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Die Glocke jubelt: Wien ift fregl
Und alles, alles strömt herbey;
Hinaus ins Lager eilt die Menge,

Den Siegern folgend in's Gedränge,
Sie schäßet schon der Beute Werth,
Und dieß und jenes wird begehrt!

Der Sieger Häuslein kehrt zurück.
Nicht jeder Bürger hat das Glück,
Mit dem er auszog, heim zu wallen,
Ein Preis des Sieg's ist er gefallen.
Und solcher Preise gab es viel!
Und kleiner, stiller wird's Gewühl.

Der Feinde Leichen scharrt man ein
Die Todesernte war nicht klein!
Die Gräber haben wohl erfahren,
Wo unsre Karathner Kämpfer waren.
Ihr Mund nicht, sondern ihre That,
Sprach, was ihr Arm geleistet hat.

Und als der Kaiser wieder kam,
Der Helden Thaten er vernahm,
Kann er der Edlen Treue lohnen?
Die Treue sucht nur ihre Kronen;
Oft schüßten Kärnthner Habsburg's Thron
Seit Rudolph's grauen Zeiten schon.

Sie sogen heim mit Siegesprang
Die Straße und das Thor entlang,
Der Stein muß selber Zeugniß geben,
Wie Kärnthen gab die besten Leben,
Und Wien hat nach dem treuen Land,
Die Straße und das Thor benannt *).

Ergriffen mußt Du, Kärnthner! seyn,
Ziehst Du durch dieses Thor herein,
Wo Dich der Helden Grab umschließet,
Wo Dich der Ahnen Glanz umfließet,
Wo jedes Steinchen, das Du siehst,
Ein Denkmahl ihres Ruhmes ist.

Da dent' an Wolf, an Liebenstein An Rosenberg, an Mallenthein, An alle, wie's die Sage lehret; Da grüße sie, und denk' geehret, Daß nur der Kärnthner in der Stadt Ein Thor und eine Straße hat!

*) Das Kärnthner Thor und die Kärnthner-Straße (porta, turCris arinthianorum, versus Carinthiam) hieß zwar schon so unter den lehten Babenbergern. Sie blieben allein verschont in der großen Brunft von 1276, aus welcher König Ottokar, Wien wieder erhob, allein historisch richtig ist der freudige Zuruf der Bürger Wiens, als sie nach Suleymans Flucht, nach Hause zogen durch das Kärnthner Thor durch den Kärnthner - Thurm, den sie so muthvoll vertheidigt.

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3ara, Ende März 1823.

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wir die äußerste Spite von Istrien, die Punta di Salvore, welche man von Triest 20 Miglien weit entfernt rechnet. Hier ist ein 110 Fuß hoher Leuchtthurm (fanale) erbaut. Er hat die Gestalt einer Säule, welche 16 Fuß im Durch, messer hat, und auf einer viereckigen Grundmauer ruht. Die oberste Zinne bildet eine Art Pavillon mit Glasfen= stern, oder vielmehr eine große Laterne, welche zur Nachtzeit erleuchtet wird, um den Seefahrern die Richtung der Schiffe nach Triest zu zeigen. In der Mitte dieser Rotunde steht nähmlich ein Leuchter, welcher aus 42 Öffnungen Gasflammen ausspeyt. Von außen läuft eine 4 Fuß breite Gallerie um die Laterne, wo Signale ausgesteckt werden können. An dem Thurm steht ein kleines Gebäude, welches die Wohnung der Wächter, und die zur Gasbereitung er

