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Weibsperson, sondern auch seine eigene Seele von dem Teufel bringen. Nach einer Arbeit von zwey Jahren hatte er den gante befreyt; aber wie dieser ein Lügner von Aubeginn war, wollte er zen Vorrath von Todtenknochen auf eine so känstliche Weise auch den frommen Priester betrügen, denn die Säule war nicht, aufgeschlichtet, daß sich Jedermann höchlich darüber verwunderwie er versprochen, aus der Peterskirche, sondern aus der Kir- te, und kein Fremder des Weges zog, ohne solches heimzu. che Maria Trastevere, an der Quelle, wo zur Zeit Chrifti Öhl suchen, und mit großer Aufmerksamkeit zu betrachten. gefloßen seyn soll, und viele Reisende haben es bestätigt, daß Eines Tages kam auch ein Reisender aus einem fremden in selber eine Säule fehle, an Gestalt, Farbe, Größe und Orden, welcher sich über die große Menge und schöne Ordnung Dicke derjenigen ähnlich, die vor der Kirche St. Petri und der Gebeine verwundernd ausrief:

Pauli liegt, an deren innern Wänden auch die ganze Begeben. heit auf mehreren Schildereyen mit vielem Fleiß abgebildet ist.

V.

Das Marienbild.

« Wie viele von diesen mögen wohl zur ewigen Seligkeit eingegangen seyn, und was nüßt es ihnen, daß man ihre Knochen auf so kunstreiche Weise hier aufgeschlichtet hat?"

Da hörte er plöglich ein Rauschen und Summen; die Ge= beine schienen sich über seine Rede zu beklagen, und da es ihm schier vorkam, als wollten sie über seinem Haupte zusammen»

Auf dem Hochaltar der St. Stephanskirche zu Prag, bes stürzen, entwich er ängstlich und schnellen Fußes von dannen. fand sich sonst ein uraltes Marienbild, welches großer Verehrung

Conservation des Holzes.

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genoß; als aber ein böhmischer Mahler das Conterfey des Schuß. heiligen der Kirche gemahlt hatte, stellte man diesen auf, und verschloß das Frauenbild in ein anstoßendes Gewölbe, wo es verblieb bis im Laufe des dreyßigjährigen Krieges der fromme Georg Bolmeister, der bey dem Bau des Börsenthurms Domherr, Wenzel von Blumenberg, sich vor den Schweden in Copenhagen Zimmerarbeit zu verfertigen hatte, fand in dem hierher flüchtete, und einige Zeit lang die Functionen des erkrank, Keller einen hölzernen Boden, der noch ganz frisch war, ob er ten Pfarrherrn versah; er erfuhr, was mit dem Bilde vorge. gleich, aller Wahrscheinlichkeit nach, seit Erbauung des abges gangen, und da zu damahliger Zeit ein Wetterstrahl den Hoch. brannten Thurmes (1624) gelegen hatte. Man sagte ihm, daß altar spaltete, ohne jedoch zu zünden, so wurde er aufmerk- es daher komme, weil die Salzladangen hier geschehen. Als fam, legte dieß Ereignis als ein Warnungszeichen aus, und er diese Bemerkung einem Schiffscapitän mittheilte, erklärte ihm Sestand darauf, daß das Marienbild wieder in der Kirche auf dieser, daß das in seiner Heimath nichts Neues wäre, ins gestellt würde, worauf er zur Nachtzeit die Kirche hell erleuch, dem man da die neuerbauten Schiffe die erste Reise nach Spatet sah; seinen Sinnen mißtrauend, nahm er mit den Kaplänen nien thun, und mit Salz beladen ließe, weil die Erfahrung und einigen benachbarten ehrbaren Bürgersleuten, eine Unter- gelehrt habe, daß ein solches Schiff immer weit länger halte. suchung vor, welche alle das helle Licht fahen, das, als sie in Die Kirche eintraten, von dem Marienbild auszußtrömen schien, dann aber gleich entschwand.

