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ftänden beygefchrieben und aufbewahrt. Die Geldbeyträge jedes nem gewapneten Streitroß mitten in die Feinde, und fieß Sammlers müssen längstens im Monathe Jänner eingeschickt rechts und links nieder. Aber im Rückweg wird er in ihrer feyn, um im Jahresbericht bey, der allgemeinen Sigung ange. Mitte getödtet, und es entbrennt der heftigste Kampf; auf bep zeigt werden zu können,

den Seiten werden viel tödtlich verwundet oder niedergestreckt. Endlich, wie es Gott gefiel, geschah es, der Herr von Reyder. Bey den jährlichen Berichten, die der Geschäftsleiter des Museums bey der allgemeinen Versammlung abzulegen hat, die mit ihm waren, getödtet, einige gefangen, die übrigen zur ward mit einem großen Theile seines Heeres und der Brüder, wird ebenfalls eine gedrängte Übersicht alles Eingesendeten vor Flucht gewandt. Nach dem Siege wollten die Natangier ihren gelegt; und derjenigen, die sich besonders ausgezeichnet haben, Göttern ein Opfer bringen, und warfen das Loos über die geehrenvolle Erwähnung geschehen. fangenen Deutschen. Zwey Mahl traf es einen edeln und reichen Eine neue Quelle wissenschaftlicher Ausbildung soll aus Bürger von Magdeburg (Megdenburg im Orig.) Nahmens Hirßdem Museum entspringen; was in dasselbe niedergelegt wird, hals, der in seiner Angst den preußischen Anführer Heinrich Monte sol als ein Capital betrachtet werden, dessen Zinsen auch noch (Herkusmonte) an alle Wohlthaten erinnerte, welche er dem's künftigen Generationen nugbringend werden sollen. Nicht zu selben in Magdeburg erwiesen, und anflehte, ihn aus dieser Schau und eitlem Prunk: zu zweckmäßiger Benüßung wird ge- Noth zu erretten. Von Mitleid gerührt, befreyte ihn dieser von fammelt. Der Böhme soll hier sein Vaterland in allen seinen dem zweymahligen Loose. Aber da das Loos zum dritten Mahl Theilen, wie es war, und ist, kennen lernen, es sollen ihm geworfen, wieder auf ihn fiel, wollte Hirhhals selbst nicht losMittel gebothen werden zu seiner Ausbildung, welcher er in gesprochen seyn, sondern both sich selbst in gutem Bekenntniß Zukunft sein besseres Fortkommen zu danken haben wird. Die Gott als ein Opfer dar, und auf sein Pferd gebunden, wird Hauptumrisse sind vorgezeichnet; ein Kernt vorhanden, um er verbrannt. Herkusmonte und die Übrigen sollen nachher durch den sich Großes reihen kann. Wie es sich nun ausbilden werde, einen Eid versichert haben, daß, da befagter Hirthals auf seihängt von der Theilnahme der Nation ab. R. nem Rosse verbrannt, den Geist aufgab, eine weiße Taube aus seinem Munde aufgeflogen sey."

Miscellen.

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So weit der fromme Erzähler. Der Gebrauch dieses Verz brennens war folgender. Das Opfer ward in seiner gewöhnlichen Rüstung auf sein an vier Pfähle festgemachtes Streitroß gebunden, Holz um ihn her gehäuft, daß man Roß und Reiter nicht mehr sah, alsdann das Holz angezündet. So erging es auch einem gewissen Gerhard Rudeľu. a. Jaroschin fagt:

Drier Mane Wapen an
Sh ym ju mahle thaten
und uff ein Roßi yn saten
Gebunden an vier Pfäle
Nach ihres Sitten Wele
Und trugen Holzes dran

So viel daß sie noch Roß noch Mann
Gesehen darin kunden

Und darnach in zunden
In dem Holz ein Feuer

Ch. Braun.

