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Meine Behaglichkeit und meines Freundes Leichtsinn Zahl sich auf 5-6 Männer und drey weibliche Wesen belief. Hatten uns um dieses herrliche Schauspiel gebracht. Unsere Indeß hatte sich ein anderer Schauspieler, dem die hellen Warte, welche wir knapp noch trocken erreichen, war das Schweißperlen über den geschminkten Abendpurpur seiner HoCassino am Plage; statt des Wassers aus Felsenrissen hen Backenknochen träufelten, zu Severus gesellt und floß uns Wein aus zierlichen Flaschenhalsen; Bliß machten wir ihm ganz treuberzig seine Noth geoffenbaret. Der Mann ist uns selber und den Donner ersparten wir noch überdieß, da nähmlich ein Teufel in allen Ecken. Seines Amtes ist's, die man hier nach Speisezetteln bedient wird, und nur gut zu Zettel auszutragen, Einladungen zu machen, zu spielen und rechnen braucht, um nicht donnern zu müssen. zu souffliren. Denn die wichtige Person des Hüttenmánn

Körperlich eben so befriedigt als es unser schwärmeri. chens wird hier nur provisorisch von einem, eben unbeschäftig= scher Warthüther. geistig seyn mochte, schritten wir dem ten, Schauspieler versehen und das Souffleurhüttchen gleichTheater zu, welches an der nördlichen Seite der Wienes sam als Schwigbadkästchen gebraucht, in welchem sich der gasse liegt. Die Numer 29, in gigantischer Größe, be: Hinabgestiegene von dem Gliederreißen seiner leßten Scene zeichnet das ungeheuere Gebäude, in dessen Innerstem die curiren mag. Während wir diesen Theaterbothen, wie Maja Bühne, wie die Perle in der Muschel, liegt. Die anwes ihren Sohn, bedauerten, kam der erste Vater wüthend fende Truppe spielt mit Einschluße des Sonntags wöchent; daher gerannt, stieß uns fast um, beklagte sich in lauten lich drey Mahl. Man gab heute die Darstellung des Cums Jammertönen über den Übelstand sämmtlicher Perücken und berland'schen Amerikaners in Wilhelm Vogels konnte nur durch die Weisung des Nachlesers gezwungen Bearbeitung. Das Parterre, in welchem sich unser Klees werden, seine romantische Eraltation mit der classischen Ruhe blatt wieder ergänzte, ist eben nicht günstig zum Finden. des Theatervaters zu vertauschen, und seine Rolle mit halbDie ganze Beleuchtung besteht einzig und allein aus den lockenlosem Haarwuchse durchzuführen. Desto lanter ließ er Lampen, welche vor dem Vorhange dampfen und flackern. aber seinen Grimm in der Scene des dritten Actes gegen Das Amphitheater, aus einem halben Schock Sperrsigen, sein Töchterlein losbrechen, wozu sich auch mancher verhals drey Logen und einer. Gallerie bestehend, mochte beyläufig tene Privatverdruß geschlagen haben mochte. Das Mädvon zwanzig Personen besucht gewesen seyn. Minderbevöl. chen war wirklich seine Tochter und ein recht artiges Gekert war die Kredenz. Als wir im Zwischenacte hinübereilten, schöpf. Ihr helles deutliches Organ, ihr hübsches Gesicht uns von dem Kunstgenusse an dem Gesehenen zu erhohlen, mit ausdruckvollen Schwarzaugen und ihr unbefangnes jus war im weiten Umkreis cimmerische Finsterniß. Severus gendliches Wesen dürften sie unter würdiger Leitung, zu erwischte des Aufwärters Kopf, ich stand im Begriff, eine einer braven liebenswürdigen Schauspielerinn herausbilden. Spiegelthüre zu forçiren, während sich das Glückskind Der erste komische Liebhaber und Hr. Kuno selbst sind Hilarius auf einem Ruhebette zusammen geklaubt, und ebenfalls nicht talentlos. unser Verlangen unter lautem Gelächter zu erkennen gab. Plöglich ward es hell; der Marqueur trat, von der Glorie zweyer Unschlittkerzen umleuchtet, vor uns hin, und bediente uns mit Gefrornem. Kaum saßen wir aber, als ganz nahe der Dialog des Amerikaners an unfern Ohren scholl. Ich sprang auf; that einen Schritt durch eine geöffnete Seiten. thüre und wäre hatt' ich einen zweyten Schritt gethan, vor aller Welt mitten auf dem Podio gestanden, an Das Wischehrader Kapitel führt noch heut zu Tage in sei. dessen äußersten Saum' ich wieder einen Blick in die Cous nem Siegel einen Mann, welchen St. Petrus züchtigt, und lissenwelt zu werfen Gelegenheit hatte. Echt humoristisch! solches gründet sich auf folgende Begebenheit: Es war im Jahre Des Lebens ärmlichste Kleinlichkeit mit dem höchsten Ernste 1187, als Herzog Friedrich ein Dorf, welches der Kirche St. gepaart! Hinter der einen Coulisse stand ein Paar Frauen Petri und Pauli gehörte, an den Ritter Hrabowec um 300 und propfte sich die nächsten Schlagworte in's Gedächtniß Mark Silber verpfändete, da kam es ihm in der Nacht vor, ein. Der Directeur, ein gewisser Kuno, ein artiger, als trete ein ehrwürdiger Greis mit weißen Haaren und einer Glaze, mit einem rothea Mantel bekleidet, vor sein Lager, und, wie es scheint, gebildeter Mann, kam auf Hilaund frage ihn: rius, den er kannte, mit vielen Bücklingen zu, bedauers «Warum hast du ein Dorf von meiner Kirche verpfändet.. te, das Innere der Bühne uns nicht weisen zu können und welches dein Vorfahr, König Wratislaw erkauft, und dersel. bedeutete uns die Hauptmitglieder seiner Truppe, deren ben geschenkt hat?"

