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findung des Auslandes, fähig. Der Patentwerber muß im deckungen, Erfindungen oder Verbesserungen. Die hohe, Voraus durch einen Eid bekräftigen, daß die Erfin für Erlangung eines Patentes zu bezahlende Tare endlich dung, feinem Wissen nach, neu sey. Der Ge: scheint die Zahl der Patente auf unbedeutende und geringgenstand des Patentes wird vor Ertheilung dieser Ur- fügige Gegenstände vermindern zu sollen; unter allen Zwecken kunde keiner Untersuchung unterworfen. Eine solche findet dürfte aber dieser wohl am wenigsten erreicht worden seyn, erst dann Statt, wenn gegen die Patentfähigkeit der paten- denn unter den englischen Patenten finden sich unwürdige tirten Erfindung eine Einwendung gemacht wird. 4). Zur genug. Die Zahl aller von 1676 bis 1822 ertheilte PatenErlangung eines Patentes ist die Einlegung einer detaillir: te beläuft sich ziemlich genau auf viertausend. - b) ten, nöthigenfalls mit Zeichnungen oder Modellen versehes Patentgeset gebung in den nordamerikas nen, Beschreibung des Gegenstandes erforderlich. Diese Be nischen Freystaaten. Die vereinigten Staaten von schreibungen werden sämmtlich in dem Büreau des Lord- Nordamerika erhielten erst im 18. Jahre ihrer UnabhängigKanzlers aufbewahrt, und stehen der Einsicht eines Jeden of- keit (1793) die noch gegenwärtig bestehende Gesetzgebung fen. Die Einlegung der Beschreibung muß längstens in zwey über Erfindungspatente; welche durch eine Acte vom 17. Monathen, vom Datum des Patentes an gerechnet, ges April 1800 einige Zusöße bekam, und große Ähnlichkeit mit schehen. 5) Die Dauer aller Patente ist vierzehn der englischen besißt. Jeder Patentwerber muß ebenfalls, Jahre; eine Verlängerung dieser Zeit ist außer der Res wie in England, förmlich schwören, daß er sich für den gel, und kann nur durch eine Parlaments acte ërhalten wer- wahren Erfinder desjenigen Gegenstandes halte, über wel. den. Die zu bezahlende Tare beträgt für jedes Patent chen er ein Patent nehmen will. Bloße Veränderungen in 80 Pfd. Sterling (763 fl. C M.). 6) Das Patent darf nie den Formen oder Verhältnissen einer schon bestehenden Eran mehr als fünf Personen abgetreten werden, bey Strafe findung sind auch hier keines Patentes fähig. Die Einle= der Erlöschung. 7) Wer sich einen Eingriff in die Rechte gung der Beschreibung ist, wie in England, nothwendige eines Patentirten zu Schulden kommen läßt, muß diesem und unerläßliche Bedingung. Die, im nöthigen Falle mit allen erlittenen Schaden ersehen. 8) Das Patent kann auch Zeichnungen, Modellen oder Mustern begleitete, Specifica vor seiner Ablaufszeit in gewissen Fällen von Sei- tion der Erfindung muß nicht nur von dem Eingeber selbi, te des Staats für erloschen erklärt werden. Diese Fälle sind fondern auch von zwey Zeugen unterschrieben seyn. Die hauptsächlich: a) Wenn sich bey einer vorkommenden Un- Gebühren für die Erhaltung eines Patentes (dessen Dauer tersuchung zeigt, daß die patentirte Erfindung zur Zeit der nie über 14 Jahre verlängert werden darf) sind auf 30 Ertheilung des Patentes nicht mehr neu war, oder daß Dollars (61 fl. 40 kr. C. M.). festgeseßt. Außerdem bezahlt die eingelegte Beschreibung den durch das Gesetz bestimms derjenige, der ein Patent wirklich erhält, die Copierkosten ten Bedingungen der Deutlichkeit und Vollstän- für die auf das Patent Bezug habenden Actenstücke mit 20 digkeit nicht entspricht. b) Wenn der festgesette Termin Cents (25 kr. C. M.) für die Seite, welche wenigstens zur Einlegung der Beschreibung verfäumt wurde. c) Wenn hundert Worte enthält, und außerdem 2 Dollars (4 fl. der Gegenstand des Patentes den Landesgefeßen zuwider 7 kr. C. M.) für jede von ihm verlangte Copie der einges ist. d) Wenn das Patent an mehr als fünf Personen durch legten Zeichnungen. Das Patent wird hier, so wie in alTheilnahme oder durch Subscription überlassen wird. len Ländern, als ein der Abtretung und Übertragung fähiDie großen Vorzüge des englischen Patentsystemes gehen ges Recht angesehen. Entstehende Streitigkeiten über die schon aus einer nähern Letrachtung desselben hervor; sie Priorität des Patentrechtes werden durch drey Schiedsrich. haben sich aber auch durch eine beynahe zweyhundertjährige ter gehoben, von denen jede Partey einen, und der Staats, Erfahrung bestätigt. Niemand ist von der Fähigkeit ein Pas secretär den dritten erwählt. Jeder der dadurch, daß er ohne tent zu erhalten, ausgeschlossen. Das oben erwähnte Cas schriftliche Einwilligung des Patentirten die Erfine ve at schüßt einen Erfinder vor der Beeinträchtigung, wels dung benügt, in das Patent eingreift, wird durch den che ihm dadurch zugefügt werden könnte, daß ein Anderer dreyfachen Ersatz des Schadens, welchen er dem Verz früher als er auf den nähmlichen Gegenstand sich patentiren leßten zugefügt hat, bestraft. Dem leßtern steht es frey, ließe, und bewahrt ihm so sein Prioritätsrecht während der sich diesen Ersaß auf gerichtlichem Wege zu verschaffen. Zeit, wo er sich noch mit der Vervollkommnung seiner Ere In den felsigen Gebirgen Kaliforniens gibt es findung beschäftigt. Permöge der eingelegten Beschreibungen eine Art von wolletragendem Thiere, welche wegen der kommt das Publicum sogleich nach Ablauf der Patentzeit außerordentlichen Feinheit ihres Pelzes bemerkenswerth um vollkommenen Genuße der patentirt gewesenen Ent ist. Professor Jameson zu Edinburgh hat darüber