Daß schon die Celtogallen und Germanen, gefangene Feinde manchmahl den Göttern geopfert, und über diese Opfer das Loos geworfen haben, ist aus so manchem Classiker Roms wohl bekannt. Ein ähnlicher Gebrauch durchs Loos sich die Todtenøpfer zu erlesen, war bey den alten heidnischen Preußen. In dem Kriege mit dem deutschen Orden, war die Erbitterung`gegen diese den Nationalcharakter der Ein. wohner oft mit Hohn niedertretenden Fremdlinge so groß, daß Sie das an sich gutmüthige, und wie Adam von Bremen sagt, in Vielem lobwürdige Volk, oft zur größten Grausamkeit verleitete. Ein Beyspiel, das recht schicksalsvol erscheint, ers zählt der Ordenspriester, Peter von Dusburg (in f. Chronicon Prussiae, herausgegeben von Hartknoch III. Part. cap. 86): Im Jahre 1261 kamen mehrere deutsche Herren, als von Reys der u. a., den deutschen Orden, der in Noth war, zu Hülfe, fielen in Natangien ein, raubten, mordeten, und kehrten dann mit den übrigen Kreusbrüdern an den Ort zurück, wo jest Brandenburg, und steckten dort ein Lager ab. Ein Theil blieb hier, die andern fielen abermahls in Natangien ein, um zu plündern. Die Natangler, welche sich nun diesen überlegen fühls ten, griffen fle bey Poearwiz an. Muthig vertheidigen sich Brüder wie Ankömmlinge; besonders stürzt sich Stenkel von Bentheim, der aus Priesters Mund in einer Predigt vernoms Colebrooke hat so eben eine merkwürdige Schrift über men hatte, die Seelen der gegen die Preußen Gefallenen, den neuesten Zustand des Vorgebirges der guten Hoffnung (State Stiegen ohne Fegefeuer gerades Wegs in den Himmel, mit fei. of the Cape of good Hope in 1822) herausgegeben.

Chappuy hat eine Beschreibung der Kathedral. Kirchen Frankreichs geliefert, die aus 36 Lieferungen bestehet, jede von fünf Kupfern; ein sehr fchäßbares Geschenk für die Freunde der gothischen Baukunst.

Redacteur: Joseph Freyherr von Horma yr. Verleger: Franz Härter. Gedruckt Sey Franz Ludwig.

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Der

Besondere Beylage.

Die drengestaltete Hekate und ihre Rolle in den Mysterien.

(Nach einem Standbilde im Baron Bruckenthal'schen Musäum zu Hermannstadt in Siebenbürgen.)

er Dualism an und für sich wäre gar nicht denkbar, das Monde) 3) nur was sie von der Sonne, vom Himmel empfangen, Bestehen zweyer sich entgegenwirkenden Principien schlechter- wieder. Sie ist der wahre sogenannte Ort der Götter 4). Ihrem dings unerklärbar, wenn nicht ein gegenseitiges Verhältniß als Geben ging das Empfangen voraus, und wo das Positive mit hoher Vermittler aufträte, um so die einzig mögliche Dreyheit dem Negativen sich berührte, da wurde ein neuer untergeordnes zu bilden. Gäbe es keine höhere Identität, keinen Vereinigungss ter Geber, oder eine neue Empfängerin ins Leben gerufen, wähe punct des Positiven und Negativen, des Gebers und Empfän» rend das Obere, vermittelnde Seyn, welches beyden gleich gers, so gäbe es überhaupt gar nichts. An gegenseitigen Kampf nahestehend gedacht, die entgegengesetten Eigenschaften in sich der Grundkräfte wäre gar nicht zu denken, da solche Fehde schon vereinigen mußte, und daher als androgynisches Wesen, als ein ein Verhältniß vorausseht. Und dieses, von Ewigkeit her beste, in sich selbst geschlossencs Ganzes, erschien. Dieß ist der Urs hende Verhältniß eben, dachten sich die Alten als Ordner der fprung sowohl hermafroditischer, wie auch der gänzlich geschlecht= Dinge, als Beleber, als Schöpfer, als Götter 1). losen Wesen, wie solche von Einigen gedacht wurden. Aber von den