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(Der Beschluß folgt).

Böhmische Chroniksagen und Legenden.

Mitgetheilt von W. A. Gerle.
I.

St. Petrus auf dem Wische hrad.

Der Herzog schwieg, und als der Heilige wieder verschwun. lichen Mitteln seine Zuflucht zu nehmen, und bath zwey Pries Den war, achtete er solcher Erscheinung nur als eines leeven ster aus dem nahgëlegnen Kloster Kukus, durch den Exorcis. Traumbiides, und erzählte selbe bey der Tafel, wo manche mus zu versuchen, ob sie der unruhigen Geister nicht Herr wer, Leichtsinnige Hofjunker ihr Gespött darüber trieben; aber sein den könnten diese kamen an, und befahlen den ArbeitsleuHofcaplan führte ihm nach aufgehobener Tafel zu Gemüthe, ten bey Tage zu bauen in der Nacht begaben sie sich selbst daß er des Heiligen Warnung nicht also in den Wind schlagen zu den Ruinen, und hatten nicht lange gewartet, als drey ges folle, und der Herzog entgegnete: harnischte Männer mit langen Bärten und eisernen Streitkols «Wahrscheinlich hoffit du, auf dem Wischehrad Dechant ben in der Rechten erschienen jeder that auf die Dauern ets zu werden, weil du dich des verpfändeten Dorfes so lebhaft nen Schlag, welche alsbald einstürzten; aber wie jene an den annimmst, und wenn das geschieht, will ich solches auslösen, Priestern vorüber gehen wollten, frugen sie diese im Nahmen des und dem Kapitel zurückstellen; bis dahin jedoch mag es der dreyeinigen Gottes, wer sie seyen, und warum sie diesen Burgs Hrabowec behalten." bau hinderten? Sie antworteten in dumpfem Ton :

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«Hier ist keine Wohnung für die Lebenden, sondern eins Ruhestelle für die Todten."

