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Correspondenz Nachrichten aus Gráß.

stigender Vorläufer gewesen, er verschaffte ihm den Posten hatte für dieß Erzeugniß seiner Muße eine solche Vorliebe, eines Kapellmeisters des Ordens. Wie die Franzosen Besiß daß er seine Freunde, die ihm den Schmerz über sein hervon der Insel nahmen, wurde auch seine Stelle erledigt; eindrohendes Scheiden nicht verhehlten, mit den Worten er ging darauf mit dem General Valbois als Secretär nach tröstete: ich lasse euch meine Wunderlampe. Frankreich, und ließ sich in Paris nieder, wo er auch bis Kurz vor seinem Tode schien die Krankheit (ein Tun zu seinem Tode blieb. genübel) sich zu bessern, er selbst glaubte nicht daran; er Gluck's und Gretry's Werke waren sein Studium selbst sagte indeß seine Sterbstunde voraus, und athmete und seine Bewunderung. Man sah in der französischen, ruhig seinen legten Seufzer in den Armen seiner Frau und von ihm componirten Operette, Michel Ange, daß dieß seines Freundes, Evarist Dumoulin, aus, am 23. Märg Studium ihm Früchte getragen. Der Verfasser des Sing. 1818. fpiels, Derieu, veranlaßte den jungen Tonseher, noch mehrere Singspiele von ihm zu componiren. Auch für Etienne sette er die Musik zu deffen Terten. In weniger Algemeine Freude erregte in jedem Vaterlandsfreunde, daß dem als fünfzehn Jahren hat er folgende Operetten componirt: alten und ehrwürdigen S. Blasienmünster zu Admont, nach Michel Ange, l'Impromptu de campagne, le Ton- dem Tode des bisherigen Administrators, Abund Kuntschak, neller, le Barbier de Seville, les deux Avares, Ci- Abten zu Rain, die Wahl eines Nachfolgers aus seinem ei marosa, le Medécin ture, l'Intrigue aux Fenêtres, genen Mittel vergönnt wurde, die mit großer Stimmenmehrs les Rendes vous bourgeois, la ruse inutile, un Jour heit, auf den allgemein geschäßten Lycäalprofeffor zu Grät, à Paris, le Prince de Catane, le Français à Venise, Benno Kreil fiel. - Fürwahr ist die Aufrechthaltung eines, durch widrige Zeitumstände gesunkenen Stiftes, ein Gegen le Magicien sans Magie, Cendrillon, Joconde, Lulstand der innigsten Theilnahme, wenn selbes dem Vaterlande li et Quinault, les deux Maris, Jeannet et Collin Männer schenkt und erhält, wie den vortrefflichen, kritischen u. f. w. Als der junge Isouard noch in Malta als Kas Forscher, Albert Muchar, durch so viele, höchst ausgezeichne pellmeister des Ordens, Kirchenmusik componirte, hatte ihn te Arbeiten in diesem Archive und in der steyermärkischen Zeits der Großmeister zu einem Zugehörigen (agregé) des Dr. schrift ruhmvoll bekannt, Pädagogen wie Ignaz Sommerdens ernannt, und ihm die Decoration zu tragen erlaubt. auer, Constantin Keller, Zacharias Haan, wie für Aus Achtung für seine Familie und für den geistlichen Orden, Physik, Mathematik, Chemie, der selbst von Humphry Da. vy hochgeehrte Dechant Gotthart Wisjack, Marimiz zu welchem er gehörte, glaubte er verpflichtet zu seyn, uns fian Winkler, Hartnid Dorfmann, für Theologie, ter einem andern, als seinem Familiennahmen, für das Sprach und Bibelstudien, Benno Kreil, Urban Ecker, Theater zu componiren, und so erlangte er unter dem Cajetan Hammer (Bruder des großen Orientalisten, Hofs Nahmen Nicolo, das Lob und die Bewunderung seiner rathes von Hammer), Justus Zedler, Emilian Milde, Zeitgenossen. Blasius Trenk, für Botanik ▸ Ulrich Speck moser, Außer seinen musikalischen Talenten besaß Nicolo Ignaz Sommerauer, Norbert Huber. Ein eben so unterrichteter und beliebter, noch in der vollsten Blüthe seischöne Eigenschaften er war ein rechtlicher, geistvoller ner Mannskraft stehende Mann, der Gräßer Professor Ludwig Mann, der die gute Erziehung und den Unterricht, den er Crophius, wurde in seinem Stifte Rain zum Eisterziensers genossen, zu benüßen wußte. In der französischen und ita Abt erwählt. lienischen Literatur war er wohl bewandert, und kein Fremd- Man sah mit wahrem Vergnügen die Anerkennung des ling in der claffischen. Öfters befolgten die Dichter, mit Verdienstes in der Herausgabe der lithographirten Bildnisse der denen er arbeitete, seinen Rath, und befanden sich wohl ausgezeichnetsten Mitglieder der Ackerbaugesellschaft: des obge= dabey. In seinem Fach besaß er eine ausgebreitete Gelehrs dachten Prälaten von Rain, Abund Kuntschak, geb. 1753 zu Mürzzuschlag, † zu Gräß 5. Juny 1822, Hofcommissär der samkeit; um Händel's Partituren recht würdigen zu kön Grundsteuerregulirung, Präsidenten Stellvertreter der Agrinen, erlernte er englisch. Gluck war ihm der Gott der culturgesellschaft, des großen Pomologen, Anton Albert Musik, Gretry Muster und Freund. Sein Streben war Freyherrn von Moskon, geb. 1782, † 16. Jänner 1822 des mit dem dieses Tonfegers eins, die Musik möglichst genau Advokaten Nep. Ne uhold, juridischen und ökonomischen der Dichtung anzupassen, und tief in ihren Sinn einzus dringen, um die Musik damit zu identifiren.

