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Besondere Beylage.

Die drengestaltete Hekate und ihre Rolle in den Mysterien.

(Nach einem Standbilde im Baron Bruckenthal'schen Museum zu Hermannstadt in Siebenbürgen

(Fortschung.)

Das folgende Feld beginnt mit zwey Abbildungen, des in einem Halbkreise, wie dem des Mondes, welcher von den ren Bedeutung nicht leicht zu bestimmen ist. Man glaubt Wolken in den Lüften getragen wird 128). Herr Hofrath von ein Thier zu sehen, auf dessen Rücken sich eine knieende Fis Hammer sieht dagegen in dieser Figur den, gleich den heutigen gur befindet. Das Thier selbst scheint einer vorangehenden Fakiren mit den Füßen in die Erde gegrabenen, einer körperli. Figur zu folgen, welche eine Geißel über dasselbe schwingt. chen Prüfung unterworfenen Myften 129). Der Professor Wel. So viel scheint gewiß, daß diese knieende Figur die näm, der aber meint, nach einer von Grafen Giovanelli dem ́seligen liche ist, welche oben als Kind, weiter hin aber schon grö, Zoega mitgetheilten Zeichnung urtheilend, adaß hier Eine ßer und mannbarer erscheint; es ist das Sinnbild einer vorgestellt sey, Enieend im Halbmonde, vielleicht einer Maschine neuen Bildungsstufe des Mysten. Fast möchte man diese Vors mit scharfen Kanten, beyde Hände emporstreckend, also bestellung für diejenige Proceffion halten, wo der myrtenbekränz. schwerlich und künstlich genug 130)."

te Falchos aus dem Eleusinium zu Athen dem Ceres - Tempel Auch darf ich nicht behaupten, daß die hier dem Thiere von Eleusis zugeführt wird 125). Auch paßt hierauf recht gut vorangehende Figur die nämliche sen, welche auf der oberen die vorhergehende Vorstellung, wo er mit dem wegobwalten Platte das Kind in dem Urme haltend erschien. Die Bedeckung den Hermes in Berührung kommt, was schon eine Wanderung des Hauptes, oder vielmehr die Anordnung der Haare, scheint ahuden ließ. Ob es ein halbverwischter Nimbus sey, welcher zwar dieselbe zu seyn, doch kommt sie hier umgürtet vor, das, nur zur Hälfte sichtbare Wesen umgibt, dessen Vorstellung und man weiß nicht, ob das rückwärts hervorragende En. hier unwillkürlich an den Fanes und das Weltey erinnert; de bloß der Zipfel des Gürtels, oder ein Schlüssel seyn soll. ob nur ein Nachen, wie der, auf welchem, laut den Mithras Lehteres wäre nicht unmöglich, da auch eines von den Drenge. Mysterien, der Same des Stiers in den Mondhimmel (oder die bilden der im Vatikan befindlichen Hekate mit Geißel und Sfäre der Luna) getragen wird, um daselbst gereinigt zu wer. Schlüssel (ale Dea clavigera) vorkommt, und da die, nachges den 126); ob endlich der Neumond selbst hiedurch angedeu. hends Metropolen genannten Melissen (d. i. Bienen), oder die tet werden sollte, läßt sich nicht mit Gewißheit angeben. Mir Priesterinnen der Demeter und Persefone, gleich den männliist nur eine Abbildung dieser Art bekannt, welche ihrerseits chen Priestern dieser Gottheiten auch an ihrem Rücken ein en auch schon zu sehr verschiedenen Deutungen Anlaß gegeben hat. von den Schultern herabhängenden Schlüssel tragen 131). Ich meine die des dritten Feldes der Mysterien, am Tyroler Die andere Vorstellung auf diesem Felde bietet den, vor Mithras - Monumente. Auf dem jeßt im kaiserlichen Antikenka, den König, oder das Haupt des Mysteriums geführten Knaben binette zu Wien befindlichen Originale sieht man das, über eine dar. Der gekrönte, deffen Hauptschmuck unë, gleich den Kronach innen gebogene, erhaben gearbeitete Fläche, halbhervor. nen überhaupt, nur ein umgestaltetes Bild der strahlenden stehende Wesen, welches, nach des Freyherrn von Hormayr's Sonne anzudeuten scheint, legt seine Hand auf das Haupt Erklärung, aus einem Haufen Schnee oder Asche emporsteigen des Jugend:menschen, ihm gleichsam durch diese Berührung foll 127). Der Graf B. Giovanelli sicht die vorgestellte Person neues geistiges Leben verleihend. Da dieß mehr eine männliche als weibliche, und anders als die übrigen costumirte Figue ist, so möchte man es für den Eumolpos (oder den Eu, 125) Ein Begehen, welchem Sainte-Croix (I, 329) den sechsten Tag molpiden) halten, welcher seinen Adepten aufnimmt 132). der eleusinischen Feste anweiset (so auch Creuzer III, 338), und wels Ein Hierofante kann es wohl nicht seyn, weil sich dieser, gleich ches auch an den Eselritt des begeisterten Vulkans erinnert, den Bak chos endlich bändigend auf diesem langmüthigen Thkre dem Götters dem Daduchos, durch eine besondere, also auffallende Anord, fiße zuführt. Vergl. Pausanias (1, 20.) und Hirt's Bilderbuch 1. Heft, nung der Haare, und eine diademartige Binde von den übris S. 42. ff.

