Obrázky na stránke
PDF
ePub

Das haben die Frechen im Leben geschafft,
Drob hat sie der Himmel im Tode gestraft.
Dem Wanderer gleich in der Meersturmqual
Jagt's jego die fühlenden Geister zumahl.
In Schrecken des Todes durchjagen sie wild
Um Mitternacht, starrend, das Meeresgefild,
Und zittern, geschleudert von Riffe zu Riff,
Bis nahet der Morgen und scheitert ihr Schiff.
Johann. Gabr. Seidl.

Hände mit. Die ehrwürdigsten Monumente der Universitäts ́glieder wurden zerstört, und man hatte keinen schicklichern Ort, als die Seitengänge der Brücke damit zu pflastern. Kaum ist es gelungen einige (Siehe Beylage 2.) abzuzeichnen. Das Grabmahl des Trojanus Nigellus von Oskorzina, der drey Mahl die Würde des Universitätsrectors begleitet, wur de in zwen Stücke gehauen, davon die Hälfte mit der Aufschrift: „Cl. Vir. M. Troianus Nigellus ab Oskorzina Hermanno Miestecenus Academiae Pragensis Professor, terque Rector. mort. in August. Anno Anzeige einer noch ungedruckten altdeutschen Kaisers M.DCIV" zum Deckel eines Schlauchs auf dem Roßmark, te verwendet worden. Ein eifriger Verehrer des Alterthums ließ im Jahre 1820 diese Hälfte heben, und nun prangt es von als ehrwürdiger Überrest am Eingange des Nationals musäums.

chronik in Versen,

1

aus der ersten Hälfte des XII. Jahrhunderts/ *).
B. J. Docen, Hofbibliothekscuftos und Adjuncten der

königlichen Academie der Wissenschaften zu München.
Unter den Quellen der älteren deutschen Geschichte

Die Denkmahle des von der Baseler Kirchenversammlung verdienen unstreitig. die aus dem Mittelalter noch vors den Böhmen verliehenen Kelchs würdigte man einer besonhandenen, in der Landes sprache geschriebenen dern Aufmerksamkeit. Beyde wurden sehr vorsichtig heraus, Denkmahle eine vorzügliche Beachtung, ungeachtet der ge gehoben. Der Eigenthümer Herr von Eisenstein verehrte selbe dem damahligen Bürgermeister Andreas Steiner. Dies ringen Sorgfalt, die ihnen von den bisherigen Herausger fer übergab selbe 1791 der königl. böhm. gelehrt. Gesell- bern der Scriptores rerum Germanicarum zu Theil geschaft. Carl Ungar, k. k. Bibliothekar und Mitglied dieser worden ist. Wenn diese historischen Werke, größeren ober Gesellschaft bestimmte ihnen einen Ort beym Eingange zur geringern Umfangs, mitunter auch in Rücksicht des Ink. E. Universitätsbibliothek. Diese Stelle schien später nicht balts kein vorzügliches Intereffe zu gewähren geeignet die schicklichste zu seyn, vorzüglich waren selbe von den Unfü sind: so zeigen sie uns doch durchgängig einen viel wahres gen der Jugend nicht frey. Man beschloß daher in den Con- ren, unverstellteren Ausdruck der Denkungsart, Gesinnun ferenzfaal der Gesellschaft felbe zu übertragen, wo sie in gen und Bildung des deutschen Volks in jenen Zeiten, als ben innern Wänden des Saals an beyden Seiten der Thür die entweder mit den fremden Bezeichnungen ringenden, re, in einer Höhe, die das Lesen nicht erschwert, befestigt, oder sich ihnen bis zur Bertilgung aller nationalen Charak als religiöse Überreste prangen. Das übrige Baumaterial terismen unterwerfenden lateinisch geschriebenen Urkun dieser Kirche wurde zu St. Pangraz, hinter dem wischehra den jener Zeiten. der Dome zur Erbauung einer Fabrik fortgeschafft, und man kann noch heut zu Tage den röthlichen Marmorstein des Hauptaltars dort sehen, der zum häuslichen Gebrauche ver