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Schriftstellers und Erfinders im Gebiethe der landwirthschaftlichen Technik, geboren auf dem Schlosse Kalsdorf 8. Aug. 1756, † zu Gräß 17. Juny 1822. Der verdienstvolle Carl Sch muß Sein Schwanengesang, die Wunderlampe, ist hat den IV. Theil seines steyermärkischen Lexicons erst nach seinem Tode mit vielem Pomp und großem Beys - Si-3. herausgegeben, mit der äußerst schäßbaren Zu. fall auf dem großen Operntheater aufgeführt worden. Er gabe einer möglichst vollständigen vaterländischen Bibliothek

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oder eines Verzeichnissee der gedruckten und handschriftlichen zelnen Privatmannes, eben so kühnen, als edlen Unternehmen Quellen dieses vielseitigen und äußerst mühevollen Werkes. und der Supplementband, wird dann gewiß jeden gerechten Nicht geringern Benfall verdient auch die bengegebene oro. Wunsch befriedigen.

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graphisch hydrographische Karte der Steyermark, Der Jahresbericht des Joanneume ist im April über des Verfassers Ankündigung folgendes fagt: Die Militär. erschienen, ein sprechender Zeuge, für die Gemeinnüßigkeit und Mappirungen haben uns in wenigen Jahren um vieles weiter für das unverdrossene Fortschreiten dieses schönen Institutes. Blie. gebracht. Die Generalstabs-Karten von Österreich und Salf be noch irgend ein Wunsch übrig, so wäre es, daß die Druckfeh burg, von Bayern, Würtemberg, lassen wenig mehr zu wünschen ler nicht so zahlreich, die Zusammenstellung vollständiger, die tech. übrig, da sie wahre Bilder der Physiognomik unserer Erde nischen Ausdrücke sorgfältiger, der Styl gleichartiger und weniger sind. reich an bloßen Gemeinpläßen seyn möchte. Von der Land= Das Herzogthum Steyermark entbehrt noch immer diese wirthschaftsgesellschaft und ihrem eifrigen Wirken, nächstens ein Wohlthat, und wird sie so lange entbehren, bis nach vollende. Mehreres. Unter die sichtbarsten Wirkungen ihrer vielseitigen ter Catastral - Landesvermessung, welche bereits bey 70 Quadrat, Thätigkeit gehört zuvörderst die Aufnahme der Obstbaummeilen des Landes vermessen, der Generalstab in diese neue zucht, über 100 durch die Gesellschaft bereits gegründete Obsts Vermessung das Terrain eingetragen haben wird. Ich glaube, baumschulen und über 400,000 Obstbäume in so kurzer Zeit, daß dieses kaum vor fünfzehn Jahren wird möglich seyn können. sind erfreuliche Thatsachen. Auch der Eifer für die Bienens Dann aber wird die Provinz eine Karte erhalten, die an Schöns zucht und für die (z. B. in Böhmen so auffallend vorge heit und Genauigkeit in astronomischer und topographischer Hins schrittenen) Straßenverbesserungen fängt an sich sehr sicht selbst die Salzburger und Österreichischen so berühmten zu heben. Langsamer geht es mit der Waldordnung, Karten noch übertreffen wird. Dienstbothenordnung, Güterarrondirung und

