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Er wohnte, nach Hesiodus, am Eingange zum unsterblichen Götter, die Augen des Gatten einzuschläfern, Gebiethe des Hades, am westlichen Ende der Welt, mit so bald sie ihn liebend umarmt haben würde, und verspricht dem Tode in einem Pallaste, wo er nie die Sonne er ihm dafür einen schönen, mit Gold belegten Schemmel, blickte. Ruhig und fanft wallt er über Meer und Erde hin. vom kunstreichen, Hephastos verfertigt. Aber er weigert Bey Homer sucht ihn Juno in Lemnos auf, als sich. Jeden andern Gort, sagt er, will ich einschläfern, selbst He den Jupiter auf dem Jda einschläfern wollte. Da die Fluthen des Oceans, nur nicht den König der Götter. ber folgt aber nicht, daß Homer ihm seinen beständigen Denn er hatte den Verfuch schon einmahl gemacht, als June Wohnsiß auf dieser Insel gebe. Nach dem Scholion den Herkules nach Kos verschlug, aber den Jupiter lebte er hier, weil er die schöne Grazie Pasithe a liebe dadurch so erbittert, daß er ihn aus dem Olymp in das te, die in Lemnos bey der Aphrodite lebte. Man Meer schleudern wollte. Kaum konnte er sich zu seiner Muts könnte auch den Grund anführen: weil er hier vorzüglich ter, der Nacht, retten, und nur aus Achtung gegen diese verehrt wurde. In der erwähnten Stelle bittet Juno ten schonte Jupiter feiner. Endlich verspricht ihm Jund mächtigen Schlaf, den Beherrscher der Menschen und der die geliebte Pasithea zur Gattinn, und schwört es ihm beym Styr. Dieß bewegt ihn. Er seht sich auf eine hohe Feine Übelkeit empfände? Diogenes antwortete ge. Tanne, versteckt sich unter die Zweige und schläfert den Gott lassen: «Nicht die geringste; denn schon übergibt mich ein ein. Wie er dieß machte, erzählt der Dichter nicht, es Bruder ganz ruhig dem Andern, der Schlaf dem Tode." geschah wohl bloß durch seine nahe Gegenwart. (Plut. Consol, ad Apoll.) Dasselbe erzählt Stob vom Gorgias.

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Derselben Idee begegnen wir in einem von Carl Cap. pe's trefflichen Gedichten, wo es heißt:

Schlaf oder Tod! willkommen Zwillingsbrüder!
Der Tag ist hin; ihr zieht die Wimper nieder.
Traum ist der Erde Glück und Neth.

Zu kurzen Tag! zu schnell verrauschtes Leben.
Warum so schön, und doch so rasch verschweben?
Schlaf oder Tod!

Hell strahlt das Morgenroth.

Beym Kallimachus hymn. in del 234. wird der Ausdruck gebraucht. Der Schlaf breitet den Flügel der Vers geffenheit über die Iris. Bey Apollon. FV. 156 cfr. Virg. Aen. V. 854 bespreng: der Schlaf die Augen mit Wasser aus der Lethe. Bey Homer Il. 819 legt er sich auf den Agamemnon, oder nach II. X. 26. Orph. Argon. 1009 seßt er sich auf die Augenlieder, oder umschattet die Menschen mit seinen Flügeln. Die 84. orphische Hymne nennt ihn den König der Götter und Menschen und Thiere, den

Auch Routrou sieht ihn in seinem Venceslas Acte IV. Allesbeherrschenden, allen Gegenwärtigen, alle Körper Fes Scene IV., als ein Bild des Todes an, indem er seinen selnden, den Sorgenbändiger, den Mühseligkeitsender, Helden fagen läßt:

- J'ai mes raisons qui boruent mon sommeil.

