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Zdimir von Sedle, und Bucko von Heroltig in der Form eines Sterns erbaut *). Im Jahre 1388 diente diese Kirche

Die Kirche des heiligsten. Frohnleichnams in Prag. Siehe zur Vorzeigung der heiligen Reliquien, die Carl der IV. auf Beylage Nr. 3. seinen Reifen gesammelt hat, und der Reichsheiligthümer, deren Fest (Festum Reliquiarum, Swatch ostatkuw) Es ist nunmehr eine Ebene auf dem Viehmarkt Prags, mit Bewilligung des Papstes am zweyten Freytage nach der der schönste Plaß aller Städte Europas werden könn- Ostern gefeyert worden. Zur Verehrung dieser Heiligthüs te, wo einst dieß heilige Gotteshaus zum Seelentroste der mer strömte eine zahllose Menge Volks herbey, und kein Lebendigen und zur Ruhe der Todten offen stand. Ein sehr Ort war zur Ausstellung derselben tauglicher, als diese mattes Bild dieser in religiöser Beziehung so ehrwürdigen Kirche und der Thurm derselben **). Dieses Fest ward Kirche, schwebt heut zu Tage vor den Augen der bejahrten jährlich wiederhohlt, bis es durch den Ausbruch der hussitie Greife. Ein Röhrkasten in der Nähe scheint diese heil. Stätte schen Landesunruhen geftört worden. Während dieser Zeit zu bezeichnen, und uns auf Ereignisse zu erinnern, die, wurden diese Heiligthümer in Carlstein aufbewahrt ***). so unbedeutend sie uns dünken mögen, sehr mächtig in das Papst Bonifaz der IX. bestätigte diese Kirche im Jahre Schicksal des einst so mächtigen Böhmerlandes eingegrifs 1397 †), versah selbe ein Jahr hierauf mit Ablaß ++), fen haben, so wie auch auf alle Klagetöne, die man dort und verordnete zugleich, daß die Hälfte des eingehenden über den Verlust der berühmtesten Männer der Universität Almosens zur Auszierung der Kirche, und die andere Hälfgeseufzet hatte. Der Ursprung reicht über die sichere Kunde te zum Nugen der Bruderschaft verwendet werden solle. hinaus, und ist, nach einigen svätern Schriftstellern Böh. Mit Vortheilen dieser Art übergab die Rittergesell mens in eine fromme Sage gehüllt, die den Urkunden wis schaft nach Verlauf von fünf Jahren vorgenannte Kirche derspricht *). aus wohlwollendem Antriebe den Universitätsgliedern der böhmischen. Nation +) ausschließend des Patronaté,

Urkundlich ist die Kirche von der Brüdergesellschaft der Reifritter (equites de circolo, mytiri obrucni, später Freymaurer), mit Bewilligung des Kaisers Wenzel im. Jahre 1382 nahmentlich vom Jeffko, Ocas von Sady,

*) Diese fromme Sage lautet: - Ein gottloses Weib ha. be bey der Communion die heilige Hostie aus dem Munde genommen, und selbe auf dem Viehmarkte untern Holzftoß geworfen. Man bemerkte aber, daß das Vich am gea dachten Orte öfters das Knie beuge, ingleichen daß ein ungewöhnlicher Stern sich über demselben viele Nächte hindurch sehen lasse; so habe man nachgesucht, und in dem Holzstoße die heilige Hostie gefunden. Carl IV. habe zum Andenken auf dem Plaße 1364 diese Kapelle zur Ehre des heiligsten Frohnleichnams in Form eines Sterns erbaut, und fie mit Stiftungen versehen. Siehe Beckowsky, Hammer. schmid, Crugerius. Diese Geschichte war ober dem Ein. gange in Frescomahlerey entworfen.

Stiftungsurkunde mit 40 Infigeln, deren Auszug in der Berber'schen Sammlung der Universitätsdiplomen sich, ers halten hat, ist datirt: «Pragae in Monasterio Zderasiensi novae Civitatis an. 1382. 1. April. Siehe Voigt Versuch einer Geschichte der Universität. Crugeri Pulveres. Balbini Miscell.

**) Siehe Hagel auf das Jahr 1388. Balbini Epitome, Crugeri 19. Maji. Voigt l. c. Schallers, Prag.

***) Schallers, Prag. Boigt rc.

†) Dat. Romae apud S. Petrum XI. Cal. Feb. Pontif, an.
VIII. Voigt.

