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und ihre Mutter auf des sterbenden Kaisers Befehl von den Großen, die mit ihm gefangen, waren Elisabeths Be

Elisabeth, Sigmund des Kaisers und seiner Gemahlinn gleiter von Znaym nach Preßburg. Anschaulicher konnte die Barbara Cilly Tochter, wurde wahrscheinlich 1407 gebo- Lehre von der Vergänglichkeit und dem Unbestand aller irren. Dlugoß sagt zwar ausdrücklich, daß sie eilf Jahre ges dischen Herrlichkeit ihr nicht gepredigt werden. wesen, als sie geheirathet, und da sie im Jahre 1421 heis Die zu Preßburg versammelten Stände Ungarns wähle rathete, fiel ihr Geburtsjahr 1409 oder 1410, aber eben ten Albert zum König, er und Elisabeth wurden zu Stuhle weil die Heirath vollzogen wurde, ist Dlugoßens Angabe weißenburg gekrönt, Sigmund zu Großwardein beerdet, unrichtig. Sie muß 1421 wenigstens vierzehnjährig gewesen Barbara Cilly nach Pohlen gesendet, aber schon im zwey. seyn. Sie war noch nicht fünf Jahre alt, als sie an Albert ten Jahre (1439) erkrankte Albert, während des Feldzuges von Österreich verlobt ward. Er kam 1411, ein noch nicht vier gegen die Türken, kehrte zurück, und starb zu Neszmély. zehnjähriger Prinz nach Ofen, von seinem Vormund Her- Die Zügel der Regierung kamen in Elisabeths Hände. Log Ernst geleitet. In seinem Gefolge Friedrich, der Burg- Es ist oft die Frage gestellt worden, ob Elisabeth graf von Nürnberg, Christoph von Lichtenstein, und Rup, wirklicher König von Ungarn, oder bloß Königinn, und pert von Waldsee, sie wurden mit großer Feyerlichkeit em. nach Alberts Tod Reichsverweserinn war; Kollár und Pray pfangen, und die Verlobung hatte unter der Bedingung behaupten das erste; ihre Gründe sind, Elisabeth und U. Statt, daß Elisabeth, sobald sie herangereift, dem Erz. bert haben vereint Diplome erlassen; der Erzbischof, der herzog vermählt werden sollte; würde Vater oder Mutter nur die Könige zu krönen pflegt, hat Elisabeth gekrönt. die Heirath ohne Ursache verzögern, fey Sigmund schul- Elisabeth selbst schreibt an den Kaiser Friedrich eigenhändig, dem Herzog 40,000 fl. auszuzahlen. Die Vermäh, dig, die ungarischen Stände hätten mittels Urkunde ers lung wurde 1422 zu Wien mit vieler Pracht vollzogen, klärt, sie würden Elisabeth als Sigmunds Erbinn aners nachdem Sigmund in einer zu Preßburg 1421 ausgestellten kennen, wenn ihm kein anderes Kind mehr würde, im Urkunde seiner Tochter Ungarn, Böhmen und Mähren als Fall Albert stürbe, sollte die Witwe mit den Kindern Erbe zusicherte, sollte er jedoch mit noch einer Tochter ge- Erbe seyn. Selbst die Handlungen Elisabeths von Alberts segnet werden, so habe Elisabeth die Wahl, zwischen Un- Tod bis zu Uladislavs Ankunft waren Ausübungen der Mar garn und Böhmen, Mähren bleibe ihr auf jeden Fall. jestätsrechte.