Mit den letten Strahlen der Abendsonne bugsirte die forderlichen Requisiten enthält. Diese für einen so zahlreich Pielego (die Benennung eines Schiffes auf dem adriati besuchten Hafen wie Triest, ungemein wichtige Anstalt ist schen Meere, von beyläufig 40 Tonnen) aus dem Masten. seit April 1819 im Gange, und ein schönes Denkmahl der walde des Hafens von Triest auf die offene See, um mich Huld des gütigen Kaisers. Wir fegelten, oder vielmehr, und meine theuren Angehörigen nach Dalmatiens Hauptstadt wir ruderten noch ein Paar Stunden, so hatten wir die zu bringen. Meine Kindlein hatte die besorgte Mutter in Punta von Parenzo im Angesichte. Diese Stadt ist, wie der Cajüte des Schiffes früher zur Ruhe gebracht. Eine fast alle Städte Jstrienz am Abhange nackter Felsen er Barke erwartete mich, meine Frau und noch ein Paar bauet. Hier war es, wo, wie ich in einer alten Chronik Reisegefährten am Molo St. Carlo. Noch dachte ich, der Stadt Triest las, Kaiser Otto der Große, als er sich stehst du auf festem, deinem Heimathlande verwandten Bo. mit einem Theil seines Heeres in Triest, nach Italien einden; ein Sprung nur genügt, und du bist von ihm ges schiffte, um in den aufrührerischen Provinzen dieses schönen schieden. Wie einem lieben Bekannten, sagte ich ihm Lebe- Landes Rube herzustellen, Rettung von einem Sturme wohl, als das Schifflein uns aufnahm, und der Pielego fand, und daselbst das während dem Sturme gemachte Ger zuruderte. Bald befanden wir uns auf der unermeßlichen lübde löste, und eine herrliche Kirche erbauen ließ. Einige Fläche des Meeres. Das hellleuchtende Siebengestirn, und Stunden später fuhren wir vor Orsera vorbey. Weithin ers Millionen Sterne strahlten ihre freundlichen Schimmer her- blickten wir im Süden auf einem Berge einen schlanken ab, und lieblich spiegelte sich die volle Scheibe des Mon- spisen Thurm hoch in die Lüfte ragen. Es war der Kirchdes in den dunkelen Fluthen des Meeres, und bald ent- thurm (Campanile) des Felsenstädtchens Rovigno. Schon schwanden dem spähenden Auge die Lichter der Häufer von tauchte sich der scheidende Titan im Westen in das unbeTriest. Gewöhnlich erhebt sich im Meerbusen von Triest vor grenzte Meer, ehe wir den weithin erschauten Campanile Mitternacht ein für die Absegelnden günstiger Wind; allein vorüberzogen. Auch die zweyte Nacht regte sich Äolus nicht, uns war Neptunus nicht hold. Das Meer selbst schien zu und schweigend wie die Nacht, war die See. Zu meinem schlummern; denn kein Lüftchen schwellte die weit ausge. Mißvergnügen gewahrte ich am folgenden Morgen, daß spannten Flügel des Schiffes, und nur das Plätschern der wir uns erst in der Nähe von Fofana befanden. Gegen Ruder unterbrach die feyerliche Stille der Nacht. Als ich Mittag erreichten wir die Höhe von Pola. Sehr deutlich nach einem erquickenden Schlafe mit Anbruch des Tages sah ich mit dem Fernrohre die colossalen Ruinen des römis auf das Verdeck stieg, erblickte ich erst die Thürme des schen Amphitheaters, welches seit Jahrhunderten der Ge. Städtchens Pirano, welches mit der Ruine seines Castells, genstand der Forschungen der Gelehrten war, und worüber eine höchst mahlerische Ansicht gewährt. Bald erreichten dem, das Alterthum liebenden Publicum in neuester Zeit, der kunstsinnige Architekt, der k. k. Herr Hofbaurath Peter

*) Die erste Wohnung Sr. Exc. des Herrn Hofkanzlers, Peter Grafen von Goes, Gouverneurs in Triest, Klagenfurt, Lems berg und Venedig, des Stolzes und der Liebe seines kärnthnerischen Vaterlandes

*) Punta heißt in der Schiffersprache, jede in das Meer vor. springende Landspige, deren es an Istriens Küsten sehr viele gibt.

