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Besondere Beylage.

Die drengestaltete Hekate und ihre Rolle in den Mysterien.

(Nach einem Standbilde. im Baron Bruckenthal'schen Museum zu Hermannstadt in Siebenbürgen.)

(Fortfehung.)

Den Mithrasmonumenten nachspäbend, deren ich auf des ausdrücklich, von den eleysinischen Geheimnissen handelnd, daß

Herrn Hofrath's von Hammer erste Veranlassung zehn neue in die ältesten Griechen solche für ein Mittel hielten, den Menschen Ungarn auffand, und über welche ich dem geneigten Leser zur Pietät, d. i. zur Gottesfurcht und Andacht zu lenken 85). Fünftig eine nähere Notiz mitzutheilen hoffe, hätte ich anfangs Auch nach Strabo (X, 467) dienen die Mysterien dazu, um den das, in einem Winkel des Vorhauses vom Baron Bruckenthal'. Erdgebornen eine erhabene Idee von seiner erhabensten Gotte schen Museum zu Hermannstadt liegende drengestaltete Standbild heit zu geben, und ihn an deren verborgene Natur zu erin fast übersehen. Bald aber erweckte diese Marmor, Statue meine nern 86). Daher nennt denn auch Herr v. Uwarow diese, vom Neugierde. Sie wurde mit Hülfe einiger Arbeiter aufgerichtet, Oriente herstammende Lehre, «das theuerste Pfand der Menschabgewajchen und gezeichnet. heit, gerettet aus der allgemeinen Verwirrung der Begriffe, ein Überbleibfel der Vorzeit, und das heilige Vermächtniß der Väter 87)".

Im ganzen Gebiete der öffentlichen, wie der geheimen classischen Götterlehre, sind uns überhaupt nur drey Wesen bekannt, Diese Geheimnisse, zu denen in Aegypten bloß die Männer, welche drengestaltet erscheinen, nämlich unsere Hekate, dann der dreyhauptige Hermes, der auf Scheidewegen bisweilen ihre in Griechenland aber nachgehends auch Frauen zugelassen wurden, Stelle vertrat 79), und mit welchem sie um so cher verwechselt sollten die Eingeweiheten über die Zwecke des menschlichen Da. werden könnte, indem sie zugleich mit ihm, dem Heilbringer, feyns belehren, und ihnen besonders eine Unsicht über die Wie auch die guten Seelen zur Unterwelt begleitete 80), und end- dervergeltung nach dem Tode beybringen. lich die altachäische Segensgöttinn Artemis, welche bisweilen Solch ein moralischer Zweck wurde erfüllt, indem man die in den Mysterien neben der Hekate auch dreyhauptig dargestellt Idee zu versinnlichen suchte. Zum Bilde des menschlichen Dawurde 81). Von diesen dreyen aber tragen wir kein Bedenken in seyns wurde die Pflanze gewählt, wie solche aus dem Keime, der hier abgebildeten Figur, nur die erstere, nämlich die Hes Pate selbst zu sehen. Eine Meinung, die noch wahrscheinlicher wird, wenn man weiß, daß nach Pausanias ausdrücklichen Wor. ten diese Hekate auch ihre eigenen Mysterien (zu Aegina) hatte, und daß auch Strabo, der Hekate erwähnend, von Orgien 82) (d.i. von Einweihungs - Cärimonien) spricht 83).

*

Da stehen wir nun vor dem geheimnißvollen Schleyer, hinter welchem göttliche Wahrheit und menschlicher Trug, das Heiligste neben den Unschicklichsten bestanden haben mag. Doch es gilt die «wegobwaltende Tochter der Demeter

«Die den Wandel bey Nacht beschirmt,
Und die Gänge des Tage!" 84).

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ins Leben gerufen wird, und nach vollbrachtem Wachsthume dahins sinkt, ihren Saamen der Mutter Erde anvertrauend, um näch. stens wieder schöner hervorzusfproffen. Die gelstige Nahrül wurde so mit der körperlichen in eines verschmolzen, und die frucht. reiche Ceres wurde für die Hauptperson der Mysterien gehalten.

Man ging nicht über die Natur des Sinnesmenschen hins aus, man forderte nicht von ihm, daß er die Tugend bloß um ihrer selbst willen üben möge; sondern Gutes sollte ihm durch Gutes, Böses durch Böses vergolten werden; und diese Ansicht, verbunden mit der Idee von der Wiedergeburt (oder der Aufer. stehung), muß einen Hauptgegenstand der geheimen Behre ausgemacht haben.

