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eiten Arbeiten fanden *) — die sichere Bürgschaft der künfs Kirche S. Maria presso S. Celso, wo es sich befand, in tigen Meisterschaft-bewogen den kunstschäßenden und pfler Knollers, Berglers und einiger hiezu von der Stadt eigens genden Cardinal Bischof und Fürsten von Passau Firmian, abgeordneten Commissäre Gegenwart feyerlich weggenomden jungen Künstler 1776 mit einer Pension nach Italien men, und mit allen Beweisen authentischer Originalität, zu schicken. Seine erste Bestimmung war Mailand, wo nach Wien transportirt. Während einer fünfjährigen Anwes ihn ein Empfehlungsschreiben des Fürsten in das Haus des senheit in Mailand hatte er auch öfter Gelegenheit in Knole Ministers Grafen Carl Firmian, des Bruders seines Mäce- lers Gesellschaft sehr vieles Ausgezeichnete alfresco zu naten, und in die Schule des in Öhl und vorzüglich in mahlen.

Fresko berühmten Tyrolers, Martin Knoller, welcher Im Jahre 1781 ging Bergler von Mailand nach sich als Hofmahler und Professor an der Academie der bil- Rom. Die Kunstreichthümer in Parma, Bologna und Flodenden Künste in Mailand befand, führte. Hier fing nun renz mit der nöthigen Muße bewundern zu können, blieb Bergler an mit allem möglichen Eifer nach der Natur und er in jeder dieser Städte eine längere Zeit, und zeichnete nach Untiken zu zeichnen, und Meisterwerke großer Künst- dort vieles für seine Studien, wovon noch jest seine Porz ler mit dem gewissenhaftesten Fleiße zu copiren. Die gelun. tefeuilles viele herrliche Blätter enthalten. In Rom wurde genste dieser Copien, eine wunderschöne heilige Familie der Cavaliere Maron, Principe dell' Academia di St. nach Raphael, verehrte der Künstler seinem hohen Gönner Lucca, dessen Arbeiten den Ruf, der von ihrem Meister nach Passau. auch in das ferne Ausland erfcholl, verdienten, sein Lehrer.

Dieses Bild, nebst noch einem andern später gemahl- Zugleich genoß er den belehrenden Umgang der meisten zu ten nahm der französische Marschall Soult, als er von jener Zeit in Rom befindlichen ausgezeichneten Künstler und Passau, wo er über eine französische Heeres. Abtheilung Professoren. Zu den berühmtesten gehörten Mengs, David, den Oberbefehl führte, abzog, mit, da ihm die Bürger: Hackert, der Ritter Hamilton, Ungelika Kaufmann, Trip. schaft für die unter seinen Truppen gehandhabte Ordnung pel, Unterberger, Woutky- und — Canova. Als Mits als Beweis ihrer Dankbarkeit den Antrag machte, von den schüler und liebe Bekannte lebten gleichzeitig mit Bergler in Kunstfäßen der Stadt auszuwählen, was ihn am meisten Rom: Beker aus Karlsruh, Biermann der sehr geschickte anfpreche. Bescheiden, sehr gegen die Sitte der französischen Aquarellmahler aus Basel, Böttner Hofmahler und ProHeerführer jener Zeit, wählte Soult nur die zwey erwähne feffor der Academie in Cassel, Friedrich Büri aus Hanau, ten Bilder. Die Wahl ehrte den Meister der Bilder, und Bush aus Mecklenburg, der genialische Kaucig aus Görg. den Geschmack des Wählers. Das Raphaelische Urbild dieser Diese, Füger und Zauner, welche Wien vor nicht langer heiligen Familie befindet sich in der kaiserlichen Bildergalles Zeit verlor, der Lioner Gagneraur, die Römer Giani und rie zu Wien. Es war einst das Eigenthum des großen Bo- Camuccini, die Zierde ihrer Vaterstadt, Köck, noch jest romäers Carl. Die kunstlicbende Kaiserinn Maria Theresia in Rom, der liebliche Landi aus Piacenza; der Sachse Mes wünschte es zu besißen. Mailand entsprach willig dem Wun- chau, Meyer aus Göttingen, der berühmte Kupferstecher sche der geliebten Herrscherinn. Das Bild wurde aus der Morghen, der treffliche Thiermahler Peters aus Böhmen, Rehberg aus Hannover, der Britte Rubbi, Sablet *) Unter diese ersten Arbeiten Berglers vom Jahre 1771aus dem Waadtland, der Tyroler Schöpf, Süß von 75 gehören folgende: Für die Salvatorskirche in der Ilz- Frankfurth, der Schweißer Schwendemann, Tischbein stadt nächst Passau als großes Altarbild ein gekreußigter aus Caffel, später Director der Academie zu Neapel, die Christus mit Maria, Johannes und Magdalena. Für die Italiener Tofanelli, Turno und Volpato, Wächter aus Kapuzinerkirche drey Bilder: Ein Pfingstfest, ein heiliger

