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Vergleichung vollständig machen konnte, und fanden sich hingegen murrten laut über diese abenteuerliche Unternehz am leichtesten in jene Reformen. mung, nicht sowohl, weil sie ihnen im Grunde zwecklos

Rudolphs von Habsburg Erwählung zum deutschen schien, als vielmehr deßwegen, weil sie es waren, welche Kaiser Förte den König gewaltig auf, und führte ihn von die sämmtlichen Kosten dazu herbeyschaffen mußten. Es fröhlichen Ritterspielen zu blutigen Kämpfen die ihm Thron hieß nun: und Leben kosteten. Nun folgten traurige Tage für Böh- Quis modo tutus erit, ex quo rex non sua quaerit? men. Die gewaltsame Vormundschaft Ottos von BrandenClericus et civis, monachus caveat, sibi quivis! burg, das Erlöschen des einheimischen Regentenstammes und Endlich erschien der angesezte Tag das Fest des des kärnthnerischen Heinrichs empörender Geiß, brachten heiligen Johannes des Taufers, und es fand sich nun, daß Elend ohne Maß. Auf Turniere wurde nicht mehr gedacht, sich wohl eine Menge böhmischer Ritter, von den auswär. das Faustrecht ward beynah die einzige Beschäftigung der tigen Gästen hingegen fast niemand eingefunden habe. Alles Ritter; das Troubadourwesen (außer unter K. Wen- sab sich in seiner Erwartung getäuscht, aus dem großen' jels II. kurzer Regierung) lag gänzlich darnieder. Feste wurde ein kleines, und aus der vorgehabten Tafel

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Nun bestieg Johann der Luxemburger den runde ein fast ganz gewöhnliches Bankett. Die Geistlichkeit böhmischen Thron. Dieser ritterliche König, der von einem und die Bürger fanden hierin reichlichen Stoff, sich auf Turniere zum andern flog, und gar oft den ersten Dank Kosten der Ritterschaft zu beluftigen. Der gleichzeitige Chroerkämpfte, stellte das romantische Ritterwesen wieder her. nist, Petrus, Abt von Königssaal, der uns diese Seine nächste Umgebung, meist die Blüthe des deutschen Anecdote hinterlassen hat, beschließt seine Nachricht sehr und böhmischen Adels, träumte von Abenteuer suchenden höhnisch mit folgenden Knittelharpen :

Helden, von der Tafelrunde und von jeux-mi - partis, mit denen fie in Frankreich, wohin sie den König bes gleiteten, bekannter geworden waren.

Parturiunt montes, est natus ridiculus mus.
Scaturiunt sontes, se mergit mox in eis sus.
Edictum festum finem non sumit honestum.
Non incepisse melius suit et tacuisse,
Quam sic confundi sine re per climata mundi.
Hieraus, und besonders aus dem Umstande, daß keine

Es war im J. 1319, eben als der König Johann zu Prag Hof hielt, daß ihm die Ritter seines Hofes den selts famen Vorschlag machten, König Arthurs Tafels runde in Böhmen berzustellen. Herr König", sprachen sie: „durch Turniere, Lanzenbrechen und dergleis Kunde von einem wiederholten Versuche dieser Art aus chen ritterliche Feste wächst euer Ruhm von Tage zu Tage, jener Zeit auf uns gekommen ist, läßt es sich schließen, und Euer Nahme wird in der ganzen Welt, wie der des daß der König diesen Gedanken eben so schnell wieder habe größten Helden berühmt. Euch stehet es zu, eine-Tafel fahren lassen, als er ihn gefaßt hatte. Übrigens kehrte er runde, wie König Artus sie hatte, in Böhmen zu grün- sich wenig an das Spötteln der böhmischen Geistlichen. Er den, und durch diese Euren Ruhm für ewige Zeiten zu ließ sie lachen, so viel sie wollten, wenn sie nur zahl fichern." Mit Begierde faßte der junge, abenteuerliche Kö, ten, wie viel er wollte. nig den Vorschlag auf, und eilte sofort ihn ins Werk zu richten. Es wurde zur feyerlichen Stiftung der Tafelrunde ein gewisser Tag festgesetzt, und durch freundliche Schrei ben fast alle Fürsten, Grafen und Herren Deutschlands , dazu eingeladen.