Doch wenden wir uns zu unserer Hekate. Ehe wir eine Ers klärung der hier abgebildeten Vorstellungen versuchen, sey nur Und sie, die Machtvolle Fackelträgerinn möge auch unsere noch Folgendes bemerkt. Zur bildlichen Darstellung der Myste Pfade beleuchten, während wir wandern durch das Nachtgebiet rien können im Grunde nur die drey mittelsten Felder gerechnet der Mysterien. Wer einen Glauben hat an die Treuherzigkeit werden; das oberste aber, wo die Fackeln an der Sonne ange der ältesten classischen Autoren, wird nicht vorgeben, daß Män, zündet werden, und das lehte, der Reigentanz, sind nur als ner, wie der Vater der Geschichte, vorfäßlich gelogen hätten, Vor- und Nach. Spiel zu betrachten, gleichsam wie Prolog oder doch in ihren Ansichten durch bloßen thörichten Wahn ge oder Ouverture, und Finale des Ganzen 88). Eben so sind die leitet werden konnten. Die Einweihung in die Mysterien ward in älteren Zeiten von den vorzüglichsten Männern für einen Weg zur Vervollkommnung der menschlichen Natur gehalten, und selbst noch neuere Autoren, wie Plutarch und Pausanias, fagen

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85) Plutarch. de Iside et Osiride; — Pausanias X; Dupuis T. II, Part, 2, pag. 5.

86) Sainte Croir I, 289 ff.

87) In feiner Schrift über das vor-homerische Zeitalter. Ein Unhang zu den Briefen über Homer und Hesiod von Gottfried Hermann und Friedrich Creuzer, St. Petersburg 1819. in 8. 6. 24. ff.

88) Wäre das Bild der personificirten Sonne hier nicht ganz deutlich, fo hätte man leicht auf den Gedanken kominen können, daß es Sis ciliens feuerspeyender Berg Uetna sey, weil dort die Ceres ihre Fackel angezündet haben soll, als sie dahin ging, ihre geraubte Tochter zu suchen. Diodor V, 4; Sainte-Croix II, 222.-Gestattet man die höhere Identität des Eros (Amor's) mit dem Apoll, und billigt

Sinnbilder, welche auf den Armen der Hekate vorkommen, nur

Das Haar unferer drengestalteten Gottheit hängt einfach zu Nebenbilder. Das eine davon, mit dem Kalathos auf dem den Schultern herab. Um den Hals und den oberen Theil der Brust Haupte, einem Pflugeisen in der Rechten, und dem Füllhorne schlängelt sich eine doppelte, gleichsam mit Rosetten verzierte Bin. der Amaltheia in der Linken 89), mag sich auf den Ackerbau und de, welche beym ersten Anblicke, ehe man es genauer untersucht, Die Fruchtbarkeit der Erde (auf Mühe und Lohn) beziehen; das schuppenartig, wie Schlangenhaut erscheint. Und diese Täuschung andere aber mit der gehobenen Hand höchst wahrscheinlich den Har. ist um so natürlicher, wenn man weiß, daß auch die Hekate solbst pokrates, als Gott der Verschwiegenheit, andeuten, Doch ist dieses öfters mit Schlangen abgebildet wurde, die vom Haupte herabLeßtere zu undeutlich, um mit vollkommner Sicherheit und Gewiß- hängend sich mit dem Gürtel verflochten, und bis zur Erde reichheit darüber zu urtheilen. Übrigens ift die tiefere, in die Mysterien ten 93). Eben daher singt denn auch Sofokles: wesentlich eingreifende Bedeutung des geheimnißvollen Harpos Frates bekannt genug, um die Möglichkeit seiner Vorstellung hier zu gestatten. In der, schon aus Plutarch bekannten, ihm beygelegten Bedeutung des Sol renovatus, steht er hier der ersten Figur wie die verjüngte Frühlings-Sonne, der unter dem Bilde der Demeter erscheinenden Erde, entgegen 90). Und eben dieser Harpokrates ist keineswegs etwas anderes, als der vers schwiegene Eros, Gemahl der Mätis (Erde), wofür schon der noch etwas, von Eckhel edirte Doppelkamee des kaiserl. königl. Antikenkas sen seyn. binetts zu Wien zeugt, wo auf einer Seite Umor Harpokrates abgebildet ist, auf der andern aber Harpokrates selbst auf der von weißem Marmor beträgt jezt noch 4 1⁄4 österreichische Fuß Lotosblume sigend, mit der Unterschrift