Je me vois — — au déclin de ma vie ;

Et sachant que la mort l'aura bientôt ravie,

Je dérobe au sommeil, image de la mort,

Ce que je puis du temps qu'elle laisse à mon sort.
Prés du terme fatal prescrit par la nature,
Et qui me fait du pied toucher ma sépulture,
De ces derniers instans, dont il presse le cours,
Ce que j'ôte à mes nuits, je l'ajoute à mes jours.
Sehr sinnig gefelt Voltaire dem Schlafe die Hoffnung
ben, und läßt diese, abwechselnd mit dem erstern, der
Menschen Trösterinn und Erquickerinn seyn :

Du Dieu qui nous créa la clémence infinie,
Pour adoucir les maux de cette courte vie,
A placé parmi nous deux êtres bienfaisans,
De la terre à jamais aimables habitans,
Soutiens dans les travaux, trésors dans l'indigence;
L'un est le doux sommeil, et l'autre est l'espérance;
L'un, quand l'homme accablé, sent de son foible corps
Les organes vaincus, sans force, et sans ressorts,
Vieut par un calme heureux secourir la nature,
Et lui porter l'oubli des peines qu'elle endure,

den Lindernden, den Traurigkeitstillenden, k) den Lebenserhalter, den Wecker der Todesgedanken, den Bruder der Lethe, der Vergessenheit und des Todes.

Ovid Met. XI. läßt ihn bey den Scythen und Cimmeriern in einer großen Berghöhle wohnen, wobin kein Sonnenstrahl dringt, und alles mit Nebeln bedeckt

k) Dieselben holden Eigenschaften des Schlafs bezeichnet
Tasso, da er singt:

Sorgea la notte intanto, e sotto l'ali
Ricopriva del cielo i campi immensi:
E'l sonno, ozio deli' alme, oblio de' mali,
Lusingando sopia le cure, e i sensi,

La Gerusalemme Canto 8.

Eben so innig spricht ein deutscher Dichter die dem Schlafe eigene Weihe aus, indem er zu einem Schlafen. den fagt:

Schlafe Beglückter! Nur schlafend befuchen die Götter
den Menschen;

Wachend fällt er sofort, herbes Verhängniß, dir heim.
Th. Rosegarten.

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ift. Kein wachsames Thier, kein rauschender Baum stärte tes (Geber des Guten) führte. (Paus. Cor. c. 10). Bu hier die ewige Ruhe, aber der Fluß Lethe ging unter Trözene wurde ihm und den Musen auf einem Altar dem Felsen hervor, und wiegte durch fanftes Gemurmel als geopfert. (Paus. Cor. c. 31.) In Statuen bildete man les in Eglaf. Am Eingange der Höhle wuchsen Mohn und den Schlaf als einen schlafenden Knaben, bald liegend, andere narkotische Pflanzen. In der unverschloßnen Höhle bald sizend. In der Hand hat er Mohnköpfe, und zu sei stand ein Bette von Ebenholz mit schwarzen Decken über. ner Seite ist entweder eine Eidechse, oder eine Erdratte, hangen. Auf demselben lag der Schlaf, und rund herum weil diefe Thiere lange schlafen. Man stellte ihn auch als einen Genius mit umgestürzter Fackel vor, auch mit Flü

Heere von Träumen.

Nach Stat. Theb. X. 84 c. war eine Höhle in einem geln; auch gab man ihm ein Horn zum Symbole, aus dichten Walde̟ in Äthiopien sein Aufenthalt, vor welcher dem er die Träume schüttelte, oder das mit Mohn angedie Ruhe, die Vergessenheit und Trägheit ihren Siß ha- füllt war. Von seiner Abbildung auf dem Kasten des Cypr ben, und die ungestümen Winde abhalten, daß ihr Geräusch selus ist aus Heynes Vorlesung und Lessings Abdie ewige Stille nicht störe. Sorgenlos liegt er hier auf handlung über diesen Gegenstand noch manches Lehrreiche einschläfernden Blumen in der feuchten Höhle hingestreckt, zu ersehen 1).

und um ihn herum schweben in verschiedenen Stellungen die dunkeln Scharen flüchtiger Träume unter unzähligen Gestalten.

