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eine bequeme Übersicht zu gestatten. Beyde Zwecke hat der Aus dem Vorstehenden erfieht man, daß die BaurißtaErfinder auf eine Art zu erreichen gesucht, welche ich nach feln für viele Fälle von großem Nußen seyn werden. Wenn dem vor mir liegenden Muster angeben will. Auf einem Pa- auch der geübte Zeichner und Architekt ihrer zu entbehren pierbogen von großem Format ist ein 30 Zoll langes und vermag, so wird doch der Anfänger, der Schüler (folcher 24 Zoll hohes Rechteck gezeichnet, und sowohl der Länge als gibt es leider! mehr als diesen Nahmen tragen), der Dilets der Quere nach in eine bestimmte Anzahl gleicher Theile eins tant, sehr häufig eine nicht unbeträchtliche Erleichterung in getheilt; so zwar, daß durch die Theilungslinien eine große der Anwendung derselben finden; und nur das Vorurtheil Anzahl kleiner Quadrate gebildet wird, und das Ganze ein wird auf die gänzliche Verwerfung einer Erfindung antraAnsehen bekommt, wie die Musterblätter zum Perlensticken gen, welche gewissen Individuen deßwegen unnüß scheint, oder zur Kunstweberey. Von diesen Musterblättern unter: weil sie einfach ist, und weil sie durch die Erleichterung scheiden sich jedoch die Baurißtafeln wesentlich dadurch, daß des Zeichnens die Kostbarkeit der architektonischen Pläne zu ihre Eintheilung eine andere Bestimmung hat, indem sie vermindern im Stande ist.

als verjüngter Maßstab für irgend eine ein Der großherzoglich sächsische Geometer, Gottfried zutragende Zeichnung dient. Zu diesem Behufe be. Wießner, hat ein neues Instrument angegeben, durch greift die Länge des Blattes vorerst 15, und die Höhe 12 welches die Berechnung von Grundstücken und anderen Flä= größere, durch starke Linien angezeigte Theile, die wir chen ungemein erleichtert wird. Es besteht aus einem mit einstweilen als verjüngte Klaftern ansehen können; einer Eintheilung versehenen Rahmen, und, einem daran das ganze Rechteck umfaßt, dieser Voraussetzung gemäß, eis verschiebbaren Dreyecke. Die zu berechnenden Karten oder nen Raum von 180 Quadrat Klaftern. Jede Klafter ist Plane werden durch den Gebrauch desselben geschont, wil in sechs kleinere Theile oder Schuhe abgetheilt, und die kein Abgreifen mit dem Zirkel Statt findet. Schon im JahTheilungspuncte sind durch ein kleines Kreuz bemerkbar re 1817 hatte der Erfinder seine Idee realisirt; aber erst gemacht. Eben so ist endlich auch die Eintheilung der Schu jezt ist die vervollkommnete Einrichtung des Instrumentes he in Zolle angebracht, und der ganze Raum enthält dems in einer 1 1/2 Bogen starken Broschüre von ihm bekannt nach 933,120 Vierecke von der Größe eines verjüngten gemacht, und durch eine Kupfertafel erläutert worden. (Ber Quadratzolls. Da, nach den oben angegebenen Dimen schreibung eines neuen mathematischen Instruments zur sionen der Tafel, die verjüngte Klafter 2 30ll ist, so Erleichterung der geometrischen Flächenberechnung sc. Zena. kommt auf den verjüngten Zoll genau 1/3 Linie wirkliches 1823). Maß, und der Maßstab ist daher so deutlich, daß man Jedermann kennt die Erfahrung, daß gewiffe, mit sehr ihn nöthigenfalls noch mehr verkleinern, und dadurch den kleinen Rauhigkeiten versehene Flächen (z. B. feingeschliffe, Umfang der Tafel respective erweitern kann. Da sich der nes Messing oder Eisen, schwarzes Tuch :c.) im Sonnenverjüngte Zoll noch ohne große Unbequemlichkeit in vier lichte mit den schönsten Regenbogenfarben prangen. Ein Theile trennen läßt, so wächst die Länge der Tafel auf 60, Engländer Nahmens Barton hat dieselbe nunmehr bez die Höhe derselben auf 48, ihr quadratischer Inhalt also nüßt, um der Oberfläche des Stahls ein solches Farbenauf 2880 Klafter, wodurch zur Aufnahme der größten Ge spiel künstlich zu geben, indem er sie mit sehr enge stehenbäude hinlänglicher Raum erhalten wird. Nimmt man den den parallelen Linien versieht. Er bedient sich hierzu einer verjüngten Zoll = 3 Zoll, so ist dieser Raum = 1620 sehr genau gearbeiteten Maschine, und zum Einreißen des Quadratklafter u. f. w. Die Art, wie man sich der Diamantes. 2000 bis 10,000 Linien kommen auf den Zoll. Baurißtafeln zu bedienen hat, bedarf keiner weitläufigen Eine auf solche Art behandelte Stahlfläche soll in ihrem Erklärung, und die von dem Erfinder beygegebene, mit Farbenspiel beynahe dem Diamant gleichen. Je feiner die einigen Beyspielen belegte Anleitung ist gewiß hinreichend. Linien sind, und je näher sie sich an einander befinden, Man kann in diese Tafeln nicht nur alle beym Bauwesen desto lebhafter ist diese Erscheinung, welche sich durch Ab= vorkommenden Pläne und Riffe mit großer Ersparung an Zeit druck von der Stahlplatte auf Messing oder anderes Metall und Mühe, ohne sich des Zirkels zu bedienen, übertragen läßt. — Man hofft von Bartons Erfindung vie eintragen, fondern es ist auch nach Vollendung des Riffes ein len Nugen für die Fabrikation der stählernen Schmucks Leichtes, die nöthige Quantität von Mauerziegeln sehr genau waaren. —

