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den griechischen und römischen Mustern, die nun auf jede stüßung alles Schönen, dieser allgemeine Beyfall, den Wissenschaft, und vorzüglich auf die Poesie einen äußerst man Geistesarbeiten zollte, war daher eine der vorzüglichglücklichen Einfluß gewannen. Das gründliche Studium die sten Ursachen, daß die Poesie so herrlich blühte. Auf dem fer unübertroffenen Meisterwerke erweckte das schlummernde von Haffenstein geebneten Pfade schritt Hodegovsky weiter, Talent, spornte es an, seine Kräfte zu versuchen, und zu alles Schöne, vorzüglich aber die Poesie begünstigend. Durch ringen um Ruhm und Unsterblichkeit. So sollte denn auch reiche Belohnungen ermuntert, blühte ein duftendes Blujenes Licht, das strahlend aus den Trümmern der unters menbeet von Dichtern auf. Gedichte voll Anmuth und Liebe gegangenen Griechen und Römerwelt leuchtete, verherrs lichkeit entfalteten sich allenthalben wem die Musen die licht an den fernen Ufern der Elbe und der Moldau aufges Gabe, mit füßer Bunge zu reden, verliehen hatten, der hen, wo sonst nur das Getöse der Waffen klang, und wil griff in die Saiten, ihnen die herrlichsten Klänge entloder Schlachtruf erschalte in einem Lande, den Römern ckend, so wie zur Frühlingszeit in Büschen und Haynen fast unbekannt, unter einem Volke, dessen Sprache von eine tausendstimmige Melodie die aufgehende Sonne beder römischen ganz verschieden — zu einer Zeit, wo außer grüßt. Hodegovsky machte von seinem Einflusse und seinen Italien noch wenige Länder sich aus der Barbaren empor. Reichthümern den edelsten Gebrauch, da er durch sie sein. gerissen. Die langen Unruhen der Hussiten hatten wenig Vaterland beglückte. Er verwendete Tausende zur Unterstü stens die wohlthätige Folge, daß sie zur Aufnahme und hung bedürftiger Musensöhne, vielen verschaffte er Umt und Verbreitung der Wissenschaften in Böhmen, mittelbar bey- Ansehen, um erhaben über Mangel und Dürftigkeit ihr trugen. Wie große Naturereignisse Überschwemmungen, Leben dem schönsten Dienste weißen zu können, viele wurz Zerstörungen blühender Provinzen und Städte, nur Raum den durch sein Bemühen und durch seine Empfehlung ges machen für eine schönere Schöpfung, wie die Natur durch adelt *). Er bestätigte auffallend die Erfahrung, daß ben Auflösung und Vernichtung sich ewig erneut und verjüngt keinem Volke Mangel an Gelehrten sey, wenn man sie nur so dienen auch die Stürme in der moralischen Welt nur hervor zu rufen weiß. Unter der Eisdecke der Gleichgültig. zur Vorbereitung eines andern Zustandes, eines andern keit kann freylich die zarte Blume der Poesie nicht empors Ganges der Begebenheiten. Die Huffiten zertraten alle sproffen, sie begehrt durch den milden Sonnenschein des Keime der Cultur in Böhmen; aber durch den Umßturz des Beyfalls und der Gunst aus der dunkeln Erde ans Tages= Carolins gaben sie Gelegenheit, daß der wißbegierige Adel licht gelockt zu werden. So kam es, daß keine bedeutende nach Italien eilte, und dort Schäße gewann, die ihm in Stadt in Böhmen ist, die nicht der Geburtsort wenigstens Böhmen auf immer wären verborgen geblieben. Die alten eines bekannten lateinischen Dichters wäre, ein rühmlis Formen mußten fallen, damit sich ein herrlicheres Gebäude cher Beweis für die Neigung und hohe Anlage der Böhgestalten konnte. men zur Poesie.