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Franz in der Glorie, und ein anderer, welchem Chriftus Stuttgart, Weitsch aus Braunschweig u. a. m. Auf Marons und Maria den Portiuncula Ablaß ertheilen. Auf dem Ma. Rath begann Bergler seine Studien mit Abzeichnung der riahülfsberg ben Passau die Heimsuchung der Elisabeth durch großen herrlichen Fresco Gemählde des großen Zampieri, Marien und ein vom Kreuze abgenommener Heiland, welcher Meister nebst Nicolaus Poussin und Raphael seinem im Schoße seiner Mutter, deren Schmerz Johannes und Gemüth am meisten zusagte. Nach dieser war die Copirung Magdalena theilen. Für die Kirche der neuregulirten Chor. der Meisterwerke Raphaels in den Stanzen und Logen herrn des Augustinerklosters in Reichersberg im Innviertel des Vaticans, deren einfach edler Sinn und Geschmack ihn ein heiliger Sebastian. Für die Pfarrkirche im Markte Weg.

scheid als Altarbild die Himmelfahrt Mariens und 3 Auf. unendlich anzog, seine Haupt. und Lieblingsbeschäftigung. sabbilder, eine heil. Dreyeinigkeit, eine heil. Barbara Auch die überreichen Gemähldegallerien Roms lieferten ihm und Theresia. so manches herrliche Original, mit deffen Geist er durch die

