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beym Einathmen,
angestellt von dem Buchdrucker Adolph. Trafler in

früher mitgetheilten Methode, dem Stahl zc. ein irisiren. Bey der Untersuchung einer Papierfabrik bemerkten des Ansehen zu geben. Zwey neue merkwürdige Fälle Pictet und Decandolle die Erzeugung einer großen von der sonderbaren Wirkung des oxydirten Stickstoffgases Menge von Schwämmen unter den zur Fäulniß (Macera- Versuche über den Stereotypendruck, tion) aufgehäuften Hadern. Sie waren von allerley Form, Brünn. Bereitung der neuen elastischen Farbwalzen Größe und Farbe; und manche davon schienen Hrn. Des der Buchdruckercyen. Patent. Metalldraht - Gewebe von candolle noch unbeschriebene Arten zu seyn. Hiergegen ist Angeli und Pfundmeyer in Wien. Neuere Nach ihm aber eingeworfen worden, daß wohl auch diese Schwäm richten über die in London bestehende Gesellschaft me, gleich so vielen andern Pflanzen, nur durch die Erzeus zur Aufmunterung der Künste, Manufactus gung in einem unterirdischen, des Lichtes beraubten Lokale, ren und des Handels. Crichton's genaue ihr außeres Ansehen so sehr könnten verändert haben. Eine neue, mit merkwürdigen physischen Eigenschaften

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fuche über den Temperaturs - Grad, bey welchem das Waf

fer seine größte Dichtigkeit besikt. Erklärung der an. scheinend höchst sonderbaren Erwärmung des Papierzeuges begabte Flüssigkeit hat Dr. Brewster zu Edinburgh in den Holländern der Papierfabriken. Gesellschaft zur in den Höhlungen mineralischer Krystalle entdeckt. Sie bes Beförderung der nüßlichen Künste in Schottland, sigt die sonderbare Eigenheit, durch Erwärmung ungefähr Vorsichtsmaßregela bey der Anwendung von Dampfmaschi 30 Mahl so stark ais Wasser ausgedehnt zu werden. Schon nen mit hohem Drucke. Kurze Notizen. in der Wärme, welche die Hand einem Krystalle mittheilen Eann (wischen 19 und 23 Gr. Reaum.) dehnt sie sich so sehr aus, daß die Höhlungen, worin sie sich befindet, ganz von Der vor Kurzem erschienene IV. Band der Jahr ihr angefüllt werden. Diese Flüssigkeit zeichnet sich noch durch bücher des k, k. polytechnischen Institutes in mehrere andere Eigenschaften aus; sie ist jedoch in zu gerinWien (im Verlage bey Carl Gerold) enthält eine Be- ger Menge vorhanden, um einer chemischen Analyse unters schreibung des National Fabriksproducten worfen zu werden. Fast immer findet sie sich übrigens mit Kabinetes am genannten Institute, auf welche ich, ihrer einer andern, wasserähnlichen, Flüssigkeit zugleich in den Ausführlichkeit wegen, (sie enchält über zwölf Druckbogen) Krystallen vor; beyde widerstehen aber der Vermischung mit wohl hinzuweisen mir erlauben darf. Aus der diesem Aufsaße einander. vorangeschichten Einleitung ersieht man, daß das Fabriks