In dem Komödienhause hatte sich der Holzschwamm so aus. gebreitet, daß in wenigen Jahren das Holz des Fußboden vers faulte. Nach vielen vergeblich angewendeten Mitteln ließ VolNicht lange nachher starb der Pfarrherr, und als fich die meister bey Legung des neuen hölzernen Fußbodens die UnterSchweden zur Einnahme der ganzen Stadt rüsteten, erschien lagen und unteren Theile der Bretter mit einer starken Salz. eines Tages die heilige Jungfrau mit dem Kinde, ganz so, wie lauge bestreichen. Nachdem dieser eingesalzene Fußboden 10 Jahs sie auf jenem Bilde gemählt war, auf einem hellschimmernden re gelegen hatte, ließ der Baumeister eine Diele aufbrechen, Regenbogen, welcher sich über der alten und neuen Stadt wölb. um zu sehen, ob sich wieder Schwamm darunter angefeßt habe; te, und sie zu schüßen schien. man fand aber die Diele so frisch, als ob sie erst gelegt worden Biele Einwohner sahen dieses, und auch die Feinde, wel. wäre, Bolmeister empfiehlt daher diese Salzlauge auch für Was che die Belagerung alsbald aufhoben, und die nächtlichen Ers serleitungsröhren, Rinnen, die unter der Erde liegen, Dachrinleuchtungen der Kirche, in welcher man das Wunderbild nun nen u.dgl., und glaubt, daß sie auch bey Schläuchen und Feuers mit verdoppelter Verehrung aufbewahrte, wurden gesehen, so eimern gute Dienste leisten würde. ́ oft ein Pfarrherr von St. Stephan mit Tod abgehen sollte.

VI.

Das Beinhaus zu Sedleg.

Es ist ziemlich bekannt, daß die ausgelaugte Seifensteder. asche zum Grunde eines hölzernen Fußbodens gelegt, ebenfalls gegen den Holzschwamm schüße.

Esif mahl eben so bekannt, daß die Kohle ein der Fäul niß wide lehendes Mittel hy allein es wird nur zu wenig

In den unterirdischen Gewölben des Bernhardiner - Klosters benüßt; man verkohlt das untere Ende der Plankenfäulen, das Sedles, wurde eine große Menge von Todtenknochen aus den Funere der Fässer um das Wasser zur See trinkbar zu erhalSchlachten und Scharmüßeln des fünfzehnten Jahrhunderts auf- ten, man entfußelt damit Branntwein; auch zur Bleiche hat bewahrt, bis endlich ein gottesfürchtiger Abt ein Beinhaus er- man sie schon verwendet; sie ist ein wesentlicher Bestandtheil bauen ließ, um solche aufzustellen, und wie das Gebäude fer- der Filtrirmaschinen, durch die man, besonders in Frankreich tig war, erboth sich ein alter Mönch, welcher schon halb ver. schlechtes Trinkwasser, z. B. das Wasser der Seine reiniget, blindet war, aus fregen Stücken, die Gebeine in Ordnung zu auch angefaultes Fleisch wird damit gereiniget, nur wird dies

Mittel bey uns noch zu wenig angewendet. Erst seit kurzer schränken. Das erste größere Werk von ihm, 1786 vollendet, Zeit wird die Kohle mit wesentlichem Nußen bey der Zuckers ist in den Händen des Fürsten Galizia, und stellet einen A I. ten vor, der ein Mädchen mit Geld beschenken raffinerie verwendet.