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in der Werner'schen Gesellschaft (Wernerian Society) wolle, vorzüglich sächsischer, ist Überfluß, und die Zufuhr eine Abhandlung vorgelesen, welche mehrere sehr interes geht noch immer fort dazu wenig Abfag. sante Thatsachen enthält. Das Thier, von dem hier die Amsterdam vom 24. December. Hier sind Kaffeh, Rede ist, gehört keineswegs zu den Schafen, wie man frü- Färbehölzer, Indigo, Krapp, Tabak und Thee sehr ge. her glaubte, sondern es scheint vielmehr eine Mittelgattung sucht. Kochenille steht niedrig. Raffinirter Zucker ist in zwischen den Ziegen und Antelopen zu seyn. Die Haarbeder sehr kleinen Vorräthen vorhanden. Arrak, der in ziemlickung desselben ist weiß, und von außerordentlicher Feins der Menge auf dem Plaze ist, findet keine Nachfrage. heit. Es besitzt einen langen, dem eines Pferdes ähnlichen, Reis ist gestiegen. Von Getreide sind mehrere Lieferungen Hals; der Bau des Kopfes scheint nur in zufälligen Dine auf Speculation gekauft worden.

gen von dem der Schafe abzuweichen. Desto auffallender ist Die neusten Vorfälle in der Levante haben eine Preisdie Verschiedenheit der Hörner, welche konisch, ganz glatt, Erniedrigung der meisten levantischen Artikel in Triest und von vollkommen schwarzer Farbe sind. Die Beine sind nach sich gezogen, da mehrere Eigner, um nur ihre Pro mit länger und gröberem Haare beseßt, als man an den ducte vor Verheerung zu schüßen, mit der Absendung ders gewöhnlichen Schafen bemerkt. Die feine Wolle, welche die selben sich becilten. Dieses zeigt sich auch in Betreff der hauptsächlichste Bedeckung des Felles ausmacht, ist völlig Früchte, welche das vergangene Jahr, allen Berichten 1 1⁄2 Zoll lang, und der Wolle des gewöhnlichen Schafes aus Morea zu Folge, vorzüglich gediehen, demungeachtet insofern unähnlich, weil diese auf einem und dem nähmlis aber hier um mäßige Preise zu haben sind. Im Jänner chen Felle von verschiedener Beschaffenheit ist, während die wurden neue Zufuhren an Öhl aus Dalmatien erwartet, hier in Rede stehende Wollgattung durchgängig gleiche Fein wo die Oliven ganz vorzüglich gerathen seyn sollen. heit besit. Die ganze Wolle ist mit Haaren vermischt, Die Pariser. Bank hat am 2. Januar die Divie nur an einigen Stellen, wo die Haare lang und hängend denden des zehnten Semesters mit 32 Franken, und unsind, ist wenig Wolle. Man hat Veranstaltungen getrofs ter Vorbehalt von 1 Fr. für die Aktie, ausbezahlt. fen, diese Thierart nach England zu verpflanzen. In Hamburg ist nach einer Bekanntmachung der