Der Buchbinder Johann Bauer zu Blankenburg producten - Kabinet, über welches ich bereits in und außer am Harze, ein Österreicher von Geburt, beschäftigte sich den polytechnischen Neuigkeiten, in diesem Archive ein paar schon seit vier Jahren mit der Construction einer Maschine, Worte gesprochen habe, dermahlen bereits mehr als 16,000 welche die mühsamste und anstrengendste Arbeit seines Ges Musterstücke begreift, und noch immer sich zu vergrößern werbes, nähmlich das Schlagen der Bücher erleichtern fortfährt. Eine aus fast 3000 Stücken bestehende Samms sollte. Er war auch wirklich bereits vor zwey Jahren dahin lung auseriesener, mitunter wenig bekannter Werkzeuge ist gekommen, eine solche Maschine im Modell, und späterhin mit dem Kabinete vereinigt; auch von ihr ist, vielleicht bald, im Großen auszuführen, welche als Hülfsmittel für Bucheine ähnliche Beschreibung zu erwarten. Der große Reich binder, Metallschläger und ähnliche Arbeiter gebraucht were thum des National - Fabriksproducten - Kabinetes ist in der den konnte; allein es zeigte sich ihm hald, daß diese Vorriche Beschreibung unter folgende Haupt- Rubriken vertheilt: 1. tung, wobey der Hammer von einer einzigen Person durch Metallarbeiten. 2. Glaswaaren. 3. Thonwaaren. 4. Holz einen Fußtritt und eine Kurbel in Bewegung geseht werden. waaren. 5. Arbeiten aus Horn, Bein, Fischbein, Schilde sollte, noch zu viel Kraftaufwand forderte, und daß ihre pat 2c. 6. Stroh und Basthüte. 7. Fabrikate aus Lei Schläge dennoch nicht schnell und stark genug auf einander nen, Baum und Schafwolle und Seide. 8. Arbeiten aus folgten. Mit rastloser Geduld und nicht ohne bedeutenden Menschen- und Thierhaaren. 9. Papier und Fabrikate dar: Aufwand an Zeit und Kosten suchte der Erfinder diesen Män, aus. 10. Leder und Fabrikate aus demselben. 11. Verschie geln abzuhelfen, und es ist ihm dieses nunmehr, wie er in dene Producte. Angefügt ist ein Verzeichniß aller inländi einem Schreiben an mich versichert, vollkommen gelungen. schen Fabrikanten, Gewerbsinhaber und Einsender über. Die neue Maschine ist sehr einfach, und erfordert keine sehr haupt, von welchen bis zum Schlusse des Jahres 1822 Bey: bedeutenden Anschaffungskosten, indem Bauer sich vers träge für das National Fabriksproducten Kabinet einges bindlich macht, eine dergleichen Schlagmaschine für ungefahr gangen waren. Es enthält 781 Nahmen, von welcher 368 45 bis 50 fl. Conv. Munze zu liefern. Die zur Bewegung im Aufsage selbst ausführlich erwähnt sind. derselben erforderliche Kraft ist so unbedeutend, daß ein sechs

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jähriges Kind den Hammer, welcher 50 Pfand wiegt, ohne polyt. Neuigk. besprochen worden. So sinnreich dieselbe ist, Anstrengung dirigiren kann. Man ist im Stande, damit so stehen doch anscheinend ihrer Ausführung mehrere Schwiedünne und dicke Gegenstände, schwach und stark, geschwind rigkeiten im Wege, um deren Willen man ihre Anwendbars oder langsam schlagen, indem sich der Mechanismus nach keit für ziemlich beschränkt zu halten im ersten Augenblicke diesen Bedingungen sehr leicht und schnell verändern läßt. wohl berechtigt war. Freudig erstaunt mußte ich daher seyn, Die Einrichtung dieser Schlagmaschine ist so beschaffen, daß als mir unlängst vergoldete Kleiderknöpfe mit sich nach gleichem Principe auch eine Walkmühle, wel herrlichem Farbenspiel zu Gesicht kamen, und ich che aus zwey Gruben und vier Hämmern von gewöhnlicher auf der Unterseite derselben die Aufschrift Geb. Wilda's Art besteht, sehr wohl herstellen läßt, ohne einen großen Patent. Iris ornament, entdeckte. Eine inländiske Raum zur Aufstellung, oder mehr als zwey Personen zur Fabrik also, und zwar die der rühmlichst bekannten Hrn. Bewegung zu erfordern. Deßgleichen läßt sich der Mechanis- Wilda, hat schon jeßt diese schöne Erfindung auf unsern mus mit einer gewöhnlichen Mahlmühle verbinden, um diese Boden verpflanzt, Die ganze Fläche dieser Knöpfe ist in bey verhältnißmäßig gesteigerter Wirkung mit einer geringen kleine dreyeckige Felder getheilt, und prangt mit den herrKraft, in Thätigkeit zu sehen. Der Erfinder hat sich bereits lichsten Regenbogenfarben. Ohne Zweifel sind die feinen Lis willig erklärt, nach vorher gegangener Beweisführung über nien, welche diese Erscheinung hervorbringen, durch Presen die Achtheit der mitgetheilten Angaben, gegen ein Honorar, von einer Stahlstanze auf die Knöpfe übertragen. Es steht von 300 Ducaten Modelle, Zeichnungen und Beschreibuns zu erwarten, daß dieser neue Kunstzweig ermunternde Aufgen 1) zu einer Schlagmaschine für Buchbinder und Me- nahme finden werde. Bereits haben die Verfertiger dem Fatallschläger, 2) zu einer Flachsbreche, 3) zur Walkmühle briksproducten Kabinete am k. k. polyt. Just. solche Knöpfe zur Aufstellung übergeben. und 4) zur Mahlmühle abzulassen.

