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wovon

Platte von oben nach unten den Druck ausübt, eine Ein- besteht in Folgendem. Man bringt das Eisen zuerst auf seine richtung, wodurch der Gebrauch dieser sinnreichen Maschine um höchste Orydationsstufe, indem man die metallische Auflösung, vieles erleichtert und bequemer gemacht wird. An allen diefen aus welcher es abgesondert werden foll, mit Salpetersäure einige Arbeiten muß man den ungemeinen Fleiß, und die Genauig Zeit kochen läßt. Noch während des Kochens neutralisirt man keit der Ausführung, welche sie charakterisirt, bewundern. Die sie ganz genau mit kohleasaurem Ammoniak, alles Eisen wird aus Messing bestehenden Theile werden in der Werkstätte der dadurch niedergeschlagen, während die übrigen Metalle (vor. Herrn Bollinger selbst gegossen; die Schwungräder, Ba- ausgeseßt, daß sie keine andern seyen, als Mangan, Cere. lanciers der Dampf. Maschinen, u. f. w. sind Eisenguß vom rium, Nickel und Kobalt) aufgelöst bleiben. gräflich Salm'schen Werke zu Blansko unfern Brünn Ein für Naturhistoriker gewiß sehr interessantes, und mit in Mähren, welches seit Jahren das Zutrauen der Besteller vielem Fleiße ausgearbeitetes Werk sind die «Beyträge sich erworben hat. Kürzlich erst haben die Gebrüder Bols zur Vögelkunde in vollständigen Beschreibun und vieler feltner, linger ein ausschließendes Privilegium auf eine verbesserte gen mehrerer neu entdeckter Schrot- und Mahlmühle erhalten, über welche ich denn auch oder nicht gehörig beobachteter deutscher Vöhier einige erläuternde Worte sagen will. Die Haupttheile gel, von Christián Ludwig Brehm und Wilhelm dieser Mühlen sind drey eiserne geriffelte Walzen, die durch ein Shilling, Neustadt an der Orla, 1822", fehr sinnreiches und einfaches Verfahren auf jede erforderliche unlängst der dritte Band erschienen ist. Er enthält die BeEntfernung von einander gestellt werden können. Die Bewes schreibungen von beyläufig 100 Vogelarten, worunter sich einis gung geschieht mittelst Kurbeln von einer, oder auch von zwey ge neue befinden, z. B. eine bisher unbekannte Art See. Personen, je nach der verschiedenen Größe der ganzen Vorrich, schwalbe (Sterna), welche der Verfasser, feinem Freunde tung. Bon der geringen hierbey Statt findenden Reibung habe und Mitherausgeber des Buches zu Ehren, shillingische ich mich selbst überzeugt; nach der Versicherung der Erfinder Sternschwalbe (Sterna Schillingii) nennt. Die Ursache von sind 16 Loth Gewicht hinreichend, das bey größern Vorrich der bisherigen Unbekanntheit dieses Vogels findet der Vera tungen dieser Art über 800 Pfund schwere gußeiserne Schwung, fasser in der großen Ähnlichkeit desselben mit der kaspischen ́rad aus dem Gleichgewichte zu bringen, und in Bewegung zu Seefchwalbe (Sterna caspia, Pall); denn mit dieser hat er sehen. Nach Verschiedenheit der Bauart können diese Mühlen, die Farbe, und beynahe auch Größe und Gestalt gemein. Doch welche verhältnißmäßig nur wenig Raum einnehmen zum unterscheidet sie sich von ihr durch den schwächern, unten wes Schroten und Mahlen von Getreide, ferner zum Zermahlen niger ausgeschweiftea Schnabel, schlanken Kopf und Leib, die von Knoppern, öhlhältigen Samen, Kaffeh, ú. f. w. mit gros niedrigern Fußwurzeln, größern Schwimmhäute, Zehen und Bem Bortheile angewendet werden. Wie die Erfinder versichern, Nägel. Die schillingische Seeschwalbe scheint hauptsächlich den ist ein Mensch im Stande, stündlich eine Quantität von 70 Nordosten der alten Welt zu bewohnen. Herr Schilling bis 75 Pfund Getreide zu schroten, weßwegen dieje Mühlen traf nur im Sommer 1819 ein Paar dieser Vögel auf der Infür Branntweinbrennereyen und Bierbrauereyen sehr zu empfch. fel Rügen brütend an, und fah im August des nähmlichen len seyu dürften. Was die Preise derselben betrifft, so sind sie, wenn man die große Dauerhaftigkeit und Solidität des Baues in Auslag bringt, keineswegs übertrieben zu nennen.