zu berechnen. Wer aber irgend eine Zeichnung auf der Tas Handels- Neuigkeiten. Der ausgedehnte Hans fel selbst nicht ganz vollenden wollte, könnte sie mit gerins del, welchen die englische ostindische Compagnie mit Chis ger Mühe durch Abpausen auf anderes Papier übertragen. na treibt, ist bekannt. Neuere Begünstigungen von Seite

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der chinesischen Regierung haben demselben sehr viel Vore fer, welcher mich dahin gefahren hat. Sein Nahme ist schub gethan. In China selbst ist dieser Handel in den Hän- Michael Bavare aus Tra u, und jener seiner Pielego den von nicht mehr als zwölf Kaufleuten, und Canton ist: il Guiseppine. Er besucht den Hafen von Triest des ist der einzige dazu bestimmte Hafen. —Jahres sehr oft, und hat an der ganzen Küste Dalmatiens England verbraucht jährlich 25,000,000 Pfund Thee, den Ruf eines sehr vorsichtigen erfahrnen Seemannes, welvon denen die Regierung als Abgabe 4,000,000 Pfund dem seit 45 Jahren, als er die See befahrt, nie ein Un. Sterl. einnimmt. glück zugestoßen seyn soll. Daß ein vorsichtiger Seemann Man rechnet gegenwärtig die Einfuhr der Schafwolle den meisten Gefahren ausweichen könne, ist eine bekannte in England auf beyläufig 18 Millionen Pfund des Jahrs Sache. Sehr weislich bewies dieß Bavare. Er ließ, als (1822 betrug sie über 19 Millionen Pfund). Die Hälfte Kolus die Backen gar zu voll nahm, die Segel verkürzen, damit eine kleinere Segelfläche entstand, die dem Winde dieser großen Menge kommt aus Deutschland.

