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Vom Anfange bis Juny 1823. W. W. 239,586 fl. kr. Vom Anfange bis Juny 1823. W. W. 132,972 fl. 19 kr. July, August, September 1823

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July, August, September 1823

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Als Georg von Freundsberg seinen Sohn verlor, und ihn

Der geächtete Pfalzgraf Rupprecht pflegte zu sagen, wenn seine Freunde zu trösten suchten, sprach er traurig: Ihr habt seine Kriegsleute fluchten: Ein par guete Fäust seynd besser, wohl zu trösten, liebe Freunde, wer nie wund war, lacht leicht denn 10,000 Tonnen oder Centner schwere Noth. Aber die Schram! (Narbe) Im jar 1230 do lyß Herrmann Balke der Landtmeister

Der bey Mühlberg gefangene Churfürst von Sachsen pfleg, uff ein großer aichbaum ein Haus bawen, das hiß Thuren. te zu sagen: «Ich bin reicher als Christus, denn der hatte nur Und do sazt ́er hinauf, sieben Brüder mit yr Knecht. Das was einen, ich aber viele Verräther am Tisch." später ein große Stadt (Thorn im Nordpreußen).

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Verleger: Franz Härter.

Gedruckt bey Franz Ludwig.

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Von Henrich Steffens.

”( 140)་་་་་་་་་་་་་་་

ist, gab dieses Chaos das Bild eines wild zerriffenen Ges müthes: alle Hoffnung zerstört, jede Freude verschüttet, die Trümmer der Vergangenheit, grause Wuth und Kum

In der einsamen Stube saß, in der ersten Hälfte des

Die Insel Seeland ist gegen Nordwesten durch eine mer verdeckend, unter der wüsten Stätte unruhiger Leidenschmale, wüste, sandige Landstrecke mit einer Halbinsel schaften vergraben, die Stimme des Gewissens drohend, verbunden, die anmuthig, fruchtbar, mit Dörfern bedeckt donnerähnlich, in der Ferne das verzehrende Feuer dunkel ist, und einen eigenen Bezirk (Olsherred) bildet. Aber jen- leuchtend in der trüben Seele, bis die längst versiegten seit der einzigen kleinen Stadt der Halbinsel ragt ein Theil. Thränenquellen sich gewaltsam fluthend eröffnen, und die derselben in das wilde Kattegat hinein. Es bildet eine Ge. Wehmuth die zerriffene Seele in ihren Wellen begräbt. In dieser traurigen Gegend war vor Zeiten ein Dorf, gend von einem furchtbar éden und wilden Ansehn. Der Flugfand hat allen Pflanzenwuchs verdrängt. Bewegliche Rörwig, etwa eine Viertelmeile vom Ufer entfernt. Der Sandhügel, das Spiel der Stürme, die von dem rauben Flugfand hat das Dorf verschüttet, die Einwohner, meist Meer ungehindert über das Land sausen, verändern fort. Schiffer und Fischer, haben sich dicht am Ufer angebauet, dauernd ihre Stelle, entstehen, verwehen, und häufen sich nur die feste Kirche, duf einem Hügel erbauet, stebet noch an einem andern Orte wieder an. Ich brachte, die Gegend einsam, von der traurigen, beweglichen Öde umgeben. durchreifend, hier eine Stunde zu, die mir ein unvergeßli. Sie ist der Schauplaß dieser räthselhaften Erzählung. ches Bild der wildesten Zerstörung hinterließ, und nicht ohne Gefahr war. Indem ich die öde, fandige Gegend einfam durchritt, erhob sich vom Meere, aus Norden her, ein Sturm mit Gewitter. Die Wellen hoben sich, die Wolken vorigen Jahrhunderts, der alte ehrwürdige Prediger des jagten sich unruhig, der Himmel ward dunkler und drohen- Ortes, in frommer Betrachtung versunken. Es war gegen der, der Sand fing an, sich immer in größern und größern Mitternacht. Das Haus lag am Ende des Dorfes, und Massen unter den Füßen des Pferdes zu bewegen, er er die einfachen Sitten der Einwohner kannten das wechsele hob sich in Wirbel und erfüllte die Luft. Der Weg ward seitige Mißtrauen so wenig, daß Schloß und Riegel ihnen unkenntlich, das Pferd sank tief in den losen Sand hinein; fremd waren und jede Thüre offen blieb. Die nächtliche Himmel, Erde und Meer wurden vermischt und alle Ges Lampe brannte trübe, die feyerliche Stille ward nur von genstände in eine Staub und Sand Wolke verhüllt. Keine dem Rauschen des Meeres unterbrochen und der blaffe Mond Spur von Leben oder Vegetation; der Sturm fauste durch spiegelte sich in seinen Wellen. Da hörte er die Thüre unten die Luft, die Wellen des nahen Meeres peitschten dae llfer, öffnen, vernahm starke Männertritte auf der Treppe, und der Donner rollte in der Ferne, und durch die Staubwolke erwartete schon die Aufforderung, irgend einen Sterbenden drang der Blih, trübe, dunkel, röthlich, kaum hindurch. mit geistlichem Troste beyzustehen. Zwey fremde Männer Die Gefahr war augenscheinlich, als ein plößlicher gewaltis traten schnell herein, in weiße Mäntel gebüllt. Der eine ger Gewitterregen den Sand zur Ruhe brachte, und mich näherte sich ihm höflich. „Mein Herr, sagte er, Sie were völlig durchnäßt, den Weg nach der kleinen Stadt finden den uns sogleich folgen. Sie müffen eine Trauung verrich ließ. Es war eine grauenhafte Vermischung aller Elemente. ten; das Brautpaar wartet schon in der entfernten Kirche. Wie das Erdbeben ein Seufzer der Natur aus tiefer Brust Diese Summe, sprach er ferner, und zeigte dem Greis