Was im gemeinen Leben als absoluter Contrast erscheint, Kabirischen, Himmel und Erde vorstellenden Bildsäulen des ist im Grunde nur der Antitypos seines Gegensaßes, zu wels großen Gottes auf dem thrakischen Sames war die eine männe chem es im bleibenden Verhältnisse steht: so in den empirischen lichen, die andere dagegen weiblichen Geschlechtes 5). Die em Kreisen; so auch in den moralischen Sfären. pfangende Erde wurde gleichsam selbst nur zum Mitteldinge Alles ist bedingt; am bedingtesten unser Wissen: und wer zwischen dem Schöpfer und dem Geschaffenen. Aus ihr geht alles einen Tropfen erhascht, bewahre ihn, um darin wie in einem hervor, und tief in ihrem Schooße schlummert der Keim des Leconveren Spiegel, das Universum anzuschauen. Mehr fordern bens, bis er von höherer Macht geweckt als individueßes Seyn wollen, hieße nach einen Hohlspiegel jagen, wo das Bild ins hervortritt. Die höchste Gottheit lebt daher im Himmel, auf und Unendliche divergirend, sich im Dunstkreise verlieret. unter der Erde, und ist also dreyfach auch schon in dieser unters Daher seit Anbeginn des Denkens ein scheinbares System geordneten Beziehung. Es ist die als Mittelpunct alle Gegenfäße ́des Dualism's und von Ewigkeit her die Idee eines vermitteln. In sich vereinigende Erde, welche als Person gedacht, fast alle den Principe. Wären nicht Indien, und zuvörderst Hochasßten, weiblichen Gottheiten umfaßt. Es ist die Gottheit, zu welcher die Erzeuger und Pfleger dieser Ideen, so würde es jedes an. unter dem Bilde der aus einer Wolke von Umdeutungen sich ents dere Land gewesen seyn, denn überall kann der Mensch sich das hüllenden Luna, beym Apulejus gerufen wird: Göttliche, das Absolute nur menschlich, d. h. bedingt gestalten.

« Königin des Himmels, du seŋst nun die ernährende

Mit dem Urmenschen ging die Uridee von einer erhabensten Eeres in Eleusis, oder die Zeugerin aller Dinge, und des Mens Einheit hervor, die alle Widersprüche dieser Welt löset, die schengeschlechts, die himmlische Venus in Pafos; oder des Föbus, Macht hat im Himmel, auf und unter der Erde; die alles Schwester, die als geburtslindernde Völkererzieherin in Efejús schafft, erhält und umgestaltet. Und diese beglückendo Ahnung verehrt wird; oder die durch nächtliche Jammerstimmen furcht. des Monotheism's liegt durchgängig allen, selbst den geistkose. bare Proserpina, die in drey facher Gestalt den Unfall der ften Religionssystemen zum Grunde. Gespenster hemmt, und die Klüfte der Erde verschließt." Worauf denn die Göttinn in geheimnißvoller Erscheinung antwortet:

Überall gab es begeisterte Weise und Theofofen, die zur Anschauung gelangend®, diese Identität in der Dreyheit ahneten, und eben daher mußte eine und die nämliche Uridee durch alle «Hier bin ich, Mutter Natur, aller Stoffe Gebieterin, und verschiedenen ihr angethanen Schleyer und Gewänder durchbli- der Zeugung Ursprung, Oberste der Mächte, Königin der Maz cken 2), felbst da noch wo der Dualism vollkommen unbedingt nen, erste der himmlischen, der Götter und Göttinnen erschien.

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3) Fr. Creuzer's Symbolik ́und Mythologie der alten Völker, besons
ders der Griechen; zweyte Ausg. B. II, S. 8. ff.; IV, 15. ff.
4) Ebendafelbst IV. 9.

5) M. T. Varronis de Lingua Latina Lib. IV. und
Recherches historiques et critiques sur les mystères
du Paganisme par M. le Baron de Sainte-Croix, seconde
édition, revue et corrigée par M. le Baron Silvestre de Sacy,
à Paris 1817. II vol. in 8.T. I. p. 38. Uuf ähnliche Weise hielten
Einige auch das zwengestaltete Bild des Janus für nichts anderes,
ats für den mit der Diane vereinigten Upoll. S. Aur. Theodosia
Macrobii Saturnalia, L. I. Cap. 9.

einförmige Gestalt, ich, die den Himmel, das Meer, die schienen; doch auch folche gehörten ohne Zweifel nur den MyfteUnterwelt mit dem Wink ordnet; deren Einige Macht, in viels ́rien selbst'an, und Vorstellungen dieser Art werden wohl nicht facher Offenbarung, mit mannigfaltigen Gebräuchen und Namen übergegangen seyn auf Gefäße, die im gemeinen Leben ihre Ans gefeyert wird: mich nennen die Frogier Götter Mutter, die wendung fanden.