Nun kam er öfter als je nach Deutschland, irrte gleich einem fahrenden Ritter von einem Fürstenhof zu dem andern, und wo König Johann von Böhmen war, da fehlte es auch sicher nicht an Banketten und Turnieren, an Damen, Rittern und Sängern. So blieb er sich immer gleich, Inzwischen traf man im Prager Thiergarten alle An- bis er- obgleich längst erblindet in der Schlacht bey stalten zu diesem Feste. Prächtige Gerüste für die Zuschauer Crecy gegen die Engländer den Tod eines Helden starb. wurden errichtet, Prunkgezelte fertig gehalten, und über: Von ihm kann man sagen, er sey der lehte Ritter Böh haupt nichts gespart, um durch außerordentliche Pracht in mens" gewesen.

den Fremden einen hohen Begriff von der Macht und dem Unter seinem Sohne und Nachfolger Carl IV. mußte Glanze des böhmischen Hofes zu wecken. Die böhmischen das Turnierwesen dem Aufblühen der Wissenschaften und Damen und Ritter freuten sich ungeduldig auf diese Feyere anderen, größtentheils für Land und Nation sehr wohlthä lichkeit, und wer selbst nicht Prunkwaffen und köstliche Ges tigen und zweckmäßigen Neuerungen weichen. Späterhin wänder hatte, fuchte, nach der damahligen Sitte, wenig erweckten die blutigen Religionskriege in der Nation die Eens welche auszuleihen; die Bürger und Ordensgeistlichen eingeschläferte Wildheit ihres ursprünglichen Charakters und

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fachte den alten Haß gegen die Deutschen nochmahls an, die von dem eigentlichen Werthe dieser Herrschaft wohl zehn den man jedoch nicht mehr auch auf die Producte deutscher Mahl übertroffen wurde.

Kunst und Gelehrsamkeit ausdehnte. Die deutschen Heldens Hier war es, wo Smirzißky einst von seinem getreuen fagen wurden fortwährend begierig gelesen. Von einigen Burgoogte die sonderbare Nachricht erhielt, König Ar derselben, wie B. von dem Tristram, von dem Tanda, tus sey eben aus seinem Reich jenseits des rias, von Rolands Abenteuern u. a. m. hatte man sogar Meeres nach Böhmen gekommen, um diesem böhmische Übersehungen, die durch viele Abschriften, wie Lande unter feinem Scepter die friedlichen Tage des ersten in der Folge durch den Druck, verbreitet wurden. Auf diese böhmischen Herzogs Przemißt wiederzugeben. Bey Stadiß Weise erhielt sich unter dem Volke noch ferner die Kunde unter der Haselstaude, berichtete Wawra, der Burgvégt von K. Urthurs Tafelrunde und in dem eifrigen und allzu weiter, hätte sich K. Artus niedergelassen, und aus allen häufigen Lesen dieser Heldensagen dürfte der Schlüssel zur Gegenden kämen Herren und Ritter, Bürger und Bauern, folgenden, wahren Begebenheit zu suchen seyn. zu Fuß, zu Roß und zu Wagen dahin, dem weltberühm Zur Zeit des blutigen Zwistes der beyden Reichsver: ten König durch Gaben ihre Ehrfurcht zu bezeugen. weser Georg von Podiebrad und Meinhard von Smirzigky, mit der Legende von König Artus wohl bes Neuhaus lebte Johann Emirzigky von Smirzit, kannt, lachte laut auf. Er vermuthete einen Scherz, eine einer der ausgezeichnetsten Böhmen des fünfzehnten Jahr, Mummeren junger Leute, und dachte nicht weiter daran. hunderts. Aus einem mächtigen Hause entsproffen, von der Erst als ihn wiederhohlt Wawra auf den großen Zulauf von Natur mit allen Vorzügen ausgestattet, mit Glücksgütern Menschen aufmerksam machte, als bekannte Ritter, die das überhäuft, und durch seine Gemahlinn Marketa von Mis hin zu ziehen willens waren, bey ihm einsprachen, sing ihm chalowit mit den vornehmsten Geschlechtern des Königreichs denn doch an, das Spiel viel ernstlicher zu scheinen, als er vielfach versiort, sah er sich im Besiße eines Einflußes, anfangs date. Wawra erhielt nun den Auftrag, sich mit der ihm, wenn er weniger auf das Wohl des Vaterlandes einer Anzahl Reisigen fertig zu halten, und wenn es ihm als auf das eigene bedacht gewesen wäre, sicher zur höchsten Zeit dünke, nach Stadiß zu reiten, den sonderbaren KronGewalt im Lande den Weg gebahnt haben würde. Er wax prätendenten fest zu nehmen, und nach Raudniß zu bringen. einer von jenen böhmischen Herren, die dem Kaiser Fried- In Umfange des zur Burg Raudniß gehörigen Gee rich mit Hand und Mund angelobt hatten, dem unmündi. biethes lag dazumahl, von den Fluthen der Biela ume gen Prinzen ihres verstorbenen Königs, dem nachgebornen rauscht,das Dorf Stadig. Seit undenklichen Zeiten war Ladislaw, dessen Rechte auf die böhmische Krone zu be es von allen Abgaben befreyt, nur am Krönungstage eines schirmen, und vor den listigen Anschlägen einiger böhmischen böhmischen Königs mußte es vor demselben, einem alten Gebrauche nach, einen Sack voll Haselnüsse unter das Großen zu wahren.