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Zu Rio Janeiro find im Jahre 1822: 1665 weniger Widerstand. leistete. Eben so lobenswerth ist seine Schiffe eingelaufen, nähmlich: 2 deutsche, 101 amerikanis Aufmerksamkeit für die Reisenden. Die Schiffer beköstigen sche, 215 englische, 56 französische, 3 dänische, 15 nieder- selten die Reisenden, außer solche, welche sich mit ihrer Schiffländische, 50 portugiesische, 8 ruffische, 20 schwedische, 5 kost begnügen wollen, welche größtentheils aus Reis, Fifardinische, 6 aus Buenos Ayres, und 1184 brasilianische. schen und Zwieback besteht. Baumöhl wird bey der Bereis Die Zahl der abgegangenen Schiffe betrug 1640.- tung der Fische nicht gesparrt. Am besten thut man, sich les bendiges Geflügel z. B. Hühner, Indiane u. f. w. mitzunehmen; denn Fleisch wird im Sommer, wenn es nicht über die Maßen eingesalzen ist, in ein Paar Tagen schon stinkend. Reis, Käse, Wein, Rhum dürfen auch nicht mans

In dem königl. preußischen Theile von Schlesien sind durch einen gemeinschaftlichen Beschluß der Tuchmacher - In nungen die Tuch schau - Anstalten aufgehoben wor:

den.

Die Baukosten für ein Schiff von 400 Tonnen belaus geln. Männern thut eine Tasse schwarzen Kaffeh, in wel fen sich gegenwärtig in England auf 6400, in Rußland auf chen man Citronensaft träuft, oder der Genuß von ein 3300, und in Schweden auf 2800 Pfund Sterl.

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Aus Livorno sind in dem Zeitraume vom 5. April 1822 bis 5. April 1823, nicht weniger 136,045 Strohhüte, und 3512 Pfund Strohgeflechte nach Großbrittanien eingeführt

worden.

worden.

Die neue preußische Handelsflagge ist weiß, mit zwey schwarzen Streifen an den Seiten als Einfassung, und dem gekrönten Adler in der Mitte, welcher Reichsapfel und Zepter in der Klaue hält.

Paar rohen Sardellen, und ein Schluck Rhum dazu, gute.
Dienste bey allenfallfigen Anwandlungen des Seeübels.

Nun eile ich Ihnen von der in unserem lieben Vater lande noch theils wenig gekannten, theils verkannten Hauptstadt Dalmatiens eine kleine Beschreibung zu liefern.

Nach einer officiellen Angabe beläuft sich der Betrag Zara, die ehemahlige Hauptstadt Liburniens, und ges aller im Jahre 1822 in England geprägten Goldmünzen genwärtig die Hauptstadt des Königreiches Dalmatiens liegt auf 5,351,787 Pfund Sterl.; der Silbermünzen auf 31,680 auf einer schmalen Erdzunge, welche sich ziemlich tief in das Pfund 7 Shill. 1 1⁄2 d. Meer hinein erstreckt. Gegen Osten ist sie durch einen künst In Petersburg sind während des verflossenen Jah- lichen Canal mit dem Meere verbunden. Gegen Westen liegt res 52,000 Kisten Citronen und Apfelsinen eingeführt ihr die Insel Uglian gegen über, die eine gegen Süden sich hinabziehende Gebirgskette, und somit einen großen breiten Canal bildet. Gegen Norden bildet das Meer einen Busen, und dieser dient als geräumiger und sicherer Hafen von Za ra. Auf drey Seiten werden die Wälle der Stadt von dem Meere bespühlt. Um die Stadt gegen den Andrang der Mees reswogen zu schüßen, und das Landen großer Schiffe zu verhüthen läuft, in einer kleinen Entfernung unter dem Meere, ein Damm um die Stadt, welcher bey ruhigem Wasser durch einen leichten Streifen kenntlich ist. Auch der Hafen ist durch eine derley Steineversenkung gegen die Landseite zu, unfahrbar gemacht, so daß man sehr nahe an den Bac ftionen vorbeysegeln muß, ehe man in selben gelangt. Die Wer etwa von meinen lieben Landsleuten nach Dals Stadt hat die Form eines länglichten Ovales, welches der matien reiset, dem empfehle ich den nähmlichen Schife Länge nach, von der Calle della Carriera, welche auf

Bemerkungen auf einer Reise von Gräß nach
Ragusa.

