Fehden der deutschen Stämme un entmannter Weichlinge ruhte, und endlich ganz zusammene ter einander, ihre Kriege gegen die Römer verschafften jenen stürzte? Als diese reiche Quelle der Sclaverey versiegt war, eine große Menge Gefangener. Wohl mochten diese oft ger öffnete sich eine andere in den Vertilgungskriegen, welche blutet haben im Kreise heiliger Eichen, oder durch Mangel die Deutschen unter einander führten. So vernichteten die an Lebensmitteln eine gewöhnliche Folge der deutschen Franken unter Chlodwig durch die Schlacht bey Tolbiacum Verheerungszüge aufgerieben worden seyn: aber die Be. A. D. 491 das Reich der Allemannen, entwaffneten die trachtung des Nußens dienender Personen, über deren Kräfs ganze Bevölkerung, und verdammten sie zur Sclaverey. te, Gut und Leben man nach Willkühr verfügen durfte, Die Sachsen, nachdem sie gegen die Chaucer, die Boruce die erfahren in Gewerben manche Annehmlichkeit des Le- tuarier, ja selbst gegen die Franken unter Chlotar an der bens zu bereiten verstanden, und die Deutschen des verhaß- Weser siegreich fochten, wurden endlich von Carl dem Groten Ackerbaues überheben konnten, führte gar bald die Sclas ßen nach einem dreyßigjährigen Kampfe unterjocht, und ein veren durch Kriegsgefangenschaft bey den Germanen ein. großer Theil des sächsischen Volkes zuerst im Jahre 794/ Schon Livius erzählt, daß die Cimbern und Teutonen, als dann 804 in Maffe nach Belgien und Frankreich abgeführt. He Roms Heere aufrieben, eine große Anzahl römischer Endlich vermehrten die Kriege gegen die Ungarn und Slas Krieger in die Sclaverey fchleppten. „Wie viele Männer von ven in Deutschland die Anzahl der zu Sachen, herabgewürs glänzender Geburt, welche durch Kriegsdienste die senatoris digter Menschen. Daß Kinder der Sclaven wieder Sclaven fche Würde zu erlangen hofften, wurden in der varrischen waren, ergibt sich aus der Natur der Sache, aber auch Niederlage vom Glücke darnieder getreten, der eine zum freye Deutsche konnten entweder willkührlich, oder aus Stras Hirten, der andere zum Hauswächter von den Deutschen fe Sclaven werden; so verordnen die allemannischen Ge. gemacht?" Elagt Seneca in seinem sieben und zwanzigs sege, daß ein Sonntagsschänder, beym wiederhohlten Besten Briefe. Vierzig Jahre später erlöste Pomponius, der tretungsfalle zur ewigen Sclaverey verdammt werden foll, Besieger der Katten, römische Krieger, die in jener be und die Capitularien Carls des Kahlen vom Jahre 864 be rühmten Schlacht gefochten hatten, aus deutscher Sclaves fehlen, einen Menschen, der sich zur Zeit der Hungersnoth rey. Auch Tacitus bestätigt das Bestehen der Sclaveren verkaufte, für Geld wieder frey zu lassen. Demnach wurde bey den Germanen, indem er erzählt, daß sie sich dersels man auf vier Arten Sclave, durch Kriegsgefangenschaft, ben nicht wie die Römer zur Verrichtung häuslicher Dien. durch die Geburt, freywillig und aus Strafe. fte bedienten, sondern jedem feinen Grund und seine Hütte Chlodwig, der Überwinder der Allemannen, verschenk einräumten. 3war hielten Kaiser wie Marc Aurel, Seves te diese theils an die Kirche, theils an seine Franken, theils rus, Aurelian, Probus, die Deutschen in Zaum, aber wenn behielt er sie für seine Domainen; daher entstanden in Be selbst unter der Doppelregierung des staatsklugen Diocletian ziehung auf die Personen, welche Sclaven besaßen, drey mit dem tapfern Mariminian die Sachsen unausgefeßt die Arten derfelben: Königliche oder Fiskales; Sclaven der Kirgallischen und brittischen Küsten plünderten, nordische See: che, auch Gottesleute, Altarleute, Klosterleute genannt. räuber Sicilien und Afrika verheerten; wie muß nicht die und Privatsclaven, die zuweilen unter der Benennung des

Adionen vorkommen. In Bezug auf die Verrichtungen der gen nur den Verlust des Herrn, nicht das Leben oder Leir Sclaven, gab es Casales, welche der Scholle anklebten, den des Sclaven. Erst die Capitularien der späteren fråns und Ministeriales, auch Gasindes geheißen, die zu häus- kischen Könige mildern dieses srreckliche Recht, aber so mit lichen Diensten gebraucht wurden. Überdieß erhielten die Einschränkung, daß der Mörder nur dann straffällig war, Sclaven von der Gegend, aus der sie kamen, oft nach der wenn der Sclave unter seinen Händen starb, wenn er aber Art ihrer Erwerbung verschiedene Nahmen, als: Albaner, die Mißhandlungen drey Tage überlebte, frey blieb. Selbst welche Sachsen gewesen zu seyn scheinen, die, bevor Carl Ludwig der Fromme verordnete nur, wer seinen Sclaven der Große sie ihrem Lande entriß, an der Elbe wohnten; ohne Wissen des Richters tödtete, solle excommunicirt, testamentarische Sclaven; Poenalsclaven u. a. in. und mit zweyjähriger Pönitenz belegt werden. Durfte man