Andere erdichten eine Stadt auf der Trauminsel, ume geben mit einem Walde von hohen Mohn- und Mandra. gorenbäumen, belebt von Schaaren Fledermäuse. Neben der Stadt hin fließt der Fluß Nyctiporus, und am Thore find die Quellen Pannyhia und Nigretes. Die hohe Mauer der Stadt strahlt von den Farben des Regenbogens. Sie hat vier Thore, wey gehen auf das Feld der Trägheit, und eines ist eisern, das andere irden, durch sie gehen die schrecklichen und blutigen Träume; die beyden andern Thore gehen nach dem Hafen und dem Meer. In der Stadt sind zwey Tempel, der Nacht und dem Hahne gewidmet. Mite ten auf dem Markte ist der Brunnen Kareotis und bey demselben sind die Kapellen der Azate und der Alethio. Die Bewohner der Stadt sind die Träume, alle verschie den gestaltet, und keiner dem Andern ähnlich. Einige schlank und schön, andere klein und ungestaltet, einige strahlen in Goldglanz, eder im Puge von Königen und Göttern ; eis nige geflügelt und seltsam gestaltet. Kommt ein Sterblicher hierher, so wird er freundschaftlich aufgenommen, berrlich bewirthet, mit glänzenden Versprechungen überladen. Der Schlaf ift König. Seine Statthalter find Torarione, des Metaogenes Sohn und Plutokles, des Phantasions Erzeugter. (Lucian ver. hist. II. p. 683 etc.)

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Die Kinder des Schlafs waren die Träume und die vornehmsten von diesem Morpheus, Icalus oder Phobater und Phantafus; seine Geschwister waren außer dem Tode auch die Hoffnungen. Die Griechen erbauten ihm keine Tempel, setten ihm aber hie und da Bildsäulen. So sah man seine Bildsäule im Tempel des Äskulap zu Sicyon, wo er den Beynahmen Epido

(Die Fortsetung folgt).

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Ueber Desterreichs Spar - Cassen.

V.

ten Geschenke, an die Spar-Caffe mit dem Beding, daß Sie erst bey der Freysprechung behoben werden dürfen, hier mit der Lehrjunge, durch das Sparcaffe - Büchlein, eine

Seit der Begründung des so wohlthätigen und ge- eindringende Ermunterung zum Fleiß, zur Sparsamkeit 'meinnüßigen Spar caffen - Institutes in Österreich und zur allmähligen Vermehrung des kleinen Capitals erhat dieses Archiv ihm fortan eine Rehende Rubrik gee hielt, mit welchem er den neuen Lebensabschnitt seiner widmet. (1819 Nr. 17 und 18) Kraftvoll hierin un Wanderschaft nicht mehr ganz hülflos antritt. Viele was terstügt durch den Geist, den Biedersinn und die schöne ckere Gesellen haben, mit den Lehrjungen wetteifernd, wissenschaftliche Richtung der hohen Obervorstehung und durch wöchentliche Hinterlegung kleiner Ersparniffe, es schon verehrten Direction der ersten Spar- Casse Österreichs zu durch die immerwährende Vergrößerung zu verhältnißmäßig Wien (Nr. 21, 22 und 65) wird diese Zeitschrift auch bedeutenden Beyträgen gebracht, also daß die Direction regelmäßige Berichte vom Fortschreiten und Gedeihen des für die Zukunft auf Mittel denket, mit den übrigen Spar. gleichen, ehrenwerthen Strebens aus den Provinzen Caffen des Inlandes, dergestalt in Beziehung zu treten, geben. Unter so vielen andern Städten ragt seit gerau. daß die gegenseitigen Auszugsbüchlein unter den gemer Zeit, Laybach ganz besonders hervor. Alles was hörigen Vorsichten, als gute Wechsel erkannt, somit Cas wir zu sagen vermöchten über den Scharfblick, über die pital und Zinsen, auch in der Entfernung zahlbar seyn, in jeder Spar= zeitgemäße, thateifrige Einwirkung S. E. des Herrn Lan- und jedem wandernden Gewerbs.nann, deschefs, Freyherrn von Schmidburg *), würde doch caffe eine zuverläßige, augenblickliche Hülfe eröffnet werde. Die bösen Folgen des blauen Montags werden so am immer weit hinter der Wahrheit zurückbleiben. Das „illyris sche Blatt zum Nüßen und Vergnügen" enthält einen reis gewissesten hintangehalten. Mehrere Handwerker haben gleichfalls nach und nach kleine Beträge hinterlegt, dadurch chen Kranz erfreulicher Beweise hievon. Den Reihen das verlorne Einkaufs- Capital ihres Erwerbes einiger Mas hierunter führt die im Beginne dieses Jahres vom Fort: Ben erfest, und sich auf die Dankbarkeit ihrer Familien schreiten der Laybacher Spar-Caffe gegebene Rer Ansprüche erworben, die auch in moralischer Hinsicht von chenschaft. Die Anstalt hat bereits ins Innerste d Famis den trefflichsten Folgen waren, und die Direction wäre im lien durchgedrungen, von welchem in dem unstäten Leben, Fall, es mit mehrfältigen Beweisen zu belegen, daß diese Alles, was dauern soll, ausgehen, Alles wieder darauf zu- Sparbüchlein, vollgültige Zeugnisse für den Werth der rerückführen muß. -Die Taufangebinde und Fire fpectiven Familien abgeben könnten. Eine Gewerkschaft jes mungsgeschenke begannen bey der zartesten Jugend ner Proving stiftete durch Hinterlegung verschiedener Beund das sogenannte Firmungs Sparbüchlein hat schon öf träge eine eigene Bruderlade, gleichsam eine Filiale, ters die angenehme Folge hervorgebracht, daß Kinder eis die Zinsen von Zinsen trägt, und keinerley Beraubung, Manche Cas nen bedeutenden Theil der erhaltenen kleinen Geschenke, keinerley Elementarunfällen ausgefest ist. unter der gehörigen Anleitung, in der Spar - Caffe hinters pitalien liegen seit vielen Jahren in den Laden verschiedes legten. ner Corporationen verschlossen, mit dem doppelten Scha