Von Franz Petter.

(Fortsehung).

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der piazza del governo anfängt, und bis auf die piazza anderthalb Fuß dick, und die Vorhallen und Buden der del Castello della Madonna fortlauft, durchschnitten wird. Handels- und Gewerbsleute nicht gewölbt, sondern þaben. Die Länge dieser Gaffe, welche aber sonderbar genug, zur Decke bloß hölzerne Balken. Die Fußböden bestehen weiter unten den Nahmen Calle larga annimmt, dürfte et meistens aus Ziegeln. Die bemittelten Einwohner jedoch, wa 1200 Schritte betragen. Der Breite nach, wird das Oval haben marmorartige Gyps Fußböden, wie sie in Italien von einer andern Gasse durchschnitten, welche an der porta fast allgemein üblich sind. Die Thüren der Gemächer schlie= Marina anfängt, und wenn ich nicht irre, Calle Marina ßen schlecht. Jene zierlichen, zur Bequemlichkeit eingerichheißt. Auf diese Weise zerfällt das Oval in vier Theile oder teten Möbeln, welche man in den Wohnungen der Reichen Stadtviertel, welche folgende Nahmen haben: Gegen Often in Deutschland sieht, vermißt man überall. Es haben sich ist das Quartier St. Simeone, gegen Westen das Quartier zwar Tischler anfäßig gemacht, welche auf deutsche Art are del duomo, gegen Süden das Quartier St. Domenico beiten, allein sie lassen sich ihre Sachen sehr theuer bezah und gegen Norden das Quartier St. Crisogono. Die Un- len, wozu eines Theils der Umstand beyträgt, weil das zahl der Hauser mag den Numern nach zu urtheilen, Holz von Fiume bezogen werden muß, da es in Dalmar Tausend nicht viel übersteigen. Die Zahl der Einwohner tien wegen Mangel an Bächen keine Sägemühlen gibt. schägt man auf 8000. Ich brauchte zur Umgebung der Stadt Das Pflaster der Stadt steht an Schlechtigkeit dem Stras auf der Basten, nie mehr als eine halbe Stunde. Die Stadt ßenpflaster von Gräß nicht nach. Die Beleuchtung zur Nachthat zwey Hauptthore, nähmlich: die Porta terra ferma, jeit ist spärlich; denn nur an den Enden der Gaffen brendurch welche man von der Landseite in die Stadt gelangt, nen, wie z. B. in Venedig einsame Lampen. Weil die und die Porta maritima auf der Nordostseite am Hafen, Nähe der See keine unterirdischen Canäle gestattet, so wird welchen man hier schlechtweg la Marina nennt. Noch sind sehr viel Unrath aus den Häusern in die, an den Häuser= zwey andere kleine Thore, oder vielmehr Pförtlein nur für reihen laufenden unbedeckten kaum eine Handbreite tiefen Fußgänger practicabel vorhanden, welche man in der Fortis Canäle geschüttet, was in einigen Gegenden der Stadt die ficationssprache Poternes nennt. Diese sind die Porta pa. Geruchsnerven belästigt. Doch muß man gestehen, daß durch tena oberhalb der Porta marina und die Porta beccaria die vortrefflichen Anstalten der Behörden die Straßen stets an der Westseite, welche zur Schlachtbank der Fleischer sehr reinlich erhalten werden. Schon mit Anbruch des Taführt, und außer von Fleischern und Fischern nicht benütt ges werden die Gefangenen in Bewegung gefeßt, und sind wird. Man gelangt dahin von der piazza dell' erbe, den ganzen Vormittag hindurch beschäftiget, die Straßen wo man Grünzeug und Fische verkauft. Die Hauptgässen ́zu säubern. Maħ baut hier die Häuser, wie in ganz Dalder Stadt find ziemlich regelmäßig. Die Bauart der Haus matien aus Steinen; denn Ziegelbrennereyen gibt es theils ser ihrer Außenseite nach, hat viele Ähnlichkeit mit der Bau- wegen Mangel an Brennholz, theils aus Mangel an Thonart der Häuser der istrianischen Städte. Auch der Marktfle: erde nicht, daher selbst die Dachziegel aus Venedig bezocken Senosetsch zwischen Präwald und Planina auf der Straße gen werden. Unter die vorzüglichsten Gebäude der Stadt von Leybach nach Triest, gibt ein ziemlich richtiges Bild der gehört der Pallazzo del Governo, gegenüber der Kirche Häuserbauart in Zara. Die Gäffen sind so enge, daß der ges St. Simeone, unfern der porta terra ferma. Der linke schickteste Wiener Fiaker Mühe haben würde, durch die breites Flügel, welcher die Fronte gegen die Kirche macht, ist ste derselben durchzukommen. Die Häuser sind, wie dieß fast in ganz im modernen Style aufgeführt, und enthält im Erde allen Städten Istriens und Dalmatiens der Fall ist, nicht mit geschoffe die Registratur des Guberniums, und im ersten Kalk angeworfen, daher sie eine schmuzige Außenseite haben, Stockwerke, den geräumigen Rathssaal, dessen schönste und das an zierliche Formen gewohnte deutsche Auge beleidis Zierde das herrliche und wohlgetroffene Bild unsers allers gen. Man thut das Übertünchen mit Kalk aus der Ursache gnädigsten Landesvaters in Lebensgröße ist. Es ist eines der nicht, weil der Refler der Sonnenstrahlen von einer weißen schönsten Gemählde, welches ich von der Hand des rühmlichs Fläche, im Sommer dem Auge ungemein wehe thut. Die bekannten Herrn Anton Petter je gesehen habe. Der meisten Häuser haben nur zwey Stockwerke. Fast alle Fen. andere größere und ältere Theil des Gebäudes enthält die ster sind mit sogenannten Fensterläden versehen, welche zur Wohnung Sr. Excelienz, des in ganz Dalmatien hochvers Nachtzeit und auch im Sommer bey der großen Hige ge- ehrten Herrn Gouverneurs und Commandierenden Freyherrn schlossen werden. So wie sich die Häuser durch keine freunde von Tomaffich, ferner des k. k. Herrn Hofrathes von liche Außenseite auszeichnen, so wenig spricht das Innes Weingarten, dann die Büreaus der verschiedenen re derselben den Fremden an. Die Hauptmauern sind kaum Branchen des Guberniums, die Hofkammer- Procuratur,