In der folgenden Nacht, wie der Herzog schlief, trat St. Petrus wieder vor sein Bett, erweckte ihn, und sprach: „Siehe auf, du unbußfertiger Mann! Mit diesen Worten verschwenden die Geharnischten, und Erschrocken und folasam erhob sich der Fürst, und St. Pes die Priester sagten dem Grafen, er sollte durch seine Leute nachtrus, nachdem er ihn mit empfindlichen Geißelhieben bestraft graben lassen, ob sich nicht einige Gräber in der Nähe fänden. hatte, befahl ihm das Dorf der Kirche zurück zu̟ geben, wo. Die Arbeiter gruben fleißig nach und kamen endlich auf einen rauf er verschwand, und als Friedrich feine Kämmerlinge her- steinernen Boden, von großer Glätte; aber wenn man mit bey rief, ihnen die blutigen Striemen von St. Peters Geißel eisernen Hacken drauf schlug, gab es einen starken Wiederhall an feinem Leibe zeigend, frugen sie ihn ganz verwundert, war- — der Stein war zu hart, um von oben hinein zu kommen, um er nicht nach ihnen gerufen hätte; doch er versicherte, er deßhalb umgruben ste ihn und gelangten endlich zu einer Öffnung, sey nicht im Stande gewesen, einen Laut von sich zu geben. wo sie sahen, daß diese große Steindece nur auf vier Basalt.

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Bey Tagesanbruch ließ der Herzog Ritter Hrabowec vor fäulen ruhe, und in der Höhlung fanden sie drey hohe Gräber aufseinen Thron entbiethen, ihm die 300 Mark auszahlen, und be- gethürmt, in denselben aber drey Gefäße mit Knochen und Asche fahl ihm, das Gut der Kirche alsbald wieder abzutreten; aus und den Kronen markomanischer Könige, die von hier fortge, der Dechant und das Kapitel von Et. Petri und Pauli mußte schafft wurden, worauf nichts mehr den Grundherrn hinderte, sich bey Friedrich einfinden, welchen er seinen gegeißelten Kü. sich ein neues Gebäude aufführen zu lassen.

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In dem böhmischen Anteil des Riesengebirges lagen einst Juden Shylock meisterhaften Macklin, des Nestors alter die Ruinen einer alten Veste, welche schier bis auf die Gründe Schauspieler, der noch im 100sten Jahre spielte und 107 Jahr zerstört war; aber als der Besißer der Gegend ein neues Stock. alt wurde, des großen Garricks, und endlich die des Dich. werk wollte aufführen lassen, gaben die längst verstorbnen Bes ters Goldoni enthalten. Von ihnen allen finden sich darin wohner des Schlosses solches nicht zu, und wie schon alle Mas eine Menge neuer, pikauter Züge, die das Werk unterhal. terialien herbeygeschafft, die Maurer angefangen hatten, fiel tend machen, während die feinen Bemerkungen über dras immer zur Nachtzeit wieder ein, was sie den Tag über mit gro- matische Dichtkunst und Schauspielkunst ihm steten Werth sichern Bem Fleiß unter ihrem Schweiß ums liebe Taglohn aufgerich, müssen.

tet hatten, und sie sahen, daß unsichtbare Hände nicht minder Die Sitte, daß in England jede Bill drey Mahl verlegefchäftig gewesen waren, als die ihren. Endlich stellte man sen werden muß, ist noch ein Überreft der Zeit, wo die wer Wächter auf und kam durch dieses Mittel so weit, daß ein nigsten Pairs und Gemeinen lesen und schreiben konnten. Darum Theil des Gebäudes stand, und sie hofsten, es bald unter Dach ist sie auch bloße Form geworden. Sie wird gedruckt herum zu bringen; aber in einer Nacht fühlten sich die Wächter von gegeben und nur der Titel mit den ersten Worten angeführt. unbezwinglichem Schlaf überfallen und am Morgen fand man Dieß Verlesen geschieht in drey verschiedenen Zeiträumen, die die Schläfer unter den Trümmern des abermahls eingestürzten oft ziemlich von einander entfernt, im dringenden Falle aber Gebäudes begraben. Der Grundherr sah sich gezwungen, zu geist, auch einander sehr nahe sind.

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr.

Berleger: Franz Härter. Gedrucktbey Franz Ludwig

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Die Schweiz hat ihn geboren, er lebt für Gott und sie;
Um seine Hütte zieht sich ein heil'ger Zauberkreis,
In seinem Busen gähret ein Streben ernst und heiß.

und eben saßen wieder im stimmen vollen Saal
Zu Stanz, des Rathes pflegend, die Tagherrn allzumahl:
Und wie die Woge murret, wenn sie der Nord geneckt,
So ward in Aller Herzen bald schlimmer Zwist erweckt.