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Handels Neuigkeiten. Die Assecuranz Prâ Commerz, Deputation vom 2. December v. 3. folgende mien der Londoner Versicherer sind in der gegenwäre wichtige Veränderung in den sogenannten Usancen, d. f. tigen Jahrszeit ungewöhnlich hoch, insbesondere nach fols den beym Waarenhandel bisher gebräuchlichen Bedingun chen Gegenten, wo jest, wie hier, Winter herrscht. Von gen eingeführt worden: 1) Der bisherige Gebrauch, geLondon nach ganz Amerika trifft man indessen eine gro- wisse Waaren mit Rabatt zu verkaufen, wird (mit Be Verschiedenheit in den Prämien an. So würde man Ausnahme des Artikels Zucker) vom 1. Jänner 1823 z. B. nach Charlestown zu 2 1/2, nach New an abgeschafft. Es soll in Zukunft bey allen andern Waa, York zu 5 bis 6, nach Brasilien zu 2, nach den une ren ohne Ausnahme kein Rabatt mehr als ufancemäßig ter dem Winde liegenden Inseln zu 1 1⁄2, nach den blo. betrachtet werden. 2) Der bisherige Gebrauch, gewisse dirten und von Capern beunruhigten Häfen von Süds Waaren in Pfunden, Schillingen und Grooten vlämisch Amerika hingegen nur um 5, 10 oder 15 pCt. versichern Banko zu verkaufen, ist, mit Ausnahme des Zuckers, Lassen können. gleichfalls beseitigt. 3) Eben fo ist seit 1. Jänner bey je

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Kaffeh und roher Zucker finden in London wenig dem über 100 Mark betragenden Verkauf die Bank - VaAbsah, und die Preise sind nicht merklich gestiegen. Von luta als die einzige geseßliche Währung bestimmt. Ausges dem zuerst genannten Artikel betrug zu Ende 1822 der nommen sind hiervon jedoch die Artikel: Getreide, Mehl, Vorrath in den westindischen Deris 8122 Faffer und Graupen, Stärke, Klee, Rapp und Leinsamen, Öhl, 10,387 Sacke; vor einem Jahre belief sich derselbe auf kuchen, Anis, Kümmet, Fenchel, alle Getränke, But, 5376 Fafer und 13,692 Säcke. Die raffinirten Zuckers ter, Käse, Schinken, Speck, Citronen, Apfelsinen, Fei. Sorten sind im Preise gestiegen. Piment, wovon die bes gen, Steinkohlen, Syrup, Cichorien und Eichenborke, ste Waare mit 10 Den. bezahlt wurde, mangelte fast, welche, wie zuvor, in Current behandelt werden. 4) Die und es waren davon nicht mehr als 38 Fässer und 1779 Preis Notirung soll künftighin bloß entweder nach 1 oder Säcke in Magazinen. Auch von Indigo erwartet man eis nach 100 Pfunden, nach oder nach 100 Stücken (keis ne Preiserhöhung, wegen des geringen Vorrathes, und neswegs aber, wie bisher häufig geschah,. nach Schiffpf. der fehlgeslagenen Ernte in Ostindien. — An Schaf großen Hunderten von 120, und großen Tausenden von Un

1200 Stück) geschehen. 5) Bey allen jenen Waaren, die eingegangen, dafür aber eine interessantere Anstalt im Emim Preis Courant pr. 1 Pfund notirt sind, wird 1/2, porkommen, nähmlich ein Heilbad, Salzsoole durch bey den übrigen, welche pr. 100 Pfund angemerkt sind, Seewasser verdünnt. Schon dieser Sommer brachte einige 1 pCt. Gutgewicht gegeben werden; mit Ausnahme von Badgäste, und bald ist das, seiner Lage wegen so berühmte roben und raffinirten Zuckern, so wie andern hiesigen Smünden auch als Badeort berühmt, und die Frage: Was Fabrikaten, bey welchen das Gutgewicht auf dem bisheri-ren Sie noch nicht in Gmünden? wird noch öfter gen Fuße bleibt. Durch die vorstehenden Unordnungen gestellt werden als seither.