:

eine volle Goldbörse, wird Sie für die Mühe und für Nebengånge und Stühle dicht mit Menschen besett waren, das Schrecken über eine so unerwartete Aufforderung hin- so war dennoch der mittlere Gang völlig leer, und der länglich entschädigen." Der Greis starrte die fremden Ge- Prediger erkannte tief unten ein frisch aufgewühltes Grab. stalten, die ihm etwas Furchtbares, ja Gespenstisches zu Der Stein, der es sonst bedeckte, stand an einen Stuhl haben schienen, stumm und erschrocken an. Der Fremde gelehnt. Der Prediger sah nichts als Männer, nur in einem wiederhohlte seinen Antrag dringend und gebietherisch. Als entfernten Stuhle glaubte er eine Frau undeutlich zu erkender Greis sich erhohlt hatte, fing er milde an, den Frem nen. Die Stille dauerte einige Minuten, ohne daß jemand den vorzustellen, wie sein Amt ihm nicht erlaubte, eine sich rührte. So mag in der verirrten Seele ein stilles, solche feyerliche Handlung, ohne Kenntniß der Personen dumpfes Brüten jeder entseglichen That vorangehen.

und ohne diejenigen Förmlichkeiten, welche die Geseze for Endlich richtete sich ein Mann auf, deffen prächtiger dern, zu begehen. Da trat der andere drohend hervor. Anzug ihn von den übrigen unterschied und seinen hohen „Mein Herr, Sie haben die Wahl, folgen sie uns und Stand verrieth. Er schritt rasch über den leeren Gang, innehmen Sie die angebothene Summe, oder bleiben Sie dem die Menge ibn anstarrte und seine Tritte halten in hier, aber dann fährt eine Kugel durch Ihren Kopf.” Er der Kirche wieder. Der Mann war von mittelmäßigem hielt ihm ein Pistol vor die Stiene und erwartete die Unt: Wuchse, breitschultrig, von gedrungenem Bau, sein Gang wort. Der alte Prediger erblaßte, erhob sich furchtsam und strokig, das Gesicht gelblichbraun, die Haare rabenschwarz, stillschweigend, kleidete sich schnell an und sagte dann: „Ich die Züge strenge, die Lippen wie voller Ingrimm geschloss bin fertig.” Die Fremden hatten zwar Dänisch gesprochen, sen, eine kühn gebogene Nase erhöhte das Gebietherische aber so, daß man die Ausländer nicht verkennen konnte. seines Ansehens, dunkle lange und buschige Augenbraunen Die räthselhaften Männer gingen schweigend in der nächt- überschütteten die kleinen schwarzen Augen, in welchen eine lichen Stille durch das Dorf; der Prediger folgte. Es war wilde Gluth brannte. Er trug ein grünes Kleid, mit starken eine völlig dunkle Herbstnacht, denn der Mond war schon goldenen Treffen beseßt und an dem Kleide blißte ein Stern. untergegangen. Als sie aus dem Dorfe traten, sahe der, Die Braut, die neben ihm kniete, war prächtig, ja mit von Schrecken und Erstaunen betäubte Greis, die ferne Sorgfalt angezogen. Ein himmelblaues Gewand, reich