МЕГАС POC

ΑΠΟΛΛΩΝ ΑΡΠΟΚΡΑΤΗΣ
ΕΠΙΛΑΤΟΣ ΤΩ

ΦΟΡΟΥΝΤΙ

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Was Eckhel so überfekt: Que le grand Horus Apollon Varpocrate soit propice au porteur 91). Hier ers scheint also Harpokrates als ein untergeordneter Begriff (oder ein neueres Sinnbild) der Sonne und ihrer wirkenden Kraft. Die höchste, wohl auch ältere Potenz aber ist der Koros selbit, als Jakchot - Dionysos • Zagreus. Denn Harpokrates ist hier gleichbedeutend mit Apollo und Horos, deren ersterer sich zum Dionysos verhalten haben mag, wie der untergeordnete Horos zum Osiris in der ägyptischen Lehre 92).

man die Hypothese, welche den Hefäßtos zum unterirdischen Feuer macht, so wird man, unserem Reliefbilde Gerechtigkeit wiederfahren laffend, gern mit Theokrit fingen:

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»Oft noch entflamimtere Gluth, wie der Liparäer Hefäßtos.“ S. der Zauberidyle Vs. 133 ff.

89) Nach Hesychius bedeutet Amaltheia (àμadJévei) felbst nur die Befruchtende oder Náhrende. Sie galt für die Schwester des Melissa; Melissai oder Melissen aber hießten die Priesterinnen der Demeter, woher denn das Füllhorn der Umaltheia hier gar nicht am unrechten Dase ist. Auch Visconti hält in seiner Iconogr. Gr. II, 323. ff. Pl. XLVI, N. g5 u. 26 eine mit dem Füllhorne in der Hand sisende Figur für die Ceres. - Der Stein, auf welchen das Pflugeisen gestüßt ist, erinnert an den Ugelastos d. i. den lachens ars men genannten Trauerstein der Ceres, auf welchem sie ermattet ausruhete. Saint Croix. I, 145.

90) Plutarchus de Iside et Osiride; Bergl. Zoega Numi Aegyptii Imperatorii prostautes in Museo Borgiano Velitris etc. Romae 1787. in Fol. Pag. 156. Adnot.

91) S. Choix des pierres gravées du Cabinet Impérial des Antiques représentées en XL planches décrites et expli quées par M. L'Abbé Eckhel etc., à Vienne 1788. in Fol. Pl. xxx ;s. auch des Gisberti Cuperi Harpocrates. Des auf der Lotsblume fißenden neugebornen Kindes, als Sinnbild der vers jüngten Sonne erwähnt Plutarch De Is. et Osir. Ed Reiske

»Helios, Herscher und heilige Glut,
„Der Wegobwalterinn Hekate Wehr,
„Die durch den Olympos oft und die Erdè
„Sie trägt, bewohnend die heiligen Dreyweg
„Umkränzt von der Eich', und die Schulter voll
Von regem Drachengewimmel 94).

Hinter den Schultern muß hier, wie unsere Abbildung zeugt,
vielleicht das Bild des Neumondes (?) — gewe-

Die Höhe des ganzen auf uns gekommenen Standbildes

(oder 4 Fuß 4 1/2 Zoll engl. Maaß) *). Der Größe des Kopfes nach zu urtheilen, dürfte solche bedeutend höher gewesen seyn. Man weiß übrigens, daß die Hekate selbst bis 1/2 Stadie (gegen dritthalbhundert engl. Fuß) groß gedacht wurde 95). So weit hinaus sollte das Riesenmaaß ihres Leibes über menschliches

gestiegen seyn. Von den dreyen hier aneinander gefügten Figuren nimmt diejenige etwas mehr Raum ein, auf welcher die Myfterien abgebildet sind.

Endlich wird aus dem Verfolge des hier gewagten Versuches einer Erklärung der Reliefbilder, deren Figuren meistens Frauens simmer zu seyn scheinen, hervorgehen, daß von den drey Haupt. Feldern ein jedes der beyden ersten, den dargestellten Gegenstän. den nach, wiederum in zwey Abtheilungen zerfallend gedacht werden müsse, deren jede eine eigene von der andern (der Nes benvorstellung) unabhängige Erklärung gestattet.

Die Hauptfigur der drey mittelsten Reliefs dürfte die klein. VII, 400. Und so dürfte denn die von Havercamp (Médailles de la Reine Christine etc. à la Haye 1742. Tab. LVII, N. 31. für eine auf der Lotosblume sigende, den Finger auf den Mund driks ckende Ifis gehaltene Figur (S. 398. ff.), am Ende auch wohl nur der schmächtige Harpokrates selbst seyn.