Attiker Minerva, die Kyprier Venus, die Kreter Diktynna Dias Ist einmal der geheimnißvolle Schleyer zerrissen, so eilt na, die Sikuler Stygische Proserpina, die Eleusinier Ceres, der Mensch das, Jahrhunderte hindurch gleichsam wie von mas Juno andere, Bellona andere, Hek a te diese, und jene Rham- gischem Zauber umhüllte, nun im Augenblicke zur allgemeinen nusta; die Ostäthiopen aber und Arier, und die Ägypter mit Kunde gelangen zu lassen. Das Heiligste wird zum Altäglichen, Weisheit des Alterthums und eigenen Anbetungen grüssen mich und wenn die Göttin Hekate vielleicht seit undenkbaren Zeiten wahrhaft als Königin Isis" 6). . schou als Drengestaltete verehrt, und für die Beschüßeein der

Und diese, als drengestaltet angerufene, sich aber als hohe Dreywege gehalten wurde 9); so mußte nun dieß Bild auch hier Einheit beurkundende Gottheit, war den Alten vorzugsweise die öffentlich, ausgestellt werden: und so kam es denn, daß die groHekate. ße Göttin Trivia, deren eigenthümlicher Name in frühesten Zeiten aus bloßer Ehrfurcht nicht einmal ausgesprochen werden durfte 10), zu einem trivialen Wesen herabsank.

Aber wird man sagen, bestimmt nicht Pausanias ausdrücke lich wann und von wem die erste dreyförmige Hekate gebildet worden sey?

So gemein sie jedoch in den lezten Römerzeiten gewesen Wohl ist dieses der Fall 7); doch wissen wir auch, daß die Al- seyn mag, so wenig bekannt war sie wieder im XVII., ja bis in ten in früherer Zeit aus Rücksicht für die Heiligkeit der Myste- die Mitte des XVIII. Jahrhunderts; so daß ihr dreygestaltetes rien so vieles verschweigen mußten, wozu besonders Herodot Bild auf Münzen noch von Svanheim 11) und von Se. und Pausanias selbst die redendsten Beweise liefern. Daher konn- guin 12) für die Vorstellung von drey Eumeniden oder Furien te es denn gekommen seyn, daß diese, ursprünglich nur in der gehalten wurde. Als Hekate hat solche, so viel uns bekannt ist, geheimen Lehre aufgefaßte und ausgesprochene Idee der Drey- zuerst Cause us vindicirt, bey Erklärung einer zur Zeit des heit in der Einheit nicht zum Gegenstande des öffentlichen Cul, Papstes Benedikts XIV. in das Museum des Capitols gekommes tus werden durfte, bis nach langer Zeit einst ein Künstler, gleichs nen dreygestalteten Statue 13). Ihm folgte P. D. Lippert in fam alle Bande frommer Scheu lösend, das Geheime zum Öffents lichen machte. So ein Artist dürfte denn auch der gegen 440 I. vor Chr. lebende Alkamenes, des Fidias Schüler und Miteiferer gewesen seyn. Etwas Ähnliches bieten uns die Mysterien des Mithras dar, welche erst in neuerer Zeit zum Gegenstande der bildenden Kunst, besonders der Skulptur geworden, während sie doch ausgemacht altpersischen Ursprungs find, und einer Lehre angehören, die jede bildliche Darstellung, als Entweihung der Gottheit, verabscheuete 8). Und man möchte geradezu behaupten, daß nur die neuere Zeit, nur die erlöschenden classischen : Jahrhunderte, die bildlichen Darstellungen der Mysterien ges stattete, wenn nicht die Vasengebilde das Gegentheil zu beweisen

6) Apuleji Metamorphoseon. Lib. XI. Die hier mitgetheilte, etwas abgekürzte übersehung ist aus I. H. Voß's Abhandlung entlehnt. Der Titel dieser Schrift ist folgender: Über die Hekate zur Erklärung der Zaubēridylle Theokrits; abgedruckt in den Nova acta Societatis latinae Jenensis (Leipzig 1806, 8), Vol. I Pag. 363-385 und namentlich S. 383.

7) Pausaniae Graeciae descrisptio Lib. II, cap. 30: Praeceteris vero dis in primis Hecaten colunt Aeginetae, cuius initia quotannis celebrant. Initiorum autorem Thracem Orpheum perhibent. Maceria templum ambitur. In eo ligneum signum factum a Myrone, cuius unicum os, ut corporis truncus unicus. Nam primus, uti ego existimo, Alcamenes Atheniensibus triplex fecit iunctis corporibus Hecates signum, quam Epipyrgidian Athenienses appellant, iuxta involucris Victoriae aedem positam etc.

8) S. Herodot I, 131. In Beziehung auf dieses Capitel vergt, auch Herrn v. Uwarow's Essai sur les mystères d'Eleusis troi sieme édit. Paris 1816, 8. p. 73, f.