126) Vergl. J. Gottfr. Eichhorn de Deo Sole invicto Mithra
commentatio in den Ucten der königl. gél. Gesellschaft zu Göttins
gen, Bd. III. (vom Jahre 1814 und 1815.) gedr. 1816.,4. S. 166. ff.
Dren noch unedirte Mithrasmonumente, deren zwey in Carlsburg
und das dritte in Hermannstadt aufbewahrt werden, haben auf den
obersten der drey Felder, in welche diese Basreliefs getheilt sind,
auch einen Nachen, und in zwey derfelben sieht man deutlich den jun
gen Stier selbst ruhen. - Hierauf passen denn Creuzer's Worte: Die
den Erdentodt gestorbenen (die Demetrier) sollen da oben im Monde
noch einmal sterben, ehe sie zur Einheit zurücke kehren (Symbolik
IV, 549). Daß das Symbol dieser Einheit die Sonne war, erhellt
auch aus Plutarch (de Iside et Osiride. Ed. Reiske VII,398);
welcher sich so ausdrückt: Pythagorei unitatem appellant
Apollinem, binarium Dianam etc. Besonders verdient in dieser
Hinsicht nachgelesen zu werden, woas Creuzer (IV, 189) aus Plutarch
heraushebt, womit denn der Tert des Zend Avesta (Jescht : Sadės
IX; der Kleufer'schen Überf. II, 110 ff.) über den einzig geschaffenen
Keim aller Thiergeschöpfe zu vergleichen ist.

127) Tyroler Almanach für 1805. und dessen Geschichte der gefürsteten
Grafschaft Tyrol. Tübingen 1806. Th. 1. S. 127. ff.
Beylage zu Nr. 99–100.

128) Intorno all' antica Zecca Trentina e a due monumenti
Reti lettere tre di Benedetto Giovanelli. Trento 1812. 8.
P. 143.

129) Wiener Literatur - Zeitung 1816, N. 92. S. 1465.
136) Georg Zoega's Abhandlungen, herausgegeben und mit Zufäßen
begleitet von Fr. Gottl. Welder. Göttingen 1817. 8. S. 407 und 409.
Die den Lettere del Conte Giovanelli beygefügte Abbildung dieses
Denkmahles hat schon Hr. v. Hammer äußerst untreu und verfälscht
befunden.