mit Kirche hell erleuchtet; und noch immer stillschweigend schrits Silber besetzt, umschlang die schlanke Gestalt und warf sich ten seine Begleiter, in ihre weißen Mäntel gehüllt, schnell in großen Falten über die anmuthigen Glieder. Ein Diadurch die öde, sandige Fläche, während er mühsam und dem von Edelgesteinen blißend, zierte die blonden Haare. nachdenklich zu folgen strebte. Als sie die Kirche erreicht Die höchste Unmuth und Schönheit ließ sich in den obschon hatten, verbanden sie ihm die Augen. Die dem Prediger entstellten Zügen des Gesichts erkennen. Die leichenhaften wohl bekannte Nebenthür eröffnete sich knarrend, und er Wangen waren völlig wie erstarrt, kein Zug bewegte sich, war in ein dichtes Gedränge von Menschen gewaltsam hin- die erblaßten Lippen schienen todt, die Augen wie gebrochen eingestoßen. Um sich hörte er durch die ganze Kirche ein und die erschlafften Arme hingen völlig gerade an dem zus Gemurmel, in seiner Nähe Gespräche in einer ihm völlig sammengesunkenen Leib hinab. So kniete fie, ein Bild des unbekannten Sprache. Wie er vermuthete, war es Russisch. Todes, und ein furchtbares Entseßen schien so Bewußtseyn Und als er nun mit verbundenen Augen, von allen Seiten wie Leben, in einem wohlthätigen Schlummer festzuhalten. gedrängt, rathlos und in großer Verwirrung da stand, Jeht erst entdeckte der Prediger ein altes häßliches fühlte er sich von einer Hand ergriffen, und ward mit Ge- Weib, in einem fragenhaft bunten Anzuge, den Kopf mit walt durch das dichte Gedränge gezogen. Endlich war das einem blutrothen Turban bedeckt, welches grimmig, ja Volk, wie es schien, zurückgewichen; man löste die Binde, spöttisch über die knieende Braut weg blickte. Hinter dem er erkannte den einen seiner nächtlichen Begleiter und fand Bräutigam hatte sich ein riesenhafter Mann gestellt, von sich vor dem Altar stehend. Eine Reihe großer brennender finsterm Ansehn, der unbeweglich, starr und ernst vor sich Wachslichter, in prächtigen silbernen Leuchtern, zierten den hinsah.

Altar; die Kirche selbst war durch viele Lichter so hell ers Der Prediger, vor Schrecken gelähmt, blieb einige leuchtet, daß man die entferntesten Gegenstände erkannte; Zeit stumm, als ein wilder Blick von dem Bräutigam ihn und war kurz vorher, als er erblindet in das Gewühl des an die Trauung mahnte. Was ihn in neue Verwirrung dichten Haufens gedrängt ward, das Gemurmel ihm fürch, brachte, war die Ungewißheit, ob das Brautpaar seine terlich, so erfüllte jezt die furchtbare Stille unter der gros Sprache verstehen würde. Es war ihm nicht wahrscheinlich. Ben Menge die bange Seele mit Entsehen. Obgleich die Dennoch faßte er sich, und wagte es, den Bräutigam nach