Eine Erfahrung von der, der Fäulniß widerstehenden Ei, will, dessen Annahme verweigert wird. Dieses genschaft der Holzkohle, die ich selbst gemacht habe, dürfte Hand. Gemählde hat einen fo glänzenden Beyfall erhalten, daß es werkern oder Fabrika...en, die vieler Umboßstöcke bedürfen, we. der Künßler vier Mahl für Standespersonen, unter ande sentlich nüßlich seyn; die auf folgende Art angewandte Holz, ren auch für den Grafen Clerfait, wiederhohlen mußte. Auch tohle gewähret nähmlich den Vortheil, diese Amboßstöcke (Stücke den bekannten Kupferstecher Quirin Mark hat es so anges sprochen, daß er noch im oben angeführten Jahre mit vielem von Baumstämmen) auf beyden Seiten zu benüßen. Ein Ich hatte vor mehreren Jahren mehrere alte unbrauchbar Fleiße den Stich desselben unternahm und vollendete. gewordene Amboßstöcke durch neus zu erseßen; bekannt mit den zweytes bedeutendes Bild, eine auf dem Sofa ruhende Eigenschaften der Kohle, ließ ich in die Gruben unter den Stö. Frau, ist in der fürstlich Liechtensteinschen Gallerie, und ein den eine Lage von Holzkohlen geben, dieselben darauf stellen, drittes, & wey Frauenzimmer mit Nähen befchäft in und sie rund herum mit Holzkohlenstaub umgeben, und dann get, in der E. F. Gallerie im Belvedere, wofür der Künstler fest mit Erde (Laimen) verstampfen. Nach fünf Jahren ließ ich von Kaiser Joseph dem II. hundert Ducaten als Geschenk erIn der permanenten Kunstausstellung bey St. Anna von diesen Stöcken zwey herausnehmen, und fand sie so frisch ist ein fißen der alter Mann von Brauns Meisterhand.

hielt.

-

in Denner's Manier und drey Con

als ob sie erst eingeseßt worden wären. Der dazu verwendete Sechs Köpfe Kohlenstaub, der bey Eisengewerben ohnehin genüglich vorhans verfations. Stücke in Gerard Dow's und. Mieris Mas den ist, ift für Nichts zu rechnen. Auf diese Art können die Umboß- nier befinden sich noch in der Gemähldesammlung *) des Künst flöcke auf beyden Seiten Fenüßt werden, wenn man sie etwas lers selbst. Als Porträt Mahler hat er sich vorzüglich durch länger als gewöhnlich schneiden läßt.

Kunst.

21. Tedeschi.

genaues Treffen bekannt gemacht, so, daß, als er einmahl den Prälaten der Schwarzspanier mahlte, dieses Porträt einen solchen Beyfall erhielt, daß er båld darauf in der k. k. Therestanifchen Ritter Akademie, im gräflich Löwenburgischen Convicte und ben Herrschaften vollauf zu thun hatte. Eben so glücklich, wie Wanderung in die Ateliers der hiesigen als Mahler, ist Brayu auch im Restauriren der Gemähk Künstler. Adam Braun (Rauhensteingasse Nr. 937 im de. Unter der Menge derselben, welche er für die bedeutend. eigenen Hause), wurde den 22. Junius 1750 zu Wien geboren, sten in- und ausländischen Personen herstelte, feyen hier nur wo fein Vater Bürger und Lederermeister war. Den nöthigen zwey genannt, welche er, zum Wohlgefallen Seiner Majestät, Unterricht in den gewöhnlichen deutschen Lehrgegenständen fur die k, k. Gemähldesammlung im Belvedere restaurirte, erhielt er im väterlichen Hause durch Privat, Lehrer. Schon im nähmlich im October 1813 Tobias, von Andrea del zwölften Jahre seines Alters besuchte er die k. k. Kunst. Alade, Saṛto, und im August 1815 die heilige Familie, von Im Übertragen alter Gemälde auf mie, wo er von Christian Frister in den Anfangsgründen der Raphael. Zeichenkunft unterrichtet wurde. Bald darauf ward Sam. neues Holz oder neue Leinwand, welche Kunst Braua bach, und später der k. E. Kammermahler und Akademie Direc. in Wien, meines Wissens, nur allein ausübet, (die aber in tor von Meytens sein Lehrer in der Mahlerkunst, unter Paris häufig geübet werden soll,) ist Braun sehr geschickt, und welchem er so schnelle Fortschritte machte, daß er schon 1770 verrichtet diese Arbeit auf eine sehenswürdige Weise. die Studien der Antiken vollendet hatte, und zum Mahlen nach der Natur überging. Seine Arbeiten erhielten Beyfall, und des Künstlers großer Ruf bestimmte die Kunst. Akademie, ihn, unter ihrem Präses von Sonnenfels, den 25. März 1789 zu In Pohlen scheint die englische Literatur die französische ihrem Mitgliede zu ernennen. Fast zu gleicher Zeit würdigten verdrängen zu wollen. Die englischen Classiker werden häufig auch die Behörden seine Kenntnisse dadurch, daß er bey dem überseht. Shakspeare's Schauspiele, Ossians Gedichte, Mil. k. k. Obershofmarschall - Amte, bey den f. k. Nieder- Österreis ton, Dryden, Young 2c. sind jezt allgemein daselbst bekannt. chischen Landrechten und bey der t. 8. Zollgefäßen- Adminis tration als beeideter Mahlerey. Schatmeister ans Bestellet wurde.