[blocks in formation]
[ocr errors]

von dem Interesse der Aus diesem Gesichtspuncte Sprachforschung hier noch abgesehen dürfte eine alte, noch ungedruckte Kaiserchronik in deutschen Reimen aus dem zwölften Jahrhundert einer nähern Aufmerksamkeit unserer Geschichtsfreunde nicht unwerth seyn. Sie ist in den frübern Zeiten von Julius Casar bis auf Carl den Großen mit Fabeln und mythischen Erzählungen voll angefüllt, und deutet dadurch auf die durch trockene historische Wahrheit nicht befriedigte, sondern überall lieber dem Märchenhaften sich zuwendende Sinnesart des damahligen gemeinen Men schenlebens, selbst eines großen Theils der Literaten. - Jlls dem ich mich in Hinsicht dieser, früher den Wolfram von Eschenbach zugeschriebenen Kaiserchronik auf die Nachweis *) M. S. von diesem trefflichen Gelehrten, im Archive 1821 Nr. 50. 53. «über die de utfchen Liederdichter, vom Untergang der Hohenstauffen, bis auf Lud. wig den Bayer" und 1822 Nr. 12—66 «g ef a mine lja Blätter,”.

[ocr errors]

www 585

fungen in dem Archiv der Frankfurter - Gesellschaft III., 325 beziehe, führe ich hier die noch vorhandenen Handschriften derselben an, unter denen die älteste (weniger der Schrift, denn diese deutet etwa auf 1300, als dem Tert nach) 1) die zu München befindliche, in 4. 132. Bl. ist, welche mit dem Tode Kaiser Lothar's II. (1137) schließt, und durch mehres re kleine Züge in diesem leßten Abschnitt uns nicht zweifeln läßt, daß der gleichzeitige Dichter hier seine Arbeit schloß, die in den folgenden Handschriften rückweise immer weiter fortgeführt, zum Theil auch ganz überarbeitet erscheint. Für die Geschichte der deutschen Sprache und Dichtkunst ist dieses Werk, in seiner noch unüberarbeiteten Form, von größs ter Wichtigkeit, da wir, außer dem Roncevaller - Helden gedicht Cunrad's, aus jenen Zeiten (mehr als hundert Jahs re durch vor Wernher's von Tegernsee Maria und Veldeck's Aeneis) gar keine sonstige Denkmahle der deutschen Poesie nachzuweisen im Stande sind, während aus weit früherer Zeit noch so manches sich erhalten hat.

2) Einen wenig abweichenden, doch schon weiter forts geführten Text enthält die Heidelberger HS. Nr. 316., 105 Bl. in 4., welche (mitten oder zu Ende der Seite) abbricht mit dem beginnenden Kreuzzug Kaiser Conrad's III. im Jahre 1147.

3) Bis auf Kaiser Friedrich II. (ft. 1250) fortgeführt, und durchweg im Ausdruck überarbeitet findet sich diese Chroz nik in einer schönen HS. der Wiener Bibliothek, woraus ich die Stelle von Kaiser Philipp's von Schwaben Ermor bung in den (von Aretin Beyträgen IX.1078) mitgetheilt habe.

[ocr errors]
[merged small][ocr errors]

Zur vorläufigen Charakterisirung dieser Kaiserchronik, die in dem noch periodenarmen und metrisch uns gebildeten alten poetischen Styl gedichtet ist, wählen wir den legten Abschnitt der Münchener Handschrift, in welchem wir nothwendig den Wendepunct erkennen müsfen, wonach die Originalität und das sonstige Verhältniß der übrigen Manuscripte zu beurtheilen ist. Da der Papst Innocenz II. in unserm Tert als noch lebend bezeichnet ist, so muß dieser Schluß innerhalb der Jahre 1137-1143. geschrieben worden seyn.

Von kunich Leuther. (f. 131.)
Die fursten lobten ein sprache
Hintz dem stul ze Ache,

Die fursten chomen do ze same,

[ocr errors]

Pischoff manige,

Si rieten listichlichen,

Wa si in dem riche
Einen fursten naeme(n),
Der dem rich gezame.

Do horten si dik wol loben
Von Sahsen einen hertzogen.

Den guten Leutheren,

Si laten (ladeten) in mit grozzen eren;

(Hier ein freyer Plaß in der HS. zu einem Gemählde, wie an gar viel andern Stellen).