zu Pfeilen wird die Rede; zur Scheibe Ruhm und That,
Die Zunge wird zum Meister, zur Geißel Wort und Rath;
Schon flammen Aller Augen, schon schwebt mit schwarzem

Sinn

Der finstre Zwietrachtteufel ob ihren Häuptern hin

Da rauscht's herein zum Saale, mit schleppendem Talar,
Mit hellem Feuerauge, mit langem Silberhaar:
Ein Friedensengel, tritt es, beschwicht'gend unter fie,
Had Alle grüßen staunend den Niklas von der Flüh'.
Der ruft: „Seyd einig, Brüder, wie's euer Vater ist,
«Von Eintracht kommt das Leben, Verderben kommt vom
Zwist;

Goldfrucht errang euch Eintracht, bewahrt durch sie die Frucht:

16

Gedanken über die bestehenden k. k. Landwirthschafts-
Gesellschaften, über die besondere Nothwendigkeit
der allmählichen Errichtung einer ähnlichen in Dal
matien, und die Mittel zur Errichtung derselben.

Mit inniger Rührung entnahm ich aus den Verhandlungen der E. E. Landwirthschafts- Gesellschaften die erfreu lichen Resultate des Wirkens; aus Zeitungen und Zeits schriften die beträchtliche Vermehrung derley, patriotischer Vereine; aus den Schematismen die so stark anwachsende Zahl der Mitglieder, welche für Einsicht des Bessern Talent, Sinn und Sachkenntniß haben, und damit die edle Energie eines reinen, kraftvollen Willens zur Ausführung verbinden, die ihre Ehre, und ihren Beruf in Besiegung der Hindernisse, und in Schöpfung neuer Segensanstal ten zum Wohl des Staates und der Menschheit seßen.

Ich bin überzeugt, daß die vereinten Bemühungen dieser Gesellschaften wesentlich und hauptsächlich dazu beyge tragen haben, daß sie einen regen Geist und Eifer für den Landbau, Achtung für das Gewerbe des Landwirthes unter allen Ständen verbreitet haben.

Nach meiner Ansicht glaube ich darin Beweise zu fin den, daß auch Männer, welche die ersten Staatsämter bes Eleiden, selbst kaiserliche Prinzen, es nicht unter ihrer Würs

«Der ist, bey Gott! kein Schweizer, wer eil im Zwiste sucht!" de, sondern sogar für wesentlich nothwendig finden, auch

Er ruft's, und wie der Wogen Gemurr im Nu verklingt,
Und wieder freundlich kräufelnd sich Well' um Welle schlingt,
So schmiegt nun Hand sich wieder an Hand, und Brust an
Brust:

In Alumarmung zittert der Greis von sel'ger Lust.

Ein Schwur, ein Ruß, ein Gruß noch

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außer ihrer Amtswirksamkeit noch subsidiarische Vereine zu gründen, welche außerämtlich für das. Landeswohl thätig eingreifen sollen, in der Überzeugung, daß aus dem eige nen, freŋen, reinen Willen immer das Schönste am lebens digsten hervorgehe. Sie beweisen, daß sie sich nichts verge ben, wenn sie da selbst mit Hand anlegen, wo sie nicht dann eilt der Sied. mehr befehlen, sondern durch Aufmunterung, Berathung und liebevolle Behandlung auf den freyen Willen, und die unbezahlte Selbstthätigkeit braver Männer und Sachkenner am sichersten wirken, und auf die edelste Art die Gemüther gewinnen wollen, um jenes reinere, und weit wirksamerse

Von wannen er gekommen, zum stillen Waldesport:
So naht in finstern Nächten der Mond als stiller Freund,
Und leuchtet und begeistert, bis hell die Sonn' `erscheint!TM
Jobanu Gabr. Seidl.

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Feuer wohlthätig wärmen und leuchten zu laffen, welches, trägen, stockenden Schrittes fortgehen, wenn die Ausfühobschon schwer und langsam, doch aus vielen einzelnen Fun- rung der Arbeit nur dem gemeinen Manne überlassen bleibt; Een zur concentrischen Flamme gebracht wird. und daß nur in dem Grade ein rascher, ungehinderter Ber Außer diesen scheinen mir folgende Gründe zu der so trieb aller Arbeit bewirkt und verbreitet werde, je mehr schnellen und eingreifenden Mitwirkung, vorzüglich von denkende Månner für dieselben gewonnen werden, und an Sette so vieler und ansehnlicher Staatsdiener beyzutragen: der Arbeit aller Art mittel- oder unmittelbar Einfluß neh1) Weil die wissenschaftliche Landwirthschaft die edle men.