9) Etwas Ähnliches kannten auch die westlichen heidaischen Slawen, denn diese sollen noch im I. 1093 ́ auf Scheidewegen Hütten gebauet has ben, worin sich die Seelen der Vorfahren und Freunde aufhielten und die Todes - Götter ihre Pracht und Herrlichkeit trieben. S. Wenz jeslai Hagecii von Libotschan, böhmische Chronik; deutsch von Joh. Sandel. Leipzig 1718. in Fol. S. 254. Gleich auf diese Nachricht, folgt eine andere, welche auch an die Mysterien der Uten erinnert, Alte flawische Geburtshelferinnen hielten nämlich die Kinder über ein Feuer, um ihnen hiedurch einen glücklichen Lebenslauf zu sichern. Wie ähnlich ist dieses nicht den Traditionen von der Ceres und von der Isis, welche sowohl in den eleusinischen, wie auch in den ägyptischen Mysterien gefeyert wurden. Ein näheres hierüber lieferte Dupuis in den Origine de tous les cultes ou religion universelle, (Paris III. vol. 4. L'au III.) T. II. Part, & pag. 2 ff. und mit ihm gleichlautend Sainte-Croix I, 146 ff. und 150 ff. Dieses heidnischen Brauches, die Kinder durch's Feuer zu reinigen, ers wähnt auch die heilige Schrift mit Unwillen. S. 3. B. im II (IV). B. d. Könige. XVI, 3 und XVII, 17.

10) Creuzer's Symbolik IV, 325. In Beziehung auf das Verschweiz gen des eigentlichen Namens der großen Gottheit Vergl. auch Paufanics VIII, 37 und Fr. Sylburg's Unmerkung zu dieser Stelle. Leipz. Ausg. vom J. 1696. in Fol. S. 679.

11) Les Cesars de l'Empereur Julien. Paris 1696. 4. S.54. in der Anmerkung;-der Amsterdamer Ausgabe vom Jahre 1728, in 4. S. 48.

12) Selecta numismata antiqua ex Museo Petri Seguini etc. ejusdem Observationibus illustrata, Lutetia Parisiorum 1684. 4. Pag. 179. ff.

13) Romanum Museum sive Thesaurus eruditae antiquitatis etc, opera et studio Michaelis Angeli Causei de la Chausse. T. I. Romae edit prima 1707; edit secunda 1746. in fol. sect. II. Tabb. 20, 21 et 22.

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feiner Dactyliothek (1767 in 4. 1, 224) bey Erklärung der Vor. Sprach- und Alterthums Forscher die Spur dieser Gottheit stellung auf einem weißen Amethyst der königl. fächsischen Samm- wieder zu finden glauben 18).

lung und endlich Eckhel, welcher gezeigt hat, daß auch CNTEIPA,

Hesiod ist der Erste, welcher Hekate, in seiner Theo.

--

die Legende auf der Münze von Apamea, nur auf eine Person gonie, und zwar als segenreiches Wesen mit folgenden Worten anwendbar sey, und zwar auf die, mit der Perfefone (auch erwähnt: K2PH COTEIPA, oder schlechtweg Eúrupai, e, sospita die Eretterin genannt) für identisch gehaltene Hekate 14). Da aber bey, de wiederum mit der Artemis in eins zusammen 'fallen, so führt im Orfischen Hymnos auch diese wiederum denselben Bey. namen 15).

Zu dem Borzüglichsten in neuerer Zeit über die Hekate gefagten, gehört das, was man in dem Werke des Barone Sain. te-Crop über die heidnischen Mysterien findet 16). Wichtiger aber noch ist eine, bloß der Hekate gewidmete Abhandlung von J. H. Voß, welche die merkwürdigsten Stellen der Classiker über diese Gottheit als Belege zu seinen Ansichten in der gelungensten deutschen übersehung mittheilt 17)."