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131) Callimachi Hymnus in Cererem; vs. 45: humerisque reposuit clavem; P. Burgeri (Schwarzii ?) dissert. de diis clavigeris etc. p. 31. ff.; Saiute Croix I, 231.ff Auch der Prophet Jesaias fagt (XXII, 22). Und will die Schlüs: sel zum Hause Davids auf seine Schulter legen . So ers wahnt auch die heilige Schrift der Schlüssel des Himmels, der Erde und der Höllen (oder des Abgrunds).

132) Auch Plutarch sagt, daß Eumolpos die Einweihungen an den Griechen begangen habe, und noch vollbringet:

«Quid vero Eleusini praeclarum relinquetur, si nos Eu

gen Geistlichen unterschied 133). Db es wiederum der oben Gottheit treten darf. Oben über dem Hirschkalbe erscheint gleich. erwähnte sehende Hund sey, welcher hier auf den Hinterbeinen sam entschwindend noch eine Thiergestalt, welche aber unkennt. fitend vorgestellt ist, feine Pfoten in die Hand des Meisters les lich geworden ist.

gend, darf ich nicht entscheiden; bemerke aber, daß auf einem Müßte ich nothwendig eine Meinung hierüber geben, fo noch unedirten Mithrasmonumente, welches sich im gräflich könnte ich es doch nicht gut für etwas anderes halten, als für den Bathyanischen Museum zu Carleburg in Siebenbürgen befin- Hund, welcher die Seelen der Abgeschiedenen zur Wohnung der det, unter andern auch der, vor einem Gefäffe auf den Hinter. Seligen begleitete, und die bösen Geißer abwehrte 139). beinen sisende Löwe vorkommt. Eben so ein auf den Hinters Jezt erst durfte der Myste die Dreygestaltete schauen, und beinen sisendes Thier, bietet denn auch das, sich auf die Bakchos, mit dieser beginnet nun auch das dritte Feld der Mysterien. Mysterien beziehenden Basrelief im Museo Pio Clementino Unverkennbar sind der die drey Häupter deckende Kalathos, Fas (V, Tab. VIII) dar. Diese Thierfigur ist überhaupt schon sehr un. ckel, Dolch und Geißel in den Händen der Hekate. Deutlich deutlich geworden, und man darf aus eben diesem Grunde um sieht man hier nur drey Arme, aber die beyden Attribute in so eher an die von J. H. Eggeling (schon 1682) edirte und er. der rechten Hand scheinen anzudeuten, daß solcher auch mehrere klärte Braunschweiger Vase erinnern, wo eine Ceres Dienes da gewesen seyn konnten 140). Das eine der zugleich empor= rinn das zu opfernde Schwein bey den Beinen haltend vor die gehaltenen Attribute dürfte dann vielleicht auch den Schlüssel Gottheit tritt 134). Gleich daneben steht auf unserer Platte eis vorgestellt haben. ne weibliche Figur mit der emporgehobenen Rechten und der gesenkten, oder vielmehr nach unten gestreckten Linken, gleich, fam Himmel und Erde, als die beyden höchsten Potenzen, zu gleich zu Zeugen anrufend 135).

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Das Gewand der Gottheit unterscheidet sich hier etwas von der gewöhnlichen Drapirung ihres Kleides, welches sonst ges meiniglich dem der beyden oberen Figuren ohne Mysterien gleich vorkommt. Es ist ein kurzer Mantel, welcher leicht um. Hinter ihr erscheint das Hirschkalb, welches der Hekate als gürtet wurde, und unter dem noch ein Rock hervorragte, māh. Diana angehört, indem solche die Jagdgöttinn froh des rend bey den gemeineren Figuren, wie bey Schillers Furien, nur Gefchoßes 136) und die Hirsch jägerinn Artes ein kurzer Mantel unmittelbar die Lenden schlug. Dieses lehtere mis genannt wird. Auch in den Mysterien der Daktylen in zeugen die am Schlusse den Reigen tanzenden Gestalten. Frogien, wurde Kelmis, welchen Sainte Croir mit dem Samothrakischen Kadmilos und dem Jalchos von Eleusis zu erscheinende Myste sißend dar, denn für niederknieend kann sammenset, der Wortbedeutung nach, wie aus Hesychius man diese Stellung wohl nicht gut halten 141). Hinter ihm eine und dessen Erklärern hervorgeht, mit dem Hirschkalbe oder dem jungen Reh, (xeλuds, le faon), verglichen 137), in dessen Haut sich die Bakchosdiener hületen 138). Demnach wäre hierunter der neue oder gereinigte Mensch zu verstehen, wie er vor die