Neugierde eines jeden Mannes von Bildung und Geschmack 9) Weil diese Anstalten eines der sichersten Mittel sind, vergnüget, der Seele Heiterkeit und Erhohlung von müb- zu gemeinnüßigen Zwecken die rechten Menschen zu finden, famen, oft undankbaren Amcsgeschäften verschaffet, und da und sie zu vereinigen; endlich vorzüglich

10) Weil es bekannt ist, daß Se. Majestät auf alle

sie zu den erhabensten Gedanken und lieblichsten Bildern
Beranlassung gibt, eben so den Werth, wie den Reiß des Bemühungen, welche die Erweiterung und Verbesserung der
Lebens erhöhet.
Landescultur zum Zwecke haben, einen besondern Werth zu

2) Weil Uckerbau und Landwirthschaft die erste und legen geruhen *). sicherste Quelle des Wohlstandes ist.

3) Weil es Beschäftigungen sind, die uns die Natur ohne Unterschied der Religion, des Standes, Geschlechtes und Alters, und womit fte allen, auch dem Armuten, die wohlfeilsten, reinsten Freuden, ohne Reue, die beständig. ften Vergnügungen in jeder Jahrszeit darbiethet, und da die Natur mit jedem Jahre einen neuen Eurs anfängt, auch mit jedem Jahre neues Vergnügen gewähret.

4) Weil die Erfahrung lehret, daß, wenn auch die er sten Bemühungen schwach sind, sich doch durch das Zusam. Zusammenwirken aus dem Wenigen das Mehrere, und aus dem Guten das Bessere entwickle.

5) Weil Staatsbeamte darin ein offenes Feld zur ernstlichen Beschäftigung mit der sittlichen Bildung dernies dern Volksclassen finden, welche als eine Hauptstüye des ganzen staats- und landwirthschaftlichen Gebäudes gehalten

wird.

Bara, am 3. August 1823.

Leopold Klette,

t. E. Gubernial - Registraturs und Protocollsdirector. (Die Fortseßung folgt).

Literatur und Kunst.

117. Beschluß der Anzeige des Staatsmannes, einer Zeitschrift für Politik und Tagesgeschichte von Dr. Pfeilfgifter (M. S. Nr. 66 Jung und Nr. 81 Julyheft des Archives).

Allein befinder auch wir uns in demselben Falle ? Der Staat ist seit Jahrhunderten constituirt und besteht heute noch. Diesen spanischen Staat constituirte nicht jener Vertrag, den Hobbes irriger Weise als einzigen Grund des Gesellschaftslebens annimmt, der Vertrag, den nähmlich jeder Einzelne mit allen andern Gesellschaftsgliedern macht, und den verschiedene Naturrechts - Schriftsteller als wesentlich erachten (obgleich dieses Hirngespinnst nie existirt hat), 6) Weil für denkende Staatsmänner alle zur Befördes sondern die Annahme einer Regierungsform, welches eine rung der gemeinsamen Wohlfahrt der Nation abzweckenden beschränkt monarchische war, die Wahl eines Königs und Einrichtungen überhaupt, besonders aber jene von hober späterhin die Verfügung, daß kein Wahlreich mehr bestes Wichtigkeit sind, welche, wie diese, den Gemeingeist, ihre Nachkommen übergehen sollte. Es besteht der Staat, hen, sondern die Krone auf die bezeichneten Personen und Baterlandssinn, die Anhänglichkeit an den Landesfürsten befördern.

7) Weil man von der Meinung abkömmt, das Ge. schäft des Feldbaues sey bloß eine Beschäftigung für die dümmste Volksclasse, und weil man sich mehr und mehr überzeugt, daß der gute Öconom mit vielen Künsten und Wissenschaften vertraut sep, obschon er öfter deren Nahmen nicht kennt; ferner, daß die Landwirthschaft eine der ins teressantesten Beschäftigungen der größten Geister und lies benswürdigsten Männer in dem Alterthume war, und in der neuesten Zeit noch ist.