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fleißigste Nachbildung vertraut zu werden suchte. In der doch gewonnen haben, wenn das etwas einförmige IncarZwischenzeit verfertigte er in der Academie des Capitols eine nat der nackten Körper verschiedener gehalten, auf diese Art große Menge verschiedener Zeichnungen nach der Natur, nach ein stärkerer Contrast derselben erzweckt, und das Gewand dem Modell, und nach antiken Köpfen, Büsten, Statuen, der Dalila nebst der Kopfbinde des Greies, der ihr zur Bas- und Hautreliefs, Architecturstücken, Arabesken u. s. w. Seite steht, mit dunkleren Tinten ausgemahlt worden wäre. Nach einem drepjährigen Aufenthalt in Rom wagte er es Aber nie wird man genug die lebendig heraustretenden Köpfe, bey der Preisaufgabe ter Academie zu Parma im J. 1784 die äußerst fleißige Behandlung der Hände und Füße, und als Kämpfer um den ehrenden Preis in die Schranken zu den wohlgedachten weiten und prächtigen Hintergrund loben treten. Ein Traum gab ihm zu diesem, wie ihm schien, können. Als Meister des Bildes wurde Herr Joseph sehr gewagten Schritte den Muth. Im Traume, wo die Bergler aus Passau, Schüler des berühmten Ritters Fessel der Befangenheit sinkt, die des Wachender Kraft oft von Maron in Rom anerkannt. Ein so ausgezeichnetes Lob ertheilte schon vor 40 Jahs lähmend niederhält, hob sich das echte Selbstgefühl, und siegte über des anspruchslosen Zöglings bescheidenen Zweis ren die damahls berühmteste Academie Italiens, Berglers fel. Die Preisaufgabe für Mahler war Samson als Ger erstem größeren Versuch in der historischen Mahleren. Die fangener der Philister. Der Moment der Darstellung ist fünfzig Ducaten schwere goldene Medaille, als Ehrenzeuge fein Erwachen auf Dalilas Zuruf, in welchem er sich von niß des verdienten Preises, von Kraft gravirt, zeigt auf Feinden umringt sieht, und vergeblich die Fesseln, mit denen einer Seite das Bildniß des Herzogs von Parma mit der er gebunden ist, zu zerreißen sich mühet. Dalila, welche Randschrift: Ferdinandus Hispan. Infans Parm. Plac. ihn mit einem boshaften Lächeln betrachtet, empfängt von Nast. Dux. 1780. Die Rückseite füllt eine Allegorie. Diese errungene Palme machte Berglern neuen Muth, den Philistern den Lohn ihrer Verrätherey. Am Boden zer, streut liegt das abgeschnittene Haupthaar des Gefangenen. so wie sie ihm unter den vielen jungen Künstlern Roms eis Durch einige Bögen eines Saulenganges ist das für ihn nen vortheilhaften Ruf verschaffte. Bende wurden die Verans bestimmte Gefängniß sichtbar, in der Nähe desselben, Theile laffung, daß er nun mehrseitig Bestellungen auf Gemählde einer Handmühle, um durch sie die niedrige Arbeit, welche eigener Erfindung erhielt und annahm, und während seiner Samson in der Knechtschaft erwartete, anzuteuten. Das noch übrigen Anwesenheit in Rom für Kirchen und für Bild sollte 4 Palmen hoch und 6 breit seyn. *) Bergler Kunstfreunde manches mahlte. Das bedeutendste darunter wagte sich mit dem beseelenden Muth, welchen das lebhafte war: Ein großes Altarbild, die Befreyung des heil. Pez Empfinden des: „Anch' io sono pittore” einbaucht, an trus aus dem Kerker durch den Engel, für die Nonnen in die Arbeit, und schickte mit schüchterner Hoffnung das in Fabriano, und zwey kleinere Aufsaßbilder, eine heilige Mas zwölf Wochen vollendete Bild in der zweyten Hälfte des ́ria und Apollonia. Für die Hauptkirche in Marino, zwiz Maymonaths 1784 an den Grafen Gaston de la Torre di fchen Rom und Albano, eine Maria mit dem Kinde und vie Rozzenicco, Secretär der Academie nach Parma. Der ge len Engeln - und Lämmern. Für ein Kloster in demselben druckte Bericht, welcher bey Gelegenheit der am 24. Juny Orte ein Altarbild in Öhl, den seligen Caraccioli vorstellend. erfolgten Preisaustheilung der königl. Academie der schönen Auch mahlte Bergler eine große Kapelle dieses Klosters nebst Künste in Parma erschien, spricht sich über diesen ersten dem. Altar derselben ganz in Fresco aus. Nach Amerika nahm. größeren Compositions Versuch Verglers auf das Vortheils ein Augustinermöch― ein Mohr, der sich dazumahl in Rom vier kleine Kirchenhafteste aus. Ungemein gerühmt wurde die sehr gut eurch im Kloster der Augustiner aufhielt dachte und wohlgeordnete Erfindung der Figuren, und wenn bilder, die er bey Berglern bestellt hatte, mit. Zwey andere die Gruppe der Dalila und der Philister Fürsten durch ir. Gemählde gingen mit einem Theatiner in sein Kloster nach gend einen leichten Gegenstand mit jener des gefesselten Sam- Sizilien. Noch mahlte er in dieser Zeit aus Gefälligkeit sons nur etwas mehr in Verbindung gekommen wäre, würde mehrere Portraits von Freunden und Bekannten.-So wae es in dieser Hinsicht den berühmtesten Gemahlden zur ren ihm sechs kostbare durch seine ganze Lebensdauer unvers Seite stehen können.

