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záhl der Naturforscher als eigene Arten anerkannt wurden, schwarzen Puncten. Åltere Weibchen: Ebenso; Seiund doch nichts weiter als Alters oder Geschlechtsverschieden- ten bräunlichgrau, violfarben, schillernd; mit zwey Reihen heit waren, zu den wahren Arten zurückzuführen. Edler von runder gelblicher, dunkelbraun gerandeter Flecken. Kehle Treuenstein hat sich durch viele Jahre mit der Pflege der und Bauch lichtgelb, mit wenig zerstreut stehenden schwar österreichischen Reptilien abgegeben, und ihm verdanken wir zen Puncten.

manche interessante Beobachtung.

Junge im 1. Jahre: Scheitel ungefleckt, Nüs Da ich nun das Wichtigste über Reptilien im Allge- en lichtbraun mit zwey Reihen schwacher, lichtgelb ge= meinen gesagt zu haben glaube, so wende ich mich hiermit randeter dunklerer länglicher Flecken. Seiten lichtbraun, an die Beschreibung unserer vaterländischen Arten. ins grüne spielend, mit zwey Reihen ausgezeichneter runAlle in Österreich vorkommenden Arten von Eidechsen der, schwarz eingefaßter gelber Flecken. Kehle und Bauch gehören zur Gattung der eigentlichen Eidechsen (Lacerta), gelblich mit einzelnen zerstreut stehenden schwarzen Puncten Gattung: Eidese (Lacerta). In jeder Geschlechts- und Altersverschiedenheit von der Kennzeichen: Vier Füße. Augenlieder. Kehle vorigen Abart durch einen rothbraunen ungefleckten Rücken nicht aufblähbar. Trommelfell frey. Zähne im Gaumen. unterschieden, der jedoch bey dem Männchen bisweilen ge. Zunge stark ausstreckbar. Schenkelporen. gen den Hals mit schwarzen Puncten besegt ist; im übrigen der vorigen gleich.

Beschreibung: Undurchbohrte Zähne in den Kinne laden. Zunge gespalten. Kehle mit einem Halsbande aus größeren Schilden. Keine Flughaut. Zehen nicht ausgebrei

tet, nebeneinanderstehend. Keine Afterporen und Afterblasen. Vorder- und Hinterfüße fünfzehig *).

Wir zählen vier verschiedene Arten, als:

Barietät b.

Ift eyerlegend, legt die Eger unter die Erde, und erreicht eine Länge von 7 3ollen.

Synonyme: Varietät a. Ältere:

Lacerta agilis. Linné. Syst. nat. edit. 12.
Seps caerulescens. Laurenti Syn. Rept.
Lacerta agilis. Sturm. Deutschl. Fauna.
Merrem. Syst. Amph.

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a) Die behende Eidese (Lacerta agilis). Kennzeichen: Halsband lose, gezähnelt. Bauch, schilder sechseckig, in sechs Längsreihen. Schuppen des Männchen: Lacerta stirpium. Daudin. H. n. d. R. Rumpfes stumpf gekielt, länglich enförmig. Schwanz 1 2/3 der ganzen Länge.

Beschreibung: Kopf kurz, dreyeckig, mit Schildern bedeckt, etwas breiter als der Rumpf. Rüssel stumpffpitig, Kinnladen gleichlang. Rumpf kurz, rund. Vierte Zehe der Hinterfüße die längste. Alle Zehen mit Nägeln versehen: Schwanz schlank, rund, verdünnt, spit; in Wire teln mit stumpfspißigen gekielten Schuppen.

Diese Art zerfällt in zwey Hauptvarietäten, und ist nach ihrer Geschlechts- und Altersverschiedenheit auch an Farbe und Zeichnung unterschieden.

Weibchen:

Lacerta sepium. Cuvier. Règne animal.
Lacerta arenicola. Daudin. H. n. d. R.
Cuvier. Règne anim.