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Nobile, so interessante Resultate seiner Untersuchungen lies wurde uns von der Hauptstadt Dalmatiens sichtbar. Schon ferte. Wie ganz anders mag Pola einst gewesen seyn, als freuten wir uns das Ziel unserer Reise erreicht zu haben, der Hafen von Schiffen wimmelte, als 30,000 Menschen, als plöglich eine Windstille (Bonazza) eintrat. Man muß die nun verödeten Straßen belebten. Auf diesem Felsen, te wieder an die Ruder, und so vergingen noch ein Paar der von dem Meere umbraust wird, schweifte vielleicht der Stunden, ehe wir im Hafen von Zara einliefen. Sehnsuchtblick, der liebenden Römerinn Salvia Posthuma Wir hatten somit die Fahrt von Triest nach Zara in hinaus in die Blaue des Meeres, nach dem in Schlachten drey Nähten und drey Tagen gemacht, und durften uns sich herum treibenden Gatten, bis er endlich glücklich und Glück dazu wünschen, da zur Zeit der Tag und Nachts Siegreich zurückkam, und sieh! zur Berewigung des glückli. gleiche die Winde gewöhnlich sehr veränderlich, und die chen Tages der Rückkunft, entstand ein herrliches Denk. Stürme häufig sind. Ich, meine Kinder, und noch ein mahl treuer Gattenliebe, das unter dem Nahmen der gols junger Beamter mit feiner Frau, welche beyde von Wien denen Pforte noch heut zu Tage angestaunt wird. Ein kamen, und früher keine Seereise machten, empfanden nicht Gegenwind aus Often trieb lange sein tückisches Spiel mit das geringste Ungemach. Allein meine Frau und die Magd unserm Fahrzeug, ehe wir Istriens südliche Spise (le Pro- wurden von der Seekrankheit hart mitgenommen. Dieses Übel besteht in Mangel an Eßlust und fortwährendem Ermontore) erreichten, und in den Golf von Guarnero ein. brechen. Der Kranke, wenn er nicht seinen Zustand vers fegeln konnten. Die Bay von Guarnero ist berüchtiget, wegen der heftigen Winde, die da hausen, und den schlimmern will, muß ruhig liegen bleiben. Man empfiehlt Seefahrern besonders in den Wintermonathen gefährlich verschiedene Vorbauungsmittel als z. B. Safran in Leinfind. Auch wir sollten ihr Daseyn empfinden. Die Nacht wand einzunähen und auf den Magen aufzulegen, Knobe hatte bereits ihren Sternenmantel ausgebreitet. Heftig legs lauch zu effen, oder Brod in Seewaffer zu tauchen und es te fich der Wind in die Segel, und pfiff durch das Strick, alsdann zu speifen, allein bey Obgenannten blieben diese Mits werk. Das Fahrzeug lag so sehr auf der einen Seite, daß tel fruchtlos und man hat Beyspiele genug, daß die rustige es schien, als ob es jegt und jest umschlagen wolle, und sten Männer unterlagen und Schwächlinge verschont blieben, daß in der Cajüte, die nicht festgestellten Sachen über ein wie dieß auch bey der mitgereisten zarten Wiener Dame der ander zu rollen anfingen. Für mich hatte dieser Zustand Fall war. Die Disposition zu dieser Krankheit scheint in der Natur des Menschen zu liegen. Auch die Furcht vor Gefahr nichts Furchtbares; denn ich hatte mit männlichem Gleichmuth vor einigen Jahren einen heftigen Sturm ausges furchtsam von Natur, daher unterliegt es dem übel frü mag einen großen Untheil haben. Das Frauengeschlecht ist standen. Ich wollte nähmlich von Livorno nach Genua ses her als herzhafte Männer. Meine Kinder waren ganz fren,. geln, allein auf halbem Wege ward der Wind so heftig, vermuthlich, weil sie den Begriff einer Seegefahr noch gar daß der Schiffspatron für gut fand, in der Bucht von Lee nicht kannten. rici Sicherheit zu suchen. Hier war das Schiff in Gefahr zwischen der Meerenge, welche die kleine Insel Palmarina mit dem Gestade von Porto Venere am Eingange des Golfo von Spezzia bildet, an den Felfen geschleudert zu werden. Die Gefahr dauerte nur einige Minuten, als einer der Marinäre, der ehemahls in der französischen Garde gedient, und dem Tod auf den Eisfeldern Rußlands ins Auge ges schaut hatte, mit sichtbarer Freude mir, und meinen Reises gefährten, sämmtlich Franzosen zurief, „Messieurs nous sommes sauvés." Ich konnte nun meine Angehörigen über eine eingebildete Gefahr leicht beruhigen. Obgleich der Wind Oder in blühender Uu neckend auf Üsten sich wiegt von der Seite her blies, so segelte das Schiff doch so und zwischen Moos und Gestein, da blickt es so filbern und helle, schnell, doß wir uns mit dem ersten Morgenroth schon dem Schleicher ein fäufelnder Quell tief aus der Erde hervor. Städtchen Selve, der ersten dalmatischen Ortschaft auf der über der Welle da schwebt Hygäa mit fegnenden Händen gleichnamigen Insel, gegenüber befanden. Als wir uns bald Schwach, am Urme der Hoffnung naht sich der Leidende willig darauf der Insel Ulbe gegenüber befanden, konnte ich mit und in die Wogen hinab, streift er die Fessetn des Grams. dem Fernrohre die Thürme von Zara entdecken. Ein gün. Schaut er den himmlischen Dom hoch durch das grünende Dach. Fröhlich schreitet der Sänger, das Lied im pochenden Herzen Figer Wind trieb uns schnell vorwärts, und immer mehr Stimmen erwachen um ihn, aus Zweigen und Blüthen und Blumen