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In dieser Absicht mußte er wider Georg von Podies versammelte Volk streuen. Es ging die, von Chronisten brad, der (1444) unter dem Titel eines obersten Haupt- aufbewahrte Sage, Böhmens erster Herzog Przemißt, manns aller Kreise die höchste Gewalt in Böhmen an sich der Gemaht der berühmten Libuffa und Urahnherr der zu reißen gewußt, und die intriguenreiche Kaiserinn Bar- ersten Könige sey ehedem ein Bauer zu Stadiß gewesen. bara, K. Siegmunds nachgelassene Witwe, öffentlich in Nahe am Dorfe hob sich hoch über anderes Gesträuche in seinen besonderen Schuß genommen hatte, übrigens aber zahllosen, dichtbelaubten Zweigen jene uralte Hasel es scheint fast absichtlich nicht undeutlich merken ließ, staude empor, die, nach der Überlieferung, aus jenem welch ein Ziel er seinem Streben vorgesetzt habe, fortwäh: Stabe erwuchs, den Przemißl, als er, mit der Feldarbeit rend eine Oppositionsparten aufrecht zu erhalten suchen beschäftigt, den Ruf zur Fürstenwürde erhielt, verwundernd was ihm auch, freylich nicht ohne beträchtliche Aufopferun und zweifelnd, ob er recht höre? in die Erde gestoßen, und der sofort, wie Aarons Stab, gegrünt, geblüht und gen, ziemlich gelang. Gewöhnlich pflegte er zu Raudniß an der Elbe zu Früchte getragen haben soll. Rund um dies Gebüsche hausen. Diese altberühmte Burg, nunmehr ein Eigenthum zog sich ein Kreis von uralten Linden, deren Blätters des Fürsten von Lobkowit, hatte er von dem Prager dach über den ganzen Plaß eine grüne Dämmerung verbreis Erzbischof Conrad Vechta, der die huffitische Glaubensmeis tete. In mondhellen Nächten wandelten dort oft graue Nes nung angenommen hatte und die bischöflichen Güter zum belgestalten umber, in welchen der gläubige Anwohner die größten Leidwesen des katholischen Clerus verpfändete und sieben heidnischen Herzoge Böhmens zu erbliz verkaufte, für 4000 fl. an sich gebracht, eine Summe, cken glaubte, die nach Przemißls Ableben das Land be

Herrichten, and die feine Nachkommen maren. Sonst war gesandt hát."