Auf einem mir gehörenden Stein - Abdrucke kommt Harpokrates auf der Lotosblume sigend vor, mit der einen Hand den Finger auf den Mund gelegt, in der andern eine, dem Drefchflegel gleichende Peitsche (?) haltend. Das Haupt ist von Strahlen umgeben und darauf erscheint der Sonnenball. Zur einen Seite der Sperber des Cot (Porphyr, de' Abstin. L. IV.), welcher mit der Kalantika auf dem Kopfe beynahe einem Wiedehopfe gleicht, (der vielleicht nur durch ein bloßes Mißverständniß dieser Art auch zu einem Ats tribute des Harpokrates wurde), jur andern Seite Unubis mit aufs recht emporgehaltenen Vorderfüßen und einem Ball über dem Kopfe. Drüber das Aftrum der Sonne und der Neumond. 92) Vergt Creuzer's Symbolik IV. 160.

93) Eusebius, de preparatione evangelica Lib. V, Cap. 7, Schol, Sainte-Croix 1, 188.

94) Chor des Sofokles, erhalten vom Scholiasten des Apollonius. III, 1214; der Ausg. vom 3. 1574. in 4, S. 167. — Voß. 378.

*) Der geneigte Lefer wird ersucht den, auf dem beygefügten Kupfer, stiche angegebenen Maßstab unbeachtet zu lassen, da folcher nur durch einen Irrthum auf diese Platte gekommen ist.

95) Lucian im Portopieuves: ... Vides terribilem dimidii tere stadii altitudine etc.

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fte fenn, welche immerfort wiederhohlt, und je weiter, um so auf den Hierofanten angewendet werden, den auch Tzschulé, in größer gestaltet oder vollkommner ausgebildet vorkommt.

seiner Übersegung des Strabo (X, 468), durch sacrorum enarrator wiedergibt. Aber diesen finden wir auf unseren Tafeln nicht wieder, weil er als Mann, und mit einem besonderen Kopfpuße vorkommen müßte 104).

Diese scheint gleichsam die Seele des Mysteriums, oder das jenige Wesen zu seyn, an welchem die Einweihung begangen wird. Man möchte diese Figur für den Jakchos oder den Dionysos (Bakchos) halten, welchen Sofokles an der Brust der eleusinischen Wenn Jakchos als Koros oder Kuro 6 (Liber) vorkommt 105), Demeter vorstellt 96); woher dean Lettere auch vom Lucretius so erscheint er als Bruder und Gemahl der Kore (Libera oder mammosa genannt wird 97). Jakchos seibst aber heißt auch wie. Proserpina), Auch hat man sich beyde schon gemeinschaftlich als

derum Demetrius 98). Wenn dieser hier zuerst nur auf dem Mut. Sonne und Mond gedacht. Nun soll aber nach Böttiger's E.. terarme vorkommt, — sie mit dem Messer in der Hand, gleichsam klärung Jakchos als junge Frühlingssonne auch Gemahl der Deals wolle sie ihn opfern, wie dieß die Weiber mit kleinen Kin meter (der Untererde) seyn, und Vater oder Erzeuger der Kore, dern in den Mysterien der Pepuzianer thaten 99), so erscheint oder Persefone, d. i. der aus der Unterwelt hervorsprießend. er zum zweyten Male wirklich verhüllet an der Mutterbrust, Saat, welche demnach selbst eine Sonnen - Tochter, eine Son da Hermes ihn mit feinem Stabe (mit einer Wünschelruthe) be- nenjungfrau wäre. So erklärt sich's denn auch, wie bey den Kres rührt. Daß es aber Jakchos, oder was gleich viel ist, der Za tensern die Rolle des Bakchos oder Jakchos (der Sonne) dem greus der Thebaner sey, wird noch wahrscheinlicher durch die Art Jaston zu Theil werden konnte, weil nämlich die Demeter von Hörnern, welche man weiter unten, wo er als mystische Per■ (als Mutter - Erde) auch diesem rüstigen König der Kreter einst fon verhülle erscheint, an seinem Haupte wahrnimmt, Zagreus auf drey Mal geackertem Brachfeld „ihres unsterblichen Leib's (Ζαγρεύς foviel als Zwypeùs) aber ist der Stier als Sohn des holdes Verborgne gegönnt 106).“ Und so erklärt sich denn auch Drachen, er ist gezeugt vom Schlangenverwandelten Zeus und der von Sainte-Croix (II, 82) angeführte bakchische Hochzeit. der Demeter, oder Persefone (wie andere wollen), und nach gruß: „Salut, nouvel époux; Salut nouvelle lumiere!" Creuzer ist er nichts anders als der Sonnen. Stier selbst 100). Die drey Felder der Mysterien beginnen damit, daß Dieser Jakchos Dionysos, als Hauptperson der Mysterien, das noch unmündige Kind 107) auf den Armen der Mutter wurde schon vom Pindar der beständige Beysißer der Damater erscheint, gleichsam von seiner eigenen, ihn vervollkommnenden genannt 101), und auch Strabo sagt: Et Bacchum Jacchum ap- Idee hereingetragen und vom sehenden Hunde (wie im Zend - Ave. pellant, ut principem mysteriorum, genium Cereris 102). Im sta) begleitet. Hier soll ihm ein neues geistiges Leben aufs Aristofanes aber heißt Jakchos das Astrum, welches die nächtli- gehen, und das fleischliche muß abgeschlachtet werden. Daher chen Mysterien erhellet 103). Diese leste Stelle könnte jedoch auch vielleicht das Messer in der Hand der ihn tragenden Person. Es gilt hier dem Reime, welcher der Erde, wie Persefone dem Tars 96) Sainte-Croix I. 198. ff. Ouvaroff Essai etc. p. 137. tarus hingegeben werden muß, um zum neuen schønereu Leben Hier heißt es: «O tòi aux mille noms divers, parure de la fille de Cadmus, enfant de Jupiter tonnant, toi qui présides à la puissante Italie, et qui regnes dans les bras de la déesse d'Eleusis, ô Bacchus, etc." 97) At gemina et mammosa, Ceres et ipsa ab Jaccho." T. Lucretii Cari de rerum natura L. IV, vs. 1161. Arnobii Afri adversus Gentes L. III, Ed. Lugd. Bat. 1651. 4. p. 105 et 209. Sainte's Croix 1, 200 und hier die Anmerkung von Silvestre de Sacy. Sie hieß auch KoupoTpépos d. i. Amme oder Kinder- Ernährerin. Sainte-Croix M, 219; wo aber auch Silvestre de Sacy's Unmerkung zu bes rücksichtigen ist.