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ist ohne Zweifel die Handelsweise mit Hamburg um Vie- Selbit Damen wird es intereffiren zu sehen, wie schnell les vereinfacht, und für den auswärtigen und einheimis hier die böhmischen Centner Salzfäffer zusammengesett und schen Kaufmann bequemer gemacht worden. gefüllt werden. Mein Beruf führte mich zwar öfter in das

In dem neuen niederländischen Zolltarif Großkufen- Handelsamt, als es, die bloße Neufindet sich die Abgabe auf Linnen und grobe Tücher um gier zu befriedigen nöthig war, und doch gewährte mir die die Hälfte herabgeseßt, wornach die Leinwand 1 pCt., ungemeine Lebendigkeit darin immer recht viel Vergnügen. entrichtet. Weißes baumwollenes Zeug ist auf 34 1/2 Gul. Die Benennung dieses Amtes wird indessen jeder unpassend den pr. 100 Pfund gesezt, und dem Vernehmen nach finden, weil die ehemahligen großen Kufen nicht mehr verjedes Fuder Torf mit einem Eingangszolle von 2 1/2 Gul- sendet, noch weniger aber durch dieses Amt, wie kurz nach den (boll.) belegt worden. Entdeckung der Salinen, in Handel gefeßt werden. Es

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(Die Fortsehung folgt.)

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Der König hat die Statuten einer niederländis sollte eigentlich Salzverpackungsamt heißen. Überschen Bank, die ihren Sit zu Brüffel haben wird, haupt wünsch' ich jedem Glück, ihn fast ein wenig beneiunterzeichnet. Der Fond dieser neuen Anstalt ist auf 50 dend, der sich mit der Kunstsprache bey Salinenämtern Millionen Gulden bestimmt, wovon der König 20 Mill. nicht zu befassen hat, in welcher noch überdieß nicht selten übernimmt, während die übrigen 30 Millionen eine bes eine babylonische Verwirrung herrscht. stimmte Zahl Aktien bilden, und den Theilnehmern aus Jeden lade ich ein, mir von Großkufen Handelsamte dem Publicum überlassen werden. Die 20 Millionen des auf die Dächer zu folgen, wo man auf den sogenannten Königs werden in Domånen (die man 30 Mill. werth Feuergängen, gleichsam eben so vielen Belvederen, schäst) angewiesen. Diese sollen dann nach und nach für auf die ganze Stadt mit ihren großartigen Umgebungen Rechnung der Bank verkauft werden. Der König garan- die herrlichste Aussicht, und nicht selten auf den Feuergáni tirt den Bank Aktionären 5 pCt. jährlich von ihren Ein- gen benachbarter Häuser ein reißendes, strickendes, lesendes lagen, unbeschadet der Dividende von dem sich höher stel oder der Guitarre, Töne entlockendes Vis-à-vis genießt, lenden Bank Ertrage. und eine seltene Einrichtung loben muß, die ein Feuer zu bezwingen und ein anderes anzufachen hilft. — Ger hen wir spazieren, aus was immer für einem der drey Stadtthore, so finden wir schöne Parthien. Der Salbling (Salmo Salmarinus) auf dem Stadtwappen, darf uns nicht glauben machen, dieß wäre des Gmündner - Sees bes Wenn wir die Stadt durchwandern, so merken wir gar ster Fisch. Seine Salblinge stehen auch, nach Gourmand's bald, daß das Straßenpflaster sehr schlecht ist, hie und da Behauptung, jenen des Grundel Sees an Güte weit nach. auf minder betretenen Pläßen, selbst mitten in der Stadt Die Aussicht vom Calvarienberge, mändGras wächst, wie in vielen andern Provinzialstädten, daß nerberge, von der Himmelreich Wiese, von die Häuser übrigens nett zusammengesetzt sind. Ein Dilets der Luft ist sehr reißend und ohne großer Voranstrengung tanten. Theater findet man hier, welches mir dadurch merk zu genießen, auch von der Wunderburg, unter welcher würdig ist, daß Joseph Lange öfter darauf spielte. Ich sich aber die Leser, ihres Nahmens ungeachtet nichts Burgwohnte einer Vorstellung von Ifflands Frauensland bey, ähnliches vorstellen müssen, denn ungeachtet sie Mader *) und meine Erwartung wurde befriedigt. in ein kleines Luftschlößchen umwandelt, sind die Mauern der alten Wunderburg seit einem halben Jahrhun*) Reise von Böhmisch - Krumau durch das obderennsische Salzkammergut nach Salzburg und Berchtesgaden im Herb. ste 1807 Seite 51.