\ (Die Fortseßung folgt).

Doppel bad.

Dort wo der schlängelnde Pfad, hinabsinkt in grünende Tiefen
Bald in des Hains Labyrinth mählig sich wieder erhebt
Bäume an Bäume sich reih'n, die Kronen stolz tragend zum Himmel
und der Zweige Geflecht bildet das kühlende Belt,
Daß des Himmels Usur dem Grünen sich freundlich vermählt
Und der brennende Strahl sanft nur das Dunkel erhellt,
Dort rauschts gleich Schwingen des Wests, wenn er liebend die Blumen

umflüstert

Träufelnd den Balsam des Heils hold in die perlende Fluth.

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Aus Jacob Haßlingers Hand und Wirthschaft 8 büchel vom Jahre 1644 — 1660.

(Jacob Haflinger war ein Bewohner des Dorfes Brunn am Gebirge in Österreich. V. U. W. W. Der Auszug ist wörtlich, nur mit verbesserter Ortographie. Er dürfte auch in geschichtlicher Hinsicht nicht uninteressant seyn).

1 Heerpauken in der Kirche und über der Mahlzeit gar lustis geblasen und Lärm gemacht worden. In Summa, es ist alles friedlich, fröhlich und einig abgegangen. (Den Tag haben auch die Petersdorfer das Freudenfest gehabt, hätten aber bald den Thurm abgebrannt. Den 8. habens die Enzersstorfer gehabt, ist auch gar lustig abgegangen.

1650, fehlt.

1651. Zur Panthaidung bin abermahls zum Geschwornen gewählt worden.

Am 21. August bin ich über Laab, Neu. Lengenbach, St. Pölten, Melt, (wo ich einen guten Trunk that Ybbs, Linz, Wels, Salzburg, München bis Augsburg, und dann zurück über Neuburg, Ingolstadt, Regensburg, Ober- Altaich, Vilse hofen, Passau, Krems, Tulln und Wien nach Brunn, wo ich am 27. September wieder eingetroffen bin.

(Scheint eine bloße Luftreise gewesen zu seyn. Haßlinger bes schreibt hierauf weitläufig von den gesehenen Orten die Merk. würdigkeiten u. s. w. was aber nicht hieher gehört). Anmerk. des Herausg.