Auf ähnliche Weise beantworteten die dieser Ort wie ein Heiligthum geachtet; keine Art wagte Ubrigen die ihnen vorgelegten Fragen. Bitten und Dro= sich an die ehrwürdigen Bäume und an das alternde Gebüs hungen gingen an ihnen verloren Smirzisky erfuhr nichts sche, keine Siche! entblößte den Boden von dem üppig her- mehr, als er schon wußte. Da er indeß zu viel Menschlichanwachsenden Grase. keit besaß, als daß er sie hätte in die Folter spannen lass

Hier war es, wo sich nicht lange nach Ostern 1445, sen, auch nichts bedenkliches an ihnen fand, endlich kein sieben alte, ehrwürdige Männer einfanden, und wochenlang Kläger wider sie vorhanden war, so befahl er sie insgesammt aufhielten, ohne ein anderes Dach, als den Himmel, ohne eine gut zu bewirthen, und hierauf den vier Ráthen zum Ges andere Liegerstatt, als die Erde zu haben, die ihnen zugleich lächter der ganzen Trinkgesellschaft die Bärte abzubarbiren. statt dem Tische diente. Kaum war dieses in der Umgegend Als sie nun so eine Zeitlang die Zielscheibe des Spottes bekannt geworden, als jung und alt, arm und reich hers abgegeben, erlaubte er ihnen, wieder hinzugehen, wohin beyströmten, um die wunderbaren Greise zu sehen. Einer sie wollten. Ehe sie gingen, nahm jeder der Räthe zuerst derselben, vor den übrigen durch eine ansehnliche, königli- von ihrem Könige, den Smirzigky zurück behielt, dann che Gestalt ausgezeichnet, die mit den weißen Haaren des von diesem Abschied. „Nicht gut war es", — sagte der Kopfes und des langen Bartes im Widerspruche zu seyn erste, indem er dem Burgherrn die Hand reichte, „daß du schien, wurde von den übrigen mit der größten Ehrfurcht uns die Bärte abscheeren ließest." Der zweyte: „Der behandelt. Auf die Frage, wer denn dieser sey? erhielten Himmel wird deine Unthat nicht ungerochen lassen.” die Neugierigen zur Antwort, es wäre König Artus, wel. Der Dritte: „Acht Jahre nur sollen dir noch zu leben cher einst in einem Lande jenseits des Meeres geherrscht, vergönnt feyn!" Der Vierte endlich schloß mit den Worten: nunmehr käme er nach Böhmen, um in diesem Lande das „Du hast uns, ohne auf unser Alter Rücksicht zu nehmen, goldene Zeitalter Przemißls wieder herzustellen. Die andern zum Gespötte deiner Genossen die Bärte abnehmen lassen; vier Männer, die wie König Artus einen langen, weißen dafür wird dir kein hohes Alter werden, und wie mein Bart trugen, und ihm gegenüber fassen, wurden für des Bart unter der Schärfe des Scheermessers fiel, so wird Königs Räthe ausgegeben. Der Sechste machte den Ge einst dein Kopf unter dem Schwerte des Nachrichters heimschreiber, und schrieb die sonderbaren Reden nieder, fallen!" Sie gingen nun, und lachend rief ihnen Smirdie der König mit seinen Räthen in einer fremden Sprache zizky nach: „Ziehet in Frieden, Eure Weißsagung wird wechselte. Der Siebente endlich bediente ehrfurchtsvoll die mich keinen Augenblick des Schlafes berauben!" übrigen, und trug eben das Essen in hölzernen Schüsseln auf, als Wawra mit seinen Reisigen erschien.

Der vorgebliche König Artus blieb nun allein dem Spotte Smirzitkys und feiner Genoffen ausgeseßt, die in Ernst, aber weder traurig noch trosig hörte der König seiner Anwesenheit eine Tafelrunde bildeten, wo der Becher auf Wawra, der ihm den Befehl feines Burgherrn, und nie einen Augenblick still stand, sondern immerfort im Kreise ihrer Aller Gefangennehmung ankündigte. Wehrend, als herumwanderte. Erst als ihr Wig erschöpft war, und die wollten sie ihn schüßen, traten die übrigen sechs Greise Macht des Weines alle Köpfe in den Schlummer wiegte, um den König: doch ein gebiechender Blick- und sie zo ward Artus in sein Gefängniß zurückgebracht.