Indessen mag dieses Kärtchen (die Unternehmung eines Pris Culturgefeßfammlung. vatmanns) das bisher mangelnde Bild eines orographischen und Ein Institut, in welchem, mit feltner Einheit, Alles würhydrographischen Ganzen, welches die Vischerische, Kindermanns dig ineinander greift, ist die Kadeten compagnie unter sche, Reilische, Weimarische und selbst die de Castroische Karte der Leitung deé Plaßobersten und Theresienritters, Baron Rei, gar nicht, oder wie die leßte, noch nicht so vollkommen berück- nisch, an Leib und Seele vortrefflich gedeihend, bey den Prüs sichtigte, fo darstellen, daß man den Zusammenhang der Ges fungen in den verschiedenen Zweigen rühmlich wetteifernd, in birge mit einem Blicke klar und deutlich überschauen könne. Mathematik, Terainzeichnung, Waffenlehre, Manövrirkunst, Der Verfasser og kein astronomisches Neß über die Karte, kaum weiß man, wo man den Vorzug geben soll? Hauptmann weil die bisherige Liesganiggische Projection abweichend befun: Baron Geramb hat um diese schöne Pflanzschule ein edles den wurde, und die neuere durch den E. k. österreichischen Gene. Verdienst. Eine ausgezeichnete Bibliothek ist bereits beysammen. ralstab unternommenen Dreyeck. Nekvermessung nicht ins Pu, Körperliche Übungen wechseln sehr zweckmäßig mit den Studien, blicum gekommen ist. Diejenigen Puncte, die ihm bekannt wur. und der leßte Kadeten, Ball war in der That, ein sehr gelun.. den, erlaubten ihm wohl einige Abänderung in der Stellung gener Versuch, die wackern jungen Leute auch der Welt anzu, des Ganzen; allein für die specielle Anwendung waren sie nicht nähern. hinreichend genug. Er mußte sich begnügen, seinen obgenann ten Hauptzweck, so weit es seine Kräfte erlaubten, aus. zuführen.

Es ist wohl an der Zeit, daß das Archiv, welches der ständischen Bilder - Gallerie in Gräß, dem biedern Director Stark und einigen Privatsammlungen die verdiente Gerechtigkeit leis Den vorzüglichen Nußen dieser Karte werden diejenigen stete, seine Wanderungen durch die Ateliers fortseße, zumahl der fühlen, welche Orientirung im Zuge und Zusammenhange der Wunsch vorzugsweiser Anwendung redender und bildender Kunst Gebirge beabsichtigen; und Geognosten, welche die ihnen nach auf nationale Gegenstände immer freudiger gedeiht. Wir sehen ihren Mineralbestandtheilen bekannten Gebirgszüge oder Füsse fort mit dem Scriptor des Joanneums, Herrn Kollmann, ̧. mit einer Farbe überziehen, die nach den Bestimmungen der Redacteur des Gräßer Aufmerksamen neuesten Geognosten, auf den Vorschlag Goethes, den Bestand- Kollmann mahlte, als er nach Gräß kam, nur in Minia. theil ausdrückt, wodurch dann ein nüßliches geognostisches Bild tur und Pastel, ging aber vor Kurzem auch zur Öhlmablerey über. Anfangs waren Porträte, Mythologie, die Gegenstände Der Verf. hat an die Stelle der Nahmen, welche mir mein oro- seiner Kunstübungen, mit der Öhlmahlerey, religiöse und spå. graphisches und hydrographisches Bild, auch wenn sie noch so ter, Gegenstände aus der Vaterlandsgeschichte. klein gestochen worden wären, entstellt haben würden, Buchstas Aus den Lehteren bemerken Wir: ben und Ziffer gefeht, die ersteren bezeichnen seine in dem his 1) Die Tochter, des auf König Ottokars Befehl zu Prag storisch - topographischen Lexicon von Steyermark ausführlich be, hingerichteten Seyfrids von Mährenberg, bringt die Leiche ihres handelten Gebirgszüge, die leßteren alle Städte, Märkte und Vaters nach Mährenberg in das Kloster der Dominikanerinnen, vorzüglicheren Straßenzüge des Landes. wo der Sarg unter kirchlichem Gepränge und Umgebung der

entstehen kann.