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dem Nahmen des Brautpaares zu fragen. „Neander, um den Erfolg, so viel möglich zu erfahren, verbarg er Feodora," antwortete dieser mit einer raußen Stimme. sich in einen Winkel der Kirche, an der entgegengesetten Der Prediger fing nun an, die Trauungsformel her. Seite, und indem er hier lauschte, hörte er, wie das Ge zulesen, indem seine Stimme schwankte, und er oft sich murmel immer stärker ward. Es war als entspönne sich ein irrend, die Worte wiederhohlen mußte, doch ohne daß das heftiger Streit; er glaubte die rauhe Stimme des BräutiBrautpaar seine Verwirrung zu bemerken schien: wodurch gams zu erkennen, die gebietherisch Stillschweigen geboth. er in seiner Vermuthung, daß beyden die Sprache, wenn Dann erfolgte eine lange Pause. Ein Schuß fiel, das Ges auch nicht völlig, unbekannt seyn müßte, bestätigt ward. schrey einer weiblichen Stimme ließ sich hören. Darauf Als er nun fragte: „Neander, willst du die hier neben dir wieder eine Pause; dann ein Wühlen und Arbeiten, wele Enieende Feodora für dein rechtmäßiges Eheweib erkens ches fast eine Viertelstunde dauerte. Die Lichter wurden nen?" Da zweifelte er, ob der Bräutigam, der Sprache ausgelöscht, das Gemurmel erhob sich wieder und die ganze unkundig, antworten würde; aber zu seinem Erstaunen Menge stürzte zur Kirche hinaus und eilte lärmend dem sprach dieser laut, ja fast schreyend, das Ja, in einem Meere zu.

furchtbar gellenden Tone, der durch die ganze Kirche drang. Jeht erhob sich der alte Prediger, und eilte nach sei Tiefe Seufzer, die allenthalben aus der Menge hervordrans nem Dorfe. Dort erweckte er Nachbarn und Freunde, ingen, begleiteten dieses entfeßliche Ja, und ein stilles Zu dem er ihnen, was ihm Wunderbares und Unglaubliches den, wie ein entfernter Blit, seßte die todtenbleichen Züge begegnete, noch von Schrecken ergriffen, erzählte. Über so der Braut in vorübergehende Bewegung. Er wandte sich ruhig, stille, durch die gewohnten Gränzen des Herkömme darauf, lauter redend, als wollte er sie aus dem Todes- lichen bestimmt, war alles, was diesen einfachen Menschen schlummer erwecken, an die Braut, indem er fagte: „Willst entgegentrat, daß sie von einem ganz andern Entseßen ere du Feodora, den neben dir knieenden Neander für griffen wurden. Sie glaubten nähmlich, daß irgend eint deinen rechtmäßigen Ehegemahl erkennen, so antworte durch unglücklicher Zufall die Einbildungskraft des geliebten Leh. ein vernehmliches Ja." Da erwachte die entseelte Braut, rers in Unordnung gebracht hätte, und nur mit vieler ein tiefes, grauenhaftes Entsegen bewegte die erschlafften Mühe, und indem sie sich nach seinen vermeintlichen PhanWangen, die erblaßten Lippen bebten, ein schnell verflies tasien richten wollten, überredete er einige, sich mit Brech gendes Feuer blitte aus den Augen, die Brust hob sich, eisen und Schaufeln zu versehen und ihm nach der Kirche zu ein gewaltsamer Thränenguß löschte die Gluth der Augen und folgen.