Herr

Jahres eine kleine Gesellschaft derselben an der Südwestküste von Schweden. Sie ist noch weit feltner, als die ohnedem nicht häufig vorkommende kaspische Seeschwalbe. Lange hat man sich Mühe gegeben, eine Art der telegra Brehm hat nunmehr auch durch die Vergleichung von 31 phischen Mittheilung zu erfinden, welche bey Nacht eben so Stück Blau kehlchen bestimmt ausgemittelt, daß es in wie am Tage gebraucht werden könnte. Nun scheint man damit Deutschland zwey Arten dieses Vogels gibt, in Frankreich zu einem glücklichen Endresultate gekommen zu welche am auffallendsten in der Länge des Schnabels, sonst seyn. Unter der Direction des Herr Saint Avoine ist vor aber auch in der Größe des ganzen Körpers verschieden sind. Kurzem auf dem Montmartre, Hügel bey Paris ein Wegen der Details hierüber, und wegen so vieler anderer in Telegraph dieser Art errichtet worden, der die Nachrichten bis teressanter Gegenstände muß ich meine Leser auf das Buch selbst Orleans in 1 1/2 Minuten mittheilt. Man glaubt, die Ver. bindungslinie zwischen benden Städten werde bis nach Bor. deaux verlängert werden. Die Signale sollen sehr wenig zu sammengefeßt seyn, und auch auf Schiffen angewendet werden können, was freylich in vielen Fällen sin unschäßbarer Vor

theil wäre.

verweisen.

Miscelle.

Ais Peter der Große, als Matrose gekleidet, einst in die Versammlung des Senats trat, verwies ihm sein Liebling, der Senator Matwejeff, nicht in dieser Kleidung zu erscheinen. Er ging davon und klagte diesen Verweis seiner Gemahlinn Der Engländer Herschel fchlägt ein Mittel vor, das Katharina 1. Diese entgegnete: «Warum entseßeßt Du ihn nicht Eisen von allen übrigen Metallen zu reinigen, seines Postens ?” Wer wird mir die Wahrheit sa welches mit einer mathematisch e n G e na u igkeit (?) den gen, wenn ich ihn nicht habe!?" rief Peter, ging und Vortheil der leichten und schnellen Ausführbarkeit vereinigt. Es erschien künftig im angemessenern Anzuge im Senat.

Bericht ig u ng.

In Nr. 9 und 10 des Archives muß es statt Voltaires Bette zu Florenz heißen: zu Gerney.

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Die schöne Jahreszeit war eingetreten. Schon wimmelte

zugleich frohe Stunde verschafft, und wir werden stets mit
Dank und innigem Vergnügen an den Aufenthalt in Uns
garn zurückdenken, wo Gastfreundschaft noch keine Tugend,
wo Offenperzigkeit noch kein Febler ist; weil Eine wie die
Andere noh nirgends vermißt wird.