Da die meisten feiner Arbeion fremden Chalieren, Farunter mehrere von den Fürsten Galizin und Wolkonsky, an. gekauft, und nach Rußland, Frankreich und England gesendet worden sind, also sowohl die Besizer, als auch die Aufent. haltsorte der Gemählde nicht ausgemittelt werden können: so muß man sich hier bloß auf die Angabe einiger wenigen ber

Miscellen.

F. H. Böch.

*) Aus Braun's Sammlung sind schon mehrere Gemählde in Kus
yfer gestochen worden, z. B. die heilige Agnes, von Guers
Salvator mundi, und das
cino, gestochen 1816 von Gleditsch;
Porträt des Campomanes, berühmten spanischen Ministers, beyde
von Mengs, gestochen für das Wallishausser'sche Taschenbuch U glaja,
Jahrgang 1822. — Braun ist auch im Besiße einer beträchtlichen Kus
pferstichsammlung. Siehe das Weitere über beyde Sammlungen in
Böckh's Mer k würdig k eiten der Haupt, und Residens
Stadt Wien. 2 Bände. 1821 23.

1

Redasteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Verleger: Franz Härter. Gedruckt bey Franz Ludwig

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Schloß Blasenstein.

Kaiser Ferdinand II. rühmte sich dreyer Edelsteine in seiner Krone, deren Glanz alle überstrahle: Liechten Uus dem 7. Heft des Tudományos Gyüjtemény, Jahrgang stein, Dietrichstein und Wallenstein, so vor den 1822 *), von Baron Aloys Mednyansky). Augen der ganzen Welt das Verdienst dieser drey großen