Die hülfreiche Mitwirkung aller wahren Vaterlandëfreunde weinenden Nonnen in die Gruft versenkt wird. wird dem Verfasser gewiß nicht entstehen, bey einem, in so 2) Prinzessinn Sophie in Admont, welche an der Hand Eurzer Zeitfrist zu Stande gebrachten, für die Kräfte eines ein ihrer Freundinn der Äbtissinn vor die Klosterpforte tritt, und den

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ungarischen Abgesandten den Heirathsantrag ihres Königs zu meinen verhältnißmäßig weder durch Ehre, noch durch Vortheil rückweiset, um im Kloster ihre Tage zu verleben. Ermunterung finden; Gleditsch aber aus Liebe zur Kunst und 3) Die Einweihung des Eisterzienser, Stiftes Rein durch zum vorliegenden Originale die bemerkten Hindernisse nicht beden Erzbischof Conrad von Salzburg im Beyfeyn der Witwe rücksichtigte. Die übrigen Arbeiten unseres Künstlers sind, des Stifters der Markgräfinn Sophie, des jungen Ottokars, und zwar dessen erste: Porträt nach Edelink, als Studium, der beyden Prinzessinnen Elisabeth und Margaretha, des ganzen auch selbst verlegt; dann später die Platte an den Kunsthänd, Hofstaates, der benachbarten Ritterschaft und der Geistlichkeit ler Maisch verkauft. - 3 weyte: Madonna, nach Saffofer. des Stiftes. Szene vor dem Hochaltar in Rein. rato; Original in des Herrn Grafen Fries Gallerie. Drits te: Die heil. Agnes, nach Guercino. Sr. kaiserl. Hoheit dem Erzherzoge Unton c. gewidmet; Original bey Adam J. Braun, k. k. Gemählde. Schäßmeister und Mitgliede der hiesigen E. P. Kunst. Akademie (wohnhaft in der Rauhensteingasse Nr. 937). Der vierten Arbeit wurde oben erwähnt. Fünftens lieferte Gleditsch, nach einem Gemählde des Undreas del Sarto (in des Grafen Lambergs Gallerie, nun ein Eigenthum der f. E. Kunst. Akademie), die Mutter Gottes, mit einem Buche in der linken und dem Jesus - Kinde in der rechten Hand. Dies

4) Maria von Bayern, Gemahlinn Erzherzogs Earl, läßt die Floriani Kirche bey Straßgang außer Gräß erbauen.

5) Die nähmliche Herzoginn Maria, im Begriffe mit ihren beyden Kindern ihren Gemahl den Herzog Carl zu verlassen, von dem sie irrig fürchtet, daß er zum Abfalle von der Väter Glauben verleitet seyn möchte. Szene im Burghofe zu Gräß. 6) Rudolph von Habsburg auf dem Schlachtfelde vor der Leiche Königs Ottokar.

7) Wilhelm Graf von Eilli wirbt um die Tochter eines ses Blatt, 17 Zoll hoch und 11 30 breit, ist ebenfalls Sr. Bauers aus dem Dorfe Tüchern bey Cilli.

8) Ottokar König von Böhmen zeigt der Tochter des Sey. fried von Mährenberg vom Söller seines Palastes die Hinrich, tung ihres Vaters, bey welchem Anblicke sie ohnmächtig zu.

sammen sinkt.