gen sich still traurig zur Seite. Mit Ergebung trat nun Am folgenden Morgen berieth sich Smirzisky mit seis Artus in die Mitte der smirziczkischen Söldner, und ließ nen Zechkumpanen, was er mit dem Gefangenen beginnen sich geduldig nebst den Seinigen in die Gefängnisse von solle? - Ey!" rief einer, „schickt ihn zu Eurem Freunde Raudnis bringen. Pessik nach Prag, der weiß schon solchen Leuten die Smirzitky saß eben mit vielen andern lustigen Zechern Zunge zu lösen." Diesem Rathe stimmten die übrigen bey, an der Tafel, als man ihm die Ankunft dieser sonderbaren und selbst Smirzigky fand darin die beste Art, sich einer Gefangenen kund gab. Theils aus Neugierde, theils seine Person zu entledigen, von der er nicht wußte, ob er sie Gäste zu belustigen, ließ er sie einen nach den andern in belohnen, oder bestrafen sollte. K. Artus ward demnach den alterthümlichen Speissaal bringen. Wer bist du? fragte in einem verhangenen Wagen an den böhmischen Unters er im Angesichte der Gäste den Ältesten der Greise. „3 kammerer Hanns Pessik von Kunewald gebracht, der das bin der König Artus!" war die Antwort. Woher kommst Haus zum silbernen Stern in Prag besaß, und für einen Wie beißt dieses äußerst strengen Mann galt.

du? „Aus meinem Reiche". Reich? „Es heißt des König Artus Reich." - Was Pessik, von Smirzivky über den Vorgang benachriche bewog dich nach Böhmen zu kommen? „Gott, der mich tigt, nahm nun mit dem Greise, dessen ehrwürdiger An

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blick ihm gleichwohl Achtung abbrang, ein scharfes Verhör tage sondirte Podiebrad. die Stimmung der gesammten vor, ohne jedoch mehr von ihm herauszubringen, als er Stände, ob sie den, ihnen vom Kaiser Friedrich so lange von Smirzigky bereits wußte: er fand ihn indeß keines vorenthaltenen Prinzen Ladislaw noch als König anerken Verbrechens, also auch keiner Strafe schuldig, und ließ nen, oder lieber zu einer neuen Königswahl schreiten wollihn los. Ehe er sich von ihm trennte, jog Pessik ein Gold=`ten? Man entschied zum großen Mißvergnügen Podiebrads stück aus seiner Tasche, und überreichte es ihm mit den für das Erstere. Es wurde demnach auf des Gubernators Worten: „Da du ein König bist, so will ich dir, wie es Vorstellungen und Beweggründe, ein, die Macht des Küs einem Könige gebührt, Gold verehren, und weil dich nigs äußerst beschränkender Wahlvertrag abgefaßt, und eiz Gott gesandt hat, so ziehe hin, wohin er dich geleiten nige Personen ausgewählt, die sich zu Ladislaw verfügen, wird." Artus aber stand auf, und entgegnete: „Meine und ihn einladen sollten, unter denen vorgeschriebenen BeRäthe haben jenem Burgherrn, der sie so spöttisch behandelt dingungen von dem böhmischen Throne Besiß zu nehmen. hat, den Fluch hinterlassen: du aber sollst mir für deine Als man damit fertig war, und die Stände schon auseinMilde gesegnet seyn." Mit diesen Worten ging Artus hin- andergehen wollten, fragte Podiebrad, wie es schien, sehr aus, und dafür trat Peffik's einziger Sohn, der seit vier gleichgültig an, was wohl jener für eine Strafe verdient len Jahren gichtbrüchig danieder lag, gesund und wohlger habe, der es wagte, den guten Ruf der böhmischen Stände zu muth herein, und erzählte dem Vater, er habe sich so eben schmälern, und dem Prinzen abzurathen, nach Böhmen zu plößlich gesund und das Bedürfniß gefühlt, sich ihm in die kommen? Einstimmig erklärten sie einen solchen Berräther des väterlichen Arme zu werfen. Von den sieben Greisen, Todes schuldig. Auch Smirzißky, der nichts Arges dabey deren auch gleichzeitige Geschichtschreiber erwähnen, hat man dachte, brach in die Worte aus: „Er soll das Haupt seitdem nie wieder etwas gehört. verlieren." In demselben Augenblicke tönte eine dumpfe Stimme hinter ihm! „Acht Jahre sind vorüber!" Wie er zurückblickte, sah er die von ihm zu Raudnis miß