Die Presburger Gespannschaft jenseits der Berge ger Männer erhebend; in der hohen Mauerkrone der Preßburwährt nicht nur den Anblick einer schönen Natur, sondern ihre ger Gespannschaft erblicken wir, ohne jedoch die übri bepflanzten Hügel tragen anziehende Spuren des menschli: gen von ihrem Antheile an des Landes Ruhm auszuschlie. chen Fleißes, als frohe Zeugen des Wohlstandes der Bewoh- Ben, noch einen Edelstein mehr, in den Burgen: Blas ner. Sie sind Theile ausgedehnter Herrschaften, welche ehe- senstein, Ballenstein (Paulenstein), Scharfens mahls zu festen Burgen gehörig, von diesen meistentheils st ein und Bibersburg. Warum der ungarische Nahme ihren Nahmen erhielten. Der Glanz der Burgen ist erlos Detrekö, „Blasenstein" überfest wurde, und nicht lieber schen, die befestigten Wohnungen berühmter Helden, sind nach seiner wörtlichen Bedeutung Dietrichstein, denn Detre heißt Dietrich, und kö Stein, ist uns unbekannt, Ruinen. Ehemahls erregte ihr Anblick von weitem schon dem Freunde Lust, dem Feinde Schrecken, jest nur mehr Trauer da zudem der erste Erbauer der Burg, welcher um das Jahr 1263 herum lebte, diefen Nahmen führte, aber wie über diese gefallenen Zierden des ungarischen Vaterlandes. aus verschiedenen Ursachen wahrscheinlich ist, aus dem bes Das waren sie seit hundert Jahren, wo nach Beendis rühmten Heldenstamme Balassa, Obergespann in gung der legten innern Unruhen, außer den beyden frans Sohl und Thurot, und Herr des Schloffes Szlabenya. zösischen Einbrüchen, kein Feind ihr Gebieth betrat, frü Sein dritter Sohn gleiches Nahmens schwang sich zum her aber, wo das Land den feindlichen Überziehungen der Obergespann der Preßburger - Gespannschaft auf, in deren, Fremden ausgefeßt, Raub und Verwüstung, unbeschüßt Herzen er bedeutend begütert war. Diese Behauptung obdulden mußte, ja selbst innere Fehden durch die geringfügig gleich durch keine Urkunde oder geschichtlichen Beweis bez sten Ursachen unerwartet entstanden, dienten sie zum festen kräftigt, ist doch viel glaubwürdiger, als die Erbauung Schirm der Reichsgränze, wie auch zum sichern Zufluchts. Plasensteins durch einen römischen Heerführer Tetricus, orte ihrer Herren, für ihre Person, Familie und Schä- worauf einige Steine am Fuße der Burg und in ihrer Be, gegen drohende Gefahr. Nähe hinweisen sollen (??), womit einige Gelehrte des 17. Jahrhunderts, ohne kritische Untersuchung sich brüsteten.

* So wie das auf dem Pfade nationaler Wissenschaft und Kunst schön emporklimmende Böhmen seit geraumer Im 16. Jahrhundert erscheinen die reichen Augs Zeit dieses Archives vorzügliches Augenmerk war, ist es nicht minder Ungarn, diese Welt im Kleinen, dieß burger Kaufherren, die Fugger als Herren von Blac Land des Segens," (wie sich Shalfpeare von seinem senstein, wie es an sie gekommen ist uns unbekannt, Mutterlande ausdrückt); ein junger Freund dieser Blät. wahrscheinlich verkauften oder verloren die Balassa, als ein ter, voll Liebe und Kenntniß ungarischer Geschichte und Zweig derselben in Siebenbürgen große Güter gewonnen Biteratur, dessen Nahmen wir seiner Zeit mit Dank nens hatte (Michael befaß dort zwölf Burgen), und zu hohen nen, feßt uns in den Stand, durch gelungene übersesun Ehrenstellen emporgestiegen war, diese an der entgegenges und gemischten Publicum interessanten Beistungen jener feßten Gränze des Reichs liegenden Güter, in jenen unru trefflichen magyarischen Zeti hrift bekannt zu machen. higen Zeiten, wo die Großen des Reichs zwischen mehreren

gen, die Leser mit den vorzüglichsten, auch einem großen

Thronwerbern getheilt die Gegenpartey durch ihrer Güter bestraften.

egnahme er, nach dem Beyspiele mehrerer anderer Edelleute, auf Blasenstein eine Druckerey für protestantische Schriften. Dies