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das Cammerat, Zahlamt, das Taxamt, und die Provinzials «daß man 1 Pfund Honig zu 200 Pfund Most gebe. Alle dies Staatsbuchhaltung. Unter den übrigen soliden und regel. «fe Mittel beruhen auf einem und demselben Grundsaße, nähm. mäßigen Gebäuden zeichnen sich noch aus; das vollendete lich, daß sich da kein Alcohol erzeugen könne, wo der Zucker. aftoff fehlet, und daß die Bildung des Alcohols, somit auch Gebäude für die Appellation (Tribunale d'Appello), das ader Vorzug des Weins, zuverläßig mit der Menge des im t. t. Convict, das Haus des General Danese, und das «Boste vorhandenen Zuckerstoffes im Verhältniß stehe; woraus niedlich gebaute Häuschen des Herrn Genie Directors an «deutlich zu ersehen ist, daß man seinen Wein auf den Grad der porta terra ferma. Öffentliche Pläge hat Zara meh- «der Stärke bringen könne, den man wünscht, indem man rere; darunter der Herrn Plag (piazza de' Signori) der «mehr oder weniger Zucker (Zuckerstoff) beymischet, es mag bemerkenswertheste ist. «die anfängliche Eigenschaft des Mostes gewesen seyn, welche afie wolle."

(Die Fortsehung folgt).

:

über Weinbereitungsverbesserungen.

Von A. Tedeschi.

(Fortfehung).