Im Vertrauen auf gütige Nachsicht folgte ich Ihrer

der Prater von unzähligen Wagen und Menschen, und die Aufforderung, und theile Ihnen hier in Kurzêm das mit, was
Kastanien Alleen begannen in schönem Grün zu prangen. unsere besondere Aufmerksamkeit erweckte. Wenn Sie als
Nun kam der 1. May, - und nach dem Wettrennen war Eingeborner, als Geschichtsforscher, als Kenner des Alter.
es der Augarten, den man sehen mußte. Der Frühling thumes, beym Lesen dieser Zeilen nur Ihre Zeit verlieren,
war da, und mit ihm der Wunsch der Reisenden, dens da ich Ihnen vielleicht nur, schon bekannte Sachen mittheile,
selben angenehm und nicht unnüß zu genießen. Wir faßten so bitte ich Sie mir dieses nicht zu verargen: der Frem.
- den Entschluß, ein paar Monathe in Ungarn zuzubringen, de findet manches interessant, was der Einheimische
und dann erst nach Italien zugehen. In dieser Zeit sollten als, alltäglich, keiner Beachtung werth hält.
die Donaugegenden, Siebenbürgen und die Karpathen be Wenn Sie aber aus eben diesem Grunde etwas Neues
fucht werden; denn da wir nicht so gar viel erwarteten, mein in meinen Zeilen finden sollten, so wird mich das um so
ten wir um so eher mit Allem fertig zu werden. Doc mehr freuen, je unerwarteter es mir selbst ist.
es war anders als wir es glaubten; schon war der Herbst Die Wege, welche wir nahmen, sind nicht die
vor der Thüre, und wir saßen noch immer in Ungarn, von wo gewöhnlichen großen Landstraßen, die man wågli, um
wir, ohne den nördlichen Theil des Landes kennen gelernt zu schneller und beffer fortzukommen. Wir ließen uns bloß
haben, erst im September wieder in Wien eintrafen.

Wir bereuen es nicht, uns in unserer Rechnung geirrt zu haben, denn Täuschungen dieser Art gehören wohl zu den angenehmsten, die ein Reisender erfahren kann.

durch den Wunsch, das Sehenswerthe kennen zu lernen,
leiten; und daher kam es denn, daß wir statt des ganzen
Landes, nur einen Theil desselben gesehen haben, was je.
doch keiner von uns bedauert.

Herr von B. hat außer seinen Reifenotizen eine bes
deutende Anzahl von interessanten Unsichten mitgebracht, nen die Geduld verleihen, uns zu folgen !
welche vom Herrn M., der als Landschaftsmahler die

Möge Hekate, die auch uns Wanderer geleitet, Ihe

Die Abschieds- Visiten waren gemacht; alles Nöthige Reise mitmachte, aufgenommen wurden; mir aber führte war bereitet und da wir mit ungetheilten Herzen von das Schicksal manches sehenswerthe Denkmahl des Alters Wien gehen konnten denn wir hatten den Spruch des thumes zu Gesicht. Auch gewährten die gegenseitigen Ver. Weisen Saadi, für Reisende *) dieß Mahl tréu befolgt, hältnisse der Landesbewohner und die Diversität ihrer Spras so waren wir heitern Gemüthes um Mittagszeit den chen und Mundarten uns fortwährende Unterhaltung. 6. May an der Linie. Dankbar blickten wir nochmahls zurück

Die Bekanntschaften, welche wir Ihrer "wie des Herrn Hofrathes von Hammer Empfehlung und der Ger fälligkeit der Herren Grafen Aleris von Bethlen und J. von Majláth verdanken, haben uns manche lehrreiche und

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*) Dieser lautet nach Herrn von Hammers Überschung so:
Set dir kein Land kein Herz zum Ziel

«Denn Land und See sind weit und Menschen gibt es viel.”~~

1

-

auf die Mauern der Kaiserburg, und auf die Zinnen, die Mit ihnen aber hatte auch die gemachte Straße ein auch uns ein gastfreundliches Obdach gewährten, und Ende. Der Grenzzoll war hinter uns, und wir rollten nun spåt erst verloren wir, den über alles emporragenden Stes auf ebener Erde weiter. Preßburg mit den Überresten feines phansthurm aus den Augen. abgebrannten Reichs. Schlosses, war und zur Seite, und