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Junge im 1. Jahre:

Seps Argus Laurenti. Syn. Rept.
Lacerta Laurentii. Daudin. H. n. d. R.
Lacerta Argus. Cuvier, Règne anim.

Varietät b.

Seps ruber, Laurenti. Synopsis Rept. Aufenthalt: Varietat a. In Österreich, Un

Varietät a. Ältere Männchen: Scheitel garn, Böhmen, Deutschland, Schweden, England und lichtbraun mit dunkleren Flecken. Rücken bräunlichgrau ins Frankreich. Varietà t b. In Österreich und Ungarn; an violfarbene spielend in der Mitte eine dunklere mit zwey sonnigen steinigen Orten: auf Kirchhöfen, Feldwegen und Längsreihen schwarzbrauner, gelblich gerandeter rautenför steinigen Rasenplägen. miger Flecken besette Längsbinde. Seiten blaugrün, schwarz gesprenkelt, mit zwey Reihen heller schwarz gerandeter runder Flecken. Kehle und Bauch blaugrün mit vielen

Nahrung: Käfer, Fliegen, Insectenlarven und

Spinnen.

2. Die grüne Eidechse (Lacerta viridis). "Ich habe hier die negativen Kennzeichen aus dem Grunde Kennzeichen: Halsband lose, gezähnelt. Bauch. angeführt, um die Gattungen von allen übrigen, bey wel schilder sechseckig, in sechs Längsreihen. Schuppen des Rumchen eines oder das andere derselben positiv erscheinet, pfes stumpf gekielt, länglich eyförmig, Schwanz 1.1⁄2 der Deutlich zu unterscheiden.

ganzen Länge.

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Beschreibung: Kopflanggestreckt, lanzenförmig *), mit Schildern bedeckt, etwas breiter als der Rumpf: Rüssel ziemlich spit: Kinnladen gleichlang. Rumpf langge= streckt, rund. Vierte Zehe der Hinterfüße die längste. Alle Zehen mit Nägeln versehen. Schwanz schlank, rund, vers dünnt, spis; in Wirteln: mit stumpfspißigen gekielten Schuppen.

Variirt nach ihrer Geschlechts und Altersverschiedenheit auffallend an Farbe und Zeichnung.

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635

Lacerta bilineata. Daudin. H. n. d. R.
Cuvier. Règne anim.
Lacerta Tiliguerta. Merrem. Syst. Amph.
Junge im 2. Jahre:

Seps terrestris Laurenti. Syn. Rept.
Lacerta terrestris. Cuvier. Règne anim.
Lacerta fusca. Merrem. Syst. Amph.

Junge im 1. Jahre:

Seps sericeus. Laurenti. Syn. Rept.
Lacerta sericea. Daudin, H. n. d. R.
. Cuvier. Règne animal.
Aufenthalt: In Österreich, Ungarn, dem südli-

Vollkommen ausgewachsene Männchen im 6. und 5. Jahre: Scheitel dunkelgrün mit vielen unregelmäßigen schwarzbraunen Flecken. Rücken hoch gelbgrün, mehr oder weniger fäwarz gesprenkelt. Kehle himmelblau. Bauch citronengelb. Alte Weibchen im 6.und 5. Jahre: Ebenso; Kehle röthlichweiß. Jüngere chen Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Italien; Männchen im 4. und 3. Jahre: Scheitel weniger an sonnigen Orten: auf steinigen grafigen Hügeln.

gefleckt. Zu beyden Seiten des Rückens ein weißlicher Streis Nahrung: Käfer, Fliegen, Insectenlarven, Spinfen, und eine Reihe kleiner runder weißlicher Flecken an nen und junge Mäuse.