Hätte wohl ein Haffenstein diesen hohen Grad, der Wilhelm von Rosenberg war der Mann, der die MuBildung, der ihn so rühmlich auszeichnete, erreicht; wåre sen selbst an den Hof führte, der ihnen auch dort günstige er wohl das geworden, was er war, wenn er nie Italien Aufnahme verschaffte. Nur das vereinte unausgefeßte Stre gesehen? Nur die Bekanntschaften mit den größten Huma. ben zweyer Männer, wie Hodegovsky und Rosenberg, vers nisten seiner Zeit in Italien, nur die Meisterwerke der Ale mochte das begonnene Riesenwerk Hassensteins zu vollenden. ten, die er von ihnen verehren und lieben lernte, erhoben und Haffenstein, Hodegovsky und Rosenberg haben sich einen begeisterten ihn ewig wäre sonst sein Genie unerweckt Lorbeerkranz geflochten, der unverwelklich grünt ewig geblieben; und doch ist nur ihm der Ruhm zuzurechnen, stehen ihre Nahmen neben den edelsten des böhmischen die Musen nach Böhmen geführt zu haben; denn sein Bey- Volkes!

spiel wirkte wie ein elektrischer Funken. Ohne ihn wäre die Die Anlage von Bibliotheken auf den adelichen Schlöße Lateinische Poesie in Böhmen nie zu dieser Ausbildung und fern war ferner eins der wirksamsten Hülfsmittel für die Vollendung gekommen. Durch ihn ward eine Reihe von Beförderung des Wissens und für die Begünstigung der Männern dafür entflammt sein Beyspiel bewirkte die Dichtkunst, weil dadurch der Geschmack für die Alten ers rühmlichste Nacheiferung unter dem hohen Adel Böhmens, regt und verbreitet ward. Wie mancher faßte beym Lesen daß er neben den Waffen auch in Begünstigung der Mu.

fen seine Ehre sette.

Diese allgemeine, frengebige Beförderung und Unters

*) Abbildungen böhmischer und mährischer Gelehrten. Prag 1773. Th. 4. S. 8.

eines solchen großen Schriftstellers, den edlen Gedanken herrlichen, sehr viel bey sich in Schreibart und Versbau zu ihm nachzueifern! Hassenstein hatte die erste Bibliothek in üben, und höhere Fertigkeit und Gewandtheit darin zu ers Böhmen, sie war mit beträchtlichem Kostenaufwande ges langen. Unzählbar sind die Epithalamien, tein, nur zu sammelt, und bestand aus mehr denn 700 Bänden -in was bedeutender Mann vermählte sich, ohne deren mehrere den damahligen Zeiten eine sehr bedeutende Zahl. Daruns zu erhalten. Bey jedem Todesfalle erschienen Leichengedichter waren fast alle griechischen und römischen Autoren, te, die die Verdienste des Verstorbenen priesen. Kein Buch meistens in Handschriften, zierlich auf Pergament geschrie, erschien, dem nicht Verse zur Unempfehlung beygefügt ben, und mit sehr schön gemahlten und vergoldeten Bil. waren.

(Die Fortseßung folgt).

dern geziert, die Buchdruckerkunst war damahls erst im Aus den genannten Ursachen entwickelte und bildete Entstehen. Die Bibliothek der Barone von Hasenburg wett, sich also die lateinische Poesie in Böhmen, durch diese Umeiferte mit der Hassensteinischen, und als diese ein unglückli: stände erhielt sie ihr eigenes Gepräge, ihren eigenen Geist. cher Brand größtentheils zerstört hatte, war die Rosenber gische, gestiftet durch Wilhelm von Rosenberg, die zahl= reichste und trefflichste. Auch Hodegovsky besaß eine ansehns liche Bibliothek.

Die Guillotine.