In der blutigen Fehde zwischen Johann Zápolya und fen Werkstätten, wo unter dem Schuge der Großen, die Ferdinand I., während den größern Theil des Reiches das übersehungen der Religionsschriften durch die Druckerpresse türkische Joch drückte, und um den andern Theil zwey Kö, vervielfältigt wurden, verdankt das neue Bekenntniß vors nige stritten stand der berühmte Melchior Balassa auf Zá. züglich seine Ausbreitung, da die gemeinen Buchdrucker polyas Seite, seit seiner Königswahl bis zu feinem Tode, solches nicht wagten. Hier kam des berühmten Predigers ein treuer Diener mit Kopf und Degen. Nach des Königs Peter Bornemissa Postille (1583) heraus, unter Lode könnte er sich mit dem geitigen Mönche Martinus dem Titel: Predigten für jeden Sonntag des ganzen i, Statthalter der Königinn Witwe, nicht vertragen, Jahres aus dem geordneten Evangelium von Peter Bornes und als diefer in ihrem Nahmen Siebenbürgen an Ferdis missa, gedruckt zu Blasenstein." In der Vorrede fagt der nands Bevollmächtigte abgetreten hatte, war er schon im Verfasser von der Vollendung dieses Werkes: Nach meiner Begriffe zu demselben überzugehen, aber die Königinn, Entweichung aus Wien hielt mich der hochgeborne Herr Las welche bald darauf den unvortheilhaften Vertrag bereute, dislaus Bánffy von Limbach auf seinem Schloße Begkó kehrte (1556) nach Siebenbürgen zurück, nahm es in Be. zwey Monathe lang verborgen. Dort begann ich auch mein fiß, und ernannte den Melchior zum Generalgouverneur. Buch zu schreiben, und kan von da nach Blasenstein. Er bekämpfte heldenmüthig die Türken und die Deutschen, Stephan Balassas Rechtsstreit mit dem weiblichen Stame befreyte seine Gebiecherinn aus jeder Gefahr, trieb ihre me endete zuleßt damit, daß auch diesem ein gebührender Feinde von den Gränzen zurück, und erhielt von ihr zum Theil der Burggüter zufiel. Unter den Nachkömmlingen Lohne mehrere Güter, und zum Ersage vieler aus eigenem desselben zeichnete sich Peter Bakits, auf eine eben nicht Vermögen bestrittenen Ausgaben, die Einkünfte von drey nachahmungswürdige Weise aus. Franz Revay hatte sich Gespannschaften zum Geschenke. Ferdinand versuchte nun, nähmlich mit einer entfernten Verwandten Peters, die dies nachdem die gewaltsame Zurückeroberung Siebenbürgens ser aber vorher nie gesehen hatte, einem Mädchen von selt. misglückt war, die Ersten des Reichs auf seine Seite zu ner Schönheit vermählt, seine Burg Holitsch lag von Blas ziehen. Seine Gesandten Andreas Báthory und Balassas senstein nur einige Meilen weit, Verwandtschaft und Nache Schwager Franz Thurzo, die den Frieden mit Isabellen un- barschaft führten Bakits bey den Neuvermählten ein, bald terhandeln sollten, hatten den geheimen Auftrag, ihre Räs aber entstand ein so enges Band zwischen ihm und der junthe zu bestechen, und der Nahme Melchior Balassa stand gen Frau, daß es Revay ferner nicht mehr hingehen lassen unter den Ersten auf ihrer Liste, sie hätten aber nichts aus. konnte, und als er seine Gattinn vergebens durch sanfte Mitgerichtet, wäre Isabella nicht in eine tödtliche Krankheit tel, auf den rechten Weg zurückzubringen versucht hatte, verfallen, deren Ausgang nicht mehr zweifelhaft war, und auf ihre Treue nicht mehr zu rechnen war, schloß er sie Melchior, ihren nahenden Tod sehend, und vom jungen zu Holitsch in ein festes Gemach ein, bestellte gehörige Sigmund Zápolia, dessen Ohr jedermanns Rathschlägen Aufseher und Wachen, und begab sich selbst auf seine Güs offen stand, nicht viel erwartend, trat zu Ferdinand, doch ter in Thuroh. Bakits erfuhr kaum der Geliebten Strafe, unter der Bedingung, daß er für seine zu verlierenden und seine eigene Beleidigung, wofür er des Gemahl6 Güter, durch andere, in Ungarn entschädigt werde. Fer Strenge aufnahm, als er erzürnt Rache schwur. Des Nachts dinand versprach es ihm, und gab ihm für Gergesdorf bricht er mit einem Haufen Kriegsvolk von Blasenstein auf, und Létha, welches ihm Sigmund, der seinen Übers nähert sich Holitsch in tiefer Stille, und greift es von britt verdächtigte, zu nehmen beschloß, das für 32,000 fl. zwey Seiten zugleich an. Während nun die erschrockene Bes pon den Fuggern eingekaufte Blasenstein sammt allen dazu saßung herzustürzt, ihres Herrn Gut vor dem unbekannten gehörigen Besitzungen. Dahin sandre Melchior seine Gate Feinde zu schüßen, beyde Theile ins Handgemenge geras tinn und Schäße voraus, und um selbst nicht öffentlich mit then, und ihre ganze Aufmerksamkeit auf die angegriffenen Eigmund zu brechen, verschwand er einst aus dem Lager, Stellen wenden müssen, ersteigt Bakits, der Ortsgelegens und als man ihn da vergebens suchte, befand er sich froh heit wohl kundig, mit noch einigen die Scanze, kommt in seinem neuen Eigenthume.