- die Perses (Der Föbe) gepriesene Tochter Asteria, » „Führte zum großen Palast als taugliche Lagergenossin. „Und sie empfing vom Gatten die Hekate, welche vor allen »Zeus Kronion geehrt, und glänzende Gaben ihr darboth, »Schickssalsmacht auf der Erd' und dem endlos wildernden Meere; „Auch vom sternigen Himmel zugleich ward Ehrengeschenk ihr,

und hoch ist fie vor allen geehrt den unsterblichen Göttern. Denn auch jest, wann einer der erdebewohnenden Menschen „Nach dem Gefeß darbringet ein heiliges Opfer der Sühnung, „Ruft er die Hekate an: und große Verherrlichung folgt ihm „Leicht, woferne mit Huld sein Fleh'n anhörte die Göttinn ; »Reichthum schenkte sie auch, weil Macht und Vermögen ihr beywohnt 19).” Die dieser Gottheit zugeschriebenen Eigenschaften als Kö Es läßt sich viel und wenig sagen in dieser Beziehung. Das nigin der Nacht, als Beherrscherin des Geisterreichs, als Tods Viele wäre zum Theil nur Wiederhohlung des schon in den an. tengeleiterin, u. d. g. bewogen Sainte Croix (I, 187) eine äl. geführten Schriften Auseinandergesezten; das Wenige, welches tere und eine neuere Helate anzunehmen: die wohlwollende neu hinzugefügt werden dürfte, müßte sich theils auf neue Com- des Hestod, und die Schaudererregende Theokrits 20) und an. binationen der früheren Angaben, theils auch auf analoge Hy, derer neuerer Autoren 21). Doch die so verschiedenen dieser Gotts pothesen beschränken; und dieses lettere ist es, was wir heit angeeigneten Gewalten, scheinen noch keineswegs folche feinere Distinctionen nothwendig zu machen. Auch bekennet sich hier, versteht sich in Verbindung mit dem Ersten, zu uns Voß nicht zu dieser Ansicht. ternehmen wagen.

Wenn wir jedoch diese gefahrvolle Bahn betretend hin und wieder auf Ab-, oder gar auf Frr-wege gerathen follten; so bits ten wir den geneigten Forscher, welcher diese nämliche Bahn gehend uns übersehen möchte, sich für alle Schlingen zu hüten, denen der erste Wanderer, bey dem besten Willen, nicht immer auszuweichen vermag.

Im Homer kommt keine Hekate vor; es sind die bloßen männlichen Beynamen éxatos, éxáepyos und éxarngódos, der Weittreffende, Fernwirkende oder Fernhintreffende des achaifchen und lykischen Aushelfers, als Schuß-Gottes, in denen einige

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Als Tochter des Perses und der Asteria (welche man für Sonn' und Mond halten möchte) ist ihr jenkolchischer Ursprung unverkennbar. Auch sie muß, wie so viele andere Mondfrauen, aus dem mittleren Asien über den Kaukasus gekommen und längs den Nordgestaden des Pontus in Griechenland eingezogen

18) Über Exatn als Prädikat der Hekate S. auch J. U. Kaune's Mythologie der Griechen. Leipzig 1805, 8. Th. Į, S. 108. ff. und Ereuzer's Symbolik IV, 22.

19) Hesiod's Theogonie, aus dem Griechischen überfekt von Joh. Heine rich Voß. Wien 1817, 8. Vs. 402-413.

20) Thorkrits Idylle, die Zauberin. Vs. 10 ff., wo es nach der Uebers sehung von 3. H. Voß heißt:

„Ießo, beschwör' ich ihn (den untreuen Geliebten) in Beschwörungen! auf denn, Selene,

Hetate, Heil! Graunvolle! Sen uns bis zum Ende Gesellinn:
Kräftige hier den Zauber nicht weniger, als Perimede's,
Als der Kirke Gemisch, und als der blonden Medeia."
und weiter unten Vs. 32 ff.:

14) Numi veteres anecdeti ex museis Caesareo VindoboLeuchte mir schön; dir heb' ich, o Himmlische, leifen Gesang an! nensi, Florentino Magni Ducis Etruriae, Granelliano nunc Drunten der Hekate auch, die winselnde Hunde verscheuchet, Caesareo, Vitzaiano, Festeticsiano, Savorguano Veneto, Wann durch Grüfte der Todten und dunkeles Blut Sie einhergeht! alliisque, Collegit et animadversionibus illustravit Josephus Eckhel. Viennae in 4. Pars I, pag. 242. ff. et Tab. XIV, Fig. 5. 15) Orph. Hymui I. vers. ult. Einige überseher schalten hier die Juno ein, deren aber im Texte keine Erwähnung geschieht. 16) Die erste Ausgabe dieser Schrift erschien zu Paris 1784. in einem Octav-Bande unter dem Titel: Mémoires pour servir à l'histoire de la Religion secrète des anciens peuples, ou Recherches historiques sur les mystères du Paganisme. Wir werden uns hier fortwährend auf die zweyte vom Herrn Baron Silvestre de Sacy besorgte Ausgabe berufen, deren Titel oben schon in der 5' 179. Anmerkung angegeben ist. Eben hier f. besonders I, 167 17) Den Titel dieser Schrift S. oben in der 6. Anmerkung.