3. Die safranbauchige Eidese (Lacerta

crocea).

den Seiten. Kehle blaulichweiß. Jüngere Weibchen im 4. und 3. Jahre: Ebenso; Keble röthlichweiß. Junge im 2. Jahre: Scheitel ungefleckt. Rücken. lichtbraun, ins grüne spielend, zu beyden Seiten desselben Kennzeichen: Halsband lose, gezähnelt. Bauchein weißer, gøgen innen mit dunkelbraunen Flecken besegs schilder sechseckig in sechs Längsreihen. Schuppen des Rumter Streifen. Seiten mit einer Reihe kleiner weißer rund- pfes stumpf gekielt, rund. Schwanz 1 1/2 der ganzen Länge. licher Flecken. Kehle weiß. Vauch weißlichgelb. Junge Beschreibung: Kopf lanzenförmig, mit Schildern im 1. Jahre: Rücken lichtbraun, grün schillernd, mit bedeckt, etwas breiter als der Rumpf: Rüssel ziemlich spit: zwen weißlichen, gegen innen mit schwarzen Puncten befeßs Kinnladen gleichlang. Rumpf langgestreckt, rund. Vierte ten Streifen; an den Seiten eine Reihe rundlicher kleiner Zehe der Hinterfüße die längste. Alle Zehen mit Nägeln weißer Flecken. Kehle und Bauch weiß. Ist eperlegend, versehen. Schwanz dick, rund, verdünnt, spit; in Wirs legt die Eyer unter die Erde, und erreicht eine Länge von teln, mit stumpfspißigen gekielten Schuppen. 14 Zollen.

Synonyme: Alte im 6. und 5. Jahre:

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Lacerta viridis. Aldrovand. Quad. ovip.
Sturm, Deutschl. Fauna.
Merrem. Syst. Amph.
Männchen: Seps viridis. Laurenti. Syn. Rept.
Weibchen: Lacerta viridis. Daudin. Hist. n. d. R.
Cuvier. Règne animal.
Jüngere Weibchen im 4. und 3. Jahre:
Tiliguerta o Caliscertula. Cetti.

Storia nat, di Sardegna.
Lacerta Tiliguerta. Linné. Syst. n. ed. 12.
Seps varius. Laurenti. Syn. Rept.
Lacerta Tiliguerta. Daudin, H. n. d. R.

*) Bey dieser so wie bey allen übrigen Arten dieser Gats tung ist das Hinterhaupt beym Männchen breiter.

Ältere: Varietat a. Scheitel lichtbraun ungefleckt. Rücken hellbraun mit einer Längsreihe dunkelbrau= ner Flecken in der Mitte, und kleineren zerstreut stehenden an den Seiten desselben. Seiten dunkelbraun mit gelblis chen schwarzgerandeten rundlichen Flecken. Kehle und Bauch hoch safrangelb, schwarz gesprenkelt.

Varietät b. Rücken mit einem schwarzbraunen Längsstreifen in der Mitte, und einer Reihe gelblicher, schwarzgerandeter runder Flecken an den Seiten desselben. Seiten dunkelbraun mit schwarzbraunen Flecken.

Varietat c. Rücken ungefleckt, Seiten mit einer dunkelbraunen hellgelb eingefaßten Längsbinde. Varieg tät d. Grundfarbe des Rückens lichtbraun, ins grüne spies lend. Varietat e. Bauch graugelb, ungefleckt. Juns ge: Sehr dunkelfärbig, manchmahl beynahe ganz schwarz. Ist lebendig gebährend, legt die Jungen auf das Land, und erreicht eine Länge von 7 3ollen.

Synonyme: Varietät a.

Lacerta crocea. Wolf. Sturm's Deutschl. Fauna..
Lacerta pyrrhogaster. Merrem. Syst. Amph..
Barietät d.

Lacerta montana. Mikan. Sturm's Deutschl. Fauna..
Lacerta montana. Merrem. Syst. Amphib.

Italienische und spanische Varietäten ::

Lacerta Brongniardii. Daudin. H. n. d. R.
Lacerta maculata. Daudin. H. n. d. R.
Lacerta lepida. Daudin, H. n. d. R.