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98) Der Demeter und des Demetrios wurde schon beyläufig erwähnt
in meinen Nordgestaden S. 56, oder den Wiener Jahrb. d. Lit.
Bd. XX, S. 312, in der 3. Anm.

99) Vergi. Sainte-Croix II, 190. ff. Diese Pepuzianer waren Kezer,
welche im 11. Jahrh.zum Vorschein kamen: sie entsprangen von den
Montanisten ihr Hauptort war Pepuza; Weiber waren thre Bischöfe
und Priester, worüber Eusebii Historiae Ecclesiasticae L. V,
Cap. 17, ingleichen Augustinus, Epiphanius u. a.
100) Creuzer's Symbolik 111, 341. ff.

101) Isthm. Od. VII, vs. 3 ff.

102) Strabo X, 468; Vergl. des Clementis Alexandrini cohor-
tatio ad Gentes (ed. Oxon. 1715. Fol.) S. 17,45 und 54.—
Herodot erwähnt des Jakchos im 65. Cap. des VIII. Buches.
103) Kan. vs. 345 et 346; Sainte Croir I, 342, und schon höher
oben S. 324. in der Aam. von Silvestre de Sacy. Wir sehen also, daß

emporzusproßen.

Der Hund ist ein troftvolles Bild der Unsterblichkeit. Die. sowohl Bochart's wie auch Sickler's Erklärungen des Namens, classische Stellen für sich haben. Der ersteren zu Folge bezeichnet "laxxosden faugenden Knaben (puer lactens); s. Sam. Bocharti Geographia Sacra L. I, c. 18, Ed. Lugd. Bat. 1707, in Fol. p. 442. Sidler aber deutet diesen Namen durch die erhellende, erklärende, erweisende kraft. S. Dr. Fr. Sickler's Kadmus oder Forschungen in den Dialekten des Semitischen Sprachkammes, zur Entwickelung des Elements der ältesten Sprache und Mythe der Hellenen, Erste Ubth. Erklärung der Theogonie des Hesiodus. Hildburghausen 1818. 4. S. CHI Creuzer's Symbolik III, 335. 104) Sainte Croix I, 223. Gleich diesem heißt es auch vom Fackelträger (Daduchos, tediferus) 1, 224 f, remarquable par sa chevelure, les bandelettes qu'il portoit elc.

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et par 105) Sainte Croix (1, 198 und 199. beruft sich hierin auf den Salmasius ad Iuscript. Her. Attic. et Reg. p. 92; De ann, climact. p. 566 und 567, ohne jedoch dessen Quelle nachweisen zu können. Lenz, fein deutscher Überseßer, glaubt diese Stelle im 48 Buche der Dionysiaken des Nounos gefunden zu haben; eine Meis nung, welche jedoch von Silvestre de Sach nicht anerkannt wird. Ben andern findet sich dagegen eine Stelle aus des Isaaei Casauboni animadversiouum in Athenaei dipnosophistas Lib. V. (Ed. Lugd. 1600 in Fol.) S. 213. angeführt.