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Den größten Beyfall verdient die vollendete Rundung und äußerst fleißige leichte Behandlung aller Theile. Zu be. wundern ist der claffische Styl in den Drapperien und Ornas menten der Figuren. Die Harmonie des Ganzen würde je *) Eine italienische Palme beyläufig 8 30.

geßliche Jahre in Rom verstrichen. Er hatte sie mit uner. müdetem Eifer für seine Ausbildung benügt, und båtte innig gewünscht, auf diesem klassischen, dem Genius der Kunst so gedeiblichen Boden noch länger weilen zu können. Aber die Verhältnisse des Hofes, dessen Pensionär er war, und die Sehnsucht nach der Heimath und nach theuern Ältern,

2. *

deren weit vorgerücktes Alter vielleicht nur noch kurze Lebens- chen, die sich nun zu nahe hinzu wagt: denn wird sie von frist versprach, luden ihn mächtig zur Rückkehr ins Vater einem Janitscharen ergriffen, so muß sie ein gleiches Schickland ein. Er gehorchte dem Ruf, und verließ im Sommer sal mit den armen Gefangenen theilen, oder sich mit einem 1786 sein liebes Rom. *) Kuße loskaufen.

(Der Beschluß folgt.

Nun kommt ein Zug Janitscharen, und horch! aber. mahl ein Trompetenstoß und die Krone des Aufzuges, ein tüchtiger, wohlbeleibter Bassa im schönsten morgenländischen

Sagen, Mährchen, Schwänke und alte Volksfeste, Somucke stolzieret, tausend Neckereyen und dem schallens

aus und um Wien.

Mitgetheilt von Franz Ziska.

2. Der Efelritt zu Herrnals. **) 3u Herrnals nächst Wien, wurde jährlich am Tage des Kirchweihfestes, das in diesem niedlichen Dorfe immer am Sonntag nach St. Bartholomä eintritt, ein sehr possierlicher Aufzug begangen. Man nannte ihn den Efelritt.

den Gelächter des Volkes ausgefeßt, auf einem schmucken Esel daher und läßt sich, tros Mahomeds Verboth, den ihm häufig aus den Häusern dargereichten Wein wohl schmecken.

Sein auf gleiche Weise berittenes und geschmücktes Gefolge und das nacheilende jauchzende Volk beschließen den Zug, der sich durch alle Gaffen des Dorfes schlängelt und Gleich nach dem Mittagmahle versammelten sich die lus dann wieder in das Gemeindehaus zurück kehret. Hier wers stigsten Bursche des Dorfes im Gemeindehause, dessen Thor fen die Bursche ihre Verkleidung von sich, theilen redlich forgfältig hinter ihnen wieder zugeschlossen wurde, um dem das Geld aus ihren Nothbüchsen, und eilen in den WirthsGedränge der Neugier zu wehren. Hier verkleideten sie sich garten, wo ihre wohlgeschmückten Mädchen im Tanz. Zelte nach Verabredung in von Trödlern ausgeborgte Masken sie schon erwarteten. und ordneten sich zu ihrem Zuge. Waren sie bereit, so gab

Ein fröhlicher Walzer, gewürzet durch Liebe und

die allen wohlbekannte Haltertrompete durch dreymahliges Wein, beschloß das Fest.
Schmettern, zur Freude des zahlreich aus der Umgegend
zugeströmten Volkes, das Zeichen zum Anfang.

Der Sage zu Folge hat der glückliche Entsaß der Stadt Wien von der zweyten Belagerung der Türken 1683, und ihre Das Thor geht auf und heraus wallt, in Reih' schmähliche Flucht die Veranlassung zu dieser Volksvergnüund Gliedern mit feyerlich abgemessenen Schritten, eine gung gegeben. ansehnliche türkische Bande, die sich in ihrem lärmenden Marsche durch das Gespötte der Städter über den Ersatz der Flöten durch ein Paar schnarrende Geigen, oder allen falls der Fagote durch Dudelsack oder Contrabasso, nicht irre machen läßt, sondern-in schönster Haltung den Zug durch die Gaffen leitet.