Cuvier. Règne anim.

Lacerta maculata. Merrem. Syst. Amph. Aufenthalt: In Österreich, Ungarn, dem füdli Aufenthalt: In Österreich, Ungarn, Böhmen, chen Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und der Schlesien, Deutschland, der Schweiz und Italien; an Schweiß; an sonnigen Orten: an Mauern, Steinhaufen fonnigen Orten auf feuchten und sumpfigen Wiesen in der und steinigen Waldwegen.

Ebene und auf Voralpen.

Nahrung: Käfer, Fliegen, Insektenlarven und

Nahrung: Käfer, Fliegen, Insectenlarven und Spinnen. Spinnen.

4. Die Mawer. Eidechse (Lacerta muralis):

(Die Fortsetung folgt)

Der Prater.

Volksgemählde von Friedrich August Kanne

(Fortseßung).

Kennzeichen: Halsband angewachsen, ungezähnelt. Bauchschilder sechseckig, in sechs Längsreihen. Schuppen des Rumpfes glatt, rund. Schwanz i 1/2 der ganzen Länge. Beschreibung: Kopf langgestreckt, lanzenförmig, Wenn man sich nun eine ununterbrochene. Reihe von Was mit Schildern bedeckt, etwas breiter als der Rumpf: Rüss gen denkt, welche durch wenigstens drey Stunden in der eine sel ziemlich spiß: Kinnladen gleichlang. Rumpf langgestreckt, Viertel Meile langen großen Hauptallee auf und abwogt, so rund. Vierte Zehe der Hinterfüße die längste. Alle Zehen mit kann man diesen großen belebten Cirkus nur dann begreifen, Nägeln versehen. Schwanz schlank, rund, verdünnt, spit; wenn man weiß, daß Wagen an Wagen im langsamen Schritte fährt, daß keiner Erlaubniß hat, seine Reihe zu verlassen, als in Wirteln; mit abgestumpften gekielten Schuppen. an den beyden Enden der langen Bahn, und daß die hinaufs Diese Art, bey welcher weder das Geschlecht noch das und herabfahrenden nicht willkührlich stil stehen dürfen. Da die Alter an Farbe und Zeichnung eine Veränderung bewirken, Allee so breit, daß sich füglich vier Wagen neben einander be. variirt nach den verschiedenen Klimaten und Verhältnissen, wegen können, so entsteht bey dieser ewig rollenden Weise die unter welchen sie vorkömmt, vor allen anderen am meisten, Möglichkeit, daß Herren und Damen im Vorüberfahren einige doch beschränke ich mich hier nur auf die Beschreibung der Worte mit einander wechseln können. Es ist gleichsam ein ame bulantes Tete à Tete, bey, welchem man in keine solche Verles in Österreich vorkommenden Abarten.. Varietat a. Oben lichtbraun, Scheitel dunkler ge: überfisend, oft vor lauter Herzensdrang gar nicht wissen, was genheit kommt, als manche Verliebte, welche einander gegens fleckt. Rücken mit einer Längsreihe größerer dunkelbrauner sie mit einander reden sollen. Eine Liebesintrigue, welche auf Flecken in der Mitte, die manchmahl in einander fließen, diese Art angesponnen wird und meine Leser werden doch and kleiner zerstreut stehenden an den Seiten desselben. nicht an der Eristenz folcher zweifeln? hat das Gute, daß Seiten mit einer braunen licht eingefaßten zackigen Längs, ein redlicher fterblich Verliebter sich doch ein wenig auf seine binde. Bauch weiß. Varietät b. Rücken mit kleinen Fragen befinnen kann, die er an seine göttliche Schöne thun zerstreut stehenden dunkleren Flecken. Varietat c. Eis will, so wie sie auf ihre Antworten. nige Schuppen der letten Seitenreihe grünlichblau. Vas rietat d. Bauch schwach zinnoberroth. Varietat e Bauch mit schwarzen Puncten beseßt.