Unter die bewährtesten Verbesserungsmittel des Weinmo fies gehört unstreitig der Zucker. Chaptal äußert sich hiers über folgender Maßen:

«Rozier hat auch bewiesen (und man kann sich hiervon «auch durch die Berechnung der Versuche des Bullion übers «zeugen), daß der Werth des Gährungserzeugnisses den Preis «der dazu verwendeten Dinge bey weitem übersteige *). Man «kann daher folche Mittel selbst als Gegenstände der Ökonomie und Speculation anempfehlen."

«Aber die Eigenschaft der Trauben kann auch noch durch «andere Mittel, die im täglichen Gebrauche sind (in Frank«reich nähmlich) verbessert werden; man läßt einen Theil des „Die Trauben können öfter nicht genug Zucker enthalten, «Mostes in einer Pfanne zur Hälfte einsteden, und schüttek «um eine hinreichende Bildung des Alcohols zu gestatten, «ihn dann in die Kufe. Bey diefer Verfahrungsart verdünstet aweil sie entweder nicht reif genug waren, oder weil der Zus «ein Theil des Wassers, und der Zucker ist dann weniger ver. «cker mit zu viel Wasser verdünnt ist, oder auch, weil er sich «dünnet; daher geht auch die Gährung einen regelmäßigen „wegen Beschaffenheit des Klima foder ungünstiger Wittes «Gang, und das Erzeugniß wird edler. Dieses im Nor. «rung) nicht hinlänglich entwickelt hat. In allen diesen Fällen «den fast immer nüßliche Verfahren kann in den agibt es zwey Mittel, diesen natürlichen Fehler in den Trau, amittäglichen Gegenden nur damahls getroffen werden, wenn «ben zu verbessern; das erste besteht darin, daß man dem Mo. «die Jahrszeit sehr regnerisch, oder die Traube nicht hinreichend «ste jenen Stoff zuseßt, der ihm fehlet. Eine angemessene Zus «und vollkommen reif wird." gabe Zuckers liefert der Gährung die zur Bildung des Alcos " Zum nähmlichen Zwecke gelanget man, wenn man die «hols nöthigen Stoffe, und dadurch erfeßet also die Kunst, den «Trauben an der Sonne trocknet, oder sie in den Dörrofen «Mangel der Natur. Den Alten scheinet diese Verfahrungsart «gibt." «nicht fremd gewesen zu seyn, weil sie Honig zu dem Moste «mischten, den sie gähren ließen. Heut zu Tage aber hat man dießfalls sehr bestimmte Erfahrungen gemacht.”

Hier beschreibt Chaptal nun mehrere durch Maquer in den Jahren 1776, 1777 und 1778 vorgenommene Versuche welche obige Behauptung vollkommen bewährten.

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In eben dieser Absicht, nähmlich um die (saure) Feuch, «tigkeit einzuschlürfen, gibt man auch manchmahl Gyps oder ,,andere, Säure aufnehmende Mittel, Kreide, Krebsaugen, «gepulverten Marmor, u. f. w. in die Kufe, wie dieß bey den «Alten gebräuchlich war.”

den.

aBey den Juristen (sagt Weber) ist es ein Crimen Stellionatus, wie Herpprecht Resp. crim. P. 2. p. 237. §. 7 anführt, Kalk unter den Wein zu mischen. Dennoch ist dieß ganz un schädlich, weil nach chemischen Geseßen der Kalk dadurch ganz neutralisirt wird, aufhört Kalk zu seyn.