-

kaiserl. Hoheit dem Erzherzoge Anton 2c. gewidmet; und wur, de im Conversation's Blatte 1821 Nr. 3 vortheilhaft bespro= chen. Sechstens erschien im laufenden Jahre: Die heili ge Familie, nach einem Raphaelschen Gemählde (in der gräfl. Lambergischen Gallerie); das dritte, dem hohen Beschüßer der Künste, Erzherzoge Anton, Höchstwelcher diesen Künstler als `9) Rudolph von Habsburg, mit dem Priester. Penstonär unterstüßet, von demselben gewidmete Blatt; rühm. 10) Die Hinweqführung Pius VII. aus dem Vatikan durch lich erwähnet in der Wiener Zeitschrift für Kunst „Literatur, General Miolis (1809). Theater und Mode. Jänner 1823, Nr. 3. Zu dem bekanne 11) Bernard II. Abt von Vorau wird, im Begriffe die ten. Ha a s'fchen Werke: «k. k. Bilder, Gallerie im Belvedere Kostbarkeiten aus dem Archive des Stiftes mit kühner Verach, zu Wien, nach Sigmunds von Perger Zeichnungen," wortung der Gefahr zu retten, vom Flammentode übereilt. Man fand an unsere geschicktesten Künstler arbeiten, ist von der Hand ihn nach gelöschter Feuersbrunst kniend mit zum Gebethe, ges des Gleditsch: Philemon und Baucis, nach J. Jordaens. falteten Händen. Das Nächste, was Kunstfreunde von diesem Kupferstecher zu erwarten haben, ist: Die Taufe Christi, von Guido Reni, Original in der E. F. Gallerie im Belvedere.

Miscellen.

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Fr. H. Böch.

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Wanderung in die Ateliers hiesiger Künstler.. Gleditsch Paul (auf der Wieden Nr. 55, nächst der Carls - Kirs che, Alleegasse), wurde am 27. November 1793 zu Wien geboren, wo fein Vater Inhaber einer Mousselin Druckerey war. Ex besuchte früh die Akademie, wo er sich dem Zeichnen und unW. Marsden gibt eine Beschreibung älterer and neuerer ter Herrn Professor Fridrich Leybold der Kupferstechers orientalischer Münzen seiner Sammlung (Numismata orientalia kunst widmete. Seine Leistungen blieben nicht unbelohnt; denn illustrata) mit vielen Kupfern heraus.

im Jahre 1819 erhielt er den ersten großen Preis, bestea

hend in einer goldenen Medaille mit des Kaisers Brustbild,

24 Ducaten schwer. Der Gegenstand der Preisarbeit war: Ein Arzt, Kitchnier, hat eine Sammlung von englischen Madonna mit dem schlafenden Jesus - Kinde, Nationalgesängen und ihren Melodien, 136 S. in Folio, her. von Guido Reni. Ihrer Majestät der Kaiserinn Königinn ausgegeben. Die meisten gehen indessen nicht viel über ein Jahrs Carolina Augusta zc. gewidmet; des Künstlers viertes hundert zurück. Die Engländer haben wenig von dem, was großes, von ihm selbst verlegtes Blatt, welche Unter man englische Nationalmusik nennen kann, und dieß wenige nehmung um so mehr eine Aufmunterung und Belohnung ver- stammt nicht aus entfernten Zeiten. Das berühmte God save diente, als große Darstellungen deutscher Kupferstecher von the King ist nicht älter als etwa 75 Jahre. Rule Britannia. kam Tage zu Tage feltener werden, weil ihre Arbeiten im U¤ges 1742 in Umlauf.

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Verleger: Franz Härter.

Gedruckt Sey Franz Ludwig

Im

Besondere Beylage.

Die drengestaltete Hekate und ihre Rolle in den Mysterien.

(Nach einem Standbilde im Baron Bruckenthal'schen Museum zu Hermannstadt in Siebenbürgen.)

(Fortfehung)

Om Ganzen genommen kommt jedoch auf Kunstwerken das Abbildungen gehört ins III. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Bild der dreyförmigen Hekate nur selten vor, und dieses viel. Es ist zugleich bemerkenswerth, daß alle diese Münzen kleins leicht schon aus dem Grunde, weil solch' ein, nothwendig steis asiatischen Städten angehören, und wie es scheint, vorzugsfer Gegenstand, der Einbildungskraft des Künstlers so wenig weise nach Frygien hinweisen, wo die Hekate als frygische Spielraum ließ, und seiner Natur nach in ästhetischer Hinsicht undankbar bleiben mußte.