Synonyme: Österreichische Varietaten:

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Eine solche Parthie d'amour nimmt ganz den Charakter der

Unterhandlungen an, welche Abgesandte mit dem Divan durch den Reis. Effendi zu pflegen gewohnt sind. Trägt z. B. ein Cavalier beym Borüberfahren sein Wagen geht ungefähr

Ift eyerlegend, legt die Eger unter die Erde, und er- sechs Schritte fern von denen der andern, in entgegengefeßter seicht eine Länge von 8 3ollen.. Richtung fahrenden Reihe vorbey einer Schönen sein Herz an, so kann sie, da sie ihn augenblicklich durch das Vorübers fahren wieder aus den Augen verliert, nun einstweilen in der halbstündigen Abwesenheit die Feuerprobe der jungfräulichen Schaamröthe bestehen, und beym Wiederbegegnen doch die nähmliche Contenanze besißen, welche Damen in folchen Fäl len haben müssen wenn sie bey ihrer Rechnung nicht zu kurz müssen tommen wollen.

Seps muralis. Laurenti Syn. Rept.
Lacerta agilis Daudin. H. n. d. Rept
...Cuvier. Règne anim.
Lacerta muralis. Merrem. Syst. Amph.

Wenn Mütter ihre schönen Töchter im Lehnwagen ausfüh- notirten, Acceptirten, Protegirten, Refusirten, Approbirten, ren, damit schöne junge Männer in ihren eigenen Equipagen und durch seine Schäße restaurirten Sterblichen in viersißigen dann bey ihnen vorfahren sollen, so ist diese Spanne Zeit lang Wagen vor sich herfahren, welche seine Reichthümer an ihrem genug für den Unterricht, welchen erstere den lekteren nun über Körper zur Schau tragen ohne die, welche sie sub rosa an ihr Verhalten zu geben haben. der Seele tragen, und aus seiner Schahlammer erhielten, Eine Mutter sieht natürlich viel schärfer, als ein junges viel zu erwähnen indem er in seiner schlichten Bescheiden. unerfahrnes ädchen, welche sich leicht durch falschen Tand irre heit ganz ähnlich jenem Triumphator, allein auf einem zweyleiten läßt. Wird die längliche Runde drey bis vier Mahl ge- rädrigen Wagen nachfährt, und dadurch nicht undeutlich seine macht, dann kennt man sich schon besser, steigt endlich aus, große Seele und erhabene Verachtung der irdischen Glücksgüs und Eros nimmt dann die Binde von seinen Augen, reicht sie ter an den Tag legt. der Mutter, welche sie dem glücklichen Liebhaber vorbindet,

In der Reihe der Obengenannten befinden sich nun auch

bis er entweder durch einen Zufall von seiner Blindheit eurirt noch seine Lehnsmänner, d. h. solche, die ihm zu jeder Zeit, wird, oder an den incurablen Grade der Blindheit, der soge, unter jeder Bedingung oder Interesse und an jedem Orte ein nannten Amorosa stirbt. Darlehn zu Stande bringen. Langsam und majestätisch bewegt Ein höchst sonderbares Verhältniß findet oft dann Statt, sich der Zug weiter, und die staunende Menge denkt sich das wenn Eheleute, welche sich mit einander zusammenseparirt, d. h. Glück des vom Schicksal Begünstigten. Aber jeder bildet sich verheirathet, und nach vier Wochen wieder getrennt haben, in ein, daß er es besser machen, und lieber all sein Geld für sich dieser weifenartigen Wagenpromenade begegnen. Noch interessan- behalten, als zu einem so prächtigen Triumphzuge verwenden ter wird der Moment, wenn ein Mann mit seiner erklärten würde. Schönen in der einen Reihe hinab, und seine Frau mit ihrem Ehestands Tubus herauffährt, und ihn wahrnimmt.