ebenen Weges zum Gefängnißfenster, dessen Eisengitter er Nach dieses Helden Tode, (1568) fiel das Schloß an ausbricht, führt seine Geliebte nebst zwey ihrer Dienerins seinen Sohn Stephan mit Ausschließung des weiblichen nen heraus, und segt sie auf ein bereitgehaltenes Roß, Zweiges, woraus später viel Unglück entstand. Ein eifri welches sie nach Blasenstein trägt. Als Revay dieses erfahger Anhänger des Augsburgischen Bekenntnißes, errichtete ren hatte, both er alles auf, die Gattinn aus des Vers

führers Armen zurückzubringen, dieser aber hinter den fes Abzug der Soldaten die Burg zu übergeben., Blasenstein ften Mauern seines Schloßes, geschüßt, vermied alle Ges verblieb zwey Jahre lang in Rákógy's Gewalt, bis bey gu= legenheit, mit dem Beleidigten zusammen zu treffen, welcher tem Fortgang der kaiserlichen Waffen, Stahremberg (Aus endlich die Sache (1608) vor den Reichstag brachte, und gust 1707) mit großer Kriegsmacht angerückt kam. An der auf Bakitsens Bestrafung eifrig drang. Da aber Bakits March lagerte er Otskay gegenüber, welcher mit 8000 viele Freunde hatte, wurde der Streit auf den langsameren Mann nicht zu weichen gesonnen, die Schlacht annahm, Rechtsweg verwiesen, Révay aber starb, als er dessen glücke der Sieg neigte sich auch schon auf seine Seite, als ein liche Beendigung schon erwarten durfte, und da niemand in den hintersten Gliedern plöglich entstandenes Geschrey, weiter das Urtheil betrieb, blieb Bakits ungestraft. „Wir sind verloren, rette sich, wer kann," alles verdarb.. Als Gabriel Bethlen in seinem ersten Feldzu Obschon niemand den Grund davon wußte, bemächtigte sich ge, nach der Einnahme von Tyrnau gegen Preßburg der Schrecken gleich aller Glieder, und selbst das Erste, eilte, ließ er zwar die zur Seite liegenden Burgen unbe welches schon siegreich vorgedrungen war, mußte sich zurück. achtet, als er aber den kaiserlichen Feldherrn Buchheim ziehen. Orskay verzweifelte nicht gleich, als er den halbergeschlagen hatte, und auch Preßburg gefallen war, bela: rungenen Sieg aus den Händen verlor, wie es von einem gerten seine Hauptleute auch diese Burgen nach einander, geschickten Führer zu erwarten war, sammelte er, so viel er und unter ihnen auch Blasenstein, dieses widerstand nicht konnte, die zerfreuten Truppen wieder, allein das trüge= lange, sondern öffnete beynahe schon nach dem ersten Kano- rische Glück hatte ihn verlassen, im allgemeinen Geschrey nenschusse dem Feinde die Thore, in dessen Gewalt es auch verhalte sein Machtwort, keinen zog sein Beyspiel nach, blieb, bis ihn der Friede nach Siebenbürgen zurückrief. und er mußte endlich, um nur der Gefangenschaft zu entges Hierauf wurde Blasenstein königliches Eigenthum, blieb ben, selbst sein Roß zur Flucht wenden. Stahremberg es aber nicht lange, denn Ferdinand II. im unglückseligen zauderte nach dem Siege keinen Augenblick, Blasenstein zu 3ojährigen Kriege oft vom Geldmangel gedrückt, verpfän. bestürmen. Stephan Stupavsky, welchem Otskay die Burg dete viele ungarische Güter, darunter auch Blasenstein, verkauft hatte, vertheidigte sich einige Zeit hartnäckig. Da wofür Graf Paul Pálffy zulest 130,000 Gulden bezahlte, er aber sah, daß das Geschüß die Mauern zerstörte, und wofür ihm der Kaiser, um nicht mehr zur Zurückzahlung kein Entsaß zu hoffen war, ergab er sich auf den zweyten dieses Geldes gehalten zu seyn, nach Entrichtung von noch Aufruf, mit der Bedingung, daß ihm und seinem Heere. 50,000 fl. und 1000 Kübel Getreide, Blasenstein (1634) freystehe, sich mit ihrem Feldherren zu vereinigen. Die Bes auf immer schenkte. Aus diesem für die damahlige Zeit au- lagerer gestanden dieses zu, als aber die Rákóyischen Trupßerordentlichen Preise, läßt sich abnehmen, daß das Gebieth ven die Festung verlassen hatten, wurden sie von den Deuts des Schlosses nicht gering gewesen seyn kann, es wurde schen umringt, und als Aufrührer gefangen nach Preßburg aber auch immer eine Grafschaft genannt. abgeführt.