106) Homer's Odyssee, Vers 125 ff. übers. von I. H. Voß; Hesiod's Theogonie Vs. 963 ff.; Creuzer's Symbolik IV, 10.

107) Die Anthologie führt den Jakchos als Kind von zehn Monaten auf; S. die 662 Epigramme der Analecta veterum Poetarum ed. R. F. Ph. Bruuck III, 292. und des Hrn. v. Uwarow's Essai sur les mystères d'Éleusis. S. 138.

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fes zeugt die Sitte der Perfer dem Sterbenden einen Hund vor. und wenn man den Anerges mit Sickler als Mars betrachtet, zuführen, der aus feiner Hand einen. Bissen empfing, — eine Hand- so bedeutet es hier den besseren Menschen, der sich gegen sich selbst, lung, die Sogd i ð genannt wird, was so viel bedeutet als: der Hund hat es gesehen 108). Und wenn ́der Hundstern, heißt es daher, die Welt anblickt, dann bricht der große Tag der Wie dergeburt an. Eben so ist es der Hund der Heerden, unter deffen. Schuß die starken heiligen Seelen über die von Ormuzd gefchaffene schauervolle Brücke eingehen in das Reich des Lichtes, wo der Vater der Übel keine Gewalt hat 109).

Noch einmal erscheint er verhüßt auf den Armen der Muts ter, wie sie vor Hermes (den samothrakischen Kadmilos, Taoud oder Theut, — den heilbringenden, kebengebenden Tod) tritt, der mit dem Zauberstabe das Kindlein berühret. Wieder steht vor ihr der sehende Hund.

den Geist, welcher sich wider das Fleisch rüßlet 114). Dem Herz mes waren denn auch die streitenden Hähne heilig, und diese wurden dem Cupido, wie dem Mercur vorangehend, und feinen Wagen ziehend abgebildet 115). Er ist Symbol der zeugenden Kraft, und Erhalter zugleich, woher er denn auch auf einem Mo. dius sißend eine Maus im Schnabel hält 116) und die Ceres Wohl. gefallen an ihm hatte 117). Als Sinnbild der Fruchtbarkeit kömmt er auch über dem Füllhorne vor 118). Dem Mars und dem Aeskulap war er, gleich wie dem Merkur heilig, und man darf sich nicht wundern, wenn man den Hahn bisweilen größer abgebil det findet, als den neben ihm stehenden Hermes selbst 119). Dieses Mißverhältniß findet auch auf unseren Tafeln statt', Dem Nonnos zu Folge war es Pallas, welche den Jak. wo der Hahn nicht kleiner ist, als das unter ihm erscheinende chos den Melissen übergab 110); aber auf einem Basrelief Roß, welches hier eine Richtung nach oben zu nehmen scheint. im Museo Pio - Clementino (T. IV, Tab. 19) ist es ihr Va- Dem Neptun, einem Gotte der alten Schule heilig, war es ter Jupiter selbst, von dem Hermes das Bakchosknäblein em- Sinnbild der Bewegung, und Hekate selbst ward bisweilen uus pfängt, um es zu den Nymfen zu tragen. Hermes ist hier nur ter den Namen eines Pferdes (eines Stieres), einer Löwinn Vermittler. Seine Wünschelruthe ist ein Bild des Sonnenftrah- oder eines Hundes angerufen 120), wie sie denn auch mit einem les, durch welchen der Keim des Lebens (das verhüllete Kind) ge- Pferdekopfe abgebildet wurde 121). Hierher gehört endlich auch weckt wird, und Sickler erklärt selbst aus den Semitischen Spra- die Mythe von der Despoina, oder Despoina - Hefate, wie Äschycen den Namen Hermes (Hermeh-os) durch entblößende, los sie nennt 122), statt welcher andere nur ein bloßes Roß, (den enthüllende, offenbarende Kraft und zugleich Kluge redenden und weissagenden Arion), aus den Umarmungen der heit, List und aufhäufende Kraft 111). Hierher gehört schwarzen Demeter mit dem Poseidon, hervorgehen ließen 123). denn auch die von Hirt nach einer Vasenzeichnung in der Hamilton'. Auch ist bey dieser Gelegenheit zu bemerken, daß es selbst im schen Sammlung unter Nro. 20 (Bilderb. I. S. 62) gelieferte Vis Zend Avesta heißt: Lobsinget der Größe Amschaspand's, dem Dr. gnette. Dieser Hermes ist, wie Hekate, eine unterirdische (Chtho- muzd einen Glanzkörper gegeben hat, welcher die Sonne ist, nische) Gottheit, und zugleich mit ihr geleitet er in getheilter ein muthiges Roß 124). Schaar die Seelen der guten Verstorbenen. Auch ist er Sinnbild des vollkommneren Lebens, des Feuers und der Wachsamkeit. Daher denn auch ihm zur Seite hier der Hahn, welcher, um mich Zoega's Worte zu bedienen, durch sein Krähen gleichsam den folafenden Genius erwecken soll 112). Dieser Bogel ist das Bild des Nergal oder Anerges, des Feuers oder der Sonne selbst 113);