1644, ist ein reichliches Jahr gewesen, an Wein und Getreid. 1645, den 9. Jänner ist unser Hr. Pfarrer Johann Wet schauer gestorben, an deffen Stelle ist der bisherige Kaplan Lukas Kautt Pfarrer worden. Im März verloren die Kaiserlichen gegen die Schweden unter Torstensohns Anführung die Schlacht bey Jankau, die Schweden nahnien darauf Kreme, Korneuburg, und die Schanze an der Donaubrücke ein. Man hörte das Feuer bis Brünn. Alles flüchtete im ganzen Lande. Die Vornehmsten von Wien nach Gräß, das Landvolk nach Wien. Ich (Haßlinger) wählt worden. und die Brunner mit 12 Wagen eilten nach Wien, kehrten aber

Um 7. December bin ich mit 43 Stimmen zum Richter ge=

1652, am 14. Februar ging ich mit den Geschwornen Albald wieder zurück. Am Sonntag Júdica (30. März) entstand luni, Querin Säppel und Hans Gemeiner nach Wien, um uns während der Predigt Lärm, und alles entfloh aus der Kirche. sern gnädigen Herrn in seiner schweren Krankheit zu besuchen. Am folgenden 5. April rückten Puechambsche Völker ein, die Er hat uns in Beyseyn des Obersten Hernberg und der gnädi. bis Antlaß Pfingsttag blieben. Nach den Osterfeyertagen kas gen Frau eine schöne Exhortation und Ermahnung gemacht, men hieher der Generalquartiermeißler Reich, der General, uns des Gehorsams, den wir seinem Sohn leisten sollten, er. Auditor Heyer, und der Generalcommissär Wegen in das Quar. mahnt, sich wegen des Heimsuchens gegen uns freundlich bes tier, und blieben bis August. dankt, und leztlich einen freundlichen Urlaub von uns genom

Den 10. August fing im herobern Spitalhause die Pest an men. Den 20. ist der Herr Georg August Khevenhilder zu und sind aus 13 Häusern bey 70 Menschen gestorben.

Wein und Getreide wenig, ersterer gut. Die Weine durch Das ganze Jahr hindurch nach Melk geführt.

1646. Nach Ostern hat der von Puechamb Krems belagert, und nach Pfingsten eingenommen. Darauf hat er Korneuburg Selagert, und am 2. August eingenommen.

Aichelberg, Freyherr, und Oberster zu Pferde als unser gnå. diger Herr, in Gott sel. verschieden. Den 21. ging ich mit den Geschwornen, mit dem gnädigen Herrn Kanzler Suttinger auf den Lichtenstein zur Sperr.

Den 22. ward die Leiche von Wien gebracht, und von den Brunnern und Enzersdorfern in die Kirche begleitet. Sie blieb den 23. 24. 25. 26. und 27. daselbst, und ward Tag und Nacht 1647, den 25. März ward ich zum Kammerer gewählt. Bez bewacht. Den 27. um 8 Uhr Nachts ward die Leiche von Brunn kam darauf den Hauptmann Gey vom Haunoldsteinischen Re- nach Enzersdorf in das Kloster, von 9 Brunnern und 9 Enzers. gimente, dann den Hauptmann Hörmann, und darauf den dorfer Leichen- und 20 Windlichttragern, wie auch von den Hauptmann Kielmann ins Quartier. Dieß währte vis Pfingsten. beyden Gemeinden begleitet, und dort in der Kapelle bey un1648, der Pfarrer Lukas Krautt, der sich ganz kraak nach serer lieben Frau begraben. Um 29. Februar so wie am 1. und Wien führen ließ, starb daselbst den 6. Jänner, und ward zu 2. März waren in Brunn die Exequien. Am ersten Tage fanBrunn begraben. Im März ward Michael Sommervogel Pfars den sich dabey ein: Der Markgraf von Baden, der Graf von rer. Den 25. May bey gehaltener Panthaidung, woben Ihro Losenstein, drey Khevenhüller, Graf Rabatti, Graf von Star. Ghaden selbst waren, bin ich zum Geschwornen gewählt wor, hemberg, Graf von Zinzendorf, Graf von Hoyos, Herr von

den.

Herberstein, und Graf von Puechamb, wie auch der Herr Res gierungs. Kanzler Suttinger, und die Gräfinn Khevenhüller, sammt zehn adeligen Damen. Der Adel hat beym Fernberg, und die zwölf Trompeter und Musikanten haben bey uns im Gemeindehaus gegeffen. Den 4. 5. und 6, haben die Enzers. dorfer die Exequien halten lassen.