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Nur einige Augenblicke verweilten wir auf der zwey. wir flogen durch die schöne Allee, der Donau überfahrt zu. ten Post - Fischament (der Fischa - Mündung), und was Preßburg ist zu bekannt, als daß ich mich dabey aufven bey untergehender Sonne, schon am Heidenthore, dẹm halten sollte. Es muß hier schwer seyn, zur Zeit einer Köjezt im freyen Felde stehenden Überreste eines römischen nigs - Krönung ein Unterkommen zu finden. Wir fahen nun Siegesbogens. So bedeutend übrigens diese Ruine schon den Königsberg, oder den erhöheten Plak, von welchen an und für sich ist, um so angenehmer war es uns bey aus der König das Schwert nach allen Weltgegenden hin ihr, als der ersten römischen, der wir begegneten, zu schwingt, zum Zeichen, daß er bereit sey, Land und Volk verweilen. Sie ward in schnellen Umrissen zu Papier ge- gegen jegliche äußeren Feinde zu vertheidigen. bracht, und nachdem wir durch diesen Bogen aus der Früh am Morgen trennte ich mich von Herrn von Vorzeit noch einmahl in die fernen gegenwärtig schön bes Beresin, welcher nach Theben ging, und eilte über Tyrnau leuchteten Anhöhen geblickt hatten, geblickt hatten, eilten wir eilten wir über dem Landsite des Freyherrn Aloys von Mednyansky zu; Deutsch. Altenburg nach Haimburg. Von dem bey Alten- Nachmittags war ich in Veszele und brachte den, leider burg befindlichen conischen Riesenhügel heißt es, daß er nur zu kurzen Abend aufs lehrreichste zu, da der Herr Ba= im Schwedenkriege aufgeschüttet worden sey, und jeder Sol, ron, bekannt in der gelehrten Welt, sowohl durch das, dat habe drey. Müßen voll Erde daju herben tragen müss in Gemeinschaft mit Ihnen herausgegebene „Taschenbuch sen. Ob diesem zu glauben sey, weiß ich nun nicht, aber für die vaterländische Geschichte,” wie auch durch seine Bewie manche ähnliche Tradition haben uns nicht die Classi- "schreibung der Neutraer Gespannschaft und mehrere an= ker erhalten? Und das Tragen der Erde in Müßen zur Aufs dere interessante Schriften, - die Gefälligkeit hatte, schüttung einer Grabeshalde findet sich auch noch in klein mir nicht bloß manche schägbare Literárnotiz, sondern russischen Kosaken Volksliedern wieder. auch guten Rath für die Reise durch sein Vaterland zu

In Haimburg saben wir dieß Mahl nichts, aber auf ertheilen. Unter andern gütigen Beyträgen verdanke ich dem Rückwege nach Wien besuchten wir das Stadthaus, dem Herrn Baron 34 flawakische Volkslieder mit ihren wo noch einige in den Ruinen des alten Carnuntum Melodien, welche er die Gewogenheit hatte, mir mit, gefundene Alterthümer aufbewahrt werden, deren Abbilduns zutheilen. Darunter ist das erste, eines, welches mehre. gen schon in Mayland edirt sind *). ren slavischen Stämmen gemeinschaftlich angehöret, und

Immer der Donau folgend, waren wir bis Haimburg dessen nur von verschiedenem Terte begleitete Melodien, sich gekommen; jest machte diese eine Krümmung, der wir nicht bey den Rußnjaken in Galizien, bey den Kleinruffen in der nachgehen durften. Doch verloren wir nicht ganz ihre Spur Ukraine, ja am Fuße des Caucasus wieder finden *). - und fahen fernhin die hohen Ufer derselben dämmern, Am folgenden Abend war ich wieder in Pesth, und und darauf Theben, die alte Burg slawischer Fürsten aus wir gingen Tags darauf, zuerst zum Neusiedel See, den vor arpadischen Zeiten, zu deren Fuße die schöne March Weg durchs Wieselburger, Comitat nehmend, dessen Haupts (Morawa) der Donau zuströmt. bewohner Deutsche, Kroaten und Ungarn sind. Nach einem

Wenn Theben nach Barros Auslegung boch gelegen Morgenspaßiergange an den Ufern des Sees, von dem es bedeutet, so hat man Recht, diese Burg so zu nennen. heißt, daß er mehrere früher hier befindliche Dorfschaften Aber ihr ursprünglicher Nahme ist, der jezt noch bey den verschlungen habe **), - eilten wir nach Eisenstadt, be Slaven gewöhnliche Djewin Grad, welcher so viel heißt als Jungfern Stadt.