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Wann'e hoch kommt, reiten vielleicht zwey Jockey's hinter ihm drein, welche wieder die ganze Ordnung umwerfen, Die Schönen Wiens fißen bey dieser Promenade in höch, nach welcher alle Reiter in eine ganz andere, mit dieser parals fter Pracht, in der anmuthigsten und geschmackvollsten Kleidung lel laufenden Allee verbannt sind.

auf dem Rücksiße des Schwimmers, weil sie die alten Tanten Hier fährt einer jener Sterblichen, welche die Herzen aller lieber vorwärts sißen lassen. Eine schöne, schlanke Taille nimmt Frauen einstens in Feuer und Flammen seßten, und gleich dem sich auf dem Rücksiß viel reißender aus, als auf dem Vorders Donnergotte die Schönen in vielerley Gestalten und Verklei. fise. Manche gleichen ganz den Auslagkasten, welche Juweliere dungen besuchten. Unser Donnerer hier versuchte lange die Art, vor ihr Gewölb herausstellen. Nicht selten haben diese in ihrem welche bey der Danae gute Dienste geleistet hatte, als aber endlich trockene Witterung einfiel, und er keinen Regen mehr ganzen Gewölbe Nichts. Auf dem Haupte mancher leichten Schönen, schwenkt sich zu Stande bringen konnte, sah er sich bemüßigt, die der Schöoft der schlanke Reiherbusch, indeß der daneben sizende erklärte nen Europa so gefährliche Verkleidung anzunehmen, war aber Liebhaber d. h. einer, der schriftlich sich erklärt hat, was er so unglücklich, den zur Entzauberung nöthigen Spruch zu ver. Monathlich zahlen wolle, die freywilligen Aufwallungspräsente gessen, und wandert nun Zeitlebens in dieser Figur umher. abgerechnet — an seiner Stirn einen hievon ganz verschiedenen Hauptschmuck trägt. Der hinten aufstehende Jäger bekräftigt symbolisch das Gefagte.

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Quarambolirt und den Gros-Jean gemacht.

Man betrachte diese in dem prachtvollen Wagen! Ihre Nicht selten geschieht es, daß derjenige in seinem eigenen Reiße von Ehemahls, ihre Eitelkeit von Heute! Ihr gebiethen. Wagen hinterdrein fährt, welchem der reiche Mäcen aller Da der Männerblick, ihre sanfte weibliche Hingebung! Ihre Pracht naen seiner Bequemlichkeit wegen, die Besorgung irdischer Ge. in den Stoffen der Kleider, ihre Vernachlässigung der Formen! schäfte übertragen hat, als da sind die Herbeyschaffung der nö. Ihre frohe Vergessenheit weiblicher Zurückgezogenheit, ihr aus thigen Summen, die Verwaltung der zeitlichen Güter, Herri ßerordentliches Gedächtniß einstmahliger Siege! Dieß alles schaften, Meyereyen, Schäfereyen, sammt der im Buche des leuchtet aus ihren Zügen, aus der Farbe ihres Gesichts, aus Schicksals noch ganz unbekannten Zahl von jungen Wollenträs der ehemahligen Rundung, jeßt mehr sphäroidischen Gestalt ihgern, mit ihrer schon längst verkauften noch ungebornen Meringwolle.

rer Wangen, aus dem sichern, prüfenden Blicke, aus den blaus gemahlten Adern, aus den in der Höhle der Erfahrung liegens Hier fährt so eben ein solcher in seinem Cabriolet. Er gleicht den Augen, aus dem der Mutter Hamlets von ihrem unzarten ganz dem siegreichen Octavianus, der bey seinem Triumvhzuge Sohne vorgeworfenen Embonpoint, aus dem Dualismus der auch nichts an seinem Leibe trug, als seine Toga und den Lor- Kunst, d. h. aus der Freyheit und Nothwendigkeit, welche den berkranz. Alle seine, von fremden Völkern eroberten Schäße Faltenwurf ihres Shawls charakterisiren, und aus vielen ans ließ er durch seine Sclaven, die auf unzähligen vierrädrigen deren Merkmahlen, welche der karze Moment der Beschauung Wägen faßen, dem Volke zeigen. Gerade sowie dieser läßt der mir nicht zu bemerken gestattet.