108) Bend Avesta von Kleuker III. §. 11 S. 250 ff. und des Un. bangs II,1, S. 103 und 3, S. 71. Daß das Sehen des Hundes zugleich eine Reinigung andeutete, geht hervor aus dem VIII. Fargard des Bendidad. Der Kleuker'schen uebers. 11, S. 347. — Vergl. auch Creus zer's Symbolik 1. 424 in der Unm. und 752.

109) Zend-Uvesta. Des Vendidað XIX. Fargard ; der J. F. Kleuker'schen Uebersehung II, S. 378 ff.

110). Nonni Panopolitae Dionysiaca. Lib. XLVIII, in fine. (Ed. Hanov. 1610. 8. p. 1305.) Hr. v. Uwarow hält diese Athene für die Repräsentantin von Athen selbst, wo Jakchos eigentlich zu Hause war. S. dessen Essai sur les mystères d'Eleusis. 3. Ed.

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112) Georg Zoega's Ubhandlungen, herausgegeben und mit Zufäßen begleitet von F. G. Welder 1817. 8, S. 176. Weiter unten (S. 198) kommt er hier als Hahn des Sol vor.

113) Creuzer's Symbolik II, 90: worüber auch schon in meinen Nordgestaden des Pontus S. 56. (oder der Wiener Jahrb. d. Lit. XX., 312). Im Syrischen Tempel zu Mabog wurde der Hahn zu Wahrsages Fünften gebraucht. Lucian de dea Syria,

Auch andere Völker opfern den Dämonen bey Krankheiten einen rothen Hahn. Vergl. E. Ritter's Vorhalle europäischer Völkerge schichten vor Herodotus um den Kaukasus und an den Gestaden des Pontus. Berlin 1820 S. 122 ff. Dem Zend - Uvesta zu Folge ist der Hahn Ungeber der Zeit (Horos?). Gleich wie der erste Sonnens Braht, die Dämmerung zerstreuend, die Geister der Nacht verscheucht; fo tritt beyin Krähen des Hahnes die Ordnung der Dinge wieder ein. Die durch den hyperboraischen Zauberer vom Himmel zur Erde hers abgezogene Luna schwingt sich hinauf zu den Höhen; Hekate finkt binab in die unterirdischen Tiefen und die Gespenster verschwinden.

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S. Luciani Samosatensis operum, ed. Amstelod. 1687. 8.
T. II, p. 336. (im Philovseudes).

114) Eben in dieser Beziehung sagt ja auch Creuzer, daß der Grieche
in seinem Eleusis eine Hadersladt hatte. Symbolik IV, 550.
115) Lippert's Dactyliothec I, 822. (S. 284.); Montfaucon
Ant. Expl. I. Pl. 76.

277.

116) Description des pierres gravées du feu Baron de Stosch
par M. l'Abbé Winckelmann. Florence 1760. 4. II. Classe,
Sect, V, N.
Sainte-Croix II, 224.
117) Daß der Ceres Hähne geopfert wurden, fagt Porphyrius (De
abstinentia ab esu animalium Lib. IV. Edit. Venet. 1547 in
4. p. 93.)

118) Causei Romanum Museum T. I, Sect. II, Tab. 32.
in einem Pantheum oder dem Sinnbilde mehrerer zu einem Ganzen
vereinigten Gottheiten abgebildet.

119) Ein Beyspiel hierzuliefert Montfaucon in seiner Ant. expl. T. I, Pl. 71.

120) Porphyrii; de Abstinentia etc. Lib. IV, p. 93. Diese Stelle im Porphyrius lautet so: Quin etiam deos hos opifices ita nunenpant, ut Dianam lupam, Solem lacertum, leonem, draconem, accipitrem, Hecaten equum, taurum, leaenam,canem nominent. Höher oben Lib. IV, p. 86, hieß es: - et pars quaedam Aegypti quod pascuum vocant, a leone Leontopolites, alia a bove Busirites, alia a lupo Lycopolites ap pellatur...;Sainte Croix 1, 196 in d. Unm.; Creuzer IV, 143. 121) Dupuis T. II, part 11, p. 98; Sainte-Croix II, 30 ff. 122) Nat. Comm. p. 239; So auch in den Orfischen Hymnen; Duz puis, ebendaselbst.