molpi pudet? qui e Thracia Athenas profec-
tus initiavit sacris, atque etiamnum initiat Graecos.
De Exsilio; Oper. Edit. Reiske, T. VIII,
P. 395.
Als Mysten des Eumolpos kommen die Eingeweihten auf einer
von Chandler publicirten Juschrift vor. S. Inscriptiones an-
tiquae, pleraeque nondum editae in Asia minori et Grae-
cia, praesertim Athenis collectae. Oxonii 1774 in Fol.
Pag. 78, N. 123, wo es heißt: Cereris quaestor.... quiri
tus exposuit et orgia totam noctem durantia mystis Eu
molpi etc.

133) Sainte-Croix I, 223 et 225.

134). Mysteria Cereris et Bacchi, in Vasculo ex uno onyche.
P. Gronovii Thesaurus graecarum Antiquitatum, Venet. 1735,
T. VII, Col. 57-74; Montfaucon Ant. Expl, T. II, pl.
LXXVIII, pag. 180. ff.

135) Dieser Figür nicht unähnlich scheint die auf dem fünften Belde
des eben erwähnten Tyroler Mithras - Monumentes zu feyn.
136) Hestod's Theogonie Ve. 14 und 911.

137) Sainte-Croix 1, 64, und die hieher gehörende Unmerkung von
Silvestre de Sacy.

138) Aristophanis Ranae vs. 1242 ff.: Dionysus, hasta et hinnulorum pellibus instructus; Euripidis Bacchae vs. 695 induerunt cervinas pelles und vs. 833: et maculosam hinnuli pellem, Sainte-Croix II, 53, 57 und

Auf diesem Felde nun kommt der hier zum fünften Male

28. Ich kann also nicht Sainte Croir beypflichten, wenn er (L, 347) meint, daß die Bekleidung des Mysten mit dieser Haut (mit der ledernen Schürze?) auf seinen rohen und verderbten Zustand hindeute, denn das Hirschkalb, als solches, kann doch nur für ein Sinnbild des Reinen und Guten gehalten werden. Und wie würde wohl widrigenfalls das Hirschkalbfell von Euripides (Bakch. Vs. 137 ff.) ausdrücklich das heilige Kleid genannt worden seyn: hinnuli gestans sacram vestem. Vergl. Sainte Croip H 82 und Creuzer's Symbolik III, 329.) Diefe Felle kommen selbst in den Chören der Etrusker wieder vor; f. Creuzer's Symb. II7, 367; und auch Münter zählt zu den christlichen Hieroglyfen die Palmen, Tauben und Hirsche, den guten Hirten, den Nas chen, Pferde u. s. w. — Hr. v. Hammer findet, (sich auf Bochart's Hierozoicon L.III, c. 17, S. 888. beziehend), die der Diana bengegebenen Hirsche in der Hindin der Morgenröthe (cerva aurorae) wieder, deren im XXII. Pfalme Erwähnung geschieht. 6. der Wiener Jahrb. d. Lit. 1818. I, 101.

139) So auch im Zend - Uycsta. Diese Stelle ist schon oben (S. 14), im Texte selbst, bengebracht worden. Außer der dort citirten Stelle f. auch des Kleuker'schen Unhanges Bd. II, S. 103.