Wie Leid auf Freude folgt dieser eine Anzahl Chri. stensclaven, paarweise, in armseligen Kleidern, mit Elirs renden Ketten behangen, umgeben und bewacht von grausamen Janitscharen. Bittend heben sie ihre Hände empor und ihr Elend lockt manchen Silberdreyer aus den Taschen der Zuschauer in ihre Nothbüchsen. Wehe aber dem Måd*) Der biedere Schweißer Schwendemann, ein sehr geschick. ter Medailleur, Schüler des renomirten Hedlingers, Berg. lers vertrauter Freund, sollte sein Reisegefährte seyn. Der Zufall, daß diesem der eine Bruchstock, zur Gedächtnißnies daille, des vom Churfürsten Carl Theodor in Bayern eins geführten Malthejerordens, im Härten sprang, war Urfas che, daß er zur Verfertigung eines neuen noch einige Mo. nate in Rom zurückbleiben mußte, und dort von einem Schlesier ebenfalls einem Medailleur - der thu beraus ben wollte, bubisch und grausam in seiner Wohnung er. mordet wurde. Bergler vernahm diese Nachricht mit Eutseben bald nach seiner Ankunft in Passau.

***) Die erste Nummer dieser Rubrik: «der Stock im Eisen Dir. 118.

Unter Josephs II. Regierung ist sie auf immer erloschen. (Die Fortsetzung dieser Rubrik folgt.)

Fünf Sonette zu Raupach's dramatischen Gedichten.

I.
Chawansky.

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Bibliographisch kritische Uebersicht der in Europa über osmanische Geschichte erschienenen Schriften. (Durch Joseph von Hammer). (Fortsetzung).

10) Otho Frisingensis (im V. Buche seiner Annalen). 11) Aeneas Silvius (im 100 Cap.seiner Cosmographie) 12) Theodori Gazae de origine Turcorum epis. tola, Sebastiano Castalione interprete (in der BaslerAusgabe des Chalcondylas von Conrad Clauser 1556), 13) Joannes Baptista Egnatius Venetus de origine Turcarum ́(Eben da).

14) Nicolaus Euboicus Saguntinus de origine et rebus gestis Turcarum (Eben da).

15) Joannis Rami de rebus a Turcis gestis et eorundem origine als Fortegung des Saguntinus (Eben da und in einer besonderen Ausgabe vom J. 1551 zu Wien, wo Ramus damahls lebte).

16) De origine regum Turcarum compendiosa

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quaedam perioche, per Andream à Lacuna Secobien sind. Schiltberger der in der Schlacht von Nicopolissem collecta. (Eben da und in einer besonderen Ausgabe 1595 gefangen und in die Sclaverey geführt ward, berichs von Antwerpen vom J. 1543. Mit einem Zusage, welcher tet über die Begebenheiten derselben als Augenzeuge, und die von dem Verfaffer im J. 1542 zu Constantinopel er sein Bericht ergänzt, was die osmanischen Geschichtschreiber und lebten Begebenheiten beschreibt, unter dem Titel: Rerum die europäischen in dieser Epoche, näblich Froissard und prodigiosarum quae in urbe Constantinopolitana. Paulus Âmilius aus Verona von dieser Sølacht melden. 1542, brevis atque succincta enarratio; de prima der Schlacht von Nicopolis 1396 gefangen, in das Heis 20) Shiltberger's aus München, von den Türken in truculentissimorum Turcarum origine deque eorum denthum geführt und 1427 wieder heimgekommen, Reise tyrannico bellandi ritu, et gestis, brevis et com in den Orient und wunderbare Begebenheiten. Von ihm pendiosa expositio. Antwerpiae 1543). felbft geschrieben. Aus einer alten Handschrift überseßt und

et in aliis finitimis acciderunt anno a Christo nato

17) I Commentari di Theodoro Spandugino Can. herausgegeben von A. J. Penzel. Münden 1813. tacuscino gentilhuomo Constantinopolitano, dell origine de principi Turchi, et dei costumi di quella Asien durchreifte, der erste deutsche Reisebeschreiber des Wie Schiltberger der Bayer, welcher 32 Jahre natione. In Fiorenza 1551. Orients aus dieser Zeit ist, so ist der Siebenbürger, wel