Im vorigen Jahrgang dieser Zeitschrift war schon eini

Eine andere Ursache des Aufblühens der Poesie war der lange Friede unter den Regierungen Max. II. und Ru: gemahl (S. 336, 665) die Sprache von der Einführung dolphs II.; denn, wenn auch die legten Jahre des durch der Guillotine, und daß keineswegs diese Erfindung den neuern den eigenen Bruder tiefgebeugten Rudolph äußerst stür. Franzosen zu verdanken sey, welches auch keinem Zweifel misch waren —so war dafür die erste Zeit seines Herrschens mehr unterliegt, wie sogleich gezeigt werden wird. desto friedlicher, und der etle Fürst unterstüßte während Deutschland hat nach den neuesten Untersuchungen die derselben freygebig die Wissenschaften. Rudolph war nicht Ehre, daß es zuerst bey dem Hinrichten eine der Guillotine für den Thron geboren, wäre er ein Privatmann gewesen öhnliche Maschine einführte, welches gewiß ein Beweis ist fein Ruhm würde weit größer seyn. Sein Vorgänger daß das Land im 13. und 14. Jahrhundert nicht in einem so Maximilian ist das Muster eines guten Regenten. Aufrich: roben, verwilderten Zustande lag, wie man gewöhnlich tig wünschte er sein Volk zu beglücken, wünschte Liebe zu behaupten will. Unbegreiflich ist aber, wie in dem 16. Jahrs den Wissenschaften und Cultur unter demselben zu verbrei hundert, und in einigen Provinzen schon früher diese Hinten. Stets umgab ihn eine Reihe der gelehrtesten Männer, richtungsart, welche man in einigen Ländern durch die Dies Rechtsgelehrte, Geschichtschreiber und Dichter fanden bey le, Planke, in andern durch das Fallbeil bezeichnete, ver. ihm ohne Unterschied den ehrenvollsten Zutritt. Als er zu brångt werden konnte, und warum man weit grausamere Frankfurt zum römischen Kaiser gewählt ward, und die Lodesarten einführte, wozu die Carolina die Veranlassung mächtigsten Fürsten des Reichs, begleitet von einem auser gegeben haben mag. Es wäre selbst unserem Zeitalter weit lesenen Gefolge des höchsten Adels, mit ihm dort zusammen angemessener, wenn man diese Art der Hinrichtung wieder trafen: da zählte Maximilian fast mehr Gelehrte als Adelis einführte. Denn wie schmerzvoll und zum Theil ungewiß ge in seinem Gefolge — ein Beweis, wie sehr er die Bifs für den Unglücklichen ist das Köpfen, Hången, Erschießen ? senschaften schäßte. Auch mehrere Dichter, wie Cyprian Welchen Eindruck es auf die Zuschauer macht, wollen wir Vometius von Mainz, Johann Lauterbach und Andreas gar nicht berühren. Dieses alles trifft bey dem Fallbeil oder Kapitius waren an seiner Seite *). der Guillotine weniger ein. Selbst bey den Alten, besonders

Diese edlen Fürsten schufen ein goldenes Zeitalter der in den an Deutschland gränzenden Staaten betrachtete man Wissenschaften in Böhmen, indem sie durch Besoldungen diese Todesart als eine gewisse Auszeichnung, und wendete und Ehrenstellen, durch auszeichnendes Verleihen des Adels, sie nur bey hochadelichen Personen an; in Italien soll die☛ durch Bekränzung jedes großen Dichters mit dem Lorbeer, fes noch der Fall seyn. Man nennt diese Art Mannaja, das Verdienst ehrten und belohnten. und der Mönch Thomas Berzoni zu Rom wurde 1816 auf

Endlich trug die schöne Gewohnheit der damahligen diese Art hingerichtet. In England, Schottland und Frank Zeiten, alle feyerlichen Ereignisse durch Gedichte zu vers reich, wo sie auch nur für die Vornehmen bestimmt gewesen feyn mag, kam sie schon über 100 Jahre aus dem Gebrauche,

*) Acta et gesta conv. elector. in elect. Max, II, in reg. Rom bis sie die französische Revolution im lehteren Lande wieder

Colon, 1563.

zurückführte. Zur Bestärkung unserer Behauptungen wollen

wir in hronologisher Ordnung aufzählen, in welchen Län- des Thomas Morus angewendet worden zu seyn; wenigstens dern das Fallbeil zc. angewendet wurde. Auch scheint uns befindet sich auf der Beschreibung seines Todes, welche fast nicht überflüßig zu seyn, wenn wir die älteren Abbildungen gleichzeitig erschien, eine solche Abbildung. Diese kleine höchst hier anführen; vielleicht erhält dieses bald mehrere Zusäße: seltene Schrift hat folgenden Titel: „Ein glaubwirdige ans Denn bestimmt ließe sich mehreres über diesen Gegenstand in zaygung des Todes Herrn Thome Mori und anderer treff. Chroniken und andern älteren Büchern mit Abbildungen lichen (?) männer in Engelland geschehen im jar Morrrv." finden. Unter dem Titel ist die Abbildung der Guillotine und

In Böhmen wurde nach Hofmann dem böhmischen Edels MDXXXVI. Der Verfasser derselben ist entweder Erase mann Staiber 1248 der Kopf mit einer Diele abgestoßen. mus, oder Philipp Montanus, denn am Ende steht: Auch soll schon im 12. Jahrhunderte das Beil bey dem P. M. welche Buchstaben auf den leßten Verfasser schließen lass Enthaupten gebraucht worden seyn. fen. Das diese Nachbildung nicht bloß eine künstlerische Erfin