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Fast über keine Thatsache stimmen die Angaben verschies Dr. Dümenil hat in Trommsdorff's Taschenbuch für Chemiker und Apotheker auf das Jahr 1824, eine Unterfue dener Chemiker so wenig überein, als über die Wirkung des chung der Roßkastanien- Rinde bekannt gemacht, wels ory dirten Stickstoffgases auf die Verrichtungen cher zu Folge jene Rinde außer der ungefähr 5/8 betragen des menschlichen Organismus. Während nah Davy und den Pflanzenfaser in 16 Unzen noch 1 Unze 20 Gran Harts andern dieses Gas beym Einathmen angenehme, bis zur Harz, 2 Unzen 7 Drachmen Gärbestoff, 1 Unge 6 Drach, größten Fröhlichkeit und Trankenheit, und endlich bis zur men gårbestoffhältigen Dicksaft, und 4 Drachmen bittern Bewußtlosigkeit steigende Gefühle hervorbringt, findet na h Dicksaft enthält. Das hier gefundene Hartharz verdient wes Berzellus in dem Körper des Einathmenden keine bes gen seiner besondern Beschaffenheit eine eigene Untersuchung, merkbare Veränderung Statt; und bey Vauquelin und welche der Herr Verfasser nachzutragen verspricht. Proust erregte das Gas sogar sehr unangenehme Zufälle. Der englische Oberstlieutenant Wright, der vor unges Man mag nun diese Verschiedenheit der Wirkung in der fähr einem Jahre zu Lande aus Indien zurückgekehrt ist, ungleichen Reinheit des Gases, in der körperlichen Consti- . hat eine kleine Quantität eines merkwürdigen Naturproduc tution der einathmenden Personen, oder in einem andern tes, nähmlich saurer Erde mitgebracht. Dieselbe findet Grunde fuchen, so wird es nicht uninteressant seyn, zwey sich in Persien, bey einem Dorfe Nahmens Daulakie, sehr merkwürdige neuere Beobachtungen hierüber zu lesen, drey oder vier Tagreisen vom persischen Meerbusen; sie wird welche Profeffor Silliman in den amerikanischen Staaten von den Eingebornen zu demselben Gebrauche angewendet, mitgetheilt hat. Einer seiner Zuhörer, ein neunzehnjähriger wozu man anderswo die Citronen benügt, vorzüglich aber Jüngling von fanguinischem Temperament, sehr fröhlichem zur Verfertigung des Scherbet, eines Getränkes, wels Gemüthe und vollkommener Gesundheit athmete das Gas, ches bey dem allgemeinen Weinverbothe häufig genossen wird. welches in der gewöhnlichen Art und Menge bereitet und Den analytischen Untersuchungen zu Folge, welche man mit angewendet wurde, ein. Unmittelbar darnach erhöhten sich wenigem Grauen dieser Substanz vorgenommen hat, vers seine Gefühle auf einen ungewöhnlichen Grad, so, daß er, dankt sie ihre auszeichnenden Eigenschaften einem Gehalte wie er sagte, sich nicht enthalten konnte, zu tanzen und zu an ungebundener Schwefelsäure. Merkwürdig ist die schreyen, und daß er endlich, vor Übermaaß der freudigen ser Umstand gewiß, da an ihrem Fundorte die Erde so Anstrengung, erschöpft zu Boden sank. Als er in dieser häufig vorkommt, daß sie in großen Ladungen weggeführt Lage bis zur Erlangung einiger Kräfte geblieben war, stand er nur wieder auf, um die convulsīvishen MuskelbewegunBarton's Methode, dem Stahl und andern Mes gen von Neuem anzufangen, ein durchdringendes Geschrey tallen ein irisirendes Ansehen zu geben, ist kürzlich in den auszustoßen, und endlich abermahls wie besinnungslos zur

wird.