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Je weniger sich noch ein eigentliches Gleichgewicht zwie den, daß sie eine gefeßlich erlaubte Vermehrung entbehren schen Lebensmitteln, Handwerkswaare und Lurusartikeln her- und mancher brave Bürger, der vollkommene Sicherstels gestellt hat, je mehr es nach der Auflösung der Zünfte und lung zu geben vermag, jeder Verbesserung seiner Lage, strengen Werkebräuche, Ariom werden zu wollen schien, aus Mangel des Capitals schlechterdings entsagen muß. auf möglichste Schnelligkeit und möglichst hohe Wogegen sich die Spar-Caffe zur Regel macht, die Ein. Preise, tros der innern Schlechtigkeit des Fabris ligen vorzugsweise bey dortigen Bürgern, die volle Si kates hinzuarbeiten, desto weniger ist gleichgültig, was cherheit leisten, zur Verbesserung ihres häuslichen Zustanauf Bildung des Handwerksstandes Bezug hat. Mehrere des anzulegen. Der Erleger sorgt hiernach nicht nur für Menschenfreunde gaben die, den Lehrjungen zugedach, sich selbst, sondern verschafft auch mehr oder weniger, Andern, Gelder zu den geringsten Procerten.

*) M. S. über des uralten rheinländischen Hauses Schmid- Vor andern wohlthätig wirkte die Spar - Caffe auf burg romantischen Ursprung, des verdienstvollen Prof. das Loos der Dienstbothen, die dort einen SparRichter Ballade in Nr. 48. Aprilheft dieses Archives pfennig für ihre alten Tage gewannen, und nicht mehr in und im hiftor. Taschenbuch auf 1824 unter der Ru brik: Sagen und Legenden": die Silberschnalle den (noch gar zu häufigen) Fall kommen, den meist ohne im Schild der Schmidburge. Schein, in den Händen ihrer Dienstherrn stehen gelassenen