Die Fahrt auf dem Gmündner - Sec.
Von Eduard Freyh. von Feuchtersleben.

(Beschluß).
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Die Trawegerische Bethenfabrik, von der Kley le in seinem sehr schätzbaren Werke *) spricht, ist zwar schon *) Nückerinnerungen an eine Reife in Österreich und Steyers mark im Jahre 1810, Wien 1814, bey Beck.

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dert verschwunden, und seit ungefähr zwanzig Jahren fin- unsern Heiland darskellend, wie er das Brot mit den Jüns det man bloß ein, auf derselben Anhöhe erbautes, hölzers gern in Emaus bricht, die Porträte unsers erhabenen Herrs nes Gartenhäuschen. scherpaares, sein eigenes Porträt, ihn als Fiesko carstel.

Da oben trennt uns vom freundlichen Mühlwang lend, verdienen unter seinen zahlreichen Werken wohl eine die Traun, welche wir aber bald übergehen können, um besondere Auszeichnung. Diesen Sommer fand ich ihn oft in Gesellschaft des gefälligen Herrschaftsbesizers v. Sols an der heiligen Dreyfaltigkeit nach einer originellen Idee terer, den niedlichen Schloßgarten und sein neckendes Gare mahlend, und an von Degen's romantisch gelegenem tenhaus zu besehen. Der Spaßiergang über die Traun- Schloße Trautenfels im Ennsthale. In den zum brücke gehört noch überdieß bey den angenehmen zu den Theil mit Gemählden auf das geschmackvollste verzierten Angenehmsten. Unter ihr ist die Mündung der Traun. Mit Zimmern überraschen uns neben andern großen Meistern, jugendlicher Hast stürzt sich der Fluß aus dem See, und ein Raphael, Giacomo Bassano, ein Lebrün, führt, was er auf selbst gewählter Bahn ergreifen kann, Glasmahlereyen vom genialen Mohn d. a., für den Mimit Schwindel erregender Schnelligkeit mit sich fort. Schnel- niaturmahler besonders interessante halbvollendete Minia. ler fliegt kaum der leichte Pfeil vom Bogen, als das, mit turgemählde von Alph, sein eigenes Porträt und jenes beynahe 800 Centner beladene Salzschiff vom Klausthore! des Ritter Gluck darstellend.

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Blicken wir auf den See .., wo, besonders an Der Raritätensammler wird sich kaum von einer, ih= Markttagen Segel an Segel schwillt, und uns wird das res Ursprungs und ihrer Besitzer vegen, merkwürdigen rege Leben ergeben, das oft den reißendsten Gegenden mans Dose trennen wollen. Sie ist aus Holz von Shakegelt, auch Berchtesgadens gepriesenem Königssee. speare's Baum gemacht, vom unsterblichen Dichter der Wir könnten gleich von hier nach Weiher zu Fuß, Jahrszeiten Thomson, Haydn, dem unsterblichen da wir uns aber doch wenigstens einige Tage zu Gmünden Tonseher derselben geschenkt worden, aus dessen Verlassen. aufhalten, so wollen wir wieder nach der Stadt. Wir schaft sie Lange erstand. - Auf einem Silberstreifchen spagieren wieder auf dem Hauptplaß, und sehen auf eis am Deckel stehen die Worte eingraviert: A token of renigen Bergen in der Nähe, und an Salzburgs entfern spect et regard for Haydn (Ein Merkmahl der Hochterer Gränze Fe u er, ein Zeichen, daß sie Fremde be- achtung und Aufmerksamkeit für Haydn). stiegen haben. Nie vielleicht zeigt sich das Feuer mehr wie ein Zeichen der Freude, als bey ähnlichen Gelegenhei. se, welche Lange bey Gelegenheit, als er Ehrenbürger ten. Jeder, der es sieht, freut sich, und nimmt recht in von Wien wurde, von den Großhändlern erhielt, besonders nigen Antheil an jenen, ihm meistens Unbekannten, die es aber der aufs geschmackvollste gearbeitete silberne, mit Karangezündet. Am Ostersonntage sind alle Anhöhen und Ber- niolen reich besette Becher, welchen derselbe bey Gelegengesspißen vor Tagesanbruch von den Landleuten mit Feuern heit seiner Jubelfeyer von seinen Kunstgenossen als Ehrengekrönt, welches erhabene Schauspiel Osterfeyer geschenk empfing. Auf den Untersaß sind die Worte gravirt: (Osterfeuer) heißt.