Nach Dreyer und Döpler kommt schon 1233 in dem dung sey, geht aus den Ortsprivilegien der 18 Städte und Döre Gefeßbuche der belgischen Stadt Dendermonde das Ent. fer, welche um Halifar liegen, hervor, nähmlich diese hatten haupten mit der Planke vor; welches besonders bey Ehevers das Recht, ihre Missethäter auf eine folche Art zu richten legungen angewendet wurde. also war sie um diese Zeit in England im Gebrauch. Be

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Nach der allgemein unrichtigen Ungabe wåre der unglück. fonders wurde sie unter der Regierung der Königinn Elise, liche Conradin von Schwaben mit einer Falle zu Neapel beth 1558-1603 häufig angewendet.

1268 enthauptet worden. Die Angeber dieser Behauptung Bu Halifax wurden noch um 1623-1650 über 12 stüßen ihren Beweis auf eine 1572 gedruckte Geschichte dies Perfonen mit der Falle enthauptet. ses Herzogs, und auf eine Abbildung dieser Hinrichtung, In Schottland wurde eine folche Maschine erst 1581 welche sich im Kloster Lorch befand; dagegen aber sagt der unter dem Regenten Merton eingeführt. Er bestimmte fie Vicekanzler dieses unglücklichen Prinzen, Petrus de Petro, zur Hinrichtung das Lord Pennecuit; dieser starb aber welcher dessen Leben beschrieb, daß es mit dem Schwert ges auf seinem Bette, und Mertdn warselbst der Erste, wel. schehen sey. her sein Haupt unter fie beugen mußte. Dieselbe wird noch

Hans Müggenberg zu Lübeck wurde wegen des More jest als warnendes Denkmahl im Parlaments - Hause zu des einiger Verwandten mit der Diele hingerichtet. Der Edinburg aufbewahrt. Man nennt sie in diesem Lande alls Scharfrichter bekam um diese Zeit zu Lübeck für eine solche gemein die schottische Jungfrau; sie wurde daselbst nur bey Execution 2 fl. für das Köpfen aber nur 1 fl. Noch zur adelichen Familien gebraucht, und ungefähr bis zur Hälfte Zeit des 7jährigen Krieges soll sich eine solche Maschine in des vorigen Jahrhunderts beybehalten. den Casamatten der Dresdner und Prager Festungswerke befunden haben.

Für Italien lassen sich keine ältere Beweise, als um die Mitte des. 16. Jahrhunderts auffinden, daß die sogenannte In Kärnthen gehörte diese Hinrichtung zu einem Lan- Majan na bey den Hinrichtungen angewendet wurde. In desprivilegium, welches von den älteren Herzogen bergekom. einer Legende der Heiligen, welche 1592 zu Venedig erschien, men ist, und bey jedem neuen Regierungs Antritte nach findet man eine solche Abbildung. Der berühmte Rechtsges gesucht und bestätigt werden mußte, Die älteste vorhandene lehrte Guido Panciroli, welcher zu Turin und PaUrkunde ist von Herzog Ernst zu St. Veit in Kärnthen 1440 dua lehrte und 1599 starb, versichert in feinen Schriften, aus gefertigt. Der Kaiser Friedrich IV. 1444, Kaiser Ma- daß die Hinrichtung durch das Schwert in Italien nicht ge= rimilian I. 1494, Carl V. 1520 und 1532, Koifer Rus bräuchlich ist, sondern mit einer Maschine, welche man spådolph II. 1595, Erzherzog Ferdinand 1597 bestätigten die ter Majanna nannte. In keinem Lande war sie von dieser selbe. Zeit an, bis auf die neuesten, im Gebrauche, doch wurde sie Nach alten Holzschnitt - Abbildungen, welche am Ende bey hohen Personen angewendet, so z. B. bey Hinrichtung des 15. Jahrhunderts zu Lyon und Paris erschienen, sollte des Grafen Pozelli zu Mayland 1702. man glauben, daß diese Hinrichtung in Frankreich am Ende

Einige Schriftsteller über diesen Gegenstand wollten bes des 16. Jahrhunderts bekannt gewesen ist; doch läßt sich kein haupten, daß der Gebrauch der Guillotine von Ostindien herälteres Beyspiel aufführen, als aus dem Jahre 1632 vom stamme, und daß man sich dort einer ähnlichen Maschine zum Herzoge von Montmorency, welcher zu Toulouse auf Köpfen bedient; doch ist keinem Zweifel unterworfen, daß diese Art enthauptet wurde. dieselbe durch die Holländer dahin gebracht wurde, in wel.