1649, am 4. März ward Hans Oberfelner zum Kammerer, und Lorenz Auni zum Richter gewählt. Den 7. August ward wegen des geschlossenen Friedens Freudenfest gehalten. Vor dem Gemeindehaus wurden 10 Eimer Wein frey ausgespendet. Ist auch unser Herr, sammt viel Kavaliers und Damen im Ge. meindehaus gewesen. Man hat aus den Kirchen und Lechners Den 13. July um acht Uhr frühe brach im Zechhause dem Thurm drey Mahl mit Doppelhaken, und 50 Musketier haben Pfarrhof gegenüber eine Feuersbrunst aus, wodurch bis zwölf drey Mahl Salven gegeben. Es ist mit vier Trompeten und Uhr, als so lange sie dauerte, zwanzig Häuser um die Kirche

herum, und die Kirche selbst abgebrannt, und die Glocken ge- wo auch drey Personen starben. Die Kahe salbst erkrankte, ges schmolzen und heruntergefallen sind. Den 27. September sind nas aber wieder. In Enzersdorf starben 60 Personen.

vier neue Glocken zu Wien geweiht, am 28. nach Brunn ge. führt, und den 1. October im Thurm aufgehängt worden.

1657, den 27. December ist Kaspar Fleckenstein zum Richter gewählt worden.

1658, den 5. Februar erhielt mein Bruder das Doctorat. Der Richter und die Geschwornen schenkten ihm `12 Ducaten,

1653, den 9. May zwischen 5 und 6 Uhr Abends ist ein erschreckliches Donnerwetter zu Brunn und Enzersdorf unter Donner und Blik niedergegangen. Der Schauer fiel durch 3 und ich einen guten Ring. Stunden in entseßlicher Größe, Saat und Weingärten wur. 1659, den 1. May habe ich meine zwey größern Knaben den ganz zerschlagen. Den 25. November ist der Graf Georg Lorenz und Ferdinand nach Wien zum Studieren gebracht. Achaz von Losenstein zu Regensburg, und den 28. November 1660, den 24. Jänner haben mir Sr. Majestät durch sonder Herr Oberst Christoph Carl Fernberg, beyde des Ferdis nandi Khevenhüller Vormünder, leßterer zu Wien gestorben. derbare Gnad meine Nobilitation mitgetheilt. Gott geb daß ich Der Oberste ist zu Enzersdorf im Kloster begraben worden. und die Meinigen solche mehr zu Beförderung Gottes Ehr, Hierauf ist Philipp Jacob Karl von Karlshofen zum Gerhaben als zu einem Hochmuth gebrauche, und uns derowegen dieser deputirt, und am 5. December 1654 die Herrschaft Lichtenstein großen kais. Gnad nicht übernehmen. Dazu mir absonderlich Ihr Gnaden der Herr Regierungs Kanzler Suttinger gerathen und verhilflich gewesen. Hat mich über 250 fl. gestanden. Über mein erlangtes Wapen habe ich als Symbolum erlohren. Nicht die Geburt, sondern die Tugend macht edl. F. C. Weidmann.

überantwortet worden.

1654, den 8. July zwischen 2 und 3 Uhr ist im ganzen Lande ein großes Erdbeben gewesen. Im October ist der Herr Pfarrer Sommervogel abgezogen, und an seiner Statt am 18. October Pater Dominicus Bisenmayer installirt worden.

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Miscellen.