Ein Jahr nach ihrer Vermählung übertrug Sigmund

Katona, und die ihm folgen, sind entgegengesetter

die Regierung von Mähren seinem Schwiegersohn Albert Meinung, sie erwiedern, wenn in öffentlichen Urkunden der und seiner Tochter Elisabeth als Lehen, sie verwalteten dieß König und die Königinn genannt werden, oder als ErlasHerzogthum bis an Sigmunds Tod im Jahre 1437. In ser der Urkunden angegeben sind, so beweist dieß noch diesem ganzen Zeitraum aber tritt Elisabeth nicht selbststáns nicht, daß die Macht zwischen ihnen getheilt war, sonst dig handelnd auf, eben so wenig von ihres Vaters Tod müßten die meisten ungarischen Königinnen gleiche Macht bis zum Hinscheiden ihres Gemahles Albert. Es bleibt uns mit dem König gehabt haben. Der Erzbischof von Gran nichts übrig, als auf die sonderbare, ergreifende Situation babe Elisabeth nicht als König, sondern bloß als Königinn aufmerksam zu machen, in welcher sich Elisabeth nach Sigs gekrönt, denn er stellte dem Bischof von Weßprim, dem munds Tod befand. Die Leiche ihres kaiserlichen Vaters die Krönung der Königinnen obliegt, eine Urkunde aus,

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daß er durch die Krönung der Königinn Elisabeth den Rech- dislaus Palócz, mehrere ungarische Edle und Jünglinge. ten des Bischofs von Weßprim nicht zu nahe treten wolle; Unter diesen die ausgezeichnetsten Michael Ország und Reims die Stellen, welche Elisabeth aus der Urkunde der ungaris bold Frangepan schlossen sich an. So ein Abgeordneter schen Stände anführt, bewiesen zu viel, also gar nichts, des Grafen Ulrich Cilly, so auch die Gesandten der Städdenn wenn diese Stellen zu der Schlußfolge berechtigen, te Kaschau, Bartfeld, Leutschau u. a. m. — Wladislav daß Elisabeth und ihre Kinder dadurch, daß sie Alberts sandte ihnen seinen Bruder Casimir und mehrere pohlnische Erben sind, auch Kinige von Ungarn sind, müßte Un Edle entgegen; sie wurden mit großer Pracht nach Krakau garn zugleich so viel Könige gehabt haben, als Albert Kin, geführt, und fürstlich bewirthet. Während nun die Verder. Bey einer ähnlichen Gelegenheit hat Jadra erklärt, handlungen gepflogen wurden, und Wladislaw mit Beydaß Elisabeth Ludwig des Großen Witwe, und ihre Töch. stimmung der pohlnischen Stände alle Bedingungen der Uns ter Maria und Hedwig ihm Ludwig, „nach dem Recht der garn eingegangen hatte, erschien ein Bothe aus Ungarn, Natur und der Ordnung der Geburt im Königreich ge- Nahmens Heder, er brachte die Nachricht, Elisabeth habe folgt waren, und doch ist Niemand eingefallen, diese Elie zu Comorn einen Sohn geboren, und ihn Ladislaus gesabeth oder Hedwig unter die Könige von Ungarn zu rech heißen. Wladislav und seine Räthe wollten also nun die nen, Elisabeths Handlungen nach Ulberts Tod beweisen Verhandlungen abbrechen; die ungarischen Gesandten ernur, daß sie Reichsverweserinn gewesen, denn sowohl Eli klärten aber, sie wären auch für diesen Fall ermächtigt, sabeth, Ludwig des Großen Mutter, als Elisabeth Lud- Wladislaven die Krone zu bicthen. Die Unterhandlungen bes wig des Großen Witwe, endlich der Reichsverweser Jo gannen aufs neue, und der König nahm die Krone an. hann Hunyady haben dasselbe gethan, was Elisabeth. Wir über die Bedingnisse, unter welchen ihm die Krone gebohalten die Gründe Katona's für überwiegend. then, und von ihm angenommen worden, fertigte er am

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Daß die Ausübung der höchsten Gewalt ihr zukomme, 8. März 1440 eine Sicherheits Urkunde aus, die den erkannte das Ausland und die Ungarn. Papst Eugen X. merkwürdigen Schluß hat: Wir aber Prälaten, Baronen wendete sich an Elisabeth, um Ungarn abzuhalten, die und Vornehmste (Proceres) des Königreichs Pohlen verPartey des Gegenpapstes Felix V. zu ergreifen. Im In, sprechen und geloben für unsern oben beschriebenen durchland bewies sie ihre Machtvollkommenheit durch mehrere lauchtigsten Fürsten und unsern König, daß unser erwählter Majestäts- Ucte; sie ließ sich von Grafen Georg de Bozin Herr König alles, was oben geschrieben ist, halten, achdie Krone und die übrigen Reichskleinodien, die er in Ver- ten und beachten wird, alles einzeln, wie es in erwähnten. wahrung gehabt, ausfolgen, und fertigte eine Urkunde zu Schriften enthalten ist. Und nun folgen 20 Unterschriften seiner Sicherstellung in Gegenwart vieler Magnaten aus. pohlnischer Großen. Die pohlnischen Stände standen also den Den Grafen Cilly, Friedrich und Ulrich schenkte sie das ungarischen Ständen gut, daß der König die Wahlcapitus Schloß Koßtaniga, welches durch Erlöschen des Geschlechtes lation halten werde, ein merkwürdiger Zug der Übermacht Toth von Zumzedvár (Szomszédvár) der Krone heimges der Stände.