In England scheint das Fallbeil schon bey dem Tode chem sie, wie schon bemerkt, bekannt war.

8) Auf einem Kupferstich von Georg Pens wird 1) Eine der ältesten Abbildungen einer solchen Maschine ist jene, welche sich zu Lüneburg auf der großen Raths- Manlius Kopf durch ein Fallbeil abgeschlagen. Dieses niedlic stube befindet; es wird nähmlich an der Thüre dieses Zime che Blättchen ist in mehreren Kunstbüchern beschrieben. 9) In einer lateinischen Bibel, welche zu Frankfurt mers vorgestellt, wie Manlius Torquatus seinen Sohn hin-、 richten läßt. Diese Holzarbeit ist wenigstens im 15. Jahr, 1551 bey Egenolf erschien, ist im III. Theile die Hinriche hunderte gefertigt, und die Maschine, womit die Hinrich, tung des þ. Matthaus, mit einem Fallbeile abgebildet. 10) In einem katechetischen Werke, welches Lucas Lostung vollzogen wird, ist der jeßigen Guillotine sehr ähnlich.

2) Die Abbildung, welche wir die zweyte nennen, ist in fius verfaßte und das 1551 und 1564 zu Frankfurt mit vier dem Kloster Lorch gemahlt, und stellt, wie schon gesagt, die len Holzschnitten herauskam, bemerkt man die Enthauptung h. Hinrichtung des Conrad von Schwaben vor. Eine des b. Paulus auf ähnliche Art. — Wahrscheinlich sind Nr. 9 Nachbildung in Holzschnitt findet man im Morgenblatte und 10 Eine Abbildung. Denn um diese Zeit wendeten die Buchdrucker häufig die Holzschnitte alter Bücher wieder an, 1822 Nr. 70 . 279. öfters auch auf die ungeschickteste Weise, besonders bey Portráten, wo Ein Holzschnitt verschiedene, öfters auch die hez terogensten Personen vorstellen mußte

3) Nach dieser kâme wohl jene, welche sich an dem Gel. binger Thore zu Schwäbisch Halle befindet; doch nach unserer Meinung sind dieses zufällige Schießscharten, und durch 11) Der Zeitgenosse von Georg Pens, Heinrich verschiedene spätere Bauveränderungen dieses Thurmes bes Aldegrever, stellte gleichfalls in einem Kupferstiche von kamen sie wahrscheinlich eine solche Form. Eine Abbildung 1553 den Titus Manlius vor. Man bemerkt auf demselben dieses Thurmes ist in Gråters Bragur 1796, IV. Th. II. ein Fallbeil, womit der Kopf vom Rumpfe des jüngeren Abth. S. 60. Manlius getrennt wird.

4) In dem Leben der Heiligen, welches Peter Natalis 12) Indem Goldwurmischen Kirchenkalender von 1564 bus verfaßte, und zu Lyon 1514 und 1519 mit vielen Holzs (in 8.) findet man S. 48 die Enthauptung des §. Mathias schnitten gedruckt wurde, kommt bey Enthauptung mehrerer durch eine ähnliche Maschine. Von diesem Kalender erschieHeiligen, z. B. Seite 16 bey dem h. Marinus, S.85- nen 1570 und 1597 verschiedene Ausgaben, worin sich bey Pankraz und Bonifaz 2c. eine guillotinartige Maschi, gleichfalls diese Abbildung finden wird.

ne vor.

13) In einem Frankfurter Livius von 1573, der mit

5) In einer Legende der Heiligen, welche 1510 zu mehreren Holzschnitten geziert ist, findet man auf einem die Straßburg erschien, wird der h. Simplizius und Quirinus Hinrichtung des Manlius, der sein Haupt auf einen Blok auf diese Art enthauptet. legt, das Fallbeil hält der Scharfrichter mit einer Hand, und