8) Weil die Erfahrung lehret, daß die besten und sicherften Vorschläge, ja selbst Anstalten in der Ökonomie nur

selbst im Sinne der neuern Philosophen betrachtet, seit vies len Jahrhunderten; was Niemand, in Abrede stellen kann, und da es noch Personen gibt, welche zur Erbfolge in

*) Der verdienstvolle Verfasser, einer der thätigsten und gemeinnügigsten Mitarbeiter dieser Zeitschrift, beschäftigt sich fchon seit fünf Jahren mit einer umfassenden Beschreibung der Erzeugnisse Dalmatiens in landwirthschaftlicher, indu striöser, commerzieller und medicinischer Hinsicht, mit genauer Angabe der Fundorte, der Erzeuger, Manufacturis sten und Versender; in dieser voluminöfen Zusammenfels lung eifrig unterstüßt durch zwey hoffnungsvolle Söhne, wovon der eine, volle acht Monathe lang, das noch im. mer viel zu wenig gekannte Dalmatien in allen Richtuns gen durchreiset hat.

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biefem "Reiche berufen sind, so darf ihnen dieß Recht dem die Krone zu nehmen, der sie befaß, sondern nur nach nicht entriffen, noch die Regierungsform umgeändert seinem Tode den Nachfolger zu ernennen, wie es die Ge= werden; denn solches wäre eine verwegene Verlegung der klar: sege im Eingange zum Fuero Juzgo deutlich nachweisen. sten Grundsäge, welche Vernanft und Gerechtigkeit in al- In den beyden erwähnten Fällen beraubte man die der Krolen Staaten aufgestellt haben, das hieße große Um ne, welchen man als Königen gehuldigt; diese Vorfälle was wälzungen und greuelvolle Bürgerkriege ren auch so gräulich, daß Mariana in feiner Geschichte herbeyführen wollen! Die Aragonier, Valencianer von Spanien in Bezug auf den weyten sagt: „Es starrt und Kastilliáner dachten, als K. Don Martin den 31. May einem das Blut, wenn man sich an eine so unerhörte Schand. 1410 in Barcellona mit Tod abgegangen, an nichts anderes, that unserer Nation erinnert," und viele fremde Geschicht als Schiedsrichter zu ernennen, welche bestimmten, wem fchreiber, und zuleht noch Robertson, machen uns des die Krone zugehöre? Die Nation hat 1789 in den Cortes wegen harte Vorwürfe.