††) D. ap. S. Petrum 3 Cal, Nov. Pontif, an. IX.
ttt) Die Deutschen machten vermög der ersten Einrichtung
der Universität drey Nationen aus, und die Böhmen nur
eine. Hatten somit bey öffentlichen Verhandlungen immer

rechts). Schon im Jahre 1406 hatten die Universitäts im Jahre 1437 ist auf Befehl des Kaisers Sigmund und glieder der böhmischen Nation (Magistri, Baccalaurei et der Baseler Abgeordneten in dieser Kirche böhmisch, lateiStudentes Nationis Bohemiae) sich an den Kaiser Wen- nisch, ungarisch und deutsch verkündigt worden, daß die zel bittend verwendet, ihnen zu erlauben, zum Behufe des Böhmen und Mährer, die den Leib Gottes und das Blur Collegiums und der angestellten Kirchendiener bey der Kirs unter zweyerley Gestalten empfangen, rechtgläubige Chris che des heiligsten Frohnleichnams 100 Schock an jährlichen sten und wahre Söhne der Kirche sepen. Zinsen zu kaufen, das ist: so viel Geld an Capital anzule. Die lateinische Inschrift: gen, daß der jährliche Zinsenbetrag 100 Schock ausmache.

Kaiser Wenzel bewilligte das Begehren mit Wohlgefallen, „Anno dni M.CCCCXXXVII. f. VI. ante Tiburcii jedoch behielt er sich die Ernennung zu den Pfründen und Caesaris officio cum legatis Sigismundi Lingwis hic quatuor sincera fides sacramenti geistlichen Ämtern vor **).

In den schicksalsvollen Tagen der huffitischen Unruhen, Bina sub specie mundo claruit sat aperte erwählten die Utraquisten, somit auch die Universitätsglies Et sunt Katholici Christi calice potientes." der, nach dem Beyspiele anderer diese Kirche zu ihrem Um die legale Lewilligung des Kelchs, der so vielTM Gottesdienste. Als die Landesunruhen einiger Maßen ges Blut gekostet, recht zu versinnlichen, hatte man (ob bey dies stillt waren, wurden auch die heiligen Reliquien und Reichs ser Gelegenheit, ist unbekannt), den Eingang der Kirche, heiligthümer, auf Veranstaltung des Kaisers Sigmund von so wie auch die Spise des Thurms mit vergoldeten Kel. Carlstein nach Prag gebracht, und dem Volke zur öffent chen geziert *).

lichen Verehrung, und zwar zum letzten Mahle am 12. Im Jahre 1603 wurde die Kirche renovirt, die Ins April 1437 ausgefeßt ***). Denn bald hierauf wurden fel, schriften mit frischem Golde überzogen, so wie auch die be den Nürnbergern um 50,000 fl. verpfändet, und später Kelche frisch vergoldet. Die Unkosten beliefen sich auf 11 wieder ausgelöst †). Bey Gelegenheit der leßten Ver. Schock, die eine gewisse Katharine Sliwensky getragen **). ehrung der heiligen Reliquien, ließ Kaiser Sigmund und In diesem Zustande blieb die Kirche bis zur Übergabe der Bischof Philibert als Legat der Basler Kirchenvers der Universität an die Jesuiten, und diente auch zum Bes sammlung, in dieser Kirche, in böhmischer, lateinis gräbnißplage einiger Universitätsglieder. Wir liefern hier scher, hungarischer und deutscher Sprache der ganzen Welt Kopien einiger Grabsteine, die einen großen Werth has Eund machen, daß die Böhmen und Mährer, welche unter ben, weil die Originalien nicht mehr vorhanden sind. Sies beyden Gestalten das heilige Abendmahl empfangen wahre he Beylage Nr. 2.

Söhne der Kirche seyen. Der Hauptinhalt dieser Kundma, Nr. 1. Marmorstein, 7 Fuß lang, 3 Fuß und 10 Zoll chung wurde später in lateinischer und böhmischer Sprache breit, 7 Zoll dick. Oben die Inschrift:

in zwey Sandsteine gehauen, und die Buchstaben mit Simoni Proxeno a Sudetis Bohemo, Viro docGold überzogen. Sodann wurde einer dieser Steine in trina et pietate praestanti, Philosopho, Oratori, die Mauer der Kirche über dem Fenster gegen Aufgang, Poetae, Mathematico, Juris Can. Doctori excellenund der andere über der Seitenthüre gegen Mittag von tissimo, linguarum Graecae, Latinae, Italicae, außen eingefeßt. Die böhmische Inschrift lautet:

„Leta M°CCCCXXXVII Rozkazanie Cziefarze Zigmunda a Legatuow Basileyskych w tomto kostele ohla feno Czesky Latenie Vhersky a Niemecky ze Czechowe á Morawane Tielo bozie a Kreno pod dwogi ¿puosobu przez gemagic gsu wierni krzestiane aprawi synowe cierkwe" d. i.