das Ja ließ sich hören, wie das Angstgeschrey einer Ster Indeffen war die Nacht verschwunden, die Sonne benden, und schien in den unwillkührlichen Tönen des zeigte sich schon, und als der Prediger mit seinen Begleis Schmerjes, die aus jeder Brust der Menge hervorbrachen, tern, den Hügel zur Kirche hinaufstiegen, erkannten sie ein tiefes Echo zu finden. Die Braut sank der widrigen ein Kriegsschiff unter vollen Segeln, welches sich vom Ufer Alten in die Arme. Einige Minuten vergingen in furchtbas entfernte, und nach Norden hinsteuerte. Ein so überra rem Stillschweigen. Da sah der Prediger die leichenblaffe fchender Anblick in dieser einsamen Gegend machte die BeBraut wie vorher in tiefer Betäubung knien und beendigte gleiter schon zweifelhaft; aber noch geneigter waren sie dem die Trauung. Der Bräutigam erhob sich und führte die Greise Glauben beyzumessen, als sie die Nebenthüre der schwankende Braut nach ihrem vorigen Plage; die Alte und Kirche gewaltsam erbrochen fanden.. Voller Erwartung bes der riesenhafte Mann folgten. Die Begleiter des Predigers traten sie die Kirche. Der Prediger zeigte ihnen nun das erschienen wieder, verbanden ihm die Augen, zogen ihn Grab, welches er in der Nacht aufgewühlt gesehen hatte. nicht ohne Mühe durch das Gedränge, und nachdem sie ihn Man erkannte leicht, daß der Stein abgewälzt und von aus der Thüre gestoßen hatten, verriegelten sie diese in neuem hingelegt war. Das Brecheisen ward angefeßt und wendig und überließen ihn sich selber. in dem eröffneten Grabe fand man einen neuen, reich ge Hier stand er nun einsam und ungewiß, ob das schau. schmückten Sarg. Mit fast jugendlicher Ungeduld stieg der derhafte Ereignis, mit allen seinen furchtbaren, ja ge- Greis selber mühsam in das Grab hinab, andere folgten spensterähnlichen Umständen nicht ein Traum wäre, der ihn ihm; der Deckel ward abgehoben und der alte Prediger ångftigte. Als er aber die Binde von den Augen gerissen fand feine entsegliche Ahnung bestätigt. In dem Sarge lag hatte, als er die hellerleuchtete Kirche vor sich sah, und die Braut ermordet. Das prächtige Diadem war verschwundas Gemurmel der Menge hörte, mußte er sich wohl von den. Die Kugel war, in der Gegend des Herzens durch der Wirklichkeit der räthselhaften Begebenheit überzeugen. die Brust gegangen. Die entstellenden Züge des tiefen.

ben dem Sarge nieder und bethete für die Seele der Er. morderen und stumme Verwunderung und Grauen ergriff die Begleiter.

Grames waren aus ihrem Antlige verschwunden, ein himms Liebe; hat sie einen gewiffen Gipfel erreicht, so muß lischer Friede hatte das schöne Gesicht verklärt und wie ein fie, ohne alle äußere Veranlassung, wieder herunter, denn sie Engel lag fie da. Der alte Greis stürzte laut weinend ne- wird sich in sich selbst entzweyen, den Mittelpunct verlieren, um den Beyfall buhlen, in Manier ausarten, das Kleins liche mit Liebe hegen, und unverwandt das Gegentheil von dem werden, was sie werden sollte, indessen die practischen Künstler und ihre Zeitgenossen glauben, jest erst das Wahre erbeutet und die frühern Zeitalter verbessert zu haben! So ist es allen Künsten und also auch dieser ergangen. Es sind Der Prediger fand sich verpflichtet, dieses Ereigniß aber bey ihr noch besondere Umstände eingetreten, die ihr Vers dem Bischof von Seeland, als seiner höchsten Behörde, derbniß übermäßig beschleunigten. Die früheren Gesellschaften, ungesäumt und umständlich zu melden, und bis er aus Ko welche herumzogen, bedurften aller Anstrengung um Zuschauer penhagen Nachricht erhielt, nahm er den Freunden einen herbeyzuziehen, sie konnten nur auf wirkliche Theaterfreunde Eid ab, daß sie stille schwiegen. Das Grab ward wieder rechnen, diese mußten erregt und befriedigt werden. Als es zugedeckt und keiner wagte etwas zu sprechen. Plöglich ers endlich einigen Bühnen gelang, sich fest zu sehen, war die schien ein angesehener Mann aus der Hauptstadt, erkun. Aufforderung noch dringender. An den meisten Orten entstand digte sich genau nach allen, ließ sich das Grab zeigen, løbte ein schönes Verhältniß zwischen Publicum und Bühne, die das bis dahin beobachtete Stillschweigen forderte strenge, daß der Vorfall beständiges Geheimniß bleiben sollte, in dem er jedem, der davon zu sprechen wagte, mit der þärtesten Strafe drohte.