[ocr errors]

Ir potten schuffen si dar zu,
(Di) paidiv spat vnd fru.
Datz Praunsweich si in fonden
An den selben stunden,
Als er daz maer vernam,
Zehant besant er sein man,
Er wolt, ob ers gewu(i)dern moht,
Er sprach, daz er en- toht
Ze grozzen arbaiten mer.
Daz wider rieten im die herren,
Ja, spracheu di herren alle,
Ez solt im wol gevallen,
Daz in die fursten lobten
Ze richtaer vnd ze vogte,
Mit rat si in bevingen,

Daz si in ze iungst vber gingen,

Daz er ze Maintz rait;

Daz waz zwain brudern lait,

Der aiu hiez Chvnrat, der ander Friderich; Vil tiwer vermazzen si sich,

Er en wurd nimmer mere

Ir kunich noch ir herre.

Daz waz daz ander lait,
Der kunich von Pehaim vertraib
Otten von Maerchaern
Einen fursten also fraeveln,
Da floh er ze dem Kunig,

Daz geviel den Sahsen vbel.

Si sprachen, iz waer wider daz rich getan,
Ez solt in an all ir er gan,

Di fursten wurden dez ernain,
Der kunich suht hintz Pehaim,
Do waz der Pehaim walt
Aller verslagen vnd verhagt,
Daz niemen dardurch moht chomen,
Er en hiet den lip verloren.
Eines morgens do cz tagt,

[ocr errors]

Der hertzog Vlrich behabt

Den Kunich vad di sinen,

Di fursten begunden Zweiueln,

Di weisen, di da waren,

Di rieten dem hertzogen Vlrichen,

Er solt dem kunig entwichen,

Er waer dez kuniges herre (?),

Do volget in der herre,

Dez kuniges huld er gewan,

Seint ward er sein hainlich man,
Daz er dez riches ratgeb waz,

Fur Nurmberch er mit im saz.
Chynrat vnd Fridrich

Vil hart flizzen si sich

Zwen hertzogen here,

Wi si ie mer vnd mer

Mohten dem kunig ze laid tyn.
Wol hulfen si dar zu

Frivnt vnd magen;

Dem kunig hulfen die sinen tragen;

Di hertzogen vnd ir man

Mit auf gerihtem van
Wusten si daz riche

Hart fraeveliche.

Der kunich vnd div saelig kunigin

Dick vlegten meinen trachtin,
Baidir weil vnd di stvnd
Manten si got dar vmb,
Dvrch siner mvter willen,
Daz ers geruht ze stillen
Nach gewarhait der sel
Vnd nah dez riches eren,

Vnder div wart ze Rom ein strit,
Si huben an ein ander grozz arbait,
Si satzten zwen paebst an den stuł
Kunich Leuther dar mit her fur,
Mit rat der fursten gemaine
Verwurfen si den ainen,

Der da Pedweis (Unakletus II.) hiez,

Von dem stul man in verstiez;

Si behabten Innocencium,

Wider den mach niemen niht getur,

Der pabst weiht in do ze Kaiser,

Do gerieten si ein raise

In daz lant ze Pulle,

Nah der fursten willen.

Der fürst hiez do Ruther (Rogerius),

Der (n) vertraip der kunich Leuther,

In siciliam,

Da furt man dez kuniges van ;

Chvarat von Swaben,

Vud alle di ê wider in waren,

Di dienten im zewar

Einen turney ze Par (Bari),

Den gewan er mit micheln nôten,

Dez half im Got der Gute.

Ze Bayern waz ein hertzog (Heinrich der Stolze)

Der waz in michelm lob,

Er waz ein fürst lubsam (ft. 1139)

Vil willich waren im sein man,

Er waz der getriwisten ainer,

Als ich ive wil beschaiden,

Der pei den ziten lebt,

O wez er guter tugent het!
Ein lant hiez Tuscan,

Di march er da gewan,

Ja verdient er vmb daz rich,

Daz im der kaiser willichlich
Baider leh vnd gab.

Dez werden hertzogen chraft
Diy schain wol ze Pullen,

Da frumt er siuen willen.