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Cohn, in Todesfällen ganz zu verlieren. Überdem erhalten wesen, auf der Donau weiter fort eine Reise nach Ungari fie durch die Spar Caffe 3 infen vonzinse n. zu machen; aber ich ging davon ab und wollte schon wieEine zunehmende Geneigtheit zu gutem Haushalte muß der, jedoch über Gräß meinen Rückweg nehmen, wozu ich auch auf die Verminderung, des, unter der dienen den Postwagen wählte. Dieser Weg war mir neu und den Claffe alle Schranken und Gebühr überschreitenden schon darum um so angenehmer; auch gab es gute Gefell. Lurus zurückwirken, und statt dessen einen kleinen Vers schaft. Wir gingen oft stundenlang bergauf dem Postwagen sorgungsfond bilden. Die kluge und eifrige Mitwir voraus. Da kam bey unsern Discursen die Rede auch auf kung der Curatgeistlichkeit zu diesem Zwecke, wird Triest, man meinte, daß, wenn ich schon einmahl in Gräß ganz besonders gerühmt. -Viele studierende wäre, ich auch nach Triest reisen sollte. Und es bedurfte Jünglinge erlegten die, beym Eintritt des Schul bey mir keiner großen überredung, noch ehe wir in Gräß jahre mitgebrachte Baarschaft, mehrten sie monathlich mit angekommen waren, war ich dazu entschlossen; da ich ohe einigen Ersparnissen von Instructionsgeldern oder sonsti- nehin schon seit längerer Zeit her Triest zu sehen wünschte, ger Einnahme, und behoben von diesem zinsträchtigen meine vorgehabte Reise nach Ungarn unterblieben war, Depositum, von Zeit zu Zeit das Benöthigte. Ein bedeus und ich noch den Vortheil für mich hatte, daß ich etwa tender Damm gegen den jugendlichen Leichtsinn. Minach einem dreptägigen Aufenthalt in Triest mit demselben litär und Beamte schenkten der Anstalt gleichfalls ihr Paß durch Obersteyermark würde zurückreisen können. Nur Vertrauen. Nicht minder Vormünder, Curatoren ergab sich zu Gräß für mich wieder die Schwierigkeit, daß und Geschäftsträger zu fruchtbringender Anlegung mein Reisepaß nicht nach Triest lautete, die aber durch eis ihrer Pupillar-Capitale, zur Depofitirung der anvertrau ten Baarschaft, weil die augenblickliche Rückzahlung, und ne höhere Einwirkung hier glücklich gehoben wurde. Mit einer neuen Reisegesellschaft, worunter sich jetzt die Ersparung der Grundbuchsgebühren, große Vorzüge eine zurückreisende Nobile di Venetia befand, waren von den, an Privaten gegebenen Darlehen sind. -Die Direction gab bald nach dem Jahresantritte öffentliche wir an einem Sonntage gegen Mittag, den 14. Jung Rechenschaft ihres edeln Mühens, und erntete mit vole zu Laybach, der Hauptstadt des Herzogthums Krain an lem Recht die Früchte desselben in der allgemeinen dank. gelangt. Es liegt diese (zu unserer Zeit durch den Zusammens gerührten Anerkennung.

Etwas von einer Reise nach Triest.

Bon Joseph Balentin Paur (vorhin Pfarrer zu Goisern,

tritt der Monarchen søs berühmt gewordene) Stadt an dem Flußchen Laybach, in einem von diesem gebildeten Thale. Unweit davon, nördlich, fließt die awe. Der Boden zwischen diesen zwey Flüssen ist nicht sehr lohnend, er bes steht aus einem Lager von Geschieben, die durch einen kalkie

im Salzkammergut, - jest zu Pichl bey Wels, wirki. Liez. Ben Niederschlag verbunden sind, und kein Wasser durch

Cons. Rathe.

Du heiliges und weites Meer:

Wie ist dein Anblick mir so hehr!`

F. L. Stollberg.

lassen. Der Laybach, d. i. laue Bach, heißt deßwes gen so, weil er niemahls zufriert; eine Folge der Kürze feines Laufs, der vom Ursprunge bey Ober-Laybach bis zu seinem Einfluß in die awe, nicht mehr als 4 Lieues beträgt. Vielleicht fließt er vor seinem Schiffbarwerden

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Schon wieder reisete ich, wenn ich gleich erst im verwi. unter der Erde fort; denn mehrere der Höhlen dieses LanHenen Jahre 1806 eine Reife in die Rheingegenden ger des verbergen fließendes Wasser. Da wir hier übernachtemacht hatte und es war wieder der 28. desselben Monaths ten, brachte ich den Abend in einem recht hübschen Garten May, an dem ich meine zweyte Reise begann. zu, der von Menschen aus allen Classen wimmelte.