123) Pausanias VIII, 25 und 42. Diesem entspricht im Zend - Avesta das, des Orakels fähige Pferd. Kanne hält es für das Roß (Afb), welches in Persien, wie im alten Deutschland durch Wichern wahre fagte, und daher das redende Pferd Ghuistasp hieß. S. deffen erste Urkunden der Geschichte oder Augem. Mythologie. Barreuth 1808. 8. S. 668. Im Schahnameh ist es das Wunder - Pferd Rustem's, Rachich genannt, ein schreckliches Thier, mit menschlichem Sinn und Sprache begabt c. S. der Wiener Jahrb. der Lit. Bd. X. S. 244. ff. 124) Jescht Sades LXXXIX, 23 Carde. Kleuker's Übers. 11,231(Die Fortschung folgt.)

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Der Künstler Pestrini schnitt diese herrliche Medaille zur Probe, um dadurch Münz - Graveur bey Sr. Heiligs keit zu werden; so viel wir gehört haben, hat er seinen Zweck nicht erreicht. Uns scheint jedoch diese Medaille eine der besten der großen und schönen Reihe päpstlicher Medaillen. Leider ist uns die desjenigen Künstlers nicht zu Gesichte gekommen, der den Preis davon getragen hat. Ist gegens wärtige Medaille wirklich übertroffen, so muß jene zu den besten gehören, was der Schnitt in Stahl je hervorges bracht hat.

Das Haupt Sr. H. hat die größte Ähnlichkeit mit seie nem Urbilde nach Aussage derer, die jest erst den Papst zu sehen die Ehre hatten. Was noch mehr, der Geist liegt darin, jenes väterliche, wohlwollende, jenes beredte und standhafte, wovon das erhabene Oberhaupt der Kirche in unerhörter Drangsal so viele Beweise gegeben hat.

Es ist diese Medaille eine der gelungensten Arbeiten des wackern Herrn Lang. Wie sehr hat der Künstler den Die Rückseite stellt die ewige Roma vor, von der die Wunsch der Nationen getroffen, die alle der erhabenen Welt bald Gefeße, in politischer und geistlicher Hinsicht, Fürstinn „Glück" nachriefen, als sie mit unglaublichem bald Belehrung im Wissen, bald das Schöne in den Küns Muth die Meere durchschiffte, Ihr, aus dem Blute der sten, deren immerwährende Siße sie ist, empfangen hat. Kaiser und Könige Spaniens und Indiens, die auch dies Der Künstler gab hier der einstigen Weltherrscherinn zur fem fernen Welttheile Geseze und Einrichtungen gaben! Lanze den Friedenszweig, den Frieden allen Völkern zu 7) Medaille auf Se. H. Papst Pius VII. Vorseite: predigen. PIVS SEPT. PONT. MAX. ANNO XXIII. Das Mit wahrer Freude zeigen wir diese Medaille an, des Haupt des Papstes. Unten PESTRINI. ren Gedanken und Ausführung uns gleich befriediget haben. Rückseite: VIRTVS PII SEPT. PONT. MAX. Die Schriftzüge der Rückseite und dem Medusenschild wünschRoma sigend, in der rechten Hand eine Lanze mit einem ten wir etwas beffer.

Öhlzweig, die linke Hand stüßt sie auf einen Schild mit 8) Münze auf die Vermählung des Erbgroßherzogs v. dem Medusen- Haupte geziert, zu ihren Füßen ein ruhen- Mecklenburg mit J. k. Hoheit der Prinzessinn Alexandrine von Preußen.

der Löwe. Unten PESTRINI,

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Ju Nr. 1. findet sich ein Irrthum. Nicht Seine fürstl. Gnas Borseite: Die beyden Köpfe des Prinzen und der Prins den der Herr Erzbischof ließen die Medaille selbst prägen; zeffinn, im Rande ein dichter Myrthenkranz, den die Waps sondern sie wurde auf Veranlassung des Silber Arbeiters pen Mecklenburgs und Preußens schließen. Die Köpfe erine Sr. erzbischöflichen Gnaden geprägt. In Nr. 23 S.120 foll es statt atrasimenifchen" «regillifchen" See nern an die Personen, ohne deren, besonders des Prinzen Individualität zu geben; denn hier scheint uns kein Zug

heißen.

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