Daz puch chundet vns gewis:

Ein perch hiez Castitatis
Ze sant Benedicten perg,
Da nam er sein helde,
Si cherten zv dem Perge,
Si wurden da wallaere,

Si sluffen in, eisnein roche,
Dar vber leiten-s einsnein chappen,
Div swert vnder den ûhsen,

Si gingen parfuzze;

Vil guter sinne si phlegten,
Si venigten vnd petten,
Den perch si auf slichen,
Di veint si begriffen,

Si zuhtigten siv vngemachlichen, (vnmazlichen ?)
Di purch antwurtten si dem riche,
Vor der purch ze Par

Der kaiser hiez zewar
Wurchen ein antwerch,
Daz waz michel vnd starch,
Daz da haizzet ebenhoh,
Ez wart michel vnd schone,
Dar vber hiez er in graben;

Di haiden mohten der purch niht gehaben,
Daz fiwer niden auf brah,

Si heten grozzen vngemach;
Di dar auf waren,

Di hiez der kaiser hahen,

Mit der fursten aller lob,

Dar satzt er einen hertzogen

Den guten Regenolden;

Der en-wol dannoh niht erwinden,

Er rit ze Ordinende

An missewende;

Den schaft schoz er in daz mer;

Ja riht der kunich Livther,

Daz sagt daz purch fur war,

Reht zwelf iar,

Zwelf wochen vnd zwelf tage,
Swer daz liet vernomen habe,
Der sol einen paternoster singen
Dem heiligeu gaist ze minnen
(Fur?) Dez kaiser Livthers sel;
Er waz wol dez riches herre,
Bey im waz der frid gut,

Div erd wol wucher trach,

Er minnet alle gotlich lere,
Vnd behielt auch werltlich
ere;
Er vorht meinen trachtein,
Sam tet div salig kunigein (Richsa)
Di arm si bewart,

Di notigen (dürftigen) si beriet;

Di haidenschaft si betwungen,

Swaz si an dem rich gewonnen,
Daz waz gotes ere;

Nv genad got ir paider sele.

Merces scriptoris sit vita perhennis honoris,
Et sit lectoris pars in celestibus horis.

[merged small][ocr errors]

offenbar corrumpirte Stelle herseßen will: Bi den ziten was ain hertzog in Behaim, der vertraib den margraven von Märhern; er floch zem kúnig Lúther. dy fúrsten sprachen, dy fúrstenampt wärin ällú von im lehen, vnd der Behaim hetti daran wider dem rich getan, er solt in suchen ze Behaim, des weltin si im helfen. hertzog Otto von Märhern waz ain listiger man, er nam tusent ritter, er wolti hainlich in das lant zû in geslichen sin. der er dar kam, do was der walt verslagen. si begunden den walt rumen; di Behaim wurden des gewar, si kamen gen in in den walt, vnd erslûgen ir das maist tail. hertObige Probe zeigt deutlich, daß wir das alte Werk zog Otto wart och erslagen; das was dem kunig hier in die breitere und härtere bayrisch- österreichische Munde lait. Uolrich der hertzog von Behaim der hette ain art der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts umgesegt vor uns schon ritterschaft. der kúnig rait zû im in das lant. haben. In welchem deutschen Dialekt ursprünglich geschrie: dem hertzog von Behaim rieten di sinen, das er ben war, kann ich vor der Hand so wenig angeben, als entwiche dem riche, er hetti sin dehain laster. Do das lateinische oder wälsche Original, welches dieser Chros wart ain fride vnd ain tag gemachet, es sûnden nik großentheils dürfte zuin Grunde gelegen haben. Nicht (sühnten) die fúrsten; er wart dem kúnig sit ain aber die Sprachformen allein sind, meistens zum Nachtheil getrúwer ratgeb. - Der leßte Abschnitt „von kunig des Versmaßes, vergröbert worden; man bemerkt offenbar, Cunrat" erzählt hauptsächlich den Streit zwischen Herzog daß in den lesten Abschnitten dieser Chronik auch der Tert Welf und Lüpolt, und endet sodann in der Sage von der selbst weit nachläßiger behandelt worden, wie z. B. in dem Niederlage der Christen in Roas, einer Stadt des heidnivon mir andernorts bekannt gemachten längern Absag von schen Königs Sangwin.

[ocr errors]
[ocr errors]