Wir schiffen uns am andern Morgen auf den Schauplaß wieder ein, um auch das östliche Ufer des GmündnerSee's kennen zu lernen. Die Vorstadt Traundorf, größtentheils von Schiffern und Fischern bewohnt, breitet sich vor uns aus; hier wird das Kaiserschiff aufbewahrt, das, weil noch für keinen trockenen Aufbewahrungsort gesorgt wurde, leider immer im Wasser stehen muß, und das her von einem Gebrauche zum andern halb verfault.

Interessant ist neben Mehrerem auch eine andere Do:

Dem

von seinem Kaiser belohnten

und

von seinen Mitschauspielern hochgefeyerten Künstler Greis Joseph Lange

zum Andenken

an den 14. May 1822

von seinen Kunstgenossen.

Wir landen darauf in Weiher, wo sich der Hof-Schauspieler Joseph Lange ein geschmackvolles Sommerhaus ge- Im Innern des Deckels sind auf einem vierblättrigen baut. Die genauere Bekanntschaft mit einem der berühmtes Kleeblatte die Nahmen der Regisseurs Koh, Kober. ften Schauspieler seines Jahrhunderts wird gewiß für jeden wein, Krüger, Korn, welche wohl nur wenigen gebildevon hohem Interesse seyn. Er verlebt in dieser reißenden ten Deutschlands ganz unbekannt seyn dürften. Gegend die angenehmste Jahreszeit, sich fast ausschließlich mit In Weiher ist auch ein Waisenhaus, mit dessen Eins der Mahlerkunst beschäftigend. Ein großes Altarbild, richtung jeder Menschenfreund zufrieden seyn wird.

Weiter fahren wir nach Roith, mit einer der in bachrechen, aus Quadersteinen gebaut, und das Sá teressantesten Landungspläße am Gmündner - See, von dem gewerk, wo durch sehr interessante Vorrichtungen alle ich, weil Gielge *) und andere Schriftsteller so wenig Theile zu den Centner Fässern verfertigt werden, deren zu sagen wußten, anmerken kann, daß dieses Dominium Zusammensetzung uns erst kürzlich im Großkufenhandelsim Jahre 1597 unter Maximilian II. Regierung zum amte zu Gmünden so wohl gefiel.

Freyst erhoben wurde, und seither das Eigenthum mehrerer Jeht gehen wir wieder zu Schiffe und fahren am südadeligen Familien, wie der von Plaß, von welcher der lichen Ende des See's quer vom östlichen Ufer dem westlis sogenannte Plaß a uhof und die Plaßmühle noch chen zu. Halten wir uns fest an die Siglehne, wir bekoms gegenwärtig den Nahmen führen, der Grafen von See a u men einen kleinen Stoß dort, wo die Traun in den See u. a. war. Das Entstehen und die Erbauung dieses Edel- hineineilt; wäre das Wasser sehr groß, würde sie uns wohl sizes kann in Ermangelung álterer Urkunden nicht angeges nöthigen, sie ein Stückchen nach Norden zu begleiten, aber ben werden, bürgt aber fort und fort für den Geschmack bey niederm_Wasserstand rudern die Schiffer in gerader Richseiner Erbauer an Naturschönheiten. tung ført.