fallen, noch einige minder wichtige Urkunden erließ Elisa- Diese Urkunde kam nie in die Hände der Ungarn, beth, aber der wichtigste Schritt war, daß Elisabeth die denn Elisabeth, hatte seit der Geburt ihres Sohnes ihre Ge Großen des Reichs versammelte, und ihnen erklärte, daß sinnungen geändert. Als nun ein Theil der Gesandtschaft, sie sich zwar als Erbinn des Reichs wisse, aber zur Vers der Ban Matko und Emerich Marczali (die andern gelei. waltung dessen zu schwach fühle, auch sey sie überzeugt, teten Wladislaw nach Ungarn), vor der Königinn erschiedas Kind, welches sie unter dem Herzen trage, sey ein nen, und den Verlauf der Verhandlungen darlegten, ließ Mädchen, sie mögen also sich einen König wählen, aber sie die Bothen in Ketten werfen, die Briefe behielt ste; eingedenk des Königs ihres Vaters ihrer nicht vergessen. so kam diese Urkunde nach ihrem Tode an Kaiser Friedrich, Diese Rede der Königinn, sagt der Chronist Thuroczius, als Ladislavs Vormund. Ein zweyte Gesandtschaft von Wlas hatte eine ungeheure brennende Fackel auf mehrere Jahre dislaw an Elisabeth geschickt, erfuhr das Schicksal der obengeboren, denn die Stände beratheten sich, und wählten genannten Ungarn, und kehrt: auf halbem Weg zurück. Wladislas den König von Pohlen zum König. Indeß rüstete Elisabeth zum Kriege. Einige Österreicher,

Eine zahlreiche Gesandtschaft jog nach Krakau, wo sie Ulrich Cilly und Gara waren ihre vorzüglichsten Rathge= am 23. Jänner 1440 eintraf. Es war Johann Bischof von ber, sie verbündete sich mit dem Kaiser Friedrich, sie schrieb Segnia, Marko von Tallós, Ban von Slavonien und an die Städte, sich ihrer Zuneigung zu versichern, sie Dalmatien, Emerich Marczali, Johannes Perény, Las dingte böhmische Söldner. Von allen Seiten warb sie An