Carl dem Großen. Einen Auszug aus leßterm besorgte ich Die vorhergegangene Probe aus unserer alten Reime in Fr. Schlegels deut. Museum, II. 239 1812., genauer chronik wird schon für sich dargethan haben, daß dieses für dem Original sich anschließend findet er sich in der Br. Grimm die Sagengeschichte überaus wichtige Denkmahl durchaus deutschen Sagen II. 132. Gegenwärtig kann ich hinzufügen, nicht auf eine befriedigende Weise aus der alleinigen Mündaß diese Chronik vollständig schon im 15. Jahrh. in Pros chener Handschrift könne herausgegeben werden. Der Heis fa aufgelöst wurde, wie in jenen Zeiten so viele andere delberger Coder dürfte z. B. jenen von uns gelieferten altdeutsche poetische Denkmahle. In dieser Umformung fin: Tert weit richtiger darstellen, wenn auch sonst die Müns bet das Werk sich in einer Pap. Handschrift in Fol. der chener Copie, bey allen Corruptelen der echten Sprachfors Münchener Bibliothek vom Jahre 1419. (f. Catal. S.341); men, im Ganzen die Worte des alten Originals wahre voran steht „das künig buch," von dem ägyptischen Jo- scheinlich noch getreuer beybehält Wenn die Herausgabe seph bis zur Geschichte der Judith. Bl. 61 bis 143. folgt dieser Kaiserchronik in mancher anderen Hinsicht zu wüne unsere Chronik, anfangend: Wir lesen in der alten schen ist, so dürfen wir hier doch ganz vorzüglich den Ges Scrift, das sich ze Babylone des ersten das rich winn in Anschlag bringen, der der besseren Kenntniß der anhub; es ist dieses der Eingang der alten Reimchro, altdeutschen Sprache aus diesem, in Hinsicht der periodischen nik, auf dessen noch unerklärte Übereinstimmung mit einem und metrischen Bildung noch so formlosen, sonst aber unTheil des Liedes auf den heil. Anno ich vor vielen Jahren streitig sehr tüchtigen Werke zugehen würde. Wir besißen Herrn Dumbeck, der selbes damahls neu herauszugeben bes aus den Zeiten Kaiser Friedrich's I. und den zunächst vorhers absichtigte, aufmerksam machte. Wenn das Vorbild dies gehenden keine andere Denkmahle, in welchen wir die ser in Prosa aufgelößten Kaiserchronik auch nicht mehr vors Sprache altgermanischer Rechtsgewohnheiten, Kriegshands handen wäre, so würden doch die hier und da stehen geblier lungen 2c. so zuverläßig authentisch, wie sie hier an vielen benen Reime und sonstige disjecti membra poetae, so Stellen hervorschimmert, aufbewahrt fånden. Was die wie das Zerstückelte der Säße, auf ein solches, in Vers nachgewiesene alte prosaische Auflösung betrifft: so würde sen geschriebenes Original deutlich hingewiesen haben. Der diese wohl zu nichts, als zu einzelnen Vergleichungen bey vorlegte Absah ist Bl. 139' „von hertzog Lúthern," aus schwierigen oder auffallenden Stellen, weiter nüge seyn. dem ich hier eine in der obigen Probe weniger deutliche, Ich kehre hier am Schluß zu dem Anfang unserer

[ocr errors]
[ocr errors]

Kaiserchronik zurück, um dem Leser noch den Prolog des in der Kunst Wein zu erzeugen, zu bereiten, zu veredeln, und Dichters nach dem Text der Münchener HS., dem größes aufzubewahren, vorzüglich sich ausgezeichnet haben.

ren Theil nach, mitzutheilen.

In des almaechtigen gotes minnen
So wil ich des liedes beginnen,
Daz sùlt ir gezogenlichen vernemen,
Des iuch vil wol (mag) zemen,
Ze horen aller frúmichait ;

Di tvmben duncht iz ein arbait,
Suln si immer iht geleren,
Oder ir weistum gemeren;
Di sind vanutze,

Vnd phlegent niht guter witze,
Das si vngern horent sagen,
Da si von maechten haben
Paidiv weistum vnd ere,

Vnd wer idoch fium der sele.

Ein puch ist ze devte getiht,
Das vnd Rômisches riches bericht,

Gehaizzen ist iz Cronica,

Vud chvndet vns da

Von den pabsten vnd von den chvnigen,
Paidiu von guten und von vbelen,

Di vor vns waren,

Vnd romisch riches phlagen

Vntz an disen hivtigen tach,
So ich aller pest mach,
So will ich siv für zelen,
Vernemen di iz wellen.

über Weinbereitungsverbefferungan.

Von A. Tedeschi.

(Fortfehung)..