140) Um natürlichsten wären freylich sechs Hände an dem Dreygebilde, wiewohl solcher, der Structur des Ganzen nach, auch nur drey da gewesen seyn mögen. Doch es gibt drengestaltete Abbildungen der Hekate, an denen man nur vier, oder gar fünf Urme wahrnimmt. Siehe z. B. die oben in der 34. Unm. unter Nr. 6 beschriebene Münze. 141) Um wahrscheinlichsten ist es, daß der Myste hier auf einem Steis ne sigend vorgestellt wird. Man erinnere sich nur des Jammersteines der Cercs (S. oben Unm. 89); und auch Pausanias scheint (X,31.) das Steinshen auf die Eleusinischen Mysterien zu beziehen. Daß es der Stein sey, unter welchem die, nur den Eingeweihten mitgetheilten

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weibliche Figur mit der, wie es scheint, gefüllten Wanne 142) wurde 146). Aber auch die Ceres selbst kommt mit zweŋ Fa. auf dem Haupte, welche vielleicht über ihm ausgeschüttet wer, deln abgebildet vor 147), und unsere Figur ist wohl eher für den soll. eine weibliche, als für eine männliche zu halten. Nach Sofos

Diese, in den Mysterien so bedeutungsvolle Wanne, war Fles trägt gleich diefer auch die Hekate, im Charakter der Artenicht bloß ein eigenthümliches Attribut der Ceres, sondern auch mis, zwey Fackeln 148). Übrigens ist es bekannt, daß die Fadem Jakchos gehörte sie besonders an 143), und sollte in den ckeln ursprünglich bloße Fichtenstangen waren, welche auch in Geheimnissen vorzüglich auf die Trennung der Eingeweihten Attika, bey Nacht, zu Ehren des Jakchos oder Bakchos angevon den Profanen hindeuten 144). Uber noch erklärender ist zündet wurden 149).

für unsere Vorstellung deren Anwendung in den Bakchos - My- Da dieses Bild ohnehin den leßten Grad der Initiation sterien selbst, wo die Priesterinn, die Liknofore, die (von eis vorzustellen scheint, wo der Myste (d, h. der in die vier ersten nem Drachen umgebene) Wanne auf dem Haupte trug. Hier Grade der Mysterien, oder was gleich viel ist, der in die kleinen war solche ein Sinnbild der Reinigung, welche dem Eintritte Mysterien schon eingeweihte) zum Eforen oder Epoptèn, in den Tempel vorangehen mußte 145). dem Seher oder Unschauer (der Gottheit und ihrer Wahrs

Zugleich mit der Liknofore kommt bey Sainte-Croix heiten) wird 150); so darf hier wohl auf das Capitel von der (II, 80) ein Daduchos (Fackelträger) vor, welcher die Einge. Epoptie im Sainte-Croix (!, 342 ff.) verwiesen werden. Hier weihten zur Anrufung der Gottheit ermahnte, und einen Høm- nun, bey der großen Initiation, kommt ein Frauenzimmer vor, nos ihr zu Ehren fang. Hier, vor dem Mysten, bietet unsere welches die Stelle des Daduchos vertritt; «schreckenvoll und Platte wirklich eine Figur mit zwey Fackeln und fliegendem drohend ist ihr Blick; Furien gleich schreitet sie daher, selbst eine Haare dar, und auch die Bekleidung des Hauptes scheint wohl höllische Tisifone 151).” Es ist dieß in der mystisch - heiligen etwas diademartig zu seyn, was auch die Ursache war, war. Nacht 152) der schauerliche Augenblick, wo der Myste in um der Daduchos Kallias, in der Nacht, welche auf die Schlacht dem Tempel eingeführt werden soll. «Das Haus über ihm ers von Marathon folgte, irriger Weise für einen König gehalten zittert, Donner und Bliß verkünden der Gottheit Gegenwart, unterirdisches Toben umsauset ihn; aus der Tiefe brüllet das Eleusinischen Grundgeseke verwahret wurden (vergl. Pausanias VIII, Haus der kekropischen Kinder, es zischen die Schlangen Tripto. 25), wird wahrscheinlich durch die Mythe vom Sisyfos. Sein lem's, Eleusis erhebt seine heiligen Fackeln, ... und fernhin vergebliches Bemühen, in der Unterwelt den Stein auf die Höhe erscheint in dreyfach wechselnder Bildung die mächtige He zu wälzen (Odyssee XI, 593 ff.), deutet vielleicht nur auf die kate 153)" Wie ungewöhnlich dieses Gebilde war, und für Unmöglichkeit in die attischen Geheimnisse eingeweihet zu werden, wie schrecklich es einst galt, geht schon daraus hervor, daß die da er ein Feind des Theseus war, und als Erzbetrüger, wie ihn ersten, welche das Bild der lakedämonischen Upis (anch einer die Uthener nannten, keine legalen Ansprüche darauf machen durfte.