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hänger. Um sich auf dem rechten Donau - Ufer behaupten zu Ordnung, sondern in chronologischer der Jahre, in denen. können, wollte sie Ofen durch Friedrich Grafen Cilly und dieselben verfaßt wurden, weil sich durch diese Ordnung die 500 Reiter besegen lassen, aber der Erlauer Bischof Si- gleichzeitigen Zeugen verschiedener Epochen von selbst zusam, mon Roszgon, ein Unhänger Wladislaws, war ihm schon men stellen, und die Abtheilung zwischen Quellenschriftstellern zuvor gekommen. Nun ließ Elisabeth ihren noch nicht vier oder bloß Nachbethern ihrer Vorgänger dadurch am schärfe Monathe alten Sohn zu Stuhlweißenburg krönen. Der sten in die Augen springt. Um dieses zahlreiche Heer von Chronist Thuroz sagt, das Kind schrie während der Krö: Schriftstellern, deren viele sich weder bey Meusel noch nung, die Geistlichen fangen die gewöhnlichen Loblieder, in dem äußerst schäßbaren Cataloge der Szechenyi'schen und die Königinn vergoß in Einem Thränen, auch die Ba- Bibliothek aufgeführt befinden, doch einiger Maßen zu ord= ronen, die der Krönung beywohnten, vom Schmerz der nen, theilen wir sie in drey Treffen nach den drey großen. Königinn gerührt, weinten mit. Die Krönung verrichtete Epochen der Geschichte aller Reiche, nähmlich: der Aufnahder Cardinal Dionisius Szées. Den Krönungseid schwur me, des Flores und des Verfalles. Aus diesem Gesichtsin des Kindes Nahmen Ulrich Cilly. Alle Großen des puncte betrachtet, umfaßt die erste Abtheilung die Schrifts Reichs, die sich der Wohlthaten Sigmunds erinnerten, steller, welche von der Epoche der Gründung, und während waren zugegen. Die Bischöfe Matthias von Weßprim und der Aufnahme bis zur Epoche des höchsten Flors des osmas Benedict von Raab, -Niclas Ujlak und Ladislaus Gara. nischen Reiches gelebt und geschrieben haben, von dem Beyde Bane von Machovien. Ladislaus und Heinrich Söh. Beginne des XIV. Jahrhunderts bis in das erste Viertel ne des Woiwoden Johann Thamasy, Thomas Széch und des XVI. d. i. bis auf die Regierung Suleiman's des viele andere. Nach der Krönung ging die Königinn mit ih. Großen, während eines Zeitraums von zwey Jahrhunderten. ren Anhängern nach Visegrad zurück, wo die Krone bes Die zweyte Abtheilung umfängt die Schriftsteller von der Epowahrt, und durch Gara bewacht wurde. Elisabeth aber che des größten Flores des osmanischen Reiches von Anfang fürchtete Wladislaw's Nähe, und entwendete die Krone, der Regierung Suleiman's des Großen bis zu dem die einen sagen, sie habe die Krone ausgetauscht, als sie Ende der Regierung Murad des IV. d. i. vom Jahre 1520 selbe in die Kiste zurück legte, die andern sagen, sie habe bis 1639 oder von der Eroberung von Rhodos (1522) die Siegel herabgerissen, die Kiste erbrochen, und sich so bis auf die von Bagdad (1638), binnen eines Zeitrau die Krone jugeeignet. Leßteres ist wahrscheinlicher, denn mes von 116 Jahren. Mit Sultan Ibrahims schwacher Wladislaws Anhänger fanden die Kiste erbrochen. Von Vi- und weibischer Regierung begann der wahre Verfall des segrad zog sich Elisabeth nach Raab, von dort nach Wien osmanischen Reiches, und in der dritten Abtheilung finden zurück. Indessen war Wladislaw nach Ofen vorgedrungen, sich die Schriftsteller von jener Zeit bis auf die unfrige aufer fand nirgends Widerstand, die einzige Stadt Eperies, gezählt, während einer Epoche, welche wie die erste wieder bte für Elisabeth gestimmt war, hatte Simon Roszgon, beynahe zwey Jahrhunderte umschließt. Will man diese drey Bischof von Erlau, schon vor Wladislavs Ankunft erobert, großen Epochen, der Aufnahme, des Flores und des Verder Krieg zwischen den beyden Königen war entschieden, falles wieder zergliedern, so zerfällt jede derselben sehr naund begann sofort, doch ist es nöthig, zuvor die Stellung der beyden feindlichen Parteyen und ihre Hülfsmittel ins Auge zu faffen.

(Die Fortsetung folgt).

Bibliographisch kritische Uebersicht der in Europa über osmanische Geschichte erschienenen Schriften.

(Durch Joseph von Hammer).