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Hier finden wir einen Schat von Seltenheiten beson Nun landen wir wieder zu Ebensee, wo wir auss ders in bibliographischer Hinsicht, dessen ich bereits fuhren, und wo wir uns trennen, da meine lieben Gein einer andern, literarischen Notizen gewidmeten Zeitschrift fährten wohl wieder nach dem freundlichen Gmünden zu, erwähnte **) worauf ich meine Leser, die sich dafür interess rückkehren, von dort aus auch den Laudach. See und siren, zu verweisen mir erlaube. Traunfall besehen. Dorthin, wo die Flammen grell Wenn wir Roith, wo der Naturfreund die reißend auflodern, als entrången sie sich dem Krater eines Vulkans, ste Aussicht, der Pomologe hier ehevor nie gekannte Obst, wo die schwarzen Rauchsäulen sich empordrehn in der zarten sorten findet, der Bibliographe Seltenheiten, die gewiß Abendröthe, dorthin zu den dampfenden Salzyfannen führt febr merkwürdig sind, sehr befriedigt verlassen und dem lie mich mein Beruf; ich folg' ihm, noch einmahl nach benswürdigen Besger Edlen von Roithberg langen den dunkelnden See hinschauend, und erblick die Worte Genuß dieser Schäße wünschten, so rudern wir weiter hin- aus Lindner's obenerwähnter Dichtung verwirklicht: auf der Ortschaft Traunstein vorüber und befinden uns unter dem gigantischen Berge Traunstein, unter welchem wir die Ruder einziehen lassen, um die furchtbar erhabene Stelle länger zu genießen. Befolgen wir Schul. te's Rath einige Pistolenschüsse zu thun, um schreckliche Ges witterdonner in den Felsen zu wecken, und die Gemsen aus ihren verborgenen Klüften zu kühnen Springen aufzu schrecken? Selber den Traunstein zu besteigen, widers rath ich besonders Damen, so lange man noch nicht, we nigstens in die steilsten Felsenwände Stufen gehauen hat.

Ein sartes Roth, aus Rosenduft gezogen,
Entglüht an Traunsteins nackter Marmorwand;
Mit Veilchenblau geschmückte Ätherwogen
Verdüstern sich; der Schatten sinkt auf's Land:
Nicht lang! ein bleicher Strahl kommt hergeflogen,
Das Silberlicht des Monds entsteigt dem Rand
Des Fichtenbergs, beleuchtet jeden Hügel,
Und zittert auf des See's gestirntem Spiegel.

Ueber den Gang der Brandschat en VersicherungsDas Felsen Ulfer wird immer wilder, je weiter wir Privat - Anstalt in Nieder- Oesterreich. gegen Ebensee hinauffahren, und wohl will ich es glauDes glücklichen Fortganges, welchen der für Nieders ben, daß der Ocean kaum selber irgendwo eine schauerliches Österreich in Vorschlag gebrachten Brandschaden Versiches re Felsenbucht verbirgt; nur bey Korbach können tung jeder Sachkundige gleich anfangs verheißen hat, ers wir noch landen, wo wir einen der interessantesten Mühle freuet sich dieselbe bereits im vollen Maße. Die Gemeins bäche sehen, der einen herrlichen Wasserfall bildet. nüßigkeit des Unternehmens, der zweckmäßige Plan zur

Blicken wir nur immerhin recht oft sehnsüchtig nach innern Einrichtung der Anstalt, und vielleicht selbst die dem lieben Gmünden zurück, kein Sonnsteinkreuß im laufenden Jahre in und außer Wien sich häufig erge wehrt uns eifersüchtig, wie am westlichen Ufer den frohen benen Feuersbrünste, haben die Sache nach Wunsch geföre Anblick. Wir steigen wieder ans Land, befehen den Rinn dert. Selbst Personen, welche durch Vorurtheil oder fal. schen Bericht, durch ungegründetes Mißtrauen oder sonst

Beschreibung des Landes Österreich ob der Enns. Wels, einem unwesentlichen Anstand lange abgeneigt blieben,

1814, beŋ Haas. 3. Theil S. 33.

Literarischer Anzeiger. 1822 S. 711.

haben endlich ihren Beytritt doch erklärt. Schon wirkt das Beyspiel mächtig weiter, und reißt selbst die Bedenk

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