*) Unter dem Titel: Ara Antica Scoperta in Haimburgo del Signor Consiliari Stefano Nobili di Maiuoni, publicata del Dott. Gio. Labus. Milano, 1802. 4. mit Kupfern. Weit Trefflicheres dürfen wir wohl bald über das mächtige Cars kuntum vom Professor Wikosch, vor 27 Jahren Ihrem Lehrer in der Geschichte erwarten?

*) Dieß steht im topographisch - statistischem Archiv des Königreichs Ungarn. Von J. Csaplovics. Wien 1821. 11. Bd. in 8.

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fuchten hier das fürstlich Esterhazysche Schloß, und den ans Abends waren wir wieder in Ödenburg, und seßten am muthigen dazu gehörenden Garten mit seinen reichen Treib- andern Tage über Güns (Köszeg) wo ein eigenthümlicher Häusern, und langten Abends in Ödenburg (Sopronium) an. deutscher Dialekt herrschen soll, unsern Weg zu dem, auf den Die Stadt schien uns wirklich ziemlich einsam; doch Ruinen der alten Römer Colonie Sabaria erbauten Stein am der Thätige findet überall Beschäftigung, wie wir dieß an Unger fort. Herrn Baron von Ocfkan saben, der als Freund der Natur.

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Schönwisner, deffen mit Sachkunde verfaßten antis geschichte rastlos die Umgegenden durchstreift, um an einem quarischen Schriften in Ofen für ein Spottgeld zu haben neuen Käfer, einer unbekannten Maus oder seltenen sind, hat auch diesem Römersiße ein eigenes Werk gewidmet *), Schnecke neuen, reinen Lebensgenuß zu finden. -Wer welchem die Abbildungen mehrerer hier noch vorhandenen nie mit Eifer und besonderer Vorliebe Naturgeschichte ge- Steine mit Inschriften beygefügt sind. Nach seiner Zeit ist trieben, dem müssen solde Gefühle wohl fremd bleiben; noch manches Alte gefunden worden und noch heut zu Tage aber der Botaniker, der Entomolog, welcher Jahrelang wird vom Hrn. v. Farkasch (Farkas) aus dem einstmahligen nach einem Grase oder einem Gewurme umberspähet, weiß Todtenacker; manches Interessante zu Tage gefördert. Die von diesen Fund zu schäßen, und für ihn geht mit einem ihm gefundenen Gegenstände bilden eine eigene artige Samme neuen Halme gleichsam ein neues Forscher Leben auf. Der lung von irdenen und gläsernen Gefäßen aus der Römers Baron begleitete uns hier zum nahegelegenen Brennberg, jeit, deren auch wir nebst anderen Sachen mehrere acquirir wo wir unter seiner Leitung das Steinkohlenbergwerk in ten. Unter andern bekam ich den in einem von römischen Augenschein nahmen. Seiner Gefälligkeit verdanken wir auch einige in denburg bey der Grundlage des Fundamen tes zu einem Hause gefundene römische Kurfermünzen von Gallienus und Claudius (aus der zweyten Hälfte des III. Jahrh. v. nach Chr.) *).