18) Ludovicus. Cervarius Tubero (Abbas Meli- cher ein Professor oder Schulmeister gewesen zu seyn scheint, tensis in Dalmatia) de Turcarum origine, moribus weil die Vorrede überschrieben ist: Vorrede des Les et rebus gestis. Florentiae 1590. rers und Siebenbürgers, der erste Deutsche, wels

19) De Turcorum origine, Religione, ac im. Her über osmanische Geschichte und Sitte Bericht erstattete. manissima eorum in Christianos tyrannide, deque Fünfzehn oder sechszehn Jahre alt, war er im Jahre 1436 viis per quas Christiani Principes Turcos profligare beym Einfalle Murads II. in Ungarn als Sclave wegges et inuadere facile possent. Liber jamprimum natus führt worden, und 22 Jahre lang in der Sclaveren geblies et ad utilitatem Reipublicae Christianae editus. ben, während deren er sich mit der Sprache und dem GeJoanne Cuspiniano autore. Res nova, et Christianis feße der Türken so wohl bekannt machte, daß er sogar bey auribus inaudita. Antverpiae 1541. Cuspinianus (Spießhammer) der im Jahre 1529 mit folgenden Worten sehr naiv erzählt: „Nu von gemeleiner Moschee angestellt werden sollte, wie er dieses selbst in hohem Alter starb, sammelte bloß die schon oben vers ten jar 1436 biß yn das 1458. jar, hab ich die schweren nommenen Stimmen seiner Vorfahren über die Abkunft der Bürd vnd vnleidentlich angst diser aller härtesten erbermlie Türken; dasselbe thaten die Italiener Egnatius und Tubero chen gefendnus nit on gefar vnnd nachteil leibs vnd seel erund der Spanier Lacuna, welche alle dem XVI. Jahrhun- lidten, darinn ich sibenmal verkaufft, siben mal entrunen, dert angehören. Ins XV. aber als Zeitgenossen der Erobes sibenmal wider gefangen, vnd mit geldt erkaufft, darinn rung von Constantinovel gehören die Griechen: Theodo ich prer barbarischen vnd so gewonnt bin gewesen, das ich rus Gaza *), Sagundino aus Negroponte und Spandu- meiner müter zungen vergeffen bet, yhrer gesaß vnd schrifft gino der Cautacuzener aus Constantinopel gebürtig. Span- hoch erfaren, also das man mich zu einer pfründ prer Kirs dugino war Monc, Sagundino kam im J. 1438 nach chen nit mit schlechten auffheben vnd einkomen versehen, Italien und war zuleht Secretair in Venedig. Des Gries begaben wolt. Ich hab auch mehr von grem glauben gewist chischen und Lateinischen gleich mächtig, war er Dolmetsch schrifftlich, vnd jm kopff aus das davon wissen zu reden, auf dem Concilium zu Florenz im J. 1439, wo er mit dann sie selbs, als das nit allein mein Nachpaurn, sondern dem Ehrennahmen des treuen Dolmetsches (fidus inter- von fernen landen Legation geschickt, vnd viel volcks kam pres) beehrt ward. Früher noch als alle diese, nähmlich zu mich zuhören, auch viel geystlichen. Ich was auch meinen Anfang des XV. und zu Ende des XIV. Jahrhunderts letsten Herrn so lieb, als sein aygen kind, wie er oft bekens lebte, ein dem Rahmen nach nicht bekannter Siebenbürger net, vnd sich auch erzeiget. Als ich schön frey war, hat er aus Mühlenbach und der deutsche Reisende Schiltberger, mich gern frey bey yhm gehalten, Mich batt das gank hauß, welche Beyde außer den Byzantinern die frühesten Bericht gesind Müst mich zu letst mit listen außreden, ich wöllt auff erstatter selbstbezeugter Begebenheiten osmanischer Geschichte ein hohe schul, vnd widerkomen. Deß beschwuren sie mich *) Schlözer scheint den Theodor Gaza gar nicht gekaunt zu bey dem namen Gottes vnd ghres Mahomets. Also soll ich haben, weil er desselben in seinen kritisch hißorischen Ne. noch kumen, vnd fur mit meinen keyserlichen frey Briefen benstunden gar nicht erwägnt. über Meer davon, Gott hab lob". Das Werk heißt:

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