Gall. Bohem.germanicaeque peritia ornatissimo, D. Maximiliani Rom. Imp. Consiliario ad Appellationes dignissimo, quem in ipso flore aetatis ex ocu. lis hominum, non ex memoria mors eripuit.

sius

Hier stand das Wappen Nr. 1, und folgte: Georgius Medicinae D. et Daniel Malhias. uterque a Sudetis, acerbo in officio sollici

drey Stimmen, und die Böhmen nur eine. Statuta Ca- ti, Patruo charissimo pro munere extremo M. H.

roli IV.

*) Instrumentum Notarii publici Michaelis de Pracchatiz. Actum praesente M. Jo. Huss in Domo Nationis an. 1403 die 28. Junii. Siche Voigt, Lupai, Hammerschmid.

**) Dat, Mendici 1406 die 8. Octch. Voigt.

***) Schallers, Prag. Beyträge zur Gesch. des Kelchs. Prag 1817.

1) Schallers Prag.

*) Diarium Academiae Pragensis, Ms. Joannis Jenjk Equitis de Bratrzic.

**) Diarium Academiae Pragensis „Inscriptio renovati Sacelli Corporis Christi... Renovatio facta ... cum calicibus ... a Ferdinando Pictore cive minoris urbis Pragensis, sumptibus honestae ac providae matronae Catharinae Sliwensky. Mease Majo 1603." Ms. Joannis Jenjk Equitis de Bratrzic.

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R. Vir. M. Marcus Bydizowinus a Florentino, Colleg. Regis Wenceslai în vet Urbe Prag. Praepositus et Rector Univers. Studii Pragen. Anima coelo

Nobili Dn. M. Joanni Adamo Bistrziceno a Bu- red. Corpus hic sepeliri C. Obiit die 15 Septembr. chowa Acad. Prag. Rectori, et Collegii Angelici Anno 1612. Me beat alma Fides.

alias Omnium Sanctorum Praeposito. Collegae moerentes P. P.

Vt LVX octobrIs VICina refVIt aperta
BlstrICIVS CaeLI LIMIna IanVs Inlt.

Flent charites Patrem Rectorem Academia tantum
Cum Musis luge tu quoque Phoebe decus!

Hier das Wappen des Nr. 2.

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Nr. 3. Marmorstein, 6 Fuß lang, 3 Fuß und 33oll XII. Decemb. breit, 9 3oll did.

Inschrift.

Mitissimo Viro D. M. Andreae

Mitiskoni Litomirziceno, suo De

cano Academia Pragensis F. E.

Vranto fLet LVX noCte fVgata est,

MltIsCe In LethI tVnc qVia Castra VenIt. Cultorum Pietas, Carolina Licaea Becanum, Eripere immiti non voluere neci!

Rector Academiae Pragen, et Praepositus Coll, Reg. Wencesl.

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Quos Deus in vita conjuxit

Nec Mors in tumulo separavit.

Wappen des Nr. 6.

Im Jahre 1628 ward diese Kirche vom Kaiser Ferdi nand II. den Jesuiten, und zwar dem Neustädter - Collegium eingeräumt.

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Die erste Reform erlitt diese Kirche dadurch, daß man die gedachten Kelche herunter nahm. Seit dieser Zeit ward selbe als Filialkirche angesehen, und der Gottesdienst von Jesui ten versehen. Im Jahre 1737 wurde das Dach so wie audy der Thurm ausgebessert. Zum Andenken dieser Unterneh mung, wurden alle Nahmen der Neustädter Jesuiten auf ein Stück Pergament aufgezeichnet, und nebst einem messingenen Kreuße und gedruckten Bilde des heiligen Franz Xa ver in ein Kästchen von Bley eingelegt, und in dem Thurms Enopf eingeschlossen *). Ohne uns bey den leeren Nahmen aufhalten zu wollen, zeigen wir nur an, daß damahliger Zeit R. P. Joannes Klausal Rector des Neustädter - Colles giums gewesen sey. 1784 wurde diese Kirche laut eines Hof decrets gesperrt und 1789 an den Prager Bürger Wenzel Lieber um 902 fl. verkauft. Weil er aber nur 450 fl. baar darauf erlegt, und bald hierauf verstarb, hat diese schon zur Hälfte eingerissene Kirche im Wege der Feilbiethung Albert Eisner von Eisenstein k. Magistratsrath an sich ges bracht.

Beym Einreißen der ganzen Kirche wirkten barbarische

*) Diarium Academiae Pragensis. Ms. Dieß Kästchen sammt Einschluße befindet sich heut zu Tage als Seltenheit in den Händen des Herrn Ritters von Neuberg, Herrn auf Czeitik.

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