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Ziegeln zusammengesetzten Grabe gefundenen Schädel, von dem es aber natürlich, da sich bey den entfernteren Römerlegionen auch wohl Krieger von andern unterworfenen Nationen befanden, unentschieden bleibt, welchem Volk er angehören mag. Auf denen mit Inschriften versehenen Ziegeln findet man L. SAVARENSIS, ION oder auch nur AT. L. Daß diese Legion die XIV. war, ist bekannt aus Steinschriften, deren auch der Hr. Advoat v. Petrédy noch zwey in dieser Art

D. M.

Um den Hanschag (Hanság) oder die mit schwim. menden Rasen bedeckte Fortseßung des Neusiedel & Sees **), wie den darüber führenden Damm zu sehen, gingen wir nach Esterbá¡. Das verfallene Schloß, das Theater, wel besigt, welche vor nicht gar langer Zeit gefunden wurden. ches zum Magazine geworden, der wüst da stehende Gar. Dieß sind folgende Grabsteine. ten alles dieß erinnert an die Bergänglichkeit mensch licher Entwürfe, und die Unbeständigkeit des weltlichen Prunkes. Um so angenehmer war es, sich jest zu dem fortwährend in gutem Stande erhaltenen von hier bis Pamhagen führenden Damm über den Hanság (sprich Hanschág) zu wenden. Dieses eines Fürsten würdige Werk, muß auch dem fremdeiten Menschenfreunde wohl. thun, denn was kann den Bewohnern nüßlicher, was dem Lande vortheilhafter seyn, als Anstalten, die den gegenseiz tigen Verkehr der Insassen so augenscheinlich befördern? —

ter See unter dem fast gleichlautenden Nahmen Lacus musianus vorkommt.

*) Es wird behauptet, daß hier das Scarabantia der Römer war, dessen Ptolemäus. L. II. Cap. XV. erwähnt.

**) Die hiesigen Deutschen nennen dieß Wasen, die das Wasser deckende Erdlage ist kaum drey Fuß dick, und hat gegen sechs Quadratmeilen im Umfange, sie wankt bey jedem Tritt, und liefert nur ein schlechtes Heu, welches zum theil nach Wien geführt wird.

C. IVL. IVLIANI.
VET. LEG. XIIII. G.
AN. LX. ET. TVLLIAE
FLORININAE

AV. IVLIA. FLO
RA. FILIA. ET. HE
RES. FAC. CVR.

xull CDE

funct OINEXPEDITI

ONEINCONPARABILI

PIETATE. ANXXV. MATER. IN
FELICISSIMA. ET. TAR. FINITI
ANO. DAIBERI. VET. AN 1.XX. ET.
COM, OPTATO. ML. L. XIIII. AN

*) Antiquitatum et historiae Sabariensis ab origine usque ad praesens tempus ete. Pestini 1791, 4.

Die Sammlung römischer Alterthümer, welche dem Hrn. sind auch zwey Granitfäulen, die neben der Kirche liegen v. Petrédy gehört, scheint die Farkas'sche noch zu über deren eine über 14 engl. Fuß lang und über 1 Fuß dick treffen. Von den hier gefundenen irdenen Lampen führen ist, während es in der ganzen Umgegend keinen Granit gibt. die meisten unten die Inschrift Fortis; doch gibt es auch Über Rum, wo wir die Raab (den Arabo) passirten, welche, unterdenen CASSI, CRESCE 2c. steht. Interessant eilten wir dem Balaton eder Plattensee zu, an dessen Ufer ist es neben den, von Alter opalisirenden Gläsern, die Mes wir mit Kesthel (Keszthely) den Anfang machten, bekannt tallfiguren zu sehen, die man in Ungarn auf den Trüm durch das gráfßlich Festetics'sche Georgikon *). men jeder einstmahligen Römersiße antrifft, und endlich die Archont, oder Director, dieser nüßlichen landwirthverschieden geformten irdenen Gefäße, vom kleinsten an schaftlichen Anstalt, ist jeßt der Herr Professor Liebbold, den bis zu den, aus Sandstein gehauenen Urnen, die auf dem wir gerade in der größten Thätigkeit antrafen. Dieser machte Todtenacker aus der Erde gehoben, öfters noch andere ge- uns mit dem ganzen Institute näher bekannt. Er wies uns rade hineinpassende Glasgefäße in sich schließen. die Gärten und Baumschulen, die gewöhnlichen, wie die