6) Ist die Enthauptung mit dem Fallbeil in der Schrift mit der andern einen hölzernen Hammer, womit er wahrs abgebildet, welche die Hinrichtung des Thomas Morus ber scheinlich auf das Fallbeil, wenn es ein Hinderniß geben zeugt, und schon oben angegeben wurde. Diese Abbildung sollte, schlagen würde. Die Holzschnitte in diesem Werke sind findet sich unter dem Titel und auf dem vorlegten Blatte. von Jost Aman; auf einem derselben befindet sich sein 7) In einem Holzschnitte von Lucas Cranach, Monogramm. welcher die Marter des h. Mathias vorstellt, sieht man 14) Eine Abbildung ist auch in Hollinshed Raph. ganz deutlich, daß sein Haupt mit einem Fallbeil abgeschlas Chronicles, comprising the description and historie. gen wird. Die nähere Beschreibung dieses Holzschnittes fin: of England, Irland and Scotland. Lond. 1587. det man in Bartsch *) und Haller **). Er gehört zu den 15) In der Legend der Heiligen, welche zu Venedig Martern der 12 Aposteln, welche 1539 unter dem Titel: 1592 mit mehreren Abbildungen erschien, sieht man auf eis Symbolum oder gemeine Bekenntniß der 12 Aposteln, Wit: nigen derselben eine solche Köpfmaschine, tenberg 1539, herauskamen. Dann kommen sie in dem

16) Auf den Rändern der alten Karten von Gorks. Wittenberger Hortulus animae von 1547 vor, wo das hirn bis 1720 findet man eine solche Maschine abgebildet. Symbolum angehängt wurde. 1549, 1551 und 1562 kamen 17) Eine Abbildung des Fallbeils wird auch in den die Symbolen unter verschiedenen Titeln in Wittenberg holländischen Gedichten des de Cat Doodtkiste voor de heraus. Dieses veranlaßte einige Schriftsteller, daß sie aus Levendige, Amsterdam 1685 fol. S. 39 gefunden. diesem einzigen Holzschnitt mehrere machten.

*) Peintre Gravéur VII. 282, Nr. 37–48.

18) In einer neuen Pracht Ausgabe diefes beliebten belgischen Dichters, die 1726 zu Amsterdam erschien, wird auf S. 448 eine Abbildung und Beschreibung einer der Guillo

**) Lucas Cranachs Leben und Werke 1821, S. 297 Nr. 69. tine ähnlichen Maschine gegeben. Mit dieser Abbildung glau

ben wir, unser Verzeichniß schließen zu können; denn die Haben nicht alle Wiener. Schönen im englischen Varlas neueren, welche während der franzöfifchen Revolution heraus. mente Siß und Stimme, und sogar ihre eigenen Sprecher, kamen, sind zu zahlreich und zu bekannt. Einen sehr vorzüge Sclavenhandels alsogleich beygetreten? Haben sie nicht ihre ei weil sie der menschenfreundlichen Bill: «Wegen Abschaffung des lichen Auffah über das Geschichtliche der Guillotine lieferte genen Deputirten, und unter andern einen gewissen Mstr. Los Dr. G. W. Böhmer in den Curiositäten IX. Band wer, Mstr. Sweet Hart, Mstr. Husband im Parlamente, 1. St. Wir benügten denselben zum Theil hier bey dieser Ars welche schon seit langer Zeit auf einen Zusaß Artikel dieser Bill beit, und hätten nur gewünscht, daß er uns eher bekannt wegen des Sclavenhandels antragen, der darin besteht, daß die Wiener Schönen, in Betracht, daß der Sclavenhandel geworden wäre. Ausführlicher werden wir vielleicht diesen Gegenstand in verschiedener Beziehung, ein andermahl lieber eine Art freywilliger und viel milderer Sclarey etablitroß der großen Strenge doch nicht ganz zu verhindern sey;

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ren wollen, in welche sich die Männer, um ihr Leben vor Ge. fahren zu sichern, begeben können, wenn sie wollen? Kann mans ihnen nun verdenken, wenn ihre Augen jeden ins Kreutzfeuer nehmen, und besonders den Fremden nicht so leicht durchlaffen, weil man dessen Absichten noch nicht kennt?

Gefeßt auch, mancher zöge falsche Flagge auf, so würden ihn so scharffehende Augen, welche bis in die Tiefe des Hers zens dringen, bald demaskiren.