Auf Münzen trifft man, wie gesagt, die drengestaltete He kate unsers Wissens nur sechs Mal an 34), und die älteste dieser

34) Diese Münzen find folgende:

1. Eine vom karischen Antiochien, AE. 2.- Die Hauptseite bietet das Haupt Filipps des Jüngeren († 249 nach Chr.) dar, mit

Kybele unter dem mystischen, und vielleicht auch älteren Na. men Brimo, oder Oppipo, wie Euripides sie nennt 35), verehrt wurde. Diese leßtere,die auch schon die dreygestaltete genannt wird, galt für die schwarzverhüllete Geisterkönigin, welche in finstree Nacht brausend und tobend mit den Seelen der Verstorbenen durch die Gräber schwärmt 36),

Schwarz verhüllt ist sie, wie auch die Demeter selbst der Umschrift: M. IOF. ÞIAINпOE KAIEAP. Auf der Kehr zu Figalia in Arkadien 37); und wenn sie bey Beschwörungen feite sieht man die drey an einandergefügten Gestalten, deren aus weißem, rothem, und schwarzem Wachs pussirt, da stand, jede einen modius (oder Kalathos) auf dem Haupte trägt. Die so erscheint sie auch in eben solchen Gewändern, ben verschiede erste davon, oder die zur Linken, hält in der einen Hand eine nen Schriftstellern: denn der Orfiker nennt sie im Hymnus Geißel, in der andern ein kleines Schwert oder Dolch (gladio. auch «Fürstinn des Himmels, der Erde und des Meers im Sa. lum); die mittlere hat in ieder Hand eine Fackel, die dritte endfrangewande 38)" und Eusebius beschreibt die dreggestaltete

3.

lich eine Schlange und einen Schlüssel. Jede derselben hat zu in weißer und goldschimmernder Kleidung, mit brengenden ihren Füßen einen Hund. Die Legende hier ist: ANTIOXE2N, Fackeln, auf dem Scheitel einen Korb (xadados) voll Früchte, 6. Seguin Selecta Numismata p. 179 und 180, dann etwas abgeändert in Werke: Imperatorum romanorum numismata ex aere mediae et minimae formae descripta et enarrata per Carolum Patinum. Amstelod. 1696. in Fol. p. 30g. und endlich nochmals in P. Burger's (Schwarz's ?) Dissertatio de Diis clavigeris.

2 und 3. Noch zwey Münzen mit dem Bilde der Hekate finden sich abe gebildet in Spanheim (les Césars de l'Empereur Julien. Paris 1696. 4. S. 54; der zweyten oder Amsterdamer Ausgabe vom J. 1728. 4. S. 48. Eine derselben führt die Umschrift : ATPBEITON (2yrba, laut Ptolemãos V, 5. in Pamfilien), die andere MACTAT PEITON (Mastaura in Lydien vergl. Echel III, 108). Die lyrbische Münze ist nach Spanheim aus der Zeit des Kaisers Gordian III. († 244 nach Chr. ). Vergl. auch Lippert's Dactyliothec. 1767. in 4; 1, 224 (S. 97.).

4. Vom Gordianus Pius kommt auch eine andere Münze vor mit dem Bilde der drengestalteten Hekate. Hier hält die vordere Figur in jeder Hand eine Schlange; die beyden Seitenfiguren aber halten vier Fackeln. Die Beschreibung welche im Mélange de diverses Médailles pour servir de Supplément aux recueils des médailles de Rois et de Villes qui ont été imprimés en 1762 et 1763. (par Pellerin) Paris 1765. 4. T. II. p. 195. geliefert wird, lautet hier fo: ASPENDUS in Pamphylia. AY. KAI. MA., AN. TOPAIANON, CE. Tête de Gordien couronnée de laurier, 1. — Rv. ACпENAION. Trois figures de femmes grouppées debout, ayant chacune un boisseau sur la tête, tiennent dans leurs mains des serpents et des torches allumées (Pl. XXXI. N. 2).

5. Als die fünfte diefer Münzen ist eine von Argos zu nennen, wele che Sestini so beschreibt: CABEINA. CEBACTH Hujus caput bene comptum,-Rv. APгEI2N. Hecate Tegemina, AE. Beylage zu Nro. 95.

S. Descrizione d'alcune medaglie Greche del Museo del Signore Carlo d'Ottavio Foutana di Trieste per Dome. nico Sestini, Firenze 1822; El. 4, S. 61 und Pl. II, N. 17. 6. Endlich cristirt noch eine ähnliche Münze von Apamea in Frygien AE. 3, welche Eckhel so beschreibt: AMAMEIA Caput muliebre turritum. -- Rv. COTEIPA. Heeate tergemina stans expansis quinque manibus attributa varia tenens AE. III.. Ex Museo Magn. Ducis Etruriae. S. deffen Numi veteres anecdoti. P. I. pag 242 ff, Tab. XIV. Fig. 5.