Wenn man die Nachrichten durchgehet, die uns Aristotes les und Galenus von den Kenntnissen in Rücksicht auf die Zu= bereitung, und die Vorzüge der berühmtesten Weine ihres Zeits alters hinterlassen haben; so überzeuget man sich, daß die Alten die Kunst besaßen, gewisse Gattungen Weine zu verdicken, und einzutrocknen, um sie eine lange Zeit hindurch aufzubehalten: Aristoteles sagt ausdrücklich, daß die Weine Arkadiens sich dergestalt in den Schläuchen (Thierhäuten) eintrodne ten, daß sie ausgeschaben, und in Wasser aufgelöset werden mußten, um sie trinkbar zu machen. Plinius spricht von Weis nen, die hundert Jahre alt, wie Honig verdickt waren, und die man nicht trinken konnte, bis sie nicht in warmem Wasser erweicht, und durch ein Tuch durchseihet, waren: dieß nanute man Saccatio vinorum,

Galenus erzählet von einigen Weinen Asiens, die in große Flaschen gefüllet, und in einem Camine aufgehangen, durch. Verdünstung die Härte des Salzes erlangten, dieß nannte man Fumarium.

Alle diese Bereitungsarten können sich jedoch nur auf füße, dicke, wenig gährende Weine beziehen, und nur bey solchen ans gewendet werden; sle haben viel Ähnliches mit unserer Verdis dung und Concentrirung des Traubensaftes.

Jede Weingattung hatte einen bestimmten Zeitpunct, vor welchem man sie nicht als Getränk benüßte, Dioscorides be stimmte das siebente Jahr als den mittlern Termin, um den Wein zu trinken. Nach Galenus und Uthenäus tránk man den Falerner Wein im Allgemeinen erst, wenn er das zehnte Jahr erreicht hatte. Der Wein von Alba forderte ein Alter von zwane zig Jahren, der von Surrentium von fünf und zwanzig. Plis nius erzählt von einem Wein, den man auf die Tafel des Eas ligula auffezte, und der mehr als 160 Jahre alt gewesen war. Horaz besingt einen hundertjährigen Wein.

Allerdings ist die längere Aufbewahrung der Weine eine der besten Veredlungsarten, besonders gewisser mit vieler Weins steinsäure beladener Weine; die wässerigen Theile des Weines

Die Kunst, welche manche Weinwirthe, ohne Studium vertrocknen, der Weinstein, sezt sich in den Fässern ab, und der alten Classiker, instinctmäßig ausüben, den Wein mit Beys der Wein gewinnt dadurch an Geist und Milde. Unsere ver mischung eines Theiles von Wasser zu temperiren, warbey nachläßigte Cultur der Weinpflanzungen scheint aber keinen den Römern gebräuchlich *); dieß nannten sie vinum delectum. solchen Überfluß zu gestatten, der die Weinbesizer zu einer lans Plinius spricht von einem Weine, der, nach Homer, 20 Theile gen Aufbewahrung nöthigen könnte. Wasser vertrug. Auch wissen wir von eben diesem Geschichts schreiber, daß man zu seiner Zeit so geistige Weine kannte, daß man sie nicht trinken konnte, nisi pervineerentur aqua at◄ tenuarentur aqua calida.

(Die Fortsegung folgt).

Miscellen.

In einer antiquarischen Dissertation von Moreau de Wenn man die Nachrichten liest, die uns die Geschichts, schreiber von dem Ursprunge der Weine der alten Römer hinter. Mautour Paris 1706, wird eine Anekdote von einer Aus. ließen, so finden wir Grund zu zweifeln, ob ihre Nachfolger grabung erzählt: Im Dorfe Ablainsevelt fand ein Arbeis in jenen Kenntnißen vorgerückt seyen, die sie ihnen in diesem ter nebst andern Alterthümern einen 14 Zoll hohen Bacchus von Metall mit kleinen Hörnern. Ein benachbarter Pfarrer, Fache hinterlassen hatten.

Die ersten Geschichtsschreiber, aus welchen wir bestimmte der die Figur sah, erklärte dem Bauer, es sey der Teufel, Thatsachen in Rücksicht der Weinverfertigung und Verbesserung worüber jener so in Angst gerieth, daß er sie zu zerschlagen ans schöpfen können, lassen beinen Zweifei übrig, daß die Griechen fing. Und nur durch das Hinzukommen eines Sachverständigen wurde der arme Bacchus von gänzlicher Zertrümmerung ge rettet. *) Diese Kunst ist bey unseren Meinen ganz entbehrlich.

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Verleger: Franz Härter. Gedruckt bey Franz Ludwig.

« PredošláPokračovať »