Künstler wurden Veranlassung, daß sich Kenner bildeten und diese halfen wieder dem Schauspieler weiter. Dieses Beyfammen- und Ineinanderleben dauerte wirklich eine Beitlang. Konnten wir je von einem Nationaltheater sprechen, so war es damahls, als Schröder auf der Höhe seines Talentes stand. Eine scheinbar zunehmende Liebe für die Kunst war es gerade, was ihr sehr bald schadete, als die Freunde des Theaters sich in allen Städten vermehrten. Es wurde nun in den größern Theatern Mode, seine Abende dort zuzubringen,

Nach dem Tode des Predigers fand man dieses Ereige niß im Kirchenbuche eingetragen. Einige, glauben, daß es mit den vielen, schnellen und gewaltsamen Veränderungen nach Peter des ersten und Katharinens Tode in its und neben leere zerstreutheit trat an die Stelle jener warmen gend einer geheimen Beziehung stehen mag. Das tiefe Räthsel zu lösen, wird schwer, wo nicht unmöglich seyn.

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Kunst.

ruhigen Liebe, ein flatterndes, aufbraufendes Entzücken, eben so eine anmaßliche Kennerschaft und Kritik, von allem Kunsts geschwäß das fadeste und nichtigste, weil hier auch nicht die mindeste Kenntniß, wie doch noch bey Musik und Mahle. rey (von Sculptur und Architektur wird am meisten Gespräche über einige deutsche Bühnen. geschwiegen) nöthig schien, und jeder so viel Moral, oder NaLudwig Tied, der unvergeßliche Dichter der Genovefa tur, oder sogenannte Psychologie hineinmengen fonnte, als er und des Octavian, gewiß einer der größten Romantiker aller nur immer wollte. Jezt sind die Theater mehr die VersammZeiten und in seinen Fantasien, in seinem Sternbald, auch lungspläße der gelangweilten Beute von gutem Ton, und von von großem Einfluß auf die bildende Kunst, im Phantas der Güte des Stücks oder der Trefflichkeit der Schauspieler hängt sus ein Erzähler, gewiß nicht geringer als Boccas, wenn es in der Regel gar nicht ab, ob se angefüllt sind ? Zwar sind auch von ihm unendlich verschieden, beschließt im III. Bande die Directionen jezt eben so oft in Noth, als in jenen frühern des Phantasus, seinen farbenglühenden, mit der größten Man- Zeiten, aber nur deßwegen, weil sie neben der Schauspies nigfaltigkeit und Wahrheit ausgestatteten Fortunat, mit einem ler • Truppe ein zahlreiches Orchester, Sänger und Gespräche über die deutsche Bühne, insonderheit über Sängerinnen, auch Springer unterhalten müssen, auch die Frage: - warum die Zeit des reißendßten Wechsels, der aufgefordert sind, großen Aufwand in Kleidern, noch größern glänzendsten Herrlichkeit und unerhörten Mannigfaltigkeit der in Decorationen zu machen. Auch haben die Directionen immer Ereignisse und Thaten in der wirklichen Welt, eine diesen mannichfaltigen, schwer zu vereinigenden Anforderungen Zeit unläugbaren Rückscrittes, ja Verfalles der Bühne ge des Vublicums gefröhnt, oft sogar sie erregt, um nur die wesen? warum die deutsche Schauspielkunft gesunken Theaterfreunde aller Art zu ihrem Markte zu locken; sie seßten sen und vielleicht noch mehr stuken werde? Da Vielen die sich lieber der Gefahr aus, das Schauspiel selbst zu verderben, Ursache unbegreiflich schien, sagte Manfred; warum verwundert damit jene vielseitigen Liebhaber sich nicht anders wohin verz ihr euch nicht vielmehr, daß es noch so manchen guten Schau- laufen. Wenn aber ein Theater alles leisten will, so kann es spieler gibt, und daß die mittelmäßigen und schlechten nicht kaum mehr in irgend einer Urt vortrefflich seyn. Schon ziemlich früh noch schlechter sind? Nicht weitläufig zu gedenken, daß jede entstand nun auch die Liebhaberey an den sogenannten natü es Kunst in der Regel, wenn sie gleichsam rohen Acker findet, lichen Stücken, die gewissermaßen alle Kunst und alles Spiel erst kräftig heranwächst; sie wird dann von Kennern unterstüßt, entbehrlich machten, denn je mehr der Darsteller von jener von Vorurtheilen nicht gestört, man genießt sie mit wahrer Linie heruntertrat, die ihn von seinen Zuschauern trennen soll,

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