1655, den 25. (das Monath fehlt), hat Philipp Friedrich Breuner, Bischof zu Wien, alhier in unserer Kirche den Corporis - Christi Altar, zu Ehren des heil. Frohnleichnams einge. Die Geschichte des Helden, der 1683 Wien retten half, weiht, dann mit vielen Kavalieren und Herren im Gemeind= hause das Mittagsmahl eingenommen, auch Vor- und Nach, ist bekannt; weniger der Brief, den er nach dem, am 12. mittag ben 700 Personen gefirmt. Den 7. May starb Johann September 1683 erfochtenen Siege an seine Gemahlinn schrieb. Philipp v. Schnepfenau, der seine Schwester, Priorinn zu Er befindet sich in einem 1686 zu Cöln gedruckten Buche : l'Etat Es wäre höchst interessant, Salzburg zur Universalerbinn einfeßte, und den Kanzler Sut. présent de la Hongrie p. 161.

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tinger, und den Landschreiber Seißer zu Testaments. Erecu. wenn man eine Sammlung von solchen Berichten veranstaltete, toren ernannte. Von diesen ist mir die Verwaltung des von die von den Siegern selbst, bald nach gewonnener Schlacht, dem sel. hinterlassenen Freyhofs zu Enzersdorf übertragen wor, verfaßt worden sind. Vom Rausche des Glückes sollte doch auch den. Den 4. und 5. October hat die Pest allhier beym Schauern, das in vino veritas gelten, obgleich die bonapartischen und an. gang angefangen. Sind herausgestorben sie selbst, und drey dere Bulleting, eben nicht gar zu streng dafür sprechen. Nachdem Sobiesky seiner Gemahlinn die Schlacht ge. Menscher. Er ist wieder aufkommen, und sein Roßbub auch. Hernach hat es die Schule angegriffen; ist der Schulmeister, schildert, und von der reichen Beute gesprochen, welche die feine drey Söhne, ein Töchterl, ein altes Kindsweib, und Türken in ihren 100,000 Zelten zurückgelassen, fährt er fort: das Dienstmensch gestorben. Noch sind viele Personen an der Ich erzähle dir nichts von allen den Kostbarkeiten, welche auf Seuche gestorben, andere sind genesen. In Gumpoldskirchen, den Wagen des Groß. Veziers gefunden wurden; nichts von und ganz Mödling hat die Seuche grassirt. Den 27. Decem, den vielen Tausenden mit Rubinen und Sapphiren beseßten ber bin ich nach Abtretung des Lorenz A¤uni abermahls Rich. Bogen und Köchern, die leicht mehrere Millionen Ducaten werth feyn mögen. Du wirst nicht sagen können, was die tars ter geworden. tarischen Frauen ihren Kriegern entgegen rufen. Ihr seyd keine Männer; denn ihr kehrt ohne Beute heim; doch am meisten wird dich erfreuen, daß unser Sohn Alexander sich brav ge. halten hat. Herr von Starhemberg kam mit einer großen Mens ge der vornehmsten Bürger; ihre Hast, mich zu sehen, gefiel mir wohl. Sie nannten mich ihren Befreyer,` und wollten meine Knie umfassen, meine Kleider berühren.

Dieß Jahr haben wir starke Contribution gehabt, erstlich von jedem Hause 7 fl. 4 kr. Die Weinzierl und Kuechte den 10. Gulden, vom Baugeld, und die Dienstbothen den 10. Gulden vom Lohn.

1656. If zür Herbstzeit die leidige Pest im Melkerhof alhier eingeriffen, daraus die Windische Urschl, und des Präla ten Vorräther gestorben Hernach hat die Krankheit der Windi, Aber als ich vollends in die Stadt einzøg, um mich nach schen Urschl Tochter, Weinzierlin, in den Sauerhof gebracht. der Stephane Kirche zu begeben, da wimmelte es an allen Darauf sind gestorben ihre vier Kinder, und ihr Bruder. Lies Fenstern, auf allen Dächern, und von allen Lippen erscholl der gen alle im Garten daselbst begraben, denn man hat den Zuruf: Es lebe der König, unser Erretter! Ich bath den Sauerhaf statt eines Lazarethes gebraucht. Aus dem Sauerhof Gouverneur verschiedene Mahl, dem Lärmen zu steuern, es hat eine Kaße die Peß in das Kenpfnerische Haus gebracht, war umsonst, er schrie selbst am ärgften mit.”

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Verleger: Franz Härter.

Gedruckt Sey Franz Ludwig.

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