Franz Rákógi II. eröffnete den Krieg mit Anfang Von dieser Zeit an befand und befindet sich das Schloß des 18. Jahrhunderts, und drang, als sich das anfangs ihm im Befiße der Grafen Pálffy. Auswärtige Feinde sah es ungünstige Kriegsglück wendete, durch ganz Oberungarn, nicht mehr, aber ohne Schirm gegen den mächtigten Vere bis Preßburg und noch weiter. Diese Gegend hielt sein Feld. derber aller Menschenwerke, die Zeit, verlor es mit jedem Herr Ladislaus Ots kan besetzt, und fügte der Gegenparten Jahre mehr und mehr von seiner Pracht und Stärke, bis großen Schaden zu. Páll fy 8 Befagung zu Blasenstein rách. es endlich ganz verfiel, so daß es selbst zur Bewohnung un te sich durch häufige Ausfälle, besonders auf einzeln umber: tauglich wurde, und in jene traurigen Trümmer zufammenschwärmende Haufen, wodurch Otskay aufgebracht, sein Heer stürzte, welche das vergangene Jahrhundert der schändlichen vor Blasenstein lagerte. Da er aber kein schweres Geschüs Vernachlässigung des Preiswürdigen seines Vaterlandes, vor hatte, und wegen drohendem Verluste einen Sturm zu was den Enkeln anklagen.

gen, nicht rathlich fand, mußte er sich begnügen, das Schloß
so enge einzuschließen, daß es von aller äußeren Verbindung
gänzlich abgeschnitten war. Die Besaßung hielt sich tapfer,
in der Hoffnung, durch äußere Hülfe, oder freywilligen Ab-
zug des, Beit verlierenden Feindes erlöst zu werden, da
aber weder das Eine noch das Andere eintraf, und sowohl
Nahrung als Wasservorrath ausgegangen waren, fand sich
der Befehlshaber genöthigt (October 1705) gegen freyen machte

Gallerie scenischer Künstler.

Car! Ludwig

3 weytes Bild.
oftenoble, t. e. Hofschauspieler.
(Beschluf).

Die Besetzung der Vorstädte Nürnbergs durch Preußen
dieser Laufbahn abermahls ein unvorhergesehenes

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