au Madrid unserm geliebten Ferdinand VII. als Prinzen Das Gesetz über die Erbfolge der Söhne des Kös von Asturien und Thronerben geschworen, hat ihn 1808 nigs kann ohne Zustimmung desselben eben so wenig veränals ihren König anerkannt, alle Provinzen des spas dert werden. Ohne weiter in die Sache einzugehen, erlaube nischen Reiches haben ihn als solchen proclamirt, und Ew. ich mir, Ew. Maj. bloß daran zu erinnern, daß sie erst Majestät selbst hat in Ihrem berühmten Decret vom 24. unterm 25. d. M. gestand, daß die alte Verfassung September befohlen, daß der Regentschaftsrath, die übrie der Monarchie mit einigen Verfügungen, welche ihre vollgen Gerichtshöfe und Körper die Aufrechthaltung der mo- kommne Beobachtung auf eine dauernde Weise sichern narchischen Regierungsform beschwören sollten; es sollen, dem großen Entzwecke des Ruhmes, der Wohlfahrt kann demnach jest nicht gemeinhin und ohne Einschränkung und des Glückes der Nation gänzlich entspreche. Hiermit hat gesagt werden, daß die Nation das Recht habe, die Res Ew. Maj. die Rechte, welche laut derselben dem König gierungsform zu wählen, welche ihr am meisten behagt. Ferdinand VII. zustehen, von Neuem anerkannt; demnach Ich finde auch große Schwierigkeiten, jeßt zu erklären, köunen und dürfen ohne seine Einwilligung und Zustimmung daß der Nation ausschließend das Recht zustehe, fich ihre jene Rechte nicht abgeschafft werden, welche die Verfassung Verfassung zu machen; denn sie hat sie schon, ihm zugesteht; demnach darf jest nicht ohne Einschränkung und eine sehr weise, hat sie seit Jahrhunderten und gesagt werden, daß die Nation ausschließend befugt sey, kann für sich allein nichts daran ändern. Die fich eine Verfassung zu geben. Gothen, von den Römern Barbaren genannt, verabscheuten In dem erwähnten Art. heißt es noch ferner, die Nas den Despotismus der Kaiser, und seßten als Grundsag ihrer tion sey der eigentliche Souverän. Ich widersete mich dem Regierung im Gegensage mit jenen Ansichten fest, daß das, Worte: eigentlich, d. h. daß sie der eigentliche Sou was alle anginge, von allen gebilligt und bestimmt werden verän sey, was mit dem Systeme verschiedener Gelehrten müsse; und diesemnach machten ihre Fürsten, wie übereinzustimmen scheint, welche die Ereignisse der ersten Reces wint ley 1, tit. 1, lib 1, des Fuero Juzgo sagt, Zeitalter mittels eitler Muthmassungen und oft die Gefeße mit den Bischöfen des Herrn, höchst vager Vorausseßungen entdecken zu kön mit allen Großen unsers Hofes und mit Zu- nen glaubten, und den Ursprung der Staaten in Verträs stimmung des Volkes." Nach der Invasion der Sas gen derjenigen suchen, welche zur Bildung derselben zusam razenen ward dasselbe in den Reichen, welche man eroberte, mentraten. Ich befolge einen sicherern Weg, und finde den und welche die kastil. Krone bilden, beobachtet; und als der Ursprung derselben in den Familien der Patriar Fuero de Sobrarbe in der Folge verbessert ward, hielt chen, welche die höchste Gewalt über ihre Kinder und Nachs man es auch in Aragonien und Navarra so. Dieß ist eines kommen ausübten, und sie nicht in Folge solcher Verträge der Grundgeseße der spanischen Verfassung. Und wenn erworben hatten..... Allein gehen wir zu den spätern Eres ein Rechtsgrundsag ist, daß Niemand eines Besißthums eignissen über, und beschränken wir uns auf die Halbinsel! beraubt werden darf, ohne vorgeladen und überführt zu Zugegeben, daß sich hier im achten Jahrhundert die neuen seyn, wie viel höher steht der Grundsak, daß dem König, Gesellschaften oder spanischen Staaten bildeten, so findet während er gefangen ist, nicht der Antheil, den er an man, daß nach der Invasion der Sarazenen die afturische der gefeßgebenden Gewalt auszuüben hat, entrissen und kein Monarchie entstand, wo die Souveränetät zwischen dem Kö= anderes Gefeß eingeführt werden darf, welches jenes aufhebt? nig und dem Volke getheilt war, und beyde die Geseze So muß es auch als ein Grundgeset betrachtet werden, daß gemeinschaftlich machten. In den Pyrenäen bildete sich ein das Reich kein Wahlreich ist, sondern an die Söhne neues Reich, und laut des berühmten Fuero de Sobrarbe, und Nachkommen des Königs übergehen müsse, ein Gefeß, welcher nach Berathung des Papstes und der Longobarden das bereits vor dem zwölften Jahrhundert bestanden. Es zu Stande gekommen, mußten die Könige beschwören, muß höchlich befremden, daß in der Einleitung zum Vers „daß sie ihre Gefeßbücher stets verbessern faffungs Entwurf gesagt wird, die Nation könne sich von wollten," woraus hervorgeht, daß ihnen die gesekgeder Erinnerung, daß das Reich anfänglich ein Wahlreich bende Gewalt oder Souveränetät zukam. Will man behaupe gewesen nicht lossagen, und daß gleichsam als klare Pros ten, daß sie selbe bloß als Beamte der Ration ausübten, be davon angeführt wird, was 1462 sich mit König Jos so entgegne ich, daß die, welche nach gerechten Motiven hann II. in Catalonien und 1465 mit König Heinrich IV. zum Kriege, ein Reich erobern, und diese genannten Bes in Avila zugetragen hat. Selbst als das Wahlreich noch bes fugnisse darin ausüben, nicht als Beamte betrachtet werden. stand, hatten weder die Großen noch das Velk das Recht, können; und bemerke, daß D. Jaime I., der das Reich

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