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Jahre gingen vorüber, und Smirzigky, der längst auf handelten Räthe des Königs Artus vorüber schweben. diesen Vorfall vergessen hatte, stand noch immer in solchem Der Grund zu Podiebrads Frage ward ihm plöglich Ansehen, daß Georg von Podiebrad, der es mehrere Mah- klar, denn dieser ließ einen, von dem bekannten Grafen le, wiewohl vergeblich, versucht hatte, ihn in sein Inte- Ulrich von Cilly, Gubernator Österreichs, aufgefangenen, reffe zu ziehen, von ihm das Mißlingen seiner Pläne zu und ihm zugeschickten Brief folgenden Inhalts vorlesen: fürchten zu haben glaubte. Der junge König Ladislaw hatte „Dem König Ladislaw entbeut Johann mire indeß die Jünglingsjahre erreicht, und auf das Zureden zißky seinen Gruß. Ich weiß, daß Ihr Euch nach Böh. einiger Getreuen hatte sich Kaiser Friedrich entschlossen, den men begeben wollt, um die Regierung daselbst anzutreten ; königlichen Jüngling den Böhmen zu übergeben, damit er aber ohne eine hinlängliche Macht dahinzukommen, wäre den väterlichen Thron besteige. Gleichwohl war Smirzigky von Euch sehr unklug gehandelt, ausgenommen, daß Ihr mehr als je um den Prinzen besorgt; denn seinem scharfsich von Eurer Mutter mit zwey Köpfen geboren worden tigen Auge war es nicht entgangen, daß sich Podiebrad wäret, von denen Ihr den einen in Wien aufheben, den fortwährend in eine Verfassung zu sehen suche, die ihm, andern aber der unsicheren Treue der Böhmen anvertrauen wenn auch Ladislaw die Regierung wirklich anträte, wo könntet." Wer kennt diese Hand und dieß Insie, nicht die willkührliche Handhabung des Staatsruders, doch wenigstens, gel? frug Podiebrad noch einmahl. Jeder blickte das Schreis was beynahe noch bedenklicher war, eine völlige Unabhängigkeit sichere. Aus wirklicher Liebe zu ben an, und erkannté daran Smirzißkys Hand und Petdem Prinzen, und für das Wohl seines Vaterlandes, das schaft. Er selbst mußte sich dazu bekennen. Nun rief Podies schon durch so viele Bürgerkriege an den Rand des Verders brad: „So büsse Smirzitky denn, nach dem von ihm Um sein bens gebracht worden war, höchst besorgt, rieth er durch selbst gefällten Urtheile mit seinem Leben!" Schreiben wohlmeinend sowohl-dem Kaiser, in deffen Schuß Testament zu machen, und um sich zum Tode vorbereiten der Prinz noch immerfort lebte, als diesem selbst, gegen zu können, wurden ihm nur zwey Stunden Frist vergönnt, die böhmischen Stände, vor allen andern aber gegen Georg denn Podiebrad, der Smirzißky's Ansehen und die Macht. von Podiebrad mit der größten Vorsicht zu Werke zu gehen, seiner Freunde fürchtete, glaubte rasch handeln zu müssen, und besonders leßterem nicht zu viel zu trauen. ehe diese zur Besinnung kämen.

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Auf dem im Jahre 1453 zu Frag abgehaltenen Land

Kaum waren zwey Stunden verflossen, als auf dem

Altstädter Ringe Smirzigky's Haupt vom Rumpfe flog.
Sein Leichnam wurde in der Kirche des heiligen Geistspis
tales an der Prager Brücke beygefeßt. Noch zeigt man den
Stein, auf welchem Smirzisky fiel.

Lacerta atra. Sturm. Deutschl. Fauna. Salamandra atra. Daudin. H. nat. d. Rept. . Merrem. Syst. Amph.