35) Die Brimo triformis kommt in Lykofron's Kassandra Vs. 1176
vor. S. auch des Meursii Commentarius in Lycophronis Cas-
sandram und Voß. S. 380; Creuzer's Symbolik II, 123 ff. Man findet
den Namen Brimo auch auf geschnittenen Steinen mit abraxasartigen
Inschriften. S. ¡. B. den Catalogue raisonné d'une collection
générale des pierres gravées etc. etc. moulées en Pâtes etc.
par J. Tassie avec le texte de R. C. Raspe. Londres 1791.
4; T. I. No. 579 et 580. Erklärungen dieses und anderer Namen
der Hekate f. im Sainte Croir I, 182 ff.

36) Apollonii Rhodii Argonauticon III, 862.- Voss. 373.-
In der Ilias wird (IX, 572) die wüthende grause Erinnys das
nacht durch wandelnde Scheusal genannt.
37) Pausanias VIII, 42. Est in Phigalia antrum Cereris cog-
nomento Nigrae etc. etc. Sainte-Croix II, 226. Diese hielt
hier in der einen Hand einen Delfin und in der andern eine Taube,
welches beydes auf das Verhältniß zu Neptun und auf den Verlust
der Perfefone (vielleicht aber auch auf alte Schule und Orakel), hin
deuten sollte.

38). Auch die Würgerinn oder Städteverwüßterinn Enyo, die Bellona,
der Römer, kommt beym Hesiod in Safranmantel vor, Theog. BE.
208.

e

mit ehernen Sandalen, mit Lorberzweigen und Mohn, welches den oder Schlingen der Furien, und als Geißel zugleich: Eine alles zum Sinnbilde des Mondes gehören solte 39). rächende Gottheit der Nacht 48). Zu dieser Erklärung passen

Unter allen auf uns gekommenen, die Hekate vorstellenden, denn auch die drey Farben des Gewandes der Hekate, roth, und bisher bekannt, gewordenen Bildwerken, ist das vorzüg: weiß und schwarz. Noch mehr; nimmt man an, daß diese lichste wohl jenes, welches ehemahls dem Hause Chigi gehörte, dreyfarbige Gestalt sich auf die gegenseitige Verbindung der nun aber sich im Museo Capitolino befindet, und von Mich. Sonne, des Monds und der Erde beziehe, so haben wir in der Ang. Causeus de la Chausse zuerst als Diana triformis alleinigen Hekate die Identification der eleusinischen Hauptpers edirt und erklärt 40), dann aber von Montfaucon und nach sonen, des Jakchos (Bakchos), der Kora und der Demeter 49). diesem auch von Paul Burger nochmahls herausgegeben wur- Daß es nicht gar zu gewagt sey, hier die erste dieser drey de 41). Die neueste Erklärung dieser Statue in Erz hat Hirt Gestalten für das Bild der Sonne zu halten, zeigt auch der geliefert 42). Von den drey aneinander gegossenen Figuren hält weiße Amethyst der königl. fächsischen Sammlung, wo Sonne die eine in der rechten Hand ein Schwert (oder einen Dolch), und Mond darauf vorkommen 50), und eine mythische Dars in der linken eine Schlange; ihr ftrahlenumgebenes Haupt ist stellung aus der Stosch'schen, jeßt dem königl. Kabinette zu mit einer frygischen Müze bedeckt. Die zweyte hält in jeder Berlin einverleibten Sammlung, wo die dreygestaltete Hekate Hand eine Fackel; über der Stirne hat sie einen zunehmenden zugleich mit einem Anubis abgebildet ist 51). Mond mit der Lotosblume. Die dritte Figur endlich, mit Lorbeerumkränztem Haupte, hält in der Rechten einen Schlüssel, in der Linken aber ein Bund Stricke.