Erde zu fallen, wobey er heftig keuchte. Durch zwey Stuns stems, und die auserlesenste Empfindung von Vergnügen. den währten diese Symptome; er war ganz ohne Bewußt. Diese Veränderung äußerte sich durch eine ungewöhnliche seyn seines Thuens, und glich vollkommen einem Wahn. Disposition zu Fröhlichkeit und Scherz, so wie durch außers finnigen. Seine Gefühle schwankten zwischen denen der größ- ordentliche Muskelkraft. Die Wirkung des Gas war durch ten Glückseligkeit und des vollendetsten Elendes. Nachdem wenigstens dreyßig Stunden und in höherem oder geringe. die heftigsten Anfälle vorüber gegangen waren, war er, der rem Grade länger als eine Woche bemerkbar. Die merkwüre erlittenen Anstrengungen wegen, gezwungen, sich niederzus digste Veränderung zeigte sich jedoch im Geschmacke dieses legen, und wurde gleichwohl von der Näherung einer jeden Mannes. Vor dem Einathmen des Gas hatte er keine besondere Person wieder erweckt. - In einem gewissen Grade blieb Auswahl unter den Speisen getroffen; nach diesem Ereignisse dieser Zustand, begleitet von Heiserkeit, noch zwen oder hatte er bloß Geschmack für süße Gegenstände, und zwar drey Tage. — Der zweyte Fall betrifft einen Mann von in folchem Grade, daß er Zucker und Syrup nicht nur zum reifem Alter und festem Charaker. Ungefähr zwey Jahre, Brot, sondern auch am Fleisch und an Gemüsen genoß. bevor er das Gas einathmete, war seine Gesundheit sehr Seine Gesundheit und sein Geist befinden sich seitdem in empfindlich, sein Gemüth sehr traurig und niedergedrückt gutem Zustande, und er schreibt diese Befferung einzig der geworden; so daß er seine Studien fast ganz aufgeben muß Einathmung des Gas zu. Er empfindet keine ungemeine te. In diesem Zustande der Schwachheit athmete er unge. Außerungen von Freude, aber er ist regelmäßig fröhlich, fähr drey Quart des orydirten Stickgases ein. Die Folgen und nicht mehr, wie ehedem, schwermüthig. davon waren eine erstaunliche Stärkung seines ganzen Sys (Die Fortsetzung folgt).