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„Zieh, umrollender Kreisel, den Mann mir zurück in die Wohnung!
Jeht mit der Kleye gedampft! Dir Artemis, weicht in dem Hades
Selbst diamantene Kraft, und was noch sonst unverrückt starrt.
Theftylis, horch, in der Stadt heult Hundegeheul! o die Göttinn

Tritt in den Dreyweg ein! auf, auf, mit dem Erze geläutet 2c. 20.”
21) So Z. B. Singt Ovid im XIV. B. feiner Metarmorphosen IV.
404 ff. (Tab. VIII):

«Et Noctem, Noctisque Deos, Ereboque, Chaoque
«Convocat; et longis Hecaten ululatibus orat;"

feyn. Ursprünglich wohl nur als mystische, zuleßt aber auch als für das Alter der furchtbaren Eigenschaften unserer Hekate in den Volksglauben übergegangenen Gottheit 22). Ihr Gemahl zu zeigen, die hier Gemalin des Acefes, ja Mutter der Erz= Aentes heißt selbst ein Sohn des Helios; dieser aber ist, wie zauberin Kirke und der kräuterkundigen Beratherin Medeia aus Plutarch hervorgeht, am Indus und Ganges zu Hause ges genannt wird. wesen 23).

Wäre nur die neuere Hekate drengestaltet gedacht und geIn Taurien ist es die Ifigenia, — der jungfräuliche Dämon, bildet worden; so müßte auch da schon das Beginnen dieser Oreiloche 24), auf dem thrakischen Samos fällt sie in eins zu neuen Gottheit mit Alkamenes in die Mitte des V. Jahrhuns sammen mit dèr, doch auch wiederum als besonderes Individuum derts (gegen 440 J.) vor Ehr: oder noch höher hinauf gefeßt verehrten Persefone oder Proserpina, die, wie schon Fr. Wilford werden. Verbindet man aber hiermit noch die Sage des Pau. bemerkt, der indischen schlängenumgebenen Prasarparni dem Na- sanias (II, 3), laut welcher die Meder ihren Namen von der men, wie ihren Wesen nach nicht ungleich war 25). In Boeotien Medeia erhalten haben sollen, was lange vor Herodot (beynahe hatte sie ihre großen Verehrer, und wie konnte dieß anders einem Zeitgenossen des Alkamenes) der Fall gewefen seyn muß, seyn, da auch hier eine Stadt Kabeira, und bey Theben wie denn dieser älteste Geschichtschreiber äußert nur beyläufig (VII, in Anthedon Haine der Kabirischen Demeter und der Proserpi, 62), daß die Meder einst Arier geheißen, so sieht man, da na (Anuntpos Kaßupias xai Képns) vorkommen 26). Nach doch die Mutter älter seyn muß als die Tochter, wie alt Dios Eleusis muß sie zugleich mit den Mysterien von Thrakien aus dor's schreckliche Hekate gewesen seyn dürfte, und somit wäre verseht worden seyn. Denn daß die geheimen Lehren der Athe- denn auch die Distinction zwischen einer alten und einer neuen nienser mit denen zu Samothrake gleichen Ursprungs waren, Hekate nicht anwendbar.