Ein eigenes Unterscheidungszeichen trugen die Sclaven die Armen ungestraft tödten, wer schüßte sie vor Mißbey den alten Deutschen kaum, außer man wollte gelten handlungen? Da alle Gefeße der deutschen Völker jede Art Lassen, daß die Germanen, welche nach Tacitus lange Haas von Veräußerung der Sclaven gestatteten, wer hinderte, re für die Zierde des Mannes hielten, dieses Schmuckes daß Kinder von ihren Ültern, Gatte von Gatten getrennt ihre Sclaven beraubten, wenigstens, wie der genannte Rö wurden? Ja selbst die Keuschheit des Ehebettes der Scla. mer andeutet, die Sueven. Was die Franken betrifft, so ven war wenigstens für die Brautnacht nicht gesichert. befahl ihnen Chlodwig, sich die Haare wachsen zu lassen, Die Sclaven wurden nach Tacitus von den alten Deut. sie aber den besiegten Galliern zum Zeichen der Sclaveren schen zum Uckerbau verwendet; sie bekamen Grund, Haus, wegzuschneiden. Auch die burgundischen Geseze verbiethen Lebensmittel und nothdürftige Kleidung, die Ernte aber einem flüchtigen Sclaven die Haare zu ordnen, damit er gebührte dem Herrn. Erst später benüßten die Deutschen, sich nicht etwa für einen Freyen ausgebe. Überhaupt galt nach dem Beyspiele der Römer, ihre Sclaven zu häuslichen es für schimpflich, die Haare zu verlieren, denn die longo- Diensten und die allemannischen sowohl als fränkischen Gebardischen Geseze verordnen, dem Mithelfer eines Ver- sege erwähnen derselben als Waffenschmiede, Stallknechte, schwornen die Nase aufzuschlißen und die Haare abzuschee: Jäger, Schuhmacher, Kleidermågde 2c. Was ein Sclave ren, und die Franken beraubten jene merovingischen Prin zu leisten vermochte, leistete er ursprünglich nicht sich, son. zen, denen sie die Hoffnung zur Thronfolge benehmen woll- dern seinem Herrn, der zu Nichts verpflichtet war, als für ten, ihrer langen Haare. Auch dann noch, als sich Scla- desselben Unterhalt zu sorgen. Kriegsdienste jedoch wurden. ven und Freye ohne Unterschied die Haare wachsen ließen, von den Sclaven nie gefordert, nur Freye wurden deren war der Verlust derselben eine schändende, knechtische Stra würdig geachtet, nur sie hatten das Recht, Waffen zu fe. Die Gefeße der Longobarden bestrafen ein und dasselbe tragen.

Verbrechen bey den Freyen mit Geld, bey den Sclaven Auch die übrigen Handlungen der Sclaven waren auf mit dem Verlust der Haare, und Ludwig der Fromme seßte mannigfaltige Weise beschränkt und erschwert. Heirathen fest, jenem Sclaven, der einen Wald anzündet, solle sein durfte ein Sclave nur die Hausgenossinn seines Herrn. Hätte Herr peitschen und ihm die Haare abschneiden lassen. — er sich erkühnt, ohne Wissen oder Willen des Herrn sich mit Einer eigentlichen Sclaventracht jedoch, wie sie bey den einer Fremden, Freyen oder Sclavinn zu verbinden, mußStolzen Römern gefeßlich eingeführt war, erwähnen die te er nach dem salischen Geseße, 120 Pfennige zahlen oder deutschen Geseze an keiner einzigen Stelle. 120 Streiche dulden. Der Eigenthümer der Magd konnte Wenn die deutschen Völker die Sclaven auch nicht mit nach den westgothischen Gefeßen sie und ihre Frucht vindicis der ausgesuchten Grausamkeit behandelt haben mochten, wie ren. Jener Vertrag, wodurch zwey Herren ihren Sclaven die Römer, so lebten doch diese Unglücklichen rücksichtlich ih wechselseitige Heirathen gestatteten, hieß der Zoub, wels rer Person, ihrer Kräfte, ihrer Handlungen und ihres Eis cher zuweilen unter der Bedingung des Wechsels d. i. daß genthums in der drückendsten Abhängigkeit von ihren Herren. sich der eine Herr den ältesten Sohn, der andere die älteste

Der Sclave war volles Eigenthum seines Gebiethers, Tochter zueignen konnte, oft aber auch unter dem Zugedieser konnte ihn tödten, verschenken, vertauschen, verkaus ständniß, daß die Magd sammt ihrer Frucht in die Gewalt fen und verpfänden, wie es ihm beliebte. Wenn die alles des fremden Herrn kommen solle, abgeschlossen wurde. mannischen, fränkischen, longobardischen und burgundischen Hätte sich ein Sclave erdreußtet, eine Freye zu heirathen, Geseze von Lödrung oder Verwundung eines Sclaven spre: wurden nach den burgundischen Gefeßen beyde getödtet, chen, meinen sie immer den eines Andern, und berücksichti- nach denen der Longobarden aber, hatten tie Ältern die

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