Leicht schwam ich jest von Linz aus auf der Donau Des Morgens darauf sahen wir unsere Gesellschaft durch nach Wien hinab, wo ich acht Tage unter den Besuchen einen Herrn Kollega von mir von Klagenfurt her vermehrt, früherer Bekanntschaft (als ein Zögling des weiland Gene. Der Weg, den wir jeßt zu passiren hatten, wenn gleich auch ral Seminariums) und unter den erheiternden Genüssen, in der Nähe von Planina, Idria, der künstlich (zikden mir vor andern das Thater und dann wieder die näch zak) angelegten Wege über die Bleyberge, die bemerkt zu sten Umgebungen Wiens, Schönbrunn, Larenburg und werden verdienen, langweilte uns ungemein, bis wir uns Baden gewährten, zubrachte. Ich war anfangs willens ge. durch die berühmte Adelsberger Grote (eine Viertel

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unde außer dem Markte Adelsberg, in alten Urkunden Adlersberg, in der Landessprache Postojna der Adler) hin reichlich entschädiget fühlten. Schon der Weg zur Grotte, den wir in Masse einschlugen, ist sehr angenehm; rechts er hebt sich der Berg mit seinen Ruinen, links übersieht man einen Theil der Ebene, durch die sich die Poik in hundert Krümmungen schlängelt; im Hintergrunde hebt der Nanos fein majestätisches Haupt empor. Je mehr man sich der Grotte nähert, desto erweiteter wird die Aussicht, bis man auf einem berganführenden Weg zu ihrem Eingan ge gelangt. Am Fuße des Berges liegt sehr romantisch eine Mühle, und gerade unter dem Eingange stürzt sich die Poik in den Schlund des Berges. Schon dieses Schauspiel allein verdient die Wanderung. Von allen bekannten StalaktitenHöhlen übertrifft wohl keine diese Königinn der Grotten, welchen Nahmen sie eben so sehr wegen ihrer Ausdehnung verdient (man ist in sie schon sieben Stunden weit vorgedruns gen, ohne das Ende erreicht zu haben) als wegen des pracht, vollen Farbenspieles ihrer Stalaktiten und Stalagmiten, welche in tausendfachen Formen bald von der Decke herabs hängen, bald von dem Boden aufsteigen; wegen des Glan `zes ihrer Crystalle, wegen der unendlichen Mannigfaltigkeit ihrer vielen Gebilde, die öfters aus der Hand des geschicks testen Künstlers hervorgegangen zu seyn schienen; endlich wegen der Größe und Menge ihver` zu einem Ganzen verschlungenen Höhlen. Der Eingang ist sehr bequem. Nachdem man sechzig Klafter lang, etwas bergauf gegangen ist, ge langt man zu dem sogenannten Dom, sechzig Klafter lang und 19 Klafter hoch. Er wird durch den sich unter dem Berg verlierenden Fluß Poik durchschnitten, der hier einen See bildet, über welchen eine natürliche, 13 Klafter lange Brü cke, nach der Gallerie führt. Wenn der ganze Dom erleuchs tet wird, muß das einen unbeschreiblich schönen Anblick gewähren. Wo er sich wieder zu eröffnen beginnt, wird der Weg immer beschwerlicher, und nur leidenschaftliche Grots tenbesteiger haben sich weiter gewagt; er zieht sich eine Vier telstunde als ein schmaler Pfad an einer schreffen Klippens wand, schließt und öffnet sich mehrmahls, bis er zu einem etwas offenen Flag führt, wo viele Inschriften aus dem 13. 15. und 16. Jahrhundert zu lesen sind. Auf diesem Plat finden sich auch viele incrustirte Menschenknochen, und ein vielleicht einziges mit Tropfstein übergoffenes ganzes Menshengerippe, mit um eine Säule geschlungenen Arinen *).