Fortsetzung des Archives im Jahre 1824. Fünfzehnter Jahrgang. Mit inniger Beruhigung sehen die Redaction und der Vers Neuigkeiten" erhielt gleichfalls bedeutende Erweiterung. Ing des Archives für Geschichte, Statistik, Literas - Das Kunstblatt umfaßte die Kunstausstellungen in Wien, tur und Kunst, durch die bedeutend erhöhte Theilnahme der die bedeutendern Erscheinungen in den Provinzen, die öffentliVaterlandsfreunde, den fünfzehnten Jahrgang, dieses un chen und Privat Sammlungen, die Ateliers einzelner Künstler ter den widrigsten Umständen aufrecht erhaltenen Journales und ihre Laufbahn, als Vorarbeit zu einem österreichischen Künst heranschreiten. Die Hauptzwecke desselben sind unverrückt die lerlexikon. - Der Kaiserstadt widmeten sich insbesondere nähmlichen: «Vaterlandsliebe durch Vaterlands vier Nubriken: Wiens Verschönerungen von Weidmann, kunde zu fördern," einen Mittheilungs- und Vereinigungs. Wiens Umgebungen in poetischen Bildern von Seidl, humo. punct zu bilden, zwischen der deutschen und der so schön ristische Ausflüge von Kanne, Wiens Alterthümer und Denk. aufblühenden, slavischen und magyarischen Literatur; würdigkeiten. Ganz besondere Sorgfalt wurde der Mimik weßhalb auch zwischen Österreichs deutschen, ungarischem und und Dramaturgie gezollt, durch Monathsberichte über alle böhmischem Gebiethe das möglichste Ebenmaß der Materialien interessanteren neuen Erscheinungen auf den Theatern der beachtet ist, ferners als Quellenmagazin und als Vor. Hauptstadt und durch eine wissenschaftlich bearbeitete Galles arbeit, wie auch solchen gelehrten Untersuchungen zum Stas rie scenischer Künstler, (wovon bis jest: Sophie Schrö pelvlage zu dienen, die für sich allein, schwerlich einen Verleger der, Koch, Korn und Costenoble erschienen sind). fänden, endlich die redende und bildende Kunst vor. Als freywillige Beylagen erschienen, die Steindrücke und zugsweise aufvaterländische Gegenstände anzuwenden. Umriffe des neuen Burgthores und des Curtischen Kaffee, Das Archiv blieb fortan das Organ der Provinzial- hauses in Volksgarten, Canovas Theseus und Schallers Belle. museen, mehrerer gelehrten Vereine und der in unfern Ab rophon, die dreygestaltete Hekate von Hermannstadt, das alt. teyen emsig betriebenen kritischen Forschungen. Es ist überflüs berühmte Frohnleichnamskirchlein zu Prag (als deren Gegenstück Big daran zu erinnern, welch eine große Zahl von Quellen und ehestens die noch berühmtere Volkskirche Bethlehem folgen wird), Denkmahlen aus der Römerwelt und aus dem Mittels die Bildnisse des verdienstvollen Directors Bergler in Prag; alter das Archiv ans Licht gefördert habe? Die Blicke auf der Hofschauspieler Koch, Schröder, Korn ze- Wie bisher er Österreichs innere Verwaltung unter Franz I., die scheinen wöchentlich drey Nummern auf zwey Bogen in Geschichte der Institute, die Correspondenznachrichten aus den gr. 4., Montags und Freytags. Der verhältnißmäßig aus Provinzen dauerten fort, so wie der Herrn Custoden Docen, ßerst geringe Preis ist ganzjährig, gegen Vorausbezahlung Primisser und Arneth Forschungen über Numismatik, 24 fl., halbjährig 12 fl., vierteljährig 7 fl. W. W., Kunst und Alterthum. Eben so die naturhistorischen Ge. Buchhandlungen des Auslandes 8 Nchsthlr. für den Jahrgang. genstände und Reifen. Die der vaterländischen Industrie an. Die Pränumeration beym hiesigen Haupt- oder beym Prosingehorige Rubrik: polytechnische und merkantilische zialoberpostamt ist ganzjährig 32 fl., halbjährig 16 fl. W. V Gedruckt Sey Franz Ludwig.

Redacteur: Jofeph Freyherr von Hormayr. Verleger: Franz Härter.

in den

Arch

für

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Geschichte, Statistik, Lit
Literatur und Kunst.

Montag den 29. und Mittwoch den 31. Dezember 1823.

-----------------( 156 und 157)..........................................

Gallerie scenischer Künstler.

Viertes Bild.

Maximilian Korn. *)

Von F. C. Weidmann.

15༡)་་་་་་་

lands Scharfblick entging das feltne Talent Korns nicht. Er munterte ihn auf, die Bühne zu betreten, und versicherte ihn, er würde in ganz Deutschland als Schauspieler fort= kommen. Dieser Augenblick entschied. Fest bestimmt, dem Winke des gefegerten Meisters zu folgen, verließ der Jünge

Marimilian Korn ist geboren in Wien, am ling die Hochschule, gab sich noch mit dem glühendsten Eifer 12. October des Jahres 1783. Seine Ältern ließen den einigen Vorstudien für die Bühne hin, und betrat sodann, Sohn an der Wiener Hochschule studieren. Er vollendete nachdem er noch vorher in Brünn auf dem fürstlich Salmdie philosophischen Studien, befand sich aber am Schlu. schen Privattheater einen ferneren Versuch anftellte, zum ße derselben in großer Verlegenheit, ob er sich nun der ersten Mahle als Cynthio im rächenden Gewissen, Theologie, oder Jurisprudenz widmen sollte? Der Wunsch am 21. May 1802, das k. k. Hoftheater. Sein zwey. seiner Mutter entschied für das erstere, und man brachte ter Versuch war Pastor Ehrmann, im Straßens ihn nach Klosterneuburg, um dort seine Vorbereitung für râuber aus kindlicher Liebe. Das Publicum nahm den Priesterstand zu beginnen. Er beschloß indessen zu den die Versuche des vielversprechenden Jünglings mit Wohlwol. juridischen Studien überzugehen, welches auch sofort geschah. len auf und zeigte schon damahls entschiedene Vorliebe für