Bezeichnete ein ganzes Heer von männlichen Freysaßen, weib. Sie wirft hinüber in die andere Wagenreihe einige Fächer. lichen und jungfräulichen Insaßen, Adoptirten beyderley Ge. küße, die in eine Bastarde fallen, und von einem liebenswür schlechte, Manumittirten, Dotirten, Fundirten, Pensionirten, digen Sohne des Mars, von einem jungen Rittmeißer aufs Equipirten, Ausstaffirten, Soutenirten, Intabulirten, Pro. gefangen werden. Hinter diesem fährt ein alter junggeschmink

zer, durch seine freif gestärkte weiße Cravatte recht ans ehnlicher

Der unsanfte Druck der Finger hatte das zum AufgehenCoeur-Bube, der mit dem Stecher lorgnirend, diesen Kuß gereifte Zahngefchwür so auf die Mitte getroffen, daß der edle auf sich gerirt und acceptirt. Grundwächter auf der Stelle um sechs Cubikzoll im Gesichte.

Er deutet durch sein Gebehrdenspiel, durch den zurückge, schmähler wurde. Doch Ursache und Wirkung folgen sich in sol, worfenen Handkuß nicht undeutlich an, daß er einst feurig war. chen Fällen auf dem Fuße nach.

Sein Ruß, sein gerirter, hatte aber das Schicksal eines Wechs, Nichts geht auf unserm Erdballe verloren! Alles gehört in den großen Haushalt der Natur, also konnte auch der Inhalt

fels, denn er kam in andere Hände.

Die schöne Frau war durch die Rotation ihres Wagens der erwähnten Gesichtserhöhung unmöglich ohne einige Spuren indeffen aus seinem astronomischen Horizonte entrückt worden. seines Daseyns verschwinden.

Sein Stecher zitterte etwas in der Hand, und eine Matrone, Wer einen Bierwagen mit vollen Fässern beladen, schon welche in ihrem Wagen dann der Gräfinn folgte, war indessen über die Straße fahren sah, an dem sich plößlich der Pfropf in seinen Augenpunct gerückt. Diese eine Coaetanea feiner längst eines Fasses aus seinen Banden befreyt, in die Luft springt, verflossenen Adonis - Zeit, nahm seinen vielversprechenden Kuß und nun der schäumende Gerstensaft zischend in die Höhe auf, und bekam eine so starke Wallung, daß das Blut ihrer fährt, bis der Knecht mit seiner Hand die sprudelade ÖffWangen sich unter der vegetabilischen Kugellacks. Cruste her, nung zuhält der hat einen Begriff von der Eruption des aufarbeitete. Sie rief hinüber nach des alten Adonis Wagen Grundwächters. mit einem graziösen Mezza voce: «Ce soir, à neuf heures!"

Natürlich nahm auch dieser Luftstrom oder Hauch seine Aber der Gott der Bewegung wollte, daß auch der Wagen Richtung, so wie einstens das mittelländische Meer nach der ihres Adonis, der sich immer nach dem Wagen der andern jun- famothracischen Sage. Er nahm seine Richtung ungefähr im gen Dame durch das Hinterfenster umsahe indeß vorüber. fünf und vierzigsten Grade der Höhe nach Nord- West, als gerollt war, und ihr «Ce soir !" traf einen dicken reichen Mann, nach der Gegend des Kahlenberges hin, und traf in der EntDer gewöhnlich mit ihr L'hombre spielte und jeden Abend viel fernung von hundert und fünfzig Schritten, wie sie nähmlich Geld verlor, gerade an's Ohr.