*) Diefer Theil der Grotte war auch son den frühesten Zeis ten her bekannt; aber erst vor Kurzem im Jahre 1816 ge= lang es dem Kreis Commissär Ritter von Löwengreiff, mit Hilfe eines beherzten Mannes, der noch jezt als Füh. ver den die Grotte Besuchenden dient, in einer Peilen

Sonst läßt sich wohl auf dem weiteren Wege nach Trieft nicht leicht etwas armseligeres denken, als diese Gegend.

Seitenwand des Doms ein Loch zu entdecken, in welchem ihm seine Forschbegierde eine neue Bahn in diejenigen Abtheilungen dieser Grotte öffnete, welche den Vorzug vor allen andern verdienen. Um zu derselben zu gelangen, heißt es, muß man sich an das rechte Ufer der Brücke in den Dom zurück begeben, bis etwa sechzig Klafter vom Eingange. Man steigt über go feinerne Stufen die steile Felsenwand hinab zum Flusse, über welche eine Brücke führt. Schauerlich ist hier der Blick aufwärts zur hohen Wölbung dieses unterirdischen Riesentempels! Auf der ans dern Seite des Flusses gelangt man über 100 Stufen, die sehr bequem aus Stein gearbeitet sind, in die neue Grotte, wandelt gegen Süden, und ein Gang führt zur schönen Ferdinands. Grotte, dem Kronprinzen von Österreich zu Ehren, welcher sie besuchte, so genannt. Sie ist der schönste, obgleich nicht größte und imponirendste Theil dies ses Grottensystems. Am Ende derselben, 203 Klafter vom Eingange, findet sich an den Seitenwänden eine unzählige Menge Inschriften, so daß nicht leicht ein Beschauer hier cintreten dürfte, der hier nicht bekannte Nahmen wieder fände. Ein zweyter Seitengang führt in nordwestlicher Richtung nach dem Turnierplaße, 33 K. vom Eingange und noch nördlicher in die Kapelle, 521 K. vom Eingang, wo der dumpfe Ton der Todtenglocke so_natürlich von dem klingenden Tropfsteine nachgeahmet wird, daß man sich in eine unterirdische Leichengruft verfekt glaubt. 689 K. vom Eingang ist die Reitschule, und noch zwey Klafter weiter steht man vor dem schönsten Naturspiel der Grotte, der Vorhang genannt, eine Drapirung aus weißem, halbe durchsichtigen Tropfstein, mit doppelter orangengelber Eins fassung von Eisenthon. Canovas Meisterhand hätte nichts schöneres erschaffen können, als es hier das Unge. fähr hingezaubert hat. Bis hieher kann man ohne mindeste Unbequemlichkeit wandern. Der weitere Weg hingegen wird sehr beschwerlich, und erst in der Folge, wenn es die Eins künfte der Grotte gestatten (30 Ir. Eintrittsgeld von der Person), soll dieser Theil eben so gangbar hergestellt wer den, als von ihrem Eingange bis zum Vorhang. 800 Klafter vom Eingange theilt sich die Grotte abermahls; der eine Gang endet 1051 K. v. E., der andere zieht sich nordwestlich. Unter andern befindet sich 1310 Kv. E. cin See, über welchen man noch nicht gekommen ist. Herr v. Löwengreiff gedenkt, nachdem der Weg bisher wird hergestellt seyn, ein Fahrzeug zu bauen, um den See zu untersuchen, und die weiteren Gänge jenseits des selben zu verfolgen. In dieser Gegend wurde der Kopf eines Thieres` gefunden, dessen Größe und Form nicht zweifeln läßt, daß es der anteilluvianischen Welt angehörte. Es gibt aber darin noch unzählige der interessantesten Gebilde, die sich eben so wenig treu beschreiben lassen, als die hier bemerk. ten z. B. ein natürlicher, ganz frey stehender Berg, welchen zu umgehen man eine Stunde braucht, die Orgel, die Schreckenkammer, die Todtenkammer, das rothe Meer, der Tanzfaal, die Kanzel, der Altar ic.

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