Schon von früher Jugend an zeigte sich eine glühende das aufkeimende Talent. Korn ward in Folge der günstigen Vorliebe für dramatische Kunst in dem Jüngling. Er folgte Aufnahme von dem damahligen Vicedirector Herrn Peter dieser Neigung im Verein mit mehreren Universitätsfreun. Freyherrn von Braun, mit Dekret als E. E. Hofschauspieler den, und sie spielten mit Auszeichnung auf verschiedenen angestellt. Die vorzüglichsten Muster, nach denen der für die Privatbühnen. Noch hatte aber Korn nicht daran gedacht, Kunst hochbegeisterte Korn sich auszubilden strebte, waren sich selbst ganz diesem Berufe hinzugeben, und ein Zufall Brockmann, Koch, Lange und Roose. Besonders allein war es, welcher ihm die bestimmte Richtung zur Büh. Brockmann zog ihn viel an sich, und behandelte ihn mit ne gab. Iffland gab nähmlich 1801 in Wien Gastrol: Liebe und Auszeichnung. Noch waren aber nur die kleinsten Ien. Natürlich ermangelten die Dilettanten nicht, die Rollen Korns Händen anvertraut. Häufig erschien er auch Leistungen des großen Meisters zu bewundern, und der selbst in stummen Rollen. Die etwas mehr bedeutenden, Eindruck, welchen sein Spiel auf die jugendlichen Gemüs welche er schon im ersten Jahre seiner Anstellung erhielt, ther machte, war so groß, daß endlich der Eine dieser waren: Heinrich, im Grafen von Burgund, Gesellschaft, der gegenwärtige Hofschauspieler Moreau, Heinrich im Scheinverdienst, Fedor Offatow sich entschlossen fühlte, selbst die Bühne zu betreten. Er hatte in den Streligen, Eduard im Epigramm und Iffland gebethen, ihn zu prüfen. Dieser hatte es zugefagt, Ludwig Weise in der Reise nach der Stadt. und nun zog Moreau unsern Korn in das Einverständniß, Im October 1802 jog er durch die Darstellung des Marcus und bath ihn, mit ihm drey Scenen aus den Stücken: das Tullus, in Collins Coriolan, die Aufmerksamkeit Incognito, die Corfen in Ungarn, und die dieses unsers unvergeßlichen vaterländischen Tragöden auf sich. Collin lernte ihn näher kennen und würdigte ihn seiner ganz beyden Figaro's 'vor Ifflanden zu spielen. besondern Beachtung. Collins Bekanntschaft verdankt Korn beý tem geläuterten Geschmack, der glühenden Kunstliebe und der

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*) In Nro. 69-80 Koch; Nro. 102-107 Coftenoble; Nro. 146 Sophie Schröder.

Begeisterung für alles Schöne und Große, welche das Herz abermahls Engagementsanträge vom Münchnerhoftheater, dieses edlen Mannes erfüllte, so manche Belehrung in lehnte sie aber ebenfalls ab. Am 5. Jánner 1811 erhielt den wichtigsten Zweigen der Kunst. Er war Genosse einiger Korn das Dekret als Regie: Adjunct. Er ward vorzugs= der vertraulichen Spätabende zwischen den Freunden Heinrich weise Brockmann zur Führung der Regiegeschäfte adjunCollin und Hormayr, in welchen insonderheit von Les girt, weil dieser große Künstler um jene Zeit bereits sehr terem gegen die französische Gri e chheit heftig geeifert kränkelte, und seinem Ende sichtlich entgegen schritt. Anfangs und mancher romantische und vaterländische Stoff hervorges bezog Korn als Regieadjunct Gehalt. Im November des siellt, wo Bianca della Porta und die Trilogie aus Jahres 1811 ward ihm aber derselbe entzogen, ihm jedoch dem Leben Ladislavs Posthumus beschlossen wurde, wovon die Fortführung des Geschäftes, gegen die, für seine Zukunft in Collins Leben durch seinen, jedem Vaterlandsfreunde ungleich wichtigere schriftliche Zusage vertraut, ben nächster Ers verehrten Bruder Matthâus das Nähere zu lesen ist. Linas ledigung als wirklicher Regisseur einzutreten. Als im April res im Balboa und Fougorelli in Bianca della 1812 der große Brockmann wirklich der Kunst entrissen ward, Porta wurden eigens für Korn geschrieben, und das eh wurde denn auch Korn, in Folge jener Zusage zum wirkli rendste Denkmahl dieser Verbindung ist wohl für Korn die chen Regisseur ernannt, und war somit in den Rang der Epistel über die Schauspiel kunst" (Collins Werke ersten Hofschauspieler getreten. IV. Band, S. 150-166) welche ihm zugeschrieben