Das Feld, auf welchem Hr. v. Farkas seine Nachgra- Büffel- Schweizereyen, die Schäferey und die Gestüte mit bungen macht, gehört einem seiner Schuldner, und das denen, ihrer Geschicklichkeit wegen so bekannten ungarischen Gefundene gilt ihm statt der Zinsen füre vorgestreckte Kapital. 1. Tschikosch (Csikós oder Auffehern derselben) und denen sie

In der Nähe von Stein am Anger liegt die Kirche fecundirenden Bujtáren (Knechten). Unter allem freut einen von Jak, auf welche mich schon der Freyherr von Med- besonders die vorzügliche Schafzucht und die großgehörnten nyansky aufmerksam gemacht hatte, und die hier den Tem: ungarischen Stiere, deren Hörner mit Recht für eine der pelherrn zugeschrieben wird. (?) Das Portal und die mystischen schönsten Zierden dieserThiere gehalten und bisweilen vomLandVerzierungen an demselben, erregen besondere Aufmerksam manne fast eben so theuer bezahlt werden, als das Thier selbst. keit. Gleich über dem Eingange sieht man hier eine, nach Art Dieses echt südliche Stiergeschlecht erinnert an den auch von indischer Gottheiten mit untergeschlagenen Beinen sigende, Herodot (IV, 29) im Gegensaß der fast ungehörnten nors von beyden Seiten durch geflügelte Genien begrüßte Figur. dischen Stiere angeführten Vers der Odyssee (IV, 85) wo An den äußern Seitenwänden der Kirche sind auch ver- Homer singt:

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„Libya (auch) wo die Lämmer sogleich aufwachsen mit

Hörnern."

schiedene Steinbilder eingemauert. Hier tritt das Brustbild eines Mannes hervor, der in seiner Hand die vielbedeutende Lotosblume (?) am langen Stengel zu halten scheint; dort fallen die Blicke auf wunderbar gestaltete Sinn Bilder hin; Von Kesthel (dessen Benennung die Einwohner durchunter denen man Greifen u. d. gl. gewahr wird, und die Castellum erklären) ist es der Mühe werth, eine Excursion alle einem eigenen Mythenkreise angehören mögen, welcher nach Fenek zu machen, welches an der äußersten Spiße des vielleicht einer nähern wissenschaftlichen Untersuchung nicht Plattensees liegt, den man von hier aus der Lange nach unwerth wäre. Ob diese ziemlich rohe Relief- Arbeiten überblicken kann. Die von Fenek südöstlich sich erstreckende nicht älter sind als die Kirche selbst, ist nicht leicht zu ent: Bucht nähmlich, wollen Einige nicht mehr zum Balaton scheiden. Aber ganz neu ist denn dieß Gotteshaus auch nicht, rechnen, indem sie solche für die Mündung der Sala, (Szala) denn oben im Thurme finden sich eingekraste Inschriften mit deren Krebse in Wien unter dem Nahmen Solo-Krebse bekannt den Jahrzahlen 1582, 1661 u. d. gl. *) Bemerkenswerth sind, ausgeben. Hier bestellt man sich eine Fogasch oder

*) Diese sind:

HIC FVIT STE
PHANVS BA.

DEKENEZI

1582

MAT KOCAY
1661

Der Freyherr von Mednyansky besißt die Abschrift einer
Urkunde, welche von dem Daseyn einer Kirche daselbst im
Jahre 1330 zeugen soll. Es ist dieß die Praepositura S.
Georgii Militis de Ják.

Schill Suppe, welche man auf ungarische Weise mit Paprika (Capsicum annuum oder spanischen Pfeffer) so zube. reitet bekommt, daß der solcher Speisen Ungewohnte, im ersten Augenblicke Feuer zu verschlingen glaubt. In eben dieser Art sind auch die Paprika - Hendel, die doch auch der

*) Das y am Ende ungarischer Wörter muß ungehört bleiben; es dient wie das kyrillische b nur zur Milderung des vorhergehenden Lautes. Ist ein g vor denselben, so werden beyde wie ein weiches d ausgesprochen. Das unaccentuirte a ist ein Mittelding zwischen dem reinen a (á) und dem o.

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