142) Die Wanne (hivov, Vannus, le Van) unterschied sich vom Kalathos durch ihre Form. Leßterer war unten enger, die erstere aber hatte oben und unten die nämliche Breite, und war auch ges meiniglich von Weidenruthen geflochten. Sainte Croix. I, 162 ff.;. HI, 219 ff.

143) Daher denn auch, dem Hesychius zu Folge, Bakchos den Bennas men A‹xvérns führte. Licnites Bacchi epithetum, a cunis in quibus infantes dormiunt, . Bocharti Geographiae Sacrae, L. I, Cap. XVIII, pag. 442.

144) Sainte-Croix I, 329.

145) Sainte-Croix II, 80. ff. Gefüllt mit Blumen, war die Wanne ein Bild des Frühlings; vertraten aber Ähren deren Stello, so war es der Sommer, den man sich dabey dachte. Auch wurden neugeborne Kinder damit bedeckt; und mit Saat angefüllt wurde sie bey den Hochzeitsfeyern zu Athen umher getragen. Ebend. I, 160 und 162. Auch die Korbträgerinn, des Eubulos Toch ter Anaro, die in der Theokrit'schen__Zauberidylle den feyerlichen Bug zum Haine der Urtemis ging (Bs. 65), wird wohl nur eine sol che Liknofore gewesen seyn. Jakchos selbst soll nach Sainte Croir (J, 207 auf Kreta) auch E ubulos geheißen haben, und ist denn nicht auch Unaxo (Ebend. 1, 247), als Priefterina der Ceres, schon aus der Unthologie bekannt? Doch alles Gepränges dieses Ges stes ungeachtet gewann das Mädchen, sie weiß Telbst nicht wie, den schönen Jüngling lieb. Und dieses eben erhöhet den Zauber der Poesie, indem die Liebe gerade in einem Augenblicke angefacht, und das Herz für immer gefeffelt wird, wo man sie am wenigsten erwarten sollte; ben feyerlichen Auftritten, wo der Geist ganz anderen Dins gen lebt. So in Schillers Braut von Messina, wo der Bruder für

feine eigene ihm unbekannte Schwester entflammt, am Sarge feines
Vaters; so Göthe's Hermann und Dorothea, wo der erste Bund
der Liebe geknüpft wird auf der noch rauchenden Brandstätte.
146) Sainte-Croix, I. 225.

147) Nach Berger's Erklärung, auf einer römischen Familien Münze,
wo ihn zur Seite das Sinnbild der Fruchtbarkeit, die Bache, vors
kommt S. Bergeri Thesaurus Brandenburgicus (Coloniae
Marchicae 1694, Fol.) T. II, p. 593.
148) Voss. 377.

149) Sainte-Croix. II, 222.