Diese Verfahrungsart mit Kalkerden ist im Jahre 1780 «Diese Erfahrungen, «fährt Chaptal fort," scheinen mir von J. A. Weber, dem Errichter der ersten Salmiak, und Bers aanschaulich zu beweisen, daß das beste Mittel, den Fehler der linerblaufabriken in Deutschland **) besonders empfohlen wor. Unreife der Trauben zu verbessern, darin liege, daß man den «Wink der Natur befolge, nähmlich dem Moste so viel Zus ackerstoff beymische, als sie ihm selbst zu geben nicht im Stan ade war. Dieses Mittel ist in der Anwendung um so leichter, „als nicht nur (felbst der gemeinste) Zucker, sondern auch der Hoenig, der Zuckersag (melasse) gewöhnlich Zuckersyrup ges «nannt, oder jede andere zuckerhafte Materie vom schlechtesten «Preise, den nähmlichen Dienst leistet, vorausgeseßt, daß die. afe Dinge keinen beygefügten unangenehmen (ihnen nicht eigens athümlichen) Geschmack haben, der durch eine gute Gährung «nicht vertilget werden könnte."

Hier werden neuere günstige Erfahrungen Bullions angeführet.

«Schon lange hat Rozier vorgeschlagen, die Gährung des Mostes zu erleichtern, und den Wein dadurch zu verbessern,

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«Wenn in den Wein Kalk gemischt wird, so löst er «sich darin auf, oder nicht; löst er sich auf, so hat man in dem Wein ein Mittelsalz, das meines Erachtens fast eben die

*) Ich habe die Anwendung des Zuckersyrups, und noch mehr
des Moscovadezuckers (gemeinsten Sorte des Zuckermehls)
durch eigene Versuche als nüßlich bewährt gefunden.
2. T.

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ahaben, und ich wüßte gewiß, daß mir meine Mühe gut be. «lohnt worden wäre.”

Wirkung auf den menschlichen Körper hat, als der sogenann. «te Tartarus tartarisatus *), der aus der Sâure des Weins und aeinem firen (fohlenfauern) Laugensalz des Pflanzenreichs be «Nimmt man, anstatt des äßenden Kalks zu diesen Versu, «steht, und dessen Kräfte hauptsächlich eröffnend und abführend «chen, weiß kalzinirte oder gebrannte Austernschaalen, so wird asind. Löst sich der Kalk aber nicht in der Säure des Weins «man um so weniger Abscheu dafür haben, weil man sie in den „auf, sondern nur in den Feuchtigkeiten desselben, wie z. B. «Apotheken unter die Arzneymittel mischt, und hat noch den ader ähende Kalk sich in gemeinem Wasser auflöst, so ist in «Vortheil, dem Wein einen Musketellergeschmack beyzubringen.” «einem Maß Feuchtigkeit des Weins, ungefähr vierzig bis In einer anderen Abhandlung über die Weinbereitung "/ fünfzig Gran Kalk, die wenn sie auch in dem Wein wird ebenfalls als Verbesserungsmittel des sauern Weinmostes «aufgelöset blieben, doch dem Körper gar nicht schaden der Kalk vorgeschlagen, um die Säure zu neutralistren *), und «würden, weil sie sogleich in dem Magen fette Theile antref der Zucker, um den in solchem fehlenden Zuckerstoff zu erseyen. afen, mit welchen sie sich vereinigen, und wieder zum rohen Der Zucker muß als der hauptsächlichste Bestandtheil des «Kalk werden, der sich aufs neue wieder in den Säuern des Ma. Mostes angesehen werden, und die füßesten Früchte geben den «gens auflöst, und ein Mittelsalg macht, das dem Menschen besten Wein und den meisten Branntwein. Da unsere Früchte ather nüßlich als schädlich seyn kann." besonders die Trauben wenig Zucker enthalten, so ist dieß ein

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• «Uber der Kalk, der als äßend in den Wassertheilen des Hauptfehler, dem aber leicht durch Zusaß vom Zucker abgeholaWeins aufgelöst ist, trifft immer in denselben so viel fette fen wird. Auf dem Zusaß von Zucker zu den Säften einheimis Theile an, womit er in kurzer Zeit zum rohen Kalk wird, scher Früchten, beruht die ganze Kunst der englischen Wein.` * «und zu Boden sinkt **).”

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bereiter.