erhellt schon aus Herodots unzweydeutigen Worten 27). Arkas Ferner meint Sainte-Croix (1, 187.), wie schon gesagt, dien, das Gebirgland, wo der ältere Cultus sich so lange er. daß das Dreygebilde nur der neueren Hekate angehöre, weil hielt, kannte sie als Despoina oder auch bloß unter dem Namen Pausanias (II, 30) die auf der Insel Aegina vorzüglich verehrder großen Gottheit 28). Dieß wäre ungefähr der Weg, te Gottheit dieses Namens noch mit einem Haupte abgebildet welchen die Verehrung der Hekate auf altclassischem Boden ge- fand. Nach Andern soll die erße hekatische Säule dreyeckig ges nommen. Obgleich nun Sainte-Croix eine doppelte Hekate wesen seyn, um an Dreywegen die Richtung zu bezeichnen. Dann (alte und neue) annimmt, so scheint er doch in Beziehung auf erst lehnte man an jede Seite derselben mit dem Rücken eine den Text des Hesiod mit sich selbst im Widerspruche zu seyn; Figur an, und so soll, nach Hirts Meinung 30) die dreyfach denn er hält(1, 185) die ältere Hekate für eine Tochter Jupi▪ gestaltete Hekate des Alkamenes gewesen seyn; eine Ansicht, ters und der Ceres (des Himmels und der Erde), und diese ist welche wohl den Abbildungen im Montfaucon ihr Entstehen ihm (1,198) die wohlwollende Gottheit Hesiod's. Der genannte verdanken mag 31). In der Folge, sagt Hirt, ließ man die Säule Dichter erklärt jedoch seine Hekate namentlich für die Tochter in der Mitte weg und schloß die drey Figuren auf der Rück. des Perses und der Asteria, ein Ursprung, den Diodor auch der feite unmittelbar au einander. Dreyhäuptig aber auf Scheides infernalen, oder der von Sainte Croix sogenannten jüngeren wegen stand diese Gottheit da, um, wie gesagt, nach Ovid's Hekate zuschreibt 29). Aber eben diese Stelle im Diodor, scheint Erklärung 32) mit dreyfachem Anblick drey auslaufende Wege zu bezeichnen.

22) Dieser Meinung ist auch Heyne (zum Hesiod), wo er glaubt, daß Hekate in die Theogenie wohl aus den orfischen Mysterien gekommen sey. Vergl. Kanne's Mythologie S. 109.

1815, 8. . 151.

So wenig sich auch der Ungrund folcher Voraussetzungen darthun läßt, so scheinen dieselben doch mit der Nachricht des Pausanias von der Aeginischen Hekate nicht in Einklang zu 23) Plutarch de flum. cap. 4 et 25. (Ed. Reiske X, 721 et 804 feyn. Wir müssen daher bey der Meinung stehen bleiben, daß P. F. Kanngießer's Grundriß der Alterthums - Wissenschaft. Halle die Hekate ursprünglich als Dreyheit gedacht, doch (wenigstens 24) Uusführlicher hierüber in meinen Nordgeftaden des Pontus. Wien 1822, 8. . 60, oder der Wiener Jahrb. d. Lit. XX, 316. Pausanias nennt fie III, 16, die Skythische Diana Orthia ('Opdía) unter welchem Namen sie auch beym Nicolaus Damascenus (Fragm. p. 156. und die Suppl. p. 81. ed. Orelli) vorkommt. 6. Creuzer's Symbolik II, 128.

öffentlich) nur als Einheit abgebildet werden durfte, so lange es dem Künstler nicht gestattet war, den Sinn der Mysterien willkürlich auf die Materie zu übertragen. Nicht zufrieden damit, der Hes Fate eine dreyfache Gestalt gegeben zu haben, mußten ihre Wachs. figuren, die bey Evocationen gebraucht wurden, auch noch dreyfarbig, weiß, schwarz und roth seyn, und Fackel, Peit

25) Asiatic Researches etc. Vol. V, wo es S. 298. von der Axio- sche und Schwert halten 33).
kersa heißt: This is obviously derived from the Sanscrit
Prasarparni, or she who is surrounded by large Snakes
and dragons, Und hieraus in den Ergänzungsblättern zur allgem.
(Hallischen) Liter. Ztg. 1816, N. 53, S. 421. — Silvestre de Sacy in
einer Unmerkung zu Sainte Croir I, 387.

26) Pausanias IX, 22 und 25; Voss. 367.

27) Nach ihm (II, 51) sollen beyde von den Pelasgern herrühren. 28) Dupius, origine de tous les cultes T. II, Part. 2, p. 22. et 99; Pausanias. VIII, 37.

29) Diodori Siculi bibliotheca, IV. §. 45. Creuzer's Symbolik IV, 18 ff.

30) Bilderbuch für Mythologie, Archäologie und Kunst, Herausgege
ben von A. Hirt. Berlin, 1805, 4. Heft 1. S. 40.
31) Montfaucon L'antiquité expiquée et representée en figu-
res T. I. pl. XC. pg. 152 ff,

32) Ovidii Nasonis Fastorum I.

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141,

«Ora vides Hecates in tres vergentia partes

«Servet ut in ternas compita secta vias."

33) Diefe magischen Cerimonien fanden statt, wenn ein untreuer Gez liebter wieder gewonnen oder gerächt werden sollte, bey Giftmis schungen. u. d. g. Sainte Croix I, 193.

(Die Fortschung folgt.)

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