150) Von "popce, der Seher, und "onwäɛ, er hat gefcha u e t.
S. Creuzer's Symbolik IV, 499 und 500; auch Sainte-Croix
I, 308 ff. überseht Ephores durch contemplateurs,
und époptée durch contemplation.
151) Die Ähnlichkeit der leßten Einweihung (in den Mysterien), mit
dein, was in der Hölle vorgehen soll, hat schon Sainte-Croir (I.
353. ff.) aus Lucian's Cat a plus, sive Tyrannus,
herausgeschoben, und zugleich auf des Herakles Niederfahrt zur
Hölle, (im Seneca), wie auf die vom Üneas, (im Virgil), verwiesen.'
Die Commentatoren der Theokrit'schen Zauberidylle nennen die Hekate
felbft einen Δαδούχος.

152) Sainte Croix. I', 344.

153) Claudiani de Raptu Proserpinae L. I, v. 7-15, Bog (S. 369) überfeßt diese Stelle so: „Sieh, auch Hekate fern, in decyz fach wechselnder Bildung," woben jedoch das Wort „a.uch" unpafe. fend zu seyn scheint. da hier nur von einer Gottheit die Rede ist.

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taurischen Diana oder einer Hekate) wahrnahmen, sollen rasend weilen solche, zugleich mit den Zügeln, dem Mithras Jünglinge über. geworden seyn 154). laffend. Den besten Beleg hiezu liefern besonders zwey MithrasDoch den von Hermes, dem Kampfobwalter 155), zur monumente (das eine in Carlsburg, das andere in Hermannstadt) höchsten Stufe des Kampfes, zum Gipfel der Verzweiflung), geleiteten Gläubigen, kann nur ste, die Allvereiniger inn Beruhigung schenken, und ihr gebührten mit Recht die Süh. nungs- und Wiedervereinigungs. Opfer 156).

Solche schauererregende Scenen eigneten sich am besten für die unterirdische, Tiefe, und die Höhle ist hier nur das Bild geistiger Reinigung, die Hölle, oder vielmehr das Purgatorium selbst, aus welchem der nun Eingeweihte emporsteigen konn te in das Haus des Gottes. Und eben dieses wird hier durch die lette emporsteigende Figur angedeutet, der zur Seite man den nun gleichsam beruhigten Hund (?) erblickt.

auf deren drittem (oder unterem Felde) auch zwen Jünglinge auf einem Wagen vorkommen. Herr v. Hammer fagt, das Tyroler Denkmahl erklärend, daß der Myste hier auf dem mit sieben Pferden bespannten Sonnenwagen Himmel an fahre, sum höch. sten Grade des beschäulichen Lebens, nämlich um zum Stuhle des Guru's, oder Meisters, zu gelangen 158).

So wenig auch Einigen Gelehrten diese Angabe wahrzu seyn scheinen mag 159); so findet man solche doch bey näherer Untersuchung vollkommnen gegründet, wenn gleich Giovanelli und andere Erklärer dieses Denkmahles die an den Wagen gespannten him. melanfliegenden Pferde, deren man hier wenigstens sechs deutlich Doch auch Hekate selbst kommt bisweilen nur einfach, mit unterscheidet, anfangs nur für einen Berg, und ihre gestreckten zwey Fackeln in den Händen und dem wachsenden Monde auf Füße für bloße Stufen hielten. dem Haupte, die Gewölke hinansteigend vor. Ja, nach andern hat sie nur eine emporgehobene oder gesenkte Fackel 157), ungefähr wie hier auf unserm Relief - Bilde.

Zuerst müssen wir erklären, daß wir in jener erwähnten Abbildung auch eher einen Stuhl oder Thron, als sonst etwas an. ders wahrzunehmen glauben 160). Nun aber darf auch noch auf folgendes aufmerksam gemacht werden.