türlich in zwey andere, die sich in der osmanischen Geschichte folgender Maßen stellen, erstens: Epoche der Grüne dung von Sultan Os man dem Stifter der Dynastie bis auf die Eroberung Constantinopels (1300 — 1453); 2) Epoche der Befestigung von der Eroberung Conftans

tinopels bis auf die Eroberung Ägyptens unter Selim I. (1453–1517 drey Jahre vor Selim's Tod), 3) Epoche des höchsten Flores durch die glänzendsten Siege Diese Übersicht schließt sich an die im vorigen Jahr, und die weisesten Einrichtungen begründet, d. i. die Regiegange des Archiv s (57. 58 und folgende) von den os mas rung Suleiman's des Großen und Selim's II. (1520 nischen Geschichtschreibern gegebene Übersicht an. —1595); 4) Epoche fortdauernder Macht, aber Dort wurden bloß die türkischen, persischen und arabischen schon durch innere Unruhen und gewaltsame ThronverändeGeschichten des osmanischen Reiches aufgezählt, hier sollen rungen erschüttert, von der Regierung Murad's III. die in allen Sprachen Europas über türkische Geschichte er- bis zu Ende der Regierung Murad's IV. (1595 schienenen Schriften verzeichnet werden; nicht in alphabetischer 1639); 5) Epoche des angehenden Verfalls,

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von der Regierung Ibrahim's bis auf den Frieden von hält er doch auch mehrere schäßbare Nachrichten von der legs Carlowiz (1639-1699); 6) Epoche des zunehmen- ten Zeit des Reichs der Seldschukiden in Klein-Asien aus dem den Verfalls, vom Frieden von Carlowiz bis auf den von legten Jahrzehend des XIII. Jahrhunderts und mehrere noch Kainardschi(1699-1774) und dann weiter fort bis auf unsere unbenüßte geographische Vergleichungspuncte. Ihm folgt Zeiten. Wer hier weiter unterzutheilen wünscht, findet am der Bibliothekar der Sophienkirche Nicephoras Gregoras, natürlichsten die siebente Epoche einer anscheinenden Stei welcher Beyträge zur Geschichte der Osmanen bis in die gerung von Kraft aber wirklichen Entkräftung von dem Fries Hälfte des XIV. Jahrhunderts (1348) geliefert. den zu Kainardschi bis zu dem Aufstande der Griechen, 2) Nicephori Gregorae byzantina Historia. To(1774-1821). Da die Zusammenstellung der seit dem mus primus. Libri XI. ab Hier. Wolfio jampridem Griechenaufstande erschienenen zahlreichen Flugschriften be latini facti, et in lucem editi: iidem nunc auctioreits in den neuesten Zeitschriften zu finden ist, so steckt sich res et castigatiores quam antea. Tomus secundus. diese Übersicht das Jahr 1821 zur Gränze, und bemüht sich Libri XIII. nunc primum e Codd. Mss. eruti, et ty dafür die früheren größeren und kleineren Werke osmani pis mandati. Ex his libros fere XI. latine vertit scher Geschichte nach den hier bezeichneten Epochen fo volls Joh. Boivin, Biblioth. Regiae Custos alter. Idem ständig als möglich aufzuzählen, und mit ein paar Worten codices contulit, notas addidit, et alias appendikritisch zu würdigen. ces. Parisiis, e Typographia Regia 1702.

Erste Abtheilung: Schriftsteller von der Gründung des Reiches bis zur Eroberung Constantinopels.

Ganz denselben Zeitraum, den die Geschichte des Nicephorus Gregoras umschließt, durchläuft auch die des ihma gleichzeitigen Kaisers Cantacuzen's (Orchan's Schwieger

Ohne die Byzantiner würde hier die größte Finsterniß vaters), welche über die älteste Geschichte der osmanischen Dy herrschen, und wiewohl dieselben von allen späteren euro- nastie sowohl als über die der gleichzeitigen Fürsten von Aipäischen Geschichtschreibern größtentheils und bis zur Überse din und Smyrna, mit denen Cantacuzen früher noch als Bung der ersten türkischen Annalen durch Hans Gaultier mit Orchan wider den rechtmäßigen Kaiser (Andronicus dem Spiegel, den Hofdolmetsch Kaiser Ferdinands 1. ausschließ- Paläologen) verbündet war, außerordentlich schäßbare Nachlich als Quelle benügt, und seitdem von allen europäischen richten enthält.