Aufenthalt: In Österreich und der Schweiz, auf

"Auf eine solche Art, so beschließt ein böhmischer Chros Voralpen an schattigen Orten: in faulen Baumstämmen, nist die Nachricht von Smirzisky's Lebensende, mußte unter Moos. Zuweilen auch auf Alpen, unter Steinen. dieser wackere, mehr beredte als vorsichtige Herr, indem Nahrung: Käfer, Fliegen, Insektenlarven, Spine er das Leben eines Andern erhalten wollte, fein eigenes nen, Ackerschnecken und Regenwürmer. darüber verlieren. Viele hielten diesen tugendreichen Herrn 3) Der Alpen, oder feuerbauchige Salaman für einen biedern und aufrichtigen Mann, und zogen ihn der. (Salamandra alpestris.) andern vor. Wohl mancher dachte über die Ursache nach, daß ein so plößliches, schmähliches Ende über ihn verhängt 2 1/3 der ganzen Länge. Ohrendrüsen klein. Rücken Kennzeichen: Schwanz etwas zusammengedrückt, wurde? Einige aus ihnen meinten, daß er, der sonst als und Seiten mit vielen sehr kleinen Wärzchen beseyt. Bauch fromm, gerecht und barmherzig gekannt war, einen Theil der bischöflichen Güter, die Verschwendung des Bischofs glatt. Kopf rund: Rüssel stumpf. Conrad benüßend, an sich gebracht, und so den Zorn des Beschreibung: Kinnladen gleichlang. Rumpf langgestreckt, rund. Dritte 3ehe der Hinterfüße die Himmels auf sich gewendet habe. Noch andere meinen dieß, die andern jenes. Gleichwohl waren ihrer viel, die ihn be: Schwan; dick, verdünnt, etwas stumpf. langite; alle fren, ohne Nägel. Kehle nicht aufblähbar.

weinten."

Durch das Geschlecht an Gestalt und Farbenzeichnung unterschieden.

Die Nemesis ereilte vier Jahre später auch den verrätherischen Grafen von Cilly. Er wurde nicht nur aller seiner Würden beraubt, schmählich aus Wien verjagt, und chen mit schwarzbraunen Punkten befesten Längslinie von Männchen: Oben dunkelbraun, mit einer gelbli wäre von den Bürgern gesteinigt worden, wenn ihn Albert der Markgraf von Brandenburg nicht bis zum Stadtthore ten mit dunkel schwarzbraunen Punkten. Unten einfärbig der Spise des Rüffels bis gegen das Schwanzende. Seiþåtte geleiten lassen, sondern starb gleichfalls eines gewalte pomeranzengelb, bisweilen auf der Brust wenige zerstreut samen Todes, wie er ihn Smirzisky'n zubereitet hatte stehende schwarzbraune Punkte. Im Sommer einen dünn. durch die jungen Söhne des großen Gubernators Huniady. häutigen niederen gekerbten Kamm auf dem Rücken und

Ueber die im Erzherzogthume Desterreich vorkom

menden Reptilien.
(Beschluß.).

2) Der schwarze Salamander. (Salamandra atra.) Kennzeichen: Schwanz rund, 2 1⁄2 der ganzen Länge. Ohrendrüsen groß. Rücken mit kleinen, Seie ten mit großen Warzen besett. Bauch glatt. Kopf rund: Rüffel stumpf.

Beschreibung: Kinnladen gleichlang. Rumpf lang. gestreckt, rund. Vierte Zehe der Hinterfüße die längste; alle frey, ohne Nägel. Kehle nicht aufblähbar. Schwanz dick, verdünnt, stumpf.

In beyden Geschlechtern an Farbe gleich.

Einfärbig schwarz.

Schwanze.

Weibchen: Ebense; ohne Rückenlinie und ohne

Kamm.

Ift eyerlegend, legt die Eyer ins Wasser; und er: reicht eine Länge von 3 1/2 Zoll.

Synonyme.'

Triton alpestris. Laurenti. Syn. Rept.
Triton salamandroides. Laurenti. Syn. Rept.
Lacerta Triton.. Merrem. Schrift der Berl. na-
turforsch. Freunde.

Salamandra alpestris. Schneider. Hist. Amph.
Lacerta ignea. Bechstein. La Cepedés. Amph.
Salamandra rubriventris. Daudin. Hist. nat. d.
Rept.

Molge alpestris. Merrem. Syst. Amph.
Aufenthalt: In Österreich, Böhmen, Deutsch-

Jst lebendig gebärend, legt die Jungen ins Waffer, land, Frankreich, dem nördl. Italien und der Schweiß ; und erreicht eine Länge von 4 1/2 Zoll.

Synonyme.

Salamandra atra. Laurenti. Syn. Rept.

auf Voralpen und Alpen, an sonnigen Orten, in Regens lachen.

Nahrung: Käfer, Insectenlarven und Regenwürmer.

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