Im Mißverständniß, daß sie heute Abend schon wieder an feine Caffe klopfen wolle, wendete der Dicke fein zorniges Gesicht abwärts, also nach der Allee zu, wo die Zuschauer stan. den, und murmelte sehr verständlich das Wort «Bete!"

die Ameisen zu machen pflegen, das mit Gypsfiguren d. h. sogenannten buntgemahlten Pagoden prangende Tragbret eines wällischen Figurenhändlers. Der brave Milanese stand mit dem Gesichte abwärts, das Bret auf dem Haupte, und so fiel der Windstoß auf die drey vorn anstehenden Pagodeln, welche Ein in der Allee stehender junger Mann mit einem starkge, von der Berührung sogleich in eine Perpendikel - Bewegung wichsten Schnauzbarte und polierten Spornen, der gerade sehr ihrer nickenden Häupter und beißenden Kinuladen verseßt wuraufmerksam die Gesichter musterte, wurde unglücklicher Weise den. Sie waren gefärbt, aber der Abglanz ihres Colorits bile sowohl von diesem Schalle getroffen, als auch gerade die Aus dete einen sanft lakirten Streifen auf dem grünsammtenen Rúa gen beyder sich begegneten. Comment? schrie dieser wüthend, cken des Mayländers «Michel Angelo."

hob seinen Stock in die Höhe, und touchirte eine hinter seinem Er stand ruhig ohne Kunde von dem Vorgefallenen, doch Rücken vorben stolzirende Dame de la Halle, die an der Hand seine drey nickenden Pagoden gaben durch ihre Köpfe und Kinn, eines Sackträgers heute zum ersten Mahl auf ihr abgebranntes laden ihren Beyfall über das Geschehene so possirlich und naiv Negergesicht einen Strohhat mit breitem Rande gefeßt hatte, an zu erkennen, daß A¤es über laut zu lachen anfing. dem Ohrgehäng mit der Spiße des Stockes.

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(Die Fortsegung folgt).

Miscellen.

Sie, in dem Gefühle ihrer für heute angenommenen zarten Haltung - sie war eine Obstverkäuferinn -- hatte so viel fans.. culottische Mäßigung, daß sie den furchtbaren Schrey, wie er ihr auf dem Naschmarkt ausgerutscht seyn würde, unterdrückte, Küftrin soll 37 Brücken haben, welche man passiren müsse, die Zähne zusammenbig, und mit der kernhaften, buttenregies bevor man ins Junere der Festung komme. Über der Thüre renden Rechten weit aushohlend, ihn wüthend bewillkommte. eines Weinkellers daselbst soll die Aufschrift stehen: Mir ist Jedoch der Zufall wollte, daß auch ihre von so verwickel, nicht wohl, ich bin denn voll! ten Zufällen in Bewegung gefeßten, standhaften Finger wieder in den Dunstkreis eines fremden Körpers streiften, und so ges schah es denn, daß sie in ihrer Thätigkeit auf das in der Krists befindliche, mit Feigen zur Auflösung vorbereitete Zahngeschwür eines festes Gesichts fielen, welches unglücklicher Weise einem Grundwächter gehörte, der heute seine neue mit Gold ge, Sickte Uniform an batte

Stettin heißt im Anagramme: ist nett; daher der Vers: „Stettin, ist nett, wer will mir das verneinen,

Hier find't man Nettigkeit bey Großen und bey Kleinen. Schon vor Jahrhunderten sagte man, Deutschland seye das Brust- und Stern Stück von Europa, und nichts fehle ihm als Einigkeit, um unüberwindlich zu feyn

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormapr. – Berleger: Frans Härter.
Berleger: Frans Härter. Gedruckt bey Franz Ludwig.

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