Schreibern osmanischer Geschichte vielfältig ausgeschrieben 3) Joannis Cantacuzeni Eximperatoris Historia. worden sind, so hat doch keiner derselben sich der zwar nicht rum Libri IV. Jacobus Pontanus Soc. Jesu latine kleinen aber auch nicht undankbaren Mühe unterzogen, die vertit, et notas suas cum Jacobi Gretseri ejusdem Osmanen und Byzantiner einander gegenüber kritisch zu Societatis adnotationibus addidit. Graece nunc privergleichen, und das übereinstimmende Resultat derselben mum prodeunt ex codice M. S. Bibliothecae Viri Ilals gediegene Ausbeute historischer Forschungen zu Tage zu lustrissimi Petri Segnierii Franciae Cancellarii. Pafördern. Was Löwenkla u hierin Verdienstliches gethan, risiis 1645.

beschränkt sich bloß auf die Vergleichung zweyer türkischer Um mehr als ein ganzes Jahrhundert weiter rückt das Geschichten mit Chalkondylas, während er der anderen By- an Beyträgen für die osmanische Geschichte außerordentlich zantiner gar nicht erwähnt, und andere türkische Geschich: reiche Werk des Ducas vor, welcher selbst als Gesandter in ten gar nicht kannte. Der erste und bisher am wenigsten wichtigen Geschäften verwendet, die Begebenheiten seiner Zeit benügte Byzantiner, welcher Nachrichten über die Grün- sowohl als des ihm vorangehenden Jahrhunderts pragmatisch dung und die Aufnahme der osmanischen Dynastie gibt, ist erzählt. Pachymeres.

4) Ducae Michaelis Ducae Nepotis Historia By.

1) Georgii Pachymeris Andronicus Palaeologus, zantina res in Imperio Graecorum gestas complecsive Historia rerum ab Andronico seniore in Impe- tens: a Joanne Palaeologo I. ad Mehemetem II. rio gestarum usque ad Annum ejus Aetatis unde- Accessit Chronicon breve, quo Graecorum, Venequinquagesimum. E Bibliotheca Barberina inter- torum, et Turcorum aliquot gesta continentur. E prete Petro Possino è Soc. Jesu. Accesserunt ejus- Bibliotheca Regia nunc primum in lucem edita, dem observationum libri tres. Romae, typis Bar- versione Latina et Notis illustrata. Studio et opera berinis 1669. Ismaelis Bullialdi. Parisiis 1649.

Wiewohl derselbe nur die Begebenheiten der ersten acht 5) Chronicon breve von 1089 bis 1513 der PariserJahre osmanischer Dynastie (1300-1308) umfaßt, so ent- ausgabe des Ducas angehängt.

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6) Joannis Canani narratio de bello Constanti- schichten ihres Volkes überseßt erschienen sind, durch diefel nopolitano die Beschreibung der Belagerung Constantino- ben klar genug beleuchtet worden; da indessen der Vorwurf pels unter Murad II. Jahr 1422 durch einen Augenzeugen. der Parteylichkeit und Einseitigkeit die Osmanen nicht minder