Ja man findet sogar solche Schönen, welche in der Verfol gung des obengenannten menschenfreundlichen Zwecks so weit gehen, daß sie ihre feste Linie verlassen, und in dem vor den

Drey Kaffehhäuser liegen an der Fronte des dunkelgrünen, drey genannten Festungen befindlichen Fahrwasser kreußen, oder golddurchflimmerten, säuselnden, summenden, zwitschernden herumwandeln, um nur ja der Wahrheit auf den Grund zu kom unabsehbar langen Schattengewölbes, welches die eine Seite, men, und keine Verlegung ihres das Wohl der Menschheit ers der bis zum Lufthaus hinab sich dehnenden großen Hauptallee sielenden Zweckes, ungestraft zu dulden.

bildet. Von verschiedener, mehr oder weniger prächtiger Baus Bey so guten Anstalten ist also in dieser Allee gar nicht art, bilder ein jedes mit seinen Rotunden, halboffenen Sälen, daran zu denken, daß einer unbeobachtet durchkommen folte. Nebengebäuden, Bilardzimmern, freyen Pläßen und Schmoll. Doch sah der Verfasser auch schon eine solche Menge von schö. winkeln einen kleinen eigenen Staat für sich, der sein eigenes nen Frauen und Männern in dieser Gegend theils streifend, Oberhaupt, Landesgeseße, Sitten und Merkwürdigkeiten hat, theils sisend, daß seine Augen betäubt, keinen Ruhepunct mehr und alle drey zufammen gleichen in dieser Hinsicht den drey finden konnten, sondern wie in einem Blumengarten, von tans afrikanischen Raubflaaten: Algier, Tunis und Tripolis, bes send reißenden Farben und Formen angezogen und trunken fonders auch aus dem Grunde, weil sie von allen christlichen gemacht wurden. Mächten der übrigen Welttheile Tribut empfangen, welche mit

Ja, wie oben gesagt wurde, zehn tausend schöne Wieneihrer Flagge vor ihrer Küste kreußen, und frische Mundvors rinnen fah der Verfasser öfter als einmahl auf diesem Plake räthe einnehmen wollen.

Muß nicht ein jeder durstige oder hungrige Sterbliche, der an ihrer Küste auf den Perlenfang ausgeht, d. h. der einer Wiener mit doppelten Perlen, nähmlich mit schönen Zahn- und Hale Perlen gezierten Schönen begegnen will hier seinen Wasservorrath und Zwieback einnehmen, und sich mit Colonial, waaren, Extract versehen, nähmlich Chocolade und Kaffeh

trinken?

beysammen, und dünkte sich gleichsam selig, des Nachts unter dem hellen Sternenhimmel zu wandeln, wo ihn auch der Ans blick des Schönsten der Welt trunken macht, ohne daß er je dem Gedanken Raum geben könnte, diese herrlichen aber fernen Körper des Weltalls näher zu betrachten und zu genießen.

Schönen und Lebendigen hier noch nicht ganz versammelt ist, so Da es noch etwas früh, und die große Musterkarte alles wollen wir doch zuvor einige Blicke auf den Bau der Kaffehhäus ser selbst thun.

Wird er nicht vor den mit Kanonen befeßten Forts dieser drey Raubstaaten fegleich ins Kreutfeuer genommen und bes schoffen, bis er anlegt, Anker wirft, und seine Papiere vistren Zu dem eleganten Baue dieser hölzernen Häuser scheinen läßt, d. h. werfen nicht die an der Fronte gleichwie in den dem reisenden Naturforscher die häufigen Erdbeben Veranlass Gibraltarschen Batterien aufgepflanzten schönen Frauen ordent, fung gegeben zu haben, welche vielleicht allda Statt finden liche Ricochet und Traubenschüsse sogleich auf jeden, der mögen, und von den Bewohnern wegen ihres festen Schlafes vorbeydefili.t, weil er von allen Seiten flankirt ist? nur nicht recht beobachtet worden sind, wenn nicht etwá das

Ja sogar die nach dem Völkerrecht verbothenen Kettenku. Wiener. Gefeß, daß im Prater kein Haus von Stein gebaut geln sind hier noch üblich, besonders wenn zwen Schöne auf werden dürfe, die Ursache davon ist, Sonst wäre vielleicht einmahl ihre Blicke nach ihm schießen lassen, weil das von den schon dieser herrliche Lustwald in ein steinernes Sodom and Engländern zur See angemaßte Visitations - Recht von den Gomorra verwandelt, und vom Schicksal vernichtet worden. Da Wienerinnen nun einmahl aus eigener Macht und freyem Willen wurden bekanntlich auch nur die wuchernden Hausherren vers ausgeübt wird, und sie wenigstens wissen wollen, wer man ist? schüttet, und die anderen Einwohner gerettet.

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