Als im Jahre 1805 Korns unvergeßlicher Freund Col

ist, und die S. 101 im VI. Bande über Korn vorkommende lin ihm die Rolle des Linares im Balboa übergab, Weissagung. Schon 1803 überließ Roosse einen bedeutenden begleitete er diese Gabe mit den Worten Balboa's:

«Dir laß' ich meinen Degen zum Vermächtniß, «Du wirst ihn gut, du wirst ihn rühmlich führen!" Damahls ahnete Korn den prophetischen Sinn dieser

Theil seiner áltern Rollen an Korn, welcher schnell in der Gunst tes Publicums stieg. 3. B. den Mahler Conti, in Emilia Galotti, Anton in den Verwandtschaften, Philipp in Johanna von Montfaucon, Ces Worte noch nicht. Im Jahre 1812 wurden sie erfüllt. Korn derström in Armuth und Edelsinn. Im J. 1804 selbst gab den Balboa, und der wackere Veteran Lange machte Korn entschiedenes Glück in der Rolle des Lieut verehrte ihm einen sehr schönen Degen, welchen er stets in nant Lindenstein, in Ifflands: Allzuscharf macht dieser Rolle getragen hatte.

fchartig. Ferner waren in den Jahren 1805, 1806, Im Jahre 1813 gab Korn zuerst den Hamlet. Er 1807, ihm schon die bedeutenden Rollen des Linares hatte diese Rolle noch unter Brockmanns Leitung studirt, im Balboa, des Fongorelli in Bianca della welcher seine Darstellung dieser herrlichen Rolle erhalten Porta, des Fridolin, Fähndrichs, des Hrn. von wünschte. Ferner waren der Secretär Dallner in der Lerfeld, in Ifflands: Hausfreunden, des Prin Dienstpflicht, der Fürst in Elise Valberg, en im Lorbeerkranz, des Adolfo Ridolfi im der junge Klingsberg in den beyden KlingsMachtspruche, des Sekretär Willnang in der bergen, Heinrich, im Heinrich von HobenSe lb ft de herr schung, und des Aegisth's in der stauffen, Max im Wallenstein, Arel in Axel Merope anvertraut worden. Endlich erschien auch noch und Walburg, Giulio Romano im Corregio 1807 Collins Maeon. Der Dichter hatte abermahls diese und Linden in den falschen Vertraulichkeiten Rolle für Korn geschrieben, und sie ihm selbst einstudiert. die bedeutendsten neuen Leistungen in den Jahren 1813, Der Erfolg war glänzend. Korns Ruf begann sich festzu: 1814-1815.

stellen. Im Jahre 1808 spielte er den Lieutenant Loring Im Jahre 1816 machte er eine Reise durch Italien in Kogebues Unvermählter und den Hippolyt in und die Schweiz, und trat nach seiner Rückkunft als Hu: der Phädra, beyde mit dem entschiedenditen Beyfalle. go in der Schuld auf, gab in den Jahren 1816 — 1817 Schon begann auch das Ausland seine Aufmerksamkeit auf den Tasso, den Romeo, den August Dornau in Korn zu richten. Er erhielt sehr annehmbare Anträge von der Lästerschule, den Van Dyk, den Mildau im Stuttgarder Hoftheater. Durch vielfache Intereffen an den Taschenbuch, den Siward im leichten Sinn, heimischen Boden gebunden, lehnte der Österreicher den den Tancred u. f. w., dann in den Jahren 1818 Antrag ab. Die vorzüglichsten Rollen, in welchen Korn in 1819, den Fiesko, den Templer in Leffings Naz den Jahren 1809-1810 erschien, waren Don Carlos than und den Jury in Raupachs Fürsten Cb awan sky. Mortimer, der Pring in Emilia Galotti, Don Im Jahre 1820 machte er abermahls eine Reise durch Manuel und Clavigo. Im Jahre 1810 erhielt er den großten Theil Deutschlands, durch Frankreich, sah in

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