„Derjenige Kalk also, der sich in dem sauern Wein auf. Der feste Zucker hält die Gährung auf, und der Wein «löst, er mag äßend oder roh seyn, schadet dem menschlichen bleibt länger füß, der Syrup und das gemeine gelbe feuchte «Körper nicht, und derjenige äßende Kalk, der sich in den Was. Zuckermehl (Moscovade) die aus einer Verbindung von Extrak«sertheilen dee Weins aufgelöst hat, kann sich nicht lange dar, tivstoff und Zucker bestehen, befördern aber die Gährung. win erhalten, weil er durch die fetten Theile des Weins roh «wird, und sich wieder ausscheidet."

«Indem aber der Kalk sich in der Säure des Weins auf, «löst, so geht diese Säure verloren, oder wird eigentlich nur «ftumpf gemacht."

«Man kann also einen sauern Wein durch die Beymischung «des Kalks, ohne Schaden der Gesundheit verbessern; und man „darf dabey nicht befürchten, daß man zu viel Kall in den «Wein thun könne, weil sich nur so viel davon auflöst, als «Säure in dem Weine ist.”

«Im Jahre 1763 und 1776 wuchsen in unserm Lande und «in den anliegenden Gegenden sehr saure Weine, besonders war «der erstere in den rauheren Gegenden noch so unreif, daß man «denselben gar nicht genießen konnte, und viele Weingärtner «nahmen sich die Mühe nicht, die Trauben von den Stöcken abzuschneiden."

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Der Extractivstoff unterscheidet sich vom Schleim dadurch, daß sich bey der Gährung Stickgas aus ihm entbindet. Der Kleber des Weißens hat auch die Eigenschaften dieses Gäh. rungsstoffes; daher wirken Weißen und Roggenmehl als gute Gährungsmittel. Er findet sich in mehreren Blüthen, wie in denen des Hollanders, und in den Weinblättern und Traus ben, in den Johannesbeeren, und mehreren anderen Blättern und Früchten, besonders in denen, deren Saft beym Kochen gerinnt. Da dieser Stoff die Gährung bewirkt, so sind jene Gewächse bey der Weinbereitung von großer Wichtigkeit.

Durch das Einkochen werden die überflüßigen Wassertheile verflüchtiget. Durch dieses Verfahren entsteht der süße Wein von Cypern, und der schon von Anakreon besungene Wein von Samos, so wie der sogenannte gekochte Wein der Italiener (Vino cotto). Der Wein von St. Lucas erhält dadurch seine Stärke und Güte. Der Cyper - Wein wird in großen, von ins «Durch Abstumpfung der Säure mit Kalk hätte man im uen mit Pech überzogenen Krügen in die Erde gegraben, und' «Jahre 1763 in unserm Lande, und den benachbarten, viel so aufbewahrt, wodurch er sich auch nach und nach immer mehr atausend Eimer Wein zu Gute machen können, der verschleu- verbessert. Der Beygeschmack dieses Weins rührt von dem Pe«dert worden ist, und hätte ich mich nicht gefürchtet, daß man che her. Die Bewohner der Küste von Coromandel behandeln mich des Criminis Stellionatus anklagte, so würde ich gewiß ihre arrakärtigen Getränke auf eine ähnliche Art, und man weinige hundert Eimer sauern Wein gekauft, und so gehandelt hat bey uns die Erfahrung gemacht, daß Rhum und Urrack durch das lange Aufbewahren, selbst in Flaschen, ungemein an Güte gewinnen.

*) Weinsteinsaures Kali, oder tartarisirten Weinstein, wird aus Weinstein und Kali, oder Laugensalz auf dem nassen Wege bereitet.

**) Nimmt man mehr Kalk als aufgelöst werden kann, fo sinkt des Übrige zu Boden, bildet einen Satz und kann von dem Wein getrennt werden.

2. T.

(Die Fortsehung folgt).

*) Der süße Wein von Xeres (ein spanischer) wird wirklich
bereitet, indem man dem Most Kalk zuseßt, der wahrschein.
lich nebst dem Weinstein, auch Äpfelsäure niederschlägt.
2. T.

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