Eine ähnliche Vorstellung bietet das Tyroler Mithrasmo, nument im Antikenkabinette zu Wien dar. Ich meine diejenige, Balchos, Jalchus, Dionysos, Zagreus, Serapis, Osiris, welche man mit Recht die lehte nennt, wo auch eine hinan, Mithras, und wie er sonst heißen mag, ist, wie schon die Kirsteigende Figur vorkommt, begleitet von einer andern, die sie chenváter beweisen, seiner tieferen Bedeutung nach, nichts an, wohl nicht zurückzuziehen strebt, sondern eher sie bloß beglei. ders als eine personificirte Idee des Mittlers. Aber unter Jakchos, tet, wie solche auch neben einer andern mit der frygischen Müße, wenn die Erklärer des Cicero recht haben, wird auch die höchste bedeckten Figur auf dem Sounenwagen, theils als Lenker der Sons Stufe der Initiation, also figürlich auch der Epopte selbst_vers nenrosse, theils als einfacher Begleiter vorkommt, bisweilen selbst standen 161). Dieser steigt nun aus der Tiefe hinauf zur Höhe, die gehobene Fackel in der Hand, (also selbst ein Fosforos); bis, wo er einen Plaß einnehmen soll, am Throne seines Meisters, gerade wie Falchos, in den Mysterien, thronend neben der Deme.

Sainte-Croix hat dafür (1, 352) au loin paroit le triple He- ter vorgestellt wurde 162), woher er denn auch vom Pindar, wie cate etc. Im Originale lautet diese ganze Stelle so: Vs. 7 «Jam mihi cernuntur trepidis delubra moveri |

Sedibus, et claram dispergere culmina lucem,
Adventum testata Dei, jam magnus ab imis
10 Auditur fremitus terris, templumque remugit
Cecropium, sanctasque faces attollit Eleusin.
Angues Triptolemi stridunt, et squamea curvis
Colla levant attrita jugis, lapsuque sereno
Erecti roseas tendunt ad carmina cristas.
15 Ecce procul ternas Hecate variata figuras

Exoritur, lenisque simul procedit lacchus
Crinali florens ederâ, quem Parthica velat
Tigris, et auratos in nodum colligit ungues.
Ebria Maconius firmat vestigia thyrsus, etc.
154) Creuzer's Symbolik II, 127. Die dorische Opis ist die jonische
Upis, und aus heißt nach Hesychius Königinn; also
auch eine Despoina, eine Monarchinn oder Alleinherrscherinn, Vergl.
Kanne's Mythol. der Griechen. I, 118. Auf diese schreckliche Bildung
passen denn auch vollkommen die Erklärungen der Namen Brimo
und Tithrambo (der ägyptifchen Hekate), wie solche bisher gegeben
wurden. S. Sainte Croix I, 182. ff.

155) Arnobii Afri adversus gentes Lib. III; Edit, Lugd. Bat.
1651 in 4, p. 114.

156) Sickler's Kadmus LXIV. Hiermit stimmt denn auch die
oben. 5 aus dem Hesiod angeführte Stelle (Vs, 409 ff.)
157) S. . B. E. Spanhemii Observationes in Hymnum
Callim, in Dianam (ad vs. 11) und Voss, 376.

gesagt, der beständige Beysißer der Damater genannt wird 163). : Wer solche Übereinstimmung des Alten mit dem Neuen unstatthaft findet, meinend daß auch die Wahrheit nicht von Ewigkeit her wahr gewesen zu seyn brauche, von dem gilt was Bater Eusebius von den Feinden des Christenthumes sagt: sie werfen uns vor, wir hätten aus uns selbst etwas neues erfun= den, und nennen uns die echten Gläubigen, weil wir glauben, ohne zu prüfen: aber wir entgegnen ihnen, wir haben nichts erfunden, sondern uns ist nur die alte, ewige Wahrheit in ihrer ursprünglichen Reinheit neu offenbaret und verkündet wor den, und wer zu prüfen vermag, den kann fein Forschen im Gebiete des Übersinnlichen nur in der Göttlichkeit unseres Glaubens bestärken.

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