Diese Hekate kommt denn auch mit vier Fackeln und zwey Schlangen vor, ja auch wohl nur mit zwey Wolfköpfen (?) und vier Armen, in denen sie zwey Fackeln und zwey Dolche Überhaupt scheinen diese drey Figuren nur die Trias der hält 52). Endlich kennt sie Orfeus der Argonaute auch als HekaSonne, des Mondes und der Erde anzudeuten, worauf sowohl te mit drey symbolischen Stierhäuptern. Wahrscheinlich als die Bekleidung oder der Schmuck der Häupter, als auch die Sonnen. Stier, als Mond - Stier, und als Stier das Bild übrigen Attribute hindeuten. Die erste ist wohl eine Mitra 43) mit der Erde; lehteres wie in den Mithrasmysterien 53). Auch der frygischen Müße und der Strahlenkrone, daher hier auch nannte sich die Hekate in einem Orakelspruche-selbst die Fars der Dolch und die Schlange, wie auf den Mithrasmonumen rengehörnte, dreyhäuptige Föbe 54). ten 44), die zweyte ist die Mondgöttinn, worauf sich der Neumond, die Lotosblume 45) und die beyden gehobenen Fackeln beziehen, die dritte endlich mit dem Schlüssel und den Stricken (der Geißel) ist die Erdgöttinn; ihr Attribut ist der Schlüssel der Erde 46), sie selbst ist Thürsteherinn und Bewahrerinn der Pforten des Schattenreichs 47) und die Stricke hat sie als Bans

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45) Sainte-Croix führt (II, 226) eine Münze der Helena, Gemahlinn der Kaisers Julian an, auf welcher die ISIS FARIA mit der Los tosblume und dem zunehmenden Monde abgebildet seyn soll. Diese Münze haben wir im Mionnet vergebens gesucht; wohl aber finden sich zwey folche abgebildet in Patin's Imperatorum romanorum numismata. Amst. 1696. Fol. S. 285.

46) Bergl. Paulus Burger (Chr. Gott. Schwarzii) dissertatio de diis clavigeris p. 26 ff. auch nennt sie der Orfiker im ersten Hymnus wie Voß überseht:

Farrenpflegerin, die des Weltalls Schlüffel beherrschet." S. Creuzer's Symbolik IV, 284.

47) In dieser Hinsicht entspricht ihr Janus, dessen Namen Macrobius

(Saturnal L. I. c. g.) mit den Worte janua, die Thüre, von einer gemeinschaftlichen Wurzel ableitet, indem er sagt: Apud nos Janum omnibus praeesse januis, nomen ostendit etc. Auch heißt Janus ein Sohn der Hekate s. Arnobii Afri adversus Gentes Libri septem. L. II. c. 29. p. 126. ed. Orell (ed. Lugd. Bat. 1651. 4. pag. 117.); Creuzer's Symbolik II, 904. Ebene daselbst kommt beym Macrobius auch ein griechischer Apollo Thyraios (Oupaïos) als Thürhüter vor.

48) Strick und Peitsche sind Synonyma, und kommen als solche auch in der heiligen Schrift vor. So findet man auch den ägyptischen Ofie ris mit der Peitsche in der Hand, womit er, als unterirdischer Jäs ger, die Schaaren der Todten zusammen treibt. Creuzer's Symbolik III. 340.

49) Einiges über das Beysammenbestehen dieser drey Gottheiten f.
in Creuzer's Symbolik IV. 495 in d. Anmerk.

50) . P. D. Lippert Dactyliothec I,224. (S.96.)
51) Hecate triformis, à trois têtes et six bras armée de deux
serpens et quatre flambeaux vis à vis d'Anubis soldat à
tête de chien, avec le fouet et un cercle, ou la croix ansée
consequemment la lune et le soleil. En bas en trois ligues
popßa popßa, ßpiμw poрßa niñoρ De, S. des in der 35 Uns
merkung: genannten Catalogue raisonné etc. N. 579. Das
IPIMO der hier folgenden 580 Nummer soll auch wohl nur BPIMO
heißen. Über das Verhältniß der Hekate zum Anubis spricht Plu-
tarch: De Iside et Osiride. Ed. Reiske VII, 453 und mit ihme
Sainte-Croix I, 181 ff., wo auch des Hermanubis Erwähnung ges
schieht.

52) S. des so eben genannten Catalogue etc. N. 2054, was jedoch wohl
nochmahls geprüft zu werden verdient.

53) Orph. Argon. Vs. 980. - Voss. 377.

54) Eusebius de praeparatione Evangelica Lib. IV, c. 12. in fine,Voss. 382,

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