7)Joannis Anagnostae de extremo Thessalonicen- trifft als die Byzantiner, so dienen diese jene zu ergänzen, si excidio, Leone Allatio Interprete, enthält die Be- und jene diese zu berichtigen. Die Byzantiner verdienen den schreibung der Eroberung Thessalonica's von 1431 ebenfalls allergrößten Glauben als gleichzeitige Zeugen der in die Ge. von einem Augenzeugen wie die Briefe, und deßhalb sehr selten. schichte ihres Reiches eingreifenden osmanischen Begebenheis Wie Ducas, waren auch die beyden folgenden Ges ten und Verhandlungen, die sie zum Theil selbst als Gefchichtschreiber: Chalcondylas von Athen und der Proto- fandte geführt, aber den allermindesten in dem was sie vestiarius Georgiùs Phranza zu wiederhohlten Gesandt- über den Ursprung und die Übstammung der osmanischen schaften an den Sultan sowohl, als an andere Fürsten ver- Türken fabeln. Sie vermischen dieselben theils mit den wendet worden. Bende erlebten wie Ducas die Einnahme seldschukidischen Türken, theils mit Hunnen und Persern, von Constantinopel, und führten die Geschichte des zusam- und haben über den Ursiß des Volkes die verschiedensten menstürzenden byzantinischen Reiches und des aufsteigenden Meinungen, deren keine einzige die richtige ist. Schon die osmanischen noch zwanzig Jahre bis nach der Einnahme von Vorfahren der obigen Byzantiner, die Geschichtschreiber Constantinopel fort. Chalcondylas, welcher von allen By: Scylax und Zonaras sprechen von den Türken (der: seldschuzantinern die vollständigsten und ausführlichsten Nachrichten kidischen) vor der Zeit der Osmanen; jenem sind sie Hun= über die Osmanen enthält, ist in Europa lange genug als nen vom Caucasus, dieser segt sie in die caspischen Ges die einzige vollgültige Quelle für die ältere osmanische Ge- birge. Wenn Pachymeres, Cantacuzenus und Nicephoschichte betrachtet worden, so daß Mezeray bloß die Übers rus Gregoras dieselben Perser nennen, und Ducas von sebung desselben seiner eigenen Geschichte der späteren Sul- der Auswanderung derselben aus Persien spricht (Cap.XXIII.) tane vorausschickt. Weit weniger ist der ihm gleichzeitige so sind sie eben so unrichtig daran, indem die Osmanen nicht Phranza benüßet worden, von dem nicht einmahl noch eine aus Persien, sondern jenseits Persiens, aus Transorana vollständige Überseßung, sondern nur eine von Pontanus auswanderten. Chalcondylas macht die Türken zu Schauszugsweise verfertigte besteht, in welcher viele der wich then, und die abgeschmackteste aller Fabeln ist die des tigsten Stellen, welche die genaue Bekanntschaft des Ges Phranza (Cap. XX. et XXI.), der die Osmanen durchschichtschreibers mit der Lehre des Islams und den Sagen aus zu Abkömmlingen eines Comnenen, oder wenige der Moslimen bezeugen, ausgelassen worden sind. Übrigens stens zu Christenkindern machen will. Die ersten Geschichts find die Angaben des Phranza, und besonders die chronolo- schreiber des Mittelalters, welche über den Ursprung der gischen nicht immer richtig, und er darf in dieser Hinsicht Osmanen schrieben, wiederhohlten diese Mährchen, oder dem weit genaueren und besser unterrichteten Chalcondylas erfannen noch andere über den Ursprung und den Ursig de r keineswegs an die Seite gesetet werden. Osmanen. Otto von Freyfingen (im V. Buche seis

8) Laonici Chalcondylae Atheniensis historia- ner Annalen) läßt sie von den caspifchen Pässen ausziehen, rum libb. X.; interpr. Conr. Clausero, cum anna- und der Papst Pius II. (in seinem Werke über Usien) libus Sultanorum Othmanidarum, a Turcis lingua macht sie gar zu Teukrern oder Trojanern. Die venetias sua scriptis, ex interpretatione Juan. Leunclavii; acc. nischen Geschichtschreiber Sabellico und Dandolo sprechen index glossarum Laonici Chalcondylae, studio Car. nur von dem Ursprunge der seldschukidischen Türken, die Annib. Fabrotti. Par. 1650. jener nach Pomponins Mela ¡u Scythen macht, während

9) Georgii Phranzae, Protovestiarii Chronicon dieser den Nahmen Alparslaus, der den Kaiser Roma. cum notis Jac. Pontani. nus Diogenes gefangen nahm, in Bolzothemus ver Diese neun Griechen sind die Hauptquellen christlich. stümmelt. Theodorus Gaza macht die Türken zu K u xosmanischer Geschichte in der ersten Epoche bis zur Eroberung den, Egnatius zu Hunnen und Ungarn, Spandugino Constantinopels. Man hat dieselben zwar schon oft ih- und Sagundino, Andreas a Lacuna und Joannes Ramus res blinden Parteygeistes und der fanatischen Gehässigkeit wieder zu Scythen, der bloß unter dem Nahmen der willen getadelt, womit sie von den Bekennern des Islams. Mühlenbacher bekannte Siebenbürger läßt sich auf die fprechen, auch ist die Einseitigkeit ihrer historischen Berich. Abstammung, der Osmanen gar nicht ein, und die Schrift, te, seitdem in Europa einige von Osmanen geschriebene Ge- fteller des XVI. Jahrhunderts, welche über den Ursprung

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